Macht doch was ihr wollt... [war: Die Zukunft von online ist offline?]

  • Jede Wette, dass gleich jemand "Selbstverwirklichung" schreit?

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    "Wer soll das bezaaaaahlen, wer hat sooo viiiieel Geld?" :sauf:

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    Wem’s dann reichen sollte, auf der Couch zu sitzen und in die Glotze zu schauen, der dürfte auch jetzt schon nur bedingt dazu beitragen, dass diese Welt ein bessere wird...

    Ich würd diesen faulen Säcken auch jetzt das Geld streichen und zwar komplett. Bis auf den letzten Pfennig .. äh Cent. Gibt genügend Parks, wo dringend mal Müll gesammelt werden müsste. Is ja wohl nicht zu viel verlangt. Unsereins macht sowas für gratis. Einfach nur, damit man beim Gassigehen nicht dauernd über geschächtete Schafe o.ä. latscht. Wer gesunde Beine hat, kann dieselbigen auch ruhig mal benutzen. Dafür braucht man keine Ausbildung.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Nach meinem Verständnis der Marktwirtschaft sollte der Markt das Problem der „Scheissjobs“ regeln. Wenn’s keiner machen will, müssen halt die Anreize so lange erhöht werden, bis es jemand machen will. Alternativ übernehmen mehr und mehr Maschinen/Roboter entsprechende Tätigkeiten (vgl. hochautomatisierte Müllabfuhr, selbstreinigende Toiletten, etc.). Beides wäre also kaum anders als heute.

    Auf dem Acker arbeiten heutzutage auch deutlich weniger Menschen als vor 50, 100, 500 Jahren... Für Brot und Brötchen braucht’s längst keinen Bäcker mehr... Ok, das schmeckt nicht so toll? => Markt => Gutes Brot wird mehr kosten, wenn weniger als Bäcker arbeiten wollen. Wer kann sich das leisten? Jemand der trotz BGE arbeiten gehen wird. [Das ließe sich unendlich fortsetzen und manches tritt heute schon auf: Bio-Lebensmittel und Kobe-Rindfleisch kann sich auch nicht jeder leisten.]


    Warum sollte an den Grenzen mehr los sein als aktuell? Ein BGE würde wohl niemand jedem Erdenbürger versprechen, sondern wäre wohl (erst mal) ebenso wie bisherige Sozialleistungen an Bedingungen geknüpft (z. B. die Staatsbürgerschaft). Und wer ernsthaft glaubt, dass millionenfach Leute ihre Heimat verlassen, weil sie sich woanders in eine (spärliche) Hängematte legen wollen, hat die Motivation hinter Auswanderung wohl nicht verstanden. [Ich rede nicht von Flucht!]


    All diese Argumente sind doch schon oft genug abgeklopft worden. Was letztlich fehlt ist ein Beweis für die Machbarkeit oder eben das Gegenteil. Bis hierhin war’s nur Theorie. Früher oder später wird es eine Gesellschaft geben, die es wagt oder wagen muss. Allein schon weil mit immer weiter voranschreitender Technisierung immer größere Arbeitsfelder ersatzlos wegfallen (werden). Dass Mini- und Mehrfachjobs, prekäre Arbeitsverhältnisse etc. offenbar zunehmen, geschieht ja nicht grundlos. [Nicht mein Feld. Daher ist das nur der Eindruck, der bei mir bei der Medienrezeption hängen bleibt.]


    Natürlich ist ein BGE heute noch eine Utopie. Aber schon so manche Utopie ist irgendwann zur Wirklichkeit geworden. Dystopien i. ü. auch.

  • Ein BGE würde wohl niemand jedem Erdenbürger versprechen, sondern wäre wohl (erst mal) ebenso wie bisherige Sozialleistungen an Bedingungen geknüpft (z. B. die Staatsbürgerschaft).

    dazu Beitrag 28, 29 ff

    Grundeinkommen und gut isses.

    Genau so isses.. (Bedingungslos)

    Niemand?


