Für das Artwork und die Optik würde ich glatte 10 Punkte vergeben. Ein wirklich wunderhübsches Spiel.

Spielerisch gefällt es mir fast ebenso gut. Ich mag Lacerdas verzahnte Denkorgien einfach. Wie Lisboa ist On Mars eher in der Sandbox-Kategorie unterwegs. Es gibt kein festes Ziel, das die Spieler erreichen müssen, dafür aber Bedingungen, bei denen das Spiel ein Ende findet. Diese Bedingungen sind fast grundsätzlich an die Elemente geknüpft, die Punkte geben. Über kurz oder lang wird das Spiel also enden, wenn die Spieler punkten wollen.
Trotzdem hat man hier, wie in Terraforming Mars, etwas Kontrolle darüber, wann das Spiel endet. Es ist also durchaus möglich, das Spiel zu ziehen, oder es schneller zum Ende zu führen - idealerweise aus einer Führungsposition heraus.

Das Spiel dazwischen ist ein typisches Lacerda-Puzzle: jede Aktion erfordert irgendwelche anderen Aktionen im Voraus, um durchgeführt werden zu können. Man muss also im Blick behalten, was man braucht, und wie man es bekommt. ein guter Kombo-Zug kann sich hier ziemlich belohnend anfühlen - ebenso frustig kann es sein, wenn ein Mitspieler einem die gewünschte Karte oder den Bauplatz wegschnappt.
Aber es eröffnet sich immer eine andere Möglichkeit, um Punkte zu machen.
Iinteressant ist auch die semi-kooperative Interaktion, bei der man die Technik der anderen zum eigenen Vorteil nutzen kann, den anderen aber dafür eben auch einen Bonus bringt.

Ein Spiel, das Aufmerksamkeit erfordert und auf das man sich, auch für einige Stunden, einlassen muss, das dann aber ein eng verzahntes Vergnügen bietet.
Aber genau das tue ich immer wieder mit großem Vergnügen. :)