01.01.-07.01.2018

  • Gestern endlich den ersten Spieleabend de neuen Jahres gehabt, Eswaren mittelklassige und leichtgewichtigere Spiele gefragt, was auch nett ist. Es sind vor allem etwas ältere Spiele auf den Tisch gekommen.


    1, #BurgleBros

    Niederlage auf dem dritten Stockwert der Bank. Irgendwie haben wir den Dreh noch nicht ganz raus. Bis jetzt eines der schwersten CoOps die wir so haben, besonders zu viert.


    2. #DieunüblichenVerdächtigen

    3 Runden zum Kennenlernen, 3 mal den Täter nicht erwischt :cursing:


    3. #AlteDunkleDinge

    Hatte keiner von uns bisher gespielt, daher die leichte, kurze Variante. Hat uns recht gut gefallen.


    4. #WillkommenImDungeon

    Zum Ende des Abends nur eine Runde mit dem Krieger. Guter Abschluss.

  • Ok. Man sollte dann doch immer alles zu Ende lesen. :floet:

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Bandida


    "Verbrauchen" wird konsequent so in AH benutzt und im Regelheft entsprechend definiert. Aber ja, wenn man das als nicht-AH-Spieler so liest und sich das gängigere "Erschöpfen" gewöhnt ist, kann einen das schon stutzig machen. Bei einer Neu-Übersetzung fiele die Wahl mittlerweile bestimmt auch auf "Erschöpfen".


    Ist man sich bezüglich Kartentexten nicht sicher, ist sonst auch die Arkham Horror Wiki recht nützlich. Da finden sich alle Kartentexte im Original.

  • Nachdem der anstrengende Tag auf meinem 1. #XWing-Turnier hinter mir liegt und das Adrenalin so langsam abflaut, will ich mal versuchen, den Tag - oder eher die 4 Matches - Revue passieren zu lassen.


    Vorbereitung:

    Ich packe meinen Koffer und nehme mit… Tja, gute Frage! Weil meine X-Wing-Fähigkeiten ein wenig eingerostet sind und ich erwarte auf dem Turnier auf wesentlich fähigere Piloten zu treffen, gehe ich auf Nummer Sicher und setze auf eine Anfängerliste. Ich setze mit Dash Rendar und Miranda Doni auf die Liste - zwei recht einfach zu fliegende, waffenstarrende Schiffe, die einen 360° Feuerwinkel haben und extrem starke, jedoch einfach zu triggernde Effekte mitbringen. Dash rüste ich mit Einsamer Wolf, Outrider, einer schweren Laserkanone und Rey als Copilotin aus. Kurz gesagt ein schnelles, großes Schiff mit einer dicken Kanone, das ohne Schäden und Nachteile durch Asteroidenfelder fliegt, besser allein unterwegs ist und Fokuspunkte ansammeln kann. Man muss sich nicht auf Formationsflüge konzentrieren, nicht auf Hindernisse achten und haut kräftig Schaden raus.

    Dazu Miranda Doni in ihrem waffenstarrenden K-Wing (quasi die A-10 im Star Wars Universum). 2 Batterien an Plasma-Torpedos, 4 Batterien Cluster Raketen, Zwillings-Lasergeschütze und Chewbacca als Copilot. Was das macht? Ein zwar langsames Schiff, dem Du aber besser nicht in den Feuerwinkel fliegst, wenn es eine Zielerfassung auf dein Schiff hat. Darüber hinaus kann sie auf einzelne Angriffswürfel verzichten, um Schilde wieder aufzuladen.

    Klingt doch eigentlich ganz gut!


    …oder?


    Spiel Nr. 1:

    Ich bekomme "Kevin" als Gegner ausgelost. "Tisch 6" heißt es. Dort angekommen steht eine Videokamera auf dem Tisch und "Kevin" hat schon sein Zeug aufgebaut. "Kevin" ist dabei nicht sein "Nickname", den man als Turnierspieler angeben muss, sondern sein richtiger Name, wie ich bald erfahre. Sein Nickname ist "Backfire84". Das erfahre ich, als er seine Jacke auszieht und darunter ein "X-Wing Team Germany"-T-Shirt zum Vorschein kommt. Abgesehen davon, dass es immer etwas merkwürdig ist auf eine Veranstaltung als "Neuer" aufzutauchen, auf der sich 80% der Leute anscheinend gut kennen, tat dies zur allgemeinen Verunsicherung das übrige hinzu.
    Ich packe also meinen Standard-Kram aus meinem Schraubenkoffer aus und bestaunte seine "Armada" an Zusatzausrüstung. Acryl-Ruler, Acryl-Tokens, ein Tokenhalter mit seinem Namen drauf (!), transparente FFG-Würfel, Turnier-Versionen von Karten in unterschiedlichen Sprachen aus unterschiedlichen Jahren, etc pp. Auf Nachfrage, warum er französische Karten in seinem Set hat sagte er nur: "Ach, die hab ich mal auf einem Regional in Belgien gewonnen". Na super, mein erstes Spiel und ich treffe auf einen Veteranen mit mehrjähriger und internationaler Erfahrung... Als ich meine Ruler auspacke fällt mir auf, dass ich den "45° 1er" vergessen habe, dafür 2x den "90° 1er" eingesteckt habe, wie peinlich! Der perfekte Start ins erste Match...

