[SPIEL] Messe mit Kleinkindern

  • Allerdings gibt es auch (Klein)Kinder, die den Stress dort gar nicht spüren und ausblenden.

    Kleinkinder sind 2-3jährige, die sehr wahrscheinlich in einer Karre über die Messe geschoben werden. Also immer schön auf Knie- und Schenkelhöhe. - Ist sicher total entspannend für so ein Kleinkind. Und wenn Du schon mal einen Koffer über die Messe geschoben hast, dann weißt Du, wie sicher das ist. Da wird ständig angebufft.

    Ich denke, solang das Kind sicher und einiger Maßen vor der Lautstärke geschützt ist, kann man das schon angehen.

    Wie soll das bitte gehen? Und wenn ich dem Kind schon Kopfhörer aufsetzen muss, dann gestehe ich doch ein, dass es eigentlich zu laut für das Kind ist. Oder?


    Ich will bei der ganzen Diskussion gar nicht unbedingt verteufeln oder so. Aber was ich nicht verstehe ist, dass es offensichtlich einige Gesellschaftsspieler (vermeintlich soziales Hobby) gibt, die ihre Bedürfnisse unter keinen Umständen zurückstellen können und den Kindern ihre Welt aufzwingen.


    In dem verlinkten Artikel schreiben die Eltern über ihr fünf Monate altes Baby ernsthaft Sätze wie:


    Bis zum Schluss hat die Kleine super mitgemacht und hat immer ein Lächeln für jeden auf den Lippen gehabt. [...]


    Wir sind froh, dass wir auf der Messe waren und unsere Kleine hat viele Erinnerungen erhalten. Sie hat nun ein Bild plus Autogrammkarte von Uwe Rosenberg. Darüber wird sie sich bestimmt einmal freuen.


    Ganz ehrlich. Wer so etwas allen Ernstes schreibt, hat keine Ahnung über frühkindliche Entwicklung und sollte ggfs. weniger Spielregeln und mehr Elternratgeber lesen.

  • Ist ja auch alles korrekt und ich bin da auch eher deiner Meinung als anderer. Jedes Kind, das nicht selbstständig 5 Stunden über eine Messe laufen kann, hat für mich nichts auf einer solch vollen Messe verloren.


    Dennoch, wenn ein Kind Interesse daran hat, kann man doch Vorkehrungen gegen den Lärm treffen. Für die Tochter meines Coaches damals war es das größte mit zur Rennstrecke zu kommen. Dann hat sie Ohrschützer wie ein Bauarbeiter bekommen - nur in Kindergröße - und schon war alles gut.


    Ein Rennmotorrad kann laut werden... so laut, dass selbst Finger in den Ohren die Schmerzen nicht zurückhalten können. Dagegen ist ne Messe nun wirklich nix.

  • Hast recht, der letzte Satz ist ... na sagen wir vorsichtig: merkwürdig ;) ABER das heißt nicht, dass so ein Rummel kleinen Kindern nicht doch gefallen kann. Wie schon gesagt, es kommt auf das Kind an. Meine "Kleinen" (ok, 20 Jahre her) hatten ihren Spaß auf der SPIEL und wollten jedes Jahr mitkommen. Voll und laut war damals auch schon. In Helsinki war ich mal nachmittags (!) bei einem Rockkonzert und stand inmitten von Kindern, die kleinsten in Begleitung der Eltern mit Gehörschutz. Da hat keiner nach dem "Sozialamt" gerufen, das gehört da zur normalen frühkindlichen Erziehung ;)

  • Für die Tochter meines Coaches damals war es das größte mit zur Rennstrecke zu kommen.

    Ich will sowas ja auch überhaupt nicht verbieten. Wenn ein Kind selbständig formulieren kann, was und das es etwas will. Bitte. (Dann sollte man als Elternteil vielleicht dennoch abwägen, um nicht täglich zehn Kilo Gummibärchen kaufen zu müssen). Aber das fünf Monate alte Baby (oder auch Kleinkind) kann solche Bedürfnisse eben nicht formulieren. Und dann sollte man als Elternteil überlegen, was das Beste für das Kind (!) ist. Und zehn Stunden Messe in Halle 3 gehören sicher nicht dazu.

  • Kindergartenkinder fühlen sich vielleicht auf der Messe sogar wohl.... zwischen 80 und 100 db sind im Kitabetrieb als Normal zu betrachten :)

  • ... sicher sollte man das Wohl des Kindes im Auge behalten,

    und bei Babys und Kleinkinder besonders. Und man

    muss dann (leider ?...) seine eigenen Bedürfnisse denen des Kindes

    unterordnen, spielen , oder Regelerklärungen verfolgen etc..

    fallen dann mal weg .


