Eher kurzes, abwechslungsreiches Spiel?

  • Ich bin auf der Suche nach einem neuen Spiel zur Ergänzung der Sammlung. Mir fehlen allerdings etwas die Ideen und die Inspiration, denn die Anforderungen sind umfangreich. Darüber hinaus lassen mich mittlerweile viele Spiele einfach kalt - ich komm schon über Cover und Beschreibung kaum hinaus. Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen. :)


    Generelle Anforderungen:
    - eher kurze Spielzeit, ca. 1h
    - hoher Wiederspielwert
    - interessante Entscheidungen


    Weitere Anforderungen (von mir) :
    - atmosphärisch
    - "cineastisches" Gameplay, d.h. coole Aktionsmöglichkeiten die thematisch stimmig sind
    - interessantes Thema mit ansprechendem Artwork, vorzugsweise SciFi, Postapokalypse, düstere Fantasy, WWI/II, aber bitte keine historischen Kirchen/Burgen/etc



    Anforderungen Teil 3 (von meiner Frau) :
    - eher Euro-artiges Gameplay
    - kein Miniaturenspiel-Gameplay (hnnngrgh...)
    - idealerweise mit Aufbau- und Entwicklungsaspekten



    Ihr seht schon, nicht ganz einfach. Die Sammlung ist bei BGG einsehbar und weitgehend aktuell (Xia fehlt glaub noch).


    Ich bin offen für und gespannt auf Vorschläge. :)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Hab den BGG-Name grade ergänzt im Profil. Eigentlich war der schonmal eingetragen, deshalb hab ich den nicht nochmals kontrolliert.



    Terraforming Mars wird eh gekauft. Und die 1h ist eher ein ungefährer Richtwert. ;)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • An Race/Roll for the Galaxy, Eminent Domain und Core Worlds (und genauso auch an Alien Frontiers und Among the Stars) habe ich auch schon gedacht, aber ich fürchte, das könnte @Dirtbag nicht "atmosphärisch" und "cineastisch" genug sein, sprich: zu wenig AT-Schlagseite. Das sind ja alles eher Euros mit mehr oder weniger aufgesetztem SF-Thema. Wenn auch in vier von fünf Fällen von amerikanischen Autoren, was man durchaus merkt. Könnte für einen AT-Fan reichen, muss aber nicht. Außerdem wird's dann im Mehrspieler-Spiel mit der 1h-Spielzeit-Grenze schnell eng.

  • Harte harte Nuss! Aufgrund der Einschränkungen fallen viele Euros und Amitrash Spiele raus...(P.S. Gibts überhaupt abwchslungsreiche Spiele ohne Miniaturen? Hrrrhrrr :P )


    Da bleiben für mich eher so Mischdinger übrig...



    Black Fleet, Akte Whitechapel, Aufbruch zum roten Planeten, Galaxy Trucker, Wiz War (auch wenns Spielerfiguren hat)...Kingsburg und Oben und Unten vielleicht noch. Hyperborea lässt sich zu 2. auch in ner Stunde schaffen.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Unser aktueller Dauerbrenner ist Legendary Encounters: An Alien Deckbuildung Game.

  • Hallo @Dirtbag,


    #EminentDomain und #DasgoldeneZeitalter sind sehr schöne Spiele.


    meine Vorschläge wären:


    1. #Andromeda (Mehrheiten, Roboter bewegen, einer teilt die Aktionen auf, der andere wählt))
    2. #LegacyGearsofTime (Zeitreise, Kampf um die Wertungen)
    3. #Citrus (Plättchen legen, Mehrheiten)
    4. #Deus (Kartenauslage und Ausbreitung auf Plan)
    5. #EDO (Aufbauspiel im alten Japan, Zwickmühle bei Auswahl der Aktionen)
    6. #Hawaii (Aufbauspiel mit kniffligem Zeitmanagement)
    7. #DieBrückenvonShangrila (Kampf um die Orte, Ziel ist es, Brücken einzureißen)
    8. #DieStaufer (Einsetzen mit Vorrausschau)


    Die Spiele dauern alle so zwischen 45 und 80 Minuten. Sie lassen sich alle gut zu zweit spielen. Die Themen, so vorhanden sind weit gestreut. Es gibt auch Spiele in diesem Bereich z.B. #SteamTime, die zu zweit total langweilig sind, zu viert aber durchaus Spaß machen.


