Tekhenu - Der Sonnenobelisk


Errichte den Tempel des Amun-Re im Schatten des Sonnenobelisken und verdiene dir die Gunst der Götter!


Du bist ein hoher Beamter im Alten Ägypten. Die Götter meinen es gut mit dir! Ehre sie, um dir auch in Zukunft ihrer Gunst gewiss zu sein. Lass dich vom Sonnengott führen und errichte einen prächtigen Tempel, der die Jahrtausende überdauern soll!


"Tekhenu - Der Sonnenobelisk" ist ein strategisches Würfelwahl-Spiel von Daniele Tascini und Dávid Turczi für 1-4 Kennerspieler ab 14 Jahren. Ihr schlüpft in die Rollen von hohen Beamten im Alten Ägypten und errichtet sowohl den Tempel des Amun-Re, als auch das Gebiet, auf dem heute Karnak liegt. Während eures Spielzugs wählt ihr einen der Würfel, die auf dem Sockel des Obelisken liegen.


Ihr entscheidet dann, ob ihr mit dem Würfel eine Gottesaktion ausführen, die entsprechenden Ressourcen produzieren oder seinen Wert mit Hilfe eines Schreibers verändern wollt. Dabei bestimmt der stetig wandernde Schattenwurf des Sonnenobelisken darüber, ob die Würfel rein, verdorben oder gar verboten sind und wie es um eure Seelenwaage steht, wenn Maat ihr Urteil über euch fällt.


BGG: Tekhenu: Obelisk of the Sun | Board Game | BoardGameGeek

  • Dee -

    In „Tekhenu“ bauen die Spieler um einen großen Obelisken herum an einer Tempelanlage, errichten Statuen oder machen die Bevölkerung glücklicher, um sie danach im Bergwerk auszubeuten. Etwas unthematisch nehmen die Spieler reihum dafür Würfel vom Spielbrett, die um den Obelisken herum in sechs Bereichen liegen. Diese Würfel geben an, welche Aktion ich ausführen darf und anhand der Augenzahl wie stark diese ist. Zusätzlich gibt es gute und schlechte Würfel (und ganz schlechte, die ich aber nicht nehmen darf), die in eine Waagschale geworfen werden. Nach zwei Würfeln dreht sich der Obelisk (Eigentlich dreht sich die Sonne, aber bis ins Mittelalter glaubten die Menschen ja noch, dass die Erde im Mittelpunkt steht, wieso auch nicht hier?) und wirft einen neuen Schatten, sodass die Würfel neu ausgerichtet werden (nach gut, schlecht und ganz schlecht). Nach vier Würfeln wird anhand der Waagschale der neue Startspieler bestimmt und die Würfel weggelegt. Nach weiteren vier Würfeln gibt es eine erste Wertung. Und nach der zweiten Wertung ist Schluss. Jeder Spieler hat also genau 16 Aktionen im Spiel.


    Von den unthematischen Würfeln abgesehen, kommt auch bei „Tekhenu“ ähnlich wie bei „Tzolk'in“ und „Teotihuacan“ das Thema sehr gut hervor. Die Grafik gefällt mir etwas besser als der sehr dezente Ton eines „Teotihuacan“ (das manche ja den Charme einer Excel-Tabelle erinnert). Spielmechanisch funktioniert es super und machte mir sehr viel Spaß. Vor allem die Vorausplanung gefällt mir, da ich ja genau weiß, wann sich der Obelisk dreht und bisher verbotene Würfel wieder zugänglich werden. Das Komplizierteste am Spiel sind vor allem die Würfel und wie diese in welchen Bereich des Obelisken verschoben werden. Je nachdem, ob dieser gegen Tag, Nacht oder Morgen/Abend ausgerichtet ist, werden die Würfel als gut, schlecht oder ganz schlecht markiert. Und hierbei unterliefen uns beim ersten Versuch fast immer Fehler. Gegenseitige Kontrolle ist also angesagt.


    Ein blöder Spielfehler ist uns im Zweispieler-Spiel unterlaufen: Der Wertungsmarker für die zweite Wertung und das Ende des Spiels lag falsch oder wir haben den Obelisken zu viel oder zu wenig gedreht. Jedenfalls zeigte der Obelisk plötzlich auf dem Spielendemarker und niemand – vor allem ich – hatte damit gerechnet. Es gelang uns leider nicht, den Fehler zu rekonstruieren, aber die Wertung ignoriere ich einfach einmal. Jedenfalls muss hier jeder im Spiel aufpassen, dass nicht zwei Personen am Obelisk herumspielen und jeder sollte sicherheitshalber auch den Spielaufbau kontrollieren.


    Der Tempelbau kann sehr viele Siegpunkte abwerfen, vor allem wenn kein anderer Mitspieler eingreift. Als Extremstrategie würde ich es aber (noch) nicht bezeichnen. Das Spiel wirkt nach drei Partien mit vier, drei und zwei Spielern sehr ausgewogen. Es gibt aber auch Strategien, die gar nicht aufgehen, was aber auch zum Ausprobieren gehört. In Summe ein sehr gutes Spiel, auch wenn es in meinen Augen nicht ganz an „Tzolk'in“ und „Teotihuacan“ heranreicht.

