Weiß jemand ob Renegade oder ein dt. Verlag #ExLibris auf deutsch rausbringt? Mir gefällt es sehr (nachdem ich das Video von Ant Lab Games gesehen habe), allerdings halte ich eine deutsche Lokalisierung für extrem aufwändig. Schließlich müssten alle Buchtitel auf den Karten übersetzt werden ohne dass der, teils sehr gute, Wortwitz verloren geht.
Ex Libris [2017]
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Clank aus dem gleichen Verlag war mit den Massen von Karten auch nicht ohne, was den Lokalisierungsaufwand angeht. Wie immer bei solchen Sachen wird ein deutscher (oder anderer) Lokalisierer erstmal abwarten wollen, wie sich das Spiel verkauft.
Ansonsten: Wenn dir der Wortwitz auf den Buchrücken gefällt, denn kauf englisch. Thema durch.
Wortwitz überlebt keine Übersetzung, wie sie im Brettspielbereich üblich ist; schon dreimal nicht, wenn Experten wie F. Köther sich daran versuchen. Ich werde mir vermutlich das Spiel auf englisch kaufen, wobei ich es damit nicht eilig habe. Der nächste USA-Urlaub ist für den kommenden Frühling geplant und Ex Libris könnte eines der Spiele sein, die nachher mit zurück fliegen. Ex Libris habe ich schon länger auf meiner Beobachtungsliste. Renegade Game Studios hat in den letzten Jahren einige tolle Sachen rausgebracht.
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Bei Twitter hatte der Schwerkraft-Verlag ein Bild veröffentlicht, bei der die neue Mitarbeiterin die Spiele "Ex Libris". "Clank! in Space" & *Valeria: the Village" auf dem Schreibtisch hatte.
Vielleicht ist das ein Hinweis für zukünftige Übersetzung? Das ist natürlich keine echte Aussage, aber immerhin ein Indiz. Zumindest was den Spiele-Geschmack der Verlags-Mitarbeiter angeht... -
Vielleicht ist das ein Hinweis für zukünftige Übersetzung?
Davon solltest du nicht ausgehen. Das ist erst mal nur ein Hinweis darauf, dass die Spiele dort zur Begutachtung liegen.
Ich könnte dir auch ein Foto schicken, auf dem du 50 oder 100 ausländische Spiele auf einem Pegasus-Schreibtisch siehst. (Nein, du brauchst nicht fragen, mache ich nicht. ;)) Das heißt aber nicht, dass Pegasus die alle macht, sondern davon würden dann vielleicht 5 oder 10 oder so lokalisiert werden.
Die Renegade-Spiele liegen Pegasus übrigens üblicherweise auch vor, siehe Lanterns = Lichterfest. Und vermutlich liegen sie auch noch mehreren anderen deutschen Verlagen zur Prüfung vor. Deshalb solltest du ein Foto nicht überbewerten. (Es kann natürlich trotzdem sein, dass der Schwerkraft-Verlag es macht.)
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Hallo,
hat jemand das Spiel auf der Messe spielen können und kann ein kurzes Fazit darüber geben.
Gruß Spielbaer
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Hallo Spielbaer,
#ExLibris war auch eines der Spiele, das ich supergerne ausprobieren wollte auf der Messe.
Zum einen hatte mich Renegade Game Studios mit "Flatline" überzeugt und "Clank! in Space" hatte ich ohnehin vorbestellt.
Zum anderen ein frisches Thema mit dem Sortieren einer Bibliothek.
Und auch, dass jede Runde andere Einsetzmöglichkeiten für die Worker durch Karten kommen, schien faszinierend.
Vorweg: Unbedingt das offizielle Referenz-Blatt für die Worker-Plätze bei BGG ausdrucken!!! Es ist wirklich nicht gut möglich, kopfüber die kleine Schrift gegenüber zu erkennen.
Hatte es also tatsächlich am Donnerstag geschafft, einen Platz am Tisch zu bekommen und Ex Libris anzutesten.
Habe aber leider meine Partie abbrechen müssen:
- Konnte die Schrift gegenüber nicht lesen (official reference-sheet aus BGG gab es nicht am Stand).
- Erklärerin ließ uns ziemlich schnell allein am Tisch.
- Die Erklärung wie das Nachrücken der Arbeiter-Einsetzmöglichkeiten funktionierte, stimmte leider nicht mit der Regel überein.
- Aufgrund der Lautstärker bekam ich leider vom Rest auch nur die Hälfte mit.
Leider, leider, leider vermute ich trotzdem, dass sich hinter Ex Libris ein echt schönes Spiel verbirgt.
Der Einsatz der 2-3 Worker geht schnell. Lange Wartezeiten gibt es nicht.
Mit dem Reference-Sheet von BGG ist das Leseproblem schnell gelöst.
Das Thema ist unverbraucht.
Möglichkeiten zur Kartenoptimierung gibt es viele.
Mit der "B-Seite" der Karten ist auch ein Spiel mit unterschiedlichen Spielereigenschaften möglich.
Leider war es dann am Samstag nicht mehr möglich nochmals einen Blick auf das Spiel zu werfen (siehe auch meinen Artikel: Warum darf ich nicht spielen?). Aber würde es definitiv gerne nochmal anspielen.
Leider konnte ich dir wahrscheinlich nicht so weit helfen, aber vielleicht gibt es ja schon andere, die etwas dazu sagen können.
Grüße ...
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Falls das Thema noch aktuell ist: ich hatte auf der Messe einen der Herren von Renegade nach einer deutschen Übersetzung gefragt.
Er bestätigte mir, dass eine deutsche Lokalisierung für 2018 geplant ist. Wie belastbar diese Aussage ist, kann ich allerdings nicht sagen.
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Mir hatte Lisette von Schwerkraft auf der Messe gesagt, dass sie es rausbringen werden (neben z.B. Klong in Space und Nah und Fern).
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Nabend!
War gerade einen neuen Thread am Erstellen, da schlägt mir das Forum diesen Thread mit dem EXAKT GLEICHEN Titel vor.
Also klatsch ich mich hier ran! Wenn das nicht erwünscht ist mach ich aber gerne noch einen ganz neuen auf.
Hier endlich mein Spielbericht zu:
Ex Libris
Der Karton ist fast so schön, wie es meine Vorfreude auf das Spiel war.
Stimmungsvolle Deckelgrafik, teilweise glänzend und ordentlich hoch. Und das Innenleben erst... Jedes Orts“kärtchen“, jede Bibliothekskarte kommt aus ordentlichem, festen Karton daher, das „Spielbrett“ oder besser, „die Stadt“ ist ebenfalls kräftig und die Regalkarten, auf denen sich jeweils eine unterschiedliche Anzahl von Büchern befindet, sind auch sehr schön und wertig gearbeitet.
