Seeders Exodus

  • Hat sich jemand schonmal das neue Spieleschmiede-Projekt angesehen:


    spiele-offensive.de/Spieleschmiede/Seeders-Exodus


    Unsere französischen Spielfreunde sind ja ganz aus dem Häuschen. Die Idee jedenfalls klingt erstmal gut. Was mich allerdings etwas ärgert ist die Preispolitik der Spieleschmiede. 55 € für das Grundspiel mögen ja noch akzeptabel sein, aber 20 € (!) für das Material für einen fünften Spieler, 15 € für die "Vertreter der Kasten" (=5 spezielle Unterhändler-Plättchen, 1 Bogen Aufkleber und 10 Varianten-Einlagen) und nochmal 20 € für die "7. Kaste" (=24 neue Spielkarten für diese Kaste, 5 Unterhändler-Plättchen, 1 Bogen mit Aufklebern, 5 Tableauerweiterungen) finde ich persönlich schon mehr als grenzwertig. Wenn sowas für Schmiede nicht schon kostenlos dabei ist, dürfte man mE höchstens 5 Euro für diese bescheidenen Erweiterungen nehmen, statt den Preis des Grundspiels für 24 Karten, 10 Plättchen und ein paar Aufkleber zu verdoppeln... X(

  • Ich fand es zuerst auch noch interessant, aber als komplett-haben-woller bin ich dann doch vom Preis abgeschreckt worden und das, obwohl ich da eher nicht so zimperlich bin.
    Das Material gibt es einfach nicht her, so einen Preis zu rechtfertigen.

  • Ich hatte es schon länger im Auge, mit der Absicht, es zu fördern, sobald es in die Schmiede kommt. Aber auch mich hat der Preis des Gesamtpakets wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Schon wieder Geld gespart. Ist ja nicht so, dass man nicht noch genügend Alternativen im Regal hätte. ;)

  • Aha, da hat die Spieleschmiede heute die Seeders Kampagne unterbrochen.
    Lief ja ziemlich schleppend. Vielleicht hat man sich besonnen und eingesehen, dass die unsägliche Preispolitik nicht beliebig mitgemacht wird.
    Diese Wucherpreise für die Fünf-Spieler-Erweiterung und Addons waren mehr als ärgerlich.
    Jetzt bin ich mal gespannt, ob und wie beim Relaunch die Änderungen aussehen.

  • Jetzt bin ich mal gespannt, ob und wie beim Relaunch die Änderungen aussehen.

    Mein Tip: 10-15% günstiger, aber immer noch zu teuer für ein unbekanntes etwas, das mit so super-vertrauenserweckenden Sachen beworben wird wie: "Auf Tric Trac hat Seeders eine herausragende Bewertung: 98/100 Punkten von bisher 11 Testspielern bewertet!"


    Außerdem müsste die Spieleschmiede erstmal wieder ein paar Projekte zur allgemeinen Zufriedenheit der Backer abwickeln, bevor sie wieder ernsthaft für mich in Frage kommt. Bei schlecht laufenden Projekten komplett auf Tauchstation gehen, überhaupt nur reagieren, wenn sich genug Backerzorn angestaut hat, und dann doch wieder nur Zusagen machen, die dann wieder verfehlt werden und wieder in Nicht-Kommunikation und Tauchstation enden, das weckt nicht gerade Interesse an weiteren Projekten bei dieser Plattform.

  • Ich stimme hier @MetalPirate völlig zu. Zusätzlich nervt mich die (nicht vorhandene) Informationspolitik und die absurd schlechte Bedienbarkeit der Seite. Ich gehe nur mehr sehr widerwillig auf deren Seite. Und wenn doch, finde ich nicht, was ich suche. Vielleicht sollte die SO mal eine Crowdfunding-Kampagne machen, um ihren Internetauftritt zeitgemäß zu gestalten. Scheint ja kein Geld dafür da zu sein!

  • Bei Seeders hat mich gestört, dass sie selbst nicht wirklich was zur Spielmechanik geschrieben haben, obwohl sie selbst davon begeistert waren beim Testspiel. In der Beschreibung habe ich nichts entdeckt, was das Spiel so toll machen würde.


