Schwierigkeitsgrad Clans of Caledonia

  • Regeln: Recht einfach verständlich, da es viele Mechansimen von anderen Spielen kopiert. Wenn man Terra Mystica kennt, ist das eine gute Grundlage. Allerdings enorme Regelfülle für ein Eurogame-Mittelgewicht, weil es neben dem Spielablauf mit seinen Aktionen auch noch die Hafenplättchen, Rundenbonusplättchen, Besonderheiten bei Aufträgen und die Clans zu erklären gilt. Das kann dauern, auch weil viele Details schlicht wichtig zu wissen sind, um zielgerichtet in der Erstpartie spielen zu können, wenn das der Anspruch ist. Im Vergleich dazu kann man ein Concordia im Bruchteil der Zeit erklären - ich zumindest.


    Spielablauf: Eingängig, allerdings kann man sich leicht in den Möglichkeiten verlieren, wenn man alles durchdenken will. Nach einer der fünf Spielrunden ist alles klar und spätestens dann kann man es recht zügig spielen. Liegt aber an der Spielrunde, ob es zu Denkpausen kommt und die Partie überlang wird. Besonders wenn man immer das absolute Optimum herausholen möchte oder schlicht nicht die Geduld hatte, bei der Spielerklärung zuzuhören und es zu dauernden rückversichernden Nachfragen kommt. Da das Spielmaterial und die Symboliken recht klein sind, kann eine optimale Ausleuchtung helfen, das Spiel zu beschleunigen.


    Wer mit Great Western Trail und deren Regelfülle (Aktionen, Symbole, Gebäudefunktionen) zurecht kommt, sollte auch mit Clans of Caledonia keinerlei Probleme haben. Gaja Project Spieler sowieso nicht.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Es ist kein Spiel, das man in 5 Minuten erklären kann "und dann ergibt sich der Rest, weil alles auf den Karten steht".

    Das können zB Lords of Waterdeep oder Terraforming Mars.


    Es ist nicht wahnsinnig komplex/kompliziert, hat aber recht viele Regeldetails, die man auch tatsächlich von Anfang an wissen sollte.


    Ich würde es knapp unter GWT einordnen (da gibt es noch mehr so Zeug).

    Aber schon deutlich über den eingängigen Spielen, die sich beim grauen Pöppel tummeln.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Für eine Ersteinschätzung und Vergleich im Grunde ähnlicher Spiele passt oft das "Weight" genannte "Complexity Rating" bei BGG ganz gut (das geht von 1, also Spielen Richtung "UNO" bis 5, also den heftigsten Civ- oder Kriegssimulationen).


    Von den genanten Spielen und ein paar anderen Beispielen werden von den BGG-Usern folgende durchnschnittlichen Werte gewählt:


    • Räuber der Nordsee (klassischer "Kennerspieltitel"): 2.56/5
    • Terraforming Mars (obere Grenze des "Kennerspiels"): 3.25
    • Puerto Rico: 3.29
    • Scythe: 3.35
    • Clans of Caledonia: 3.39/5
    • Great Western Trail (Klassisches "Expertenspiel", das nicht mehr für den SdJ-"Kennerspiel"-Titel nomminiert wird): 3.72/5
    • Terra Mystica: 3.94/5
    • Gaia Project: 4.27/5


    GWT habe ich noch nicht gespielt, dass CoC spürbar leichter ist, als Expertenspiele wie TM oder das nochmal etwas komplexere Gaia, würde ich aber sofort unterschreiben. Wer die diese Spiele halbwegs souverän spielt, der wird mit CoC keinerlei Schwierigkeiten haben. Da ein deutlicher Anteil des Spielmechanismus bei CoC von TM abgekupftert inspiriert ist, haben TM- oder Gaia-Kenner hier eh ein Heimspiel. Ich würde CoC an der obersten Grenze des Kennerspiels einordnen. Mit Nichtspielern würde ich es nicht spielen. Denke jemand, der an einem Spiel der Größenordnung Puerto Rico, Village, Marco Polo, Scythe... Spaß hat, mit dem kann man CoC bedenkenlos spielen.

  • Kurze Regelfrage (ohne extra einen Thread zu eröffnen oder den alten rauszusuchen):

    MUSS man in der Produktionsphase Milch und Getreide weiter verarbeiten oder darf man darauf verzichten? Es macht zwar grundsätzlich keinen Sinn (weil ich Milch und Getreide nicht exportieren kann) aber es könnte ja für ein Rundenwertungsplättchen relevant sein...

    Danke euch