OT: Maschine MK3

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    Zufällig darüber gestolpert. Wollte eigentlich nur eine Tragetasche für das Zoom H5 finden.


    Kann jemand von Euch was über diese Groovebox sagen oder hat eigene Erfahrungen damit? Besonders, ob die auch für Nicht-Musiker und eher für Sound-Tüftler ohne Notenverständnis aber mit Ideen im Kopf geeignet ist.
    Ob man damit künstlerisch wertvolle Musik machen kann oder nur recycelte Zombie-Soundfetzen wie ein Doktor Frankenstein wieder neu zusammensetzt, möchte ich gerne ausblenden, weil eh ein Glaubenskrieg.

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  • Habe gerade kurz mit einem Schulkollegen geschrieben, der Hobby DJ ist.


    Er ist großer Fan der Firma und meinte, damit könne man wenig falsch machen.


    Noten muss man dafür nicht unbedingt beherrschen, es wäre allerdings hilfreich.


    "Ist halt mehr dazu gedacht, Samples zu arrangieren" (was auch immer genau das heißen soll).


    Vielleicht hilft dir das ja etwas weiter.

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • Das ist ein Hybrid aus Hardware und Software. Klar kann man das alles auch per Maus oder Touchpad an PC oder iPad bedienen, aber echte Taster und Drehregler sind nun einmal ein ganz anderes haptisches Erlebnis und ermöglichen ein wesentlich spontan-intuitives Tüfteln an den Sounds. Echte Musiker brauchen das aber nicht. Die beherrschen Ihr Instrument und spielen ihren Part ein. Den Rest übernimmt dann der Tontechniker am Mischpult - so meine laienhafte Vorstellung. Die Maschine (Hardware + Software) ist also eher ein Sampler, Sequenzer, Synthesizer und Drumcomputer in einem Gerät. Also alles das, was man zu Yamaha DX7 und Korg M1 Zeiten gerne gehabt hätte, nur eben ohne die Klaviatur.

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  • Ich habe die MK1...lege zwar eher seit mehreren Jahren elektronische Musik mit dem Kontrol S5 und 2x dem Kontrol F1 für Effekte auf, statt selbst zu produzieren, aber ich wollte mich auch schon immer mal ans Arrangieren wagen. In erster Linie will ich damit einzelne Instrumente in meinen Sets unterbringen (zusätzliche Claps / Hihats o.ä.).


    Kurz zur Firma: Syrophir hat recht: Native Instruments ist keine musikalische Spielzeugfirma, sondern hat sich (zumindest in der Technoszene) einen Namen gemacht. DJ Größen wie Richie Hawtin oder Chris Liebing nutzen die Soft- und Hardware bei Auftritten vor zig tausend Leuten...mit nem guten PC steht die Software mittlerweile felsenfest. Das sind übrigens DJs, die durch ein gutes Mixing berühmt wurden und nicht durch Tortenwerfen und sonstige Showeinlagen :D Beide haben tolle Videos bei Youtube, in denen die Ihr Set vorstellen. Richie Hawtin setzt für die einzelnen Instrumente aber auf eine Ableton Maschine...Chris Liebing nutzt diese hier von Native Instruments. Sind im Endeffekt aber ähnlich anzusehen...Maschine ist jedoch wohl die einfachere Software...


    Übrigens: Es gibt ne Handy Maschine App zum testen :)


    Nun: Was kann man damit machen?
    Zunächst einmal was ich machen würde (wenn mein Rechner das alles gleichzeitig stemmen könnte, dazu aber später mehr). Ich lege zwei bis vier elektronische Tracks auf und mixe diese ineinander. Gleichzeitig „peppe“ ich die Tracks durch zusätzliche Instrumente (dank Maschine und Traktor DJ Sync) synchron zur Musik auf. Zusätzliche Claps, Hihats uswusw...Man kann sowas ganz schön in den Videos vom Liebing und vom Hawtin sehen...


    Wofür das Teil eigentlich ist:
    -1) Live Performance
    -2) Einspielung/Arrangieren von Instrumenten zu einem Lied


    1) Ist kurz gesagt einfach ein Live Drumcomputer für alle möglichen Samples...dazu gibt es auch zig Videos im Netz...man jamt einfach ein bisschen rum und kann natürlich auch performen.