    Wie sich dann aber herausstellt, ist Kevin ein super relaxter Typ, der mir gerne die Karten erklärt, die ich nicht kenne - auch während des Spiels. Er hilft mir netter Weise bei Fragen und lässt mich sogar ein paar Sachen korrigieren, wenn ich sie vergessen habe, lässt mich sein Exemplar des Rulers benutzen, der mir fehlt. Dennoch haut er mich nach Knapp 1 Stunde mit 100:0 Punkten weg - Das ist das Maximum, was man erreichen kann.

    Zur Erklärung: In X-Wing darf man eine "Flotte" aus bis zu 100 Punkten aufstellen und antreten lassen. Die Wertung besagt dann, wie viele dieser Punkte man dem Gegner geraubt hat. Oder auf deutsch gesagt: Wie viele meiner Piloten, Schiffe, Ausrüstungen und Verbesserungen er zu Klump geschossen hat.

    Seine Flotte besteht aus Kylo Ren’s Shuttle (ein riesiges Modell!) und zwei Tie-Fightern der Ersten Ordnung. Klingt zwar nicht nach viel, jedoch fliegt er die 3 Schiffe so präzise, dass diese ständig im richtigen Abstand zu einander sind. Das Shuttle dient als Supporter und versorgt die TIEs andauernd nahezu kostenlos mit Fokus- und Ausweichstokens. Das Shuttle hat 6 Schilde und eine dicke 6er Rüstung. 12 Schaden, damit das Ding endlich in Trümmer zerfällt. Da ich mit Miranda zwar 2x angreifen kann, pro Angriff jedoch nur 1 Treffer zählt, konzentriere ich mich erst auf die kleineren Schiffe. Ein Fehler, wie sich herausstellt.
    Ich stehe also nach einer Stunde ohne Schiffe dar, während er gerade mal 2 Schilde verloren hat. Unfassbar! ...obwohl ich auch mit so etwas gerechnet hatte.


    Kevin hat das Spiel für seinen eigenen YouTube-Kanal aufgezeichnet und ich bin gespannt, wann und ob ich es da mal zu sehen bekomme.



    Spiel Nr. 2:

    Diesmal geht’s gegen Matthias und seine Flotte, bestehend aus Sternenviper und zwei Schiffen, die ich noch nicht kenne und die andauernd Fähigkeiten von mir kopieren. Hervorragende Voraussetzungen ;) Lange Rede, kurzer Sinn, das Spiel ging ebenfalls 100:0 aus. Keine Chance!


    Spiel Nr. 3:

    Diesmal geht es gegen Marcel. Er setzt einen YT-1300 Falken und einen U-Wing ein - den Truppentransporter aus Rogue One. Den YT-1300 kenne ich ganz gut, weil ich ihn selbst manchmal fliege und weiß sofort seine Crew zu fürchten: Rey und Finn, zusammen mit ein paar nützlichen Upgrades. Kurz gesagt: Er bekommt andauernd leere Würfelseiten dazu und darf diese dann neu werfen. Eine ziemlich starke Combo! Ich schaffe es dann eine gewisse Zeit lang ihn in Schach zu halten, weil ich ihn durch waghalsige Manöver dazu bringe, seine Manöver nicht ganz auszuführen. Blocken nennt man das wohl. Derweil beharkt mein K-Wing die ganze Bagage aus sicherer Entfernung mit Raketen und Torpedos, sodass ich zumindest seinen Falken um die Hälfte der Lebenspunkte herunterschieße. Gegen die Kombination aus Falke mit Rey und Finn, und auch seinem Fokustoken züchtenden U-Wing komme ich nicht an. Sobald Dash ins Gras beißt, hat der langsamere K-Wing keine Chance mehr. Immerhin, da der Falke ein großes Schiff ist, dass unter der Hälfte seiner Schadenspunkte liegt, erhalte ich die halben Ausrüstungspunkte: 100:19. Meine ersten Turnier-Punkte :)


    Spiel 4:

    Mit aktuell sagenhaften 300:19 geht es in die letzte Runde des Tages. Da muss doch noch was gehen… Da das letzte Spiel schnell vorbei war, konnte ich mir ein paar Tipps abholen und in Ruhe nochmal die FAQ checken. Ein kurzer Ausflug dazu: Was in digitalen Spielen schnell gepatched werden kann, muss in einem physischen Spiel wohl nachträglich geändert werden. Das macht FFG innerhalb der Errata/FAQ. Das Turnier hält sich dann immer an eine bestimmte Version dieser FAQ.

    Plötzlich gehen mir ganze Girlanden an Glühbirnen an. Manchmal sieht man den Baum vor lauter Wald nicht ;) Manchmal liegen die Kombinationen vor einem und man sieht sie erst, wenn man mit der Nase darauf gestoßen wird… Also, neue Taktik: Statt wie bisher mit Dash mitten ins Getümmel zu fliegen (weil er mehr aushält als Miranda) und so Miranda Platz für ihre Raketen zu geben, läuft es nun umgekehrt: Miranda zieht mit der Fähigkeit ihre Schilder wieder aufzuladen an die Front, während Dass 3-4-5 Runden am Rand des Schlachtfelds herumdümpelt, um seine Rey mit Fokustokens aufzuladen.

