[2017] Gaia Project

  • Es gibt tatsächlich noch keinen Thread zu #GaiaProject . Um dieses Spiel bin ich nun wochenlang „rumgeschlichen“ und habe es mir nun doch endlich - gemeinsam mit #Klask - gekauft. Nach nun zwei Tagen habe ich 5 Solopartien und eine 2er Runde hinter mir. Was soll ich sagen? Ich bin begeistert!


    #TerraMystica hat mich nicht überzeugt. GP überzeugt mich auf ganzer Linie. Das Spiel ist nahezu perfekt konzipiert, hat tolle asymmetrische Völker und den besten Solomodus den ich je gespielt habe. Es ist komplex. Sehr komplex sogar. Ich habe in keiner Partei bisher (Regel-) fehlerfrei gespielt. 4 von 5 Solospiele habe ich mit den Hadsch Halla gegen die Taklons gespielt, was der empfohlenen Aufstellung entspricht. Nach jedem Spiel habe ich die Regeln nochmal durchgesehen wo ich unsicher war. Zuletzt habe ich diesen Fehler von mir entdeckt: wenn man gegen den Automa spielt, der eine Mine errichten soll, aber keine mehr da ist, führt der Automa die Aktion“Gebäude aufwerten“ durch.


    Man muss schon sehr aufpassen dieses Spiel fehlerfrei zu spielen, wird dann jedoch mit einem großartigen Heavy Euro belohnt.

    Bei vielen Rezensenten kommt GP ganz hervorragend weg: Hunter&Cron, Spieldochmal und Man vs Meeple loben GP in den höchsten Tönen. Das Spiel hat das Zeug auch bei mir unter die Top 3 zu kommen.


    Wer von euch hat es denn schon ein paar mal gespielt und wie findet ihr diesen Brocken?

    2 Mal editiert, zuletzt von Baseliner ()

  • Da es mir schon wiederholt aufgefallen ist: Wenn Englisch, dann bitte nicht

    Threat

    wie Gefahr oder Bedrohung sondern Thread wie (Gesprächs-) Faden, Thema, Gedankengang. Danke.

  • Ich glaube Flundi ist schon auf 12 Partien.


    Ja, ich bin sehr begeistert, nahezu euphorisch. Das mit Abstand beste Spiel des Jahrgangs. Vor allem die Partie zu zweit erreicht eine packende, atmosphärische Dichte und ein Spielgefühl, als wären mehr Spieler am Tisch. Das Gleiche gilt für die Besetzung zu dritt. Ab vier und zu fünft würde ich selbst zu TM umsatteln, das mir ebenfalls ausgezeichnet gefällt, wenngleich ich es bis heute sehr mäßig bewältige und jedesmal unter Adrenalin stehe, wenn ich es mit meinen sehr guten Mitspielern spiele, die über ein hohes Spielniveau verfügen. Für mich ist TM der pure Abstiegskampf. Über die Vorzüge von GP wurde bereits überall referiert, das muss ich also nicht auch noch tun, aber GP ist durch das individuell bestückte Forschungstableau und die vielen Variablen wie Spielbrett, die beiden Schlusswertungen etc tatsächlich deutlich optionaler, breiter, tiefer. Die Völker lassen sich viel mehr interpretieren als bei TM. Das macht es zwar hirngrützenanfälliger, aber eben auch flexibler, freier, fliegender. Die Völker finde ich spürbar verspielter als bei TM. Die Science Fiction Umsetzung ist perfekt. Ich finde die kreative Leistung der beiden Autoren aus TM nicht nur einen Klon zu entwerfen, sondern ein völlig eigenständiges Spiel zu formen, wirklich erstaunlich.

