Macht doch was ihr wollt... [war: Die Zukunft von online ist offline?]

  • Gerade eben beim Durchzappen bei Galileo hängengeblieben, Amazon möchte eigene Läden in Deutschland eröffnen:


    Offline-Handel: Amazon will Ladengeschäfte in Deutschland eröffnen - ComputerBase


    Das soll für all die Sachen sein, die viele Menschen gerne real sehen vor dem Kaufen (Essen, Kleidung, Möbel). Vielfach soll es eine Art Showroom werden, in denen man wenige Austellungsstücke vorfindet, welche man dann noch im Laden online bestellen kann und nach Hause geliefert bekommt...


    Ist die Zukunft des Onlinekaufs plötzlich der Onlinekauf im Offlineladen? *)

  • Mittelfristig erwarte ich von Amazon auch nur wenige "richtige" Ladengeschäfte, sondern mehr Showrooms. Richtige Läden sind auch für einen Riesen wie Amazon nicht ohne Risiko.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

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  • Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Hat jetzt nicht direkt mit Amazon und deren stationären Läden zu tun, aber gestern gab es ein interessantes Interview zur Zukunft des Online- und Offline-Handels im DLF:

    interview_mit_alexander_graf_exp_e_commerce_zum_dlf_20171218_0817_897f2cbc.mp3


    Bei der Aussage des Experten: "Man sieht es aber auch daran, dass sehr, sehr viele onlineorientierte Unternehmen, die große Lagerkapazitäten betreiben und auch ausbauen und weiterbauen müssen, dass die momentan gar nicht so einfach wachsen können, weil die in den Standorten, wo sie ihre Läger haben und Logistikkapazitäten aufbauen wollen, gar keine Leute mehr finden." musste ich direkt an einen gewissen Online-Spielehändler aus Merseburg denken...

  • Hallo,

    Kein Wunder, so wie die bezahlt werden. Das ist n Witz (ganz allgemein Logistikbranche)

    kann es sein, dass diesen Arbeitern trotz guter Geschäfte nichts gegönnt wird? 8))
    Ist es ein Problem des Arbeitsmarkt?

    Liebe Grüße
    Nils

    Logistik ist kein wertschöpfender Prozess. Logistik sind nur Kosten. Ergo wird gespart und nirgends kann man mehr sparen als am Arbeiter. Deswegen wird Logistik doch überall outgesourced

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  • Mag sein. Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass ich immer über Arbeitgeber, die gerne betonen wie erfolgreich sie doch im Geschäft seien, ein wenig verwundert bin, wenn sie sich sofort im nächsten Atemzug beklagen, dass der Arbeitsmarkt nichts hergibt. Erkenne nur ich darin einen Zusammenhang? 8))

    Liebe Grüße
    Nils

  • Kein Wunder, so wie die bezahlt werden. Das ist n Witz (ganz allgemein Logistikbranche)

    Mag sein. Allerdings ist das ein Job, für den man quasi keinerlei Vorbildung benötigt. Das kann nahezu jeder machen. Da finde ich es zumindest folgerichtig, dass ein solcher Job eher am unteren Ende der Skala angesiedelt ist - und irgendein Job muss ja nun mal in der Skala unten stehen ...

  • Kein Wunder, so wie die bezahlt werden. Das ist n Witz (ganz allgemein Logistikbranche)

    Mag sein. Allerdings ist das ein Job, für den man quasi keinerlei Vorbildung benötigt. Das kann nahezu jeder machen. Da finde ich es zumindest folgerichtig, dass ein solcher Job eher am unteren Ende der Skala angesiedelt ist - und irgendein Job muss ja nun mal in der Skala unten stehen ...

    Wir reden hier von 800€ netto und weniger für einen Vollzeitjob im Schichtssystem. Wenn du das fair findest: ich nicht


    Bildung hin oder her: die tun genauso ihre Arbeit wie jeder Andere

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  • Bildung hin oder her: die tun genauso ihre Arbeit wie jeder Andere

    Allgemein: Das ist aber nun eine sehr politische Diskussion. Mit diesem Argument müsstest du für einen Einheitslohn sein. Bist du das?


