Der Reiz von Sammelkartenspielen

  • Angeregt durch den Beitrag ob Sammelkartenspiele Glücksspiel sind (Lootboxen = Gewinnspiel? Sammelkartenspiele auch?) wollte ich mal in die Runde fragen was für euch der Reiz dieser Spiele ist. Oder anders gefragt:


    Spielt ihr ein beliebiges Sammelkartenspiel obwohl es eben ein solches ist oder gerade weil es ein solches ist?


    Ich hatte für mich vor etlichen Jahren 2 Regeln aufgestellt: ich fange nie Tabletops und nie Sammelkartenspiele an. Ein Tabletop spiele ich inzwischen (HdR) und bin sehr glücklich damit. Vor Sammelkartenspiele schrecke ich aber immer noch zurück. Mir gefällt der Gedanke nicht Geld auszugeben ohne zu wissen was ich bekomme. Das war bei mir schon als Kind so, ich habe 1x ein Panini-Album begonnen und irgendwann nach 100 doppelten Karten das Ding entnervt in die Ecke geworfen. :cursing:


    Ich habe bei Facebook zwei Spieleläden abonniert und deren häufigster Anzeigeninhalt hat mit Magic zu tun. Das Ding läuft und läuft scheinbar. Vor kurzem kam wieder Webung für ein neues Display(?) für über 100€ welches auf 3x pro Person beschränkt ist. Inzwischen frage ich mich ja ob Magic auch so gut läuft weil viele auf wertvolle Karten zum Verkaufen hoffen. Ist es vielleicht mehr das Sammeln und evtl. Handeln als das Spielen, welches Magic immer wieder pusht?

  • Entweder man mag es oder man verteufelt es. Dazwischen kenne ich persönlich nur wenige.


    Es hat halt seinen Reiz, so eine Wundertüte aufzumachen. Bei Magic ist es aber einfach so, dass Magic ein gutes Spiel ist. Wenn man Magic richtig spielt, gibt man dafür ne Menge Kohle aus. Ich kenne Turnierspieler, die könnten von ihren Karten locker Mittelklassewagen kaufen. Die machen das aber nicht, weil sie scharf drauf sind Geld auszugeben, sondern weil sie vernarrt in das Spiel sind.


    Ich spiele Magic nur noch sehr selten (eigentlich gar nicht mehr) und hab mir für eventuelle Partien die Weltmeisterdecks gekauft. Das langt mir. Wenn man aber drin ist in der Welt und vllt. (wahrscheinlich) auch nur Magic spielt oder gar Turniere, musst du schon 3 komplette Displays kaufen. Der Spaß bei Magic besteht ja hauptsächlich im Bauen der "perfekten" Decks und alle paar Monate sind das eben andere 8und auch bei Turnieren dann nur bestimmte Editionen zugelassen).

    Es mag aber durchaus auch die Händler geben, die das alles des Profits wegen machen. Wie so immer ...


    Ich fand das Star Wars Würfelspiel deswegen eigentlich auch ganz geil. Hat das alte Magic-Feeling wieder ein wenig aufleben lassen. ich denke es ist einfach ne Mischung aus allem: Spielspaß, Decks bauen, Wundertüte aufreissen, mit Leuten übers Tauschen ins Gespräch kommen ...

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    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • OT: Ich halte es mit Sammelkartenspielen aus reinem Selbstschutz so:



  • Ich teile die Ansicht von Bandida, als Turnierspieler müsse man mehrere Displays pro Edition kaufen, nicht ganz. Ich habe lange, lange Magic gespielt. In meiner Anfangszeit, die aus Daddeln im kleinen Freundeskreis bestand, mag es zutreffend gewesen sein, dass jene, die mehr Geld in das Spiel gesteckt haben, auch die "besseren" Decks bauen konnten und somit bessere Siegchancen hatten.

    Als sich jedoch mein Spielerkreis vergrößerte und das Interesse insbesondere Richtung Turnierspiel ausschlug, war es gar nicht mehr unbedingt notwendig viel Geld in Karten zu investieren. Beim Testen der Decks wurden einfach mehrheitlich Proxies genutzt, für die Turniere hat man sich dann Karten zusammengeliehen, die man gebraucht hat.

