Arcadia Quest - Liebeserklärung und Bemalprojekt

  • Wie der Titel schon sagt bin ich ein großer Arcadia Quest Fan, für mich ist das Spiel einfach ein super Komplettpaket, welches tolle Minis/witzigen Artstyle (normalerweise bin ich kein Anime-Fan aber die Minis haben aufgrund der großen Köpfe einen super Wiedererkennungswert auf dem Spielfeld und lassen sich relativ gut und schnell bemalen) etwas (hahnebüchene) Story, die sich selbst nicht zu ernst nimmt, Dungeon Crawler Elemente und Munchkin mäßige PvP und Backstab Action vereint. Dabei sind die grundlegenden Regel sehr simpel, und auch die Spieldauer ist relativ niedrig: eine Mission - wenn man eine Kampagne spielt, spielt man eine Abfolge von insgesamt 6 Missionen - dauert etwa 1 bis 2 Stunden.


    Das Spiel punktet wohl nicht im großen Stil mit innovativen Mechanismen, aber vereint ein paar nette Elemente, wie den Exploding Dice Mechanismus für die Angriffs und Verteidigungswürfe (kritische Treffer münden immer im Werfen von zusätzlichen Würfeln), auch die Aktivierung der Helden über deren Gegenstände im Inventar ist ein interessanter Ansatz (man exhausted quasi wenn man einen Helden aktiviert eine der maximal 4 Waffen, die dieser Held tragen kann und kann so den gleichen Helden auch mehrmlas in einer Runde aktivieren) allerdings bekommt man die Exhaustmarker nur durch Rasten (Aussetzen) wieder entfernt, so dass man ständig abwägen muss, wie lange sich noch potentiell schwächere Aktivierungen lohnen bis man wieder rastet und alle Helden auffrischt, sodass ihre stärkeren Waffen wieder verwendbar sind. Monster greifen nur an, wenn man an ihnen vorbeigeht oder werden aktiviert wenn man sie angreift (dies geschieht durch einen benachbarten Spieler), es gibt also keinen "Monster Turn" und auch keine KI was das Spiel im Vergleich zu anderen Spielen mit neutralen Gegnern sehr schnell und kurzweilig macht.


    Was mich an AQ gestört hat ist vor allem Folgendes:

    - es gibt einige recht unausgewogenen Gegenstände (ein Stück weit ist das wohl auch Sinn der Sache, aber teilweise bringt einem das während einer Mission gesammelte Geld so gut wie keine Vorteile, da die Gegenstände sehr willkürlich bepreist sind und man maximal 3 pro Mission nehmen darf). Dazu kommt, dass einige Helden/Gegenstandskombinationen wirklich abartig sind, evtl sogar etwas zu mächtig, auch für ein solches munchkinesques Spiel. Einige Gegenstände wie die Bomben sind auch vom Handling/Upkeep etwas ungünstig designt und können den Spielfluss stören, wir haben daher einige Gegenstände aus den upgrade Decks entfernt um diesen Punkten entgegenzuwirken.


    Zudem sollte man sich nicht an Situationen stören, in denen einige Helden einem Bossgegner über mehrere Runden ständig Schaden drücken und dann ein anderer Held zum "Abstauben" kommt, das Monster, dass noch auf 2 Hitpoints herumdümpelt tötet und fast sämtliche Lorbeeren dieser Aktion einheimst und danach evtl noch den ein oder anderen Helden, die sich in dem kampf aufgerieben haben ins Reich der Toten schickt (diese Situation gibt es sehr, sehr häufig).


    Alles in allem ist Arcadia Quest ein sehr schönes leichtgewichtiges Spiel mit etwas Ärgerpotential und mein absoluter Favorit in diesem Genre.