    Davon red ich doch die ganze Zeit. Natürlich müssen die Anreize für scheiss Jobs erhöht werden, warum auch nicht? Ich hab doch schon geschrieben, dass JEDER Job wichtig für die Gesellschaft ist (sonst gäbe es ihn nicht) und deswegen zumindest so entlohnt werden muss, dass man davon leben kann.


    Aber es gibt Leute, die WOLLEN einfach nicht arbeiten. Die wollen einfach nicht. Die gibt es nicht nur im TV, die gibt es ganz real. In meiner Firma (nicht die meines Mannes) verdienen die Arbeiter nicht wenig Geld. Ganz im Gegenteil, die verdienen sogar recht gutes Geld (ungefähr das doppelte bis dreifache einer Verkäuferin) und das für einen Job, den man nicht gelernt haben muss. Und trotzdem kündigen die, weil es denen zu anstrengend ist morgens aufzustehen oder zu langweilig oder was auch immer.


    Und genau solche Leute möchte ich nicht mit einem BGE durchfüttern. Es geht nicht um die Art des Jobs. Das ist ne Lebenseinstellung. Und solche wird es immer geben.

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    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Genau so isses.. (Bedingungslos)

    100% bedingungslos muss das nicht sein, man kann es auch Bürgergeld nennen.


    Hmm weiß nicht. Irgendwo sehe ich nicht ein, warum ich einen Faulen (also wirklich faul) durchfüttern sollte.

    Das tust Du heute bereits - auch heute muss niemand verhungern!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Bandida,

    Dein Problem paßt einfach nicht zur Lösung! :)

    Ich verstehe nicht, warum Du gegen ein System mit einem Argument angehst, das auch das gegenwärtige System nicht löst?


    Stell Dir vor, Du ärgerst Dich über faule Arbeitssuchende. Dein Mann schlägt Dir vor, ins Kino zu gehen. Du antwortest, "ich möchte aber nicht ins Kino, weil unser Staat dann weiter Faule durchfüttert." Zwar ist Deine Annahme, daß der Kinobesuch nichts daran ändern wird, vollkommen korrekt, aber der Vorschlag Deines Mannes hat das gar nicht im Sinn.

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  • Mein Problem passt nicht zur Lösung?


    Meins Problem ist, dass u.a. auch von meinen Steuergeldern Hartz4 an Leute ausgezahlt wird, die nichts dafür tun und auch nichts dafür tun wollen. Das regt mich auf. Auch jetzt schon. Völlig unabhängig davon, ob man es Hartz 4 oder BGE nennt


    Hartz4 sind um die 400€ + Wohngeld, was nicht direkt ausgezahlt wird


    Der Vorschlag für BGE lag irgendwo um 1000€

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    • Offizieller Beitrag

    [Mod]

    ursprünglichen Titel ergänzt

  • Hartz4 sind um die 400€ + Wohngeld, was nicht direkt ausgezahlt wird


    Der Vorschlag für BGE lag irgendwo um 1000€

    Die Zahlen sind hier schlecht vergleichbar. Zum einen sind sie gerundet um die Rechnungen nachvollziehbar zu machen, zum einen unterscheiden sich die Leistungen im Umfang.


    Hartz 4 als Bündelung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe war nur ein erster Schritt in die richtige Richtung. Vom Grundeinkommen müsste man beispielsweise auch noch eine Krankenversicherung bezahlen!


    Wir reden also über weiterhin über eine Existenzsicherung und nicht über eine soziale Hängematte. Von den aktuell als Koalitionären gehandelten Parteien ist hier leider derzeit wenig zu erwarten. Schade, denn das wären Aufgaben die eine große Koalition durchaus stemmen könnte.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Ich möchte aber gar nicht die Existenz von jemandem sichern, den es null interessiert, ob die Existenz von anderen auch gesichert ist, obwohl er könnte. Da bin ich Arsch

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  • qwertz Du nennst Deine Schwarzmalerei präzise?