    Ich war während meines aktivsten Magicphase Student und hätte auch gar nicht das Geld gehabt, große Summen zu investieren. Daher habe ich auch lieber Limited-Formate als Constructed-Formate gespielt. Bei Limited-Turnieren erhalten nämlich alle Spieler ihre Booster/Starterpacks vor Ort und und bauen sich daraus ein Deck.

    Aber man kann natürlich auch richtig viel Geld reinstecken, keine Frage.

    Einmal editiert, zuletzt von jaws ()

  • Ich habe früher vor Allem #Warlord - Saga of the Storm gespielt.

    Und zwar nicht weil es ein Sammelkartenspiel war, sondern obwohl es ein Sammelkartenspiel war. Das war dann natürlich eine nette Beschäftigung auf den Turnieren, wenn die Spiele schon durch waren - man hat getauscht und kam so auch in Kontakt. Über kurz oder lang habe ich simpel alle Fraktionen und Klassen gesammelt, daher war dann auch klar, wie viele Rares man aus einer neuen Edition benötigt hat und wie viele Displays man entsprechend gekauft hat und methodisch daheim aufgerissen hat...


    Später hat Phoenix Interactive das Spiel übernommen und quasi eines der ersten Living Card Games draus gemacht - jede neue Edition erschien mit 6 Startern. Einen pro Fraktion. In Summe hatte man mit jedem Starter die "Rares" einmal, "Uncommon" zweimal und "Common" dreimal - also habe ich simpel mit einer neuen Edition alles 3x gekauft und hatte Alles.

    Das empfand ich als deutlich angenehmer.


    Wobei mir einfällt, dass History of War ja quasi noch früher dran war mit Deckbuilding aus komplett bekannten Sets... Allerdings war das vorher kein Sammelkartenspiel...

  • Das "Problem"/Phänomen bei Sammelkartenspielen ist einfach: Es spricht ureigene Instinkte an, wir waren alle mal Jäger und Sammler und das schlägt sich bis heute nieder. Wenn einem das Thema anspricht und das Spiel dabei auch noch gut ist, hat man verloren. Das ist insbesondere bei Magic der Fall, das Spiel ist schon richtig gut. Klar gehören geschicktes Marketing und das etablieren einer Turnierszene mit dazu, nicht umsonst ist Magic bis heute nach inzwischen 14 Jahren immer noch die Nr. 1 am Markt.

    Ich halte es wie Bandida , einige preconstructed Decks für ein gelegentliches Spielchen und gut ist.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • jaws


    Ja ok, oder so an Karten kommen, bzw. leihen. Aber wer Turnier spielen will, braucht halt Karten, egal wie. Und irgendwer muss sie kaufen. Billig ist es jedenfalls nicht.


    Mich haben irgendwann einfach die zigtausend Fähigkeiten usw. genervt.


    Wurde unübersichtlich und ist dann wirklich nur was für Leute, die regelmäßig spielen.

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  • Hmmm - Längere Story:


    Vor 7-8 Jahren hatten ein paar Freunde und ich festgestellt das wir alle irgendwie aus vergangenen Zeiten noch ein paar Magic Karten zuhause hatten und die Frage kam auf: Ob wir nicht mal uns treffen sollten zum Spielen? Das hatten wir auch getan - Am Anfang alle 2 Wochen - irgendwann dann wöchentlich. Hatte Spaß gemacht und eigentlich war alles toll - nur hatte es mich "erwischt" und ich wollte mehr. Ich fing an fast jedes Wochenende auf irgendwelche Turniere zu gehen und habe teilweise 200-300 € (wenn nicht sogar mehr) im Monat für Magic ausgegeben - für Booster oder Karten vom Magickartenmarkt. Erst hatte ich T2 Turniere gespielt und bin später dann Richtung Legacy gewandert, was auch nicht gerade günstiger war - eher das Gegenteil.