Ich muss ein bisschen fiepsen, als ich die unterschiedlichen Assistenten entdecke. Es gibt pro Spieler zwei (Spiel mit mehreren) oder drei (Solospiel) Standardassistenten, kleine Gnome
und dann noch insgesamt 12 Spezialassistenten. Davon kriegt jeder Spieler denjenigen zugeteilt, der zur Bibliothek gehört, die er sich aussucht. 12 VERSCHIEDENE HOLZMEEPLE MIT ALLERLIEBSTEN FORMEN (gut im genau zu sein, 11 Holzmeeple und ein Gelatineblob aus Plastik - zu meiner Schande muss ich gestehen, ich habe ihn zuerst gar nicht als Spezialassistenten kapiert! Daher erst später nachfotografiert...):
Besonders die rosa Schlange/der Bücherwurm tut es mir an. Als Hesse MUSS man Würmchen ja nahezu süß finden, denn: „Saß 'n Wermsche mit nem Schermsche unnerm Ermsche aufm Termsche“... Nun ja, tut jetzt nichts zur Sache. Aber auch der Roboter und der Schneemann und der Feuerimp und hach, ALLE sind allerliebst in Form gesetzt.
Und auch Jamey Stegmayer steht auf die Spezialassis! Allerdings weniger wegen des cute-factors sondern eher wegen ihrer Eigenschaften im Spiel.
[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=j83u8PmUe7w]Die Grafiken auf den unterschiedlichen … Platten, möchte ich sie fast nennen, sind höchst ansprechend. Auch die Art, wie man, je nach Ort, an Bücher kommt, ist schön thematisch. In der Wetthöhle spielt der Zufall mit, in der Müllhalde durchsucht man den Ablagestapel und beim Buchhändler bekommt man … nun ja … halt Bücher. ;-D (muss dafür allerdings nicht mal was zahlen. Beim Buchtauscher schon! Da geht es Karte gegen Karte.)
Einige Orte bringen pro Runde eine eigene kleine Auswahl an Bücherkarten mit, die dann meist (nicht immer) auch für jeden Spieler einsehbar sind. Alles lässt ziemlich viel Möglichkeit für taktisches Spiel. Es ist ja immer auch wichtig, welche Art der Bücher für die Mitspieler wertvoll sein könnte, sodass man nicht nur versucht, sein Bücherregal mit dem eigenen Schwerpunkt zu füllen, sondern ab und an auch einen Hate-pick einfließen lassen kann, um einem Mitspieler eine besonders wichtige Kategorie wegzuschnappen. Doch dazu bei den Regeln mehr!
Die Anleitung
Überraschend für mich – auch die zweite Anleitung meines Lebens, die ich auf Englisch lese, lässt kaum Fragen offen. Die „english only“-Haltung einiger geschätzter Mitspieler wird für mich, die ich oft Probleme mit dem Verständnis von Regeln habe, sinniger und sinniger. Tatsächlich habe ich das Gefühl, restlos alles kapiert zu haben. Das wird sich aber natürlich erst im Spiel zeigen. Nachschlagen werde ich manches sicherlich noch.
Grob gesagt ist der Spielaufbau und -ablauf wie folgt:
Neben der Wahrsagerhütte, die (im Mehrspielerspiel) immer als erster Ort ausliegt, kommen zufällig gezogene, weitere Bücherläden, bzw. eher, Büchererlangmöglichkeiten hinzu. (Eine Müllhalde ist ja kein Laden und beim Buchtauscher „erwirbt“ man auch nicht in dem Sinne Bücher.) Diese werden nacheinander zufällig gezogen und werden ihren aufgedruckten Nummern entsprechend in einer bestimmten Reihenfolge fest dem town-board hinzugefügt. In jede dieser Büchererlangmöglichkeiten – im folgenden einfach nur noch ORTE genannt und Obacht, der eigene Bücherladen wird zur besseren Unterscheidung nur noch Buchladen genannt; er unterliegt anderen Regeln als die ORTE – können nun reihum die Spieler Assistenten entsenden, so lange, bis kein Assistent mehr übrig ist. Da man auch mehrere Assistenten zum selben Ort entsenden kann und die Plätze für Assistenten dort begrenzt sind, ist es möglich, dass mancher Spieler in einer Runde einen Ort mehrfach nutzt, ein anderer aber „nicht mehr rein kommt“. Zusätzlich können Assistenten in den eigenen Buchladen geschickt werden um eine sogenannte Heimaktion auszuführen; eine Buchkarte vom Deck ziehen ODER eine Buchkarte ins Bücherregal einsortieren. Durch das Einsortieren („shelfen“) der Bücher entwickelt sich das Bücherregal, aus dessen Zusammensetzung sich am Ende die Punkte ergeben.
Der Spezialassistent kann auch geschickt werden und verfügt jeweils über eine eigene, spezielle Aktion oder nennen wir es manchmal besser Auswirkung.
Auf diese Weise tauscht, bekommt und regaliert man Bücher(karten) und kann auch unvorteilhafte Werke (solche der verbannten Kategorie) loswerden.
Nacheinander setzen also alle Spieler immer reihum einen Assistenten ein, führen die Aktionen von Orten, die ein Blitz-Zeichen aufweisen, sofort aus und die Aktionen von Orten, die eine Uhr aufweisen, etwas später.
Die Standard-Heimaktionen im eigenen Bücherladen werden immer sofort ausgeführt.
Nach der Aufbauphase und der Assistentenphase kommt die Auflösungs-Phase; beendet wird eine Spielrunde von der vierten und letzten, der Aufräum-Phase. Dann geht es weiter wie zuvor; neue Orte werden gezogen, die Orte, die ein gewisses Sortiment an Büchern bieten werden mit der angegebenen Zahl an Buchkarten bestückt und sollte zwischenzeitlich der Startspieler nicht gewechselt haben ändert sich an der Spielerreihenfolge nichts.
Dies geht solange weiter, bis das Ende des Spieles getriggert wird (sobald jemand ein Buchregal aus 16 Karten besitzt). Dann kommt die Punkteabrechnung.
Erste Solopartie
Sehr schön genau und unzweideutig wird der Aufbau beschrieben. Ich habe die beiden Bücherläden „Accursed Knowledge“ und „The Clockwork Atheneum“ zur Auswahl gezogen und entscheide mich für letzteres.