    Ärgert mich bei vielen Spileschmiede Projekte, dass der Text meistens leider nur sehr oberflächlich ist. :(

  • Lief ja ziemlich schleppend. Vielleicht hat man sich besonnen und eingesehen, dass die unsägliche Preispolitik nicht beliebig mitgemacht wird.
    Diese Wucherpreise für die Fünf-Spieler-Erweiterung und Addons waren mehr als ärgerlich.

    Sehe ich ganz genauso. Das Spiel interessiert mich eigentlich sehr, aber die Preispolitik war so unverschämt, dass ich aus Verärgerung das ganze Projekt ignoriert habe. Offenbar ist das vielen genauso gegangen. Mal schauen, was sich ändert, der Neustart soll ja schon diese Woche erfolgen...

  • Wo ist das jetzt "deutlich attraktiver"?! Das Komplettspiel ist jetzt 10 Euro billiger, mehr nicht. Für den fünften Spieler und die beiden Minierweiterungen wollen sie immer noch 45 Euro haben! Das unsagbar hässliche Tischtuch will ich nicht mal geschenkt haben und den Drang, gegen Zahlung in einem Regelheft genannt zu werden, habe ich auch noch nie verspürt.


    Aber weiterhin gibt es nur die französischen Regeln, unscharfe Produktbilder und Videos, die mir die Zeit stehlen wollen. Nein Danke erst mal! Vielleicht, wenn die Regeln doch noch nachgeschoben werden. Aber aus dem Bauch raus würde ich im Moment verzichten. Oder ich schau es mir in Essen an, man will ja offensichtlich um jeden Preis zur Messe rauskommen.

  • Grundspiel unverändert bei 55€.


    All-in 129€ statt 150€ (-14%).


    Dazu neuer Pledge-Level mit zwei der drei Erweiterungen für 79€. Nach altem Add-on-Schema wären das 55+15+20 = 90€ gewesen (d.h. -12%).


    Wer auf das Tischtuch und die Sponsor-Erwähnung verzichten kann, aber alle drei (Mini-)Erweiterungen will, zahlt jetzt 79+15 = 94€ statt 55+15+20+20 = 110€, das sind auch wieder die -14%.



    Mein Tip: 10-15% günstiger, [...]

    :)


    [...] aber immer noch zu teuer für ein unbekanntes etwas

    Und solange die Spielregeln nur auf französisch verfügbar sind, ändert sich da so schnell auch nichts dran. Mal ehrlich: wie wollen die das international über Crowdfunding verkaufen, wenn sie nicht mal englische Regeln zur Verfügung stellen können?

  • Wo ist das jetzt "deutlich attraktiver"?!

    Drum war auch eigentlich der :) am Ende, daher nochmal :ironie:
    Aber wenn ich bedenke, wie voll der Nettoparkplatz ist, wenn es am Sonntag verkaufsoffene 10 % gibt, müsste das Spiel doch jetzt reißenden Absatz finden...


    Ich brauch es immer noch nicht...

    Einmal editiert, zuletzt von aphratus ()

  • Nein Danke erst mal!

    Das ist auch mein Fazit. Aus meiner Sicht müssten die "Erweiterungen" für Unterstützer kostenlos dabei sein, dann würde ich das für 55,00 € unterstützen. So ist es immer noch überteuert, ohne das Unterstützer irgendetwas von ihrer Unterstützung hätten (und nein, die "Original-Thyrinn-Illustration" zählt nicht als "irgendetwas"). Sei's drum, mehr Geld übrig für die "Green Horde" ... :D

  • "Überteuert" ist relativ.


    Die Ausstattung ist sehr durchdacht, reichhaltig (>450 Einzelteile), hochwertig (allein die Jetons) und innovativ (die Spielerboards mit fixierenden Vertiefungen). Was man bei einem Terraforming Mars an Geekmods und ähnlichem dazukaufen müsste, ist hier bereits inklusive. Alle ca. 200 Karten sind liebevoll illustriert. Man merkt, dass das Spiel aus Frankreich ist. Dort wird derlei Aufwand wertgeschätzt, hier als Selbstverständlichkeit abgetan, als würden die Grafiker kostenlos arbeiten. Der Übersetzungsaufwand ist ebenfalls enorm. Der französische UVP des Grundspiels ist meines Wissens nach 60 EUR, die Auflage aber sehr viel höher. Die Kalkulation ist gut. Ich bin sogar erstaunt, dass es nicht teurer ist.