    Problem aber war nicht das Wöchentliche Turnier Spielen oder das Geld das ich ausgegeben hatte - Für ein paar Kartonkarten - Nein das Problem war das das Treffen mit Freunden litt darunter. Einige taten es mir gleich und waren ähnlich besessen. Andere wollten kein Geld mehr dafür ausgeben und waren soweit mit ihren Karten zufrieden. Das hat sich darin geäußert das irgendwann ein Großteil keine Lust mehr hatte zu spielen da die Decks derjenigen die Geld dafür ausgegeben hatten ungleich stärker waren.


    Das Einführen von EDH und Pauper Decks usw. hatte nur mäßigen Erfolg die Anfangs grandiose Stimmung wieder einzufangen. Letztendes hatte ich mich dann entschlossen mich auf dem Brettspiel Markt umzusehen was für eine Alternative es geben könnte und kaufte dann #Dominion - was leider bei uns nicht so gut ankam. Lag auch daran das im Grundspiel jeder mehr oder minder nur für sich gespielt hatte. Also nochmals ein Deck Building Game gesucht und mit #Thunderstone fündig geworden. Das Spiel sowie später #ThunderstoneAdvance haben wir "ewig" gespielt und jeder hatte spaß daran. Bis irgendwann es losging mit der Frage. Was könnten wir noch so spielen. Antwort dazu ist eine Spielsammlung von im Moment etwa 270 Spielen und zig Erweiterungen zu etlichen dieser Spiele. Wir treffen uns nach wie vor 1-mal die Woche und spielen irgendetwas. Ein Teil von damals ist leider nicht mehr dabei - dafür kamen aber auch neue Leute - Letzten Endes kann ich sagen das die Magic sucht auch was Gutes hatte.


    Enge Freundschaften und spaß über die letzten paar Jahre mit Brettspielen!


    Aber um ehrlich zu sein - Ich bin froh von der sucht "Magic the Gathering" weg gekommen zu sein. Heute spiel ich höchstens noch in Steam wenn ich mal "große" Langeweile habe Magic Duels - Sehe ggf. ein paar neue Karten und denke mir - Neee dafür gebe ich kein Geld mehr aus.

    In Schimpf und Spiel, Sagt man oft der Wahrheit viel.
    »Fruchtkörner«. Johann Nepomuk Vogl

    Einmal editiert, zuletzt von D3im0s ()

  • Magic ist ein unfassbar herausragend gutes Spiel. Das ist der Hauptgrund für den Erfolg.


    Weiterhin hat WotC es frühzeitig verstanden, ein Organized Play so aufzubauen, dass für jeden etwas dabei ist. Wer tief in die Welt von Magic versinken und viel Geld ausgeben mag, der kann Turniere auf entsprechendem Niveau spielen und dabei theoretisch auch wieder viel gewinnen. Wer nur gelegentlich mal spielen möchte, für den gibt es ebenfalls passende Turniere, für die man nur wenig Geld investieren muss. Und selbst wenn man keine Turniere spielen möchte, kann man mit wenig Karten im Freundeskreis viel Spaß haben.

    Ansonsten geht natürlich ein gewisser Reiz vom Prinzip Wundertüte aus und davon, mit anderen Menschen Karten zu tauschen. Wenn man sich auf Events trifft, geht dies oft gesellig zu und es sind auch schon viele soziale Kontakte über Magic entstanden.


    In meiner aktiven Magic-Zeit, auch als Schiedrichter, habe ich die Groß-Events auch genutzt, um etwas von der Welt zu sehen. So habe ich zum Beispiel bei Turnieren in Helsinki, Paris, Brüssel oder Wien auch die Gelegenheit für Sightseeing genutzt. Ich war auch wegen Magic einmal auf der Gen Con, 1995 in Milwaukee.


    Und das WoW-TCG hat mich mal nach San Diego gebracht. Das war auch ein nettes Erlebnis. :)


    Aber ich schweife etwas vom Thema ab ...

    Das war bei mir schon als Kind so, ich habe 1x ein Panini-Album begonnen und irgendwann nach 100 doppelten Karten das Ding entnervt in die Ecke geworfen.

    So etwas anzufangen ist generell nur dann sinnvoll, wenn man weiß, dass man einige Tauschpartner haben wird, egal ob Panini oder Magic.

