Wie schnell kann der Ruf (Verkaufszahlen) eines neu erschienenen Spiels durch "ungerechtfertigte" Rezensionen ruiniert werden?

  • Was ist denn "grau" oder "rot"? Gibt es da eine Trennscharfe, gültige Definition?

    Nein. Wohl aber Regeln und/oder Spielmechanismen, die den Gelegenheitsspieler schneller überfordern als viele hier es oft wahr haben wollen, und die deshalb zwar im anthrazitfarbenen Bereich, aber selten bis nie im Rot-Pöppel-Bereich zu finden sind:

    • alles über 8 Seiten Regelumfang
    • Regeln mit einer Verschachtelungstiefe, die zwingend Vorwärtsreferenzen erfordert ("XYZ wird später erklärt")
    • Spiele, die eine dediziert langfristige, strategische Vorausplanung erfordern (-> killt einen Großteil von Engine Building für Rot!)
    • alles mit komplett variabler Spielerreihenfolge
    • alles mit allzu vielen Leisten, auf denen irgendwas getrackt wird (empfindet der Rot-Zielgruppen-Gelegenheitsspieler als intransparent / aufwändig / wenig "spielerisch")
    • Spiele, die zum erfolgreichen Spielen eine hohe Spielkenntnis erfordern, z.B. die Kenntnis aller vorhandenen Karten/Plättchen/irgendwas
    • Spiele mit nennenswerte Siegpunktausschüttung erst am Spielende in einer großen Endwertung ("wie stehe ich im Spiel da?" muss für rot immer klar sein)
    • und vieles mehr...
  • Macht natürlich keiner der unbezahlen Hobby-Reviewer. Das wird durch die "Nicht Fisch, nicht Fleisch" Pseudo-Reviews ersetzt, die eigentlich kein Mensch braucht.

    Veto... Nur weil viele etwas nicht machen, unterlassen es nicht alle.


    Es gibt einen guten Grund, warum ich nie der erste bin... ;)

    Selbstdarstellung, Klicks, Fame, Hype, Abos, Rezensionsexemplar, aus Spaß an der Freude etwas zu veröffentlichen, das Gefühl über gewisse Spiele (Trends) etwas schreiben zu müssen uvm.

    + 1.000 weitere Gründe... Wobei die ersten 5 schon mal ein groß der "erfolgreichen" abdecken dürfte...

  • Mit dem "Macht natürlich keiner der unbezahlen Hobby-Reviewer" in Bezug auf den zu treibenden Aufwand bei Spielen, die nicht wirklich ins eigene Beuteschema passen, wollte ich keinem hier auf die Füße treten. Ich habe es deshalb oben in "Macht natürlich kaum einer der unbezahlen Hobby-Reviewer" geändert. Daumen hoch für alle, die diesen Aufwand trotzdem treiben und bei sowas noch eine gute Rezension schreiben! Ich weiß diesen Aufwand zu schätzen.

  • Matthias ( darkpact) : Sind denn die wieder ansteigenden Verkaufszahlen wirklich auf die Rezension zurückzuführen?

    Ich würde das was Will Wheaton macht nicht Rezension nennen.
    Aber er hat den Spaß am Spielen rübergebracht. Eine der Pluspunkte von Rahdo: Viele schauen sich seine Run-Throughs an und ignorieren seine Fazits. Das hilft sehr beim einschätzen ob es spielerisch zu einem passt.


    Und wenn ein Spiel das sonst komplett nicht mehr beachtet wird, weil es schon 2 Jahre alt ist, auf einmal sich wieder verkauft, dann wäre das eine logische, bzw die logischste, Option.
    Ob es eine andere gibt? Vielleicht. Keine Ahnung. Ich wüsste jedenfalls keine.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Subjektiv empfinde ich mittlerweile einen großen Teil der Rezensionen als Lobhudelei. Zudem habe ich das Gefühl, dass Rezensionen möglichst zeitnah zur Veröffentlichung des Spiels publiziert werden, so dass man möglichst der Erste ist, der zu dem Spiel eine Rezension veröffentlicht hat. Was natürlich dem Blogger nur wenig Zeit gibt das Spiel öfter zu spielen.


    Wenn bekannte Blogs ein Spiel rezensieren hat das bestimmt Auswirkungen auf die Verkaufszahlen. Allerdings finde ich es bedenklich, wenn vor lauter Lobhudelei am Ende eine nutzlose Rezension dabei rauskommt.


    Wie weit auch in Deutschland Blogs mit Rezensionsexemplaren vor dem offiziellen Verkaufsstart versorgt werden, um dann zeitnah eine Rezension zu veröffentlichen, kann ich nicht sagen. Damit geht der Verlag ja noch ein größeres Risiko ein, da eine negative Rezension noch früher erscheinen könnte. Als Blog möchte man vielleicht unbedingt diese Vorabexemplare und verfällt deshalb wieder in Lobhudelei, um auch in Zukunft in den Genuss der Vorabexemplare zu kommen.


    Ich finde diese Entwicklung spannend, leider habe ich das Gefühl, dass eine solche Berichterstattung dem Erfolg der Blogs keinen Abbruch tut.


    Einen interessanten Artikel zu diesem Thema hat kürzlich Meeple like us veröffentlicht.