    Das ist amüsant! :sonne:


    Warum sollte ein Ingenieur, der heute 5k verdient und mit BGE auch 5k verdienen wird (1k BGE plus 4K Gehalt), nur noch für das Doppelte arbeiten? Das macht doch gar keinen Sinn!


    Warum hört der Ingenieur denn nicht heute schon auf? Wie Bandida oben zeigt, käme er auch jetzt schon auf ca 1000 Euro.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfahrer ()

  • Ich frage mich wirklich, wo die Hoffnung herkommt, ein de-facto voll sozialistisches System könne funktionieren

    Diese Hoffnung mögen ein paar Alt-Kommunisten mit dem BGE verbinden, die realistischer gepolten Befürworter bauen aber doch gerade darauf, dass es hinreichend Anreize für die Menschen gibt und auch weiterhin geben wird, sich eben nicht auf die (wenn du so willst) „sozialistische“ Komponente zu verlassen und sich trotz der Absicherung zum eigenen Wohle und dem der Gesellschaft zu betätigen. Mag sein, dass irgendwer gleichzeitig noch die Marktwirtschaft abschaffen möchte, aber das ist doch komplett an den hier angerissen Ideen vorbei.

    Du kannst gerne deiner Meinung sein und darauf beharren, du solltest aber nicht anderen Gedankengut unterstellen, dass sie nicht mal ansatzweise geäußert haben und welches großteils sogar konträr zu ihren Ansichten läuft.


    Bitte etwas mehr betriebs- und volkswirtschaftliche Präzision.

    Was genau möchtest du jetzt? Eine bis ins Detail ausgearbeitete Studie, welche die Validität eines sozialmarktwirtschaftlichen Systems auf Basis eines BGE belegt? Es gibt sicher etliche papers zu dem Thema. Soll ich dir jetzt was raussuchen oder schaust du selbst?

    btw: Woher stammen deine Zahlen und Annahmen?


    Natürliche werden „Anreize“ auch Kosten verursachen (i. ü. sind sie mitnichten „nichts anderes als Kosten“). Und jetzt? Kollabieren die Märkte, weil jemand für ein Produkt oder eine Dienstleistung mehr verlangt? Entweder zahlt’s jemand oder nicht.


    Ein (sinnvoll gestaltetes!) BGE wäre nicht der Untergang der (sozialen) Marktwirtschaft oder gar des Abendlandes. Die großen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umwälzungen, welche sich manch einer vorstellt, wird es nicht geben.

  • Du denkst deine Ansätze leider nicht zu Ende. Bitte etwas mehr betriebs- und volkswirtschaftliche Präzision.

    Dann wollen wir Deinen Ansatz mal präzisieren:

    Wenn die Stadt Köln demnächst jedem Müllfahrer 5000€ pro Monat zahlt, weils sonst keiner macht, dann sind das Kosten, die am Ende die Bürger der Stadt Köln zahlen müssen.

    Die Stadt Köln wird einem Müllfahrer nur dann 5000€ pro Monat zahlen, wenn der Müllfahrer einen vergleichbaren Job für 5000€ findet. Das ist ohne Grundeinkommen so und wird auch mit Grundeinkommen so bleiben.

    Der Müllfahrer könnte allerdings überlegen, eventuell nur halbtags zu arbeiten und sich mit der gewonnenen Zeit für einen besser bezahlten Job zu qualifizieren, da er ja finanziell etwas besser abgesichert ist. Gut so!


    Wenn die Rewe Kassiererin mit 4000 entlohnt wird, müssen das die Rewe Kunden zahlen.

    Siehe oben, das passiert nur wenn Edeka sie mit 4000€ lockt.
    Das Geschäftsmodell von Schlecker hätte allerdings von Anfang an auf wackeligen Füßen gestanden - gut so!


    wenn mein Chef, der ein sehr sozialer Unternehmer ist, seinen Ingenieuren das Doppelte zahlen muss, weil sonst alle zuhause bleiben, dann muss er die verdoppelten Kosten an unsere Kunden weitergeben.