  • Das ist insbesondere bei Magic der Fall, das Spiel ist schon richtig gut. Klar gehören geschicktes Marketing und das etablieren einer Turnierszene mit dazu, nicht umsonst ist Magic bis heute nach inzwischen 14 Jahren immer noch die Nr. 1 am Markt.


    Wie die Zeit so vergeht, das sind inzwischen sogar schon 24 Jahre ;)

    Magic technisch bin ich ja schon seit 15 Jahren "clean", die Karten hätte ich damals aber behalten sollen, wäre eine gute Geldanlage gewesen und hätte wohl mit Gewinn geendet, so war das eher ein Fass ohne Boden.

    TCGs fasse ich jedenfalls nicht mehr an, hab das gehabt, brauche ich nicht wieder.

  • LCGs sind ein guter Ersatz, auch wenn man da ebenfalls (fast) ins Bodenlose fallen kann. Man muss sich nur mal anschauen, wie viel Krempel es zu HdR gibt.


    Aber dort ist es irgendwann endlich und man kauft nicht die Katze im Sack

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  • Magic ist ein unfassbar herausragend gutes Spiel. Das ist der Hauptgrund für den Erfolg.

    Das kann man wohl wirklich so sagen.

    Die Sammelleidenschaft tut natürlich das ihre dazu.


    Wichtig dafür dass jemand mit einem Sammelkartenspiel lange Spaß hat ist letztlich, dass man Zugang zu ausreichend Spielpartnern hat, welche eine ähnliche Erwartung an das Spiel haben.


    Wenn man das Ganze - im Rahmen eines "normalen Spieleabends" etwa - nicht zu verbissen sieht, kommt man um den "Pay to Win"-Anteil ganz gut herum.

    • Man kann fehlende teure Karten einfach ausdrucken - wenn sie denn wirklich fehlen
    • Man kann Decks verleihen.
    • Man kann bewusst Decks bauen, die witzig/interessant sind und für das Level der Spielgruppe passen
    • ...

    Aber dort ist es irgendwann endlich und man kauft nicht die Katze im Sack

    Das Katze im Sack kaufen lässt sie bei Sammelkartenspielen auch umschiffen, wenn man keine Boosterpacks etc. kauft, sondern Einzelkarten, die man wirklich braucht, ertauscht oder kauft (geht sehr gut online). Ein paar Freunde spielen noch recht aktiv Magic, ein Boosterpack hat hier aber glaube ich schon lang niemand mehr aufgemacht.

  • Das Katze im Sack kaufen lässt sie bei Sammelkartenspielen auch umschiffen, wenn man keine Boosterpacks etc. kauft, sondern Einzelkarten, die man wirklich braucht, ertauscht oder kauft (geht sehr gut online)

    Wobei es dann schon echt weh tut, wenn man für ne Karte 60/70 Euro auf den Tisch legen muss, nur weil einem gerade DIE EINE fehlt

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • LCG ja, TCG/CCG Nein!


    Das war für mich auch der Tod für Destiny obwohl ich es eigentlich interessant fand, weil das Niveau scheinbar unter einen LCG liegt. Aber da bin ich konsequent.


    Bei Tabletop kommt mir ebenfalls nur XWing ins Haus.

  • Wobei es dann schon echt weh tut, wenn man für ne Karte 60/70 Euro auf den Tisch legen muss, nur weil einem gerade DIE EINE fehlt

    Nicht wirklich. Für diese EINE Karte müsstest du unter Umständen ja auch mehrere Displays im Wert von hunderten von Euro öffnen. Durch die Einzelkartenshops können sich inzwischen Spieler halt ein Deck 'a la carte' auf dem Reißbrett zusammenstellen und dann komplett kaufen. Macht preislich oft deutlich mehr Sinn, als die Decks durch das Aufreißen von Boostern zusammen zu bekommen.

    Da musst du eher mit dem leben, was du findest.

  • Mutter


    Ja natürlich, sonst würde man es ja nicht machen und sich die Displays kaufen. Ich meinte eher "in dem Moment tut es dann weh", wenn man für eine Karte Papier so viel zahlt.

