03.07.-09.07.2017

  • Hallo Ralf,

    Als "Spiel des Jahres" wäre es eine mutige Auszeichnung, eben weil es so anders ist, aber eben auch zeigt, wie vielfältig moderne Gesellschaftsspiele sein können.

    mit der Aktion Wahl des Aiblinger Spiel des Jahres habe ich so eine Art regionalen Publikumspreis geschaffen.
    Im Vergleich erwies sich bei der Bewertung der Wiederspielreiz von MAGIC MAZE (wie auch bei EL DORADO) am zwiespaltigsten. Was dem selbst gesteckten Ziel der Jury nun am geringsten in den Kram passen sollte; vielleicht sogar das Gegenteil bewirkt, weil sich die Hälfte der Interessenten von einer gerade aufkeimenden Spielfreude erfolgreich kuriert sehen könnten. "Vielfältige, moderne Gesellschaftsspiele" mögen für unsereins vielleicht eine Freude sein. Verallgemeinern würde ich es nicht. Ein gutes, "normales" Spiel tät´ dem Zweck ebenfalls seinen Dienst. KINGDOMINO erwies sich in dem Sinn am geschmeidigsten.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Kingdomino würde prima in die Kategorie "Nichtspieler-Spiel des Jahres" passen. :P


    Wenn man am Zug ist, hat man genau zwei Entscheidungen:
    1. Welches Plättchen nehme ich von den verbliebenen Plättchen? Entweder weil es toll passt oder ich auch mal Erster beim Aussuchen sein will.
    2. Wo baue ich das ausgesuchte oder für mich übrig gebliebene Plättchen passend an?
    Das wiederholt sich 12 mal und dann zählt man die Punkte.


    Um Nicht-Spieler einen Hauch erahnen zu lassen, was Gesellschaftsspiele fernab Mühle und Spiel des Lebens bieten können, ein prima Ersteinstieg. Für schnelle Zwischendurch-Partien selbst für mich als Viel-Alles-Spieler mal ganz gut und entspannend mit ein klein wenig Nervenkitzel, ob und wann passende Landschaften kommen. Meine ich ganz ernst. Ganz unabhängig davon, dass mir die billig wirkende Hochglanzoptik immer noch nicht gefällt. Nur zeigt es meiner Meinung nach in seiner zu vereinfachten Version eben nicht, was das "Kulturgut Spiel" ausmachen kann, während für taktisch spielende Vielspieler dann die Verteilungsübersichten der Landstreifen als Tüftel-Übersicht für jeden Mitspieler fehlen.


    Ich weiss, dass Kaum-bis-Wenigspieler ihre berechtigten Probleme mit Spielregeln, Regelerklärungen und ungewohnten wie komplexen Spielabläufen haben. Keine Frage. Aber ist Kingdomino als potentielles "Spiel des Jahres" nicht doch zu tief angesetzt vom spielerischen Anspruch?


    Dazu passt dann die erste Variante in den Spielregeln: "Dynastie: Spielt 3 Runden Kingdomino in Folge. Wer von euch nach 3 Runden in der Summe die meisten Prestigepunkte errungen hat, gewinnt das Spiel." Whow, das ist echt schon eine Variante? Oder ist unser Vielspieler-Elfenbeinturm inzwischen so hoch gewachsen, dass wir die Bodenhaftung verloren haben? Es gab mal Zeiten, in denen ein Tikal und Torres SDJ wurden.

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  • Oder ist unser Vielspieler-Elfenbeinturm inzwischen so hoch gewachsen, dass wir die Bodenhaftung verloren haben?

    :D


    Nur zeigt es meiner Meinung nach in seiner zu vereinfachten Version eben nicht, was das "Kulturgut Spiel" ausmachen kann,

    Was meinst du denn, welchen Anteil wir "Elite" mit unseren fünf Lieblingen am Kulturgut Spiel für uns beanspruchen können? Mehr als einstellig? Ich meine hier den Wert - nicht die Zahlenanzahl des Werts. ;)
    Wir, die wir Spiele nach Erstpartien ablehnen müssen, weil andere Titel bereits Schlange stehen.
    Wir, die uns Dutzende originalverpackte Exemplare belasten, diese wieder verkaufen zu müssen.
    Wir, die nach negativen Rezensionen plärren, einfach nur weil wir einen Haufen Titel von der Wunschliste streichen wollen.


