Kleines Spiel bekommt maximal 8 Punkte...

  • Fred schrieb im Wochenthread:


    "Weil es ein kleines Spiel ist möchte ich keine 9 vergeben, deshalb 8/10"


    Warum kann ein kleines Spiel nicht 10 Punkte bekommen sondern ist aufgrund seiner Grösse limitiert. Bezieht sich die Größe auf das Spielmaterial, die Spielzeit, ...?


    Ich dachte man bewertet den Spielspass?


    Also Tichu bekommt von mur z.B. 10 Punkte...


    Verwirrte Grüsse
    Sankt Peter (um Meinungen bittend)

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Hi,


    Das kann doch wohl jeder so machen wir er meint. Ich interpretiere es so das ein "kleines" Spiel nicht von der Schachtelgrösse her klein ist, sondern vom Aufwand. Also: Schnall aufgebaut, schnell erklärt, schnell gespielt.
    Solche Spiele bekommen bei mir auch max. eine 7. Ich mag halt aufwändigere Spiele. Ich bin halt kein reiner Fast-Food-Spieler.


    z.B. Loveletter: Das Spiel ist echt klasse mit so wenig Karten so viel Spiel. Ich kann nachvollziehen wieso das Spiel bei manchen eine 10 ist (wobei 10er für meinen Geschmack viel zu oft und zu schnell gezückt werden). Aber "vergisst" man mal den geringen Aufwand, dann ist es (für mich) "nur" ein gutes Spiel, was immer gleich abläuft.


    Tichu ist zwar aufwändiger, aber ist für mich auch noch ein "kleines".


    Die physische Grösse ist dabei aber nicht ausschlaggebend, wenngleich sie natürlich die Möglichkeiten limitiert. Es gibt viele "kleine" in einer grossen Kiste. Aber wenige "grosse" in einer kleinen Kiste. Ist nunmal so, das man in einer grossen Kiste mehr Material reinstecken kann als in eine kleine. Um ein "grosses" Spiel in eine "kleine" Kiste zu bekommen muss man sich halt was einfallen lassen um mit weniger Material das gleiche zu erreichen.


    Atti

  • Klar kann das jeder machen wie er will. Es sei denn, dass die Koalitionsverhandlungen etwas anderes ergeben. Frage nur aus Interesse gestellt.


    Also ich bewerte den Spielspass. Auch den Langzeitspielspass. Da wäre dann auch ein Times'up eine 10.


    Es geht mir auch mehr darum, warum man für "kleine" Spiele eine 10 kategorisch -also systemimmanent- ausschliesst...


    Sind die Klassiker nicht meist kleinere Spiele...


    Bekommen denn grosse Spiele mindestens ein 3 von 10?

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  • Hi,


    Wie ich schon schrieb, das liegt daran das man für ein aufwändigeres Spiel i.d.R. mehr Spielmaterial benötigt und das braucht - ja so brutal ist die Welt - eine grössere Verpackung.


    Das heisst im Umkehrschluss nicht, das ein grösseres Spiel auch ein "besseres" oder "Aufwändigeres" ist. Es geht rein um die Möglichkeiten - wie diese dann genutzt werden ist etwas anderes.
    Ein "kleines" halt halt (bei mir) das Problem das ein gewisser spielerischer Aufwand in einem Spiel stecken muss für eine so gute Note.


    Das einzige "kleine" Spiel mit einer Note > 7 was mir gerade einfällt ist Verräter (wobei ich nicht weiss ob die Note heute noch bestand hat, dazu müsste ich es noch mal spielen) - und das ist ja bekannter weise das Kartenspiel was sich wie "ein grosses" spielt.


    Um es noch mal zu sagen (weil du drauf rumreitest OBWOHL ich es klargestellt habe): "Kleine" Spiele sind FÜR MICH Spiele, welche mit geringem Aufwand (wenig Material, schnell erklärt, kurze Spieldauer) "betrieben" werden. Das steht nicht unmittelbar im Zusammenhang mit der Schachtelgrösse. (Die resultiert lediglich meist aus dem wenigen Material - es gibt aber genug grosse Kisten mit kleinem Spiel (manche Verlage haben es ja zur Kunst erhoben möglichst grosse Kisten um möglichst wenig Spiel zu bauen, während andere es anders rum machen).