    Ciao
    Nora

  • Wie wäre es mit City of Remnants?


    Hintergrund: Die Welt wurde von den außerirdischen Yugai erobert und unterjocht. Die Menschen leben als Sklaven in heruntergekommenen Städten, die von Gangs und Yugai gleichsam heimgesucht werden.


    Die Spieler übernehmen dabei die Rolle des Anführers einer Gang. Jede Gang versucht Kontrolle über die Stadt Gatorum zu erringen, die in mehrere Viertel aufgeteilt ist.


    Das Spiel ist stark asymmetrisch. Es gibt Miniaturen und Kämpfe gegen feindliche Gangs, sowie gegen die Yugai, die immer wieder Polizeipatrouillen in die einzelnen Stadtviertel entsenden. Zudem gibt es ein kniffliges Ressourcenmanagement.
    Das Spiel ist für 2-4 Spieler und dauert ca. 60-90 Minuten; allerdings ist das Spiel nur auf Englisch erhältlich.


    Auf BGG sind die Wertungen zwar eher durchschnittlich (6,9), aber die Jungs von SU&SD loben es haushoch. Ein Blick könnte sich also lohnen.

    Das Beste am Mensch ist sein Hund.

  • Schon vier Jahre her und seit dem ist City of Remnants bei mir nur noch einmal in Folge aufm Tisch gekommen (und dann prompt in Details falsch gespielt, weil von mir falsch erklärt anstatt "A figure cannot end its move on a space that already contains 2 figures that you control."). Eigentlich ein guter Mix aus Eurogame und Amitrash, einzig ein wenig unübersichtlich mit den vielen Kartenstapeln und Auslagen und der düsteren Grafik. Hat zudem auch einen Deckbuilding-Aspekt im Zusammenstellen seiner Mannschaft, was ja als Spielelement aktuell wieder oder immer noch hoch im Kurs ist. Nur sehe ich unmöglich, dass man es in 60 Minuten spielen kann, zumindest nicht in den ersten Spielpartien. Schön konfrontativ, erzählt eine Story, hat einen Aufbauaspekt, interessante Entscheidungen und bietet Atmosphäre, wenn man sich darauf einlassen mag, einen Drogen-Waffen-Mogul einer Gang zu spielen, der seine Macht in einem korrupten Regime ausbauen will.


    Sollte ich mal wieder aufm Tisch bringen. Danke für den Erinnungsanstoss, welche Schätze da in meinem Spieleschrank so schlummern.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Ich schlage da mal ein wenig aus dem Abseits das #GameOfThronesLCG 2. Edition vor. Passt meiner Meinung nach auf sämtliche Anforderungen, bis auf das Euro-ähnliche Spielgefühl. Aber vielleicht kann man das ja auch als innovatien Deckbuilder verkaufen, bei dem zwischen den eigentlichen Spielen die Kartenzusammenstellung passiert... 8o

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Erstmal Danke für die vielen Vorschläge.
    Ich komme leider erst jetzt mit etwas Verspätung zum Antworten.


    Generell:
    Wie @MetalPirate schon richtig erkannt hat, suche ich im Prinzip einen Euro-AT-Hybrid mit überschaubarer Spielzeit und gefällligem Thema.
    Der kritischste Punkt dabei ist das "Spielgefühl": während ich üblicherweise ein Tabletop-ähnliches Spielgefühl bevorzuge und Kartenspielen immer erstmal kritisch beäuge, ist meine Frau eher auf der Aufbau- / Euroschiene zuhause und ist auch einem etwas höheren Abstraktionslevel nicht unbedingt abgeneigt.
    Daran scheitert die abendliche Spiele-Session am häufigsten. Sie schlägt "K2" vor, ich "Deathwatch Overkill". Sie kommt mit "New Era", ich dagegen mit "Hybrid". Sie will "Ghost Stories" spielen, ich "Infinity". Und so weiter.


    Der zentrale Punkt ist also eine Vereinbarkeit dieser zwei - recht gegensätzlichen - Anforderungen.
    Die Spielzeit ist, wie gesagt, nur ein grober Richtwert. Es sollte innerhalb eines normalen Wochentag-Abends spielbar sein, also 1-1.5 Stunden gehen, maximal 2 Stunden. Mit zunehmender Spielzeit sinkt aber natürlich auch die Chance, dass es an einem Abend unter der Woche tatsächlich auch auf dem Tisch landet. Wichtig ist ausserdem, dass es exzellent zu zweit funktioniert, Mehrspielertauglichkeit dagegen ist nicht so wichtig.


