Spielbox - Kritiken

  • Als Fan physischer Textrealitäten lese ich gern die #Spielbox. Vielleicht mag sich ja der ein oder andere darüber inhaltlich austauschen, was man da so liest. Eine Metaebene der Kritik, die Kritikerkritik sozusagen. Kritik durchaus in ihrer alten Wortbedeutung, dass sie auch positiv sein kann, wiewohl es ja einen nachvollziehbaren Grund gibt, warum wir dabei in erster Linie an negative Kritik denken: Was uns nicht stört, lassen wir gern unerwähnt.

  • In Heft 4/2017 schreibt Harald Schrapers auf Seite 56 über "Zug um Zug - Meine erste Reise". Als ZuZ-Fan lese ich das natürlich besonders genau und bin neugierig, diese schlichte Version mal mit kleinen und GROßEN Kindern zu spielen :)
    Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, dass das Spiel für Sechsjährige nicht geeignet sein soll, weil sie noch keine Städtenamen lesen können. Das mag auf viele zutreffen, aber auf den Zielkarten sind auch Bildsymbole für jede Stadt groß und deutlich hervorgehoben (Ja doch, Paris hat den Eifelturm auch wenn das Eisenbahnnetz 1889 schon sehr weit ausgebaut war). Und wer an Memory denkt, würde da nie auf die Idee kommen, dass das für ein Kind ein Problem sein könnte...

  • Ähnlich bemerkenswert finde ich im übrigen auch wie langweilig und vorhersehbar die Wertungen von Udo Bartsch über die letzten 6 (?) Spielbox-Jahrgänge, die mir ich vorliegen, doch geworden sind. Gefühlt (und ziemlich sicher auch nachweislich) bestehen 90% der Wertungen aus der Note 5 oder 6. Sicherlich gibt es viel Mittelmass, aber wenn wirklich so wenig Spiele dabei sind die einen grösseren Reiz ausüben (bei mir Wertung 7 oder aufwärts), dann tut es mir um den armen Kerl echt leid dass er sich immer mit soviel Durschnitt rumschlagen muss. Ich hätte an seiner Stelle jedenfalls schon längst die Branche gewechselt :whistling::D

  • Ähnlich bemerkenswert finde ich im übrigen auch wie langweilig und vorhersehbar die Wertungen von Udo Bartsch über die letzten 6 (?) Spielbox-Jahrgänge, die mir ich vorliegen, doch geworden sind. Gefühlt (und ziemlich sicher auch nachweislich) bestehen 90% der Wertungen aus der Note 5 oder 6. Sicherlich gibt es viel Mittelmass, aber wenn wirklich so wenig Spiele dabei sind die einen grösseren Reiz ausüben (bei mir Wertung 7 oder aufwärts), dann tut es mir um den armen Kerl echt leid dass er sich immer mit soviel Durschnitt rumschlagen muss. Ich hätte an seiner Stelle jedenfalls schon längst die Branche gewechselt :whistling::D

    tja und der brettspielblog von genau diesem Udo Bartsch hat mich so richtig dieses Genre hineingebracht. Ich finde, er schreibt großartig und auf seine Urteile kann ich mich größtenteils verlassen. Seine bloße notenvergabe in der spielbox habe ich allerdings nicht so verfolgt.

  • @Elektro
    @papadjango
    @Gernial


    Guten Morgen zusammen,


    ich denke, dass man als Rezensent "gezwungen" wird, sehr viele Neuheiten zu spielen. Daher kann ich es durchaus verstehen, dass so viele Spiele von Rezensenten "durchschniittlich" bewertet werden. Irgendwie ist das alles so ähnlich schon mal dagewesen.Ich möchte daher kein Rezensent sein, da die wenigen richtig guten Spiele im Jahr doch die Ausnahme sind.Und meine wenige Freizeit möchte ich lieber mit richtig guten Spielen verbringen.