    The Biases of Review Copies – Meeple Like Us

  • "Publishers are not giving away review copies out of the goodness of their hearts. They’re doing it because there is a sound business case to be made for it – it is genuinely spectacular value from a marketing perspective."
    The Biases of Review Copies – Meeple Like Us


    Wer Rezensionsexemplare anfordert oder annimmt, begibt sich in eine Abhängigkeit, die einem bewusst sein sollte. Trotzdem unabhängig zu berichten, liegt dann in der Verantwortung des Rezensenten. Ein aufmerksamer Konsument merkt aber schnell, wenn zu verlagsfreundlich rezensiert wird. Nicht ohne Grund, haben sich bestimmte Personen ihren ganz eigenen Ruf erarbeitet.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich glaube wirklich und spreche da auch aus eigener Erfahrung, dass in Deutschland fast kein Verlag "böse" wegen negativen Rezensionen ist. Die Anforderung die ich immer kommuniziert bekommen habe ist: Du hast ein Exemplar angefordert, dann schreib bitte auch etwas darüber und wenn möglich noch in einem Zeitraum, in dem das Spiel bei uns im Programm ist. Besonders loben muss ich an dieser Stelle Pegasus Spiele, Kosmos, Ravensburger und HUCH! und als es sie noch gab: Heidelberger Spieleverlag.


    Wenn da ein Druck und Abhängigkeitsgefühl entsteht, dann ist das unterschwellig psychologisch. Meine aller ersten Rezensionen mit Rezensionsexemplaren waren rückwirkend gesehen vielleicht wirklich etwas zu freundlich. Ich kann durchaus nachvollziehen, wenn man "gefallen" möchte. Das hat sich aber zumindest bei mir schnell gegeben.


    Ich hatte und habe bis zum Ende das Problem, dass ich mir selbst gekaufte Titel schön geredet habe. Ich hab dafür Geld ausgebeben, von dem ich nicht all zu viel besitze, also muss das Spiel doch gut sein. Ich hab doch keine Krüke gekauft.


    Aktuelles Beispiel: Scythe. Hab ich direkt mit Erweiterung gekauft und ja was soll ich sagen: Gutes Spiel, aber es begeistert mich nicht. Verkaufen könnt ich es aktuell trotzdem nicht, weil ich muss da was übersehen haben oder mit der nächsten Erweiterung wird es grandios.


    Da ticken aber sicherlich viele Menschen unterschiedlich. Rezensionsexemplare sind in erster Linie Arbeitsmaterial, ohne geht das dauerhafte Rezensieren einer großen Bandbreite nicht und das wird von der Leserschaft aber immer mehr gefordert. Man kriegt ständig Mails mit "Rezensier doch bitte Mal das oder das" und natürlich schreibt man irgendwann auch für seine Leser und möchte solche Wünsche erfüllen. Geld dafür ausgeben wäre aber an dieser Stelle nicht in Frage gekommen.

  • alles über 8 Seiten Regelumfang

    Was sind denn 8 Seiten? 8 Seiten DIN A4 Schriftgröße 11? 8 Seiten DIN A5 schriftgröße 10? Das ist doch wieder alles andere als Trennscharf. Wenig Text, viel illustrationen oder umgekehrt?

    Spiele mit nennenswerte Siegpunktausschüttung erst am Spielende in einer großen Endwertung ("wie stehe ich im Spiel da?" muss für rot immer klar sein)

    Bei Colt Express weiß ich über das ganze Spiel hinweg nicht wie gut oder schlecht ich dastehe.


    Spiele, die eine dediziert langfristige, strategische Vorausplanung erfordern

    Vielleicht nicht erfordert aber durchaus begünstigt: Dominion

  • Trotzdem interessiert mich dann im Detail wieso der Rezensent keinen Spaß hatte, nicht wieso die anderen aufgrund irgendwelcher Vermuteten Affinitäten ihren Spaß hatten.

    Warum glaubst du, dass der Rezensent nur "Vermutungen" darüber anstellen kann, weshalb die anderen Spieler Spaß am Spiel hatten? Er kann sie doch fragen, und vielleicht nennen sie ihm Gründe, die er dann in seiner Rezension wiedergeben kann, ohne Vermutungen anstellen zu müssen.

    Und ich denke genau das ist unmöglich, wenn man selbst nicht zur Zielgruppe gehört.

    Das sehe ich anders. Um bei meinem Beispiel zu bleiben: Wenn ich selbst keine Solitär-Mehrspielerspiele mag, ich aber einige Spieler kenne, die genau so etwas mögen, dann kann ich das Spiel mit denen zusammen spielen und deren Reaktionen einfangen. Und diese Spieler kann ich dann auch gezielt fragen, was dieses Spiel besser/schlechter/anders als bisherige Solitär-Mehrspielerspiele macht.


    Genau das ist die Kunst einer Rezension, da bin ich bei @Reich der Spiele. Und wenn das jemand gut kann, dann würde ich evtl. sogar von meiner Meinung abrücken, dass ein Rezensent ein solches Spiel nicht rezensieren soll, wenn er das Genre prinzipiell nicht mag. Solange er in der Lage ist, die Meinungen aller Spieler in seiner Rezension gut unterzubringen und dem Leser ermöglicht, sich daraus ein Bild zu machen, ohne dass der Rezensent sein persönliches Missfallen des Genres zu sehr in die Bewertung des Spiels einfließen lässt. Das ist aber nicht einfach, und das traue ich nur einer Minderheit der Rezensenten zu.

  • Er kann sie doch fragen, und vielleicht nennen sie ihm Gründe, die er dann in seiner Rezension wiedergeben kann, ohne Vermutungen anstellen zu müssen.