    Ich gehe die Vorschläge einfach mal der Reihe nach durch.

    • Core Worlds: sieht ganz interessant aus, erinnert mich an Homeworld. Werd ich mir mal näher anschauen


    • Eminent Domain: vor einiger Zeit mal gespielt, liess uns beide recht kalt. Fühlte sich leblos und uninspiriert an. Uninteressant.


    • Armageddon: Queen Games. Puh. Der Verlag ist für mich gleichbedeutend mit seelenlosen Mechanikkonstrukten und Massenmarkt-Grafiken. Ohne Testspiel kaufe ich da ungern - ich habe kein Vertrauen in die Fähigkeit des Verlags, atmosphärische Spiele zu produzieren.
    • Clank!: Ist mir aufgrund des Covers vor kurzem schonmal aufgefallen, ich hatte dann aber bei "Deckbuilding" aufgehört zu lesen. Schau ich mir aber mal an.
    • Roll for the Galaxy: Wir haben Race for the Galaxy, deshalb ist das Interesse daran sehr gering.
    • Alien Frontiers: ganz ehrlich - es sieht mir viel zu trocken aus...
    • Among the Stars: hab ich schon ein paar Mal angeschaut (finde die grafische Gestaltung ansprechend), aber bisher habe ich noch nicht allzu viel Gutes über den Langzeitspielspass gehört. Es sei ein 7-Wonders-Klon mit weniger Wiederspielwert.
    • Innovation: seit Jahren auf der Einkaufsliste. Ist mir aber schlichtweg zu teuer für ein Kartenspiel.
    • Black Fleet: mal gespielt und langweilig gefunden
    • Akte Whitechapel: wir haben Fury of Dracula, das reicht
    • Galaxy Trucker: gut, aber schon in der Sammlung
    • Wiz War: schau ich mir mal an
    • Kingsburg: hübsche Grafik, sonst generischer Euro. Einmal gespielt, das hat gereicht.
    • Holmes & Watson: Hm. Spricht mich jetzt nicht unbedingt auf den ersten oder zweiten oder dritten Blick an, aber mal schauen was die Rezensionen sagen...
    • Revolver: Eher nicht. Wir sind beide keine grossen Western-Fans.
    • Goldene Zeitalter: Kenne ich nicht, BGG kennts auch nicht.
    • Olympus: Ein sicherer Kandidat für die Kategorie "Staubfänger im Schrank". Hat für mich null Aufforderungscharakter.
    • Glen More: hmmm... unsicher. Habe mir das mal im Spieleladens des Vertrauens angeschaut, und er meinte damals: "Lass es, ist nichts für dich."
    • Winziges Weltall: ich bin skeptisch, weil die "Tiny Epic XY"-Spiele so viel Hype erfahren haben, aber ich schau's mir mal an
    • Near and Far: potentiell interessant. Aber: soweit ich mich erinnere, kamen die beiden Spiele (Above & Below, Near & Far) hier ja nicht so besonders gut weg...
    • Imperial Settlers: eigentlich haben wir schon New Era (samt Winter & Ruins) sowie 51st State in der Sammlung. Ich bin mir nicht sicher, inwiefern Imperial Settlers hier noch so viel Zugewinn wäre...
    • Robinson Crusoe: haben wir schon. Meine Frau mags sehr gerne, ich spiel's ab und zu mit (eher selten). Mir ist es zu optimierlastig und lässt zu wenig Raum für "unnütze Spielereien"
    • Legendary Encounters: damit bin ich schon länger am Liebäugeln. Ist wohl so gut wie gekaut.
    • Andromeda: Mehrheiten-Spiele sind weder bei mir noch bei meiner Frau besonders beliebt, mit ein paar sehr wenigen Ausnahmen (Chaos in the Old World)
    • Legacy - Gears of Time: kenne ich gar nicht, schau ich mir mal an. Visuell gefällt es mir schonmal.
    • Citrus: Kategorie "Staubfänger im Schrank". Null Aufforderungscharakter.
    • Deus: Puh. Sieht furchtbar trocken aus. Eher nicht. Ich sehe da keine grossen Chancen, dass ich abends denke "Hey, lass uns Deus spielen!"
    • EDO: siehe Deus
    • Hawaii: Auch eher nicht. Wenn ich Hardcore-Euros spielen will, hole ich Arler Erde aus dem Schrank.
    • Die Brücken von Shangri-La: reizt mich gar nicht. Meine Frau auch nicht.
    • Die Staufer: ereilt das gleiche Schicksal wie "Die Brücken von Shangri-La"
    • Aeons End: hmmmmm.... nicht sicher. Schau ich mir mal an.
    • Twilight Imperium: Haben wir leider als After-Work-Spiel einfach überspielt. Wiederspielwert ist aufgrund von limitierter Rassenauswahl, begrenztem Technologiebaum und engstirnigem Politiksystem einfach zu gering.
    • Spartacus: Ich mag keine Intrigen. Wirklich nicht.
    • Sons of Anarchy: finde ich thematisch nicht reizvoll
    • City of Remnants: hat das gleiche Problem wie "Sons of Anarchy". Mich lässt dieser ganze Drogen-Rockerbanden-Gangster-Kram recht kalt.
    • Game of Thrones LCG 2nd: kein Living Card Game. Wir betreiben schlicht und ergreifend keinen Deckbau. Andernfalls wären ja Conquest, Netrunner und Invasion schon in der Sammlung und verfügbar.
    • Specter Ops: sieht zumindest schonmal interessant aus. Schau ich mir an.
    • The Adventurers: wirkte auch mich immer sehr, sehr simpel und wie eine verwässerte Version von Dungeonquest, wenn man dessen Gnadenlosigkeit nicht ertragen kann
    • Kepler 3042: sieht interessant aus. Werde ich mir auch mal anschauen.
    • Stadt der Spione: schon das Cover wirkt abschreckend, und die Spielbeschreibung erreicht auch eher das Gegenteil von "Will ich spielen".