    Zur Anleitung: Das Spiel ist nunmal ein französisches. Wir haben aktuell keine andere Anleitung. Eine deutsche wird es geben, wenn es finanziert ist und damit bezahlt werden kann. Das gleiche gilt für eine Englische, wenn sie da eine Möglichkeit findet. Es bräuchte ja wohl kaum ein Crowdfunding, wenn alles schon finanziert wäre. Die Spieleschmiede ist kein klassischer Vorverkauf, sondern Crowdfunding. Das wird im Allgemeinen mit einem Grund gemacht. Hier heißt er "deutsche Lokalisierung".
    Die grundlegende Spielmechanik wird ja auch auf der Projektseite erklärt.


    Zum Thema "vertrauenswürdige Sachen": TricTrac ist in Frankreich sozusagen die Instanz in Sachen Gesellschaftsspiele. Eine Art Hybrid aus Spielbox, Hunter & Cron und Boardgamegeek. Entsprechend ist deren Vertrauenswürdigkeit damit vergleichbar. Da das Spiel bisher ausschließlich im französischen Raum besprochen wurde, ist das die dort verlässlichste Quelle. Wenn sich hier ein oder zwei Leute finden, die französisch können, können sie das gern checken und als Fazit mal zusammenschreiben. Fakt sind die durchgehend guten Bewertung der Rezensenten, die das Spiel bisher ausprobieren konnten. Einige davon sind auf der Projektseite zitiert und ihr dürft die Zitate gern alle prüfen.
    Seeders - Episode 1 : Exodus - Un jeu de Serge Macasdar - Jeu de société - Tric Trac


    Und zur Schmiede selbst:
    Generell scheinen die meisten hier den Einfluß zu überschätzen, den die Spieleschmiede auf die Projekte und Kampagnen hat. Wir sind für die Verlage sowas wie Berater. Wenn sie unseren Rat zur Projektgestaltung annehmen, schön, aber das müssen sie nicht. Wir hätten Seeders als Schmiedeprojekt noch wesentlich anders gemacht, eher so wie bei Vikings Gone Wild, wo wir dank Corax Games die volle Kontrolle über die Kampagne und sogar teile der Produktionsplanung hatten. Können wir aber nicht, weil das letzte Wort der Verlag hat.


    Demzufolge sind wir aber auch nicht für die einzelnen Spiele und deren Umsetzung und Kommunikationspolitik verantwortlich. Wir können nur weitertragen, was wir wissen und wir tragen nur weiter, was wir _gesichert_ wissen. Denn nach deutschem Recht kann es schnell passieren, dass wir mit Aussagen rechtliche Tatsachen schaffen, auf deren Umsetzung wir aber keinerlei Einfluß haben, für die wir dann aber rechtlich gerade stehen müssten. Das ist viel zu heikel. Das mag uns als schlechte Informationspolitik ausgelegt werden und wir versuchen, das auch zu verbessern, aber wir sind dennoch immer auf die Informationen der Verlage angewiesen und können ja nicht einfach "alternative Fakten" erfinden, wenn wir keine belastbaren Infos bekommen. Damit wäre auch keinem geholfen. Das ist bei KS anders, da machen die Verlage in der Regel alles selbst. Sie wissen ja, was genau sie planen und können das sofort schreiben, wir müssen nachfragen und auf Antwort hoffen, die nicht selten erst tage später und super schwammig kommt (übrigens auch bei KS, aber da spielt das keine so große rechtliche Rolle. Zu stören scheint das dort aber wenige - in der EU wäre es sogar verboten). Ein wesentlicher Unterschied, aber wesentlich ist auch, dass wir auf deutsch kommunizieren, für die deutschen Umsetzungen sorgen und das alles nach wesentlich verbraucherfreundlicherem EU-Recht.

  • Der französische UVP des Grundspiels ist meines Wissens nach 60 EUR, die Auflage aber sehr viel höher. Die Kalkulation ist gut. Ich bin sogar erstaunt, dass es nicht teurer ist.

    Der Preis für das Grundspiel mag in Ordnung sein - aber was für die Erweiterungen berechnet wird, ist zumindest meines Erachtens völlig unverhältnismäßig. Die müssten für Unterstützer kostenlos dabei sein, wenn man eine solche Kampagne macht.

    "Überteuert" ist relativ.

