These: App kann Regelstudium ersetzen?!

  • [aus dem UBoot-Thread]

    Allein schon dafür lohnt es sich, wenn durch eine App endlich das nervige Anleitung-Lesen wegfallen kann und der Einstieg einer Gruppe von Neulingen in dem Spiel deutlich vereinfacht wird.

    Wie soll das funktionieren? Dass eine App das Zusammenzählen der Punkte vereinfacht oder ähnlichen Verwaltungskram, das glaube ich sofort, aber Regelverständnis?! Meiner Meinung nach ist es bei Brettspielen unabdingbar, dass mindestens einer am Tisch alle Regeln so gut kennt, dass er auch gezielte Nachfragen beantworten kann, sonst verbringt man seine Zeit nicht mehr mit Spielen, sondern mit Nachblättern im Regelheft, und dafür ist mir meine Spielzeit zu schade.


    Eine Kontrolle der Regeleinhaltung durch eine App kann vielleicht klappen, aber das Grundverständnis der Regeln kann meiner Meinung nach keine App übernehmen, das müssen die Spieler sich selbst draufschaffen, entweder selbst durch Lesen oder durch aufmerksames Zuhören (+ggf. Ausprobieren). Und bis eine App die Regeln so gut (und idealerweise auch angepasst auf die Zuhörer!) erklären kann wie ein guter (!) menschlicher Erklärer, wird auch noch sehr viel Zeit vergehen.

  • Also, zum Einen gibt es ja schon sog. "Losspielanleitungen". Diese könnte ja auch eine App übernehmen.

    Zum Anderen kann man durchaus einen Chatbot wie Alexa mit Regelwissen füttern und dann Fragen stellen.

    Ausserdem schreibt der von Dir zitierte User ja nur etwas von Vereinfachung - nicht vom Wegfall der Anleitung.

    Und dass man quasi geführt durch eine App ein Tutorial spielt und dann alleine weiter spielen kann, zusammen mit einem Nachschlagewerk der Regeln (gutes Beispiel: Fantasy Flight Games) kann ich mir schon vorstellen.

    FFG macht das - in schriftlicher Form - ja bereits zum Beispiel bei Imperial Assault oder Star Wars Rebellion...

  • Für Regelfragen oder Unklarheiten kann man dann irgendwann mal einfach Alexa oder Siri fragen.....

    Und wenn man seinen Zug macht muss man dies laut kommentieren damit die lustigen Geräte mithören und korrigieren können ;)

    Schöne neue Welt....oder doch nicht ?!



    Bei einigen Spielen erarbeiten wir die Regeln zusammen....meistens kennt sie einer (meistens ich) aber auch schon und versucht es dann bestmöglich zu erklären...

    Eine App dafür....mhhhh

  • Ich will niemandem zu nahe treten, aber zu denken eine App könnte eine Anleitung nicht ersetzen, der bewegt sich schon fast rückwärts in der Zeit. Aus irgendeinem Grund wird hier angenommen, dass eine App immer weniger Inhalt bietet als ein Regelheft und das ist schlichtweg falsch, denn es ändert sich nur das Medium und interaktiver multimedialer Lerninhalt ist immer einfacher und schneller verinnerlicht als schlichter Text.


    Ein ähnliches Beispiel wäre die Sicherheitseinweisung in einem Flugzeug.


    Möglichkeit 1: Gib jedem eine Gebrauchsanweisung für die Schwimmweste in die Hand und zwinge sie, die zu lesen

    Möglichkeit 2: Stelle eine Person hin, die es vormacht und zeige dazu einen animierten Film auf jedem Bildschirm


    Mäglichkeit 1 gleicht dem Regelheft, Möglichkeit 2 den Möglichkeiten einer App. Im Idealfall wird eine App immer schneller und eingänglicher erklären als geschriebener Text. Die Frage ist nur, was das kostet. Denn ein Regelheft entsteht wohl parallel bei der Spieleentwicklung und muss später "nur noch" aufgearbeitet werden. Multimedialer Inhalt dagegen basiert auf dem Regelheft als Script und muss dann erst noch teuer und aufwändig entwickelt werden.


    Dass eine App aber generell Inhalte des Regelhefts auslassen würde, ist schlicht #Humbug ;)

  • Also, zum Einen gibt es ja schon sog. "Losspielanleitungen". Diese könnte ja auch eine App übernehmen.