  • Ich darf zu meiner subjektiven Empfehlung von GP auch auf meinen eigenen Kommentar auf BGG verweisen, denn ich allen Interessierten an GP hier als eingefügte Textkopie als atmosphärisches Bonmot zur Verfügung stelle:


    "GAIA PROJECT ist TERRA MYSTICA einerseits für diejenigen, die TM durchdrungen haben und in neue Welten aufbrechen wollen. Andererseits werden auch Spieler, denen TM zu unerbittlich war ihre Freude an dem neuen Projekt des sympathischen Helge Ostertag und seinem Kompagnon haben. Dabei wurde TM nicht einfach nur 1:1 ins All geschossen, sondern zu einem alternativen Spiel terraformt und die Grundidee mit neuen Zutaten aus der Bordküche des Raumschiffs garniert: Ideen, Ebenen, Ressourcen, Variablen. Zu dem aus TM bekannten knappen Ressourcenmanagement und den asymmetrischen Völkerspezifikationen fühlt sich GP freiräumlicher, breiter, optionaler, aber auch komplexer an als sein Bruder auf der Erde. Das liegt vor allem an dem neuen Fortschrittstableau, das die Kultleisten ersetzt und nun mit mehreren Leisten zum Ausprobieren von Wegen und Möglichkeiten im Gaia-Universum einlädt und innerhalb eines Volksvorteils diesen nun auf dem Fortschrittstableau auch unterschiedlich interpretieren und tunen lässt. Im Gegensatz zu TERRA MYSTICA ist GAIA PROJECT auch zu zweit ein packendes Abenteuer. Das Artwork von Dennis Lohausen ist preisverdächtig beim Art Directors Club und verleiht dem Spiel wunderbar viel Flair für eine um Grunde visuell langweilige Planetendarstellung im dunklen All. Mein anfängliches Missfallen über das ameritrashige Plastik, welches das schöne Holz aus TM ersetzt hat, muss ich revidieren: stimmig fügen sich die Figuren in guter Qualität in die gepflegte, farbkompositorisch nahezu perfekte SF-Atmosphäre des Spiels. Dafür sind die All-Legeteile, die ein modulares Spielfeld bauen, verrutschanfällig. GP spielt sich womöglich weniger streng, dafür aber eben auch breiter aufgefächert mit mehr Grübelpausen-Dangerzone. Die Fortschrittsleisten sehen aus wie ein Mischpult auf der Kommandobrücke: Technik-Overdose. Die Frage, ob man als Liebhaber der Ostertag-Komposition nun tatsächlich beide Spiele, TM und GP, unbedingt besitzen muss, bleibt natürlich im Raum. Dafür sind sie dann eben doch zu herzblutsverwandt. Aber warum sollte man sich als Herzenspieler in diesem Leben eines von zwei wunderschönen Spielen entsagen."

  • Mh, ich wurde mit TM auch nicht warm. Ich verstehe schon den Reiz, dass man alle Völker ausprobieren möchte. Und dass die Systematik nahezu selbsterklärend ist, wenn man die Symbolik mal verstanden hat. Dennoch mag ich weder den Grafikstil noch finde ich das Spiel sehr thematisch, sondern eher aufgesetzt. Es geht um nichts spannendes, es ist nur asymmetrischer Positionen-Klau. Fast schon wie ein "Catan 2.0", davon war ich auch nicht wirklich begeistert. Darum werde ich mir auch Gaja Projekt nicht ansehen.


    PS: Die Abkürzung TM stand bisher immer für Terraforming Mars, oder? Das wird verwirrend ;)

  • Sorry, ich habe kapituliert.

    Da ich TM nicht besitze und noch nicht mal gespielt habe, erstand ich das Spiel in Essen.


    Habe mich immerwieder durch die Regeln gearbeitet und auch die Automa-Regeln gelesen.

    Kurz, ich muss drauf warten, dass mir jemand das Spiel erklärt.

    Das System der Machtssteine ist schon ok, aber die vielen Stellschrauben benötigen dann doch einen kundigen Spieler.



    Der Gernspieler

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Gernspieler

    Das kann ich gut verstehen, dass Du bei den Regeln kapituliert hast. Die sind zwar sehr gut geschrieben, dennoch ist es eine Herausforderung sich da durchzuwühlen. Ich habe die Regeln (inkl. Automaregeln) bestimmt schon 10x komplett durchgelesen plus unzählige Male bestimmte Stellen gesucht um diese dann - mit dem Material auf dem Tisch, bzw. während des Spiels - zu verstehen. Aber es lohnt sich wirklich.