    Wenn ihr weitere Vorschläge habt: immer her damit.
    Ich werde mich dann mal ans Abarbeiten meiner Spieleliste machen und Rezensionen (oder besser gesagt: deren Fazit) lesen. :)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Lass dich vom "Hype" bei Winziges Weltall/Tiny Epic Galxies nicht abschrecken. Ist in diesem Fall berechtigt, das Teil ist echt gut - und wird mit der Erweiterung noch besser. Zur "Not" kannst du es dank einer guten Soloregel auch allein spielen. Meiner bescheidenen Meinung nach das beste aus der Tiny-Serie.


    Kepler3042 ist ebenfalls ein Überraschungstitel des letzten Jahres, zu zweit kann ich allerdings nichts dazu sagen.
    Alien Frontiers ist nicht trocken, gibt nette Sachen zum piesacken. Lebt aber auch mit mehr Leuten richtig auf.


    Wenn ich dich soweit richtig einschätze, ist Imperial Settlers nichts für dich. Zudem hast du mit 51st State die aus meiner Sicht "erwachsenere" Variante.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Oben und Unten ist echt nicht schlimm und wirklich ganz nett für zwischendurch...schau dir das vielleicht doch noch einmal genauer an - Die Kritik bezieht sich häufig auf die Übersetzung im Vegleich zum Original.
    Eurospielgdfühl, kleine (wirklich kleine) Ministories und schnell wieder vorbei :) Kein totales Tophighlight für Dich und Deinen Geschmack - Aber den gibts auch mit den unterschiedlichen Präferenzen wahrscheinlich einfach nicht...Daher suchst Du eher einen guten Kompromiss - Und da könnte das passen.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Erstmal: Gut, dass du dich so detailliert wieder zurückmeldest. Ich hatte schon ein wenig befürchtet, dass das zu einem der Beratungsthreads ausartet, die völlig entgleisen und wo nachher niemand mehr berücksichtigt, was der Fragesteller eigentlich wollte.