    Ja, das ist möglich, und sogar noch einen Schritt weiter in Richtung Tutorials von Videospielen könnte ich mir auch noch gut vorstellen, aber im Kenner- und Expertenspiel-Bereich ist mit "Losspielanleitungen" nach meiner Erfahrung recht schnell Schluss. Denn wie Sankt Peter ganz richtig gesagt hat: "Ohne Regelkenntnis kein Spiel, da den Spielern ihr Entscheidungsrahmen nicht bekannt ist." Das gilt insbesondere dann, wenn eine nennenswerte strategische (und nicht nur rein taktische) Komponente in dem Spiel vorhanden ist.


    Zum Anderen kann man durchaus einen Chatbot wie Alexa mit Regelwissen füttern und dann Fragen stellen.

    Zwischen "wie ist das Wetter in Aachen?" und typischen Regelfragen wie "Darf ich mit dem Bonus von 3 Holz für das Durchführen einer Schiffsbauaktion den Schiffsbau selbst schon bezahlen?" ist schon ein gewisser Unterschied. Vielmehr als ein FAQ-Runterbeten (wofür eine FAQ-Sammlung auch erstmal exisitieren muss!) sehe ich da nicht als realistisch an.


    Ausserdem schreibt der von Dir zitierte User ja nur etwas von Vereinfachung - nicht vom Wegfall der Anleitung.

    Nein. Er schreibt: "wenn durch eine App endlich das nervige Anleitung-Lesen wegfallen kann". Wenn er von Vereinfachung geschrieben hätte, hätte ich diesen Thread nicht gestartet. :) Eine mögliche Vereinfachung sehe ich jederzeit auch -- bei entsprechendem Aufwand, der dafür zu treiben wäre, und den muss auch erstmal jemand bezahlen.

  • Ein ähnliches Beispiel wäre die Sicherheitseinweisung in einem Flugzeug. [...]

    Der Vergleich hinkt ein bisschen. Es ging nicht darum, dass jeder die Spielregel komplett lesen soll. Bloß nicht! Jeder Spieler ist doch dankbar für einen fähigen Regelerklärer, der ihm ein Spiel mit Beispielen, mit ausreichend Themenbezug und durch Vormachen der Aktionen gut erklärt. Die meisten Spieler lesen doch Regeln nicht selbst. Der, der sie liest, ist der Erklärer, und dieser wird sich auch in absehbarer Zukunft noch durch die geschriebene Regel durchkämpfen müssen, denn das ist nun mal die Referenz für alles. Das wird ihm auf absehbare Zeit keine App abnehmen können. Nicht wenn er den Erklär-Job gut machen will.

  • bei entsprechendem Aufwand, der dafür zu treiben wäre, und den muss auch erstmal jemand bezahlen

    Das wurde, zumindest zum Teil es gibt noch monatliche Abos usw., schon über eine crowdfunding App schon getan - #Dized. Natürlich sind darin nur ein paar wenige Spiele enthalten. Die eingepflegten Spiele beinhalten ein Spieltutorial und ein Nachschlagewerk.

    Die App soll/wird auch noch andere Funktionen bieten, wie z.B. Mitspieler Suche.


    Wie gut das später umgesetzt wird und wie viele User die App nutzen bleibt abzuwarten aber ich bin gespannt und freue mich dies auszuprobieren.

  • Ich denke eine App kann ein Spiel schon gut erklären. Das funktioniert ja bei jedem digitalem Brettspiel. Probleme tauchen dann auf, wenn man etwas nicht versteht oder "nachschlagen" will. Dafür braucht es dann wieder ein Regelheft. Das kann theoretisch aber auch in der App hinterlegt sein, aber ein Nachschlagewerk ist aus meiner Sicht unabdingbar. Das Tabletop Infinity war da sehr vorbildlich. Vom Erstellen der Kampfgruppen über direkte Verlinkung von Fertigkeiten und nachschlagen von Schlagwörtern, die dann in der App das Regelbuch/Wiki hinterlegt hatten, war alles in einer App. Warum also nicht? Auch bei Pen & Paper finde ich Regel-PDFs praktisch. Schnell die Suche angeworfen, Schlagwort eingeben, sich schnell durchklicken. Ich habe zwar auch gerne ein gedrucktes Regelheft/buch, aber digital geht auch, dafür muss das aber technisch gut aufbereitet werden.

  • Eine App kann die Einhaltung aller Regeln nur überwachen, wenn du quasi das Spiel parallel auf/in der App spielst. Die Regeln selber muss natürlich jeder Spieler kennen und für sich selber verinnerlichen. Ansonsten lässt du über die App ein paar Bots spielen und ziehst die Züge auf dem Brett nach :)


    Eine App kann helfen Regeln zu lernen - Aber das Lernen selber wird immer noch der Spieler übernehmen müssen. Für den Großteil der Spieler macht doch aber auch dieser Teil des Spielens den Reiz aus.