  • Baseliner


    was hat dich an TM nicht überzeugt? Gaia und TM sind ja recht ähnlich. Würde mich nur mal interessieren, was genau der Unterschied für Dich macht.

    #TerraMystica habe ich vor ca. 3 Jahren gespielt. Ich fand es damals in keinster Weise fesselnd. Es fällt mir schwer das zu beschreiben, aber bei #GaiaProject habe ich das Gefühl, dass die verschiedenen Völker wirklich dazu beitragen das Spiel wesentlich interessanter zu machen. Ich mag asymmetrische Spiele sehr. Die ASymmetrie nützt aber nichts, wenn das Spiel nicht fesselt. TM hat mich nicht gefesselt, Gaia Project tut es.

  • Wie ist euer Eindruck hinsichtlich der Balance der Völker bei Gaia Project? Bei Terra Mystica war diese allen Infos nach eher mittelmäßig, so dass der Fix mit der Auktion zum Spielstart nötig wurde/erschien. Gibt es hier dafür eine elegantere Lösung oder sind die einzelnen Fraktionen per se ausgeglichener?

    • Offizieller Beitrag

    [Mod]

    Zu Abkürzungen:

    In diesem Kontext hier sollte klar sein, was mit „TM“ gemeint ist. Insbesondere da der vollständige Titel ein paar Mal erwähnt wurde. In einem Wochenthread sähe das beispielsweise anders aus. Auch deshalb sollte man für Terraforming MarsTfM“ oder „TFM“ bevorzugen. Das wäre dann im unknowns-Kontext meist eindeutig genug.

    Grundsätzlich empfiehlt es sich, einmal den Titel auszuschreiben, die Abkürzung direkt in ( ) zu erwähnen und eine möglichst gebräuchliche zu wählen. [Man könnte z. B. Twilight Struggle als TwiStr abkürzen, würde damit aber wohl nur verwirren ;) ]

  • Darum werde ich mir auch Gaja Projekt nicht ansehen.

    Und da machst du zwei Fehler. Erstens, GP grenzt sich vom Spielgefühl zu TM ab (Thematisch passend, Forschung/Technologie brint Freiheit, dein "Einbauen" ist so nicht mehr so präsent). Zweitens, du siehst es dir nicht an. ;)

    Aus meiner Sicht ist GP eines der besten Brettspiele und meine TOP 1 aus 2017. Und ich selber kann den Reiz an Terra Mystica verstehen, war selber aber nicht DER Fan des Spiels. Bei GP ist das anders.

  • Ich habe Gaia Project zu Weihnachten bekommen und bin restlos begeistert! Ich habe jetzt 7 2er und eine 3er - Partie hinter mir und tatsächlich alle Völker mindestens einmal in Aktion gesehen.


    Mir gefällt es deutlich besser als Terra Mystica (und ich war von selbigem schon schwer begeistert). Warum: Die Leisten, die bei TM eher ein Nebenschauplatz zur generierung von Macht und ein paar SP am Ende waren, sind hier ein (bzw. der Hauptbestandteil) des Spiels. Es ist für mich somit vielschichtiger als Terra Mystica. Man kann immer andere Wege einschlagen, man kann Fehler (die ich unweigerlich noch sehr oft mache) gefühlt viel besser ausgleichen, man kann mangelnde Exploration ausgleichen etc. pp. Durch die End- und Rundenwertungen im Zusammenspiel mit den Technologien hat man etliche Möglichkeiten, an Siegpunkte und Ressourcen zu kommen. Und die Völker sind genial - teilweise mit selbsterklärenden Strategieansätzen, teilweise mit drei Fragezeichen im Gesicht weckt doch jedes Volk den Ehrgeiz, es zu verstehen und damit gewinnen zu wollen.


    Ich hatte mir das Spiel tatsächlich aufgrund der Grafik nicht gekauft, bin aber auch davon mittlerweile nicht mehr genervt, da es thematisch einfach passt und wenn man TM gar nicht kennt (wie bei meiner Freundin der Fall), und somit keinen Vergleich hat, stört man sich anscheinend noch weniger daran.


    Für mich definitiv das Highlight des 2017er Jahrganges!