    Und genau so interpretiere ich Fred's Aussage auch. "Klein" heiss nicht "kleine Schachtel" sondern "wenig aufwand".


    Atti

  • Das wollte ich auch gerade fragen. Ist ein gutes kleines Spiel, dann von den Punkten genauso viel wert, wie ein mittelmäßiges großes Spiel? Und ist es nicht erstaunlicher mit wenig Spiel etwas fesselndes hinzubekommen?


    Naja, also ich kann nur für mich sprechen. Und z.B. bei Love Letters ist das Spiel für mich halt ein mittelmässig-gutes. Dafür vergeben ICH keine 8, 9 oder 10. Die Tatsache das mit mit 16 Karten tatsächlich ein schönes Spiel hinbekommt ist in meiner Note "7" schon enthalten. Für "mehr" muss das Spiel "mehr" sein als nur gut mit einer originellen Idee.


    Atti

  • Ich bewerte bei BGG grundsätzlich nach dem Spielspaß, da kann also jedes noch so kleine Spiel (kleine Schachtel oder kleiner Aufwand bzw. kurze Spieldauer) eine 10 erreichen.
    Praktisch kommt es aber eben kaum vor, dass Spiele dieser Größenordnung dies schaffen. Das von mir best bewerteste "kleine" Spiel bei BGG ist aktuell Friesematenten mit 8/10.

  • Bei mir bekommen die "kleinen" Igel ärgern, Billabong und "Mü" eine 9.8, genauso wie das "große""Age of Steam. Grund: ich habe sie schon über 100 mal gespielt (AoS leider nicht, aber die 3 Kleinen), habe immer Spaß dabei gemacht und freue mich auf die nächste Partie.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Ich bewerte bei BGG grundsätzlich nach dem Spielspaß, da kann also jedes noch so kleine Spiel (kleine Schachtel oder kleiner Aufwand bzw. kurze Spieldauer) eine 10 erreichen.
    Praktisch kommt es aber eben kaum vor, dass Spiele dieser Größenordnung dies schaffen. Das von mir best bewerteste "kleine" Spiel bei BGG ist aktuell Friesematenten mit 8/10.


    Ganz genauso sieht es bei mir auch aus. Nur ist es bei mir Verräter und nicht Friesematenten.
    Aber das ein 10 Minuten-Spiel bei mir eine 10 bekommt? - Das Spiel muss erst erfunden werden und das will ich sehen. Spielspass ist für mich halt nicht, wenn es schnell vorbei ist. - Im Gegenteil, das schmälert meinen Spass ungemein.


    Atti

  • Also ich bewerte den Spielspass. Auch den Langzeitspielspass. Da wäre dann auch ein Times'up eine 10.


    Es geht mir auch mehr darum, warum man für "kleine" Spiele eine 10 kategorisch -also systemimmanent- ausschliesst...

    Ich bewerte auch nach (vermutlichem Langzeit-) Spielspaß und halte mich im Normalfall an die BGG-Vorgaben. Eine 9 gibt's daher nur, wenn ich von einem Spiel nicht genug bekommen kann ("always want to play it") und ich recht sicher bin, dass sich das auch in Zukunft nicht ändern wird. Eine 10 nur, wenn ich eine Partie nicht einmal nachts um 3 ausschlagen würde. Da ich generell Schwergewichte präferiere, haben es "kleine" Spiele naturgemäß nur dann leicht bei mir, wenn die Zeit nichts anderes zulässt (=> "Filler") oder sie eben genug "Fleisch" (interessante Entscheidungen) mitbringen.
    Wenn man "klein" auf > 2 Kartendecks streckt, wäre mein Liebling Ruhm für Rom mit 9,25, ansonsten Schotten Totten mit 8,25. Race for the Galaxy mäandert zwischen 8 und 9, weil ich immer mal wieder sehr satte Phasen habe (meist nach exzessivem online spielen). Mit 'ner 8 folgen dann Bohnanza, Coloretto, Jaipur und Poker (Texas Hold'em). Ob man die allerdings alle als "klein" einstufen kann, ist wohl eine Frage der Definition.


