Selbsthilfegruppe "Verheiratet mit einem Nicht-Spieler"

  • KrazyWordz ist eine geniale Erfindung: Der Freund unserer Nichte ist einfach nicht zum Spielen geeignet Wir haben noch nicht einmal das einfachste Spiel mit ihm hinbekommen. Eines Abends sind die beiden nach einer Party zum Spieleabend dazugekommen. Stockbesoffen. Krazy Wordz lag gerade auf dem Tisch und die hatten plötzlich Lust, mitzuspielen: Perfekt!!!!! Das hat sogar N. hinbekommen. Und dazu macht das Spiel einfach echt Spaß!


    Ansonsten legen wir immer Spiele bei Nichtspielern, die es aber doch mal wagen wollen, auf den Tisch, die wenig bis gar keine Regeln haben und steigern das dann langsam. Funktioniert meistens ganz gut. Vor allem ist dann auch wichtig, dass das Spiel nicht so viel Material hat. So übersichtlich und manchmal sogar vereinfachend es für uns auch wirken mag, Nichtspieler fühlen sich optisch von der Opulenz mancher Spiele einfach erschlagen und überfordert.


    Aber eine Nichtspieler-Spieler-Partnerschaft stelle ich mir ehrlicherweise gaaaaanz schlimm vor. Meine Woche mal seziert:

    • Man hat 168 Stunden zur Verfügung.
    • Mit Arbeit plus Pausen und Fahrzeit bin ich meist rund 60 Stunden pro Woche unterwegs. Bleiben noch 108 Stunden.
    • Dann sollte man 8 Stunden / Tag schlafen. Wieder 56 Stunden weg. Bleiben noch 52 Stunden.
    • tägliche Hygiene ca. 1 Stunde = 7 Stunden, Rest 45 Stunden
    • Einkaufen, Hausarbeit, Erledigungen, Essen: täglich 1 Stunde = ca. 7 Stunden, Rest: 38 Stunden
    • Sport 2 x / Woche á 2 Stunden = 4 Stunden, Rest 34 Stunden
    • Fernsehen zur abendlichen Entspannung á 2 Stunden = ca. 14 Stunden, Rest 20 Stunden
    • (private Korrespondenz / Surfen im Internet / Spiele am Tablet (meist allerdings parallel zum Fern"hören" á 1 Stunde = 7 Stunden)
    • Blieben in der Konsequenz noch 13-20 Stunden (je nachdem, wie parallel man Dinge tut) Zeit, um seinen Hobbys nachzugehen.
    • Mein Körper hat den Schlaf auf 6 Stunden gekürzt (dann wache ich automatisch auf und an weiterschlafen ist nicht zu denken. Daher habe ich einen Bonus von ca. 10 Stunden, am Wochenende gibt es meistens nochmal einen Slot für Mittagsschlaf = 23-30 Stunden Rest.
    • Und diese Zeit widmen wir meistens voll den Spielen:
      • Beim Spieletreff gehen bei uns meistens 10-12 Stunden drauf.
      • Am Wochenende nochmals meistens 8-10 Stunden für die ruhigen Spieleabende mit Freunden.
      • Manchmal noch dienstags, donnerstags oder / und freitags ein Spieleabend zum Feierabend für 3-5 Stunden

    Schwupps ist zumindest meine freie Zeit aufgebraucht und ich muss für die Zweisamkeit die tägliche Fernsehzeit, die Hausarbeit, das Essen und die Nacht zusätzlich nutzen. Kino? Halt weniger fernsehen. Essen gehen? Bleibt die Bude halt, wie sie ist... Schade, dass man ungenutzte Zeitslots, die es ja immer mal wieder kurzzeitig gibt, nicht sparen kann und irgendwann gesammelt nutzen kann ;)


    Daher bin ich extrem froh, dass wir das Hobby SPIELEN gemeinsam gefunden haben und gemeinsam ausleben. Viel Zeit nebenher ist allerdings nicht mehr... Wenn ich die allerdings getrennt vom Partner verbringen müsste, müsste ich meinen Spielekonsum extrem einschränken, um genügend Zeit miteinander zu verbringen.