    Ich glaube, wir sind ganz weit weg vom Zentrum "Kulturgut Spiel". Damit befassen wir uns ganz offensichtlich nur peripher. Zwanghafter Kult des Neuen wäre vielleicht ein anderer Aspekt ... 8))


    Liebe Grüße
    Nils (quält mal wieder der Selbstzweifel und teilt diesen großzügig)

  • Magic Maze Mehrmals zu fünft, dann zu acht und dann zu viert und zu sechst. Kam in allen Runden gut an. Ich persönlich finde es aber zu viert am besten.

    Mich würde eure Einschätzung im Solospiel interessieren. Meine ist: Das ist nicht schaffbar da wurde eine 1 auf die Schachtel gedruckt ohne zu testen. Ok die ersten Szenarios gehen mit Glück noch, aber später wenn mehr Platten ins Spiel kommen und die Wege länger werden nicht mehr.


    Ja ich finde auch das es zu 4 am besten ist, haben auch öfters zu 3 gespielt was auch noch gut funktioniert hat.

  • Bei uns gab es mal wieder #BSG.


    Wie es der Zufall wollte, gab es mal wieder vor der Schläferphase nicht einen Zylonen, die meisten Proben waren daher nicht sonderlich dramatisch. Durch etwas Pech und bedingt durch die lange Pause war man dennoch bei der einen oder anderen Probe doch etwas zu freigibig mit seinen Karten und somit gab es doch noch ein kleines Problem.


    Wir haben zu sechst gespielt, 3 Leute hatten keine Karten mehr auf der Hand und für die aktuelle Probe wurden 2 Farben gebraucht, die ich gezogen habe. Leider waren von meinen verbliebenen 5 Karten auf der Hand nur 3 in den richtigen Farben und davon alles "0"er... Eine davon besagte, dass alle 5er und 6er Karten beim Auszählen nicht gewertet werden.


    Um mich nicht ganz verdächtig zu machen - obwohl ich Mensch war und es bleiben sollte, hatte man sich irgendwie etwas auf mich eingeschossen - wollte ich zumindest eine Karte legen und ich hoffe etwas auf den Schicksalsstapel. Also oben genannte 0er Karte gespielt und das Beste gehofft.
    Die Probe (Ziel waren hohe 13 Punkte) wurde tatsächlich geschafft, allerdings lagen zwei 5er Karten dabei und die zählten Dank meiner Karte nicht... Das war wirklich dumm gelaufen. Am Ende stellte sich sogar noch heraus, dass niemand eine der 5er Karten gelegt hatte, die kamen tatsächlich beide vom Schicksalskartenstapel.
    Wie gesagt, wirklich dumm gelaufen^^.


    Am Ende ging es ganz knapp für die Menschen aus, die ihren zweiten Sieg bei ca 15 Niederlagen einfahren konnten. Zylonin war mal wieder eine Spielerin, die IMMER ein Zylon ist. Nahezu alle Partien hat sie mitgespielt und sie war bis auf 2 oder 3 Male immer ein Toaster und hat da mittlerweile schon gar keine Lust mehr zu. Ich habe noch 4-5 Spielabende ohne sie das Spiel gespielt und war bisher nur ein einziges Mal Zylon. Statistisch gesehen einfach kaum möglich...


    Der zweite Zylonenspieler war den ganzen Abend durch die kurz vorher durchgeführte ambulante Herausnahme seiner Weisheitszähne beim Sprechen doch noch stark eingeschränkt, hielt sich also zurück und wurde von allen vergessen. Dazu hat er klug in 2-3 Proben, bei denen nur 1-2 andere Spieler Karten gespielt haben die Menschen unterstützt und somit war er eigentlich für alle am Tisch "safe".