    Mein Gegner setzt wieder für mich neue Schiffe ein: Einen Tie-Dämpfer (Kylo Ren’s Jäger aus Episode VIII), einen upgegradeten Tie-Bomber (keine Ahnung, wie der heißt) und ein neues imperiales Kanonenboot. Eine unglaublich mobile Truppe. Dennoch schaffe ich es irgendwie, die Aufmerksamkeit auf Miranda zu ziehen und Dash aus dem gröbsten rauszuhalten. Nach 4 Runden, in denen Dash nur grüne und langsame Manöver geflogen ist, legt er einen Gang zu und steuert mitten in das Asteriodenfeld um mit seiner schweren Laserkanone ordentlich auszuteilen. Mein Gegner hat das anscheinend nicht bedacht, und so kann ich Dash in den Rücken seiner Schiffe steuern, wodurch er freie Schussbahn hat und kein Risiko eingeht. Miranda dagegen zieht die Meute hinter sich her, feuert reihum auf ihre Verfolger und löst ihre Schilde Stück für Stück wieder auf. Hätte ich hier Bomben oder Mienen statt der Cluster-Raketen, seine Verfolgerflotte hätte es schon hier zerlegt. Dash schießt aus vollen Rohren und gibt seine zuvor angesammelten Fokuspunkte aus. Den Bomber zerlegt es als erstes in seine Einzelteile. Gut so, denn so ist die Verfolgung seiner Schiffe weniger riskant. Anschließend manövriere ich Miranda in ihrem K-Wing mittels der SLAM-Fähigkeit um 180° eng um einen Asteroiden und kann so den Tie-Dämpfer in den Feuerwinkel bekommen, der gerade mit einem grünen Manöver einen Stress-Token ablegen möchte. In der nächsten Runde erhalte ich eine Zielerfassung, kann so mit meinen Plasma-Torpedos seine Schilde zerstören und ihn in derselben Runde mit Dash ohne Gegenwehr wegputzen. Einzig das Kanonenboot gibt sich noch nicht geschlagen, obwohl meine unbeschädigte Flotte keinen Ausweg erkennen lässt. Als der Judge „Noch 10 Minuten“ ruft, versucht er mich auszumanövrieren, um auf Zeit zu spielen und nicht zerstört zu werden. Da meine Schiffe allerdings beide aus 360° feuern können und sogar Boni bekommen, wenn sie NICHT in Formation fliegen, hat er wenig Chancen. Ich teile im Kopf die Matte in 2 Hälften und lasse jede davon von einem Schiff abdecken. So kann er irgendwann nicht mehr entkommen und 1,5 Minuten vor Ende schießt ihm mein YT-2400 das letzte kritische Loch in seine Hülle. Das Spiel geht 100:0 für mich aus.


    Fazit:

    Dass ich hart auf die Mütze bekommen würde, war mir schon vorher klar. Dafür ist das Spiel einfach zu alt und die Leute haben Jahre an Erfahrung mehr als ich. Dennoch habe ich unglaublich viel gelernt und sogar eine spezielle 2017er Turnier-Version einer Karte bekommen, die ich nichtmal in der kaufbaren Version hatte - also ein voller Gewinn :) Die Leute waren durch die Bank sehr freundlich und es hat extrem Spaß gemacht auch mal allein auf ein fremdes Event zu gehen, wenn man so offene Leute trifft. Jeder hat geholfen, Regeln erklärt, über kleine Fehler hinweggesehen.

    Besonders im letzten Spiel, als ich nach wenigen Runden realisierte, dass mein Gegner meinen Dash ignoriert und mein Plan aufgehen könnte, hatte ich eine Stunde lang einen Puls von 180. Spannung pur!


    Mit 300:119 Punkten (also -181 Punkten) beendete ich das Turnier als 18. von 20 oder so ähnlich. Was mir aber auch völlig egal war. Viele Spieler versicherten mir, dass es ihnen bei ihren ersten Turnieren auch so erging. Der erste Platz ging übrigens an eine Staffel aus 3 T-70 X-Wings, von denen es eigentlich heißt sie seinen nicht mehr vernünftig spielbar (den neuen Schiffen unterlegen). Mit glatten 800:irgendwas Punkten holte sich der Kollege den ersten Platz. Beim nächsten Turnier bin ich unbedingt wieder dabei - die X-Wing-Liste muss ich ja auch mal ausprobieren :)

  • Civilization New Dawn :

    .......Gerne wieder. Und wenn es deutschsprachig wäre und man die Regeldetails auch per Symbolik auf den Karten oder dem Spielplan oder zumindest Übersichten wiederfinden würde, es könnte in einer Eurogames-Klasse mit Great Western Trail und Terraforming Mars mithalten. ......

    Ist zumindest -wie du wahrscheinlich eh bereits schon weißt- auf deutsch angekündigt.

    Bin gespannt, ab wann es tatsächlich kommt.....

    Civilization: A New Dawn auf Deutsch | Asmodee Editions

    Einmal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Auf der rhein-ruhr-con vom 2.-5.1.2018 hatte ich vier Tage Gelegenheit, einige größere Brocken kennenzulernen und mal richtig zu spielen:


    Sanfter Einstieg mit #CodenamesPictures , um die Wartezeit zum Eintreffen des letzten Mitspieler für #WirSinddasVolk zu überbrücken. Zwei schnelle Siege dank gegnerischer Selbstzerstörung durch die Bombe.