    Udo Bartsch hat sicher einen sehr eigenwilligen Schreibstil, den sicher nicht alle mögen. Ich mag ihn sehr, weil seine Rezensionen den Leser unterhallten und keine Regelnacherzählungen sind. Einer der wenigen, die Marcel Reich-Ranickis Botschaft einer "Kritik" verstanden haben.Persönlich möchte ich ihn nicht,aber seine Kritiken zu lesen waren immer ein Genuss! Obwohl wir öfters einen unterschiedlichen Spielegeschmack haben, finde ich es klasse, dass Udo Bartsch Rezensionen veröffentlicht.


    Was mich jedoch allgemein wundert bei Rezensionen, dass der Text sehr oft nicht zur Note passt. Da bleiben öfters Fragezeichen bei mir.


    Etwas, was mir auch noch sehr großen Kummer bereitet: Eine fehlende Angabe, wie oft ein Rezensent das Spiel gespielt hat. Sehr oft dreht sich mir der Magen um beim Lesen der Rezensionen von einigen "Pseudo"Rezensenten, bei denen man merkt, dass sie das Spiel entweder nicht verstanden oder wirklich nur 1-2 mal gespielt haben.


    Gruß
    Marc

    2 Mal editiert, zuletzt von Jimmy_Dean ()

  • ich denke, dass man als Rezensent "gezwungen" wird, sehr viele Neuheiten zu spielen.

    Das dürfte nicht für die Spielbox gelten, zumindest nicht generell. Ich kenne einige der Spielbox-Rezensenten persönlich, auf die trifft das alle nicht zu.

    Etwas, was mir auch noch sehr großen Kummer bereitet: Eine fehlende Angabe, wie oft ein Rezensent das Spiel gespielt hat. Sehr oft dreht sich mir der Magen um beim Lesen der Rezensionen von einigen "Pseudo"Rezensenten, bei denen man merkt, dass sie das Spiel entweder nicht verstanden oder wirklich nur 1-2 mal gespielt haben.

    Es bereitet mir keinen Kummer, aber ich gehe noch weiter:
    Ich möchte zu einer Rezension zumindest wissen,
    - wie oft das Spiel gespielt wurde
    - mit wievielen Mitspielern jeweils gespielt wurde
    - ob erfahrene Spieler dabei waren bzw. ob die Mitspieler der Zielgruppe entsprachen (auch altersmäßig)
    - ob der Tenor der Kritik die Meinung der Mitspieler oder nur die des Rezensenten widergibt


    Diese Informationen fehlen praktisch immer - deshalb sind die Beiträge in der Spielbox für mich keine Rezensionen, sondern höchstens so etwas wie Impressionen.
    Die können bei mir vielleicht (selten) mal eine Neugier wecken (zuletzt bei Mechs vs Minions), mehr aber nicht ...


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.


  • ...da die wenigen richtig guten Spiele im Jahr doch die Ausnahme sind...

    Und die erscheinen dann meistens leider nicht in der Spielbox. Früher habe ich sie regelmäßig gelesen, wenn heute jemand mal eine mitbringt, blättere ich sie sporadisch durch und denke mir - hmpf, mal wieder nichts für mich...
    Wenn allerdings eine interessante Promo enthalten ist, wie letztens die Schneealgen für Terraforming Mars, dann hole ich mir mal wieder eine Ausgabe.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, dass das Spiel für Sechsjährige nicht geeignet sein soll, weil sie noch keine Städtenamen lesen können.


    Ja, ich bin da ziemlich konsequent: Wenn das Spiel allein mit den grafischen Städtesymbolen "bequem" (und so habe ich das geschrieben) gespielt werden kann, dann hätte sich der Grafiker genau dafür entscheiden müssen. Tatsächlich gibt es für Leute, die lesen können, noch eine zusätzliche Orientierungsmöglichkeit - das ist unfair.
    Hinzu kommt (was in der Kürze der Besprechung nicht erläutert werden konnte), dass das Spiel für 6-Jährige, die nur eine geringe oder durchschnittliche Spielerfahrung haben, durch die Notwendigkeit der taktischen Planung überfordernd sein kann, so dass sie die Lust verlieren, die Partie zu beenden.