    Auch das stimmt - wenn man aber mal vergleicht, was man für 129 Euro (!) bei anderen Projekten bekommt, dann scheint mir das immer noch relativ teuer zu sein. Aber mal schauen, wie das Projekt läuft. Ich würde mich ja freuen, wenn es genügend Unterstützer gäbe, die den Preis für angemessen halten, grundsätzlich interessant finde ich das Spiel nämlich schon.


  • Die Spieleschmiede ist kein klassischer Vorverkauf, sondern Crowdfunding. Das wird im Allgemeinen mit einem Grund gemacht. Hier heißt er "deutsche Lokalisierung".

    Und weil das bei "Sidequest" so gründlich in die Hose ging und weil die Lokalisierung bei "Empires - Age of Discovery" aus dünnerem Spielmaterial in deutsch und selbst auszuschneidenden Aufkleberbögen bestand, bin ich erstmal nicht bereit viel Geld für ein gut beworbenes, aber mir ansonsten absolut unbekanntes Spiel (Mechaniken, Regeln usw.) auszugeben.

  • @Frank Noack: Erstmal danke für die ausführlichen Erläuterungen. Wie du hoffentlich gemerkt hast, sind hier einige dem Projekt gegenüber grundsätzlich wohlwollend-positiv eingestellt. Ich habe das Spiel auch schon einige Zeit auf Beobachtung (sowohl bei euch auf Beobachtung als auch bei BGG auf subscribe), aber wenn man eine Katze im Sack kaufen soll, dann braucht's dazu immer irgendwelche Anreize. Je teurer die Katze, umso eher.


    Das "Anreize" meine ich dabei keineswegs nur rein finanziell oder in Form von KS-Exclusives, Stretch Goals, Promos oder sowas. Anreiz ist auch einfach nur das Gefühl, dass das hier ein ganz besonderes Spiel ist, was sich zu fördern lohnt. Dieser Eindruck will sich bei mir (und vermutlich vielen anderen auch) nicht so recht einstellen, solange (a) ihr nicht wirklich viel über das Spiel und seine Mechaniken verratet und (b) man sich auch nicht selbst informieren kann, weil quasi sämtliche Informationsquellen in einer Sprache sind, die ich gerade mal zwei Jahre als dritte Fremdsprache in der Schule hatte.


    Sorry, aber wie wollt ihr da irgendeine Art von Hype erzeugen, der die Kampagne tragen soll? Warum habt ihr z.B. das Spiel nicht vorher irgendwelchen deutschen Video-Reviewern oder Bloggern zum Besprechen geschickt, so wie das alle besseren englischsprachigen Crowdfunding-Kampagnen aus gutem Grunde ja auch machen? Warum nicht zwei parallele Crowdfunding-Kampagnen für eine deutsche und eine englische Version, um Synergien zu nutzen? Ich glaube, das Ganze hätte man auch deutlich geschickter aufziehen können. Denn dass da gerade in Frankreich eventuell (!) ein ganz besonderes Spiel das Licht der Welt erblickt hat, das hat schon der eine oder andere auch hier in Deutschland mitbekommen. Nur: Solange es bei dem "eventuell" bleibt, weil ich mich nicht wirklich über das Spiel näher informieren kann, solange habe ich wenig Lust, eine Summe für das Spiel aufzugeben, für die ich auch mit wesentlich geringerem Risiko gleich zwei bekanntermaßen gute Spiele kaufen könnte.

  • Für den Fall, dass es übersehen wurde: Es gibt eine Erklärung der Spielmechanik über volle 8 Absätze im Text und dazu ein 4 minütiges Video, in dem die Spiel-Mechanik auf deutsch erläutert wird. Freilich ist das keine Detailregelerklärung, aber für einen gründlichen Überblick normalerweise ausreichend.