Als Spezialassistenten bekomme ich daher den schicken Robo, der für jeden eigenen Assistenten, mit dem er zusammen auf demselben tile steht, eine zusätzliche Heimataktion heraushaut. Da ich im Solospiel jedoch niemals zwei Assistenten auf dasselbe ORTStile stellen darf, kann ich seine Spezialauswirkung nur nutzen, wenn ich bereits einen (oder mehrere) Assistenten in meinem eigenen Bücherladen habe und den Robo dazustelle. Ansonsten arbeitet er wie ein normaler Assi. Also für das Solospiel nicht die stärkste Variante – es sei denn, meine Heimaktionen stellen sich in dieser Partie als SEHR brauchbar heraus. (Wir erinnern uns, diese sind immer „ziehe eine Karte vom Deck“ oder „lege ein Regalbrett an“)
Meine Stadt besteht aus folgenden zufällig gezogenen Orten:
(sorry, etwas verhuscht, da mit Panoramafunktion aufgenommen)
Sehr, sehr schön finde ich die Vielfalt der möglichen Aktionen. Ich kann mich kaum entscheiden, womit ich anfangen will.
Um ein optimales Punkteergebnis zu erreichen muss man unter anderem folgendes beachten: Es gibt insgesamt 6 Buchkategorien. Jedes Spiel wird eine besonders beliebte Kategorie gezogen (hier: Fiktive Texte, die grüne Karte auf dem obigen Bild, ganz oben, mittig) und eine von der Buchkommission der Stadt verbannte Kategorie (hier: Referenztexte, die blaue Karte. Aha, wir sind also antiwissenschaftlich eingestellt, interessant! Dafür aber den Geist mit Romanen und Fiktion betäuben, mir schwant, welche Art der Herrschaft hier angestrebt wird...).
Zusätzlich zieht jeder Buchladenbesitzer einen Fokus für seine Büchersammlung, in meinem Fall Historische Texte. Ja, ich widersetze mich der Tyrannei der Machthaber und wenn Referenztexte schon verboten sind, so wollen wir wenigstens aus der Geschichte lernen, wohin so etwas führt!
Jeder Buchladenbesitzer, der besonders viele Bücher der derzeit beliebten Kategorie hat, kann dafür Extrapunkte erhalten. Für jedes Buch der verbannten Kategorie gibt es Minuspunkte. Und schließlich wird jedes Buch aus der Persönlicher-Fokus-Kategorie mit 2 Punkten gewertet.
Ein zusätzlicher Kniff verhindert eine allzu starke Einseitigkeit des Angebots. Für jedes Buch der Kategorie, die man am WENIGSTEN im Angebot hat, gibt es 3 Punkte. Die verbannte Kategorie ist hier ausgenommen. So wird jeder Buchhändler darauf erpicht sein, ein möglichst ausgewogenes, breitgefächertes Angebot an Buchkategorien anzubieten. Wenigstens das haben sie nett gelöst, die Herren da oben!
Des Weiteren wird die Regalstabilität gewertet, sowie die Ordnung innerhalb der Regale; Bücher sollten möglichst in alphabetischer Reihenfolge einsortiert werden.
Wie ihr seht ist man als Buchhändler also ganz schön gefordert – es sollen möglichst verschiedene, möglichst alphabetisch sortierte Bücher in möglichst großen, möglichst stabilen Bücherregalen stehen, und innerhalb der Kategorien gibt es auch noch noch Vorzüge. Uff! Der Puzzleteil des Spieles wird nicht zu verachten sein.
Die Geschichte im Solospiel
Anders als im Mehrspielerspiel gilt es für meinen Buchhändler Hieroglypho Alifbata (Betonung bitte auf gly und ba) nicht, sich gegen andere Buchhändler durchzusetzen. Im Solospiel möchte man nur eine Lizenz zur Eröffnung eines staatlich anerkannten Buchladens erwerben. Dafür muss man jedoch schon etwas bieten; und zwar sollte das eigene Angebot dasjenige der örtlichen öffentlichen Bibliothek schlagen. Glückt dies nach festgesetzten 5 Runden ist das Spiel gewonnen. Die Punktewertung am Ende ist leicht anders und nicht alle Orte und Buchläden stehen im Solomodus zur Verfügung, der Spielablauf ist aber fast derselbe.
Die öffentliche Bibliothek wird durch den discard-pile dargestellt; nun muss ich also nicht nur darauf achten, welche Karten ich mir HOLE sondern auch darauf, welche ich WEGWERFE! Jedes Buch, das zum (in den ersten drei Runden geheimen) Fokus der Bibliothek oder zur derzeitigen allseits beliebten Kategorie gehört verschafft ihr vielleicht genau die Punkte, die sie gewinnen lassen ... D-:
Hieroglypho Alifbata, der große Übersetzer und Connaisseur literarischer Werke, hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Bücher, die er in die Hände bekommt, aus der alten Gelehrtensprache Angstundbanglisch, kurz, Banglisch, in die Sprache des einfachen Volkes zu übersetzen. Warum sollten nur die oberen eintausend ihren Horizont erweitern und sich mit hoher Literatur vergnügen dürfen? Als Bauern auf dem Acker schuften und hohe Abgaben zahlen, dafür sind die Massen gut genug. Aber sich über die Welt zu informieren, nein! Das wäre ja Verschwendung. Nicht mit Hieroglypho!
Der alte Knurrhahn mag mit seinen Mitleuten nicht immer klarkommen, aber diese abgrundtiefe Ungerechtigkeit muss aufhören. Also sammelt er mithilfe seiner nimmermüden Assistentengnome Zwick, Zwack und Zwuck so viele Bücher ein, wie er nur kann, und übersetzt unermüdlich, tagein, tagaus...
Ein befreundeter Erfinder und Philanthrop namens Novellius Otterdarm hat ihm jüngst einen noch effizienteren Assistenten gebaut und geschenkt, der Alifbata fast um das doppelte, die Gnome um das vierfache überragt und irgendwie umso emsiger zu werden scheint, je mehr einer der Zwockel in Hieroglyphos Auftrag Zuhause zugange ist. Jedoch... obwohl er jeden Auftrag ebenso zuverlässig und deutlich schneller als die Gnome durchführt ist der aus mechanischen Komponenten zusammengebaute Automanton (so der Name, den Otterdarm ihm gegeben hat) dem Übersetzer immer noch nicht ganz geheuer...
Als Hieroglypho eines Tages über seiner aktuellen Auswahl demnächst zu übersetzender Bücher brütet, hört er die Tür seines Kabuffs mit einem solch typischen Krachen aufschlagen, dass er im selben Moment ein wenig in sich zusammensackt, während die Gnomenbande das Weite sucht...