    Ja , Stress ist das sicher fürs Kind , aber den gibt es auch im Alltag,

    nur der Umgang damit macht den Unterschied...

    ... und das alles gilt auch für Ungeborne ...

    Einmal editiert, zuletzt von 917kh ()

  • also wir waren dieses Jahr mit unserer Kleinen 3 Jahre ( in einem Monat 4 Jahre) wieder auf der Messe. Im Jahr zuvor hatten wir die kleine nur für ca.1-2 h an 2 Tagen in die heiligen Hallen geführt, weil ins der Trubel, das visuelle Erlebnis und die Lautstärke für unsere Kleine für ein längeres Erlebnis einfach als „Overload“ erscheint und zudem die Lautstärke nicht z unterschätzen ist.

    Dieses Jahr waren wir mit ihr ca. 1h am Vormittag ( danach ging es für sie ins Hotel zum Mittagsschlaf) und am Nachmittag für weitere ca. 2h auf der Messe ( bevorzugt beim Kinderschminken, Trampolin und Playmais ( vereinzelt auch mal in den Hallen bei Haba).

    Sie hatte super viel Spaß auf der Messe, aber man merkte ihr Abends schon an, dass sie einfach fertig war. Das lag sicherlich am Herumfetzen und Dinge machen in der Galerie, aber bestimmt auch am Trubel usw. Ich denke, dass wir immer super auf unsere Kleine acht geben. Auf der Heimfahrt hat sie schon gemeint, wann wir denn wieder zur Messe fahren....von daher scheint es ihr gefallen zu haben ;) *ufz


    Mit ganz kleinen Kindern (unter 2 Jahre) , die ich ab und an auf der Messe sehe, habe aber auch ich (!) meine Probleme (jeder hat aber so seine eigene Schmerzgrenze, was er/sie mit seinem/ihrem Kind machen möchte - da will ich gar nicht wertend sein). Fakt ist, dass es auf der Messe einfach laut ist...ich schätze locker über 80db....gerade Kinderohren sind da schon echt sensibel und man kann da wirklich einiges auch kaputt machen. Als Gut empfand ich, dass ich dieses Jahr keine Durchsagen in den Hallen wahrgenommen hatte (kann aber auch sein, dass ich selbst im Overload dieses nicht mehr so registriere). Diese fand ich vor 2 Jahren noch extrem (!) laut. Für uns war daher die Galerie (als Hauptspielort) und eine zeitliche Limitierung des Besuchs auf der Messe für die Kleine das Mittel der Wahl. Da muss man wirklich sagen: Das war top organisiert - mit Playmais spielen, als Katze Schminken lassen oder diese Bügelperlenmuster machen, die ansch. gebügelt wurden und man mitnehmen konnte -alles umsonst- war wirklich top!

    Einmal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Kurze Anmerkung von mir als zuständigen Herausgeber, weil es doch etwas zu persönlich wird.

    Zunächst einmal - und da spreche ich wohl für unseren anderen Chef Axel mit - gibt es in der "Führungsetage" bei Reich der Spiele eine durchaus abweichende Meinung zum Thema "Baby auf der Spiel". Wir würden das beide nicht propagieren. Wenn mich einer fragt, würde ich sogar deutlich abraten.

    Zum Vorwurf der Ahnungslosigkeit: Die Mutter ist nicht gerade unvertraut mit frühkindlicher Pädagogik, das kann ich versichern. Und beide haben im Vorfeld und anschließend offenbar mit Blick auf ihr Kind den Schluss gezogen, dass es okay ist. Ob das so ist und wie das Kind reagiert, können hier alle nur vermuten. Die beiden werden es besser beurteilen können.

    Ich habe den Artikel freigegeben, weil ich trotz meiner persönlichen Meinung das Gefühl hatte, dass die beiden wissen, was sie tun. Und dass der Messebesuch offenbar ohne Probleme verlaufen ist. Zudem weiß ich aus meiner bisherigen beruflichen Erfahrung, dass es verschiedene Ansätze der frühkindlichen Pädagogik gibt, deren Ableitungen für dieses Thema nicht alle gleich ausfallen würden. Kurz: Gibt verschiedene Meinungen.

    Den Bericht finde ich im Kern interessant. Er zeigt, wie es gehen kann. Ob das grundsätzlich richtig ist, kann man gern diskutieren. Ich bitte aber, auf persönliche Angriffe auf meine Leute zu verzichten.

    Wie gesagt: Ich empfehle Eltern, ihr Kind besser zu Hause zu lassen und damit ggf. auf die Messe zu verzichten. Aber die Entscheidung kann man niemandem abnehmen, nicht wahr?

