Wie schnell kann der Ruf (Verkaufszahlen) eines neu erschienenen Spiels durch "ungerechtfertigte" Rezensionen ruiniert werden?

  • Wenn der Verriss auch 80 Jahre zu spät kommt, wie will er da noch etwas bewirken.

    Mein erstes Spiel (außer Mühle, Dame, Schach, etc.) war Monopoly und hat meine Spiel-Leidenschaft begründet.
    Aus meiner Sicht wäre ein Verriß von Monopoly absolut nicht angebracht, denn zumindest für die (Teil-)Zielgruppe der ca. 10-14jährigen halte ich es für unverzichtbar.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Mein erstes Spiel (außer Mühle, Dame, Schach, etc.) war Monopoly und hat meine Spiel-Leidenschaft begründet.Aus meiner Sicht wäre ein Verriß von Monopoly absolut nicht angebracht, denn zumindest für die (Teil-)Zielgruppe der ca. 10-14jährigen halte ich es für unverzichtbar.

    Da bin ich absolut bei Dir! Insbesondere wäre er vor 80 Jahren nicht angebracht gewesen!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Wenn der Verriss auch 80 Jahre zu spät kommt, wie will er da noch etwas bewirken.

    Ich schrieb ja auch "eine neue Monopoly-Version". Damit meinte ich so etwas wie Star Wars Monopoly, New York Monopoly oder was auch immer es da geben mag.

  • 2. Dice Forge


    Auch hier war ich schneller beim Kauf, als die Rezensionen rauskamen. Aber hier gab es das Problem, dass ich aufgrund von Rezensionen und Let's Play mich eigentlich schon entschieden hatte es zu verkaufen (ungespielt).
    Nur ein Zufall, weil ein Freund es auch gekauft hatte und als "Absacker" dabei hatte, kam es dann doch noch auf den Tisch. Was soll ich sagen, auch hier versteckte sich ein solides Spiel, dass man für eine Familienrunde oder bei Anfängern gut und gerne auf den Tisch bringen kann.
    Tatsache ist aber, hätte mein Kumpel es nicht angebracht, wäre es ungespielt verkauf worden.Diese Tatsache schockt mich doch etwas und lässt mich an so mancher Verkaufs-Entscheidung der letzten Jahre zweifeln. Oder habe ich mich sogar von einem guten Spiel abschrecken lassen und nie gekauft?

    Ich habe mich auch von den schlechten Kritiken abschrecken lassen. Dann kamen aber einige wirklich gute Kritiken. Gerade heute wieder in der Pöppelkiste. Davor bei Martins Spielerleben und bei Spielkult.
    Da fällt es schwer eine Entscheidung zu treffen. Dabei hilft mir dieses Forum noch am Besten. Mit der Zeit weiß man, wer so ähnlich tickt wie ich. Ich finde jede Meinung interessant - gucke bei einer Kaufentscheidung aber zu den Eurogamern und zu denen, die auch ein Dice Force oder ein Splendor nicht verschmähen.


    Vi ses

    Kinners, das waren noch Zeiten, als Republic of rome bei mir ein Absacker war.

  • In dieser Branche ist es aber so, das der Hype und das Fanboy-Geblubber auch Spiele enorm pushen kann.


    Siehe Scythe, Terraforming Mars, 504, Food Chain Mangnate, Roads & Boats, Yokohama. Alles Spiele die vor dem Erscheinen sooooooo geil waren. Als ich sie gespielt hatte, waren sie "gut". Nicht mehr und nicht weniger. Der Hype vorweg versprach, dass die spielerische Offenbarung kommt und das Spiel einschlagen wird wie eine Bombe. Die Verkaufszahlen wurden aber oft nur durch den Hype erreicht. Hätte das ein oder andere Spiel im Laden normal neben Siedler von Catan gestanden, hätte es nie die Beachtung gefunden.

  • @Katzenpapa: "Hype" heißt ja erstmal nur, dass etwas im Gespräch ist. Das ist für mich per se weder positiv noch negativ besetzt. Wenn man damit eine Wertung verbinden möchte (wie dein klar negative "Fanboy-Geblubber"), dann muss man meiner Meinung nach genauer hinschauen, woher das kommt und warum etwas so im Gespräch ist.


    Liegt es daran, dass das Produkt einfach nur von einem bekannten Autor/Verlag kommt? Dann gilt am ehesten "Fanboy-Geblubber". Das lasse ich z.B. für Scythe gelten, auch wenn das Artwork als echter Hingucker sicher auch eine wichtige Rolle spielt. Scythe wäre auch "im Laden normal neben Siedler von Catan" sicher nicht unbeachtet geblieben. Oder liegt der Hype vielleicht an echtem Interesse in der Szene an neuen Ideen und Ansätzen (z.B. der "Spielebaukasten" 504, der von Anfang an kontrovers diskutiert wurde, auch hier)? Oder gibt es berechtigtes Lob für neue Spiele aus Kleinverlagen? Ja, auch Kleinverlage können Fanboys haben, die alles hochjubeln (bei Splotter sicher nicht komplett von der Hand zu weisen), aber gerade im Falle von Terraforming Mars finde ich z.B. den Vorwurf des "Fanboy-Geblubbers" etwas deplaziert. Wieviele Leute kennen frühere Spiele von Fryx Games? Also, just my 0.02 cents: ein bisschen mehr differenzieren statt Rundum-Schlägen wäre manchmal nicht verkehrt. Mein ja nur...

  • Das sind Diskussionen, an denen wir uns für gewöhnlich nicht beteiligen. Nur aufgrund der direkten Ansprache in Verbindung mit Claustrophobia, ausnahmsweise ein kurzer Kommentar:


    Vor Urzeiten, als ich noch mehr mit Marketing zu tun hatte, hieß es, dass es (glaube ich) fünf positive Meinungsäußerungen erfordert, um eine negative zu egalisieren. Von daher: Ja, natürlich haben schlechte Kritiken und Meinungsäußerungen Einfluss auf den Erfolg eines Titels. Und genauso natürlich muss man da differenzieren. Wenn in einem Medium für Spieler und parallel in diversen Foren / Facebook-Gruppen ein Spiel, das in erster Linie den "Vielspieler" ansprechen soll, schlecht weg kommt, dann hat das für ein solches Spiel größere Auswirkungen als wenn in demselben Medium und denselben Foren / Gruppen ein Spiel verrissen wird, das in ganz anderen Märkten und an ganz andere Zielgruppe verkauft werden soll. Da sind dann z. B. eher die Amazon-Bewertungen von Interesse.


    Dass negative Bewertungen / Meinungsäußerungen Auswirkung haben, kann vermutlich jeder an sich selbst beobachten. Das gilt für jedwedes Produkt. Ich schaue mir auch bei den Amazon-Bewertungen erstmal die schlechten Bewertungen an, interessiere mich dann aber nur für qualitative Äußerungen. Wenn jemand 1 Stern vergibt, weil die Verpackung kaputt war oder der Bewerter das Produkt nicht verstanden hat oder es aus anderen Gründen nicht seiner Erwartung entsprochen hat, dann hat das eine andere Qualität als eine differenzierte Bewertung des Produkts mit einem schlechten Ergebnis. Kurz gesagt: Gute Bewertungen bestätigen eher mein ohnehin vorhandenes Interesse, schlechte Bewertungen veranlassen mich zu einer differenzierten Auseinandersetzung, ob die negative Kritik einen Einfluss auf mein Interesse haben sollte oder nicht.


    Sebastian Rapp - Asmodee