    Warum sollten sie denn zuhause bleiben, wenn Ihnen ihr Job gefällt? Damit sie fortan mit Grundsicherung auskommen müssen und keine sinnvollen Aufgaben mehr haben?


    Und die werden uns den Vogel zeigen und ihren Kram bei der Konkurrenz in Fernost kaufen.

    Das tun sie ohnehin solange es in Fernost kein Grundeinkommen gibt.



    Das einzige Motivationsproblem welches ich sehe ist das eines mäßig motivierten Schulabsolventen der keinen Bock auf Ausbildung und Job hat. Daher habe ich auch Probleme mit dem Zusatz "bedingungslos". Wer körperlich fit und zudem in der Lage ist, in seine eigene Ausbildung zu investieren, der sollte auch Fortschritte nachweisen müssen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    4 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Das einzige Motivationsproblem welches ich sehe ist das eines mäßig motivierten Schulabsolventen der keinen Bock auf Ausbildung und Job hat. Daher habe ich auch Probleme mit dem Zusatz "bedingungslos". Wer körperlich fit und zudem in der Lage ist, in seine eigene Ausbildung zu investieren, der sollte auch Fortschritte nachweisen müssen.

    Eben.


    Die Leute, denen ich hier das BGE abspreche, sind überhaupt nicht lebensfähig. Die sind weder in der Lage morgens aufzustehen, noch ihre Bude aufzuräumen, noch Miete zu zahlen oder ihren Kindern Schuhe anzuziehen, bevor sie sie zur Schule schicken.


    Die werden mit BGE aber auch keine Bude mehr haben, weil kein Vermieter so blöd ist, denen eine Wohnung zu geben (was ja bisher zumindest abgesichert ist).


    Sicher wird es Leute geben, für die das ein Anreiz ist wieder arbeiten zu gehen. Sicher wird es Leute geben, die dann die Chance haben halbtags zu arbeiten und sich für was anderes zu qualifizieren. Das muss aber auch finanziert werden können.


    Ich gehe völlig konform damit, dass jemand der arbeiten geht, ein Minimum an Geld haben muss. Aber das hab ich jetzt auch schon mehr als einmal geschrieben.

    Natürliche werden „Anreize“ auch Kosten verursachen (i. ü. sind sie mitnichten „nichts anderes als Kosten“). Und jetzt? Kollabieren die Märkte, weil jemand für ein Produkt oder eine Dienstleistung mehr verlangt? Entweder zahlt’s jemand oder nicht.

    Und genau da haste den Salat. Ich glaube die werden kollabieren. So wie sie bisher in allen sozialistischen Systemen kollabiert sind. Du hast nichts davon, wenn du an alle eine Grundsicherung zahlst und gleichzeitig die Kosten erhöhst. Dann hat derjenige doch immer noch nicht mehr Geld und darauf soll das ja hinauslaufen.


    Zumal du bei meiner Gruppe von Empfängern ja noch nichtmal ne Gegenleistung hast, nur höhere Kosten

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  • Ich halte mich politisch mal etwas zurück, aber ich weiß nicht, wo ihr wohnt:

    Aber mit 1000€ kommt man hier in der Region nicht weit. Sprich alleine die Miete wird das Geld auffressen. Und selbst mit 2000€ als Paar kann man hier keine großen Schritte machen. Sprich, will man in den Urlaub, sich ein Handy kaufen, oder mal Essen gehen, wird man Arbeiten müssen. Krankenversicherung, Auto/Bahn nicht vergessen....


    Würde ich mit einem BGE nicht mehr arbeiten? Nein, sicher nicht. Würde ich weniger arbeiten... aber Hallo ja.