    Deine Antworten sind mehr oder weniger so ausgefallen, wie ich es erwartet hätte ("bloß keine seelenlosen Euros mit drüber gestülptem Thema!"). Dennoch ein paar zusätzliche Anmerkungen zu den Spielen, die ich dafür gut genug kenne:



    Core Worlds: sieht ganz interessant aus, erinnert mich an Homeworld. Werd ich mir mal näher anschauen

    Grafisch nicht mehr "state of the art". Stronghold Games (der Verlag dahinter) ist seitdem wesentlich größer und professioneller geworden. Außerdem gewinnt das Spiel mit der ersten Erweiterung deutlich; das wirkt ein bisschen so als wäre die rausoperiert worden, um die Produktionskosten zu senken. Das ist zwar so nicht ganz der Fall, aber beim Vertragsschluss bekam Autor Andrew Parks als Bedingung schon gesagt, dass er für den Fall eines ordentlichen Verkaufserfolgs die Erweiterung schon direkt am Start haben müsse. Dementsprechend sind auch auf den Karten des Grundspiels Symbole drauf, die erst in der ersten Erweiterung eine Bedeutung bekommen. Die erste Erweiterung integriert sich sehr organisch, macht das Spiel besser, und voilá, schon wirkt's so, als würde etwas fehlen, wenn sie nicht da ist. Die zweite Erweiterung soll auch sehr gut sein, aber die habe ich noch nicht gespielt.


    Unter den Euro-lastigen Spielen mit SF-Thema von amerikanischen Autoren (Core Worlds, Eminent Domain, Race/Roll for the Galaxy, Alien Frontiers) sicherlich das Interessanteste für dich/euch. Wobei du Alien Frontiers rein vom Spielerischen her auch nicht komplett abschreiben solltest. Wohl aber, wenn ihr viel zu zweit spielen wollt. Da funktioniert AF eher schlecht als recht, und das auch nur mit Hausregeln. Sonst Runaway Leader Problem in Reinkultur. Man kann bei AF einem Mitspieler Technologien oder Ressourcen stehlen und wenn das der Führende im 2er-Spiel zweimal gemacht hat, ist das Spiel durch.



    Clank!: Ist mir aufgrund des Covers vor kurzem schonmal aufgefallen, ich hatte dann aber bei "Deckbuilding" aufgehört zu lesen. Schau ich mir aber mal an.

    Das könnte definitiv für dich passen -- sofern ihr nichts erwartet mit mehreren, gut ausbalancierten strategischen Wegen, denn die gibt es kaum. Einige theoretisch denkbare Wege (frühes Rausrennen, "deck thinning") sind praktisch nicht gewinnbringend umsetzbar. Wenn bestimmte Karten früh in der Auslage sind, gewinnt außerdem wahrscheinlich der, die diese kriegt, denn solche Balance-Mechanismen wie Zusatzkosten für frisch aufgedeckte Karten mit zur-Seite-schieben-zum-billiger-machen gibt es nicht. Clank macht trotzdem sehr, sehr viel Spaß. Und das ist schließlich das Wesentliche. Also überhöre hier einfach mal die Warnungen eines immer sehr analytisch denkenden Euro-Gamers vor der strategischen Eindimensionalität. ;) Clank ist ein Highlight des letzten Jahres und nicht ohne Grund in den Top-100 bei BGG. Spiele ich immer wieder gerne mit. Wenn Schwerkraft die Lokalisierung gut hinbekommt, sehen wir das mit gewisser Wahrscheinlichkeit auch nächstes Jahr unter den Nominierten für das Kennerspiel des Jahres 2018.



    Among the Stars: hab ich schon ein paar Mal angeschaut (finde die grafische Gestaltung ansprechend), aber bisher habe ich noch nicht allzu viel Gutes über den Langzeitspielspass gehört. Es sei ein 7-Wonders-Klon mit weniger Wiederspielwert.

    "Klon" ist eindeutig falsch. Dann wäre alles mit Drafting (verstanden als: im Kreis herum, nicht Nehmen aus zentraler Auslage) ein 7-Wonders-Klon -- und 7 Wonders selbst ein Notre-Dame-Klon, denn das war vorher. Ein wesentlicher Unterschied ist zum Beispiel, dass 7W zeitlich aufgebaut ist (hole jetzt Karten, die später im dritten Zeitalter mit den passenden Gilden gut punkten), während AtS räumlich aufgebaut ist (baue so, dass alle Bauteile ihre liebsten Nachbarn bekommen). Das ist schon ein merklich anderes Spielgefühl, zumal in AtS viel Thema durch kommt, etwa dadurch, dass Wohnquartiere eben nicht neben Militär- oder Industriekomplexen liegen wollen. AtS ist allerdings nicht ohne Schwächen. Ich habe dazu auch schon mindestens einmal etwas hier im Forum geschrieben. Bei Interesse ggf. die Suche bemühen.