    Ich dachte ich hätte das mittlerweile genug aufgedröselt, warum ich dieser Meinung bin. Also nochmal: Ob ein Spiel Spaß macht oder nicht, hängt von vielen subjektiven Empfindungen ab, die teils bewusst, teils unbewusst ihren Anteil zu dem Gefühl "Spielspaß" geben. Das meiner Meinung nach beste Beispiel dafür, sind Personen, denen Monopoly gut gefällt und davon gibt es nicht wenige. In Spielerkreisen ein Spiel, welches ohne Zweifel als schlecht empfunden wird. Warum? Weil man keinen Einfluss auf das Spielende nehmen kann. Und trotzdem gefällt es Leuten. Wie bewerte ich das als Rezensent also? Das Spiel ist schlecht, weil ich das Ende nicht beeinflussen kann, dem Nichtspieler, den Kindern aus der zweiten Klasse und meiner Oma gefällt das Spiel aber außerordentlich gut. Wenn ich die Frage warum es Ihnen gefällt, kommen Antworten wie: "Da kann man Mal so richtig viel Geld schachern" oder "Da kann ich Mal so richtig Schwein sein." Danke für die Antwort. Aussagengehalt tendiert aber gegen Null.


    Und so sehe ich das im Grunde bei allen Spielen. Natürlich gibt es Faktoren, wie der Einfluss der eigenen Entscheidungen, aber ob das Spiel am Ende Spaß macht, lässt sich daraus nicht ableiten und liegt individuell bei jedem Menschen.


    D.h. nicht, dass es nicht generell möglich ist gute Spiele von schlechten zu Unterscheiden. Ein Codenames ist ohne jede Frage gut, ein Camel Up ebenso. Doch von 20 Spielern um mich rum, will niemand Camel Up spielen. Ist das jetzt ein schlechtes Spiel? Wenn ich nur die Meinungen um mich herum betrachte ja. Subektiv macht es mir aber sehr viel Spaß. Wie bewerte ich das ganze also? Soll ich mir nochmal 20 andere suchen? Da müsste ich dann ganz ehrlich sagen: Das lohnt sich für eine bloße Brettspielrezension nicht. Das wäre dann kein Hobby mehr, sondern Arbeit. Wer das leistet: Wow, Applaus von mir. Aber ansonsten bleib ich doch lieber bei einer großen Menge persönlicher Eindrücke von anderen Menschen.


    Um nach deiner Methode @Thygra Aussagekräftige Meinungen zu bekommen, müsste man mit einer großen Zahl Menschen das gleiche Spiel immer wieder Spielen. Das können die wenigsten leisten und da stimmen wir dann vielleicht sogar überein, wenn du sagst:

    Das ist aber nicht einfach, und das traue ich nur einer Minderheit der Rezensenten zu.

    Dein Idealbild ist meiner Meinung nach als publizierendes Internetmedium nicht umsetzbar. Und bevor dann das Geschwurbel von herbeigedichteten Zielgruppen bei raus kommt, lese ich tausend Mal lieber: Wie schätzt der @MetalPirate etc. das Spiel persönlich für sich, aus seiner Warte, mit seinen Erfahrungen und seinem Geschmack ein. Meiner Meinung nach, hat das deutlich mehr Gehalt als vieles, vieles andere was man so im Netz liest (und auch teilweise bei mir lesen konnte, da nehm' ich mich gar nicht raus).

  • Genau das ist die Kunst einer Rezension, da bin ich bei @Reich der Spiele.


    Oha, was habe ich jetzt bloß wieder falsch gemacht ...? :D


    Das wäre dann kein Hobby mehr, sondern Arbeit.


    Wo steht den geschrieben, dass die Arbeit für und an einer Rezension immer Spaß machen muss und ein Hobby ist? Es liegt an jedem selbst, ob er diese Arbeit (!) ernsthaft betreibt. Bei vielen darf man leider sicher sein, dass sie genau das nicht machen. Arbeit ist es aber definitiv. Viel mehr als viele glauben, die damit unbedarft anfangen.


    Dein Idealbild ist meiner Meinung nach als publizierendes Internetmedium nicht umsetzbar. Und bevor dann das Geschwurbel von herbeigedichteten Zielgruppen bei raus kommt, lese ich tausend Mal lieber: Wie schätzt der @MetalPirate etc. das Spiel persönlich für sich, aus seiner Warte, mit seinen Erfahrungen und seinem Geschmack ein. Meiner Meinung nach, hat das deutlich mehr Gehalt als vieles, vieles andere was man so im Netz liest (und auch teilweise bei mir lesen konnte, da nehm' ich mich gar nicht raus).

    Ähm: Eine persönliche Meinung ist aber nun einmal keine Rezension!


    Noch einmal: Eine Rezension beinhaltet zwangsläufig eine Auseinandersetzung mit dem Produkt, also dem Spiel. Und da gehört die Zielgruppe als elemenarer Bestandteil des Produkts und seiner Entwicklung ZWINGEND zu! Wie soll denn sonst eine Rezension gehen? Wenn ein Nerd sagt, Camel Up ist wegen der Würfel Mist, ist das doch keine Rezension. Ebenso, wenn ein Familienspieler sagt, Terra Mystica ist Schrott, weil es überfordert. Man muss doch in einer Rezension aufzeigen, für wen ein Spiel überhaupt gedacht ist. Nur dann funktioniert eine Rezension. Das muss ja nicht immer explizit geschrieben werden. Aber es muss deutlich werden. Und wenn man die Zielgruppe berücksichtigt, kann man prima herleiten, warum es dennoch gut oder schlecht ist. Ach ja: Ich finde einige Spiele richtig doof und schreibe evtl. trotzdem eine positve Rezension, weil die Zielgruppe mir im Spiel gezeigt hat, dass sie es lieben (und das Warum sehe eich ja). Und anders herum. Dennoch ist die eigene Meinung ebenfalls wichtiger Teil der Rezension. Aber nur EIN Teil.