    Wie immer ein sehr gutes Spiel, viel Trashtalk drum rum, jeder wurde mehrfach verdächtigt, einfach absolut genial. Mehr Spaß kann ich beim Spielen schon gar nicht haben. Durch meine einmalige Charakterfähigkeit von Zarek wurde dann Dank mir der letzte Sprung geschafft, ich hatte die Bevölkerung um 1 reduziert und den Treibstoff erhöht, dann per Befehl von oben die FTL Kontrolle aktiviert und den Sprungwürfel auf eine 7 fallen lassen. Perfekt. Der Admiral musste nur noch die Zielkarte nehmen, die nur 1 Treibstoff kostete und der letzte Sprung war dann geglückt.


    Danach wäre der Zylon am Zug gewesen, was wir sicherlich nicht mehr überstanden hätten.

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • Letzte Woche konnte ich erstmals #LeavingEarth in der Gruppe testen. Zu dritt machten wir uns ans stimmig gestaltete Weltraumrennen. Dabei hält sich die Spielerinteraktion ziemlich in Grenzen und ist im Prinzip aufs Wegschnappen von Missionen (die liegen offen aus, wer sie zuerst schafft, nimmt sich die Karte und damit die Punkte) und potentielles Handeln mit Technologien, Raketenkomponenten oder Mitfluggelegenheiten beschränkt (ich sage potentiell, da sich in unserem Spiel niemand auf einen Deal einlassen wollte). Dadurch, dass die Missionen offen ausliegen, entwickelt sich ganz automatisch eine spannungsgeladene Atmosphäre, beobachten sich doch alle gegenseitig und versuchen anhand der erforschten Technologien und gebauten Komponenten herauszufinden, welche Ziele die Konkurrenz verfolgt. Die geringe Interaktion, die schriftlich anzustellenden Flug-Berechnungen (man will ja nicht, dass einem auf dem Weg zum Mars plötzlich der Sprit ausgeht) und die damit verbundenen, teils etwas längeren Wartezeiten zwischen den eigenen Zügen sorgen jedoch auch dafür, dass es nicht ein Spiel für jeglichen Spielertyp ist und ich es ausserdem maximal für bis zu 3 Spieler empfehlen würde (ausser man sitzt in einer wirklich geduldigen Runde). Wer damit aber kein Problem hat und sich etwas für die Thematik interessiert, findet in Leaving Earth eine klasse Simulation, die das Gefühl, ein Raumfahrtprogramm zu leiten, gekonnt rüber bringt. Der integrierte Solo-Modus ist auch sehr empfehlenswert: Dort fehlt zwar der Druck durch die Konkurrenz, dafür kämpft man umso mehr gegen die Zeit.


    Die sowjetische Raumfahrtbehörde war unter meiner Aufsicht und brillierte Anfangs durch ruhmreiche Pionierleistungen - der erste Satellit in der Erdumlaufbahn und der erste Mann im Weltall gingen auf mein Konto.
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    Dann übernahm ich mich aber etwas mit dem Projekt, auf dem Mars eine bemannte Raumstation zu errichten. Drei kurz aufeinander folgende Flüge scheiterten allesamt, wobei "scheitern" vor allem auf die menschliche Komponente bezogen ist: die Raumschiffe kamen zwar alle in der Marsumlaufbahn an, allerdings waren zu jenem Zeitpunkt die Kosmonauten an Bord bereits der kosmischen, radioaktiven Strahlung, der sie während des Fluges ausgesetzt gewesen waren, erlegen. Der Kreml ordnete daraufhin die sofortige Einstellung des Projekts an, was einer Kapitulation um das Rennen der erfolgreichsten Raumfahrtnation gleich kam.
    Mögen die Helden des Mutterlandes in Frieden ruhen:
    [Blockierte Grafik: https://pbs.twimg.com/media/DEKK9-EXcAAha10.jpg]



    Als Absacker kam dann noch #TheEndIsNigh auf den Tisch. Ein social deduction bzw. Verräter-Spiel, das mich vom Spielgefühl her an #BurkesGambit erinnert. Zombieapokalypse, man hat sich in einem Bunker verschanzt, doch es lungern Infizierte unter einem. In mehreren Runden versucht man herauszufinden, welche der ausliegenden Nichtspielercharaktere infiziert sind (2 von 6) und ob nicht gar einer der Spieler auch betroffen ist - denn diesem wäre natürlich daran gelegen, die Infizierten im Bunker zu behalten, während die anderen sie rausschmeissen wollen. Durch die Eigenschaften der NSCs wird das ganze sogar recht vertrackt. Zu dritt wars ok, es dürfte sich aber mit 2-3 zusätzlichen Spielern noch etwas stimmiger gestalten.