  • Darum werde ich mir auch Gaja Projekt nicht ansehen.

    Und da machst du zwei Fehler. Erstens, GP grenzt sich vom Spielgefühl zu TM ab (Thematisch passend, Forschung/Technologie brint Freiheit, dein "Einbauen" ist so nicht mehr so präsent), zweitens du siehst es dir nicht an.

    Aus meiner Sicht ist GP eines der besten Brettspiele und meine TOP 1 aus 2017. Und ich selber kann den Reiz an Terra Mystica verstehen, war selber aber nicht DER Fan des Spiels. Bei GP ist das anders.

    Vielleicht kommt's dann doch mal irgendwo auf den Tisch, aber es gibt zu viele Dinge, die mich an dem Spiel eher abstoßen. Ähnlich wie #HDScurox immer sagt, muss ein Spiel schön sein und #GajaProject gefällt mir wirklich gar nicht. Ich habe auch nie den Reiz an #TerraMystica am eigenen Leib gespürt. Vielleicht ändert sich das mal, wenn ich es irgendwo zu spielen bekomme, aber bisher reizt es mich tatsächlich kein Stück. Es wirkt eher bieder auf mich.


    Das ist der gegenteilige Effekt von #Scythe. Das zieht mich fast magisch an, ohne es je gespielt zu haben. Donnerstag ist vielleicht die erste Runde angedacht. Vielleicht bin ich danach auch enttäuscht bzw. geheilt. Aber solang ich das Gefühl der Begeisterung bei mir nicht aufkommt, werde ich mir kein Spiel kaufen :)

  • Es gibt tatsächlich noch keinen Threat zu #GaiaProject .

    Doch, aber ich hatte ihn damals offenbar schlecht benannt (die Suchfunktion im Forum muss man ja eh siezen) --> Terra Mystica in Space

    Wer von euch hat es denn schon ein paar mal gespielt und wie findet ihr diesen Brocken?

    Ich zitiere mich mal selbst aus den Wochenthreads. :) Als großer TM-Fan hatte ich es zeitnah nach der Messe gekauft und gespielt:

    Per aspera ad astra hieß es bei uns gestern im doppelten Sinne: das Gaia Project wurde gespielt. Die erste Hürde auf den Weg in den Weltraum war dann aber zunächst, das Spiel zu erlernen. Das haben wir quasi live gemacht. War zeitlich sogar ok, vieles kennt man ja von Terra Mystica. Ein Stündchen hat es dennoch gedauert. Und danach galt es, die neuen Informationen halbswegs gut umzusetzen.


    Ich möchte mich kurz fassen und mich auf die Unterschiede zu Terra Mystica beschränken, die mir jetzt aus dem Stegreif einfallen. Was mir gut gefällt ist, dass der Aufbau noch variabler geworden ist. So gibt es verschiedene Endwertungen wie bei der TM-Erweiterung inkl. guter 2-Spieler-Anpassung, die Gunstplättchen (äh, ich meine Technologieplättchen) gehören nicht mehr fest einem Kult (jetzt Forschungswege) an, sondern ihre Zugehörigkeit ändert sich von Spiel zu Spiel (nach 270 Partien TM fühlt sich das für mich wirklich nach einem gewaltigen Unterschied an, auch wenn es vlt. nicht so gravierend klingen mag). Dazu kommen Ausbautechnologien (damit kann man quasi Gunstplättchen/Technologieplättchen aufwerten), von denen jeweils 6 aus 15 im Spiel sind und auch zufällig verteilt werden. Dazu gibt es zwei neue Rohstoffe, deutlich kniffligere Entscheidungen beim Forschen, noch schwerwiegendere Timingherausforderungen (insbesondere weil man ggf. Machtsteine komplett verliert, gründet man eine Stadt/Allianz) und neben dem bekannten Terraformingprinzip (wie im Grundspiel zunächst 3 Arbeiter/3 Erz pro Schritt, aber leichter "upzugraden") gibt es zwei Planetenarten mit gänzlich neuen Regeln. Für den erfahrenen TM-Spieler gibt es hier viel Neues zu entdecken, behaupte ich. Und das nicht nur wegen der neuen Rassen. Was mir spontan nicht so gefallen hat war die gerade angesprochene Neuerung mit den Transdim-Planeten bzw. Gaia-Planeten, die auf andere Art bewohnbar gemacht werden. Fühlte sich etwas drangestückelt und unnötig aufgeblasen an.