    Idealerweise hat ein Rezensent also verschiedene Spielrunden mit verschiedenen Ansprüchen. Er selbst muss nicht einmal zwingend Zielgruppe sein. Aber er muss das Spiel dort verorten und es vor diesem Hintergrund bewerten können. Deine Beispiele zeigen das doch sogar eindrucksvoll.


    Aber es ist eben tatsächlich so: Speziell im Internet ist nicht jeder, der eine Meinung zu einem Spiel veröffentlicht, automatisch auch ein Rezensent. Und nicht jede entsprechende Meinung ist wirklich eine Rezension. Da haben es größere Portale wie Spielkult, Hall und wir besser (bedeutet nicht, dass große Portale alles besser machen oder richtiger liegen). Denn wir verteilen die Arbeit. eben. Wer allein oder zu zweit ein solches Portal betreibt, hat es automatisch schwerer. Das funktioniert eventuell. Aber sicher nicht mit einem Output von 150 oder 300 Rezensionen im Jahr, die solide erarbeitet sind. Und dann sind da noch die velen Leute, die einfach ihre Meinung - in welcher Form auch immer - in den Bildschirm halten. Das sind dann aber keine Rezensenten.

  • Es gibt Leute, denen ich vertraue, weil sie (a) einen halbwegs kompatiblen Spielegeschmack haben, (b) recht treffsicher Vor- und Nachteile eines Spiels erfassen können und (c) das dann auch noch vernünftig in Worte fassen können, selbst wenn es nur in einem kurzen Bericht ist, etwa hier im Wochenthread. Sowas ist selbstverständlich keine "vollwertige" Rezension -- will es ja auch in aller Regel gar nicht sein. Aber wenn mich Neuheiten grundsätzlich interessieren, dann können solcherlei Ersteindrücke ein Spiel auf meiner Habenwollen-Liste schon spürbar nach oben oder unten drücken, erst recht, wenn mehrere Berichte solcher Leute in eine ähnliche Richtung gehen. Genau deshalb lese ich gerne den Wochenthread.


    In diesem Sinne: Ersteindrücke sind toll und hilfreich; genau sowas macht auch ein Forum wie dieses aus! (Nebenbemerkung: Solche Berichte hier sind auch sicherlich ein gutes Stück ehrlicher als ein Rahdo-Review, bei dem man sofort merkt, dass er das Spiel bestensfalls einmal vorher komplett gespielt hat.) Es ist natürlich immer mein Job als Konsument, das niemals über zu bewerten und da z.B. einen Rezensions-Anspruch drin zu sehen, der nie da war. Aber ich denke, dass die meisten hier es schaffen, den Wochenthread in diesem Sinne zu lesen...

  • Dann gebe ich mich an der Stelle geschlagen und stelle fest: Ich will keine Rezensionen nach der Definition von @Reich der Spiele lesen oder schreiben. Daraus dann mein Apell: Mehr Eindrücke und Meinungen, weniger Rezensionen :D.

  • Du forderst das, was es längst schon gibt :D


    Aber um nicht missverstanden zu werden: Du musst keine Zielgruppe herbeireden, sondern wissen, für wen ein Spiel ist. Und das ist Teil einer Rezension. Viele scheitern genau daran. Beispiele s. o.

  • Wie viele der Rezensenten sind denn überhaupt ausgebildete Redakteure? Nur weil sich jeder Journalist nennen darf und jeder seine Meinung veröffentlichen darf (was ich ausdrücklich gut finde in unserer Demokratie!), ist damit noch lange kein Gütesiegel gegeben. Bei ausgebildeten Redakteuren aber auch nicht, nur die sollten irgendwann mal in ihrer (nicht fest definierten) Ausbildung mitbekommen haben, was Rezensionen sind, wie Recherchearbeit aussieht und wie generell redaktionelle Arbeit ablaufen sollte.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Und da bleibe ich eben bei meiner Meinung, dass es die Zielgruppe für ein Brettspiel nicht gibt. Dazu ist spielen eben von viel zu vielen Faktoren beeinflusst. Im Marketing arbeitet man ja gerne mit Bio-Personas, wie soll die bei einem Brettspiel aussehen? Woher soll die Zielgruppen-Definition kommen? Bestenfalls ist die Zielgruppe "Mag Stichspiele" und um das herauszufinden, muss man Stichspiele spielen. Ich sag von mir: Mag keine Echtzeitspiele, finde Cpt. Sonar und Magic Maze aber ziemlich genial, während Magic Maze bei vielen Mitspielern ziemlich schlecht ankommt.


    Meiner Meinung nach, sind eure gestellten Ansprüche unerfüllbar. Das geht bei Büchern, weil die liest man eben nur selbst und ordnet sie ein. Das geht bei Technik, weil da ist so gut wie alles objektiv messbar, aber es geht eben nicht bei Brettspielen. Sogar bei Restaurant-Kritiken halte ich es für leichter möglich als bei Brettspielen (und wie oft fand ich das Essen eher schlecht als Recht obwohl die Kritiken das Gegenteil behaupten - womit man wieder beim subjektiven Erleben wäre).


    Aber wie gesagt, dann nehme ich das gerne so hin, und weiß nun, wenn ihr von Rezensionen sprecht, will ich es gar nicht erst lesen :).


    Und nur damit kein falscher Eindruck entsteht: unbegründete Meinungen mag ich eben so wenig. In die Kamera halten und "Ist toll, muss man kaufen" ist so ungefähr das Ätzendste für mich.

  • Wie viele der Rezensenten sind denn überhaupt ausgebildete Redakteure?