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  • Ja, das stimmt natürlich.


    Ich glaube, es ist wirklich der Unterschied, ob man diesen 'Überraschungs-Zauber-Wundertüten-Effekt' haben will/braucht oder nicht. Wobei die Leute, die sich ihr Deck online zusammenstellen, vermutlich eigentlich mit einem LCG deutlich besser bedient wären. :)

  • Ich hatte vor mehr als 10 Jahren mit Yu-Gi-Oh angefangen und war als Jugendlicher ziemlich besessen davon. Das Problem war, dass im ländlichen Raum ziemlich wenig Turniere veranstaltet wurden und das mein Budget, trotz Nebenjob, ziemlich dürftig aussah. Mit der Zeit hatten wir eine etwa zehnköpfige Truppe zusammen und spielten jeden Tag, kauften Booster, Decks und Zubehör. Das ging etwa zwei Jahre so bis unserer Kartenhaus zusammenbrach, weil immer weniger Leute Geld ausgeben wollten - die Prioritäten verschoben sich etwas ;).

    Ein Jahr später probierte ich mein Glück mit Magic. Das System gefiel mir sogar besser. Unser städtischer Brettspielladen machte allerdings nach einem Jahr die Schotten dicht und mir fehlten plötzlich wieder Mitspieler.


    Der Reiz an Sammelkartenspielen liegt für mich im Sammeln von Karten, Deck bauen, spielen und in der engen Verflechtung unter den Spielern.

    Ein Teil der 'alten' Yu-Gi-Oh Spieler sitzt bis heute regelmäßig am Spieltisch.

    Wir sind neben Brettspielen mittlerweile zu den LCGs übergegangen. Für uns die bessere Lösung.

  • Ich meinte eher "in dem Moment tut es dann weh", wenn man für eine Karte Papier so viel zahlt.

    Warum sollte das weh tun? Die Karte verliert ja nicht sofort an Wert nach dem Kauf. Die kann man später auch wieder verkaufen, wenn man sie nicht mehr braucht.


    Tut dir auch weh, wenn du eine Eintrittskarte für ein Konzert kaufst? Das ist auch nur ein Stück Papier. Oder wenn du ein Hörbuch kaufst? Dafür bekommst du nicht mal ein Stück Papier.


    Es gibt auch Leinwände, für die Menschen Millionen zahlen, obwohl es doch nur eine Leinwand ist, die zudem auch schon jemand bemalt hat, somit also unbrauchbar ist ...


    Ich hoffe, du verstehst, worauf ich hinauswill. Man kauft nicht einfach nur ein Stück Papier, sondern man kauft etwas, das eine Menge Emotionen und mehr auslösen kann.

  • Bei Star Wars Destiny empfinde ich den Sog für Sammler/Spieler mit Zwang zur Komplementierung übrigends besonders stark:

    Zufallskomponente der Booster + Limitierung der Wellen (die Neueren werden ja zeitlich begrenzt verkauft, wenn ich das richtig im Kopf habe) + starke Lizenz.

    Ich passe genau auf die Zielgruppe und wäre auch fast schwach geworden. Als ich mir aber grob durchgerechnet hatte was allein die erste Welle (Displays, Einzelkarten/-Würfel und Starter) gekostet hätte, war es mir einfach zu teuer.

    Das Spielsystem ist dagegen Spitze. Die Starter gebe ich nicht mehr her.

  • Das Katze im Sack kaufen lässt sie bei Sammelkartenspielen auch umschiffen, wenn man keine Boosterpacks etc. kauft, sondern Einzelkarten, die man wirklich braucht, ertauscht oder kauft (geht sehr gut online)

    Wobei es dann schon echt weh tut, wenn man für ne Karte 60/70 Euro auf den Tisch legen muss, nur weil einem gerade DIE EINE fehlt

    Die Frage ist: Braucht man diese paar Karten wirklich, um mit so einem TCG Spaß zu haben? So lange man keine Turniere spielen mag, geht das meiner Erfahrung nach auch dann prima, wenn keine Karte mehr als die persönliche Grenze von X kosten darf (z.b. 5€). Sehr viele brauchbare Karten mit guter Verfügbarkeit oder ohne Tunierrelevanz bekommt man eh für Centbeträge nachgeworfen. Oder wenn's nicht geht, dann druckt man die Karte aus, oder besorgt sich günstig eine deutlich beschädigte oder... Glaube das ist sehr stark Typ-Sache, ob man immer das Beste haben muss, oder ob man auch kleinere Brötchen backen kann.