    So aber können wir unsere gemeinsame Zeit gut verdoppeln und sind glücklich damit. Ein schlechtes Gewissen hätte ich gegenüber einem nichtspielenden Partner, wenn ich 2-3 x die Woche in o.g. Zeitspannen mit anderen Leuten zusammenkäme, um zu spielen. Das bekäme meiner Partnerschaft vermutlich nicht. Wobei wahrscheinlich die meisten eher nicht 20-25 Wochenstunden mit diesem Hobby verbringen.... Warscheinlich sind wir an der Stelle gemeinsam eher recht freigiebig mit unserer Zeit.


    Danke für das verspielte Jahr beangu73 und möge das neue Jahr auf keinen Fall weniger gute Spiele und gemeinsamen Spass bringen!

    Guten Rutsch Euch allen,

    Anja

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Aber eine Nichtspieler-Spieler-Partnerschaft stelle ich mir ehrlicherweise gaaaaanz schlimm vor. Meine Woche mal seziert:

    Passt schon.

    Ohne das jetzt genau nach Stunden aufzudröseln, hier mal meine "Brettspielezeit":

    • ungefähr jeder zweite Montagabend, war mal wöchentlich geplant, aber irgendwas ist immer: Spieleabend mit Freunden
    • ungefähr 3,5 von 4 Mittwochabenden im Monat: Spieleclub
    • ungefähr jedes zweite Wochenende: Spieleabend mit Freunden
    • ungefähr einmal pro Woche: ein paar Stunden Prototypentesten mit irgendwem
    • ungefähr anderthalb mal im Monat: Spieleautorentreffen
    • ungefähr alle 2-3 Monate: mehrtägiges Event (Essen, Göttingen, Nürnberg, Haar, Mallorca, Ratingen, Herne, Spieleclubwochenende und dergleichen)

    Ich komm schon auf meine Kosten, was Beziehungs- und Spielezeit angeht. ;)

    Und da ist noch nichtmal die Zeit drin, die ich alleine an Spielen rumschraube.

  • Muss man denn alles zusammen machen? Gegensätzliche Hobbys, nicht jeden Abend zusammen verbringen hat doch auch etwas. So hat man sich auch etwas zu erzählen. Den Anspruch, dass meine Frau eine Spielerin sein bzw. und werden soll habe ich nicht.

  • Ich auch nicht. Ich rede hier von 2x im Jahr etwas gemeinsam spielen.


    Ich wollte lediglich ne Spielempfehlung für absolute Nicht-Spieler, keine Paartherapie.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    2 Mal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Hallo erstmal, ich bin Ines und verheiratet mit einem Nicht-Spieler (also so fast verheiratet).


    Wenn das Schicksal so hart zuschlägt, braucht man Mut zur Selbsthilfe. Ergo spielt man solo oder sucht sich alternative Mitspieler, aber was wenn? Wenn dann halt doch mal Weihnachten ist und niemand Zeit hat? Oder ihr im Urlaub seid? Zu zweit, allein, irgendwo in Mazedonien?


    Mit etwas penetrantem Rumgenöle bringt man den oder die Liebste(n) ja doch vllt. mal zum Spielen. Aber was bringt man dann auf den Tisch? Wenn selbst die Regeln von Kniffel hinterfragt werden und Port Royal zu kompliziert ist? Lasst uns eine Liste machen mit Spielen, die bei euch schonmal funktioniert haben. Völlig unabhängig davon, was ihr selbst davon haltet oder ob das Spiel bei BGG im Ranking überhaupt noch auftaucht.

    Paperback oder Fugitive ist meiner Meinung nach auch mit Nicht-Spielern zu spielen :) und vor ein paar Wochen habe ich "Stone Age" mit Wenig/Nicht-Spielern probiert und das ist aufgrund der einfachen Regeln sehr gut angekommen :)

    Und natürlich Mysterium! Das ist eines der Spiele, das ich mit Leuten gespielt habe, die militante Nicht-Spieler sind und es dann drei mal hinter einander spielen wollten (PS: zwei davon waren Handwerker :P ).