    Da kenne ich nur einige der Jury Mitglieder, so wie den einen der immer Mal für SPON schreibt und in Kanada lebt. Aber von denen, die man wirklich in der Szene wahrnimmt, keiner. Das ist für alle nur Hobby.

  • Es gibt Leute, denen ich vertraue, weil sie (a) einen halbwegs kompatiblen Spielegeschmack haben, (b) recht treffsicher Vor- und Nachteile eines Spiels erfassen können und (c) das dann auch noch vernünftig in Worte fassen können, selbst wenn es nur in einem kurzen Bericht ist, etwa hier im Wochenthread. (...)

    Witzig, für mich bist (u.a.) Du das! :sonne:

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Das meiner Meinung nach beste Beispiel dafür, sind Personen, denen Monopoly gut gefällt und davon gibt es nicht wenige. (...) Wenn ich die Frage warum es Ihnen gefällt, kommen Antworten wie: "Da kann man Mal so richtig viel Geld schachern" oder "Da kann ich Mal so richtig Schwein sein." Danke für die Antwort. Aussagengehalt tendiert aber gegen Null.


    Und so sehe ich das im Grunde bei allen Spielen.

    Du nimmst Monopoly als Beispiel und verallgemeinerst daraus, dass deshalb alle anderen Aussagen genauso Schrott sind. Sorry, aber das ist Humbug. Nur weil manche (!) Aussagen mit ihrem Gehalt gen Null tendieren, bedeutet das nicht, dass alle Aussagen gen Null tendieren.


    Bleiben wir bei meinem Beispiel von oben. Wenn ich bei einem Spieletreff die Leute gut genug kenne, um zu wissen, einige von denen mögen Spiele wie Take it easy, Karuba und Cities sehr gerne, dann kann ich mit denen gut ein NMBR9 spielen und Feedback sammeln. Denn das ist eindeutig die Zielgruppe.


    Vielleicht (!) erhalte ich Feedback mit wenig Aussagegehalt der Art (cool, das mir kein Mitspieler was kaputtmachen kann), vielleicht erhalte ich aber auch Aussagen mit mehr Inhalt wie "bei NMBR9 gefällt mir im Vergleich zu Take it easy sehr gut, dass ich vorher weiß, dass alle Plättchen verwendet werden" oder Ähnliches.


    Aber auch ohne konkrete Begründungen kann ich gutes Feedback erhalten. Wenn diese Gruppe an NMBR9 wenig Spaß hätte, obwohl sie Take it easy, Karuba etc. sehr mag, wäre das ein klares Statement. Oder andersherum, wenn alle sagen würden, jetzt wo sie NMBR9 kennen, bräuchten sie kein Take it easy oder Karuba mehr, wäre das ebenfalls ein klares Statement.


    Natürlich habe ich vorher keine Gewissheit, ob ich wertvolles Feedback erhalten werden oder nicht. Aber von vornherein zu behaupten, der Aussagegehalt ging immer gegen Null, ist aus meiner Sicht sehr realitätsfremd.

  • Man muss doch in einer Rezension aufzeigen, für wen ein Spiel überhaupt gedacht ist. Nur dann funktioniert eine Rezension. Das muss ja nicht immer explizit geschrieben werden. Aber es muss deutlich werden. Und wenn man die Zielgruppe berücksichtigt, kann man prima herleiten, warum es dennoch gut oder schlecht ist. Idealerweise hat ein Rezensent also verschiedene Spielrunden mit verschiedenen Ansprüchen. Er selbst muss nicht einmal zwingend Zielgruppe sein. Aber er muss das Spiel dort verorten und es vor diesem Hintergrund bewerten können.

    Diesen Worten kann ich nur zustimmen!


    Ich schreibe 1x wöchentlich für eine örtliche Tageszeitung auf der Familienseite einen kurzen Spieletest.
    Dabei muss ich selbstverständlich die Zielgruppe im Auge haben und das heißt für mich: ich stelle keine Spiele vor, die zu komplex für die spielunerfahrene Familie sind und die mir nicht gefallen. Was sollte eine negative Besprechung für einen Wert für den Leser haben, der erst einmal auf der Suche nach guten Spielen ist, die er vielfach noch nicht kennt.
    Wichtig ist in dem kurzen Text zu erläutern, für wen das Spiel geeignet ist, in welcher Spielerzahl es den meisten Spaß macht, ab welchem Alter es spielbar ist, die Besonderheiten herauszuheben (z.B. bei den Exitspielen das kooperative Element, das Rätsel lösen, die Einmal-Spielbarkeit)
    Die Frage stellt sich natürlich, ob es sich bei der Kürze des Texts schon um eine Rezension handelt...
    In der örtlichen Spielegruppen darf ich mir dann immer anhören ( von den Experten ) : stell doch mal was Vernünftiges vor wie "Terraforming Mars" oder "Eclipse" und nicht das drölfte Plättchenlegespiel/Würfelspiel wie "Karuba" oder "Qwinto" :/ .... Aber da ich meine Zielgruppe im Auge habe, bilden Spiele wie "Isle of Skye" oder
    "Valetta" die "Obergrenze und dort gibt es schon den Hinweis "eher für erfahrene Spieler geeignet.