  • #Exit Die verbotene Burg
    Mit meiner Frau und einem "Neuling" wagten wir uns an die Burg. Es ist mittlerweile unser fünftes Spiel gewesen aus der Kosmos Reihe. Wir fanden drei davon legendär (Hütte, Pharao, Ewiges Eis), während das Geheime Labor uns nicht überzeugen konnte. Selbiges muss ich leider auch zur Burg sagen. Wir kamen nur sehr schwer rein. Zwischendurch haben wir sooo oft auf dem Schlauch gestanden. Es zeigte sich, dass ein anstrengender Tag zuvor und ein später Start eine maximal unglückliche Ausgangsposition darstellten. Es hat sich gerächt: 2 Sterne nach 120 Minuten Spielzeit. Leider hat uns deshalb diesmal der "Flow" und damit auch der Genuss gefehlt.
    Nun ist es müßig zu prüfen, ob es an dem einzelnen Spiel lag, oder an unserer Tagesform. Einige Rätsel fand ich diesemal einfach wenig eingängig, vielleicht auch abstrakt. Von einem Rätsel war ich schließlich sogar enttäuscht. Das müssen wir wohl abhaken. Und das, obwohl ich dachte, zur "Burg" hätte ich ob meiner Mittelalterliebe eine besondere Verbindung. Vielleicht waren auch die Erwartungen zu hoch.


    Ein drittes fehlt noch von der zweiten Welle. Die Insel werden wir demnächst auf jeden Fall angehen. Müde der Rätsel sind wir definitiv nicht. Und Ende des Jahres erwartet uns dann ja die dritte Welle. Wir wagen uns wieder dran. Auch der "Neueinsteiger" hat jetzt Blut geleckt, obwohl der Einstieg für ihn schwer war.

  • "Flughörnchen-Kickstarter-Spiel" : Den Namen habe ich mir nicht gemerkt. Wir suchen uns eine bemalte Flughörnchen-Miniatur aus, die ein Blatt als Gleitschirm nutzt. Kleine Figuren kommen schneller voran, grössere Figuren langsamer. Allerdings muss man seinen Flugweiten-Würfelwurf durch zwei andere Würfel bestätigen. Wer das nicht schafft, der muss wieder zurückgehen. So fliegen wir dem Ziel entgegen, tauschen durch Aktionskarten und besondere Felder mal unsere Figuren und so. Ich hatte den Eindruck, dass ich so gut wie nichts steuern kann. Ich würfel und ziehe und würfel erneut und muss eventuell wieder zurückziehen. Wenn ich passenende Aktionskarten habe, dann spiele ich die oder eben nicht. Material ist lieblich bis niedlich, aber spielerisch eher auf Kinder-Familienspiel-Niveau. Bei Russian Roulette hat mich wenigstens die schwarzhumorige Umsetzung angesprochen, hier ist alles wie mit Zuckerguss überladen, aber mit kaum sichtbaren eigenen Entscheidungen. Nett zum kennenlernen, aber nix für mich.

    Ja, mit dem Spiel hatte ich auch geliebäugelt, vor Allem, weil es so sehr hübsch ist.
    Aber nach Regelkonsum kam die Ernüchterung: Man kann eben nicht wirklich etwas steuern.


    Siehe aktuelle andere Threads - aber das war mir schon nach der reinen Regellektüre klar... ^^

  • @[Tom]: Hast Du noch eine Ahnung, wie das Spiel richtig heisst?


    Hübsch sah es wirklich aus, steuerbar war es so gut wie kaum. Allerdings kam zum Ende dann doch noch ein wenig Zockerfeeling auf. Aber zu wenig, als dass das Spiel mich überzeugen konnte.

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