Selten hat mich ein Titel in der letzten Zeit derart überrascht. Im Prinzip mach das Spiel nichts wirklich neues, aber es schafft es, bekannte Mechanismen aufzupeppen und zu einem sehr gelungenen Gesamtpaket zusammenzufassen.


Als Spieler versuchen wir das ehemalige Merv an der Seidentsraße auszubauen, gegen Mongolenangriffe zu schützen und über verschiedene Wege, wie Aufträge oder Handel, die meisten Punkte zu generieren.


Kern des Spiels ist der zufällig generierte "Stadtplan" von Merv, den wir mit unseren Arbeitern 4-seitg umrunden, um in der jeweiligen Reihe oder Spalte Gebäude zu errichten und/oder zu aktivieren, um entsprechende Ressourcen zu generieren. Mit diesen Ressourcen lassen sich wiederum verschiedene Aktionen in anderen Spielplanbereichen auslösen, die ebenfalls wieder Aktionen an anderen Stellen zulassen.


Eine Umrundung des Stadtplans entspricht dabei einem Jahr, wobei insgesamt 3 Jahre gespielt werden. Insgesamt hat also jeder Spieler nur 12 Aktionen im gesamten Spiel zur Verfügung, aus denen das Optimum herausgeholt werden muß.


Ich möchte hier nicht näher auf die Mechanismen eingehen und verweise daher lieber auf die hervorragenden Videos von" John gets Games" oder "Ricky Royal".

Merv - Tutorial Playthrough - YouTube

MERV - Solo Play through : PART 1 - Intro & Round 1 - YouTube


Auf dem Spielplan ergibt sich eine interessante Interaktion beim Bau der Gebäude, da durch Platzierung eigene Vorteile erzielt oder dem Gegner Wege verbaut werden können. Auf der anderen Seite ist es vorteilhaft beim Bau von Mauern gegen Mongolenangriffe, auch den Gegner zu unterstützen um Ansehen zu erlangen, was einem in andern Bereichen Vorteile bietet. Es gibt unterschiedlichste Möglichkeiten über die einzelnen Spielplanbereiche Punkte zu generieren, die in sich wiederum sehr schön verzahnt sind, was diverse Vorgehensweisen ermöglicht.


Aufgrund der limitierten Aktionen müssen bei jedem Zug interessante Entscheidungen getroffen werden, was für einen selbst, unter Betrachtung der weiteren Züge am erfolgreichsten ist. Man kann einfach nicht alles machen, was man machen möchte.


Zu erwähnen wäre auch noch , daß das Spiel über einen Solo-Modus verfügt, der hervorragend funktioniert, fordernd ist, aber gleichzeitig simpel zu steuern. Ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber in den Corona Zeiten vielleicht doch interessant.


Zu guter Letzt sei noch, die nach meiner Meinung, tolle Produktion des Spiels erwähnt. Angefangen beim wunderschönen Cover, dem von Ian O´Toole gewohnt gut strukturierten und ebenfalls optisch toll gestalteten Spielplan, bis hin zu den übrigen Komponenten. Da passt einfach alles. Das macht das Spiel nicht besser, aber ich mag es einfach wenn es auf dem Tisch toll aussieht.


Zusammenfassend kann ich dieses Spiel jedem bedenkenlos empfehlen der gut gemachte und anspruchsvollere Euro-Spiele mag.

Da kann man eigentlich nix falsch machen.

Mich hat es innerhalb von kürzester Zeit gepackt und es wird sicherlich noch viele Male auf den Tisch kommen.