  • Ja, ich bin da ziemlich konsequent: Wenn das Spiel allein mit den grafischen Städtesymbolen "bequem" (und so habe ich das geschrieben) gespielt werden kann, dann hätte sich der Grafiker genau dafür entscheiden müssen. Tatsächlich gibt es für Leute, die lesen können, noch eine zusätzliche Orientierungsmöglichkeit - das ist unfair.
    Hinzu kommt (was in der Kürze der Besprechung nicht erläutert werden konnte), dass das Spiel für 6-Jährige, die nur eine geringe oder durchschnittliche Spielerfahrung haben, durch die Notwendigkeit der taktischen Planung überfordernd sein kann, so dass sie die Lust verlieren, die Partie zu beenden.

    Mooooment ;) Das ist eine Entscheidung, die gaaaaaaanz selten der oder die Grafikerin trifft. Du überschätzt du "unsere" Kompetenzen bzw. den tatsächlichen Gestaltungsspielraum.

  • Klemens, du hast recht. Ich hätte nicht Grafiker schreiben dürfen, sondern hätte "die Grafik" schreiben müssen. Denn natürlich ist die Frage, ob man die Städte beschriftet oder nicht, eine redaktionelle Entscheidung.

  • Ähnlich bemerkenswert finde ich im übrigen auch wie langweilig und vorhersehbar die Wertungen von Udo Bartsch über die letzten 6 (?) Spielbox-Jahrgänge, die mir ich vorliegen, doch geworden sind. Gefühlt (und ziemlich sicher auch nachweislich) bestehen 90% der Wertungen aus der Note 5 oder 6. Sicherlich gibt es viel Mittelmass, aber wenn wirklich so wenig Spiele dabei sind die einen grösseren Reiz ausüben (bei mir Wertung 7 oder aufwärts), dann tut es mir um den armen Kerl echt leid dass er sich immer mit soviel Durschnitt rumschlagen muss.

    Glaub da verstehst du seine Notenvergabe etwas anders als er. Auf seinem Blog schreib er:

    Auf seinem Blog sind deshalb solide (4/7) und mäßig (3/7) die häufigsten Noten, außenrum fällt die Gausskurve ab - was man natürlich wissen muss, um die Noten einzuordnen. Ich persönlich schätze das Prinzip aber klar, weil er ganz klar herausarbeitet, welche Spiele (seiner Ansicht nach) wirklich empfehlenswert sind. Da tue ich mir bei Bloggern, die immer gute Noten geben, deutlich schwerer.

  • Ich bin zwar keiner der leider viel zu langatmigen Spielbox, aber ...

    Etwas, was mir auch noch sehr großen Kummer bereitet: Eine fehlende Angabe, wie oft ein Rezensent das Spiel gespielt hat. Sehr oft dreht sich mir der Magen um beim Lesen der Rezensionen von einigen "Pseudo"Rezensenten, bei denen man merkt, dass sie das Spiel entweder nicht verstanden oder wirklich nur 1-2 mal gespielt haben.

    Dazu habe ich hier etwas verfasst.
    Wie viele Partien vor einer Spielerezension?
    -->


    Es bereitet mir keinen Kummer, aber ich gehe noch weiter:Ich möchte zu einer Rezension zumindest wissen,
    - wie oft das Spiel gespielt wurde
    - mit wievielen Mitspielern jeweils gespielt wurde
    - ob erfahrene Spieler dabei waren bzw. ob die Mitspieler der Zielgruppe entsprachen (auch altersmäßig)
    - ob der Tenor der Kritik die Meinung der Mitspieler oder nur die des Rezensenten widergibt

    --> Auch dazu steht dort etwas, was zumindest bei uns zutrifft.


