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Samstag
Wettlauf nach El Dorado (#WettlaufnachElDorado), Ravensburger
Keine Essen-Neuheit, aber da bei Ravensburger gerade der erste Tisch des Tages für uns frei wurde hat es sich angeboten diese Lücke zu schliessen. Die übersichtlichen Regeln lassen keine Fragen offen und laden zum schnellen ausprobieren ein. Und siehe da – El Dorado entpuppt sich als rasantes Deckbuilding „light“ mit schönem Thema und rundum gelungener Aufmachung mit ausreichend Variabilität im Setup.
Im Vergleich zu Dominion stehen einem zwar nur 4 Karten pro Runde zur Verfügung, doch es bleibt oft trotzdem knifflig wie diese bestenfalls eingesetzt werden, da die Bewegungsmöglichkeiten auf dem Spielplan zusätzliche Entscheidungen abverlangen.Das Spiel ist rasch gespielt, liefert aber trotzdem genug knifflige Momente (welche Route gehe ich, welche Karte kaufe ich…), und bietet sogar die Möglichkeit die Mitspieler etwas zu ärgern indem man sich etwas ungeschickt vor Ihnen platziert. Die richtige Mischung für ein emotionales, bisweilen gar dramatisches Spielerlebnis da man manchmal händeringend auf die passenden Karten wartet die einem die Weiterreise erlauben, und sich dann umso mehr freut wenn man endlich wieder ein paar Felder vorangekommen ist.
Uns Dreien hat es jedenfalls sehr gut gefallen, und wir hätten auch direkt eine Revanchepartie angehängt, wäre kein weiteres Messeprogramm zu absolvieren gewesen. Das erste Highlight war also bereits gefunden.
Infos zur Partie:
Anzahl Spieler: 3
gespielt: vollständige Partie (ca. 40 min)
Vorläufige Note: 8/10
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When I Dream (#WhenIDream), Repos
Ich kam etwas später zu der Runde dazu, und musste jedoch gleich die Rolle des Träumenden einnehmen. Da ich die Regeln nur zur Hälfte mitbekommen habe, misslang der erste Anlauf natürlich gnadenlos. Jede weitere Runde hat dann zum Verständnis des Spielablaufs beigetragen, so richtig zünden wollte es aber bei keinem von uns, auch wenn die Grundidee sicherlich ganz putzig ist.
Infos zur Partie:
Anzahl Spieler: 4
gespielt: 4 Runden (ca. 20 min)
Vorläufige Note: 5-6/10
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Century Spice Road (#CenturySpiceRoad), Abacus Spiele
Wir haben bei Abacus Platz gefunden und einen weiteren Prä-Essen Titel nachgeholt. Century besticht durch seine tolle Optik und das hochwertige Material. Im Kern jedoch ist es ein recht abstraktes und solitär ablaufendes Ressourcen-gegen-Siegpunkte-Tausch-Spiel, das gut und gerne als Vorzeigebeispiel des seelenlosen Euro-Punktesalat-Spiels herhalten könnte.
Es funktioniert, es läuft rund, es schön anzusehen – aber in Summe ist das doch zu wenig Emotion und Interaktion, als dass es weit genug aus der Masse der Mittelklasse hervorstechen könnte. Vor ein paar Jahren hätte das sicherlich noch anders ausgesehen. Vielleicht ergeben sich durch die Kombinationsmöglichkeiten mit den anderen beiden Titeln der Reihe ja aber doch noch reizvolle Möglichkeiten?
Infos zur Partie:
Anzahl Spieler: 5
gespielt: vollständige Partie (ca. 45 min)
Vorläufige Note: 6/10
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Number 9 (#Number9), Abacus Spiele
Da wir gerade so gemütlich sassen haben wir dann auch gleich den nächsten Abacus-Titel nachgeholt. Number 9 besticht in den ersten Runden durch den Reiz noch nicht genau zu wissen wie man die klobigen Teile nun denn am besten unterbringt und möglichst gewinnbringend aufeinanderstapelt.
Schnell jedoch wird klar dass es mit der Wiederspielbarkeit hapern könnte, da hier ein simples aber effektives Spannungsmoment fehlt um auch langfristig Reiz auszuüben (sei es ein Timer, oder unterschiedliche Startbedindungen, oder oder). Selbst die Anzahl der Teile die noch kommt lässt sich irgendwann klar vorhersagen (wieso werden nicht pro Runde einfach 1-2 Karten aus dem Stapel weggelassen so dass es nicht vollständig ausrechenbar bleibt?). In der „Ubongo“-Kategorie eindeutig der schwächere Titel.