    Sind die Klassiker nicht meist kleinere Spiele...

    Nicht schon wieder 'ne Klassiker-Debatte ;)

    Einmal editiert, zuletzt von yzemaze ()

  • Eine 10 nur, wenn ich eine Partie nicht einmal nachts um 3 ausschlagen würde.


    Das werde ich das nächste Mal ausprobieren. Yze um 3 Uhr in der Nacht wecken, die AoS (Age of Steam) Schachtel in der Hand 8o Und wehe Du springst dann nicht sofort auf um loszulegen 8)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Das werde ich das nächste Mal ausprobieren. Yze um 3 Uhr in der Nacht wecken, die AoS (Age of Steam) Schachtel in der Hand Und wehe Du springst dann nicht sofort auf um loszulegen


    Bei mir würde das jedenfalls funktionieren - zumindest bei Age of Steam


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Eine 9 gibt's daher nur, wenn ich von einem Spiel nicht genug bekommen kann ("always want to play it") und ich recht sicher bin, dass sich das auch in Zukunft nicht ändern wird. Eine 10 nur, wenn ich eine Partie nicht einmal nachts um 3 ausschlagen würde.


    Genau so würde ich das auch sehen. Zur Zeit gibt es bei mir nur ein Spiel, das eine 10 hätte, und zwar Tichu. Tichu würde ich auch nachts nicht ausschlagen und jederzeit mitspielen.


    Damit ist auch zugleich beantwortet, dass ein kleines Spiel bei mir durchaus eine hohe Note erhalten kann.

  • Ich sehe es wie Attila; tatsächlich spielt die Größe für mich bei der Bewertung eines Spiels keine Rolle; im Nachhinein läßt sich aber eine signifikante Abhängigkeit der "Bestnoten" mit der "Größe" des Spiels in meinen Bewertungen feststellen. Da darf man aber Ursache und Wirkung nicht verwechseln!


    Einer meiner "10"en ist z.B. TI3:SE, das spiele ich auch mitten in der Nacht, wenn Ihr mich dafür weckt. Kann man nicht als "kleines" Spiel bezeichnen...
    Ich würde da übrigens auch eher das Gewicht als die Größe betrachten wollen, und zwar nicht das physische Gewicht der Schachtel, sondern die gefühlte Komplexität (Beispiel, MADEIRA ist ein Schwergewicht, TRAINS AND STATIONS eine Mücke, obwohl die Regelhefte vermutlich etwa gleich viele Zeichen enthalten).


    Schade, daß sich Fred hier noch nicht zu Wort gemeldet hat, wie er seine Bemerkung gemeint hat.

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  • Auf jeden Fall scheint man überall in Deutschland bei den unknowns Mitspielern nachts klingeln zu können, wenn man Lust auf eine Partie hat. Werde ich mal ausprobieren. Bin ja öfter mal im Bundesgebiet unterwegs...

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  • Weil ich auf meine 8 bei dem kleinen Spiel Händler der Karibik angesprochen wurde...
    Schachtelgröße ist da egal, aber Spieldauer nicht. Ich vergebe keine 9 oder 10, wenn mich ein Spiel 30 Minuten unterhält. Natürlich kann man jetzt einwenden, dass ich die Händler der Karibik ja 4x hintereinander spielen kann. Ich habs noch nicht probiert, aber so richtig begeistern tut mich dieser Gedanke nicht. Dominion beispielsweise dauert auch nicht lange, aber da kann ich mir auch 4 Partien hintereinander vorstellen (deshalb 9 oder 10 für mich). Loveletter dagegen habe ich 30 Minuten lang genossen, war dann aber ok, dass es vorbei war. Deshalb beide Spiele für mich super Filler und 8/10.


    Ich kann aus diesem Grund auch eine 10 bei Tichu oder Poker nachvollziehen, weil es wirklich viele Stunden am Stück fesseln kann.