    Ich weiß nicht, was Lagerarbeiter verdienen. Darum geht es auch eigentlich gar nicht. Denn auch wenn sie mehr verdienen würden: Es wird immer irgendeinen Job geben, der schlechter bezahlt sein wird als andere, obwohl da jemand seine Arbeit genauso gut macht wie andere. Wenn man keinen Sozialismus möchte, ist das unvermeidbar. Und wenn das dann eben so ist, dann finde ich es zumindest nachvollziehbar, dass ein solcher Job schlecht bezahlt ist, dan man ohne jegliche Vorbildung machen kann. Darum ging es mir, nicht speziell um Lagerarbeiter.

  • Nein ich bin für eine angemessene Entlohnung, von der man (wenn auch nicht mit großen Sprüngen) leben kann. Und wo vllt auch mal n Kinobesuch für 30€ drinsitzt.


    Und ich wunder mich nicht über mangelndes Personal, wenn ich nicht so entlohne.


    Das hat nichts mit Sozialismus zu tun, sondern mit Würde. Freut mich ja, wenn irgendein Mensch 10 Semester Medizin studiert und Menschen helfen kann. Ich freu mich aber auch, wenn ich keine Krankenhauskeime bekomme, weil die Putzfrau trotz niedrigem Gehalt einen vernünfteln Job macht.

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  • Wenn man keinen Sozialismus möchte,

    aber für die gute Konjunktur schlechtvergütete Jobs aufhartzen, damit sie überlebensfähig werden, sollte es nun auch nicht unbedingt sein - zumindest nicht, wenn der Unternehmer hervorragende Geschäfte macht. Ich meine, dass sei zumindest auch ein moralischer Aspekt.

    Aber die Klagen in meinem Umfeld betrifft ja nicht nur schlecht vergütete Jobs. Das Problem dürfte unter anderem sein, dass einem neuen Angestellten schlecht eine höhere Vergütung anboten werden kann als den bereits vorhandenen Angestellten - tät' böses Blut geben, käme das heraus.

    Lliebe Grüße
    Nils

  • Bildung hin oder her: die tun genauso ihre Arbeit wie jeder Andere

    Allgemein: Das ist aber nun eine sehr politische Diskussion. Mit diesem Argument müsstest du für einen Einheitslohn sein. Bist du das?


    Ich weiß nicht, was Lagerarbeiter verdienen. Darum geht es auch eigentlich gar nicht. Denn auch wenn sie mehr verdienen würden: Es wird immer irgendeinen Job geben, der schlechter bezahlt sein wird als andere, obwohl da jemand seine Arbeit genauso gut macht wie andere. Wenn man keinen Sozialismus möchte, ist das unvermeidbar. Und wenn das dann eben so ist, dann finde ich es zumindest nachvollziehbar, dass ein solcher Job schlecht bezahlt ist, dan man ohne jegliche Vorbildung machen kann. Darum ging es mir, nicht speziell um Lagerarbeiter.

    Falsch, mit diesem Argument kann man auch einfach dafür sein, dass jeder Vollzeit-Job eine gewisse Mindestentlohnung erhält, Entlohnung aber dennoch nach Aufwand, Bildung und abwerfenden Profit differenziert wird. Keine Ahnung, wie der Fachbegriff dafür ist, aber "du bist nicht für Extrem A, dann musst du für das gegenteilige Extrem B sein" ist schon eher schwache Diskussionskultur.


    Doofe Frage, aber müsste nicht mit Mindestlohn und Vollzeit mehr als 800 netto rauskommen (und jetzt bitte keine Beispiele mit verheiratet und Steuerklasse 5)? Ich finde schon, dass jeder Job über Sozialhilfe-Niveau entlohnt werden sollte. Ansonsten stellt sich für mich die Frage ob es a) den Job wirklich braucht oder b) für die Dienstleistung nicht einfach ein höherer Preis angesetzt werden muss (um entsprechend höhere Löhne zu zahlen). Sonderformen wie Praktika und ähnliches würde ich da jetzt nicht zwingend einbeziehen wollen.


    Aufstocken bei Vollzeit finde ich eine ziemlich krumme Nummer von versteckter Subvention an Unternehmer, die keine anständige Löhne auszahlen. Ich bin aber nicht auf dem Laufenden, ob es das bei Mindestlohn noch gibt. Bin für Klärung dankbar.