    MetalPirate: Die Spieleschmiede ist mit dem Projekt für das Crowdfunding der deutschen Lokalisierung beauftragt. Eine englische ist nicht unser Auftrag, wird uns von niemandem bezahlt, wäre bei uns vermutlich auch nicht so gut aufgehoben und ist uns als deutschsprachigen Spielern auch herzlich egal. Letztendlich ist es eine Verlagsentscheidung, auf welche Art eine englische Lokalisierung stattfinden soll - offenbar nicht via Crowdfunding.


    f-p-p-m: Bei Side Quest hat uns der Projektpartner ein schönes Ei gelegt, indem er die Dateien nach dem Digital Proof, den wir abgenommen hatten, selbst nochmal verändert hat. Jedoch ist der dadurch entstandene Fehler nicht so dramatisch, um die Lokalisierung als gescheitert anzusehen. Das Spiel ist vollständig und ohne Abstriche spielbar.
    Bei Empires hingegen ging es von vornherein um ein Übersetzungskit und es ist ein überaus aufwändiges Projekt gewesen. Die Aufkleber haben wir damals auf eigene Kappe produziert, quasi als Bonus, weil wir die Lösung von EGG, die das eigentliche Schmiedeprojekt war, doof fanden (es gäbe sonst lediglich ein Referenzheft für die zahlreichen Gebäudeplättchen). Sie waren quasi ein Geschenk von uns an die Unterstützer, das uns eine Menge Aufwand und Geld gekostet hat - man muss sie aber nicht verwenden. Die Spielertableaus sind in der geringen Auflagengröße nicht als Pappteile machbar, sind aber mit dem neuen Layout, was wir ihnen verpasst haben und auch dadurch, dass sie dünner sind, flexibler einsetzbar als die englischen.
    Und wenn ich dich ganz persönlich mal zitieren darf aus deinem ganz persönlichen Kommentar zum Empires Projekt:
    "Alles bei mir angekommen und alles dabei. Die Metallmünzen sind Klasse und als einziges Manko empfinde ich es das man die Aufkleber selbst ausschneiden muss, da werde ich wohl lieber alles in english lassen da es mir sowieso mehr um die Weltkarte und die Builder Erweiterung ging als um die Eindeutschung. Tolles Schmiedeprojekt !" (11.09.2015-15:34:47)

  • Die Spieleschmiede ist mit dem Projekt für das Crowdfunding der deutschen Lokalisierung beauftragt. Eine englische ist nicht unser Auftrag, wird uns von niemandem bezahlt, wäre bei uns vermutlich auch nicht so gut aufgehoben und ist uns als deutschsprachigen Spielern auch herzlich egal. Letztendlich ist es eine Verlagsentscheidung, auf welche Art eine englische Lokalisierung stattfinden soll - offenbar nicht via Crowdfunding.

    Verstehe ich. Aber interessiert euch denn gar nicht, ob und wie es eine englische Version geben wird? =O
    Das kann doch für euer Projekt in hohem Maße förderlich sein, wenn da etwa über eine parallel laufende Kickstarter-Kampagne und BGG der entsprechende Hype aufgebaut wird. So eine internationale Kooperation müsste sich doch für alle Beteiligten lohnen. (Ein ausgesprochen kleiner schwedischer Verlag hat letztes Jahr mit je einem amerikanischen, deutschen und polnischen Partner ein gewisses "Terraforming Mars" ganz groß rausgebracht...) Wundert mich auch etwas, dass der französische Originalverlag zunächst an eine deutsche Lokalisierung denkt, bevor er sich an der internationalen Brettspiel-Sprache Nummer 1, d.h. englisch, versucht. Da könnte man sich dann auch fragen, ob die Deutschen da die Lokalisierungs-Testkaninchen sind, wenn der Originalverlag noch nie so ein großes Spiel zur Lokalisierung lizensiert hat...


    Deine Betonung von tradtionellen Crowdfunding-Ideen ("Sachen möglich machen") in allen Ehren, aber so funktioniert's heute nicht mehr ganz. Vielleicht noch für 25-EUR-Kartenspiele, aber nicht mehr, wenn man ein Spiel machen will, bei dem "All-In" 150 bzw 129 EUR kosten soll und es sich dabei um das Erstlingswerk eines völlig unbekannten Autors handelt, bei einem Verlag, der außer "Les Poilus" bisher noch nichts nennenswertes zustande gebracht hat, vor allem auch noch nie "große" Spiele. Dafür ist die Konkurrenz im Crowdfunding-Bereich mittlerweile zu groß. Das gilt umso mehr, wenn die einzigen Bewertungen des Spiels, die man im Netz findet, 10 französischsprachige Bewertungen bei Tric Trac und eine bei BGG sind. BGG gibt's keineswegs nur herausragende Noten und der einige Bewertungstext (8/10) hat als zentralen Satz: "Card combo with a nice twist (a draft phase plus a "negociation" phase where we place token on the map to determine who got which of the 12 additional cards)." Begeisterung auslösen geht anders.