  • Was mit in der Diskussion zu kurz kommt, ist, dass in den meisten Rezensionen ein erheblicher Teil darum geht, wie das Spiel eigentlich gespielt wird. Um das lesenswert zu schreiben, muss man das Spiel nicht mögen. Die eigentliche Meinung kommt meist nur kurz und am Ende. Es gibt objektive Kriterien, zum Beispiel ob der Zufall eine große Rolle spielt oder nicht, ob das Material schon kaputt ging als man es aus der Stanzform brechen wollte, ob die Schrift unlesbar war (wie zum Beispiel die Zahlen bei Quiddler), ob die Farben unterscheidbar waren, ob die Mechanik (damit meine ich jetzt die physikalische, nicht die engere Spielmechaniker) funktionierte, ob es einem anderen Spiel sehr ähnelt, ob die Spielregeln verständlich waren (und ausreichend groß gedruckt), ob die Zeitangaben gestimmt haben ...


    Wenn es so ist, wie einige hier schreiben, frage ich mich, warum in der Literatur auch fiktive Rezensionen wie die von Lem und Borges funktionieren können, also Rezensionen über Bücher, die nie geschrieben wurden. Man sollte den potenziellen literarischen Wert einer Rezension nicht klein reden und Rezensionen nicht auf Verkaufsempfehlungen reduzieren. Rezensionen sind kein Warentest.


    Wenn Verlage mir Exemplare zuschicken, dann ist der Effekt meist, dass ich mir die Spiele überhaupt erst ansehe, sie sonst übersehen hätte. Und da ist schon immer wieder mal ein Spiel dabei, dass ich lobend bespreche, oder auf Spieleveranstaltungen auf den Tisch bringe, ohne dass ich es sonst getan hätte. Allerdings ist nicht jedes Spiel eine positive Überraschung.

    Einmal editiert, zuletzt von Brettie ()

  • Wenn es gut geht, ist es unterhaltsamer als die Anleitung. Aber schau Dir die Rezensionen an, der größte Teil ist fast immer Beschreibung des Spiels. Ist bei Buchrezensionen übrigens nicht anders.

    Das war der Grund, warum ich damit angefangen habe. Weil ich es total öde finde die Anleitung zu lesen. Ich will wissen, wie sich ein Spiel anfühlt und nicht zu 100. mal lesen müssen, wie Worker-Placement und Deckbuilding funktionieren. Ich habe mich immer dabei erwischt ins Fazit zu springen. Hat das mein Interesse geweckt habe ich mir die Anleitung heruntergeladen.


    Leider ist es, wie du bereits sagtest, so, dass viele "Rezensenten" meinen es reicht die Anleitung abzuschreiben und dann darunter 1 Satz als Fazit zu setzen. Viel besser sind dann noch die, die die Regeln im Fazit bis ins kleinste Detail erklären.


    Deswegen bin ich auch von Videos abgekommen... Was interessiert mich Beispielsweise, ob ich an dieser Stelle nun für meinen Arbeiter in diesem Sonderfall 2 Holz bekomme...


    Übrigens, bei Buchrezensionen überspringe ich die Inhaltsangabe. Das hat 2 Gründe. 1. der Klappentext steht doch meistens zentral gut sichtbar, 2. Rezensenten schaffen es oftmals nicht Spoiler weg zu lassen. Bei einem Buch interessiert mich auch eher, auf was der Fokus gelegt ist. Humor? Horror? Charakterentwicklung? Was die negativen Seiten sind. Gute Rahmenhandlung? Ist alles arg konstruiert?


    Übrigens, wenn du es lieber anders hast hab ich kein Problem damit, noch würde ich dir sagen, dass du falsch liegst. Jeder hat einfach seine Präferenzen... :)

  • Hallo

    Man sollte den potenziellen literarischen Wert einer Rezension nicht klein reden und Rezensionen nicht auf Verkaufsempfehlungen reduzieren. Rezensionen sind kein Warentest.

    Uuuhhiii - da werden bereits literarische Ansprüche gestellt. Weiß der gewogene Leser diese denn zu schätzen - zu wertschätzen? Welche Aufwandsentschädigung für das Erstellen der anspruchsvollen Rezension hat der geschätzte Leser denn vorgesehen?
    Was kann der maßstabsetzende Michael für die wertvolle Arbeit seiner Content liefernden Schreiber bieten? Hätte er denn überhaupt die Möglichkeit?


    Oder wird nur zu gerne für lau konsumiert und gleichzeitig die höchsten Ansprüche eingefordert? :crying:


    Das Netz nimmt alles unqualifiziert auf und gibt es genauso weiter. Der Maßstab der Wertschätzung wären vermutlich die Printmedien. Hier fallen bereits vor Erscheinen Kosten an. Die es gilt zu refinanzieren. Gibt es für Brettspiel-Rezensionen in der breiten Medienwelt eine gesunde Basis? Ich glaube nicht. Welche Zeitungen/Magazine veröffentlichen denn schon regelmäßig Brettspiel-Rezensionen? Die Redakteure sind der Meinung, die Leser wollen dafür nicht zahlen. Den Verlagen und Händlern fehlt die Bereitschaft, Anzeigen zu schalten, die den Aufwand refinanzieren könnten.


    Euch bleibt doch nur das, was ihr für lau bekommt. Auf welcher Basis werden Ansprüche erhoben?