„Haaaallo, Hieroglypho! *schmatzschmatzschmatz*“, kreischt es unangenehm an diversen Bücherstapeln, die sich bis unter die Decke türmen, vorbei. Hieroglypho reagiert gar nicht; mehr starr vor Entsetzen als hoffnungsvoll, mit dieser Strategie dem Grauen, das da kommt, zu entgehen – vielleicht schafft sie es ja diesmal nicht durch die engen Gänge... falsch gehofft. Millimeterknapp wiegt sich eine ebenso breite wie hohe Gestalt namens Schmonzetta Schinkenstrich durch die wertvollen Handschriften und Drucksachen hindurch, ein enorm belegtes Schinkenbrot ständig zum Mund führend und eine Mischung aus Krümeln und Unschönerem versprühend, während sie sich unablässig über die engen Gänge beschwert. „Ist ja kein Durchkommen“, „bei mir würde die Hälfte auf dem Müll enden“, „so ein Schund“ schnappen Hieroglyphos nicht wirklich interessierten Ohren auf, aber ein wenig wütend wird er schon.
Als sich diese Titanic von einer Frau vor Hierglyphos kleinem, mit Büchern und Papier übersätem Schreibtisch aufbaut, schaut er nur langsam zu ihr hoch.
„Grüß dich, Schinkenstrich.“ entquält sich seinen Lippen.
„Ach Hierglyyyyypho, koooomm schon *schmatzschmatzschmatz* du kannst doch Schmonzetta zu mir sagen! Oder Schmonzi, hihihi! *kaukaukau* Glyphi, hihihi. Wir Buchhändler sind doch eine Famiiilie!“
„Ich bin kein Buchhändler, Schin... Schmonzetta.“
„Ja ja ja ja. Du bist Übersetzer. Ich wollte dich nur informieren, dass nächste Woche mal wieder die Lizenzvergabe für Bücherläden stattfindet. *schlingkaubeiß* Daff wäre die Gelegenheit für diff, die Überfetferei auftfugeben und mal etwaf Geld in die Kaffe tfu bringen *schmatzschmatzschluck * Auch unter diesem ganzen Schund finden sich vielleicht Werke, die mit etwas Glück ungebildete Abnehmer finden. Hahahaha!“
Schmonzetta Schinkenstrichs Überheblichkeit wird nur von ihrer Klatschsucht und dem unbändigen Willen, stets die Überbringerin neuer Nachrichten zu sein, übertroffen.
„Wenn du dir endlich mal etwas dazu verdienen willst, dann solltest du diese Gelegenheit nicht schon wieder verstreichen lassen. Du wirst ja auch nicht jünger, mein Lieber!“ Schmonzettas Alter ist unter einer Fettschicht, die jeden Zentimeter Haut so zur maximalen Anspannung zwingt, dass keine Faltenbildung ermöglicht wird, kaum zu schätzen.
„Wenn Typen wie Journalius Knallfrosch, Codexo Medici und jüngst erst diese unsägliche Folianta Dehmenz es geschafft haben, dann du doch schon lange! Du müsstest nur ein bisschen aufräumen, den überwiegenden Teil deiner „Sammlung“ entsorgen und das, was vielleicht mal einen Käufer finden könnte, hübsch in einem Regal anrichten.“
Hieroglypho wischt angewidert ein paar feuchte Krümel weg, die ihren Weg auf seine aktuelle Manuskriptseite gefunden haben.
„Deine Übersetzerspinnerei kannst du ja hier hinten weiterführen – in deinem *schmatzschmatzschmatz* „Studierzimmer“ oder wie man das nennt, hehehe! ICH muss ja keine Angst vor Konkurrenz haben, bei meinem Angebot, hehehe!“
„Ooh, diese alte Canaille, jedes Jahr dasselbe, warum kann sie mich nicht einfach in Ruhe lassen...“ während Hierglypho sich erheitert vorstellt, wie der bedrohlich wankende Bücherstapel rechts von Schmonzetta sie unter sich begräbt, fährt sie fort:
„Aber das ist ja nicht meine Sache, ich wollte mir nur nachher keine Vorwürfe machen müssen, dass ich potenzielle Kollegen nicht rechtzeitig informiert hätte. Ich kann mir aber einfach nicht erklären, was dich abhält *schmatzschmatzkau* ICH hätte an deiner Stelle ja schon längst“ - während Schmonzetta ihre Aussage, dass sie, nach eigener Überzeugung, Hieroglyphos Werdegang "nichts anginge", weiterhin Lügen straft, ist der in seiner Fantasie inzwischen in eine Zwickmühle geraten; ein aggressiver Fettentferner würde neben der Beseitigung von Schmonzettas Überresten wohl auch seine wertvollen Bücher beschädigen. - halt, das führt zu weit. Er schüttelt kurz den Kopf und unterbricht die mopsige Buchhändlerin:
„Vielen Dank für diese Information, aber ich muss jetzt weiterarbeiten.“ („du alte Ratte“)
„Och jaaa, „arbeiten“ nennt er das. Den ganzen Tag über alten Texten brüten die doch niemand lesen will. Hahahaha!“ Anscheinend erwartet Schmonzetta aus Gründen, die sich keinem normalen Wesen je erschließen könnten, ein Einstimmen in ihr Gelächter von Seiten Hieroglyphos.
Als dieser den Blick nur seufzend wieder auf seine Arbeit richtet, verlässt sie, demonstrativ weiterlachend und unwillkürlich weiterschmatzend den... „Laden“. …
Keine drei Sekunden später ist Hieroglypho wieder vollends in seinem aktuellen Werk versunken.
„Der ehrenwerte Meister sollte einen Buchladen eröffnen. Wir helfen.“ knarrt es mechanisch aus dem Dämmerlicht hervor.
„Huch, oh weh!! Automanton, hast du mich erschreckt. Wie bitte?“
„Der ehrenwerte Meister sollte einen Buchladen eröffnen. Wir helfen.“
„....was??“
„Der ehrenwerte Meister sollte einen Buchladen eröffnen. Wir helfen.“
Von Hierglypho unbemerkt haben sich auch die kleinen Gnome wieder in der Nähe eingefunden und wuseln um Automantons Füße herum.
„Ja, ja Meister Hieroglypho, wir helfen, wir helfen sehr gerne!“ dringt es überaus motiviert aus drei kleinen Kehlen.