  • Ja jetzt mit Mindestlohn müsste mehr rauskommen. Wenn die denn nicht wieder tricksen würden. Die Zahl ist bei meinem Post zugegebenermaßen auch von 2010, da gab es noch keinen Mindestlohn.


    Allerdings wird wohl getrickst, indem die Ziele unerreichbar hoch gesteckt werden und Zeit für alles mögliche abgezogen wird von der realen Zeit. Speziell bei Logistik wird beispielsweise die Packzeit elektronisch ermittelt. Wenn’s aber länger dauert, was eigentlich immer der Fall ist, wird das darüber einfach nicht berechnet. Und das System interessiert sich nicht dafür, ob der Mensch nicht schneller packen konnte, weil es sich in den Gängen staut etc. pp.

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  • Kein Wunder verdienen die nix, wenn man bei Amazon und Co die Sachen "Nachgeschmissen" kriegt. Das ganze Ding ist ein Rattenschwanz, denn wer möchte denn für die Sachen mehr bezahlen?


    Hier in der Schweiz sieht es ähnlich aus, halt im Vergleich zu EU auf einem höheren Preisniveau: Die Leute mit einem tiefen Lohn verdienen entsprechend mehr, dafür kostet das Leben hier auch ein Schweinegeld.


    Das Problem ist der Kapitalismus, welcher leider viel zu sehr ein Teil unserer Kultur geworden ist.

    -- Man hört nicht auf zu spielen weil man alt wird. Man wird alt, weil man aufhört zu spielen !--

  • Das Problem ist ja mit der Bezahlung des Mindestlohns noch nicht gelöst. Sicher wären bei Vollbeschäftigung und Zahlung des Mindestlohns rund 1.300 € brutto drin. Die Firmen, die aber den Mindestlohn zahlen, haben ja noch Tricks dahinter, wie die Angestellten den Mindestlohn doch nicht erhalten.


    Beispiel (selbst erlebt) Sicherheitsbranche, Baubewachung: Die Leute werden für 10-12 Stunden zur Bewachung abgestellt. Da werden dann gaaaaanz großzügig Pausen abgezogen. Ich als Bauherr zahle die 10-12 Stunden, die der Mann auch da war, der Kollege erhält aber nur die Entlohnung für 8-10 Stunden. Schwupps. Im Durchschnitt raus aus dem Mindestlohn. Pausen machen die so gut wie nie, da die meist nicht viel zu tun haben und am Platz nebenbei essen und fernsehen etc. (Seit der Story müssen bei mir alle persönlich bestätigen, dass sie auch im Durchschnitt mindestens den Mindestlohn bekommen inkl. aller sonstigen Abzüge, die ein unfairer AG vornehmen könnte). Allerdings sind die Leute meist froh, dass sie überhaupt etwas haben, wo sie Geld verdienen und bestätigen dann alles...


    Aber die Mindestlohnempfänger sind noch nicht das unterste Glied in der Kette. Es gibt - besonders in der Bau-, Sicherheits,- oder Reinigungsbranche die Forderung von Firmen an die Arbeitswilligen sich selbständig zu machen. So arbeiten Subs für Subs für Subs. Keine Mindestlohnforderungen mehr notwendig. Ein selbständiger Arbeiter kann sich für nahezu jeden Preis "verkaufen". Warum Menschen das tun frage ich mich auch immer wieder. Aber das sind meistens keine Deutschen und das bisschen Knete, was dabei rumkommt, landet in der polnischen Pampa, wo der Euro nicht wie bei uns 50 Cent wert ist sondern 5 Euro... Und solange sie aus Mitgliedsstaaten der EU stammen hat man kaum eine Handhabe dagegen.


    Bis jetzt ist bei Zollkontrollen bei uns immer alles gut gegangen - aber das ist echt mein Horror, dass doch irgendwo so ein schwarzes Schaf dabei ist. Und bei kleineren, privaten Auftraggebern oder kleinen Bauunternehmern kann ich mir schon vorstellen, dass es durchaus häufiger zu diesen Situationen kommen kann.


    Und so kann ich mir vorstellen, dass es ähnlich auch im Einzelhandel und in der Logistik ist. Alles Selbständige, die 'n Appel und 'n Ei verdienen... :( DHL hat kaum noch angestellte Fahrer...