    Liebe Grüße
    Nils (ist Spieleempfehler, Für YOKOHAMA hatte er nicht ein Wort über Mechanik, Design, Material, Ausstattung oder über den Zugang zum Spiel verloren - sondern schrieb nur unpersönlichen Flavour-Text für das Spiel. Sein Redakteur meint, das sei gut für die Leser. Wenn der Leser dadurch Lust auf das Spiel erfährt, mag er sich eingeladen fühlen, den Titel in der Brettspielgruppe auszuprobieren. Darum veröffentlicht Nils im Namen der Brettspielgruppe nur in regionalen Printmedien. :D )

  • @Spielstil


    Ganz so nachsichtig wäre ich nicht. Aber ich habe auch nicht gesagt, dass Rezensionen einen hohen Regelteil haben müssen, bloß real ist es auch oder gerade auf den Seiten, die viele Spiele besprechen so. Ich finde die Seiten von spielstil.net durchaus lesenswert. Kenne ich ein Spiel nicht, finde ich Rezensionen in denen relativ viel zum Spielablauf steht (Cliquenabend, Hall, Spiellama ...) kommt, sehr informativ und ich überfliege häufig auch mehrere davon. Gewöhnlich gehe ich dazu über BGG hinein und schaue mir dort, wer rezensiert hat, weiß dann bei vielen Seiten, was mich ungefähr erwarten. In den Youtube-Videos sehe ich normalerweise auch wie das Spielmaterial beschaffen ist und ob die Gestalter einen guten Job gemacht haben. Allerdings sind dort die Erklärungen der Regeln oft zu ausführlich. Allerdings muss man aufpassen, dass man die eigenen Bedürfnisse nicht zu sehr in den Vordergrund rückt. Ich finde es gut, wenn Spieleverlage (oder ersatzweise andere) ein Video mit der Erklärung der Regeln eines Spiels bei Youtube einstellen, denn nicht jeder kommt mit der geschriebenen Regelerklärung klar. Da ist es dann auch wichtig, dass die Erklärung vollständig ist. Bloß ist das keine Rezension. Aber diese Form von Videos ist gerechtfertigt.

  • Ach, Nils ...


    Was kann der maßstabsetzende Michael für die wertvolle Arbeit seiner Content liefernden Schreiber bieten? Hätte er denn überhaupt die Möglichkeit?


    Irgendwie muss ich meinen Porsche und das Einfamilienhaus sowie die Pferde meiner Frau ja finanzieren. :D Aber: Nein, habe ich nicht. Auch Reich der Spiele ist letztlich ein Hobbyprojekt, das Geld/Ressourcen verschlingt.


    Was das "maßstabsetzende" angeht: Nö. Aber, dass die Zielgruppe ja wohl zum Produkt gehört, sollte doch Konsens sein. Entsprechend sollte eine Rezension doch wohl aus dem Blickwinkel der Zielgruppe bzw. mit diesem darauf verfasst sein. Das wiederum ist etwas anderes, als eine herbeirzureden, wie Alex es zitierte. Machst du doch vermutlich auch.


    Wertschätzung hingegen ist nur "Spielemachern" (um es zu verkürzen), ggf. Herausgebern und Lesern zu erfahren. Je nach Plattform über unterschiedliche Wege. Dass für diesen "Kinderkram" kaum einer Geld geben will, ist bei Verkaufsmedien so und spiegelt den Stellenwwert in den Köpfen wieder.
    Ansprüche an die tatsächliche Angebotspräsentation unterscheiden sich aber deutlich von den grundsätzlichen Ansprüchen an eine Rezension. Das sind zwei verschiedene Dinge. Die solltest du nicht einfach so vermischen.


    Ich finde es gut, wenn Spieleverlage (oder ersatzweise andere) ein Video mit der Erklärung der Regeln eines Spiels bei Youtube einstellen, denn nicht jeder kommt mit der geschriebenen Regelerklärung klar. Da ist es dann auch wichtig, dass die Erklärung vollständig ist. Bloß ist das keine Rezension. Aber diese Form von Videos ist gerechtfertigt.


    Selbstverständlich. Und es ist doch ein Leichtes, Spielregeln und Videos in eine Rezension zu integrieren. Wozu gibt es denn das Internet mit seiner Funktionalität..

  • Hallo Michael.

    Ach, Nils ...

    Das Aufweisen des Problems war nicht als Vorwurf dir gegenüber gedacht. Ich bin mir sicher, dass du für die Schreiber deiner Seite etwas über hättest, wenn die Zielgruppe deiner Seite das zuließe. ;)

    Aber, dass die Zielgruppe ja wohl zum Produkt gehört,

    Aber sicher. Leider folgt mein Konzept auch dem "Fluch des Neuen". Ich bräucht ´s für mich nicht in dem Umfang. Und selbst beim Einfordern der Muster folge ich selten meinen persönlichen Bedürfnissen. Die Titel-Wahl orientiert sich in der Regel an den Bedürfnissen der Brettspielgruppe und dem Klientel der bedienten Printmedien. Dieser Nachfrage wird gefolgt UND eben so wenig entlohnt. Das, was mich zufrieden stellt und motiviert, ist die lokale Reichweite über die Artikel im Namen der Brettspielgruppe. Und damit ich davon etwas habe, wird gerne absichtlich unvollständig geliefert. Das vollständige Paket beinhaltet den Besuch der Brettspielgruppe, um den Titel auszuprobieren.

    Die solltest du nicht einfach so vermischen.

    Mir geht es nicht ums Vermischen sondern ums Aufweisen des Spektrums. Wenn man über den Tellerrand blickt, versteht man die Verhältnisse vielleicht anders - eventuell besser - wenn man mag.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Hallo,

    Zumindest scheint man sich von deiner ursprünglichen Frage zu entfernen...

    das ist mal wieder der Moment mit dem Stichwort, um für die Foren die gute alte Baumstruktur zurückzufordern. Der Zeitpunkt, wann eine Diskussion ergiebig abschweift, ist für eine neue Themeneröffnung einfach nicht zu erkennen.

    irgendwie hatten wir das doch vor kurzem

    Du meinst, die Spanne von 1 1/2 Jahren ist für dieses Forum kein Zeitraum, in der sich Meinungen und Erfahrungen weiterentwickeln? Oder ist es schlicht weg nur eine Ungeduldsäußerung, weil DIR diese Themenentwicklung nichts nutzt? ;)


    Liebe Grüße
    Nils

  • Du meinst, die Spanne von 1 1/2 Jahren ist für dieses Forum kein Zeitraum, in der sich Meinungen und Erfahrungen weiterentwickeln?