  • Ein ähnliches Beispiel wäre die Sicherheitseinweisung in einem Flugzeug. [...]

    Der Vergleich hinkt ein bisschen. Es ging nicht darum, dass jeder die Spielregel komplett lesen soll. Bloß nicht! Jeder Spieler ist doch dankbar für einen fähigen Regelerklärer, der ihm ein Spiel mit Beispielen, mit ausreichend Themenbezug und durch Vormachen der Aktionen gut erklärt. Die meisten Spieler lesen doch Regeln nicht selbst. Der, der sie liest, ist der Erklärer, und dieser wird sich auch in absehbarer Zukunft noch durch die geschriebene Regel durchkämpfen müssen, denn das ist nun mal die Referenz für alles. Das wird ihm auf absehbare Zeit keine App abnehmen können. Nicht wenn er den Erklär-Job gut machen will.

    Warum sollte das so sein?


    Spieler A eignet sich das Wissen durch Regelstudium an.

    Spieler B bekommt es von Spieler A erklärt.

    Spieler B ist durch die gute Erklärung sofort fähig, das Spiel auf Niveau von Spieler A zu spielen.


    Warum sollte es dann nicht möglich sein, dass Spieler A ebenfalls durch eine gute Erklärung z.B. einer App lernt, statt durch das Regelstudium?


    Das X-Wing-Tutorial ist das perfekte Beispiel. Es fasst in 13 Minuten das Grundregelheft als Film zusammen. Wenn man sich das anschaut, braucht man anschließend das normale Regelheft nicht mehr. Wenn man nun noch Interaktivität einbringt (selbst machen bleibt immer besser hängen als anschauen), dann wird so ziemlich jedes Gehirn schneller abgeholt als durch lesen eines Textes.


    Das System von FFG (Regelheft und Referenzbuch) ist hier super umgesetzt. Das Regelheft wird durch eine interaktive App abgelöst und das Referenzheft ist für Fragen während des Spiels dabei. Bei #XCom ist damals nichts enthalten gewesen, die App steuert einen durch ein Tutorial der ersten Runde und bietet gleichzeitig (und zeitgleich!) ein Nachschlagewerk.


    Einzig zu bemängeln ist hier, dass es immer noch bloßer Text ist. Wenn mehrere Sinne eingebunden werden würden, wäre das einem Regelheft haushoch überlegen.


    Es ist und bleibt aber natürlich eine Kostenfrage.

  • Ich denke jeder von uns kennt Videospiele.

    Dort gibt es Tutorials die einen in die einzelnen Spielmechaniken einführen.

    Sowas ginge auch für Brettspiele!

    Daraus folgere ich, dass man auf ein Regelstudium verzichten kann.

    Es schließt aber nicht aus, diverse Infos zusätzlich aus den Regeln zu ziehen.

    Bsp: Die App erklärt wie Truppenbewegungen funktionieren auch den groben Unterschied zwischen Luft-, Land- und Wassertruppen. Was die Einzelnen Einheiten-Typen genau machen würde aber den Rahmen sprengen. Würde auch bei Rossenbergschen Aktionsfeldern funktionieren.


    MfG

    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Ich denke jeder von uns kennt Videospiele.

    Dort gibt es Tutorials die einen in die einzelnen Spielmechaniken einführen.

    Sowas ginge auch für Brettspiele!

    Daraus folgere ich, dass man auf ein Regelstudium verzichten kann.

    Grundsätzlich stimme ich dir da zu. Ich halte aber jenseits des Rot-Pöppel- (oder in Zukunft vielleicht mal Grau-Pöppel-) Bereichs eine Umsetzung nicht mehr für realistisch, weil erstens der Aufwand Richtung Expertenspiel krass ansteigt und dafür der Kreis potenzieller Kunden, die den ganzen Aufwand letztendlich irgendwie bezahlen müssten, entsprechend stark sinkt.


    Ein Spiel des Jahres Gewinnerspiel kann man sich app-technisch (oder allgemein gesprochen irgendwie multimedial) so aufarbeiten, dass das Regellesen überflüssig wird. Im Prinzip ist das ja ein alter Hut: ich kann mich an Siedler von Catan Versionen aus den späten 90ern oder frühen 00ern erinnern, wo eine CD mit Regelerklärvideo beilag. Bei Kalibern wie Great Western Trail wird man das aber so schnell nicht finden. Der Aufwand wäre zu groß.


