Meine Wertung von 8 ist eine quasi vorläufige nach einer bisher einzigen Partie zu dritt.

Zunächst einmal: Juhuu, ich hab ein Deckbuilderspiel gefunden, das ich mag. :)

Ich hatte wenig bis nichts von Dune: Imperium erwartet und war dann doch überrascht, wie gut und packend die verschiedenen Mechanismen sich hier ergänzen.

Das Spiel beginnt relativ ruhig - man hat wenig Worker, wenig Ressourcen und nicht die besten Karten. Tatsächlich baut man anschließend alle drei dieser Bereiche langsam auf, bis man in der zweiten Spielhälfte plötzlich ziemlich gute und mächtige Züge hinbekommt.
Und in der zweiten Hälfte verschob sich der Fokus in unserer Partie dann auch ganz abrupt in die Konfliktzone, wo die dicken Punkte zu holen waren. Zu meiner Freude konnte ich mit Paul Atreides am Ende der achten Runde den Sack zumachen: Ich hatte die richtigen Karten auf der Hand, ein gutes Timing, und konnte den Konflikt gewinnen und mit zwei eleganten Nebenschachzügen noch weitere Punkte machen, wodurch ich schließlich auf 4 Punkte kam, und mir damit den Sieg sichern konnte.

Die letzten Runden brummten dabei vor Spannung, wer die Konflikte gewinnen würde, wer die richtigen Felder erhalten würde, wer die richtigen Intrigenkarten haben würde.
Auch wenn das Spiel mit 10-7-4 Punkten endete, fühlte es sich am Ende, durch die Möglichkeit direkt viele Punkte zu holen und den anderen zu verwehren, tatsächlich knapp und nie vorhersehbar an.

Die Karten sind hier der treibende Motor, denn die Auslage ist bunt und unvorhersehbar, und die Intrigenkarten noch mehr. Das Spiel ist also extrem taktisch, eine Strategie aufzubauen, die man von Anfang bis Ende durchhalten kann, halte ich für schwer umsetzbar.
Ob der Wiederspielreiz vorhanden ist, wird sich zeigen müssen - ich bin auf jeden Fall angefixt für noch ein paar Runden.

Thematisch ist das Spiel mittelmäßig. Der ganze Workerplacement-Part fühlt sich einfach gar nicht nach Dune an. Der Konflikt hingegen schon eher, besonders, wenn man ihn thematisch so spielt, dass jeder Konflikt tatsächlich um den angegebenen Ort handelt.
Die Karten, und zwar alle Karten, fühlen sich hingegen wieder sehr thematisch an.

Alles in allem für mich ein eher abstraktes Spiel, das sich in Einzelsituationen aber immer wieder mal sehr gründlich nach Dune anfühlt.

Wird wohl nicht mein Jahreshighlight werden, hat aber sehr viel Spaß gemacht, mich beschäftigt, und mir Lust auf die nächsten Runden gemacht!