  • Zitat

    Gerade einmal elf Prozent der Sanktionen werden tatsächlich wegen der Ablehnung eines zumutbaren Jobangebots ausgesprochen

    bei 4,37 Millionen Hartz4 Empfänger in D. Die anderen lassen die Meldefristen verstreichen etc


    Das sind immer noch 480.000, die keine Lust zu arbeiten haben. Knapp ne halbe Million (grob gerechnet), wenn die Zahlen stimmen


    edit: völliger Blödsinn, weil nicht 100% sanktioniert werden

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    5 Mal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Die wenigsten werden es sich wohl leisten können, bei einem bGe (bedingungsloses Grundeinkommen) zu Hause bleiben zu können. Zudem kann das doch durch normale Arbeit "aufgestockt" werden, deswegen ja auch "bedingungslos" und "Grund..." und nicht ende der Fahnenstange. Entfallen würde dabei erheblicher Verwaltungsaufwand, auch bisherige Sozialleistungen wie Arbeitslosenversicherung u.ä. würden ja wegfallen (so zumindest mein Verständnis).

    Was von der politischen Führung dringend betrachten werden sollte, sind die künftigen Herausforderungen hinsichtlich Digitalisierung und Wegfall von menschlichen Arbeitsplätzen - Roboter und KI´s können eine Menge Arbeit verrichten, für die heute noch Menschen eingesetzt werden. Eine Besteuerung könnte bsw. Arbeitsplatzbezogen und nicht personenbezogen sein, wie auch immer...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • bei 4,37 Millionen Hartz4 Empfänger in D. Die anderen lassen die Meldefristen verstreichen etc


    Das sind immer noch 480.000,...


    Es werden doch nicht bei 100% der Emfpänger Sanktionen ausgesprochen!


    So kann könnte man Stimmung machen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    2 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • 500k, also eine Minderheit. Das lässt sich doch auffangen. Ich jedenfalls hasse es, wenn ich mir meine Brötchen kaufe, und die Schrulle hinter der Theke definitiv keine Lust hat, im Dienstleistungssektor zu arbeiten. Ich glaube mit BGE würde ich gerne Brötchen verkaufen :)

    Wenn es dann Jobs gibt, die keiner mehr macht, dann wird man diese eben besser vergüten müssen, und schon werden Leute kommen, und ihn machen.


    Ich arbeite in einem dieser BULLSHIT-Jobs, die es zwar gibt, aber kein Mensch wirklich braucht ;) IT-Kram, starre in die Kiste und tippe Programmcode. :) Aber was soll man machen. Das ist was ich kann, und was meine Familie ernährt und das Haus bezahlt. :)


    Mit weniger Druck und mehr Freiheiten, würde ich sicher was ganz anderes tun, und zwar sicher nicht zu Hause rumhängen. (Und jeder Vater, der mal 3 Wochen alleine auf die Kids aufgepasst hat, weiß was ich meine..... ACHTUNG IRONIE... ich liebe meine KIDS :))

  • Sorry das war tatsächlich Blödsinn, da hatte ich n dicken Denkfehler. Gut aufgepasst


    Aber das hat mit Stimmungsmache absolut null zu tun :rolleyes: (lediglich mit Blödheit)

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    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Zitat

    Immer weniger Hartz-IV-Empfänger werden wegen der Ablehnung eines angebotenen Jobs oder einer Lehrstelle von Jobcentern sanktioniert. Im vergangenen Jahr (2016) wurde aus diesem Grund nur noch in gut 93.000 Fällen Menschen das Arbeitslosengeld II gekürzt. 2012 waren es noch gut 137.000 Hartz-IV-Bezieher gewesen. Das geht aus der Sanktionsstatistik 2016 der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor.

    Immer noch 93.000 zu viel (ich gebe aber zu, dass ich auf wesentlich mehr getippt hätte)

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  • Nur um es zu verdeutlichen: die wurden sanktioniert! Sie haben also noch weniger als den bereits sehr knapp bemessenen Satz erhalten!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Ca. 80% der Teilnehmer würden mit einem BGE arbeiten gehen, aber gleichzeitig denken die Teilnehmer der Studie das 80% der Mitmenschen nicht mehr arbeiten gehen würden.