    BTW: Wer im Videospiel-Bereich bei den Strategiespielkloppern mit entsprechender Regeldichte und gegenseitigen Abhängigkeiten, z.B. bei den Globalstrategiespielen von Paradox Interactive, ernsthaft und gut mitspielen will, der liest mindestens genauso viel Text wie derjenige, der sich etwa einen Lacerda-Titel erarbeiten will, nur muss er sich die Regeln und Erklärungen erst noch umständlich in diversen Internetforen und sonstigen Quellen zusammensuchen. Da gibt's Tutorials, ja, aber für mehr als den ersten Einstieg taugt's nicht, und danach ist dann doch wieder lesen, ganz viel lesen, angesagt.

  • Witzig, die selbe Diskussion habe ich zwischen den Jahren gehabt und auch praktisch umgesetzt...Sind grandios gescheitert.

    Eine App als virtuelles Regelbuch kann funktionieren. Keine Frage, hierbei ist nur das Medium für die Wissensaufnahme anders.


    Ein Mitspieler ist, wie ich, von der Through the Ages App–Umsetzung sehr begeistert, mit dem Unterschied, dass ich die 1.Edition oft gespielt habe und er den analogen Vater nicht kannte.

    Der Mitspieler hatte sich aufgrund der App die 2.Edition gekauft, die ich mit einem anderen schon mal gespielt habe.

    Nun sollte er das Spiel ohne Regellektüre erklären und ist gescheitert. Er ist nicht gescheitert, dass er die Regeln nicht drauf hatte, ganz im Gegenteil, sondern dass beim digitalen Spielen Regeln anders, eher inuitiv, befolgt werden, als beim analogen Spielen.


    Schönes Beispiel, dass ich es auch nicht könnte, aber nicht direkt wie bei TtA vergleichbar, ist This War of Mine. Habe ich letztes Jahr 2,3 mal analog gespielt, wäre, Stand heute, nicht mehr regelfest und könnte es nicht mehr erklären. Über die Weihnachtsferien habe ich ein paar Mal die App gespielt. Dennoch könnte ich das analoge Spiel nicht erklären.


    Eine Grundstruktur kann man wohl immer erklären, aber Regelverstöße bzw. deren Einhaltung setzen Kenntnisse voraus, die man nur durch Lektüre erlangen kann. Es geht wohl um den Regelmaster, den die AI bei digitalen Spielen übernimmt und beim analogen eben diejenigen die die Regeln kennen.


    Ok TtA und Twom sind relativ komplexere Spiele. Würde das bei simpleren Spielen wie z.B. Kartenspiele wie Mau–Mau oder Rommé funktionieren?

    Ich glaube nicht.

  • Ich denke eine App kann ein Spiel schon gut erklären. Das funktioniert ja bei jedem digitalem Brettspiel. Probleme tauchen dann auf, wenn man etwas nicht versteht oder "nachschlagen" will. Dafür braucht es dann wieder ein Regelheft. Das kann theoretisch aber auch in der App hinterlegt sein, aber ein Nachschlagewerk ist aus meiner Sicht unabdingbar.

    Sehe ich auch so, eine App könnte den Einstieg gut erklären. Sobald es tief in die Detail-Fragen geht ist ein ergänzendes Nachschlagewerk sehr toll, gerne auch in analoger Form. Wenn sowas auf Dauer sogar durch Siri oder ähnliches ergänzt werden kann, warum nicht. :)


    Zum Thema Regelbuch finde ich es beispielsweise an Imperial Assault gut gemacht, dass zum einen ein Regelbuch für den Einstieg dabei ist, und zum anderen ein gut sortiertes Referenzbuch. Für dieses Spiel ist ja auch eine ergänzende App geplant, um den Spieler des Imperiums zu ersetzen. Mal schauen, ob diese nicht auch ein kleines Tutorial beinhalten wird.

  • Es ist eine Frage wie gut und vollständig die App ist.


    Die Tutorials auf Happy-Meeple finde ich da durchaus gelungen, allerdings gibt es dort auch keine dicken Strategie-Brummer.


    Ich glaube, dass es gut funktionieren kann und man teilweise schneller ist als mit reinem Lesen. Es ist eine Frage der didaktischen Aufbereiteung (in welcher Reihenfolge wird was erklärt und wie ausführlich) und der Vollständigkeit. Eine Umsetzung in einer App ist hier einfach vieeeeel aufwendiger als eine Anleitung zu erstellen & drucken. Bei Detail-regelfragen könnte es damit tatsächlich zum Problem werden....oder wenn man eine Stelle der Erklärung zurückspringen möchte. Hier halte ich lesen tatsächlich für sinnvoller.