    Skull-King und Co geht meiner Erfahrung nach auch bei fast allen Nicht-Spielern.


    Liebe Grüße,

    Georg



  • Und natürlich Mysterium! Das ist eines der Spiele, das ich mit Leuten gespielt habe, die militante Nicht-Spieler sind und es dann drei mal hinter einander spielen wollten (PS: zwei davon waren Handwerker :P ).


    Genau das! Kam bei mir auch in 2 Gruppen mit Nichtsspielern sehr gut an. Allerdings muss hier der Geist auch für etwas Spaß sorgen.


    Codenames wurde bereits genannt. Wird auch sehr gut aufgenommen.


    Was noch gut ankam sind die Exit-Spiele.

  • Auf der anderen Seite sind Quiz- und Wissensspiele total langweilig, wenn der Wenigspieler sich nur daran traut und der Vielspieler dann ständig diese spielen muss. Vielleicht fördert das aber auch nur bei mir Brechreiz. :| Die Brettspiel-Welt bietet doch so viel mehr, auch für Anfänger.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ben Ken () aus folgendem Grund: Kommentar präzesiert.

  • Quiz- und Wissenspiele sind für den Vielspieler dagegen total langweilig, wenn die Brettspiel-Welt so viel mehr bietet. Vielleicht fördert das aber auch nur bei mir Brechreiz. :|

    So pauschal würde ich das nicht unterschreiben. Es ist immer ein "kommt drauf an". Und Quizspiele können auch für Vielspieler durchaus unterhaltend sein. Zur Abwechslung und zum Verfschnaufen von der Siegpunktejagd, Aktienmarktmanipulation oder vom Gegner vom Brett fegen sind solche Spiele - zu denen man auch bestimmte Partyspiele zählen darf - in geselliger Runde gern gesehene Auflockerungen. Kneipenquiz, Codenames, Das Duell um die Geld, Activity, Äpfel zu Äpfeln.... langweilig ist anders.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Quiz- und Wissenspiele sind für den Vielspieler dagegen total langweilig, wenn die Brettspiel-Welt so viel mehr bietet. Vielleicht fördert das aber auch nur bei mir Brechreiz. :|

    Hast du schon mal Fauna gespielt?


    Das ist eben auch das Problem, was viele Nichtspieler abhält, mit Spielern zu spielen. Der Spieler belächelt den Nichtspieler, da er länger braucht, das Spiel zu verstehen und Hilfe bei den Zügen braucht. Die Scham sich zu blamieren ist groß. Im "normalen Leben" stehen sie Ihren Mann oder Frau und dann macht sich sorry irgendein Nerd ( bitte nicht persönlich nehmen) über sie lustig oder sie werden belächelt. Dem Vielspieler ist es oft zu banal, ein #Camel up oder ein #Kingdomino zu spielen.

  • Hab meinen Kommentar nochmal präzesiert. Vielleicht wird es dann klarer.


    Klar, hab Fauna im Regal. Auch Codenames, Agent Undercover, Concept usw. Ich schließe so spiele auch nicht grundsätzlich aus. Ich habe durch Quizspiele aber auch noch niemand zum regelmäßigen Spielen bekommen. Deine Beobachtung zu den Vielspielern kann ich nicht bestätigen, wenn es auch durchaus so Fälle geben mag.

    Ich bin in meinen Spielgruppen der einzige der an einen Vielspieler herankommt. Meine Familie spielt z.B. nur Leichtgewichte wie Splendor, King Domino etc. und ich habe selbst immer viel Spaß dabei.

    Mit Quizspielen würde ich zum größten Teil nicht an Wenigspieler herantreten, wenn ich sie für's Spielen begeistern möchte. Dann lieber 5 Minute Dungeon, Machi Koro, Splendor und Co.

  • Mein ernst gemeinter Tip zum Anfixen: Civilization (Advanced Civilization/Mega Civilization).


    Ladet euch Leute ein (eine Gruppe von 6-8 Mitspielern ist bei Neulingen zu empfehlen) und macht ein Event draus. Gemeinsames Frühstück, gemeinsames Spielen, gemeinsames Mittagessen (lecker Eintopf oder Chili), gemeinsames Abendbrot und zwischendurch viel Spielen und Ratschen.