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

    Einmal editiert, zuletzt von Annabelle78 ()

  • Üblicherweise sind es Rumänen momentan, gerade vor ein paar Tagen war es in den Nachrichten dass sich ein paar vom Kran stürzen wollten, weil 6 Wochen Lohn ausstanden. Die Stadt habe ich gerade vergessen, aber kommt eigentlich dauernd vor.

  • nicht nur Rumänen und Polen (Polen waren nur mein Anschauungsbeispiel, vermutlich geht es denen aufgrund der Heimatnähe noch am Besten...) Die Art von Beschäftigung zieht sich meiner langen Erfahrung auf dem Bau durch alle Niedriglohnländer (inzwischen bei uns nur noch der EU). Die sind teilweise Wochen und Monate für einen Hungerlohn von zu Hause weg, schlicht weil die Fahrt den Lohn komplett auffressen würde, nur damit die Mama zu Hause den Nachwuchs mehr schlecht als recht versorgen kann. (Vermutlich würde manch einer von uns morgens noch nicht einmal für den Tageslohn, der am Ende rauskommt, aufstehen, wenn er diesen als Stundensatz bekäme...).


    Das mit dem über Wochen und Monate ausstehenden Lohn ist noch einmal eine ganz andere Sache... Ich musste mich vor Jahren schon auf der Baustelle einschließen, weil die Arbeiter irgendwann einen Aufstand probten und den Firmeninhaber nahezu mit Gewalt unter Druck gesetzt haben. Das kommt zu den ohnehin üblen Bedingungen sehr oft leider noch dazu... :(

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Aber die Mindestlohnempfänger sind noch nicht das unterste Glied in der Kette. Es gibt - besonders in der Bau-, Sicherheits,- oder Reinigungsbranche die Forderung von Firmen an die Arbeitswilligen sich selbständig zu machen.

    Och das kann Ryanair auch ganz ausgezeichnet

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Grundeinkommen und gut isses.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Das sehe ich erstens anders, zweitens tust Du's (bzw. Dein Mann) ohnehin schon, drittens sehen viele Elterngeld in derselben Kategorie, also würdest Du viertens selbst davon profitieren (je nach Modell bekäme Dein Kind auch schon BGE).

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  • Das Problem ist der Kapitalismus, welcher leider viel zu sehr ein Teil unserer Kultur geworden ist.

    Welche funktionierende Alternative siehst du?

    einige Dinge wären da schon, die man machen sollte:

    Besitz ist gestattet, Zinsen sind verboten, Wertschöpfungen aus dem Nichts sind untersagt, Handel auf Grundlage existierender Werte (z.B. Gold), gleiches Risiko für alle Vertragspartner, Wucher verboten, Wetten auf Preisentwicklungen verboten

  • @Sternensinger


    Ich will kein BGE, wofür denn? Wenn ich Geld kriege, dann für eine Gegenleistung.


    Ich bekomme Elterngeld als Ausgleichzahlung, weil ich während der ersten Erziehungsphase nicht arbeiten gehen kann und dafür mein Kind selbst betreue, statt es Papa Staat zu überlassen. Pflicht der Frau: die Rasse zu erhalten, oder willst du etwa alleine Kinder (deine Rentenzahler) kriegen? Dafür hab ich übrigens vorher auch Steuern eingezahlt. So wie ich Geld für ne Arbeitslosenversicherung bezahle.


    Wieso füttert mein Mann eine Faule durch? Ich hab ein Kind bekommen, studiere und führe ganz nebenbei die Firma meines Mannes mit. Abgesehen davon: selbst wenn, würde mein Mann seine eigene Frau durchfüttern, aber nicht irgendeinen dieser RTLII-isch-hab-kein-Bock-zu-arbeiten-Spackos, die sich auch noch stolz wie Bolle ins Fernsehen stellen und erzählen, wie sie den Staat (also uns) verarschen.