    Es waren sogar 90 %, die angaben, weiter arbeiten gehen zu wollen, und nur 2 %, die ganz sicher nicht mehr arbeiten gehen wollten. Das und vieles mehr findet sich bei grundeinkommen.ch. Obacht, das ist die Kampagnenseite zur entsprechenden Volksabstimmung in der Schweiz in 2016 (23,1 % stimmten dafür, bei 45,6 % Stimmbeteiligung).


    Spannend finde ich folgendes Beispiel: Die Stadt, die all ihren Bewohnern ein Grundeinkommen schenkte - Motherboard

    Die Studie dazu: rMM-EForget08.pdf


    Immer noch 93.000 zu viel

    Muss ich Hilmar Kopper zitieren? ;) (hier)

  • Zitat

    Immer weniger Hartz-IV-Empfänger werden wegen der Ablehnung eines angebotenen Jobs oder einer Lehrstelle von Jobcentern sanktioniert. Im vergangenen Jahr (2016) wurde aus diesem Grund nur noch in gut 93.000 Fällen Menschen das Arbeitslosengeld II gekürzt. 2012 waren es noch gut 137.000 Hartz-IV-Bezieher gewesen. Das geht aus der Sanktionsstatistik 2016 der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor.

    Immer noch 93.000 zu viel

    Darfst aber nicht vergessen, dass "zumutbar" 1. von Seiten des Jobcenters kommt und 2. du in so einer Situation "in erster Instanz" komplett deinem Sachbearbeiter ausgeliefert bist. Es gibt zwar Richtlinien, aber so im ersten Kontakt von "Kunde" zu SB gilt, was der SB sagt und entscheidet. Zumutbar ist dann vielleicht nicht _wirklich_ zumutbar. Da können psychische Probleme, Krankheiten und anderes persönliches mit reinspielen.

    Wenn von den 93.000 jeder einzeln darlegen würde, warum er eine Möglichkeit, mehr Geld zu verdienen, nicht wahrgenommen hat und sogar in Kauf nimmt, dafür eine Weile unter dem Existenzminimum leben zu müssen, würde man sie vielleicht zu 80% verstehen oder zu 50% (oder auch gar nicht, oder alle, je nachdem, ich weiß es ja nicht xD), aber dass es immer die reine Faulheit sein soll glaube ich nicht. Gibt es, klar. Wie wahrscheinlich jedes System ist auch dieses ausnutzbar. Aber hinter den nackten Zahlen stehen meistens etwas komplexere Geschichten. Und nicht jeder geht gegen diese Sanktionierung vor, vielleicht würden dann einige gekippt, eben weil der "Kunde" darlegen konnte, warum er diesen Job nicht nehmen konnte/wollte. Glaube der Prozentsatz der später als unkorrekt befundenen Sanktionierungen liegt (wenn geklagt wurde) immerhin im mittleren zweistelligen Bereich.

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  • Ja es gibt 1000 fürs und wenns und abers und Ausnahmen...


    Ich seh solche Leute ständig in der Firma (bzw. auch eben nicht). Diese RTL-II Sendungen kommen doch nicht von ungefähr. Natürlich wird da seitens der Sender gerne mal dramaturgisiert. Aber Leute, die nicht arbeiten wollen, sind garantiert keine Einzelfälle. Die gibt es in jeder Stadt ... ich versteh ich nicht, warum ihr das so relativiert. Vielleicht kennt ihr solche Leute nicht, ich schon ... und zwar massig. Und das sind die, die zumindest mal gezwungen wurde auf die Arbeit zu kommen. Die, die gar nicht erst kommen, sieht man ja nicht (werden bei uns aber zahlenmäßig erfasst, pro Jahr minimum 10-15)


    Die laufen halt vllt nicht in irgendwelchen Architekturbüros o.ä. rum.