    Dann bis zum Abend #WirSinddasVolk in der 2+2 Version gespielt. Auch wenn die Göttinger Sieben rechtzeitig als Berater für den Wirtschaftsaufbau eingesetzt wurden, kam es im weiteren Verlauf zu ständigen Unruhen. Der Osten konnte einen Prestigevorteil verbuchen und war daher ab Dekade 2 ständig vorne. Eine wirtschaftlich halbwegs stabile DDR konnte daher systematisch in Westberlin zündeln. Von den Unruhen nach den Schüssen auf Benno Ohnesorg konnte sich Berlin und sein Patenland Rheinland-Pfalz trotz einer beeindrucken Rede des US Präsidenten Kennedy kaum erholen. Der Sieg des Sozialismus schien greifbar nahe, doch die USA trieben das Wettrüsten auf die Spitze. Aufgrund eines eigentlich nebensächlichen Konfliktes löste ein unachtsamer U-Boot-Kommandant dann aus Versehen den Atom-Krieg aus. Der Ostblock hatte zwar nichts – genauso wenig wie der Westen - für eine Friedenserhaltung getan, gewann aber somit dennoch einen geteilten (Moral-)Sieg.

    Als Absacker ^^ spielten wir dann noch eine Runde #Scythe.

    Die beiden Folgetage waren #HereIStand gewidmet: dieser Klassiker der CDGs war für mich bisher Neuland. Tatsächlich haben wir dann drei Runden in unterschiedlicher Besetzung gespielt:

    Als Lernspiel mit England um 10 Uhr morgens gestartet, Frankreich hat mich mit Irish Revolt beschenkt, so dass mit etwas Würfelpech die ersten beiden Runden gelaufen waren. Aus Mitleid hat der Papst mir dann für 1 Karte + 1 Merc die Scheidung (nein: die Annuliierung!) von der Habsburgerin genehmigt, so dass ich allmählich wieder ins Spiel kam. Letztlich wurde es ein knappes Rennen, der zurückliegende Habsburger konnte kurz vor Mitternacht dann knapp vorm Autowin abgefangen werden. Aufgrund physischer Erschöpfung erinnerten man sich an den Ritter der Kokosnuss und einigte sich auf Unentschieden.

    Zwei weitere Spiele HIS folgten dann noch, eines davon recht kurz, da ein sehr erfahrener Papst in Turn 2 mit 25 VP gewann.


    Am letzten Tag rundete ein #NapoleonicWars die Con für mich ab, das mit einem klaren Sieg für Napoleon zu Ende ging.

    Wenn du Frieden willst, rüste zum Krieg.

    Einmal editiert, zuletzt von logicman ()

  • Da gibt es mechanisch in diesen breiten deutlich bessere Spiele.

    Nenn die doch mal, das würde mich interessieren. Tatsächlich finde ich die Mechaniken bei #GoT gar nicht so schlecht - verdeckte Marker, verschiedene Einheiten, Bedrohungen von jenseits der Mauer...

    Sorry für die verspätete Antwort.


    Da muss ich weiter ausholen. Wie du es sicherlich schon bemerkt hattest, bin ich absoluter Fan des Spiels. Thematisch passen die Mechaniken zum Spiel. Ich bin immer und jederzeit für eine Partie AgoT zu haben. Das ist für mich eines der wenigen Spiele die ich mit 10/10 BGG gewertet habe, sicherlich auch als Fanboy.


    Objektiv betrachtet, vom Spiel losgelöst, sind die Mechaniken nicht so gut. Die Downtime beim Legen der Befehlsmarker können zum Problem werden. Das Bieten, auch wenn es spaßig sein kann, kann ebensogut nerven, wenn einer einen AP-Anfall bekommt. Auch die Zugreihenfolge ist nicht intuitiv gelöst. Da braucht man immer einen Aufpasser, wer gerade dran ist. Größtes Manko und auch berechtigter Streitpunkt ist die Möglichkeit sich fast jederzeit die Kampfkarten des Gegner anschauen zu dürfen. Hier kommen wieder die schlechten Kampfkarten der 2. Edition zum Tragen, die ein genaues ausrechnen (= Downtime) ermöglichen. Dies führt, wenn das exzessiv genutzt wird, zu einem unerträglichen Stellungsspiel auf der Karte.

    Unsere Spielgruppe hatte das per Hausregel unterbunden.


    Das Ganze bekommt Starcraft z.B. besser gelöst und unter Umständen kann das Spiel damit deutlich schneller zu Ende gehen. Da sind von 20 Min bis zu 2 Stunden alles möglich.

    AgoT dauert mindestens 2 Stunden und lebt zu sehr vom Metagame. Das funktioniert nicht mit jeder Gruppe.


    Spiele, die in der gleichen Gewichtsklasse spielen, es aber mechanisch (anders und) besser gelöst haben, sind z.B. Kemet oder Warrior Knights


    #GoT #Starcraft

  • Wenn man hausregelt, dass man nicht mehr die Karten des anderen durchsehen darf, dann begünstigt man damit doch die Spieler, die das Spiel und die Karten besser kennen?


    Außerdem gibt es ja auch noch Karten, die etwa die gegnerische Karte abwerfen oder ungültig machen, ermöglichen abgelegte Karten wieder aufzunehmen oder einen geringen Wert aber viele Türme haben (sd man keine Einheiten verliert) etc.

    Richtig ausrechnen hilft so mMn häufig nicht, es sei denn es sind nur noch zwei Karten auf der Hand, was aber wiederum die entstehende Downtime verkürzt. Dass es dann überhaupt zu Downtime kommt, passiert uns aber auch.