  • Sankt Peter -

    War ok, aber hat mich nicht überzeugt. Bin aber auch kein Optimierfan, da mir da das Spielerische fehlt. Insgesamt ist mir auch die Spielzeit in unserer Gruppe zu lang (> 3 Stunden).

  • Gelöscht_08072022 -

    Das Spiel ist nicht nur komplex (was absolut ok wäre), sondern einfach nur kompliziert. Das ist reine Arbeit (im Gegensatz zu anderen Spielen, die als "Arbeit bezeichnet werden und Wohlfühlkomplexität haben). Das ganze Gameplay ist absolut unintuitiv, unlogisch und die Buchhaltung ist so vordergründig, dass es einfach mit dem Attribut Spass nicht assoziierbar ist. Grafik ist aber schön und es hat eine tolle Tischpräsenz. Aber als Spiel für mich spassfrei.

  • Korbi -

    Tekhenu hat einen ziemlich neuartigen Dice-Drafting-Mechanismus, den ich so noch nicht gesehen habe. Die Würfel, welche man nehmen darf, ändern sich alle 2 Züge und dann kommen auch neue hinzu. Die eigene Planung wird dadurch erschwert und man muss oft auf die Züge der Mitspieler reagieren, aber mir macht eventuell auch genau das richtig Spaß. Bisher habe ich keine dominante Strategie erkennen können, was das den Wert des Spiels für mich nochmals steigert.

  • ferion -

    Tzolkin: 9 (mit und ohne Erweiterung)

    Teo: 7 (mit Erw. 8)


    Grund für mich: im Vergleich sehr geringe Planbarkeit

  • papadjango -

    Ein "Dice-Nehmer" (neuer Fachausdruck ;) ), mit vielen Möglichkeiten und durchaus unterschiedlichen Strategien. Dabei muss man aber auch flexibel genug sein, andere Wege einzuschlagen, wenn die benötigten Aktionen wegen des Schattenwurfs gerade "verboten" sind. Alles hängt mit allem zusammen und man wird etliche Spiele brauchen, hinter alle Kniffe zu kommen. Ich mag sowas, aber hier ist es - mehr noch als bei "Teotihuacan z.B." - kaum möglich aus dem Bauch zu spielen. Und der letzte Zug will sehr gut überlegt sein (erinnerte mich damit etwas an "Le Havre")

  • misterx -

    Spielt sich knackig und zielgerichtet.

    Kombinationsketten sind eher selten, eher muss jeder Zug auf Maximalen Output entlang der eigenen Strategie getrimmt sein

  • Baseliner -

    Tekhenu ist ein gutes, solides Heavy-Euro Game. Pech nur, dass Tzolkin viel besser und Teotihuacan auch noch drüber ist.

  • Huutini -

    Ein toller Heavy-Euro-Dicedrafter.

    Tascini und Turczi entwickeln ihre Mechaniken beständig weiter und haben hier eine schöne Zusammenarbeit abgeliefert. Man merkt, dass Tascini den hervorragenden Draft-Mechanismus gestaltet hat, während Turczi sich auf die verzahnten Aspekte des Spiels konzentriert hat.
    Insgesamt 16 Würfel zieht man, um mit ihnen möglichst viele Punkte zu machen. Dabei bietet das Spiel ein gutes Dutzend brauchbarer Strategien, angefangen mit den Statuen, dann mit Mehrheiten bei Produktionsgebäuden, mit Zufriedenheit, dem Tempelbezirk und dem Sammeln von Dekretkarten. Darüber hinaus kann man jeden Bereich auch geschickt mit einem anderen Kombinieren, was jedoch schon etwas fortgeschrittenere Strategien erfordert.
    Die ersten Partien legen den (irrigen!) Schluss nahe, dass vor allem Statuen und Dekrete für Punkte sorgen, aber jede dieser Strategien ist mit einer anderen effektiv zu kontern.

    Ich habe mittlerweile 6 Partien gespielt, 4 davon mit dem (brauchbaren!) Solo-Bot, und keine davon lief auch nur annähernd gleich ab wie die anderen. Der Aufbau bietet extreme Variabilität, und die geringe Aktionsmenge zwingt einen dazu, sich zu fokussieren, seine Strategie zu Beginn auszubreiten und dann möglichst elegant zum Ende zu führen.
    Ein Expertenspiel par excellence, bei dem eine unglaubliche Menge zu entdecken, zu erkunden und auszutesten gilt. Das Schöne dabei: Abgesehen von der AP der Spieler geht das Spiel recht schnell, da jede Aktion für sich kurz und knackig ist (lange Kettenzüge oder Folgeaktionen finden hier quasi nicht statt), und mit 16 Aktionen sind es eben auch nicht viele. Eine Solopartie ist damit in unter einer Stunde gespielt.

    Wer Dice-Drafter mag und gerne komplexe Strategien verfolgt und verfeinert, um ein möglichst lohnendes Punkteergebnis zu erreichen, ist hier in jedem Fall richtig aufgehoben!