„Ihr wollt... ihr wollt alle vier, dass ich einen Buchladen eröffne?“
„Ja. Der ehrenwerte Meister sollte einen Buchladen eröffnen. Wir -“
„Schon gut, Automanton, danke." Hieroglypho wedelt ungeduldig in Automantons Richtung und wendet sich an seine Gnome. "Aber – warum wollt ihr das?“
„Wir wollen noch mehr Bücher und unterschiedliche Bücher und Besuch und Leute die kommen und lesen und Kinder, die sich freuen, und wir lesen gerne selbst und wir haben schon alles gelesen, was du hast! Und wir wollen Bücher kaufen und verkaufen und tauschen und aussortieren und wir suchen gerne für dich, wir gehen von Laden zu Laden und handeln und...“
Hieroglypho, nicht bösartig, nur von rauer Natur, wird es plötzlich traurig zumute. Darüber, dass seine kleinen Helfer, die nichts, außer einem Dach über dem Kopf und etwas zu essen verlangen, und dafür noch jeden Botengang, den er ihnen aufgetragen hat, ohne Murren, ja sogar freudig ausgeführt haben, sich einfach langweilen könnten, hat er nie lange nachgedacht. Zwar hat er schon oft vermutet, dass seine eintönige Lebensweise – zwei Hosen, zwei Hemden, zwei paar Schuhe, jedoch stets im selben Design; morgens Brot und Kaffee, Mittags Brot und Kaffe, Abends Brot und Tee; übersetzen, übersetzen, übersetzen – für die wuseligen Gnome nicht gerade spannend sein könnte, doch meistens wurde er bei diesen Gedanken von einem Einfall, wie er diesen oder jenen Nebensatz aus dem Banglischen übertragen könnte unterbrochen.
Dass sich auch Otterdarms großer Roboter langweilen könnte ist ihm jedoch wirklich nie in den Sinn gekommen.
Würde ein erhöhtes Einkommen ihm nicht auch erlauben, teurere, seltenere und bessere Werke zur Übersetzung anzuschaffen; Werke, die es vielleicht nur in weiter entfernten Ecken des Reiches gibt? Werke, die ob ihres Informationsgehalts das Leben der einfachen Leute tatsächlich verbessern würden? Schon oft hat er von revolutionären Bewässerungssystemen gehört, deren Technik recht simpel, auf die zu kommen jedoch äußerst schwierig ist; von medizinischen Werken, deren Inhalt so manch ein Brandopfer vor der Amputation eines Beines bewahren könnte; von literarischen Romanen, so schön und mitreißend, dass sie das Verständnis für die Macken der Mitmenschen zu fast unvorstellbarer Toleranz erhöhen; mit der Hilfe seiner vier fleißigen Freundchen sollte es eigentlich möglich sein, die Übersetzertätigkeit kaum abreißen zu lassen und gleichzeitig das Angebot so zu erhöhen, dass eine offizielle Lizenz zur Führung eines Buchladens quasi nebenher erworben wird. …
Nach dem Abendbrot zum Abendtee ist Hieroglypho plötzlich überzeugt. Der Name Alifbata soll sich diesjährig noch in das Gewerbe der Buchhändler einreihen. Go Alifbata-Books! Der banglische Ladenname verleiht ihm schonmal einen sehr seriösen Anstrich...
Einige ausgewählte Aktionen:
Schön, nachdem sich also alle Beteiligten einig sind beginnt die erste Runde.
Ich möchte unbedingt meine Buchkarte mit den zwei Büchern der gebannten Kategorie loswerden. Tollerweise bietet sich dafür der Buchsammler Journalius Knallfrosch an: Der SUCHT nämlich gerade unter anderem nach dieser Kategorie.
Noch dazu bekomme ich pro zwei Bücher, die ich wegschmeiße, eine neue Karte, die ich auch noch direkt ins Buchregal einsortieren darf! Pro zwei BÜCHER, die sich auf einer Karte befinden, nicht bloß pro Karte! Und wie es der Zufall will habe ich gerade eine Karte, die ZWEI der verbannten Bücher zeigt. Na da muss Zwick hin und das organisieren.
Der fleißige Gnom bringt Hieroglyphos Bücher zu Knallfrosch und kommt mit den vom aspirierenden Buchhändler gewünschten Werken wieder zurück, alle sind zufrieden. Die so erworbene Buchkarte kann gleich ins Bücherregal „eingeshelved“ werden.
The History of Unsweetened Tea – Historisches Leid: Die bitteren Auswirkungen ungesüßten Tees
(Dieses Werk Alifbatas kann gut als Lehrstück für durch persönliche Meinungen des Übersetzers getrübte Translationsqualität dienen – dessen ist sich Hieroglypho zwar bewusst, doch ist seine Abscheu ungesüßten Getränken gegenüber groß genug, um dieses Verbrechen an der Übersetzerzunft in ihm keinerlei Schuldbewusstsein entstehen zu lassen.)
Zwack hingegen wird zur Buchhändlerin geschickt und nimmt sich, sehr langsam und ihr ohne zu blinzeln ins feindliche Gesicht starrend die zu Alifbata-Books passenden Folianten um dann rückwärts gehend langsam den Laden zu verlassen. Was'n mit der los, hat sie sich vertan und gehört „Psssst, leise!“ zischend in eine Bibliothek?? Na die sortieren wir fürderhin besser schnell aus! (Dass sonst pro Runde mindestens 3 Karten auf den discard-pile kommen hat damit natürlich nichts zu tun... *pfeif*)
Mastering Misery – Maßlose Misere und wie man sie meistert
Ein Werk der philosophischen Schule der Paradoxoptimisten, die von dem grundsätzlichen Leid jedes Menschen, Zwergen, Gnoms und Tieres ausgehen, und die ihre Daseinsberechtigung daraus ziehen, dass sie behaupten, diese Misere zur Perfektion treiben zu können, woraus sich eine seltsame Befriedigung für den Befolger ihrer Anweisungen ergäbe, da das Meistern egal welchen Zustandes IN SICH zum Glück führe.
Bauernfängerei, meint Hieroglypho, außerdem hat keiner der bekannteren Paradoxoptimisten jemals eine klassische, philosophische Ausbildung genossen. Aber je mehr Leute diesen Quatsch aus erster Hand lesen können, desto profunder kann die Gesellschaft ihn geschlossen für Irrsinn erklären und den nächsten Vertreter der Paradoxoptimisten aus der Stadt jagen, sobald ihr „Werdet glücklich durch Kummer! Aus dem Weinen kommt das Lachen!“-Singsang auf dem Marktplatz erklingt.