    2) Ist halt das wirkliche Musikproduzieren und dazu gehört schon einiges an Lernstunden zu. Man arrangiert in der Software einzelne Instrumente zu einem Lied...diese kann man Live einspielen und dann in der Software bearbeiten und Fehler ausbügeln.



    Es gibt auch noch die Maschine Jam - Die ist ein Step Sequenzer (das geht zwar auch mit der Maschine normal, ist aber etwas umständlicher). Da setzt man die Positionen der Instrumente fest (und spielt diese nicht live ein) - Schwierig zu beschreiben :)


    Irgendwann will ich mal ein bisschen vor mich hinproduzieren - Hab mir dazu extra ein mehrstündiges Tutorialvideo gekauft...Ein paar Instrumente zu nem Lied zusammenfrickeln klappt halt schon, aber das ist bei mir wirklich nur rudimentär bisher...zum wirklichen Liedermachen gehört schon einiges an Einarbeitung dazu...


    Zu meinem Vorhaben beim Live Mixen: Mein PC geht auch ohne Maschine nur bei Traktor mit dem S5 und den 2 Effektgeräten derbe in die Knie, wenn ich 4 Decks nutze (also 4 Lieder gleichzeitig mixe) und noch gleichzeitig Effekte und Loops benutze...da brauche ich von der Maschine als zusätzliches Instrument aktuell garnicht träumen :-/ Nächstes Jahr gibts vielleicht mal nen aktuelles Macbook, da sollte das dann hoffentlich passen.


    @ravn Wenn Du weitere Fragen hast: Einfach fragen :)

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  • Was ich mache:



    Zwischen Minute 3 und 7 sieht man schön was er da so macht...auf die Claps achten - Die sind in keinem Lied, sondern die werden hier mit der Maschine als Step Sequenzer eingespielt. Man sieht den „Lauf“ des Patterns über die 2 Zeilen oben und merkt wann der Clap einsetzt....zwischenzeitlich spielt er unten links bei den leuchtenden Buttons live auch noch die Instrumente direkt zusätzlich ein...gegen 4.20 aktiviert er auf jeden Beatschritt den Clap, so das der Step Sequenzer durchgehend „klatscht“ :D


    Wie gesagt: Das passiert zusätzlich zu dem eigentlichen Mixen in der Traktor DJ Software...man peppt also die normalen Tracks mit eigenen Dingen auf.


    Was man eigentlich damit macht:


    Einen Beat mit dem Step Sequenzer zu arrangieren sieht man hier am Anfang besonders gut (Bass und Claps etc zum Grundbeat arrangieren), danach spielt sie live dazu:

    [Externes Medium: https://youtu.be/7BFn6jG0VKk]

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  • @Harry2017 : Ganz brutal direkt gefragt: Ich spiele keinerlei Instrumente, bin traditionell musikalisch eher eine Graupe. Ich habe aber Soundideen im Kopf, die ich gerne verwirklichen würde mit Hilfe von Samples und Beat-Strukturen. Vom MK3 erhoffe ich mir eine Möglichkeit, mich der Umsetzung von einer eher technischen und zeitglich tüftelig-spielerischen Seite zu nähern. Indem ich Soundcollagen aus vorhandenen Samples zusammenbaue oder mir meine eigenen Samples aufnehme, bearbeite und zusammenstelle. Wunschdenken?


    Dein zweites Video (Allya - Maschine Studio Session) zeigt eigentlich GENAU das (nur auch mit eigenen Samples), was ich versucht habe, so umständlich zu beschreiben - aus Mangel an Fachausdrücken.

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    2 Mal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Nö das geht...Du brauchst nur unbedingt Rhytmusgefühl - Man muss kein Instrument spielen oder Notenlesen können, um erste Erfolge zu erzielen, aber Taktgefühl ist das A und O.


    Guck Dir auch mal die Maschine Jam an - Wenn Du nicht Live spielen willst, sondern Samples „an festen Positionen“ setzen willst, dann könnte die vielleicht passender aein.


    Da setzt Du in einem „Pattern“ also einem in sich geschlossenen Liedabschnitt mit meist 16, 32 oder 64 Beats die Insturmente an festen Positionen - So wie das Mädel mit der Maschien Pro am Anfang mit dem Grundbeat, halt nur etwas komfortabler...