    Da mir das Spiel so gut gefällt habe ich jetzt auch mal wieder den Pinsel geschwungen (meine TT Zeiten liegen mit viel Bemalerei liegen schon eine Weile zurück und das mit dem 40k Wiedereinstieg zur neuen Edition hat auch nicht wirklich geklappt...) - das Folgende sind die Ergebnisse der ersten bemalten Bösewichte. Ich bin davon weg gekommen, Vitrinenstandard zu malen sondern beschränke mich im Wesentlichen auf Trockenbürsttechniken und Tempo und besser auch nicht jeden Detailfehler aus - gerade bei den AQ Minis funktioniert das auch wirklich gut und ich bin motiviert hier weiterzumachen, da das Spiel auch recht oft auf den Tisch kommt:






  • ... auch einer meiner/unserer Lieblinge , immer wieder ein grosser Spass , mit Ärgermomenten , z.B

    der gut Vorbereitete Angriff zum dritten Mal im

    Würfelchaos untergeht , und ebenso grosser Freude

    wenn es dem Mitspieler auch so ergeht oder im

    letzten Wurf nochmal alles gut geht...

    Deine negativen Punkte sehe ich allerdings nicht so stark,

    passt schon:thumbsup:

  • Hatte es mal gespielt und fand es weniger gut.

    Wenn man in einer Runde nicht genügend Geld

    sammelt, sieht es in der Folgerunde mau aus und man kann sehr schnell ins Abseits geraten, während die anderen Spieler die Gegner umhauen und immer stärker werden, verzwifelr man selber schon an einem neuen, stärkeren Gegner und läuft Gefahr für die nächste Runde wieder kein Geld zu haben.

  • Mal zu deinen Minis: Gefällt mir ausgesprochen gut! Mit welchen Farben hast Du gemalt?


    Ich finde es sehr gut, dass Du gedeckte Farben genommen hast. Viele denken anscheinend "Ork = Grün = kaufe Grasgrün". Eigentlich kommen so krass gesättigte Farben in der Natur eher selten vor ;)

  • Naja, bei Arkadia Quest finde ich die Grasgrünen Orks ja durchaus passend, da es ja sehr im Anime-Stil gehalten ist.

    Aber die Figuren hier finde ich auch sehr schick! Mehr auf der realistischen Seite, als auf der Comic-Seite! :)

  • Naja, bei Arkadia Quest finde ich die Grasgrünen Orks ja durchaus passend, da es ja sehr im Anime-Stil gehalten ist.

    Aber die Figuren hier finde ich auch sehr schick! Mehr auf der realistischen Seite, als auf der Comic-Seite! :)

    Seh ich auch so - durch diesen überzeichneten Stil bzw. Comic-Stil dürfte es durchaus auch sehr bunt sein. :)

    Gleichwohl sehen die Minis sehr gut aus, Chordcommander. :thumbsup:

  • Oft gefällt aber auch nur aus Unvermögen. Gemeint war, dass Menschen ohne Kenntnis von Farblehre gerne Grün = Knallgrün denken und sich dann wundern, dass es nicht so aussieht wie gewünscht.

  • Zum Gameplay:


    der zweite der Punkte (wo ich über das Problem des Kill-Abstauben) geredet habe ist für mich kein Negativpunkt sondern Teil des Spiels und das Salz in der Suppe. Ich wollte es hier nur erwähnen, da das für manche ein Abtörner ist.

    Zu den items, wir hatten irgendwann mal Spike, den Zwerg, der mit einigen Defensiven Sachen wie z.B dem Amulet of Retribution und massiv gepimpten Defensedice und Rerolls rumgerannt ist. Er ist durch die Monster gelaufen und die sind einfach an ihren eigenen Guardattacks gestorben. Man konnte ihn schon töten, aber bis dahin hat er schon reihenweise Monster niedergemäht, so dass das Spiel für alle Beteiligten etwas eintönig wurde. Natürlich kann man sich zusammenrotten und schauen, dass der Spieler von Spike letztendlich nicht gewinnt, aber für meinen Geschmack war das etwas zu heftig und spieldominierend.