Danach wird Zwuck in Alifbatas Räumen zum Aufräumen eingeteilt. Er zaubert aus dem ganzen Krusch tatsächlich genau solche Werke heraus, die der grummelige Übersetzer schon wieder völlig vergessen und die ideal in die alphabetische Reihenfolge passen würden. Außerdem sind einige von ihnen derzeit sehr beliebt! (Heimaktion: Ich ziehe eine Bücherkarte vom Deck)
Xerosis throug hypnosis – Xerose durch Hypnose
Ha! Selten hat man das Glück, dass sich nicht nur das erste Wort übersetzen lässt, ohne dass dadurch die alphabetische Einordnung im Buchregal verändert würde, sondern auch noch der gesamte Titel inklusive eines Wortspiels bzw. Reimes übertragbar ist. Hieroglypho jauchzt auf, als er mit der Übersetzung dieses schönen und wichtigen Werkes beginnt! Er selbst hat sich nach einigen Hypnosesitzungen, die seine übermäßige Neigung zum Paffen von Mehlkrautzigarren gut beherrschbar haben werden lassen, fast wie eine schuppige Echse gefühlt, so sehr ist diese unschöne Nebenwirkung standardisierter Hypnose – übermäßig trockene Haut – bei ihm zum Tragen gekommen.
Auch Automanton wird fürs erste im Laden behalten. Durch Zwucks Gegenwart fühlt er sich wie so oft scheinbar doppelt motiviert, sodass er nicht nur ebenfalls ein paar Bücher hervorkramt (Heimaktion: Ich ziehe eine Bücherkarte vom Deck) - leider nur mäßig passend, aber wir können sie ja auf der Hand behalten - als es auch zusätzlich am selben Tag noch schafft, einen ganzen Regalabschnitt zu zimmern und zu füllen (zweite Heimaktion, ermöglicht durch die Anwesenheit eines weiteren Assistenten in der Buchhandlung: Ich spiele eine ältere, ganz gut passende Buchkarte aus). Alifbata-Books wachsen und gedeihen!
„Fürdermehr wollen Dero zu Krabbelstein gefällig alle Bewandtnisse der Lykanthropie in vollem Umfang kund und zu wissen geben, absichtsvoll sich derartig präventive Maßnahmen vollziehen lassen -“ … „So ein Quatsch“. Mit einem Knall klappt Hieroglypho das vor ihm liegende Werk zusammen. Nach einem besonders produktiven Tag des Übersetzens scheinen seine grauen Zellen nun die Nase voll zu haben...Feierabend.
Schon am Ende der ersten Runde habe ich ein einigermaßen stabiles, schönes Bücherregal. Das Puzzeln entwickelt sich also nicht schleppend, sondern geht gleich los.
Nun werden zwei Orte gemülllt (darf selber aussuchen, welche) und nur ein neuer zufällig gezogen. Meine Auswahl schrumpft also, wechselt sich aber auch ständig ab und am Ende der fünften Runde ist der gesamte Stapel verbraucht. Irgendwann mal weiß man natürlich, welche Orte im Stapel sind und daher, im Solo, auch alle auf jeden Fall auftauchen – nur wann genau ist nicht klar.
Ebenso dreht man zu Beginn der 2ten und 4ten Runde die übriggebliebenen Kategorienkarten auf und per Ausschlussverfahren weiß man so zu Beginn der 4ten Runde sicher, welchen Fokus die öffentliche Bibliothek hat. Dann hat man noch 2 Runden Zeit, ein paar hate-picks zu vollführen und ihr möglichst wenig Extrapunkte zu verschaffen. Davor kann man sich ruhig darauf konzentrieren, die allseits beliebte Kategorie und den persönlichen Fokus möglichst häufig einzubauen.
In der nächsten Runde ist also folgendes passiert: Zwei Orte wurden entsorgt, ein neuer gezogen und dazugelegt, alle Karten, die auf Orten lagen dem discard-pile hinzugefügt (Futter für die öffentliche Bibliothek – es ist daher sinnvoll, Orte, auf die jede Runden mehrere Karten gelegt werden schnell zu entsorgen, leider), eine der verbliebenen Kategoriekarten aufgedeckt (Ahaaa, der Schwerpunkt der Bibliothek sind also nicht „Verderbte Kodizes“ - bleiben ja eigentlich nur „Monsterhaustiere“ und „Sprüche und Tränke“. Falls es sich irgendwann anbietet, dann kann ich ja jetzt schon versuchen, Bücher dieser beiden Kategorien ebenfalls nicht zu discarden. Allerdings gibt es selten Situationen, in denen dieser Gedanke den Unterschied macht. Kann aber durchaus mal bei der Entscheidungsfindung helfen.
The shildmaid's secretion – Der Schildmaids Sekret
„Die schöne Schildmaid konnte es nicht länger in sich halten. Es musste raus. Kein Sekret hatte sie je so lange, von allem abgekapselt, in sich behalten können. Sie fühlte es sich seinen Weg ihre Kehle empor bahnen und konnte kaum noch die Lippen aufeinander pressen, als es sich mit Gewalt“ -
„IGITT, das ist ja ekelhaft! Welche Art von Buch soll das denn sein??“ Angewidert wendet Hieroglypho das Buch, das ihm das Ekelgrün ins Gesicht getrieben hat, in seinen Händen hin und her, bis sein Blick erneut auf den Titel fällt.
„Oh. „Secret“. Nicht „secretion“!“ Nur gut, dass ihm dieser Fehler so schnell aufgefallen ist. Sich am Ohr kratzend grübelt er, wie er auf das zusätzliche „ion“ gekommen ist. Das hat sicherlich mit seiner gestrig vollendeten Übersetzung eines Werkes über die Theorie elektrisch geladener Kleinstpartikel zu tun. Bevor es mit der Übertragung des Werkes „Der Schildmaids GEHEIMNIS“ weitergeht, muss er seinen Magen mit einem warmen Tee beruhigen... Hmmm...ob er eine Übersetzung des von ihm falsch verstandenen Titels vornehmen und sie Schmonzetta zum Geburtstag schenken soll? Glucksend malt er sich ihre Reaktion beim Lesen aus. Wobei, kann das alte Nilpferd überhaupt lesen? Uah, es reicht, zuviel Zeit und Gedanken an diese Bissgurke verschwendet; Hieroglypho richtet nun lieber das Abendbrot für seine fleißigen Helferlein. Heute gibt es für jeden eine extra Praline als Belohnung und Automanton bekommt ein neues, feines Maschinenöl, das er sich extra von seinem Freund Otterdarm hat schicken lassen.
Was tricky ist: Sobald der Anfang des Bücherregals gemacht wurde – die erste Karte kann man EGAL WO hinlegen – kann nur noch an diese angelegt werden, entweder links, rechts, oben oder unten. Nun möchte man natürlich in alphabetischer Reihenfolge anlegen können und gleichzeitig nicht allzu große Sprünge machen. Sollte auf Titel, die mit M beginnen als nächste Karte schon der Anfangsbuchstabe X kommen, dann hat man dazwischen eine ganz schön lange Reihe nicht alphabetisch einsortierbarer Buchstaben. Um sich trotzdem nicht in eine totale Sackgassezu manövrieren gibt es folgende Kontermöglichkeiten;
1. Einige Aktionen erlauben das Vertauschen von einer bereits ausliegenden Bücherregalkarte mit a.) einer anderen im Regal, b.) einer anderen auf der Hand oder gleich c.) das Verlegen an einen ganz anderen Ort innerhalb des Bücherregals, solange es den Legeregeln folgt. Das Bücherregal darf nicht auseinandergerissen werden und jede Karte muss wie gesagt an eine andere seitig oder oben oder unten angelegt werden.