    Ein Spiel, bei dem es gleich drei Mini-Erweiterungen gibt (bzw zwei nach Abzug des Materials für den fünften Spieler) ist für mich im Crowdfunding-Bereich eigentlich auch eher ein Zeichen von fehlendem Streamlining und auch das "Series 1" im Titel wirkt auf mich nicht allzu vertrauenserweckend; die sollen erstmal dieses Spiel richtig machen, bevor sie öffentlich an "Series 2" und mehr denken.


    Das ist mir in der Summe alles ein Stück zu unsicher.


    Wo sind hier die "unique selling points"? Ich gehöre zu denen, die immer auch gezielt nach interessanten "exotischeren" Spielen außerhalb der großen Verlage schauen. Seeders: Exodus könnte (!) sowas sein, ich habe das Spiel seit Anfang März (Eric W. Martins BGG-Video aus Cannes) auf dem Radar. Aber bevor ich solche Sachen gut finde und evtl. gar weiterempfehle, erwarte ich dann eben schon, dass die Macher mir die entsprechenden Informationen wie etwa eine Spielregel in einer mir verständlichen Sprache zur Verfügung stellen.


    Mal ganz konkret gefragt: Wird es im Laufe der Kampagne die Spielregel und/oder ein Gameplay-Video in deutsch oder englisch geben? Ich wage eine Prognose: Solange alle weiterführenden Quellen französisch sind, wird der Erfolg eurer Kampagne auch nach dem Neustart vermutlich sehr begrenzt bleiben, jedenfalls gemessen an der Zahl der Beobachter bei euch vor Projektstart. Die potenziellen Schmiede wollen eben wissen, was sie für ihr Geld kriegen.

  • @Frank Noack Danke das du mich zitiert hast.
    Für mich war es auch völlig ok, ich habe mit englisch kein Problem, aber die Lösung mit den Aufkleberbögen war im allgemeinen halt einfach keine gute Idee. Wären die Bögen vorgestanzt gewesen, sähe das anders aus.
    Bei Sidequest sieht es für mich so aus, dass ich das Spiel wegen der Fehler niemals gespielt habe, ich hatte schlicht keine Lust mich mit dem Murks zu befassen, auch wenn es später PDFs der korrigierten Karten gab und wenn ich mich recht entsinne eine neue Anleitung.
    Ich Schmiede bei anderen Projekten noch fleißig mit, aber hier ist es mir einfach vom Preis her zu gewagt für das was man von dem Spiel weiß.

  • Verstehe ich. Aber interessiert euch denn gar nicht, ob und wie es eine englische Version geben wird? =O Das kann doch für euer Projekt in hohem Maße förderlich sein, wenn da etwa über eine parallel laufende Kickstarter-Kampagne und BGG der entsprechende Hype aufgebaut wird. So eine internationale Kooperation müsste sich doch für alle Beteiligten lohnen. (Ein ausgesprochen kleiner schwedischer Verlag hat letztes Jahr mit je einem amerikanischen, deutschen und polnischen Partner ein gewisses "Terraforming Mars" ganz groß rausgebracht...) Wundert mich auch etwas, dass der französische Originalverlag zunächst an eine deutsche Lokalisierung denkt, bevor er sich an der internationalen Brettspiel-Sprache Nummer 1, d.h. englisch, versucht. Da könnte man sich dann auch fragen, ob die Deutschen da die Lokalisierungs-Testkaninchen sind, wenn der Originalverlag noch nie so ein großes Spiel zur Lokalisierung lizensiert hat...

    Sicher ist es das. Aber, wie schon geschrieben - ist nicht unsere Sache und auch nicht unsere Aufgabe. Ich habe für Half-Pint Heroes, was ich mit Corax Games direkt zu verantworten habe, ca. 1 1/2 Jahre Klinken geputzt, um internationale Partner zu finden. Es erscheint jetzt auch in 6 Sprachen aber das ist eine Heidenarbeit für die ich in der ganzen Welt auf etlichen Messen tingeln gegangen bin und Wochen am Telefon verbracht habe. Es ist die Arbeit des Spieleverlags, wenn nicht gar die wichtigste Arbeit eines Spieleverlags, den Vertrieb zu organisieren, es ist nicht die Arbeit des Crowdfundingdienstleisters. Sicher würden wir uns darüber freuen, Hype-schützenhilfe aus dem Ausland zu bekommen. Die kriegen wir bei Seeders ja auch, aber eben nur aus Frankreich.... Aber es ist nicht unsere Aufgabe, für eine deutsche Lokalisation all die arbeit nochmal in andren Sprachen zu machen.


    Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass Sweet Games auf Partnersuche ist. Aber Partner für Erstauflagen sind superselten. Ganz besonders bei so teuren Spielen. Wenn das Spiel dann erstmal erfolgreich gestartet ist und im Heimatmarkt in Runde zwei oder drei geht, dann kann man es sich in der Regel aussuchen. Not Alone z.B. ist mit 4 Sprachen gestartet und jetzt bei 14 oder 15 in Lauf Nummer drei.
    Gerade der englische Markt ist super schwer. So gut wie kein Partner will was mit dir machen, wenn du nur ein Spiel anzubieten hast, was sie interessiert.


    Zitat von MetalPirate

    Deine Betonung von tradtionellen Crowdfunding-Ideen ("Sachen möglich machen") in allen Ehren, aber so funktioniert's heute nicht mehr ganz.

    Du musst es ja wissen... Übersetzt und in aller Konsequenz heißt deine Aussage also: "Spiele lieber erst gar nicht auf deutsch im Crowdfunding versuchen - hat ja eh keinen Zweck...." oder "Crowdfunding für deutsche Versionen erst starten, wenn alles schon finanziert ist. und stattdessen mit vollem Risiko eine Vororderkampagne mit ungewissem Ausgang machen und die Unterstützer dadurch verarschen, dass man es Crowdfunding nennt.". Ich kann dir versichern, dass du mit deiner Aussage in aller Regel daneben liegst. Die Spieleschmiede ist nicht Kickstarter, wo das bei vielen Projekten inzwischen vielleicht so aussehen mag. Die meisten Creator, die ich allerdings kenne, würden das aber auch da anders sehen als du.

  • Löblich, wie bereitwillig hier den langjährigen Verantwortlichen endlich einmal ihr Job und ihre Branche erklärt werden. Dafür nimmt so mancher Roland Berger >1.500€ Tagessatz. Supernett und zuvorkommend, muss ich schon sagen. Smiley.


    Zum Thema: Das Spielmaterial finde ich recht hübsch und interessant. Die (französischen) Ersteindrücke lesen sich auch vielversprechend. Thematisch scheint da auch recht viel integriert worden zu sein, das deutsche Spieleschmiedenvideo hat aber das Problem vieler ins deutsche übersetzte Fantasy/SciFi-Stoffe: Das hört sich alles furchtbar albern an. Random words für random Worldbuilding. Wie man das besser machen kann - keine Ahnung, da habe ich leider auch kein Patentrezept. Auf mich wirkt das bloß alles so, wie wenn sich ein Achtjähriger ne Geschichte mit komplizierten Begriffen ausgedacht hat. Ich finde da in so etwas nicht rein. Bei #Anachrony war mir das z.B. auch fast zu viel, das hat die Kurve aber durch die Spielmechaniken gerade noch so bekommen. Mehr draufgeschichtetes Thema ist nicht automatisch immer mehr funktionierendes Thema.


    Mechanisch schwanke ich zwischen "ganz interesant" und "ist das alles?". Ich habe mit meinen hundsmiserablen Französischkenntnissen mal in die Regeln geschaut und da doch zwei, drei interessante Aspekte gefunden rund zum die Verhandlungen (bei denen ich erst dachte, dass dort wirklich von den Spielern untereinander gehandelt wird. Kommt m.E. in der Beschreibung auf der Projektseite nicht gut raus). Aber ob das wirklich das Spiel trägt, kann ich da nicht einschätzen, keine Chance.


    Mal schauen, vielleicht backe ich es noch aus einer Laune heraus. Der Preis ist recht happig, aber das ist mir sogar noch relativ egal. Ich habe für Staubfänger einfach kein Regalplatz übrig.


    Disclaimer: Deutsche Übersetzungen sind mir generell wumpe. Ich finde die Website der Spieleoffensive fürchterlich, unintuitiv und das ganze Community-Gehabe rund um die Spieleschmiede äußerst befremdlich. Dennoch bin ich mit den bisher von mir dort unterstützten Sachen zufrieden.