  • Gab es nicht vor Jahren schon die Vorstellung eines großen (Touch-)Bildschirms, auf dem das Spielbrett dargestellt wird und entsprechend die Karten/Meeples/Tokens gelegt werden? In Verbindung damit könnte ich mir eine App gut vorstellen, der Computer müsste das Spielmaterial sowie den jeweiligen Ablageort kennen. Ob das dann aber noch als Brettspiel angenommen wird? :/

  • Ein Spiel des Jahres Gewinnerspiel kann man sich app-technisch (oder allgemein gesprochen irgendwie multimedial) so aufarbeiten, dass das Regellesen überflüssig wird. Im Prinzip ist das ja ein alter Hut: ich kann mich an Siedler von Catan Versionen aus den späten 90ern oder frühen 00ern erinnern, wo eine CD mit Regelerklärvideo beilag. Bei Kalibern wie Great Western Trail wird man das aber so schnell nicht finden. Der Aufwand wäre zu groß.

    .... oder die Hörspiel-Kassette bei Hase und Igel! :alter:

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • (...)

    Zum Anderen kann man durchaus einen Chatbot wie Alexa mit Regelwissen füttern und dann Fragen stellen.

    (...)

    "Alexa, wenn ich jetzt "CIA created" spiele, löst das einen Atomkrieg aus?" (Twilight Struggle)

    "Siri, spiele "Russian Arms" und meine NVA Truppen greifen die US Basis in Saigon an..." (Fire in the Lake)


    ...dann sollte man sich nicht wundern, wenn einem später die Einreise in die USA verwehrt wird.

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


    Zum Spieleblog


  • Gerrit

    Sehr amüsant - aber die Realität ist natürlich, dass auch auf Alexa Apps laufen - und solche Anfragen werden natürlich in der entsprechenden App verarbeitet... ?

    Das Problem ist natürlich, die Fragen zu erahnen, die ein Anwender stellen wird. Wie gesagt - Ich kann mir vorstellen, dass es Chatbots durchaus als Unterstützung gibt.

    "Alexa, ich benötige Hilfe bei Zug um Zug Skandinavien"

    "Wie funktioniert der Streckenbau durch einen Tunnel?"

    So unrealistisch? Finde ich nicht...

    Noch realistischer finde ich allerdings eine Gamer Chatgroup im Stile der Local Guides von Google...

  • Sehr amüsant - aber die Realität ist natürlich, dass auch auf Alexa Apps laufen - und solche Anfragen werden natürlich in der entsprechenden App verarbeitet... ?

    Du glaubst also nicht daran, dass die CIA, NSA oder vergleichbare Institutionen aus Russland und China etc. Alexa "abhören"?


    Ich glaube, entweder du bist naiv oder ich bin paranoid.

  • Haha, Du bist paranoid.

    Aber natürlich werden alle digitalen Sprachaufnahmen gefiltert - natürlich auch jedes Deiner Telefonate, da Alles digital per VoiceOverIP läuft.

    Aber das Problem ist ja die Verarbeitung der Datenflut!

  • Da haben die wenigstens Spaß bei der Arbeit. Das mit den Schlüsselwörtern dürfte ja im Spielebereich kein Problem sein:


    „Wir sprengen Ziel A in die Luft und du gehst mit der Schrotflinte auf Ziel B“


    Und schwupp hat man gleich die GSG9 als neue Spielpartner im Wohnzimmer

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Eine App kann eventuell das Erlernen der Spielregeln erleichtern. So eine App macht meiner Meinung aber nur Sinn, wenn die auch die Möglichkeiten des Mediums nutzt und nicht einfach eine 1:1 Darstellung einer gedruckten Anleitung ist. Also mit Einleitung zum Spielthema per Video, Schritt für Schritt Aufbauanweisung mit Sprachausgabe, geleitete Erstspielerpartie mit interaktiven Elementen und und und. Bedeutet einen enormen Aufwand und einen zusätzlichen Kostenfaktor, auch weil man als Hersteller nicht vorahnen kann, welche Ausgabegeräte die Kunden nutzen werden, so dass so eine App responsive gestaltet wurden sollte, was noch höhere Kosten verursacht und Darstellungskompromisse mit sich bring. Über eine gedruckte Anleitung hat der Hersteller hingegen die volle Kontrolle, was und wie und wo welche Informationen zu finden und dargestellt sind.


    Aktuell übernehmen eher Lets-Play-Videos und Video-Erklärungen von Fans diese Aufgabe. Eher selten, dass die wirklich professionell produziert und vom Hersteller in Auftrag gegeben sind. Allerdings nicht als Ersatz für die gedruckte Anleitung, sondern zur Unterstützung und um die Einstiegshürde zu verringern.