    Die Bomben mit den Markern find ich nervig und spielflusshemmend.


    Zum Malen:

    Ich habe relativ viel Tabletopzeugs gemalt und hab in jedem System in dem es ging Orcs und Goblins/Snots etc gezockt. Ich grundiere fast alles mit Schwarz (Sprühgrundierung von GW) und hab für mich festgestellt, dass es meistens besser aussieht wenn man das schwarz in Vertiefungen und an Farbübergängen als Schatten lässt. Ein verbreiteter “Fehler” bei Anfängern ist meiner Meinung nach der Irrglaube, dass man alles farbig machen muss (dass zB ein Handschuh bis zum Hautübergang braun gemalt werden muss und dann übergangslos Hautfarbe kommen muss). Lässt man dort einen schwarzen Streifen als Schatten schauts gleich viel besser und plastischer aus und ist sogar einfacher zu malen. Dazu mach ich fast alles mit Trockenbürsten, damit die Highlights gut kommen, das gibt aber auch den etwas dunkleren und leicht dreckigen look, den ich vor allem für Grünlinge sehr passen finde. Farben nehm ich die von GW, die meisten sind schon über 15 Jahre alt und funktionieren immer noch ;). Etwas verdünnen, viel wegstreichen und dann erst bürsten.

    Meine ersten Gretchins habe ich damals schön voll deckend mit knallgruenen Revell Fabren bemalt, evtl hat mich ja das traumatisiert und zu meinem aktuellen Stil gebracht aber das ist mir etwas zu peinlich die hier reinzustellen :).

    Was ich noch wichtig finde ist,, dass man sich cor dem Malen Gedanken machen sollte für was man malt. Wenn die Figuren einfach auf dem Spielfeld netter aussehen sollen kann man zumeist auf detailmalereien verzichten (das hab ich damals auch nicht geschnallt und bei jedem Nachtgoblin bis in die 6. Regimentsreihe versucht Pupillen aufzupinseln :) wenn man das lässt gehts vie, flotter und man bleibt eher motiviert.

  • Ich fand das System auch nie unfair, weil man auch nur 1 Gold mit in die nächste Runde nimmt (was viele vergessen). Dennoch bin ich in vielen Runden selten über die erste Runde hinaus gekommen und habe tatsächlich nie die finale Mission gesehen. Nach 1-2, maximal 3 Runden hat viele das Interesse verlassen, weil sie vom Spiel einfach nur genervt waren. Was mir irgendwie unverständlich ist, aber es zog sich wie ein roter Faden durch meine AQ-Versuche.

  • Ein verbreiteter “Fehler” bei Anfängern ist meiner Meinung nach der Irrglaube, dass man alles farbig machen muss (dass zB ein Handschuh bis zum Hautübergang braun gemalt werden muss und dann übergangslos Hautfarbe kommen muss). Lässt man dort einen schwarzen Streifen als Schatten schauts gleich viel besser und plastischer aus und ist sogar einfacher zu malen.

    Ich bin jetzt nicht der Miniaturen-Bemaler, aber das ist dasselbe Prinzip wie beim zeichnen/malen lernen. Am Anfang zeichnet man unbewusst das, was man weiß: "Der Arm hat Hautfarbe, auch unterm Handschuh."


    Später lernt man nur zu zeichnen/malen, was man sieht. Der Arm am Handschuh hat nämlich nicht Hautfarbe, sondern ist fast schwarz. Wo kein Licht, da keine Farbe. Daher macht dein Ansatz absolut Sinn!


    EDIT: Chordcommander Farben von GW = Citadel?

  • Wenn Du nur trocken bürstest für die Farbe, dann wird das vielleicht auch nicht nötig sein? Ich denke, wenn man hell grundiert und daher viel Farbe nutzen muss - und dann noch viel Wash, dann ist auch viel Glanz dabei und Mattlack würde helfen. So rheimt sich das gerade mein Rookie-Hirn zusammen. ;)


    Oder geht's dir eher um die Haltbarkeit?