    Revolver: Eher nicht. Wir sind beide keine grossen Western-Fans.

    Revolver ist ein "Reskin" (d.h. mehr oder weniger gleiches Spiel, nur mit neuem Thema versehen) von einem frei verfügbaren Print-n-Play Spiel zur Filmreihe "Aliens", das ein Aliens-Fan erstellt hat. Also eigentlich im SciFi/Horror Bereich zuhause. Aber wegen der Rechte musste dann natürlich ein anderen Thema her...


    Du solltest Revolver nicht voreilig abschreiben. Es ist ein wirklich gutes Spiel zu zweit, auch schon in der Basisversion von Pegasus, d.h. ohne die ganzen Erweiterungen, die es nur auf Englisch gibt (und von denen ich selbst nur die ersten beiden von fünf habe). In deinem Startbeitrag hattest du sogar das Wort "cineastisch" drin, und wenn das auf ein Spiel der Liste passt, dann auf dieses.



    Winziges Weltall: ich bin skeptisch, weil die "Tiny Epic XY"-Spiele so viel Hype erfahren haben, aber ich schau's mir mal an

    Ich hab's vor kurzem verkauft. Ich weiß, dass hier im Forum es einige sehr mögen, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man einen AT-Fan von fummeligen Euros mit eigentlich zu kleinen Spielsteinen überzeugen könnte. Da muss man schon beim Handling bereit sein, große Kompromisse einzugehen. Das funktioniert einfach nicht bei Leuten, die gerne edel aussehende Miniaturen über den Tisch schubsen.



    Near and Far: potentiell interessant. Aber: soweit ich mich erinnere, kamen die beiden Spiele (Above & Below, Near & Far) hier ja nicht so besonders gut weg...

    So sehr ich die Spiele mag: das reißt die Anforderungen beim "locker-flockig und schnell mal abends runtergespielt".



    Zuletzt noch zu der ganzen Liste von reinrassigen Euros, die du -- bezogen auf deine Anforderungen völlig zurecht -- rausgekegelt hast: Einzig Deus ist vielleicht einen näheren Blick wert, weil es beim Thema "viel Spiel in wenig Zeit" sehr hoch punktet. Bleibt natürlich trotzdem ein Euro, wenn auch ein recht konfliktreicher, und das ist eigentlich nicht, was du suchst.



    Puh, der Beitrag ist jetzt länger geworden als ich gedacht habe...

  • Mir ist gerade hier im Forum The Exiled: Siege über den Weg gelaufen. Es soll wohl mit 1 1/2 bis 2 länger als 1 Stunde dauern (lt. Kickstarter zur neuen Erweiterung), scheint aber ansonsten einiges Deiner Anforderungen abzudecken.


    Eine Seite versucht sich zu verteidigen, in dem sie ihre Burg mit Verteidigungsanlagen und Gebäuden für Einheiten und Fähigkeiten aufbaut, und die andere baut ihre Armee auf und leitet mit dem Angriff den 2. Teil des Spiels ein, in dem der Angreifer versucht das mühsam aufgebaute des Gegenübers wieder einzureißen.


    Wie gesagt kenne ich nicht, hab's gerade erst gesehen, aber ich dachte das könnte vielleicht passen.

  • Goldene Zeitalter: Kenne ich nicht, BGG kennts auch nicht.

    The Golden Ages | Board Game | BoardGameGeek

    Innovation: seit Jahren auf der Einkaufsliste. Ist mir aber schlichtweg zu teuer für ein Kartenspiel.

    Ist für meine Begriffe mit atmosphärisch und thematisch nicht in Einklang zu bringen. Meine Partien damit waren so furchtbar mechanisch und verkopft, dass ich es ganz schnell verkauft habe. Glaube nicht, dass das gut zu deinen Anforderungen passt.

    Near and Far: potentiell interessant. Aber: soweit ich mich erinnere, kamen die beiden Spiele (Above & Below, Near & Far) hier ja nicht so besonders gut weg...

    Oben und Unten kam für meine Wahrnehmung hier im Forum eigentlich sehr gut an. Das kann man sehr schön zu zweit in einer Stunde spielen und hat auch Atmosphäre/Thema durch die Abenteuer. Kritisiert wurde hier im Forum von einigen die deutsche Übersetzung. Könnte ich mir gut vorstellen für deine Anforderungen.