    Der große Vorteil ist: man muss vorher nichts erklären. Die Zeitspanne des konzentrierten Zuhörens sind für Frischlinge das abschreckendste überhaupt. Vor allem da sie ja danach gleich die ersten wichtigen Entsheidungen auf Basis ihres theoretischen Wissens treffen sollen.


    Bei Civilization erklärt man jede Runde in wenigen Minuten die in dieser Runde benötigten neuen Regeln. Und mit dem Regel-Subset wird gespielt. Dann sitzt es und danach kommen die nächsten Regeln. Gepaart mit etwas Hilfestellung zur Strategie kommen da alle mit. Man wächst über den ganzen Tag. Überflüssige Regeln gibt es bei dem Spiel nicht, die Regeln sind schlank, zielgerichtet und nachvollziehbar. Da kommen auch absolute Nichtspieler mit klar - sofern sie der Sache prinzipiell aufgeschlossen sind.


    Und wir sind streng thematisch unterwegs, d.h. alle erleben primär eine Geschichte und weniger einen Wettkampf bei dem sie aufgrund mangelnder Erfahrung chancenlos sind. Und das geht auch mit dem englischsprachigem Spielmaterial - ihr redet und erklärt ja in eurer Muttersprache.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • An dieser Stelle erstmal ein dickes "Danke" an alle, die Vorschläge gepostet haben.


    Hab mir schon ne ganze Menge rausgesucht und auch an Sachen bestellt, auf die ich sonst eher nicht gekommen wäre. Ist ja sonst eher nicht so meine Genre


    Will die Diskussion deshalb aber nicht abwürgen, ihr könnt ruhig weiter berichten

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Um Nicht-/Wenigspieler mitzunehmen hatte ich eigentlich immer mit Anno Domini Erfolg - einfache Regeln, kein Frusterlebnis durch Wissens-/Erfahrungsvorsprung und verschiedene Themensets sichern einerseits die Abwechslung und andererseits die Möglichkeit das Spiel an die Interessen der unterschiedlichen Gruppen anzupassen. (Mit "Flopps" hatten wir sehr viel Spaß ... ;)) Anno Domini: Flopps | Board Game | BoardGameGeek

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Letztes Jahr hatte ich es genau so gemacht...

    ... und genau einen absoluten Nichtspieler dabei.

    Es war nichts zu machen. Das Event und der gesellschaftliche Aspekt haben ihm gefallen. Allein mit dem Spiel und all seinen Möglichkeiten (Stichwort: Civil Advancements) und die oftmals fiesen Katastrophen und damit einhergehenden Rückschläge muss man wirklich mögen..

    Schon nach einem Drittel der Spielzeit war er hoffnungslos abgeschlagen. :aufgeb:


    Unser Dank gilt dennoch bis heute ihm, da er noch tapfer weitere 8 bis 10 Stunden durchgehalten hat. :klatsch:


    ps: Beim diesjährigen #MegaCivilization war er übrigens nicht dabei. Er hatte sich schnell gemeldet und abgesagt.

  • Ernst gemeinter Tipp: This War of Mine.

    Meinst Du wirklich, mit so einem Spiel (Thema/ Frustrationstoleranz) bekommt man ausgerechnet Nichtspieler ins Boot?

    Ich habe die Erfahrung mit Wenigspielern bei Pandemie gemacht, dass die Stimmung schnell kippen kann, wenn es unglücklich läuft und mehrere Partien verloren gingen.

    Und bei "This War of Mine" erscheint mir die Chance, eine Partie nicht zu schaffen deutlich höher ( laut Deinen Schilderungen...)

  • Was bei uns noch gut ging:


    The Game

    Der Rat von Verona (da kamen bei ihm echte Suchttendenzen auf O.o)

    Crosmaster Arena

    Onitama

    Codenames Duett


    Bei all diesen Spielen hat er sogar eigenständig gefragt, ob wir eine Partie machen.

    I wish I had a friend like me

  • Ich musste meine Frau tatsächlicherweise auch sehr sehr oft zum Spielen überreden.

