Alle Bewertungen zum Eintrag „Pax Pamir 2nd Edition“

    Wahrlich ein Spiel, das sich vor allem mit dem geschichtlichen Hintergrund des Themas stark auseinander gesetzt hat. Es ist schon spannend was für eine Dynamik am Tisch entsteht, wenn man gemeinsam gegeneinander agiert. Denn ja man möchte zusammen etwas erreichen, aber dann immer ein klein bisschen besser dastehen als der andere.

    Noch suche ich meine Lernkurve, denn es ist wahrlich ein Spiel das sich einem erst mit der Erfahrungen der Partien so richtig entfaltet.

    Ich war zuerst abgeschreckt vom Thema und das „Artwork“ half ebenso nicht. Anglo-Afghanischer Krieg… buchstäblich staubtrocken… gähn 🥱


    Wenn man sich aber damit beschäftigt und sieht wieviel Recherche Cole Wehrle in Pax Pamir einfließen hat lassen, merkt man welch ein spannendes Thema hier umgesetzt wurde, dessen geschichtliche Auswirkungen auch heute noch aktuell sind.


    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die thematische Hürde wesentlich leichter zu überwinden ist, wenn man das hervorragende Spielmaterial, das in einer kompakten Box daher kommt, einmal live gesehen hat. Da bekommt man sofort Lust loszulegen.


    Aber nicht nur das Material, sondern auch das Spiel selbst ist grandios. Die Partien sind geprägt von hoher Interaktion, aber man muss damit leben können, dass einem ständig in die Suppe gespuckt wird.

    In gewisser Weise hat es mich, um es mit einem bekannterem Spiel aus jüngster Vergangenheit zu vergleichen, an Dune Imperium erinnert. Genauer, an die Konfliktphase dort.

    Wem das dort gefallen hat, Mehrheiten aufzubauen mit der Ungewissheit, was der Mitspieler noch an Intrigen in der Hand hält, der muss Pax Pamir spielen!


    Zudem bietet das Spiel enormen Wiederspielreiz durch den immer wieder veränderten Kartenmarkt. Nicht nur durch die Anordnung der Karten, sondern auch die schiere Menge.

    Bei Partien zu dritt kommen zB nur rund 50% der vorhandenen Karten ins Spiel, von denen man je nach Spielverlauf nicht einmal alle zu sehen bekommt.


    Für Leute, die in Spielen alles unter Kontrolle haben/durchplanen wollen ist es aber meiner Meinung nach nicht geeignet. Hier sollte man besser erst mal anspielen.

    Ein großartiges Spiel bei dem man ständig "Adrenalin im Blut" hat und die Augen überall. Da sich die Kartenauslage ständig verändert muss man immer bereit sein, seine Pläne flexibel auf eine neue Situation hin anzupassen.

    Nur friedlich seinen eigenen Hofstaat optimieren reicht nicht, das "Stören" und "Zerstören" der Pläne der Mitspieler ist ein zentrales Element - das muss man natürlich mögen.

    Die Regeln sind eigentlich nicht schwer und auch nicht übertrieben umfangreich, es steckt allerdings eine erstaunliche Spieltiefe darin - und die will erst einmal durchblickt werden. Die ersten 1-2 Spiele kann man getrost als Lernspiele betrachten.

    Ausstattung und Spielmaterial sind großartig, die Schachtel ich genauso groß wie sie muss. Mit gesleevten Karten passt alles gerade eben rein.

    Eines der wenigen Spiele, bei dem mir der Spielsieg vollkommen egal ist. Durch den Markt und die unterschiedlichen Karten fühlt sich das Spiel mitunter "unfair" an. In der Regel lag es aber dann doch am schlecht(eren) Spielen. Das hin- und herwogen der Allianzen, jederzeit muss man auf der Hut sein, ist einfach phänomenal. Langfristige Planungen sind zwar schwieriger, aber ich stehe eh mehr auf taktische Spiele mit hoher Interaktion. Je mehr Spieler dabei sind, desto chaotischer wird es, aber es bleibt auch zu fünft spielbar.

    Ein sehr schönes Spiel in vielerlei Hinsicht.

    Das Material ist top und das Spiel macht dementsprechend optisch was her.

    Das Spielprinzip ist nicht schwer, gutes Spielen dafür nicht einfach. Es entsteht eine tolle Art von Interaktion und gegenseitigem Belauern. Im Prinzip sieht man jederzeit alle Möglichkeiten, die die Gegner haben (die Handkarten kann man sich grob merken beim kaufen) und kann dementsprechend agieren und auch verhandeln.

    Einziger Wehmutstropfen ist, dass das Spiel zu viert durch die Karten auf dem Markt und insbesondere dem Dominanzcheck etwas glückslastig sein kann. Wenn dieser zum falschen Zeitpunkt kommt, kann man unter Umständen kaum noch reagieren. Das tut dem Spielspaß aber keine Abbruch da man sich vorher einfach so gut es geht darauf vorbereitet.


    Die Erstpartie sollte man aber zum Lernen nutzen. Die langfristigen Auswirkungen der verschiedenen Karten muss man erst Mal gesehen haben um das große Ganze zu verstehen.


    Insgesamt ein sehr gutes Spiel das meinen Geschmack genau trifft,

    Also erstmal: Das Spiel ist super thematisch. Es ist kein Kriegsspiel oder Area-Control, es bildet wirklich mehrere Einflussspähren ab. Kann man bei einer nicht gewinnen, muss man eben wechseln. Ist der Gegner in einer Sache stark, ändert man die Farbe (Suit). Es passt ganz wunderbar zum Great Game in Afghanistan des 19. Jahrhunderts. Es wird zu einem großen Tauziehen.
    Aber wie sich die Marktauslage entwickelt und wann die Dominanzchecks in Reichweite kommen enthält einen nicht unerheblichen Glücksfaktor. Das muss man mögen. Aber dafür dauert das Spiel mit ca. 30 Minuten pro Mitspieler auch nicht ewig.

    Ein sehr interaktives und spannendes Spiel mit vielen interessanten Mechanismen. Hochwertiges Spielmaterial das nicht 0815 ist runden dieses tolle Spiel ab.
    Einziger Wermutstropfen ist die ein wenig schlecht struktuierte Beschreibung.