2. Ein Besuch bei der Regalbauergilde erlaubt das horizontale Verschieben ganzer Buchreihen.
und schließlich
3. Selbst WENN mal eine Karte unwiderbringlich unalphabetisch einsortiert wurde wird sie bei der Punkteabrechnung einfach umgedreht und stellt dann einen leeren Regalabschnitt dar. Für das Berechnen der Regalstabilität wird sie immer noch mit einbezogen und kann damit selbst noch mindestens 1 Punkt bringen. Je nach Position auch mehrere, je nachdem, welche Karten durch sie als Verbindungspunkt für das Restregal zählen. Außerdem wird von links nach rechts und von oben nach unten auf Alphabetsreihenfolge gecheckt. Sobald eine Karte aus der Reihe tanzt wird sie umgedreht und nicht mehr beachtet; das heißt, man kann durchaus eine Karte „opfern“, wenn es gerade passt, und danach weiter so im Alphabet weiterlegen, wie geplant. Ein zwischen lauter M-Titeln einsortiertes X stört den Buchstabenfluss um es herum nicht wirklich, nur die X-Karte selbst wird nicht gezählt.
Ach ja, das Regal darf nur drei Reihen haben, diese dürfen aber beliebig lang sein.
Das ist eigentlich alles sehr schnell kapiert und verinnerlicht und auch so logisch, dass beim Spielen kaum Grübelei oder „wie war das jetzt“-Momente aufkommen. Natürlich kann ich bis jetzt nur vom Solospiel reden! Jeder Ort und jeder Buchladen werden im Regelbuch auch noch einmal genauer erläutert, die Punkteabrechnung wird ebenfalls sehr gründlich und anhand von Beispielen veranschaulicht, sowohl für das Mehrspielerspiel als auch fürs Solo.
Ich finde es ein sehr schönes Spiel (unter anderen wurde es übrigens mir persönlich gewidmet:
*brüst,prahl,rumgockel* *leichtdietatsachenverdreh*) und den Solomodus richtig gut gelungen.
Die Langzeitmotivation muss sich noch zeigen, aber in der knappen Woche die ich es jetzt habe denke ich ständig dran und möchte immer nochmal spielen und nochmal. Bin gespannt, wie es sich mit mehreren Spielern anfühlt und werde dann natürlich erneut berichten.
Der Workerplacement- und der Puzzleanteil sind echt schön verknüpft – mir macht das Überlegen, welche Aktionen ich am besten und am sinnigsten in welcher Reihenfolge nutze fast so viel Spaß, wie das Legen meines Regals. Obwohl für mich ein wesentlicher Motivationsfaktor die hunderten unterschiedlichen Buchtitel waren, habe ich auch Partien gespielt, in denen ich wirklich nur GESPIELT habe und kaum oder gar nicht auf die Titel geachtet. Und es war trotzdem schön.
Oh, ich krame mal meine allererste Punktebewertung raus! Ich bin natürlich wegen des Themas voreingenommen; NOCH DAZU ist es in einer Fantasystadt mit entsprechend krudem Humor angelegt! Also besser hätte man das Setting für mich fast nicht treffen können. Die Buchtitel sind mir teilweise ein wenig zu selbstreferenziell, was im schlimmsten Fall immersionsbrechend wirkt, und auch der Humor ist nicht immer meiner, aber oft genug dann doch und so einige Titel haben mich wirklich kichern lassen oder meine Fantasie zu weiterem angeregt. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich anpassen, sodass die Herausforderung nicht so schnell abflauen wird.
Was nicht soooo schön ist: Im Solospiel legt man Orte, die man eigentlich gerne behalten würde, schneller ab, wenn auf ihnen Karten zur Auswahl liegen, denn diese kommen am Ende jeder Runde auf den discard-pile und dieser bildet am Ende in seiner Gesamtheit das Angebot der öffentlichen Bibliothek. Ich meine, ja, je mehr Bücherangebot in der Stadt vorhanden ist, desto größer wird wohl auch die öffentliche Bibliothek sein, schon recht... aber oft fühlt es sich unthematisch und rein strategisch an, diesen oder jenen Ort zu schrotten, nur weil man Angst vorm Anwachsen des discard-piles hat.
Alles in allem würde ich sagen eine knappe 8 von 10 für den Moment. Also ein wirklich tolles Solospiel, bei dem, für mich, Thema, Mechanik, Optik und Spielprinzip wunderbar passen und bei dem ich ebenfalls große Lust habe, es mit mehreren zu spielen.
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Hör auf Helmut, du hast noch einen Blog frei
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Pikmin : Soll ich deinen zwei Wochen alten "Hibbelthread"
Ex Libris - Schwerkraft. Hibbelt jemand mit?
bzw. die Teile, in denen es um Spielberichte geht, hier rüber zu den Spielbesprechungen schieben oder lieber separat im übergeordneten "Spiele und Spieler" Forum lassen? Andere dürfte auch gerne ihre Meinung äußern.
Verlinkt ist der andere Thread hiermit jedenfalls schon mal, d.h. das Ziel der Wiederfindbarkeit für Nutzer, die nach Ex Libris Spielberichten suchen, wäre auch so jetzt schon erreicht...
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Pikmin könntest Du mal bitte damit aufhören, mir Spiele schmackhaft zu machen???
Du zuerst!
Da fällt mir gerade überhaupt keine gute Möglichkeit ein... z.B. deinen und Oles Bericht hier in den Thread dazu? Kann man machen! Wenn das nicht zu sehr das "Gespräch" drüben zerpflückt. Vielleicht kopieren, statt verschieben? Schwierig. Organisiertere Köpfe mögen vortreten.
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Dann lassen wir's so, wie es ist. Der andere Thread mit den Spielberichten und zugehörigen Diskussionen ist ja jetzt hier verlinkt. So wirklich gut zerpflücken lässt sich das nicht.
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Oh manno...Doch schon auf Englisch kaufen?? Nee, ich warte weiterhin auf Oktober - bin jetzt aber noch viel (!) hibbeliger geworden Danke für den tollen Bericht
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großartiger Bericht - klingt wie ein Abschnitt aus einem meiner Lieblingsbücher: die Stadt der träumenden Bücher.