    Ich hatte immer das Gefühl, das der Einstieg immer das Schwierigste ist. Einmal im Spiel habe ich aber immer das Gefühl, dass es ihr auch gefällt.

    Wir haben zuletzt zwei Partien Haspelknecht gespielt. Und just vor einer viertel Stunde fragte sie mich ob wir nicht gleich noch eine Runde Haspelknecht spielen wollen. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Nach etlichen Versuchen mit Einsteiger-Spielen mag sie nun ein anspruchsvolleres Spiel. Scheinbar muss man tatsächlich nur das richtige Spiel erwischen um jemanden anzufixen.

  • Hallo zusammen,

    ich habe das gegenteilige Problem. Meinem Mann (@canis) gefällt Spielen sehr wohl, emfindet aber sogenannte Einsteigerspiele als reine Zeitverschwendung. Gegen Absacker am Ende eines Abends hat er nichts, aber den ganzen Abend #Wizard, #Transamerica, oder #Splendor zu spielen versetzt ihn in ziemlich schlechte Laune. Da muß schon ein #Nippon, #Steam, #MagnaGrecia, #ClansofCaledonia ode notfalls #Shangrila oder #RajasOfTheGanges dabei sein.


    Wir haben mit #RollForTheGalaxy, #GlenMore, #Klong und auch mit #OrakelVonDelphi bei Wenigspielern Erfolg gehabt. Wir haben festgestellt, es müssen nicht immer die ganz einfachen Spiele sein, oder reine PartySpiele(Anno Domini, Codenamens,...). Wichtig ist, daß die Regeln nicht ausufernd sind, halbwegs logisch sind und das Spiel Spaß und Spannung( es darf auch Interaktion vorkommen) -- aber keine Schokolade! bietet.


    Der neueste Renner bei den Wenigspielern ist erstaunlicherweise #RajasOfTheGanges. Jetzt hat sie der Ehrgeiz gepackt, einmal gegen meinen Mann zu gewinnen.


    Ciao

    Nora

  • Ernst gemeinter Tipp: This War of Mine.

    Meinst Du wirklich, mit so einem Spiel (Thema/ Frustrationstoleranz) bekommt man ausgerechnet Nichtspieler ins Boot?

    Ich habe die Erfahrung mit Wenigspielern bei Pandemie gemacht, dass die Stimmung schnell kippen kann, wenn es unglücklich läuft und mehrere Partien verloren gingen.

    Und bei "This War of Mine" erscheint mir die Chance, eine Partie nicht zu schaffen deutlich höher ( laut Deinen Schilderungen...)

    Ich sags mal so .. wenn der Partner keine Lust auf ein "Spiel" hat, dann vielleicht eher auf eine Erfahrung, die weniger "Spass" bringt, ihm dafür aber mit einem Erlebnis abspeist, was ihn im Anschluss sicher noch beschäftigen wird.

    Ich würde meiner Frau sehr gerne dieses Erlebnis gönnen, allerdings hat sie bei Pandemie - Die Heilung schon mit verschränkten Armen am Tisch gesessen und fand das Thema blöd/nicht spassig. Ich stehe also noch vor der "Frage", aber stellen werde ich sie.

  • Meine Frau ist jetzt auch nicht der begeisterte Brett/Kartenspieler, aber es gibt da ein paar, da ist sie gerne dabei.

    Das gilt auch für die Nicht- oder Wenigspieler, wenn wir in der Gruppe 1x jährlich eine Woche auf einer Hütte sind.

    - Backgammon

    - Alea Jacta Est

    - Glen More

    - Carcassonne

    - Hase und Igel

    - Cafe International

    - Doppelkopf

    - Schafkopf

    - Halali

    - Heckmeck am Bratwursteck

    - Kohle, Kies und Knete

    - Marrakesch (die Backgammon/Karten Variante von Joli Kansil)

    - St. Petersburg

    - Set

    - Vegas

    - Take it Easy

    - Ave Cäsar

    - Bluff

    - Cant Stop

    - Caramba

    - El Grande

    In größeren Runden

    - Codenames

    - Image

    - Tabu

    Alles meist ältere Titel, alle mit (sehr) überschaubaren Regeln, die aber immer noch gut ankommen.