  • Ich habe relativ viel Tabletopzeugs gemalt und hab in jedem System in dem es ging Orcs und Goblins/Snots etc gezockt. Ich grundiere fast alles mit Schwarz (Sprühgrundierung von GW) und hab für mich festgestellt, dass es meistens besser aussieht wenn man das schwarz in Vertiefungen und an Farbübergängen als Schatten lässt.

    Ich glaube der her wurde so bemalt, wie Du es beschreibst:



    Sieht auch echt gut aus! Wobei für meinen Geschmack schon wieder zu gesättigt. Zu knallig grün, zu pinkiges Pink.

  • Zu Arcadia Quest sage ich nur: die Reichweite von Fernkämpfern und Magiern ist unbegrenzt. An dem Punkt bin ich innerlich halb ausgestiegen, nach mehreren Stunden sinnlosem hin und her "Du bist tot" "Ich leb wieder" "Jetzt bist du tot" war das Spiel für mich durch. Und das wo ich Dungeoncrawler und Fantasyspiele zu meinen liebsten Spielen zähle :(

  • Zu Arcadia Quest sage ich nur: die Reichweite von Fernkämpfern und Magiern ist unbegrenzt. An dem Punkt bin ich innerlich halb ausgestiegen, nach mehreren Stunden sinnlosem hin und her "Du bist tot" "Ich leb wieder" "Jetzt bist du tot" war das Spiel für mich durch. Und das wo ich Dungeoncrawler und Fantasyspiele zu meinen liebsten Spielen zähle

    Naja, LOS Regeln gibts ja schon und auch Möglichkeiten LOS zuzustellen (zB während einer Payback Reaktion). Das fand ich jetzt gar nicht problematisch.

  • Autsch. Das würd ich mich nicht trauen ...

    Ich hab einige wirklich hart gespielte selbst bemalte Figuren die schon relativ alt sind (für einige Prototypen bediene ich mich im Anfangsstadium gerne an meinen alten WH Fantasy Sachen) und ich konnte noch absolut keine Abnutzungserscheinungen feststellen (was anderes ist das bei Metall-Sachen, da schlagen sich die Ecken usw. schnell ab). Ich kenne aber einige Stories, wo das lackieren in die Hose gegangen ist (frosting Effekte, viel zu glänzend...) daher lass ichs lieber.


    ich bin im letzten Jahr generell davon abgekommen mit meinen Spielen zu protektiv umzugehen, ich hab früher alles gesleevt, eingebunden und in kleine Jute Beutelchen gepackt was ging. irgendwann hab ich dann für mich entschieden, dass Spiele Gebrauchsgegenstände sind bei denen Abnutzungserscheinungen dazugehören (wer will z.B. Schafkopf mit frischen, nicht abgegriffenen Karten spielen?) und dass die meisten Spiele sowieso nicht oft genug gespielt werden um einen solchen Aufwand zu rechtfertigen (bei dem was ich schon für Sleeves ausgegeben habe hätte ich mir einige Spiele in meienr Sammlung nochmal kaufen können). Ich muss dazu sagen, dass ich selten Spiele verkaufe und wenn dann meistens nach nur 1-2 mal anspielen wenn sie eh noch frisch sind.


    Ich hab noch klein Spiel gesehen, auch wenn es noch so hart rangenommen wurde, wo der Spielspaß in irgendeiner Weise unter zu wenig geschütztem Material gelitten hätte, meistens ist sogar das Gegnteil der Fallund das handling der Karten wird durch die Hüllen schlechter (höhere Stapel, spitze Ecken, karten rutschen...). Jetzt hab ich alle Karten wieder nackig gemacht und erfrue mich an der OriginalHaptik anstatt ständig diese Plastikhüllen in der Hand zu haben. :D