Nun freue ich mich noch mehr auf das Spiel, da es ja auch für mich gemacht wurde
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Wirklich ein toller Bericht! Jetzt hab ich doch wieder Lust auf das Spiel bekommen!
Ich frage mich gerade ob es bei der Version vom Schwerkraft Verlag auch die ganzen Meeples geben wird oder ob das nur Holzklötzer werden..
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Warum sollte der Schwerkraftverlag da weniger Material bieten als das englischsprachige Original von RGS? Erstens wird's eh zusammen mit der englischen (und ggf. weiteren) Sprachversion(en) in China produziert und zweitens sollte das bei den Preisen, die der Verlag aufruft, auch finanziell drin sein.
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Falls irgendjemand mitbekommt, dass "Ex Libris" vorbestellt werden kann bei Schwerkraft, kann er/sie das bitte hier posten? Ein abonnierter Newsletter scheint ja nicht zu reichen, um die Info zu erhalten ....
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Ich bin auch sehr neugierig auf die deutsche Version, schaue zwar nicht mehr in so fanatisch-kurzen Abständen auf die Schwerkraftseite, aber doch regelmäßig. Falls ich da was sehe geb ich natürlich hier Bescheid.
Könnte mir echt vorstellen, die deutsche Version auch zu kaufen. [Tom] aber ob ich mir die englische dann vom Herzen reißen kann weiß ich noch nicht :-O Melde mich aber, im Falle eines Falles ;-D
großartiger Bericht - klingt wie ein Abschnitt aus einem meiner Lieblingsbücher: die Stadt der träumenden Bücher.
Nun freue ich mich noch mehr auf das Spiel, da es ja auch für mich gemacht wurde
Ein schöneres Kompliment könnte ich mir jetzt schwer vorstellen, vielen Dank (Trotz leichter Enttäuschung von "Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr"...)
Warum sollte der Schwerkraftverlag da weniger Material bieten als das englischsprachige Original von RGS?
Hab ich da nicht jüngst irgendeine Enttäuschung vernommen, dass die deutsche Version nicht so ausgestattet war, wie die englische? Glaube bei Dice Settlers / Würfelsiedler.
Oder es war Enttäuschung, dass die Deluxe-Ausgabe, mit besserem Material, nicht auf deutsch angekündigt wurde. Irgendwie sowas war hier doch zu lesen oder? Vielleicht erwächst cold25 s Angst daraus. (sorry ich muss immer die Genitiv-S'e mit Abstand setzen, sonst funktioniert das mit der Benachrichtigung des Angesprochenen nicht)
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Hab ich da nicht jüngst irgendeine Enttäuschung vernommen, dass die deutsche Version nicht so ausgestattet war, wie die englische? Glaube bei Dice Settlers / Würfelsiedler.
Und bei Raiders of the North Sea sind auch nur Papp- statt Metallmünzen dabei. Aber in beiden Fällen ist der Vergleich zwischen englischer Kickstarter- und deutscher Retail-Version nicht fair. Die Ausstattungen der Retail-Versionen sind in allen Sprachversionen gleich, bei Schwerkraft genau wie bei so ziemlich jedem anderen Verlag auch.
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Ah ok, die Details und das mit Kickstarter hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Dann scheint es hier ja wirklich nichts zu befürchten zu geben!
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Pikmin hat es weiter oben wunderbar in Wort und Bild verfasst. Wer noch immer nicht weiß, wie dieses Spiel zu spielen ist, kann sich auch diesem Video bedienen:
[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=d2LTTdSqDn0] -
Gut gemacht, aber die Moderatorin nervt gewaltig!
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Gut gemacht, aber die Moderatorin nervt gewaltig!
schreibt glaub ich bei jedem Video von ihr einer drunter
Aber sollte mittlerweile auch bekannt sein das JanW eine Schwäche für die Dame hat
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Gut gemacht, aber die Moderatorin nervt gewaltig!
Aber sollte mittlerweile auch bekannt sein das JanW eine Schwäche für die Dame hat
Mich nervt die Dame keineswegs, da gibt es schlimmere Kandidaten, allerdings habe ich auch keine Schwäche für sie.
Da ich den globalen Kanal abonniert habe und mich über Ex Libris informieren wollte, kam halt eins zum anderen. Muss sich ja keiner ansehen -
Die ist mit ihrer überdrehten Art wirklich anstrengend. Das Gefühl hab ich aber bei vielen (fast allen) Engländern/Amis. Die sind immer so 2m drüber. Absolut nicht meins. Deswegen gucke ich mir auch keine englischen Reviews an.
Inhaltlich zwar gut erklärt, aber absolut nix gegen die Wall of Text von Pikmin. Die zeigt, wie man mit Sprache umgehen muss. Großartiger Text meine Liebe
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Da kriegt ihr mal von ner hübschen rothaarigen was erklärt und schon geht das Gemecker wieder los...
Das ist ein Videoformat. Infotainment. Da stellt man sich nicht gerade hin und bewegt sich nicht.
Für den typischen deutschen der jegliche Art von Lebendigkeit verabscheut kann man ja mal ein Videoformat mit nem Zombie ausprobieren, das alle 10 Sekunden "Brains" sagt.
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Über das Aussehen der Dame habe ich mich gar nicht ausgelassen. Nur über die Art. Das ist eben Geschmackssache.
Für uns im Norden ist „Moin“ zu jeder Tageszeit + ein Nicken eben völlig ausreichend an Emotionalität
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Für uns im Norden ist „Moin“ zu jeder Tageszeit + ein Nicken eben völlig ausreichend an Emotionalität
Norden? ... Soso.
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Du wohnst nicht im Norden.
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Für den typischen deutschen der jegliche Art von Lebendigkeit verabscheut
Der Deutsche liebt's halt natürlich...
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Du wohnst nicht im Norden.
Naja, deshalb sind die Leute bei Ihr ja auch noch so extrovertiert und sagen „moin“ UND nicken,...
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Norden? Pah! Ihr wohnt alle nicht im Westen! Viel westlicher als Aachen geht nicht in Deutschland.1 So! Und zwei andere Länder in unter 5 km Entfernung habt ihr alle auch nicht!
1: Waldfeucht, Gangelt und Selfkant (westlichste Gemeinde Deutschlands) im Landkreis Heinsberg. Aber Aachen ist die westlichste Stadt.
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Sind die im Westen für ihre herausragende Emotionalität bekannt?
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Nein, aber bei solchen
SchwanzvergleichenWettbewerben können wir auch mitmachen. -
Immerhin hat er es über die Elbe geschafft. Böse Zungen behaupten, dass alles südlich der Elbe Bayern sei. Grusel