    Einmal editiert, zuletzt von hajott59 ()

  • #Mysterium und #Pandemie haben bei uns immer gut funktioniert. Unter Umständen auch #Zombicide. Generell funktioniert Coop immer gut als Gateway-Spiel, weil keiner bloßgestellt wird.

  • Wow, ich sehe gerade, wieviel Glück ich mit meiner Freundin habe. Sie lässt sich von so manchen Brettspiel überzeugen. Manchmal ist nur der Einstieg bei der ersten Partie eine gewisse Hürde, oft aber auch nicht und wir sind dank Thema, Story und entsprechenden Ehrgeiz beide sofort drin ... ist die erste Partie rum, ist das Spiel in Zukunft eigentlich ein Selbstläufer (ausser es hat halt überhaupt nicht gefallen, aber das geht mir hin und wieder, trotz vorheriger Begutachtung und sorgfältiger Auswahl ja selbst auch so). Kooperative Spiele liegen bei ihr besonderes hoch im Kurs und da braucht es dann auch nicht viel von meiner Seite, damit wir mit so etwas loslegen ... egal, ob jetzt Zombicide : Black Plague, This war of mine, Kingdom Death : Monster oder Arkham Horror LCG. Bestimmte Themen werden natürlich bevorzugt, Fantasy, Horror oder Survival gehen bei ihr eigentlich immer, bei Rohstoffsammelspielen wirds etwas schwieriger, Rollenspielelastige Sachen, wie Descent, Conan und Herr der Ringe finden da deutlich mehr Anklang. Mangelnder Ehrgeiz ihrerseits spielt jedenfalls in keiner unserer Spielrunden eine Rolle. Die Häufigkeit der Spieletreffen mit unseren Freunden (Großteil selbst begeistere Spieler) ist dann schon eher mal ein Einwand ihrerseits ... aber andererseits hat sie auch kein Problem damit, dass ich mit unseren Freunden spiele und sie nebenbei ihr Ding macht, vorallem wenn ich mal wieder jedes Wochenende einen Spieletag nach dem anderen ausrufen möchte, ist das eine gute Lösung ... könnte bei mir also weit schwieriger sein.

  • Blood Rage kam bisher übrigens bei allen Spielern sehr gut an, sobald man sie mal davon überzeugt hat, dass das Cover nichts mit dem eigentlichen Spiel zu tun hat. Einzig eine Person mag das Spiel nicht, aber der mag auch nichts anderes als Zombicide.

  • Ich würde meine Frau nicht als "Nicht-Spielerin" betiteln, jedoch ist ihr Interesse an Spielen bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei mir. Kleinere und kürzere Spiele (Celestia, Patchwork, Port Royal, ...) spielt sie gerne mal mit.Für größere Spiele kann ich sie jedoch mit dem Thema locken: dann spielt sie sogar

    Verbotene Welten, Relic, Food Chain Magnate, Eldritch Horror und Mechs vs. Minions mit mir. Bei Relic zieht sie mich sogar regelmäßig ab und ich weiß nicht, woran es bei mir hapert. Ich habe dieses Spiel noch nie gegen meine Frau gewonnen...



    Das "Problem" ist meistens die Regelerklärung. Sie mag keine langen Regelerklärungen, sondern möchte lieber losspielen und die Regeln dann während des Spiels lernen. Das klappt natürlich bei nicht bei allen Spielen gleichgut, aber nach einer Einführungspartie weiß sie meistens, wie der Hase läuft.