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    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Ich möchte trotzdem mal diese wirklich emotionale aber trotzdem sachliche Diskussion hier loben. Hier geht es ja schon um prinzipielle Werte einer Gesellschaft und um eine „Systemfrage“ im u.a. sozialen Bereich. Trotzdem herrscht ein sehr respektvoller Umgang. Hut ab und danke für diese Diskussion hier. Man wird nicht dümmer, wenn man es liest. Empfehlung!

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ganz streichen fänd ich angemessen

    Als jemand, der selbst mit dem Sozialamt aufgewachsen ist, find ich solche Aussagen etwas dreist. Meine Erfahrungen sind nicht sonderlich gut gewesen, und es lag sicher nicht an böswilligen Absichten. Aber zu viel Bürokratie und eine EXTREME Abhängigkeit auf das Wohlwollen des Sachbearbeiters machten einen Behördenganz, für mich als Jugendlichen immer zur Tortur.

    Wir haben in Deutschland einen enormen Reichtum und Wohlstand, auch wenn es manche nicht sehen wollen. Wir haben eine massive Ungerechtigkeit, oder Einkommensschere, die immer weiter auseinander geht. Aber ich finde es gut, dass wir als Staat für die Schwächsten aufkommen. Diese Sanktionen, die das EXISTENZMINIMUM auch noch reduzieren sind schon lange in der Kritik, und in meinen Augen massiv verfassungswiedrig. Aber ich bin kein Richter, das müssen andere tun.
    Nicht jeder Mensch kann mit unserer Bürokratie umgehen, oder weiß, welche Rechte er hat. Wenn dein Sachbearbeiter dich nicht mag, wirste du das merken. Wie gesagt, eigene Erfahrungen.

    Um zurück zum BGE zu kommen. Irgendwann werden wir ein solches Prinzip anwenden müssen. Es sind nicht genug gut bezahlte Jobs für alle da. Und wenn die gesellschaft Rentner zwingt, bis zum letzten Urnengang zu arbeiten, wird das auch nicht besser. Wie soll jemand, der 1400€ Brutto verdient, für seine Rente vorsorgen? Wie soll man das tun in einer Stadt, die inzwischen für ne Ruine mit 3 Zimmer 900€ Kaltmiete verlangt.
    Ich verdiene deutlich mehr, aber mein Rentenzettel sagt: Du wirst im Alter Hunger leiden mein Freund.

    Ich sehe meiner Zukunft positiv entgegen, aber auch nur, weil wir Glück hatten. Wir hatten Glück gesund zu sein, Glück eine Schule besuchen zu können, und Glück studieren zu können, und damit dann auf dem Land ein Haus bauen konnten. Es hätte alles anders laufen können, und ich weiß, wie sich Armut anfühlt.


    Egal wieviele Schmarotzer es gibt, es sind wenige, und der Rest kann das auffangen. Wenn man nur will... Stichwort Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer... Aber hey, eine Krähe hackt... und so weiter...

  • Denkt auch jemand an die dann arbeitslos werdenden Verwaltungsangestellten, die man nicht mehr benötigt?

    Eher nein, genauso wenig wie an Taxifahrer, Trucker, Paketboten etc. bei zukünftigen autonomen Verkehrsmitteln. In Restaurants könnte an jedem Tisch z.B. eine "Alexa" stehen, die die Bestellung aufnimmt und Kollege R2D2 bringt sie dann.

    Die wenigen hochspezialisierten Jobs fangen den Wegfall von "herkömmlichen" bei weitem nicht auf, zudem werden diese sich dann auch in wirtschaftlich starke Regionen verschieben, was wiederum weiteres soziales Gefälle bedeutet.

    Je mehr ich darüber schreibe und nachdenke, umso mulmiger wird´s...:/

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Als jemand, der selbst mit dem Sozialamt aufgewachsen ist, find ich solche Aussagen etwas dreist.

