When I dream & Co: Hygiene und Reinigung von reihum benutzten Spielmaterial mit direktem Körperkontakt?

  • Nennt mich pingelig. Aber mit der Vorstellung kann ich mich nicht so recht anfreunden, eine eng anliegende Schlafbrille mit direktem Kontakt zu Stirn, Augen und Nase in grösserer Spielrunde (fernab Familie, engste Freunde) reihum wandern zu lassen. Der SPIEL'17 Neuheit "When I dream" liegt eine solche bei. Das Material scheint eine Art von Kunstfaser zu sein, also eher schwitzig statt aufsaugend wie Bauwolle. Ob die waschbar ist? Keine Ahnung, da ich keine Pflegehinweise finden kann.

    Diese Schlafbrille ist neben dem atmosphärischen Bonus allerdings auch spielerisch sinnvoll, weil eben ein Mitspieler für zwei Minuten plus anschliessende Ratephase die Augen geschlossen haben oder zumindest nichts vom Spielgeschehen mitbekommen sollte. Klar könnte man einfach so in die Luft schauen und die Augen schliessen oder sich mit seinem Stuhl vom Spieltisch wegdrehen. Klingt aber alles irgendwie nach Notlösung.


    Meeple und Spielgeld und Holzklötzchen-Ressourcen werden auch herumgereicht und hat jeder in seinen Händen. Kein Problem. Nur wenn ich etwas minutenlang im Gesicht trage, ist das für mich eine andere Kategorie. Also demnächst Sagrotan Hygiene-Spray mit einpacken und regelmässig die Schlafbrille desinfizieren oder vorab herumfragen, ob jemand akuten Herpes facialis hat, eine Bindehautentzündung oder Kosmetika aufgetragen hat?

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  • oder vorab herumfragen, ob jemand akuten Herpes facialis hat, eine Bindehautentzündung

    Soweit würde ich zustimmen - bei allen weiteren Überlegungen würde ich dankend abwinken. Solange ich noch mit Bargeld bezahle, nehme ich doch noch zu einem ganz anderen "Seuchenträger" engeren Kontakt auf ...


    Just my 2 cents

  • Bei engen Freunden und Familie hätte ich keinerlei Probleme mit so einer Schlafbrille. Bei Fremden hängt es vom Eindruck ab, welchen sie machen.

    Wahrscheinlich eher ein Spiel für die Runde im privaten Kreis. Stelle mir gerade vor, dass man beim Spiele-Stammtisch plötzlich Ekel verspürt nachdem jemand anderes sie aufhatte. Blöde Situation dann.

    Finde gerade auf Spieletreffen kommen einem manchmal schon Menschen unter, welche eine etwas andere Gewichtung auf Körperpflege legen.


    Im Allgemeinen finde ich, dass man sich bei dem Thema nicht zu beloppt machen sollte. Wir hatten das Thema erst letztens bei einem Gespräch im Freundeskreis: Es sind mittlerweile so viele Menschen unterwegs, welche keine Türklinken mehr anfassen, nicht mehr U-Bahn fahren oder sich eng getaktet immer wieder die Hände desinfizieren. Das hat schon was von Paranoia.

  • Klar könnte man einfach so in die Luft schauen und die Augen schliessen oder sich mit seinem Stuhl vom Spieltisch wegdrehen. Klingt aber alles irgendwie nach Notlösung.

    Nur wenn ich etwas minutenlang im Gesicht trage, ist das für mich eine andere Kategorie. Also demnächst Sagrotan Hygiene-Spray mit einpacken und regelmässig die Schlafbrille desinfizieren oder vorab herumfragen, ob jemand akuten Herpes facialis hat, eine Bindehautentzündung oder Kosmetika aufgetragen hat?

    Ja, das ist ein interessantes Thema. Hat mich auch bei "War on Terror" leicht irritiert (das Satirespiel mit der "Evil"-Sturmhaube, die jeder mal auf hat; nicht das GMT-Spiel).


    Die Bedenken sind rein objektiv betrachtet IMO allerdings unbegründet. Was bitte soll da schon groß passieren?

    Machen wir uns doch nichts vor. Der Knackpunkt ist, dass die gesundheitlichen Bedenken doch eigentlich nur eine vorgeschoben Rationalisierung eines irrationalen (und individuellen) Ekel-Empfindens sind -- sei dieses nun anerzogen, oder evolutionär bedingt, oder was auch immer. Nur: Die Irrationalität ändert ja nichts am Vorbehalt. Solche Konzepte verletzen, eben je nach persönlicher Schwelle, mitteleuropäisches Hygieneempfinden. Ich meine, man könnte ja theoretisch ebenso gut mit den Mitspielern auch die Unterwäsche tauschen, die man gerade am Leibe trägt. Eine objektive Gefahr gäbe es da in aller Regel auch nicht, aber da wäre doch für die allermeisten Mitteleuropäer sicher eine Grenze überschritten.

    Ich persönlich würde so ein Spiel darum meiden; weniger aus Angst um meine eigene Gesundheit, sondern eher aus Sorge darum, die Mitspieler in die unangenehme Situation zu bringen, ihr Bedürfnis nach Intimität überhaupt rechtfertigen zu müssen. Und andersherum ist es auch verletzend den Mitspielern gegenüber, ein Spiel nicht spielen zu wollen mit der vorgeschobenen Begründung, sich davor zu fürchten, sich von arglosen Mitmenschen ansteckende Pickel oder Sommersprossenkrebs oder sonst einen gar nicht existierenden Quark einzufangen. Das muss ja schon fast zwangsläufig Konflikte hervorrufen.


    Aber wenn alle Stricke reißen, schlage ich vor: Autosuggestion. Einfach vorstellen, die Schlafbrille oder Balaklava habe der/die Partner(in) zuvor getragen. Dann müsste es gehen... ;)

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • [...] Ich meine, man könnte ja theoretisch ebenso gut mit den Mitspielern auch die Unterwäsche tauschen, die man gerade am Leibe trägt. Eine objektive Gefahr gäbe es da in aller Regel auch nicht, aber da wäre doch für die allermeisten Mitteleuropäer sicher eine Grenze überschritten. [...]

    Coole neue Spielidee. Sollte sich für die SPIEL 2018 etwas daraus entwickeln lassen. Schlage ich Herrn Knizia mal vor. :party2:


    Oder ist "Fog of Love" schon so ein Spiel? Wird aktuell auf BGG arg gehypt.

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  • Aha! "Set Collection" bekommt eine ganz neue Dimension...


    Ich kann mich übrigens auch an eine Jenga-Variante erinnern, wo das Tauschen von Kleidungsstücken obligatorisch war -- aber dem Reiner Knizia wäre das vermutlich ein bisschen zu anspruchsvoll gewesen, so rein intellektuell betrachtet.

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  • Zur Hygene: Ich hatte vor einiger Zeit den Fall, dass ein Spieler in einer entscheidenen Situation die Würfel in der Hand hielt und draufpustete, so wie im Kasino =O

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