    Wargames und ConSims dagegen mag sie (zu meinem Leidwesen) gar nicht, wie gerne hätte ich einen Spielepartner für 1960: Making of the President, Sekigahara, Conflict of Heroes, Twilight Struggle, Triumph and Tragedy, etc. in meinem Haus wohnen. Ich wollte mit ihr im vergangenen Jahr 13 Days spielen, jedoch hat sie sich nach den ersten 5 Sätzen Regelerklärung geweigert, das Spiel mit mir zu spielen, weil ihr diese historischen Themen nicht so sehr liegen. Das ist zwar schade für mich, denn mit solchen Spielen könnte ich viel Zeit verbringen und wir hätten eine große Auswahl solcher Spiele bei uns im Keller, aber bevor sie das ganze Spiel absolut lustlos und und anteilslos mitspielt, spiele ich lieber etwas anderes mit ihr. Ähnliches gilt für "Bauernhofspiele" und Konsorten. Unsere Partie Agricola: Die Bauern und das liebe Vieh haben wir zwar brav zuende gespielt, der Tenor danach war aber klar: Wir wollen keine Weiden abstecken!


    Was ich damit sagen will: versuch deinen Mann über das Thema abzuholen. Das hat bei meiner Frau und, wenn ich das hier richtig lese, auch bei anderen geklappt. Es kann zwar manchmal eine Weile dauern, bis ein passendes Thema für beide gefunden ist, wenn du aber den Kopf nicht in den Sand steckst, werdet ihr sicherlich etwas finden. Meiner Erfahrung nach gibt es einfach Themen, bei denen können selbst "Nicht-Spieler" einfach nicht nein sagen. Das Thema ist (bei uns!) das A und O.

    Einmal editiert, zuletzt von Prinz () aus folgendem Grund: Formatierung

  • Ich denke auch, dass das Thema hilfreich sein kann.


    Meine Frau spielt auch nicht - eigentlich hat sie NIE Lust auf ein Brettspiel und wenn Sie die Entscheidung völlig alleine treffen könnte, würden wir NIE spielen. Wenn ich sie also nicht überreden würde, würden wir wahrscheinlich nur gelegentlich mit meinem Sohn ein Kinderspiel spielen und sonst nicht. Das stimmt mich schon etwas unzufrieden.


    Wenn allerdings Freunde zu Besuch kommen, spielt sie schon häufiger mit - das sind dann alles Wenigspieler. Da geht dann aber schon auch z.B. ein "Clans of Caledonia" - ich darf einfach nur nicht zu lange erklären.


    Zu zweit haben wir aber auch z.B. mal Key Market gespielt. Das erwähne ich, weil dabei heraus gekommen ist, dass Ihr das Anbauen und Ernten im Spiel Spaß macht (Nein, sie ist keine Bäuerin :stop: ).


    Es sind aber trotzdem EHER thematische Aspekte, die entscheiden, ob ihr das Spiel Spaß macht. Ich sage ihr ja auch, dass ich nur so viele Spiele kaufe, damit irgendwann das perfekte Spiel für sie dabei ist :happy:


    Aber mit solchen Informationen kann man arbeiten... Agricola ist es dann leider nicht, weil da der Ernährungsdruck zu groß war.


    Am liebsten spielt sie wahrscheinlich Krazy Wordz (was mir auch sehr gut gefällt), aber ein überragendes Zweierspiel fehlt mir auch noch, um sie zu beeindrucken. ALso kaufe ich weiter... und weiter... und weiter

  • ich werde mal berichten, wie eure Vorschläge ankamen. Ein paar sind schon eingetrudelt. Vllt ist für dich ja auch was dabei

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Über Silvester waren wir in Schweden...


    Experiment 1: Ich wollte so gerne das #GameOfThronesCardGame spielen und meine Frau hat sich ob meiner Bitte und wegen dem Thema breit schlagen lassen...

    ... Flopp! Viel zu verzahnt, viel zu Combolastig, viel zu viel If-You-Think-That-I-Think-That-You-Think.

    Sie hat es mitgespielt, aber der Funke sprang nicht über...

    Experiment 2: Kurzentschlossen (Ok, das war eine Lüge ;-)) #TicketToRideNordicCountries gekauft (schönes Mitbringsel aus Schweden und ein super Preis!) und mit meiner Frau gespielt.

    Voller Erfolg! Das spielt sie sehr gerne wieder!

    Experiment 3: Gestern Abend bei Freunden 7 Partien #LovecraftLetter. Vorgeschlagen von meiner Frau und immer wieder gefordert von ihr! ?