Wo ist Walter?

Was für ein Konzept! Die Idee eines Wimmelbilds ist nicht gerade neu, aber die Idee ein riesiges Wimmelbild mit einem Detektivspiel zu kombinieren ist schon interessant. Und damit (zumindest zum Teil) auf den Erwachsenen-Brettspiel-Markt zu kommen ist schon gewagt.


Zuerst einmal kann man sicherlich darüber diskutieren, ob MicroMacro wirklich ein Brettspiel ist. Wenn man es genau nimmt ist und bleibt es ein riesiges Wimmelbild. Man löst zwar thematisch Kriminalfälle, aber es ist kein wirkliches Lösen von Fallfragen nötig - das Spielprinzip bleibt beim Wimmelbild. Also eigentlich kein "richtiges" Spiel.


Nun aber zu der wirklich wichtigen Frage: macht es Spaß. Meine Antwort: Ja, auf jeden Fall. Natürlich nur, wenn man was mit Wimmelbildern anfangen kann. Es macht unheimlich Spaß die riesige Karte zu erkunden auf der Suche nach der einen Person, die man gerade sucht und dabei dutzende, kleine Details zu bemerken, die nichts mit dem jetzigen Fall zu tun haben. Und dann in einem späteren Fall zu denken: Moment, den Typen hatten wir doch schon mal.


Der Spielplan an sich ist finde ich sehr schön, und detailreich gezeichnet und ich finde es klasse, wir man diesen unzähligen, kleinen Figuren Unterscheidungsmerkmale gegeben hat, so dass die relevanten Personen tatsächlich gut zu erkennen sind.


Wiederspielwert ist natürlich kaum einer vorhanden. Wenn man die Fälle einmal gelöst hat, wird man das Spiel wohl weiterreichen. Glücklicherweise sind eine beachtliche Anzahl von Fällen in der Box, auch wenn die ersten Fälle naturgemäß recht schnell gelöst sind.


Die Spielerzahl sollte eigentlich bei 1 oder 2 Spielern liegen, auch wenn die Box anderes behauptet. Wir haben es zu vier versucht, und mindestens ein Spieler kann nur schwierig auf den Plan gucken. Man steht sich eben doch im Weg. Trotzdem hatten wir auch zu viert unseren Spaß.


Für mich eine klare Empfehlung, ein sehr guter Spiel des Jahres-Preisträger und etwas, dass man mal ausprobieren sollte.