    Wenn solche Videos gut gemacht sind, könnte man denen die Spielerklärung überlassen, sich zurücklehnen und auf Play drücken. Bisher erkläre ich meine Neuheiten aber lieber selbst. Auch weil ich mir das Entdecken eines Spiels vorab nicht nehmen lassen möchte. Wenn aber niemand das Spiel kennt und das gemeinsame Vorlesen der Anleitung als nervig empfunden wird, könnten solche Videos eine Alternative zur gedruckten Spielanleitung sein, eben weil der Erklärer im Video die Regelfülle schon aufbereitet zusammenfasst - wenn es gut gemacht ist.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Aber natürlich werden alle digitalen Sprachaufnahmen gefiltert - natürlich auch jedes Deiner Telefonate, da Alles digital per VoiceOverIP läuft.

    Aber das Problem ist ja die Verarbeitung der Datenflut!

    Dir ist aber schon klar, dass z. B. Amazon generell mit der CIA und dem FBI zusammenarbeitet und denen Daten zur Verfügung stellt?

  • Hallo Ralf

    So eine App macht meiner Meinung aber nur Sinn, wenn die auch die Möglichkeiten des Mediums nutzt und nicht einfach eine 1:1 Darstellung einer gedruckten Anleitung ist. Also mit Einleitung zum Spielthema per Video, Schritt für Schritt Aufbauanweisung mit Sprachausgabe, geleitete Erstspielerpartie mit interaktiven Elementen und und und.

    ... und was hat Public Solution mit der YVIO so sehr verkehrt gemacht?

    Waren die zu früh am Markt?

    Liebe Grüße
    Nils

  • Aber natürlich werden alle digitalen Sprachaufnahmen gefiltert - natürlich auch jedes Deiner Telefonate, da Alles digital per VoiceOverIP läuft.

    Aber das Problem ist ja die Verarbeitung der Datenflut!

    Dir ist aber schon klar, dass z. B. Amazon generell mit der CIA und dem FBI zusammenarbeitet und denen Daten zur Verfügung stellt?

    Weder stimmt das, noch würde das dem FBI etwas nützen. Üblicherweise sind für solche Anfragen auch die NSA oder die Homeland Security zuständig. Die Daten sind auf den Servern von Amazon verschlüsselt, und auch von Amazon nicht einsehbar . Teil 2: NSA sichere Amazon AWS Ressourcen - tecRacer Amazon AWS Blog Davon abgesehen weigern sich Konzerne wie Amazon,Apple und Google systematisch Auskünfte zu erteilen, aus Geschäftsinteresse zum Einem, und zum Anderen aus dem Mißtrauen gegenüber dem Staat welches tief in der amerikanischen Gesellschaft verwurzelt ist. Extrem sieht man das bei den Rechten in den USA, die den Staat nicht als Souverän sehen und zur Sicherung ihrer Rechte lieber selbst rumballern.

  • Ich nutze häufig die Anleitungen als Nachschlagewerk. Ganz oft schlage ich dazu aber nicht das Regelheft auf, sondern öffne die Anleitung als pdf auf dem iPad und nutze die Suchfunktion. Zwar nicht wirklich eine App aber in meinen Augen eine digitalisierte Verbesserung der Papier-Anleitung. Schlagwort suchen, alle relevanten Stellen auf einen Blick erkennen, Antwort entnehmen, fertig.


    Natürlich hätte ich es gerne als App, dass ein Einleitungsspiel moderiert wird. Bei vielen Menschen, die ein Spiel unter dem Weihnachtsbaum finden, ist das Regellesen die Hürde per se. Diese dann mit einer moderierten Partie (würde als gut gemachtes Regelvideo wie bei Cottage Garden theoretischaber auch reichen) vom Regellesen vor dem ersten Spiel zu befreien, wäre sicherlich ein Doorbreaker und würde die Leute etwas unverkrampfter herangehen lassen.


    Ob das jetzt für aufwendige Strategiespiele, die derzeit mit Anleitungen von 12-120 Seiten daherkommen, umsetzbar ist, denke ich eher nicht. Aber da wäre ein digitales Glossar o.ä. oft schon extrem hilfreich.


    Ich bin offen für die digitalen Helfer und würde sie auf jeden Fall gerne ausprobieren...

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Eine Videoanleitung fällt oft kürzer aus, weil vieles auch visuell rüberkommt, und man den Kontext besser nachvollziehen kann. Spielkult hat einige gute Erklärvideos auch zu komplexeren Spielen, die meist die 10 Minuten Marke deutlich unterschreiten.

    Ravensburger hatte ja auch schon diese Reihe an Spielen die durch eine App on the Fly erklärt und verwaltet wurden. War nicht so der Hit, lag aber ziemlich sicher an den Problemen bei der technischen Umsetzung. Mit dem richtigen Endgerät war vor allem das Magische Museum ein Erlebnis.

