Als ich Agricola das erste Mal gespielt habe, hatte ich schon etliche andere "Worker Placement" Spiele gespielt (oder zumindest Spiele, die in eine ähnliche Richtung gehen), darunter Kanban, The Gallerist, Dinosaur Island, Anachrony oder Trickerion.
Mag sein, dass Agricola zu seiner Zeit bahnbrechend war, aber für mich hat es sich gespielt wie ein träger Pionier aus einer anderen Zeit. Dem Spiel fehlte Eleganz und Thema, alles wirkt irgendwie statisch und etwas trocken. Man setzt tatsächlich einen Arbeiter ein, um sich Holz zu nehmen, und im nächsten Zug setzt man einen anderen Arbeiter ein, um damit einen Zaun zu bauen. Natürlich tun das andere Spiele auch, aber Agricola macht das so oldschool! Es gibt keine Quer- oder Folgeeffekte, keine Sekundäraktionen, keine Synergien. Der Gebäudebau versucht hier sein Bestes, das irgendwie aufzufangen, bleibt aber auch größtenteils statisch.

Gut möglich, dass sich das durch eine der unzähligen Erweiterungen bessert, aber das Grundspiel fand ich schon so trocken und nüchtern, dass ich wenig Lust hatte, mich da weiter mit zu beschäftigen.

Fazit: Sicher seinerzeit ein Wegbereiter gewesen, wirkt inzwischen aber auf mich hoffnungslos veraltet und der Markt bietet sehr viele sehr viel interessantere Spiele an.