    Man muss nicht meiner Meinung sein. Aber ich denke, dass es da durchaus zwei Extreme gibt, für die es gute Gründe gibt. Die reine Anzahl von Partien sagt am Ende nämlich nichts über die inhaltliche Qualität einer Rezension aus. Weder so noch so! Wer es trotzdem gern hätte - bitte, aber ich glaube nicht, dass es wirklich zur Einschätzung der Rezension hilft (s. Text).


    Hinzu kommt (was in der Kürze der Besprechung nicht erläutert werden konnte), dass das Spiel für 6-Jährige, die nur eine geringe oder durchschnittliche Spielerfahrung haben, durch die Notwendigkeit der taktischen Planung überfordernd sein kann, so dass sie die Lust verlieren, die Partie zu beenden.

    DAS ist doch aber mit das Wichtigste!
    Solche Sachen findet man dann eher bei anderen Quellen. Unter anderem bei uns. Denn das ist ein wesentlicher Punkt (Vorgabe) für unsere meistens pädagogisch ausgebildeten oder zumindest geschulten KInderspielrezensenten (ja, da gehören fast nur Kindergärtnerinnen, Erzieher und Sozialpädagogen sowie aktuelle Eltern zu!). Nicht immer klappt das, aber häufig geben unsere Leute entsprechende Hinweise. In der Spielbox habe ich oft das Gefühl, dass dort speziell Kinderspiele wirklich hundsmiserabel aufgedröselt werden. Wäre ich Vater von kleinen Kindern, würde ich mich ganz sicher dort nicht informieren. Die anderen Spiele sind auch mäßig präsentiert mit dieser ewig langen und unendlich ermüdenden Regelzusammenfassung. Das geht alles viel besser. Aber die wollen das so. Kinderspiele sind aber nun wahrlich definitiv kein Aushängeschild der Spielbox.

  • Ich bin zwar keiner der leider viel zu langatmigen Spielbox, aber ...

    Guten abend,


    ich danke dir für deine ausführliche Antwort. Dennoch möchte ich an dieser Stelle klarstellen, dass meine oben getroffene Aussage allgemein auf viele Rezensionen zutrifft und nicht speziell auf die Spielboxrezensionen. Insgesamt gesehen bin ich nämlich ein zufriedener Leser der Spielbox und werde auch weiterhin Abonnent bleiben.


    Gruß
    Marc

  • Dann hast du meine Antwort scheinbar missinterpretiert. Ich gebe dir einen Link zu einer ausführlichen Stellungnahme, warum diese von dir gewünschte Angabe - völlig losgelöst von der Spielbox - nicht unbedingt sinnvoll ist. Und niemand möchte dich davon überzeugen, dein Abo zu kündigen.

  • Dann hast du meine Antwort scheinbar missinterpretiert. Ich gebe dir einen Link zu einer ausführlichen Stellungnahme, warum diese von dir gewünschte Angabe - völlig losgelöst von der Spielbox - nicht unbedingt sinnvoll ist. Und niemand möchte dich davon überzeugen, dein Abo zu kündigen.

    Guten Morgen Michael,


    jetzt hast du mich missverstanden :) Ich fand deine Antwort gut und mir gefallen deine Maßstäbe, die du an eine Rezension legst. Der Rest meiner Antwort erfolgte ohne jeden Bezug auf dich oder deine Antwort. Das war einfach eine erweiterte Stellungnahme von mir.


    Ist manchmal gar nicht so einfach, den anderen richtig zu verstehen. Tut mir leid, wenn du meine Worte falsch aufgefassst hast ;)


    Einen sonnigen Tag wünscht dir


    Marc

  • Wenn das Spiel allein mit den grafischen Städtesymbolen "bequem" (und so habe ich das geschrieben) gespielt werden kann, dann hätte sich der Grafiker genau dafür entscheiden müssen.

    Warum?