  • Schöne differenzierte Meinung - Ich mag Positionen, die zwischen den Stühlen vermittelt, leider ist man da ganz leicht der Arsch für beide Seiten :)


    Zum Thema: Während der Messe hab ich n Kleinkind mit niedlichen Babykopfhörern im Wickeltuch gesehen. Nicht meine Option, aber eine Option. Ich würde weiterhin mein Kind zur Spiel zuhause lassen und die Kleine eher zu Ratingen spielt oder dem Herner Spielewahnsinn mitnehmen...Mir ist das ja selbst für mich zuviel Trubel und Gewusel die letzten zwei Jahre gewesen...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Während der Messe hab ich n Kleinkind mit niedlichen Babykopfhörern im Wickeltuch gesehen. Nicht meine Option, aber eine Option.

    *hehe

    Die Kleine hatte ich auch gesehen. Fand die Option top. Unsere Kleine hätte damals wahrscheinlich die Dinger vom Kopf heruntergeballert, aber die Kleine mit den Kopfhörern war echt putzig.

    Einmal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Ihr redet alle von Hörschutz für Kleinkinder. Wichtig, weil die sich dem Lärm eventuell nicht so bewusst sind. Wie sieht es aber mit der Lärmbelastung für dort Angestellte und Besucher jeglichen Alters aus? Wenn ich von Bekannten höre, dass denen nach der Messe arg die Ohren geklingelt haben, dann kann das nicht gesund sein. Spätestens wenn die Asmodee-Denke mit Beschallungsanlagen zur Normalität wird, um sich im Messelärm Gehör zu verschaffen, stelle ich mir die Frage, ob ich demnächst dann doch lieber Gehörschutz für die SPIEL einpacke. Die Schwerhörigkeit nimmt sowieso immer mehr zu - zeigt sich dann auch am Spieltisch.

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    2 Mal editiert, zuletzt von ravn ()

  • ravn Kleinkinder begeben sich ja nicht von sich aus eigenständig auf die Messe und setzen sich dem Lärm freiwillig aus, ebenso können sie kaum für sich über einen Gehörschutz entscheiden. Bei Besuchern und Verlagsmitarbeitern gehe ich mal davon aus , dass sie erwachsene Personen sind, die eigenständig für sich entscheiden können, ob sie einen Schutz für notwendig halten, deshalb muss man hier nicht lange drüber reden, sondern kann sie getrost sich selbst überlassen. ;)

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • ravn Kleinkinder begeben sich ja nicht von sich aus eigenständig auf die Messe und setzen sich dem Lärm freiwillig aus, ebenso können sie kaum für sich über einen Gehörschutz entscheiden. Bei Besuchern und Verlagsmitarbeitern gehe ich mal davon aus , dass sie erwachsene Personen sind, die eigenständig für sich entscheiden können, ob sie einen Schutz für notwendig halten, deshalb muss man hier nicht lange drüber reden, sondern kann sie getrost sich selbst überlassen. ;)

    ... aber wie soll das gehen: die Verlagsmitarbeiter, die ein Spiel erklären müssen, können ja wohl kaum einen Hörschutz aufsetzen. Oder die Händler, die Spiele und Würfel verkaufen oder der Würstchenverkäufer - sie alle müssen doch ihre Kunden verstehen können ?!

  • ... aber wie soll das gehen: die Verlagsmitarbeiter, die ein Spiel erklären müssen, können ja wohl kaum einen Hörschutz aufsetzen. Oder die Händler, die Spiele und Würfel verkaufen oder der Würstchenverkäufer - sie alle müssen doch ihre Kunden verstehen können ?!

    Es gibt dann Erklärvideos mit Kopfhörern, und beim Würstchenverkäufer tippst du deine Bestellung auf ein Touchpad, so wie das neuerdings schon bei McDonalds oder Vapiano gemacht wird ... ;)


    Bezahlt wird natürlich mit dem Smartphone.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • gab62 Es gibt für kleines Geld Ohrstöpsel, die Geräusche recht wirkungsvoll dämpfen und somit gegen das Grundrauschen helfen. Ein Erklärbär oder Verkäufer hat sein Klientel ja in unmittelbarer Nähe, so dass eine Verständigung noch möglich sein sollte. ;)

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Im Musikerzubehörhandel gibt es diversen Gehörschutz, der nur bestimmte Frequenzen ausfiltert bzw dämpft, damit das Gehör nicht überlastet und für immer geschädigt wird. Lohnt sich und hält fast ewig.

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  • Am BNW Stand hatte letztes Jahr eine junge Dame Ohrstöpsel speziell für solche Messen, die das "Sprachrauschen" filterten. Und mit der konnte man sich ganz normal unterhalten. Gibt es wohl für jede "Gelegenheit", z.B auch gegen Schnarchen.


    Gruß - Dancer