    Wenn ich die Beiträge mal grob vergleiche, ist es damals wie heute der gleiche Tenor...

    Oder ist es schlicht weg nur eine Ungeduldsäußerung, weil DIR diese Themenentwicklung nichts nutzt?

    Nö, ist mir einfach nur aufgefallen und wollte einen freundlich gemeinten "Stups" geben. ;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Also ich finde, und damit beteilige ich mich an der Metadiskussion, die tatsächlich nicht das ursprüngliche Thema bildet, dass die Diskussion sich gar nicht so weit von der ursprünglichen Frage entfernt hat. Gefragt war nach der Wirkung kritischer Rezensionen auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Verlages.


    Als Antwort wurde festgestellt, dass man die Wirkung der Rezensionen nicht überschätzen soll und dass die Verlage lieber eine schlechte Rezension als gar keine Aufmerksamkeit haben (noch lieber natürlich eine positive Rezension). Dann wurde noch festgestellt, dass die Rezensionen von Rezensenten, die mit ihren Rezensionen kein Geld verdienen wollen, das Geschäftsmodell der freiberuflichen Rezensenten zerstören, es hier also einen viel größeren Effekt als auf die Verlage gibt. Einige haben die Verantwortung für ihre hobbymäßig erstellten Rezensionen abgelehnt. Wenn sie kein Geld für ihre Rezensionen bekommen, wollen sie auch für die Qualität und Wirkungen nicht kritisiert werden. Es wurde zudem festgestellt, dass nicht alle Berichte über Spiele im Netz auch Rezensionen sind und es wurde über die Wirkung solcher Formate auf den Markt diskutiert. Nach wie vor geht es also um die Wirkungen von Rezensionen. In der alten Diskussion ging es zwar auch um die Qualität von Rezensionen, aber weniger um deren Wirkungen und mehr um den gewollte und tatsächlichen Einfluß der Verlage auf die Rezensenten und die anderen, die über Spiele berichten sowie um die Gerechtfertigtheit einer Kritik durch einen Hengst in einer Spielzeitung (zwinker). Damals ging es also um die Wirkungen der Verlage auf die Rezensenten, diesmal um die Wirkung der Rezensenten, zwei zusammenhängende aber unterschiedliche Themen.


    Brettie

    Einmal editiert, zuletzt von Brettie () aus folgendem Grund: Typo

  • Also ich finde, und damit beteilige ich mich an der Metadiskussion, die tatsächlich nicht das ursprüngliche Thema bildet, dass die Diskussion sich gar nicht so weit von der ursprünglichen Frage entfernt hat. Gefragt war nach der Wirkung kritischer Rezensionen auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Verlages.


    Als Antwort wurde festgestellt, dass man die Wirkung der Rezensionen nicht überschätzen soll und dass die Verlage liebe eine schlechte Rezension als gar keine Aufmerksamkeit haben (noch lieber natürlich eine positive Rezension). Dann wurde noch festgestellt, dass die Rezensionen von Rezensenten, die mit ihren Rezensionen kein Geld verdienen wollen, das Geschäftsmodell der freiberuflichen Rezensenten zerstören, es hier also einen viel größeren Effekt als auf die Verlage gibt. Einige haben die Verantwortung für ihre hobbymäßig erstellten Rezensionen abgelehnt. Wenn sie kein Geld für ihre Rezensionen bekommen, wollen sie auch für die Qualität und Wirkungen nicht kritisiert werden. Es wurde zudem festgestellt, dass nicht alle Berichte über Spiele im Netz auch Rezensionen sind und es wurde über die Wirkung solcher Formate auf den Markt diskutiert. Nach wie vor geht es also um die Wirkungen von Rezensionen. In der alten Diskussion ging es zwar auch um die Qualität von Rezensionen, aber weniger um deren Wirkungen und mehr um den gewollte und tatsächlichen Einfluß der Verlage auf die Rezensenten und die anderen, die über Spiele berichten sowie um die Gerechtfertigtheit einer Kritik durch einen Hengst in einer Spielzeitung (zwinker). Damals ging es also um die Wirkungen der Verlage auf die Rezensenten, diesmal um die Wirkung der Rezensenten, zwei zusammenhängende aber unterschiedliche Themen.


    Brettie

    Tut mir leid, aber deine Zusammenfassung ist fehlerhaft:


    1. Die Wirkung von Rezensionen kann große Auswirkungen haben, abhängig davon, wer etwas sagt und schreibt,
    2.Negative Rezensionen können ebenfalls große negative Auswirkungen auf den Verkauf haben


    Gruß
    Marc

  • Mir fehlt noch der Hinweis, dass die Auswirkungen einer Rezension auf den Verkauf sehr stark von der Zielgruppe des Spiels abhängen. Wenn ein 3-Stunden-Kracher verrissen wird, mag das einige Auswirkungen auf den Verkauf haben. Wenn eine neue Monopoly-Version verrissen wird, hat das annähernd null Auswirkungen auf den Verkauf. Nur um mal 2 Extreme zu nennen. Dazwischen gibt es natürlich jede Menge anderer Stufen.

  • Wenn eine neue Monopoly-Version verrissen wird, hat das annähernd null Auswirkungen auf den Verkauf.

    Wenn der Verriss auch 80 Jahre zu spät kommt, wie will er da noch etwas bewirken.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it