  • Das ist natürlich unvorteilhaft. Ich weiß von einem Redakteur, der eine Gesamtnote (Durchschnitt) von 7 oder drunter so bewertet, dass es sich nicht lohnt, dieses Spiel weiterhin im Programm zu behalten...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Ich weiß von einem Redakteur, der eine Gesamtnote (Durchschnitt) von 7 oder drunter so bewertet, dass es sich nicht lohnt, dieses Spiel weiterhin im Programm zu behalten...

    Nanu!? Ob ein Spiel im Programm bleibt oder nicht, entscheiden doch üblicherweise die Verkaufszahlen, nicht die Rezensionen!? :huh:

  • Ja, natürlich.
    Ich hab mich da vielleicht falsch ausgedrückt. Natürlich wird das Spiel nicht nach der Note abgesägt. Soweit ich das damals verstand, würde die Note dabei aber ein starker Indikator dafür sein, wie sich ein Spiel, das nicht gerade den Familien- oder Normalspieler als Ziel hat, verkaufen wird. Insbesondere, da die Note selbst ja einen nicht unwesentlichen Einfluss darauf hat - insbesondere bei einem einflussreichen Medium wie der spielbox.
    ...es hätte wohl heißen müssen "wahrscheinlich nicht lohnen WIRD..."

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    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Insbesondere, da die Note selbst ja einen nicht unwesentlichen Einfluss darauf hat - insbesondere bei einem einflussreichen Medium wie der spielbox.

    Fehlt da ein Smiley oder habe ich die Wirkung der spielbox auf dem Massenmarkt bisher falsch eingeschätzt?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • ...ist sie das nicht? Sollte ich da einer Fehleinschätzung aufgesessen sein?

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    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • ...ist sie das nicht? Sollte ich da einer Fehleinschätzung aufgesessen sein?

    Bei der Auflage und den Vertriebsstrukturen werden wahrscheinlich nicht einmal die Leute erreicht werden können, die regelmäßig das Spiel des Jahres kaufen oder sich von der Warenauslage im Kaufhaus oder bei der Drogerie um die Ecke leiten lassen. Die kennen die Spielbox nicht. Die Zeitung gibt es meines Wissens nicht einmal flächendeckend im Bahnhofszeitschriftenhandel. Ist so ähnlich wie mit Spiel doch. Das Heft lesen doch meiner Erkenntnis nach auch nicht die Gelegenheitsspieler, für die es ist, sondern die Nerds. Aber ich kann mich in zwei von drei Dingen täuschen. Die Auflage ist jedoch garantiert "klein". Viel zu klein für eine auch nur ansatzweise Durchdringung des Massenmarkts.

  • @Dumon : Keine Ahnung. Ich hatte bisher den subjektiven Eindruck, dass die spielbox eher ein Fachmagazin mit sehr begrenzter Verfügbarkeit und Auflage ist. Und dementsprechend eher die Spielinteressierten bedient, die sich nicht nur per spielbox-Heft über Spiele informieren, sondern eben auch die ganze Quellenvielfalt des Internets nutzen. Weshalb der Einfluss durchaus vorhanden, aber eben nicht "einflussreich" ist.


    Ganz anders sehe ich die Situation bei dem spielbox-Messeexemplaren, die kostenlos verteilt werden. Wenn da ein Spiel prominent platziert ist, kann das schon Besucherströme gezielt leiten, die ansonsten eher zufällig am Stand vorbeigegangen wären.


    Kann aber ebenso eine falsche Einschätzung sein, weil ich mich eher im Umfeld von Nicht-Spielern (die dann auch keine spielbox kaufen) und Gelegenheitsspieler (die auch keine spielbox kaufen, weil überhaupt nicht kennen) sowie Vielspieler (die auch nicht mehr alle spielbox kaufen aus diversen Gründen) bewege.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Hmm.