    Von der Schlachtenglückoption halte ich nichts.

    Cardboard Games Master Race

    2 Mal editiert, zuletzt von Exhibitchee ()

  • Die Downtime beim Legen der Befehlsmarker können zum Problem werden.

    Aber das machen doch alle gleichzeitig? Besser kann man das doch kaum lösen...

    Spiele, die in der gleichen Gewichtsklasse spielen, es aber mechanisch (anders und) besser gelöst haben, sind z.B. Kemet oder Warrior Knights

    #Kemet spielt imho in einer völlig anderen Gewichtsklasse. Das zock ich dir in ner Stunde runter, bei #DereiserneThron brauch ich locker 4 aufwärts.

    #WarriorKnights ist imho einfach nur "überholt". Ein ganz schlimmes Spiel. ;)


    ---


    Meiner Meinung nach ist das größte Problem von #DerEiserneThron und der Grund, warum ich ihm keine BGG10 gebe, dass alle dasselbe wollen: Alleine Gewinnen. Durch Burgen.


    Dadurch ist jegliche Diplomatie immer zeitlich begrenzt, irgendwann muss das Bündnis brechen.

    Und das tut es dann auch, je nach Spielernatur beim ersten kleinen Vorteil oder beim großen Showdown.


    In einem echten Diplomatie- und Intrigenspiel müsste es unterschiedliche Ziele geben.

    EDIT: Und vor allem - dadurch impliziert, aber vielleicht nicht klar genug - gemeinsame Siege.


    Mal aus der Hüfte geschossen, natürlich ohne dass das sich 1:1 aufs Spiel übertragen ließe:

    • Baratheon will den Thron.
    • Tyrell ist damit zufrieden, wenn Lannister oder Baratheon auf dem Thron sitzen.
    • Stark will einfach den Norden kontrollieren.
    • Lannister will x Kronen und Fässer.
    • Greyjoy will y Schlachten gewinnen / Figuren umbringen.
    • Dorne will, dass Lannister nicht gewinnt.
    • Littlefinger will, dass Stark, Baratheon und Lannister am Boden liegen.
    • Frey will, dass seine Kinder in alle hohen Häuser einheiraten.
  • Hat jemand eigentlich mal mit den Auftragskarten aus einer der POD-Erweiterungen gespielt? Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, welche Ziele diese Auftragskarten abdecken und inwiefern sich das Spielziel ändert, aber ich habe zumindest gerade in Erinnerung, dass es so etwas wie unterschiedliche Ziele dort gibt? (kann gerade leider selbst nicht nachgucken). Vielleicht lassen sich diese Auftragskarten auch ohne den Rest der Erweiterung ins Hauptsspiel integrieren?!

  • Hat jemand eigentlich mal mit den Auftragskarten aus einer der POD-Erweiterungen gespielt? Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, welche Ziele diese Auftragskarten abdecken und inwiefern sich das Spielziel ändert, aber ich habe zumindest gerade in Erinnerung, dass es so etwas wie unterschiedliche Ziele dort gibt? (kann gerade leider selbst nicht nachgucken). Vielleicht lassen sich diese Auftragskarten auch ohne den Rest der Erweiterung ins Hauptsspiel integrieren?!

    A Game of Thrones: The Board Game (Second Edition) – A Feast for Crows | Board Game | BoardGameGeek


    Da sind dann spezifischere Karten drin wie "Kontrolliere Castle Black", "hab mehr Länder als alle anderen", "hab 5 Burgen"... und dafür kriegst du dann deine Siegpunkte, teilweise in jeder Runde, so lange du das Ziel erfüllt hast.


    Ich habe nicht damit gespielt, ich meine aber, dass man immer noch "alleine gewinnen" möchte.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Ich kann mir ehrlich gesagt auch kein Spiel in Westeros vorstellen, bei dem die Spieler nicht ‚alleine gewinnen wollen‘.

    Aber natürlich geht das.

    Nicht jeder Beteiligte will auf dem Thron sitzen.

    Es gibt so viele andere Beweggründe:

    Sicherheit

    Einfluss

    Reichtum
    Rache

    Treue


    Dass jede Person im Königreich auf den Thron will, ist so ziemlich das unrealistischste Szenario, das man schreiben kann. ;)

  • Auch wenn man nicht auf en Thron muss - man will natürlich GEWINNEN!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Herbert

    Natürlich will man gewinnen. Aber nicht zwingend alleine.


    Nimm zB Haus Bolton:

    Es ist völlig unrealistisch, dass ein Bolton jemals auf dem Eisernen Thron sitzt.

    Aber Winterfell, "Warden of the North" und damit Chef über alle nördlichen Häuser... das ist noch gerade so erreichbar.

    Oder Haus Tyrell:

    Sie unterstützen nacheinander Baratheon und Pseudo-Baratheon (eigentlich Lannister).

    Sie sind völlig glücklich damit, wenn eine andere Familie ebenfalls gewinnt. So lange sie Einfluss und Reichtum gewinnen.


    Spannend ist:

    Bündnisse können brechen.

    Das Spiel sagt aber:

    Bündnisse müssen brechen.

  • Wer hat die Bücher schon bis zum Ende gelesen?


    Mit verdeckten Zielen wären aber durchaus Bündnisse denkbar die nicht aufgekündigt werden - mit einem Sieger am Ende.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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  • PeterRustemeyer , ich habe den Eindruck, dass Du die Bücher nicht gelesen hast?