  • Ich habe die Regeln mal überflogen (ist ja nur eine Rohfassung, manche Begriffe sind noch recht holprig). Das Grundgerüst ist ein kompliziertes, zweistufiges "Draft"system mit dem man an die entscheidenden Karten kommt. Diese legt man dann für neue Ressourcen und Siegpunkte aus. Würze bekommt das Ganze dann über die vielen unterschiedlichen Karten. Ein aufgeblasenes 7 Wonders, könnte man sagen. Kein Wunder, dass das den Franzosen gefällt, aber beileibe nichts Neues unter der Sonne. Grundsätzlich gefallen mir solche stark variablen Kartenaufbauspiele sehr gut. Zu einem "normalen" Preis würde ich da auch zuschlagen, aber 100 Euro für das Komplettpaket (sch... auf das Tischtuch!) sind halt immer noch eine kräftige Ansage. Bis jetzt haben sich noch nicht mal 50 Leute überzeugen lassen. Von einem Erfolg kann man nicht sprechen, selbst wenn sich die Zahl noch verdoppelt oder verdreifacht. Ich werde es weiter beobachten, glaube aber nicht, dass ich noch einsteige.

  • Ich sehe es ganz ähnlich. Die zweite Stufe heißt "Verhandlungsphase", ist aber eigentlich eher ein Bietmechanismus, deutlich näher dran an Auktionen als am Verhandeln, mit all den bekannten potenziellen Problemen solcher Mechanismen wie unsichere Skalierung auf unterschiedliche Spielerzahlen (2er-Spiel!) und erhöhter Hürde für alle Spielneulinge, die den Wert der Sachen, auf die man bieten soll, noch nicht richtig einschätzen können. Der Bietmechanismus ist durchaus interessant aufgebohrt durch Nachbarbarschaftbeziehungen auf dem 2D-Gitter-Plan; man bietet mit Einfluss auf benachbarte Karten. Sowas kombiniert mit interessanten Kartenfähigkeiten kann (!) interessant sein. Es kann aber auch genau gut floppen. Ich kann's nicht einschätzen.


    Was mir mechanisch auch noch aufgefallen ist: Spielreihenfolge wird in umgekehrter Reihenfolge der aktuellen Punktzahlen gewählt und Einflussmarker, die in der zweiten Phase nichts abkriegen, werden automatisch stärker. Das sind Catch-Up-Mechanismen, wo ich auch lieber erstmal sehen möchte, wie sich das ins Spiel integriert. Auch hier: ich kann's nicht einschätzen, ob das so ein "rundes" Spiel ergibt.


    Mein Hauptproblem mit dem Projekt ist allerdings, dass ich die Prioritätensetzung nicht ganz verstehe. Warum zur Hölle bläst man ein Erstlingsprojekt bei einem weitgehend unbekannten Verlag (der bisher nur deutlich kleinere Spiele am Start hatte) erweiterungs- und materialtechnisch derart auf, dass es mit den spielrelevanten Add-Ons sofort dreistellig kostet, und versucht das dann mit einer mäßig gut vorbereiteten Crowdfunding-Kampagne an den Mann bzw. die Frau zu bringen? Und als ob das nicht reichen würde, wird noch mit "Part I" im Titel explizit darauf hingewiesen, dass innerhalb der Serie das Geldausgeben weitergehen soll, und ein komplett unnützes Tischtusch (!) gibt's als Add-On auch noch dazu. Haufenweise Zusatzkram, aber da passt es dann wieder nicht recht ins gewählte Crowdfunding-Modell, denn nichts davon ist ein Stretch Goal oder ein sonstiger Bonus für Unterstützer, alles kostet extra.


    Ist es da wirklich überraschend, dass die Kundschaft erstmal abwartend reagiert und erstmal neutrale bzw. besser einzuschätzende Reviews abwarten will, bevor man soviel Geld auf den Tisch legt? Ich sehe gewisses Potenzial und würde das Spiel sehr gerne mal anspielen. Aber einfach mal so 100+ EUR dafür auf den Tisch legen? Nö. Das findet ohne mich statt. Wenn's wirklich so gut ist, gibt's das auch noch später zu kaufen, notfalls auf englisch.

  • Die Finanzierung war erfolgreich, wenn auch bisher gerade so...


    Wird wohl die letzten 6 Tage keine Rekorde mehr einreißen 8))