    Also, die Mediadaten gibt es nur auf Anfrage, daher kann ich online so nix finden.
    Auflage des Specials für die Messe ist aber 60.000 (laut nostheide-Verlag), was von den auf Wikipedia angegebenen 30.000 für 2007 deutlich abweicht. Darin finden sich ja auch ein paar abgedruckte Rezensionen wieder.
    Extrapolieren wir auch die Allgemeinauflage von dem Wikipediawert im selben Maße (i.e. multiplizieren mit 2), dann wäre die Gesamtauflage bei 30.000. Plus "Spiel doch" plus "Spielböxchen".


    Das langt bei weitem nicht, um den Markt der Normal- oder Gelegenheitsspieler abzudecken. Und das ist meines Erachtens nach auch weder möglich noch die Intention (sie muss ja auch bei Spieleläden gekauft werden, weshalb sich nur solche Leute die Zeitschrift holen, die auch Interesse dran haben). Tatsache ist auch, dass sich die "Nerds" oder "Freaks" im Netz informieren. Dennoch ist ja z.B. die Zahl der Besucher von unknowns nicht vergleichbar hoch. Es gibt also auch unter den Spieleinteressierten mehr Abstufungen.


    Was ich mir aber vorstellen kann, das ist, dass sich "normale" Spielehändler durchaus über solche Zeitschriften auch informieren, und dann danach vielleicht die Bestellungen gestalten.


    Wenn die Inhalte der Spielbox nicht so interessant wären, wäre die Auflagenstärke nicht so groß (für die reine Nerd-Abdeckung), da diese sich hauptsächlich über Abos gestaltet. Der Erfolg der Zeitschrift zeigt sich in der Ausweitung auf andere Produkte, die Größenordnung der freien Messeausgabe, der Extras etc. etc. Das sind natürlich auch alles Marketingelemente, aber wenn das Geld nicht da wäre, fielen die anders aus.
    Und der Erfolg der Zeitschrift wird wohl nicht daran liegen, dass man sie gut verbrennen kann...
    :)

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    :jester:

  • gibt es [...] nicht einmal flächendeckend im Bahnhofszeitschriftenhandel. Ist so ähnlich wie mit Spiel doch.

    Hallo Michael,


    interessanterweise gibt es die Spiel doch zumindest in Speyer im dortigen Bahnhhofszeitschriftenhandel (Stichprobe mit Ausgabe 1/2017), sowie in Frankfurt am Flughafen (1/2016). Mehr Stichproben habe ich jetzt nicht. In beiden Fällen habe ich aber das Heft nicht von alleine gefunden, sondern musste nachfragen. In Speyer war sie unter "Computerspiele" einsortiert. In Frankfurt weiß ich nicht, wo das Heft nun wirklich lag, weil die Verkäuferin auf meine Frage mit dem Heft in der Hand zurückkam. In beiden Fällen gab es die Spiel doch, aber nicht die spielbox.


    Beide Male hatte ich das Gefühl, dass man das Heft schon haben wollen muss, sprich gezielt suchen/nachfragen - ein Zufallskauf, der das Interesse an Spielen wecken soll (nach meinem Verständnis eine Zielsetzung des Magazins), erscheint mir damit zumindest eher unwahrscheinlich. Einigermaßen gut verfügbar scheint das Heft jedoch zu sein.


    Alles Gute von
    Kathrin.

  • Ich lese die spielbox, weil die für mich lesenswert ist. Auch wenn ich einen Grossteil der dort rezensierten Spiele schon kenne oder selbst gespielt habe. Ist dann immer interessant, in welchen Punkten die Meinungen aus welchen Gründen abweichen und welche ggf. anderen Schwerpunkte gesehen wurden. Hilft auch manchmal, eingefahrene Spielfehler zu entdecken. Zudem gibt es pro Heft mindestens ein Spiel, was ich entweder bisher völlig übersehen oder anders eingeschätzt habe und dann mein Kaufinteresse weckt, nachdem ich noch andere Infoquellen genutzt habe.