  • ... und was hat Public Solution mit der YVIO so sehr verkehrt gemacht?

    Das frage ich mich auch immer wieder...

    Wenn ich zu einem Kinderspieletreff Freibeuter der Karibik mitnehmen spielen die Kinder kein anderes Spiel mehr. Ich musste letztens sogar Gruppen erstellen und jeweils nacheinander spielen lassen, weil alle Kinder dieses Spiel spielen wollen.


    Die Eltern sind spätestens dann völlig entgeistert, wenn sie das Spiel mal eben für ihre Kinder kaufen wollen ;)


    LG

    Martina

  • Guten Morgen MissBaybee ,


    endlich mal jemand, der dieses tolle Ausnahmespiel zu würdigen weiß:peace: Hoffe, du hast auch das tolle Update drauf mit dem Original Soundtrack von "Fluch der Karibik":floet: Wahnsinns Athmosphäre, tolles Spielmaterial, toller Semikooperativer Mechanismus. 09/10 Spielboxpunkte. Absolutes Ausnahmespiel. Wird wohl irgendwann so selten und wertvoll sein wie Atlantis von MB, dass ich zu meiner Jugendzeit gerne gespielt habe.


    Ich habe noch einige andere Spiele von denen gespielt. Alles Rohrkrepierer...Von einem guten Spiel alleinkann leider kein Hersteller leben...



    Karibische Grüße

    Marc

    Einmal editiert, zuletzt von Jimmy_Dean ()

  • Regelstudium vs App... Also, es mag ja sein, dass man einem Chatbot nicht die komplexen Fragen stellen kann, die eine Spielsituation darstellen - aber diese Fragen werden ja in einem Nachschlagewerk auch nicht beantwortet.

    Ich wäre aber gespannt, wie gut eine Alexa zum Beispiel für Imperial Assault für Schlagworte funktioniert.


    Oder aber für einfachere Spiele aus der Kategorie Spiel des Jahres. Und da ist, denke ich, auch die Zielgruppe zu finden.

    Ich persönlich finde ja Regelstudium nicht anstrengend oder lästig...

    (aber eine Alexa programmieren kann ich... ?)

  • Eine App kann eventuell das Erlernen der Spielregeln erleichtern. So eine App macht meiner Meinung aber nur Sinn, wenn die auch die Möglichkeiten des Mediums nutzt und nicht einfach eine 1:1 Darstellung einer gedruckten Anleitung ist. Also mit Einleitung zum Spielthema per Video, Schritt für Schritt Aufbauanweisung mit Sprachausgabe, geleitete Erstspielerpartie mit interaktiven Elementen und und und. Bedeutet einen enormen Aufwand und einen zusätzlichen Kostenfaktor, auch weil man als Hersteller nicht vorahnen kann, welche Ausgabegeräte die Kunden nutzen werden, so dass so eine App responsive gestaltet wurden sollte, was noch höhere Kosten verursacht und Darstellungskompromisse mit sich bring. Über eine gedruckte Anleitung hat der Hersteller hingegen die volle Kontrolle, was und wie und wo welche Informationen zu finden und dargestellt sind.


    Aktuell übernehmen eher Lets-Play-Videos und Video-Erklärungen von Fans diese Aufgabe. Eher selten, dass die wirklich professionell produziert und vom Hersteller in Auftrag gegeben sind. Allerdings nicht als Ersatz für die gedruckte Anleitung, sondern zur Unterstützung und um die Einstiegshürde zu verringern.


    Wenn solche Videos gut gemacht sind, könnte man denen die Spielerklärung überlassen, sich zurücklehnen und auf Play drücken. Bisher erkläre ich meine Neuheiten aber lieber selbst. Auch weil ich mir das Entdecken eines Spiels vorab nicht nehmen lassen möchte. Wenn aber niemand das Spiel kennt und das gemeinsame Vorlesen der Anleitung als nervig empfunden wird, könnten solche Videos eine Alternative zur gedruckten Spielanleitung sein, eben weil der Erklärer im Video die Regelfülle schon aufbereitet zusammenfasst - wenn es gut gemacht ist.

    Am besten sind m. M. die Erklärvideos von Paul Grogan im Rahme seiner "Gaming Rules". Diese sind sehr gut produziert. Er erklärt auch Schwergewichte wie Nippon. Dennoch könnte ich (!) nicht losspielen nachdem ich die Videos gesehen habe. Es fehlen immer noch Details und "wenn-dann-Fragen".