Infos zur Partie:
Anzahl Spieler: 3
gespielt: vollständige Partie (ca. 25 min)
Vorläufige Note: 5/10
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Indian Summer (#IndianSummer), Edition Spielwiese
Da ich Patchwork sehr mag, war ich doch erstaunt dass dies für Indian Summer weniger zutrifft. In Indian Summer erschlagen die Anzahl der zusätzlichen Bonusplättchen und deren Tauschmöglichkeiten das eigentlich so simple und elegante Grundprinzip des Spiels. Es wird unnötig fummelig und unübersichtlich, ohne dass man dafür mit mehr Spieltiefe belohnt werden würde (ich hatte zeitweise ein gutes dutzend Bonusmarker vor mir liegen).
Die Form der Teile rückt in den Hintergrund, da man mit Eichhörnchen nahezu jede Lücke problemlos schliessen kann – in Patchwork gab es hingegen nur sehr wenige Möglichkeiten die Lücken zu „flicken“. Zudem gefällt mir das Rennen um die Komplettierung des Tableaus nicht - zu schnell kann ein Spieler mit einem grossen Plättchen und x Eichhörnchen die letzten Felder abdecken und das Spiel im Nu beenden. Der Versuch der Interaktion über die Pilz-Aktion (Plättchen-Klau) wirkt zudem etwas aufgesetzt und ist weniger von Bedeutung als es zunächst den Anschein hat. Indian Summer ist sicherlich kein schlechtes Spiel, jedoch würde ich Patchwork jederzeit vorziehen.
Infos zur Partie:
Anzahl Spieler: 4
gespielt: vollständige Partie (ca. 35 min)
Vorläufige Note: 5-6/10
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Cafe Fatal (#CafeFatal), Zoch
Leider hatte Zoch dieses Jahr wenig spannendes für mich zu bieten, und da wir in diesem Moment gerade nur zu zweit unterwegs waren, fiel die Wahl auf Cafe Fatal anstatt auf Chickwood Forest (welches zu zweit womöglich nicht sonderlich gut funktioniert hätte). Es stellte sich schnell heraus dass auch Cafe Fatal zu zweit offenbar weniger spannend ist – um es kurz zu machen: es hat einige Elemente von Las Vegas, ohne jedoch dessen Klasse zu erreichen.
Das Thema greift leider auch nicht wirklich (es müssen Pizza-/Käse- und Tortenstücke gesammelt werden – auch hier hat Vegas mit dem passenden Zocker-Thema die Nase weit vorn), und somit bleibt am Ende nur ein solides Würfelspiel übrig, welches von der guten Konkurrenz in diesem Sektor deutlich überschattet wird.
Infos zur Partie:
Anzahl Spieler: 2
gespielt: vollständige Partie (ca. 15 min)
Vorläufige Note: 4-5/10
Loot Island (#LootIsland), Whats Your game
Kurz vor Hallenschliessung haben wir uns noch an Loot Island herangewagt. Das übersichtliche Material und die kleine Spielschachtel täuschen über die doch recht umfangreichen Regeln hinweg, die man einem Spiel dieser Grössenkategorie nicht direkt angesehen hätte. Trotz guter Erklärung hat mich das Spiel nach einer Proberunde (zu mehr hat es zeitlich leider nicht gereicht) etwas ratlos zurückgelassen. Es könnte ein nettes Zockerspiel mit typischem Set-Sammelmechanismus sein, oder es könnte sich als unnötig verkopftes/verkompliziertes Kennerspiel entpuppen dem durch etwas zuvielen Detailregeln die Eleganz verloren geht die durch das hübsche übersichtliche Material versprüht wird.
Für eine Meinungsbildung war die Proberunde jedenfalls zu wenig, daher enthalte ich mich vorerst bei der Wertung und hoffe dass ich zeitnah nochmals die Chance erhalten werde eine ganze Partie zu spielen. Loot Island war dann jedenfalls irgendwann auch ausverkauft, es hat offenbar also das gewisse etwas dass viele Spieler davon überzeugen konnte.
Infos zur Partie:
Anzahl Spieler: 3
gespielt: eine Beispielrunde (ca. 15 min)
Vorläufige Note: keine Wertung
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