    Inwieweit betrifft dich als Jugendlichen meine Aussage überhaupt? Gar nicht! Ganz im Gegenteil ... ich wüsste nicht, seit wann Jugendliche in D dazu gezwungen werden könnten arbeiten zu gehen. Kinder/Jugendliche stehen vollkommen unabhängig von meiner Aussage, weil es um die gar nicht geht. Es geht um Erwachsene, die arbeiten gehen könnten, dies aber nicht wollen.

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  • Wer sich die Entwicklung im Bereich Künstliche Intelligenz / Machine Learning anschaut, der kann eigentlich auch nicht mehr länger denken, dass das Wegfallen der Jobs durch Automatisierung dauerhaft auf den Bereich niedriger Qualifikationen beschränkt bliebe. Das wird noch spannend in den nächsten Jahren und Jahrzehnten, gerade in Kombination mit der immer stärkeren Verschiebung des Gesamtvermögens in Richtung von immer weniger Superreichen... :/

  • Torlok ist doch kein Problem, dann setzt man die Einsparungen der Firmen durch Roboter als Gewerbesteuern fest und zählt damit das bedingungslose Grundeinkommen. Sollte sich durch geringeren Ausfall (Krankheit, Urlaub) immer noch lohnen.


    PS: Ist nicht so ernst gemeint ;)

  • Aber Leute, die nicht arbeiten wollen, sind garantiert keine Einzelfälle.

    Doch, genau das sind sie, Einzelfälle.

    Glaube ich auch...und soweit ich weiß stützen das die Daten. Wenn jemand ein konkretes Berufsangebot nicht annehmen will/kann, bedeutet das ja auch nur, dass er DIESES nicht annimmt. Nicht, dass er keines annehmen würde bzw. nicht arbeiten will.


    Bandida Ich glaube, dawue spricht in der Vergangenheit. Als Jugendlicher WAR es für ihn eine Tortur, wegen des Gefühls des Ausgeliefertseins. Kann ich nachvollziehen. Die Ausländerbehörde in Frankfurt zB war früher das Grauen schlechthin - inzwischen zählt sie zu den besten Deutschlands und ich kann auch viel positives berichten. Mein Vater hingegen zeigt Zeichen posttraumatischer Belastungsstörungen, wenn nur der Name dieser Behörde fällt.

    Ähnlich geht es vielen Arbeitslosen, man ist da wirklich in einer kafkaesken Situation, auch wenn ich persönlich vor allem von positiven Ausnahmen berichten kann. Aber nicht jeder hat das Glück, an subversive Elemente zu geraten, die ihre Ideal trotz Druck von oben noch aufrechterhalten können. Ich habe auch schon Freunde bei Gängen dorthin begleitet, bei denen ich wirklich nicht sicher war, ob uns ein Roboter oder ein Mensch gegenübersitzt. War vielleicht ein Testlauf. :D

    (mein Mitleid gilt in solchen Fällen übrigens auch den Sachbearbeitern)

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    Einmal editiert, zuletzt von Pikmin ()

  • Darf ich mal fragen, wie viele solcher Einzelfälle ihr persönlich kennt?


    (93.00 wären für mich übrigens schon keine Einzelfälle mehr, aber Zahlen sind ja relativ)


    Unabhängig von Zahlen: mir geht die Hutschnur hoch, wenn so ein "Einzelfall" bei uns arbeiten kann und sich dann absichtlich kündigen lässt (wie gesagt gut bezahlter Job mit Arbeit im Trockenen, nicht schwer usw.) und zu Hause hat der 3 Kinder sitzen. Oder gar nicht erst erscheint. Und dann auch noch ganz offen sagt, dass er fürs Nichtstun ausreichend entschädigt wird. Ich glaube, dass ihr da etwas zu blauäuig seid, was die Arbeitsmoral mancher Menschen angeht.


    Da ich mich aber nicht dauernd wiederholen will, bin ich jetzt raus. Trotzdem Danke für die Diskussion. Ist immer gut auch die andere Seite zu hören.


    edit: mir ist klar, dass dawue von sich in der Vergangenheit gesprochen hat.

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    5 Mal editiert, zuletzt von Bandida ()