    Ich bin mir ziemlich sicher, sie alle zumindest überflogen zu haben.

    Ab einem gewissen Punkt hat sich Herr Martin imho ziemlich verfranst, und entsprechend uninteressiert habe ich die Seiten mancher Handlungsstränge behandelt. ;)


    Tut auch nichts zur Sache, das Spiel muss es selbstverständlich erlauben, dass andere Dinge passieren als in der erzählten Geschichte.


    Herbert

    Selbstverständlich könnte das bei "geheimen Zielen" passieren.

    Geheime Ziele wären dann vermutlich auch nicht die richtige Mechanik.


    Ich hätte auch nichts dagegen, wenn ein Bündnis hält, aber es gewinnt trotzdem nur einer davon, und der andere bleibt auf der Strecke.

    Ich habe nur ein Problem damit, dass die Bündnisse im Spiel gezwungenermaßen brechen, weil wir an genau einer Siegbedingung (Burgen/Punkte) arbeiten, und nur einer gewinnen kann.

  • Von der Schlachtenglückoption halte ich nichts.

    Warum nicht?

    (Ja, wir habens ausprobiert)

    Weil ich in einem so langen Spiel keinen solchen Glücksfaktor beim Kämpfen haben will - sonst würde ich mich wohl lieber mit Risiko in die totale Weltherrschaft totwürfeln. Davon abgesehen ändert es nichts an der "Rechnerei" - wer vorher schon zu lange die Punkte gegenrechnet, wird auch mit den Schlachtenglückkarten lange zählen.

    NB: Bei uns hat es dazu geführt, dass die Rechner am Tisch noch seltener auch mal riskante Züge gemacht haben und das Spiel dadurch nicht gerade verkürzt wurde - wohl aber gibt es dann weniger Spieler, die nicht mehr "spielfähig" sind.

    Cardboard Games Master Race

    2 Mal editiert, zuletzt von Exhibitchee ()

  • Peter,

    das tut sehr wohl etwas zur Sache und hat auch nichts mit Geschehnissen zu tun (das wäre nochmal etwas ganz anderes), sondern mit Motivation.

    Die großen Häuser in der Spielwelt wollen nun mal alle alleine gewinnen. Klar kann man Spiele machen, wo nicht jeder Spieler alleine gewinnen muss - aber das passt eben nicht in die GoT-Welt, finde ich.

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  • Peter,

    das tut sehr wohl etwas zur Sache und hat auch nichts mit Geschehnissen zu tun (das wäre nochmal etwas ganz anderes), sondern mit Motivation.

    Die großen Häuser in der Spielwelt wollen nun mal alle alleine gewinnen. Klar kann man Spiele machen, wo nicht jeder Spieler alleine gewinnen muss - aber das passt eben nicht in die GoT-Welt, finde ich.

    Man korrigiere mich, aber zum Zeitpunkt des Spiels (War of the five Kings):

    • Lannister hat den Thron mit einem falschen Baratheon und will ihn behalten.
    • Gleich zwei (echte) Baratheons erheben Ansprüche auf den Thron.
    • Stark (und Tully) interessieren sich einen Scheißdreck für den Eisernen Thron. Sie unterstützen erst Stannis, wollen dann Rache für Ned, und sie rufen - eher spontan und ungeschickt - einen "King in the North" aus, was effektiv eine Unabhängigkeitserklärung ist, kein Anspruch auf einen alleinigen Sieg.
    • Die Tyrells erheben keinen Anspruch, sondern haben langfristige Ziele (Einfluss, indirekte Kontrolle). Sie ordnen sich dazu aber nacheinander den anderen Anwärtern unter. Es ist ein "Sieg" für sie, wenn ihr derzeitiger Verbündeter gewinnt.
    • Martell und Arryn halten sich völlig raus. Was Martell will, ist (das erfahren wir später) Rache für Elia oder (noch viel später) ein Bündnis mit Targaryen. Arryn will einfach seine Ruhe haben, und daran ändert sich auch erstmal nichts.
    • Greyjoy will ebenfalls die Unabhängigkeit, und sie kommen so rüber, "als wollten sie die Welt einfach nur brennen sehen".

    Natürlich wollen alle "gewinnen", ich sehe aber nicht, warum es bei derart verschiedenen Motivationen nicht mehrere Sieger geben darf.

    Die einzigen, deren Ziele sich wirklich ausschließen, sind Lannister und Baratheon.


    Und das sind nur die großen Häuser.

    Warum sollte man in einem solchen Szenario nicht Bolton, Frey oder gar Littlefinger und Varys spielen dürfen?


    PS:

    Gewonnen wurde der Krieg übrigens von Lannister und Tyrell.

    Greyjoy hält ebenfalls noch seine Unabhängigkeit, Balon ist nur tot. Zählt das trotzdem als Sieg?

  • Unterschiedliche Siegbedingungen: Ja, gerne.

    „Gemeinsamer“ Sieg: Spiel lieber #Ponyhof!


    Die Fakten sind unbestritten, aber für mich gehört das durch die Mechanik erzwungene (?) ‚nur eine kann gewinnen‘-Gefühl einfach dazu.


    TL;DR: Was Du als Designfehler ansiehst, ist für mich ein Feature, weil die Welt in GoT dunkel und schmutzig ist. Das zu ändern hieße für mich, dass GoT-Gefühl mindestens zu reduzieren, wenn nicht sogar zu verlieren.