    Ob eine 6 oder 9 vergeben wurde, ist mir allerdings egal. Eher, ob mich persönlich das Spiel anspricht und welche Begründung die Wertung hat. Weil eventuell gewichte ich da ganz anders. Genau deshalb haben reine Noten ohne jegliche Zusatzinformationen kaum bis keine Aussagekraft für mich. Da hat die spielbox über die Jahre zwar schon nachgebessert (aus meiner Sichtweise), aber wenn wirklich jeder Kritiker neben seiner Note noch einen kleinen persönlichen Meinungskasten befüllt, wäre das für mich optimal. Weil erlebte Spielerfahrung und Meinungen machen für mich (neben der reinen Info, dass es dieses Spiel gibt), den eigentlichen Wert der spielbox-Rezensionen aus.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • bzgl. Verfügbarkeit:
    Die Spielbox steht in vielen Presseshops an Bahnhöfen und Flughäfen im Regal, ich kaufe sie mir auch im Bremer HBF. Die Spielbox hatte, zumindest auf der alten Homepage sogar eine umfangreiche Liste mit den Shops, und eine weitere Liste mit eben diesen Presseläden an Bahnhöfen/Flughäfen.
    Die Spielbox steht in Bremen zwischen den großen Computerspielmagazinen, da bin ich zuerst auch nicht drauf gekommen.
    @Kathrin

    Cardboard Games Master Race

  • Sagen wir mal so - aufgrund ihrer Auflagenstärke, der zusätzlichen Printprodukte etc., aber auch des persönlichen Eindruchs, vermute ich, dass die spielbox die einflussreichste Spielezeitschrift in Deutschland ist...
    :)



    Ich muss zudem zugeben, dass ich mich (bezüglich des Redakteurs und der oben getätigten Aussage) wahrscheinlich falsch erinnere. Ich glaube, es ging bei dem Gespräch um das Erscheinen von Erweiterungen zu einem Produkt, und da kam die Aussage, die würden nicht mehr produziert. Auf MEINE Nachfrage hin, das Produkt hätte doch eine 7er-Wertung in der neuesten spielbox, meine ich, dass dann gesagt wurde "eine 7 ist Mist" oder so ähnlich.
    Das heißt nun zwar nicht, dass die 7 der Grund für das Einstellen der Produktion gewesen sein muss, aber im Gegenzug heißt es, dass eine 7 nicht genug Ooomph mitbringt, um den Verkauf genug anzukurbeln. Sprich: nur eine bessere Wertung hätte erneutes Interesse anfachen können, und dadurch das Produkt in der Produktion halten können, was dann ggf. zur Produktion der angeführten Erweiterung hätte führen können.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

    Einmal editiert, zuletzt von Dumon ()

  • Sagen wir mal so - aufgrund ihrer Auflagenstärke, der zusätzlichen Printprodukte etc., aber auch des persönlichen Eindruchs, vermute ich, dass die spielbox die einflussreichste Spielezeitschrift in Deutschland ist...
    :)

    So stimmt das. Ist aber bei der kaum vorhandenen Konkurrenz nicht schwer.
    Das heißt aber nicht, dass sie wirklich auflagenstark in Bezug auf einen wie auch immer definierten Massenmarkt ist, Gelegenheitsspieler erreicht oder auch nur alle Nerds in den Bann zieht. Einflussreich wage ich in dem Sinne sogar auf den gesamten Spielemarkt umgebrochen sogar eher zu bezweifeln. Ebenso, dass alle Händler die Spiele nach Noten ordern. Zumal die meisten Spiele längst durch sind, wenn die Spielbox darüber berichtet.

  • Aber hängen die Verkaufszahlen nicht auch von den Rezensionen ab?

    Das kommt sehr darauf an, welche Zielgruppe ein Spiel hat. Und wessen Rezension es ist und in welchem Medium sie zu finden ist.