    Ich schließe mich MetalPirate an: Leichtere Spiele lassen sich bestimmt mit einer guten App erklären. Das bereits genannte Great Western Trail ist unmöglich mit einer App zu erklären. Ich werde ewig dran denken, als ich den genauen Ablauf und Nutzen des letzten Bahnhofes bei Great Western Trail rausfinden wollte. Diese Stelle ist im Regelheft zwar richtig angebracht, dennoch schwer zu finden. Und dann kommen ja erst noch die Folgefragen was passiert nachdem ich meine Lok auf eine bestimmte Stelle zurückgesetzt habe. Und das per App? Niemals (bisher) möglich!


    In meinen üblichen Spielerkreisen sind die Leute froh, dass ich die Anleitungen gerne lese und erklären kann. Bei Spielewochenenden gibt es sogar immer wieder Leute, die reißen sich darum erklären zu dürfen! Da gibts meist mehrere Leute die das Spiel kennen. Und alle wollen dann erklären. Finde ich immer etwas seltsam. Ich halte mich da zurück weil ich mir gerne ansehe wie andere Leute spiele erklären - kann man ja noch was lernen manchmal.

  • Hallo,

    die Spiele-Offensive hat ja mit Eifer Regelerklärvideos im zusätzlichen Angebot gehabt. Das Terra Mystica Video hatte eine Dauer von drei Stunden in vielen Kapiteln - also bereits sortiert zum Hin- und Herzappen in dem Regelwerk. Aber für den Kunden ist diese Dauer wohl unzumutbar.

    Ist die Spiele Offensive in diesem Bereich immer noch so eifrig? Oder wurde sie von einer "mangelnden" Akzeptanz des Kundens inzwischen überholt?

    Liebe Grüße
    Nils (hat auch nur einen Bruchteil der Videos mit Zugriff angeschaut - zahlen dafür, tät' er nicht.)

  • Ich find's übertrieben. Ein grobes "How to"-video von 15-20 Minuten hilft schon stark,

    Bitte in solchen Angelegenheit immer berücksichtigen, dass WIR hier in dem Fall NICHT NORMAL STERBLICHE sind. Für eine höhere Akzeptanz der Gesellschaftsspiele bedarf es Problemlösungen bei der Regelhürde.

    Liebe Grüße
    Nils

  • widow_s_cruse Da stimme ich dir zu, mit der Zeit eignet man sich ein gewisses Vokabular und erweitertes Verständnis für die Formulierungen von Regeln an.


    Disclaimer zuvor: Eine App, die das Regelstudium ersetzen kann und soll, ist für mich nicht nur ein Film, sondern tatsächlich eine Lern-App, die den Menschen aktiv mit einbindet.


    Zurück zum Video von Spiele-Offensive: Ein 3 Stunden-Video geht für mich total an der Sache vorbei, denn da habe ich keinen Vorteil gegenüber dem Lesen. Für mich ist das auch künstlich in die Länge gezogen. Ich habe bisher nur 1x Terra Mystica gespielt und habe es von einem Mitspieler erklärt bekommen - in weit unter einer Stunde, und habe mit diesem Wissen knapp gewonnen. Es muss also einfacher gehen.


    Das Problem dabei ist, dass es schlicht und einfach unterschiedliche Lerntypen gibt. Der eine versteht es besser, wenn er es hört. Der nächste nimmt es besser beim Lesen auf und wieder ein anderer erlernt es erst komplett durch das nachmachen/selbst machen. Eine gute Lernmethode bezieht also alle Typen mit ein. Und das kann nur eine App.


    Was ich oben meinte ist, dass es wohl einfacher ist, Regeln zu lernen, wenn man verschiedene Medien zur Verfügung hat. Ein Film muss daher nicht komplett jede Eventualität abdecken sondern sollte ausreichen, um die Grundregeln zu verstehen. Ablauf einer Runde, Ziel des Spiels, grobe Mechaniken. Und nicht zuletzt, wo ich was auf dem Board finde und wie es aussieht. Detailregeln kann man dann immer noch nachschlagen und ist dann immer noch viel schneller, als wenn man ohne Vorkenntnisse die Regeln studieren müsste.


    Ich, als großer Verfechter von Regelzusammenfassungen, bin überzeugt, dass das so möglich ist. Die Regelzusammenfassung von Cthulhu Wars (wohl gemerkt von über 150 Seiten Regelheft) passt auf 2 (nicht mal DIN A4-) Seiten. Natürlich lässt sie seltene Sonderfälle, Beispiele und Co aus, jedoch ergeben die sich im Spiel ja von selbst. Irgendwann kommt man also an einen Punkt, an dem man sich nicht sicher ist und im Regelheft nachschlagen muss.