  • Es ist nicht billig, ich kenne da "leider" einige die da Geld reinblasen, allerdings ist das eher ein Handeln. Ich denke viele Spieler kaufen sich über Handelbörsen ihre speziellen Karten zusammen. Verkaufen andere wieder, das ist ja ein kommen und gehen. Da wird dann auf spezielle Karten sogar spekuliert das sie im Wert steigen oder fallen, weil irgendwelche Editionen anstehen oder sich die Turnierformate ändern. Ich kriege das immer nur nebenbei mit, spiele seit 20 Jahren kein Magic mehr. Für mich wirkt das öfters so das es eben auch um das Spiel außerhalb des Spielens geht. Andere jonglieren mit Kryptowährungen ;)

  • Oder Aktien ;)

  • Spielt ihr ein beliebiges Sammelkartenspiel obwohl es eben ein solches ist oder gerade weil es ein solches ist?

    Nein.

    Ich war nur der dumme Hund, welcher der Sammellust mehrmals zum Opfer fiel.


    Mir hat kaum eines der Spiele echt Spaß gemacht.

    "Deck basteln", macht mir nämlich schon mal überhaupt keinen Spaß - und das ist offensichtlich die halbe Miete für vergnügliche Deckbauspiele.


    "Deck bauen" kommt mir vor wie: ich hab die Idee für ein interessantes Spiel, aber Balancing austesten ist mir zu fad: macht ihr das!

    Wobei es eh nicht um Balancing geht (?).

    Und was dann beim Spielen lustig sein soll, was schon vor dem Spiel durch das Material vorentschieden ist, versteh ich auch nicht so recht.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Ich habe vor ca. einem Jahr mal etwas in Magic reingeschnuppert. Mir ein Commander Deck gekauft und dann noch einige Booster. Die ersten paar Partien mit meinem Kumpel waren ganz witzig, aber dann gegen einen Crack mit einem richtig guten Deck gespielt und halt auf die Mütze bekommen.


    Am meisten hat mich aber dabei gestört, dass quasi das Universum so groß ist, dass ich gar keine Ahnung habe, was kommen konnte. Bei einem Brettspiel ist das ziemlich begrenzt und man hat das meiste nach der ersten Partie schon gesehen. Für Magic müsste ich da soviel Zeit reinstecken, um auf dem Laufenden zu bleiben. Dafür hat mich das Gameplay dann doch nicht so gepackt. Auch das Deckbauen finde ich nicht so spannend. Bei allen Brettspielen kann man ohne dieses Metagame auch gut losspielen und zu ein paar die einen interessieren, kann man sich etwas über Strategien austauschen oder in einer ruhigen Minute drüber nachdenken. Das liegt mir mehr. Vom monetären Unterschied will ich auch gar nicht erst anfangen. Für mich wäre ein CCG (und wahrscheinlich auch ein LCG) ein eigenes Hobby neben dem Brettspielen und ich habe nicht Gelgenheit für beides.

  • Und was dann beim Spielen lustig sein soll, was schon vor dem Spiel durch das Material vorentschieden ist, versteh ich auch nicht so recht.

    Es ist ein Irrglaube, dass das Resultat schon durch das Material vorentschieden sei.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

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  • Brettspiele und LCG/TCG zu vergleichen ist auch schwierig. Beim Brettspiel gibt der Autor mit dem Deck vor, was man bauen kann. Bei LCG/TCG entscheidet der Spieler viel mehr, welche Karten er einbaut.


    Thygra


    Also mir persönlich würde es weh tun 60€ für eine einzelne Karte zu berappen. Egal ob Konzerte teurer sind oder ich Spaß mit der Karte habe. Aber das ist ja nur mein persönliches Empfinden

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<