    Einmal editiert, zuletzt von fred ()

  • Eine 10 vergebe ich nur, wenn das Spiel eine gewisse Genialität für mich hat. Spielspass ist wichtig für eine gute Bewertung, reicht mir aber nicht aus für ein Top Bewertung. Der Spielspaß mit meiner kleinen Tochter ist bei vielen (eher kleinen) Spielen enorm - aber eine 10 für Lotti Karotti? Nächtliche Anrufe für Mosquito??? Das geht dann doch zu weit.

  • Der Spielspaß mit meiner kleinen Tochter ist bei vielen (eher kleinen) Spielen enorm - aber eine 10 für Lotti Karotti?


    Warum einem Kinderspiel keine 10 geben? Nur weil es als Erwachsenenspiel nicht taugt?


    Lass doch Deine Tochter mal Noten geben :)

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Hi,


    Ja, jeder vergibt die Noten nach seinem Geschmack. Ich kenne genug Kiddies die man für Lottie Karotte nachts aus dem Bett werfen könnte. :)


    Atti

  • Stimmt - meine Tochter sollte die Noten vergeben, auch mal für meine Spiele. Ich tue mich in der Bewertung von Kinderspielen bei BGG regelmäßig schwer. Auch mit den sogenannten "kleinen Spielen" wie Werwölfe. Eine grobe Kategorisierung nach Brett-, Karten-,Kinderspiel wäre hilfreich, um in etwa zu wissen, ob Äpfel mit Birnen unter "8 Punkten" verglichen werden sollen.

  • Stimmt - meine Tochter sollte die Noten vergeben, auch mal für meine Spiele. Ich tue mich in der Bewertung von Kinderspielen bei BGG regelmäßig schwer. Auch mit den sogenannten "kleinen Spielen" wie Werwölfe. Eine grobe Kategorisierung nach Brett-, Karten-,Kinderspiel wäre hilfreich, um in etwa zu wissen, ob Äpfel mit Birnen unter "8 Punkten" verglichen werden sollen.



    ...he he... echt lustig, denn ich habe mich auch gerade gefragt ob man "kleine" Spiele überhaupt mit "großen" oder etwas dazwischen messen kann. Das ist schon so als würde man Äpfel und Birnen miteinander vergleichen (und meine Mathelehrerin hat immer gesagt dass das nicht geht). Klar, es handelt sich hier eindeutig um Obst aber ein Braeburn kann ich gut mit Jonagold vergleichen aber mit einer guten Williams Christbirne ist das doch schon etwas anderes. So gesehen müßte man tatsächlich bei der Spieltiefe ein wenig differenzieren.


    Darüber hinaus haben so manche Noten durchaus Halbwertszeiten, d. h. nach einigen Partien kann es erforderlich sein die Note nach oben oder unten hin anzupassen. Dabei kann ich mir gut vorstellen, dass überwiegend eine anfängliche Euphorie weicht und eine Note nach unten hin korrigiert wird, wobei es anders herum natürlich auch vorkommt. Eine Note wird mit jeder gespielten Partie aussagekräftiger, daher müsste man auch wissen, wie viele Partien einer Note / Bewertung zugrunde liegen...

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

    Einmal editiert, zuletzt von velvre ()

  • Darüber hinaus haben so manche Noten durchaus Halbwertszeiten, d. h. nach einigen Partien kann es erforderlich sein die Note nach oben oder unten hin anzupassen. Dabei kann ich mir gut vorstellen, dass überwiegend eine anfängliche Euphorie weicht und eine Note nach unten hin korrigiert wird, wobei es anders herum natürlich auch vorkommt. Eine Note mit jeder gespielten Partie aussagekräftiger, daher müsste man auch wissen, wie viele Partien einer Note / Bewertung zugrunde liegen...


    So gehe ich inzwischen vor, da ich eh alle gespielten Spiele beim geek logge, überprüfe und korrigiere ich dann auch die Bewertung

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • und meine Mathelehrerin hat immer gesagt dass das nicht geht


    Auch Mahtelehrerinnen muss man nicht alles glauben :)

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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