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  • TL;DR: Was Du als Designfehler ansiehst, ist für mich ein Feature, weil die Welt in GoT dunkel und schmutzig ist. Das zu ändern hieße für mich, dass GoT-Gefühl mindestens zu reduzieren, wenn nicht sogar zu verlieren.

    Für mich nimmt es vom GoT-Gefühl weg.

    Wenn ich sicher sein kann, dass du mich irgendwann verraten musst, rechne ich auch die ganze Zeit damit.

    Ich nehme es dir dann nichtmal übel, du musst es ja tun.


    "Dunkel und schmutzig" wird es für mich erst, wenn ich mich deiner Unterstützung sicher fühle, und dann rammst du mir einen Dolch in den Rücken.

    Ein Diplomatiespiel wird es für mich erst, wenn Diplomatie auch zum Sieg führen kann (siehe die Verhandlungen Lannister-Tyrell und Lannister-Bolton). Dann müssen im Zweifelsfall aber auch Verbündete gewinnen können.


    Der #dereiserneThron ist für mich ein Wargame mit geradlinigen Siegbedingungen und gewissen Verhandlungselementen.

    Ein tolles Spiel, es könnte aber viel mehr sein.

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  • Ich verstehe nicht, wieso ein Einzelsieg für Dich im Widerspruch zu unterschiedlichen Siegbedingungen steht?


    Beispiel:

    - Bei Rundenende wird geschaut, ob jemand die (ihre) Siegbedingung erfüllt, diese Spielerin hat dann gewonnen.

    - trifft es auf mehrer Spieler z.B. eines Bündnisses zu, dann hat derjenige von Ihnen gewonnen, der...


    Mit Deiner Methode könnten ja vier oder fünf der sechs Spieler eine Partie gewonnen haben, da sich ja nur wenige der Bedingungen gegenseitig ausschließen- das hat für mich nichts mehr mit GoT zu tun.

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  • Mit Deiner Methode könnten ja vier oder fünf der sechs Spieler eine Partie gewonnen haben, da sich ja nur wenige der Bedingungen gegenseitig ausschließen- das hat für mich nichts mehr mit GoT zu tun.

    Das ist nicht "meine Methode", und das würde ich auch nicht wollen (4von 6 Gewinnern? Pfffh).


    Ich hätte lieber sowas wie:


    Es gibt eine Unterteilung der Spieler in "Thronanwärter" und "Vasallen" (von Beginn an festgelegt oder nicht, vielleicht kann man sich im Spiel entscheiden, sich einem anderen Spieler unterzuordnen, mit diversen Konsequenzen). Am Ende hat gewonnen, wer auf dem Thron sitzt oder der Vasall von demjenigen ist. Oder es gibt am Ende immer noch "Punkte", und es kann sein, wenn auch nicht oft, dass ein Vasall mehr Punkte hat als sein Lehnsherr.


    Das ist jetzt auch nicht der heilige Gral.

    Und es ist auch nicht die sofortige Lösung, ohne massivst in der Spielmechanik rumzupfuschen, Regeln, Belohnungen und Strafen für Bündnisse müssten her.


    Aber es gäbe dann halt mehr als "wir wollen alle exakt dasselbe".

    ...und der Stark würde ganz schön zittern, wenn der Lannister den Bolton zum Einzelgespräch bittet. ;)


    Game of Thrones ist dunkel und brutal, aber es war nie "jeder gegen jeden".


    Und in einem Diplomatiespiel muss es imho zu jedem Zeitpunkt eine Grundlage für eine Einigung geben. Wenn du mit deinem nächsten Zug 7 Burgen hast, gibt es aber keinerlei Grundlage mehr. Es gibt nichts, was du mir anbieten kannst, ich muss dein Feind werden. Das finde ich alles viel zu eindimensional.

  • Wir drehen uns im Kreis. Über die Eindimensionalität sind wir uns doch schon lange einig.

    Herbert hat aber oben schon vorgeschlagen, dass die Siegbedingung geheim sein könnte, d.h. in Deinem Beispiel wissen weder Bolton noch Lannister, wer von beiden jetzt stärker profitieren und dann gewinnen könnte.


    Hast Du mal Diplomacy gespielt?

    Ich kannte mal zwei, die haben sich in jeder Partie verbündet und NIE verraten. Sicher, so haben sie nicht jede Partie gewonnen, aber signifikant häufiger, als andere.


    Ich glaube, das Du den Alleinsieg ausklammerst, macht alles sehr kompliziert. Z.B. spielt man dann vielleicht mit 3 2er Teams oder gleich 3 vs 3? Könnte man ja als Hausregel einführen.

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  • PeterRustemeyer


    Es stimmt, dass die Token gleichzeitig gelegt werden, bei uns hat es dennoch immer gedauert. Zuerst wollte der eine nochmal die Handkarten des Gegners (Bluff?) anschauen, dann hat der andere gezögert und doch einen anderen (Verteidigungs-) Token gelegt.


    Bei uns hat das schlagartig aufgehört, als wir das Handkarten-Spicken verboten haben. Dann gab es keinen Grund mehr so lange zu grübeln. Dann kam es auf das Gedächtnis an.


    Warrior Knights habe ich genommen, weil es wie der Eiserne Thron (1. Edition) zur ähnlichen Zeit auf den Markt kam.