    Ich zahl übrigens immer noch Steuern :rolleyes:

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    3 Mal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Immer dieses treten nach dem vermeintlichen Unten, es aber klaglos hinnehmen dass der Staat im viel größeren Ausmaß auf viele Arten und Weisen das sozialisieren von Ausgaben und Verlusten unterstützt. Jedem Menschen in Deutschland ohne Vorbedingungen ein auskömmliches Leben zu ermöglichen wäre deutlich wünschenswerter. Müssten Firmen auch nur einen Bruchteil der sozialen und ökologischen Kosten die sie verursachen selbst bezahlen , dann gäbe es sie nicht. Aktuelle Beispiele die prominent in den Medien sind Auto und Kohleindustrie sowie Siemens. Firmen sind nicht generell gegen Subvention, sie haben es nur gern wenn sie anders heißen, und sie selbst davon profitieren.

  • Klar dann setzen wir uns doch alle einfach zu Hause auf die Couch. Irgendwer wird’s schon richten


    Jeder der arbeiten geht soll Grundeinkommen bekommen. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht kann auch. Aber nicht wer einfach nur keinen Bock hat

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  • Ganz ehrlich, viele täten gut daran auf der Couch sitzen zu bleiben. Das würde der Welt sicher mehr nutzen als schaden. Menschen brauchen Eigenmotivation, und Motivation von anderen. Die wird ihn durch ein finanziell sorgenfreies Leben nicht genommen.

    Es gibt genug Leute für die ist in unserem System kein Platz mehr, wenn man es rein kapitalistischen Kosten Nutzen Erwägungen sieht. Es gibt aber auch genug andere Gründe die Automatisierung voranzutreiben. Unsere Wirtschaft ist so produktiv, es könnten viel mehr Leute dem nachgehen was sie wirklich wollen, ohne dass es uns groß schlechter gehen würde. Aber immer noch wird Vollbeschäftigung und Lohnarbeit als Non plus Ultra propagiert.

  • Bandida ,

    (mal wieder) zwei Mißverständnisse: Erstens ist nicht meine Meinung, daß Elterngeld "Geld für Faule" ist, aber genauso, wie Du Arbeitslosen kein ALG gönnst, gönnen viele Menschen in diesem Land jungen Müttern nicht, daß sie "von ihrem Geld" zu Hause bleiben. Das muß ja nicht so sein, das sieht man in anderen Ländern (in Afrika z.B. gehen die Frauen schon am Tag nach der Entbindung wieder Wasser holen... :rolleyes:).


    Zweitens habe ich nie geschrieben, daß Dein Mann Dich durchfüttert. Mir ist vollkommen schleierhaft, wo Du das her hast!! Mir fällt häufig auf, auch an anderer Stelle, daß Du meine Beiträge nicht wirklich liest, sondern nur überfliegst, und dann Beiträge verfaßt, die überhaupt nichts mit dem zu tun haben, was ich geschrieben habe!


    Was ich geschrieben habe: Dein Mann (und Du, wie Du selbst schreibst) zahlt ja Steuern, oder? Und wenn er Angestellte hat, dann den Arbeitgeberanteil der Sozialleistungen, und Rente und Arbeitslosengeld (und Krankenversicherung!) kommen ja nicht den Angestellten zu Gute, sondern den Leistungsempfängern! Und da es in Deutschland keine zweckgebundenen Steuern gibt, wird schon der eine oder andere von den 2% Sozialhilfemißbrauchern auch von der harten Arbeit Deines Manners profitieren. Vielleicht liest er ja hier mit, in seiner Villa auf Mallorca, bevor er dann in den X5 steigt, der auf seine Tochter angemeldet ist, um erst mal unten in Dorf eine Runde zu schmeißen, so dick, wie er es hinten und vorn vom deutschen Staat reingestopft bekommt...


    Der Witz ist nur, der vergebliche Versuch eines komplexen Systems, mit irrsinnigem Aufwand und Milliardenkosten diese vermeintlichen 2% (die das auch oft genug aus Unkenntnis der unterschiedlichen Gesetzeslagen in den verschiedenen Bundesländern) auch noch in den Griff zu bekommen, einfach so unendlich viel mehr kostet, als jedem einfach ein paar Hundert Euro in die Hand zu drücken und das war's.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfahrer ()

  • Man darf gespannt sein, was bei dem Versuch mit immerhin 2000 Leuten in Finnland herauskommt und ob eine flächendeckende Umsetzung tatsächlich irgendwann angedacht wird (u. a. Bedingungsloses Grundeinkommen in Finnland - Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann).