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  • Keine Ahnung - Mit Google auch nix gefunden, vielleicht ist das auch nur eine Urban Legend :) Zumindest keiner von "meinen" :)

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  • Nach einem halben Wochenende mit der Maschine MK3 kann ich nur sagen: Absoluter Oberhammer das Teil!


    Zwar musste ich erstmal rund 25 Gbyte Download über meine DSL Hybrid Leitung jagen und das an einem Samstag, zu dem wohl jeder im Umkreis die Funkmasten an ihre Leistungsgrenze bringt. Datenträger sind Oldschool. Leider. Gedruckte Handbücher leider auch. Gibt es nur als Download bzw. wurde kurzfristig zur Überarbeitung wieder zurückgezogen. Stattdessen soll man sich per Foren und Videos einarbeiten. Ja toll. Wäre eigentlich ein direkter Retouregrund, wenn der Rest des Gesamtpaketes nicht so stimmig wäre. Die Hardware funktioniert einfach und hat eine tolle Haptik in der Bedienung. Ja, man könnte das alles per Maus am PC machen, aber wenn ich Knöpfe drücken, an Regeln spiele, die Lichter tanzen sehe, einfach und direkt soundtechnisch experimentieren kann und dazu der Sound wuchtig über meine Anlage wummert (oder alternativ über Kopfhörer erklingt), dann ist das ein Erlebnis für sich. Macht einfach Spass, selbst wenn ich den Workflow der Maschine noch längst nicht im Griff habe, sondern nur Teile davon.


    Wer einen Mix aus Drumcomputer, Sequenzer, Sampler und Synthesizer sucht, Sound erfinden und an Arragements entwickeln mag, dabei den Sound haptisch in den eigenen Händen greifen will, dem kann ich mit meiner begrenzten Erfahrung und noch begrenzterer Markübersicht zumindest mal eine Probesession beim Musikhändler Eurer Wahl empfehlen. Sicher nichts für jeden und das ist auch gut so, denn es gibt ausreichend andere Alternativen, wie man sich als Schaffender austoben kann. Jeder muss da sein eigenes passendes Werkzeug finden, denn die Kreativität und Musikalität ersetzt auch diese Technik nicht. Hilft aber unterstützend, genau in den Punkten, in denen ich persönlich Unterstützung bestens gebrauchen kann. Denn völlig frei aus dem Nichts am Klavier aus einzelnen Noten in perfekter Fingerkoordination etwas entstehen zu lassen, was emotional berührt, das kann ich nicht und wer das kann, hat meine absolute Hochachtung und braucht auch keine Maschine MK3.

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  • Sehr cool - Gerne mehr dazu, wenn Du Dich noch mehr damit beschäftigt hast. Wie gesagt: Ich hab mich an das Teil erst recht wenig rangewagt :-/ Gerne mit Trackbeispielen.


    Eine kurze Frage zur Haptik:


    Wenn Du die Drumpads drückst, gehen die Buttons etwas "weich & tief" (So wie wahrscheinlich die seitlichen Auswahlbuttons) oder sind die eine "harte Oberfläche", die nicht wirklich nachgibt? Ich weiß nämlich nicht, ob das Ansprechverhalten meiner Drumpads so gewünscht ist, oder die Drumpads vom Vorbesitzer durchgenudelt wurden :D Von meinen Traktor Kontrol-Geräten kenne ich nämlich nur dieses "weiche nachgeben" und keinen harten Button ohne Druckpunkt...

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  • Die Drumpads sind eher hart und fest von der Oberfläche. Wenn die nachgeben, dann nur sehr wenig, wenn überhaupt. Die seitlichen Auswahlbuttons sind weicher und haben einen spürbaren Druckpunkt. Die Drumpads reagieren eher auf die Intensivität des Drucks, aber eher durch den dann gehörten Sound und weniger durch ein Nachgeben. So zumindest erinnert. Mehr, wenn ich wieder vorm Gerät sitze. Bisher habe ich rein technisch-mechanisch oder von der Haptik nichts auszusetzen. Fühlt sich alles wertig und gewollt so an.

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  • Super - dann ist bei mir alles richtig... Kenne von meinen bisherigen Controllern nur das Verhalten der Knöpfe auf der linken Seite (und nicht das harte, drucklose Anschlagen der Drumpads)...


    Danke - hatte ich mich schon immer gefragt :)

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