    Insgesamt betrachtet ist der Einfluss von Rezensionen auf Verkaufszahlen aber meines Erachtens (!) eher gering. Es gibt viele sehr gute Spiele, die Verkaufsflops waren, und umgekehrt gibt es viele mittelmäßige Spiele, die sich hervorragend verkaufen.

  • Hallo Michael,

    dass sie wirklich auflagenstark in Bezug auf einen wie auch immer definierten Massenmarkt ist, Gelegenheitsspieler erreicht

    weswegen es wohl, aus einer Marketing-Perspektive betrachtet, ebenso sinnvoll erscheint, einen einzeln erscheinenden Titel zu unterstützen, der in einem monatlichen Anzeigen-Käseblatt (Auflage 46.000) empfohlen wird, dass in jeden regionalen Haushalt mit unverbrauchten Spielern getragen wird - im Kontrast zu manchen x-ten YouTube-Nerd-Channel mit kaum dreistelliger Klickzahl. Ich bin irritiert, dass selbst die Verlagsvideos zu ihren Spielen kaum Reichweite haben.
    Das Spektrum sollte aber sicher vielfältig sein. Fokussieren dürfte sich nicht als effizient erweisen.


    Liebe Grüße
    Nils (weiß, das dieser Beitrag, wenig Lesenden "nützlich" erscheint) 8))

  • Ich bin irritiert, dass selbst die Verlagsvideos zu ihren Spielen kaum Reichweite haben.

    Woher kennst du die Reichweite von Verlagsvideos? Kannst du irgendwo sehen, wie oft ein solches Video bei amazon angeklickt wird, falls es dort eingestellt ist?

  • Hallo Andre,

    Woher kennst du die Reichweite von Verlagsvideos?

    kann man bei amazon Videos direkt hochladen? Oder werden die von Youtube kommend eingebettet?
    Ich kenne mich bei amazon nicht so gut aus. ;)
    Aber falls sie von YouTube eingebettet sind, werden die Aufrufe bei amazon mitgezählt. Die Werte werden bei YouTube ausgewiesen.


    Liebe Grüße
    Nils (´s Erkenntnisse sind sicher aber schon über ein Jahr alt)

  • Woher kennst du die Reichweite von Verlagsvideos?

    Ich habe mir gerade noch mal den SchmidtSpiele-Channel angesehen. Da hat sich inzwischen doch einiges getan. Die Klicks sind drei- bis sechsstellig. Das ist aber Marken abhängig - Bibi Blocksberg schlägt halt alle. :hexe:
    Aber normale Gesellschaftsspiele-Präsentationen haben eher geringere Akzeptanz. Wo man sich schon fragt, ob sich der Video-Produktionsaufwand rechtfertigt. (Hübner plus Studio).


    Liebe Grüße
    Nils

  • Insgesamt betrachtet ist der Einfluss von Rezensionen auf Verkaufszahlen aber meines Erachtens (!) eher gering.

    Wie kommt es dann dass x Blogger ein Exemplar erhalten? Oder gilt das nicht als Rezension?

  • "eher gering" heißt ja nicht, dass Rezensionen gar keinen Einfluss haben. Die Exemplare für Blogger sind im Vergleich zu jeder anderen Form der Werbung für ein Spiel so günstig, dass es sich wohl in den allermeisten Fällen selbst dann noch lohnt, wenn der Effekt "eher gering" ist.

  • x Blogger ein Exemplar

    Meiner Kenntnis nach wird 1% der Auflage einer Neuerscheinung über die Werbekante unters Volk geschubst. DAS sind nicht nur Blogger - auch wenn man´s kaum für möglich halten mag!
    Es gibt auch noch Printmedien oder Rundfunk, die mit Spielen etwas anfangen können. Oder es werden einfach nur Gewinnspiele mit Exemplare unterstützt. Oder große Spiele-Events fordern Präsentionsexemplare ein. Oder Amazon-Vine erhält mal eben mehrere Dutzend. Dieses 1% braucht ein möglichst großes Spektrum, um Effektiv zu sein.


    Liebe Grüße
    Nils