    Ich bin sehr für ein BGE, allerdings mit passenden Rahmenbedingungen. Also Existenzsicherung + x, keine anderen staatlichen Absicherungssysteme, drastische Reduktion der Verwaltung (ALG & Co. fällt ja weg) etc. Große Sprünge wird man mit einem BGE nicht machen können. Wem’s dann reichen sollte, auf der Couch zu sitzen und in die Glotze zu schauen, der dürfte auch jetzt schon nur bedingt dazu beitragen, dass diese Welt ein bessere wird...

  • Sternenfahrer


    Sorry aber dann hast du dich etwas unpräzise ausgedrückt. Wenn du sagst "mein Mann füttert Faule durch" und im gleichem Atemzug von Elterngeld sprichst ... klar fühle ich mich angesprochen, aber nun denn. "Alimente für Faule" war mir bis dato kein Begriff. Warum du aber lt. Punkt 1 Faule durchfüttern willst, leuchtet mir null komma gar nicht ein.


    Was das Andere angeht: das war whataboutism vom Feinsten. Ich darf nicht gegen das Durchfüttern von Faulen sein, weil andere Steuern hinterziehen? Ich find beides scheisse.


    Eine Gesellschaft funktioniert nur, wenn alle sich nach ihren Möglichkeiten einbringen: der eine ist Arzt und der andere eben Putzfrau. Und jeder ist wichtig mit dem was er tut. Jemand der zu Hause sitzt, weil er keinen Bock zu arbeiten hat, ist nicht wichtig für die Gesellschaft. Kranke, die nix dafür können, sind entschuldigt.


    edit: dass ich Arbeitslosen kein ALG gönne, ist Humbug. Das ist ne Versicherungsleistung

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    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Du "darfst", was Du willst! Aber halt nicht unwidersprochen. :)


    Ich habe als Ingenieur halt mal gelernt, daß es meistens mehr bringt, bei den großen Sachen ein bißchen was zu machen, als bei den Kleinen ganz viel.

    Deswegen sage ich "Ja gut, unter den BGE Empfängern gibt es sicher auch manche, die es ausnutzen werden und dann nicht arbeiten. Aber die gibt's ja heute auch. Stören die mich? Nö, gar nicht."

    Aber selbst, wenn es auch mein Ziel wäre, daß Faule kein Geld bekommen sollen, auch DANN wäre das momentane System stark veränderungsbedürftig... Offensichtlich können das all die Beamten, die Behörden, die Vorgänge, die Gesetzestexte, die Verordnungen, die Ämter und die Sanktionen dieses Ziel nicht erreichen.


    Mich regen aber die Multimilliardäre der Welt, die sich nicht mal mehr dafür interessieren, was andere von ihnen denken, weil sie sich einfach irgendwo eine Insel kaufen und dort quasi extra territorial leben, einfach 100mal mehr auf, als ein Dutzend HartzIVler, die es clever schaffen, statt 386,50 EUR im Monat auf 400,- EUR zu kommen und sich darüber freuen, wie Bolle. Denen proste ich noch zu, wenn sie es schlitzohrig schaffen, dem System ein Schnippchen zu schlagen, in einem monetären Bereich, den wir alle doch wirklich spurlos verkraften können.

    Wenn Nike Deutschland dagegen Nike Luxembourg 98% des Gewinns für "Lizenzgebühren" überweist, um dann von der Steueroase zu profitieren, und wir da über Hunderte Millionen Euro reden, dann glaube ich, daß es halt viel effektiver wäre, da einzuhaken. Denn: Auch Nike Deutschland profitiert ja enorm von den Verhältnissen in Deutschland. Infrastruktur, sozialer Frieden, ausgebildete Arbeitskräfte, wohlhabende Konsumenten...

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  • Die stören mich genauso - um nicht zu sagen: ich krieg das kotzen. Mir gehts ums Prinzip. Da ist der Rentner, der tagsüber Flaschenpfand sammelt um seine 200€ Rente aufzubessern und in derselben Zeit pellen sich Schantalle und Kävin die Eier, während sich die Konzernbosse beim Prosecco gegenseitig auf die Schulter klopfen. Mich widert beides an.

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