Paper Tales

Spiele ich immer wieder gerne

Paper Tales verleitet vom Namen und der Gestaltung des Covers her eher an ein Abenteuerspiel mit "Geschichten" zu denken, das ist es definitiv nicht. Wenn man sich vorher ein wenig damit beschäftigt hat, weiß man das natürlich auch. Geschichten gibt es hier nicht, das Setting ist einfach nur "Fantasy-Mittelalter" und das wars. Das stört allerdings kaum, weil das Spiel sich wirklich locker und fluffig spielt und eine wirklich hohe Varianz bietet. 7 Wonders habe ich noch nie gespielt daher keine Vergleiche von mir, aber das Card-Drafting gefällt mir mega gut. Auch Freunden, die 7 Wonders regelmäßig spielen hat Paper Tales Spaß gemacht. Natürlich ist es aufgrund der Vielzahl an teilweise einzigartigen Karten auch recht glückslastig, aber da man verschiedene Wege gehen kann, hat immer jeder seine Strategie gefunden, um irgendwie an Punkte zu kommen.

Die Erweiterung war für mich Pflicht, da das Spiel sich wirklich super Solo spielt außerdem bringt sie noch weitere spannende Karten ins Spiel und weitere Gebäude.

Etwas unübersichtlich wirkt zunächst der Ablauf, da die Kreaturenkarten oft Boni in unterschiedlichen Phasen des Spiel bringen und man da sehr gut aufpassen muss, nichts zu übersehen. Daher hakelt es manchmal im Spielfluss, wenn jeder erstmal schauen muss, wie viel Gold er bekommt, wie hoch die Kampfstärke genau ist und was man nun eigentlich bauen kann. In der Regel geht das aber und stört nicht so viel, insbesondere wenn eine erfahrene Spielerin dabei ist und ein Auge auf die Auslagen der anderen hat.

Das Faktor der "Alterung" der Kreaturen ist toll, weil man dadurch schon genau überlegen muss wann man welche Karten spielt und die Auslage sich auch während des Spiels laufend ändert.

Insgesamt macht die Kombination der verschiedenen Karten für mich den größten Reiz aus. Manchmal bekommt man wirklich coole Kombis hin, jedes Spiel spielt sich dadurch anders.

Ich empfehle das Spiel ganz klar als Solo-Spiel oder für 2-4 Personen, darüber habe ich es noch nicht getestet.

Die Kunst des sich Veränderns

Ich mag an Paper Tales, dass man ständig gezwungen ist sich zu verändern. Das man abwägen muss, wann und wie man seibe Strategie ändert. Klar sind manche Karten stärker als Andere. Aber es gibt immer Kombinationen um auch schlechte Karzen nutzen zu können. Und richtig starke Karten wollen vorbereitet werden.

Es ist weniger ein Strategiespiel, mehr ein Abwägungsspiel die lohnenswerte Option im richtigen Augenblick zu erkennen.

Nachteil: Etwas solitär, ohne Erweiterung wenig Varianz in den Gebäuden

Vorteil: meist geringe Downtime, kurze Spielzeit, Gefühl und Rechnen sind gleichermaßen gefragt.

Im Vergleich zu 7 Wonders zieht es trotzdem den Kürzeren. 7 Wonders ist das universellere Spiel. Paper Tales polarisiert mehr.

Hat leider überhaupt nicht gezündet bei uns.

Wir mögen Neom (sehr!), Schatzjäger (kein Überflieger, aber ist ganz schön, mit nettem, kleinem Ärgerfaktor) und mögen Drafting als Spielmechanik sehr gerne.

Nach den ersten Partien Paper Tales zu zweit und zu dritt, auch mit Erweiterung, finde ich keine Mitspieler mehr.

Es funktioniert, aber keinem macht es so richtig Spaß. Es fühlt sich glücksabhängig an, die Karten sind (zu) unterschiedlich stark, und erstaunlicherweise ist es bei uns sehr grübellastig, obwohl es diesen Anscheinung gar nicht erweckt (wir spielen sonst auch gerne mal 3-Stunden-Spiele ohne größere Wartezeiten). Vielleicht haben wir es auch nicht richtig durchschaut? Jedenfalls schafft es bei uns keiner, so richtig strategisch ranzugehen; es ist eher ein taktisches Geplänkel, abhängig von den gerade verfügbaren Karten. Schade.

Spiele es sehr gerne Solo oder zu Zweit. In größeren Runden kam es noch nicht auf den Tisch. Es sind viele verschiedene Strategien möglich. Das Spiel geht super schnell von der Hand. Für das, was es sein soll (Kurze Spieldauer, Drafting, Enginebuilding) begeistert es mich.

Nicht besser als 7W

Paper Tales wird häufig mit 7W verglichen. Hatte mich deshalb sehr auf Paper Tales gefreut. Leider zündet es bei uns gar nicht. Die Karten wirken viel zu unausgeglichen bzw. einzelne Karten zu stark. Dieses Spiel sollte locker und flockig von der Hand gehen, verleitet dennoch eingie zum grübeln. Bei uns kam leider gar kein Spielspaß auf.