    Kemet habe ich gewählt, um aufzuzeigen was "modernere" Spiele können. Kemet übrigens mit der Erweiterung, das wäre fair, weil beim Eisernen Thron (2.Edition) die Erweiterungen der 1. Edition inkludiert sind. Für eine Partie Kemet mit Erweiterung benötigten wir ca. 2 Std. Auf BGG haben die beiden Spiele eine ähnlichen Komplexitätsgrad, mit leichten Vorteilen für Kemet.


    Ich glaube der Mechanismus mit den verdeckten Befehlen bei AT-Spiele hat sich nicht bewährt. Mir fällt nur noch verbotene Welten von FFG als neuste Version mit dem Mechanismus ein und dieses Spiel wurde auch eingestellt. Das Spiel überfordert Gelegenheitsspieler massiv, da hohe Regelkenntnisse vorausgesetzt werden. Meiner Meinung nach ist aber für FFG der AT-Gelegenheitsspieler aber die neue Zielgruppe.



    Ansonsten kann ich deine Ausführungen, was das GoT Spieldesign angeht nachvollziehen. Das wäre übrigens von FFG ein typischer Fall für eine 3. Edition.

    Nur unterschiedliche Siegbedingungen würden das Spiel wohl verkomplizieren. Eine Alternative wäre eine Punkteleiste, für das Halten von Burgen pro Runde. Da stellt sich die Frage, geht man mehr Richtung Euro (z.B. Punkteleiste) oder mehr Richtung AT (z.B. unterschiedliche Siegbedingungen, Ziehen oder Zuweisen je nach Haus?)

    Ich denke die zusätzlichen Siegbedingungen sollten verdeckt gezogen werden, denn wenn diese offen wären, würde es die Statik des Spiels nicht aufbrechen. Sind diese dagegen verdeckt erhöhe ich das Misstrauen in Verhandlungen, aber die Verhandlungen sind immer noch notwendig um das Spiel zu gewinnen.

  • Ich verstehe sowas tatsächlich nicht. Es ist doch ein Wargame. Und sowas ist immer Chaos pur. Es geht doch in GoT gerade darum, dass man selbst einen Plan verfolgt, den man versucht auszuführen. Wobei man dann wieder von den anderen gestört wird. Ich würde nie auf die Idee kommen, alles totzurechnen. Natürlich versucht man darüber nachzudenken, was wer vorhat und dessen Schritte zu erahnen, aber ehrlich gesagt reicht das doch als Meta-Spiel schon aus und ist spannend genug.

  • Herbert hat aber oben schon vorgeschlagen, dass die Siegbedingung geheim sein könnte, d.h. in Deinem Beispiel wissen weder Bolton noch Lannister, wer von beiden jetzt stärker profitieren und dann gewinnen könnte.

    Ich mag geheime Siegbedingungen einfach nicht besonders, deshalb bin ich da nicht weiter drauf eingegangen.

    Das führt imho entweder zu völlig verfahrenen und verkopften Situationen, in denen alle Spieler stets alle Bedingungen bei allen Mitspielern verhindern wollen (siehe #AnkhMorpork). Oder es fühlt sich völlig "random" und "uninteressant" an. Siehe #Scythe, wenn irgendwer stolz offenbart, dass er jetzt irgendeine geometrische Anordnung von Feldern besetzt und und weniger Beliebtheit als Militärstärke hat ("tolle Leistung, nimm dir nen Keks").

    Ich glaube, das Du den Alleinsieg ausklammerst, macht alles sehr kompliziert. Z.B. spielt man dann vielleicht mit 3 2er Teams oder gleich 3 vs 3? Könnte man ja als Hausregel einführen.

    Ich klammere den Alleinsieg doch gar nicht aus. Ich werfe nur die Option in den Raum, dass man auch einen gemeinsamen Sieg anstreben könnte.


    PowerPlant

    #DereiserneThron ist da schon ein bisschen anders als andere Wargames. Weil du halt ne Menge rechnen kannst, was sonst der Zufall oder irgendwelche Karten übernehmen. Es ist nicht ganz #Diplomacy in seiner Ausrechenbarkeit, aber schon recht nahe dran. Auf jeden Fall näher dran als an Spielen, in denen man Kämpfe auswürfelt oder in einem ausgelagerten Minispiel austrägt.

    Bei uns werden da auch immer fleißig Kopfrechenübungen abgehalten - was ich auch prinzipiell nicht für falsch halte.

    Und es ist sicher nicht "Chaos pur".

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Gestern seit langer langer Zeit mal wieder #Caylus gespielt. Zu Dritt. Großartiges Spiel! Ich habe die Burg komplett ignoriert und 3x die Minuspunkte kassiert. Dafür habe ich 2 Holzhäuser und 5 Steinhäuser gebaut. Darunter das Haus mit welchem man das „Vorbereitungshaus“ (bringt 1 Denar pro Runde zusätzlich) und auch das Haus mit welchem man ein Prunkgebäude bauen kann. Ich baute dann 2 günstige Prunkgebäude und gewann mit 4 Punkten Vorsprung vor dem Burgen-Bonus-Kassierer. Ich hatte ewig Vorsprung, der dann dahinschwandt im Endspurt des Burgenspielers. Man war das knapp! Dritter wurde der Spieler der es nicht schaffte ein Prunkgebäude zu bauen. 87-83-59. Caylus ist der Hammer, warum spiele ich das nur so selten?