    Trotz des überaus positiven Eindrucks bleibt die Frage, braucht man wirklich beide Titel. Gar nicht so einfach zu beantworten. Ersetzen kann es Terra Mystica für mich nicht. Ich denke, auf kurze Sicht bleibt es und wir werden es noch weiter erforschen (gerade gestern hat es erst mitten in der Partie so richtig "Klick gemacht"). Auf lange Sicht kann ich noch keine Aussage treffen.

    Das #GaiaProject ist derweilen bei meiner Frau völlig durchgefallen. Ihr Kommentar: "alles, was mir an Terra Mystica so gut gefällt, fehlt hier." Hmm, muss man so akzeptieren, obwohl es auf mich durchaus seinen Reiz ausgeübt hat. Aber solo mag ich es nicht spielen und für 1 oder 2 Partien im Jahr mit der Spielegruppe noch neben Terra Mystica ins Regal stellen schien mir doch eher Unsinn. Daher ist es leider, leider verkauft worden.

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt tatsächlich noch keinen Threat zu #GaiaProject .

    Doch, aber ich hatte ihn damals offenbar schlecht benannt (die Suchfunktion im Forum muss man ja eh siezen) --> Terra Mystica in Space

    [Mod]

    Wenn Baseliner dort gepostet hätte, hätte ich’s eh ausgelagert ;) Es ergibt schon sehr viel Sinn, sämtliches Vorgeplänkel von den Spielerfahrungen nach Veröffentlichung zu trennen.

    [btw: alten Thread umbenannt]

  • Ähnlich wie #HDScurox immer sagt, muss ein Spiel schön sein und #GajaProject gefällt mir wirklich gar nicht

    Ging mir ähnlich. TM hat mich damals nicht vom Hocker gehauen - Zugegeben, die erste und einzige Partie, die ich jemals gespielt habe. Und sonderlich schön fand ich es auch nie. GP fand ich auch auf den ersten Blick erst einmal verwirrend und überladen. Aus Langerweile habe ich mich angefangen mich mit dem Spiel zu beschäftigen und habe mir die ein oder andere Rezension angesehen und langsam aber sicher hat das Spiel mich mit seinem besonderen Flair eingefangen - Und ich bin mittlerweile hellauf begeistert. einer Frau und meinem Sohn ging es ähnlich: Auf den ersten Blick zu komplex und nicht sonderlich ansprechend. Wenn man sich erst einmal darauf einlässt, ist es allerdings sehr strukturiert und atmosphärisch - Das Artwork und die Ausstattung tragen einen wirklich großen Teil dazu bei.

    Mir macht das Spiel wirklich Spaß - Habe bisher diverse Solo- und 2-Spieler-Spiele und zwei 3er-Partien auf dem Buckel und lange noch nicht alle Völker selber probiert. Bisher haben alle probierten Parteien Spaß gemacht und sich auch ziemlich unterschiedlich gespielt ohne den Spieler auf eine Strategie festzulegen - Den modularen Runden- und Siegesboni sei Dank.

    Auch wenn es im wahrsten Sinne des Wortes keine "Liebe auf den ersten Blick" war, so hat dann doch der erste Blick auf die inneren Werte die wahre Schönheit gezeigt. Und mit dem Hintergrund wusste auch die Optik zu überzeugen. Mittlerweile hat GP bei uns Terraforming Mars als Spitzenreiter (fast) komplett abgelöst.

  • Geduld, junger Padawan. 3 Spiele liefern noch nicht genug Datenpunkte

    Dass mir das klar ist, sollte dir klar sein ;) Natürlich ist der Vergleich mit der Datenbasis von TM hanebüchen. Mir ging’s um einen ersten Eindruck, ein (Bauch-) Gefühl. Verlässliche Zahlen gibt es sowieso erst, falls GP online umgesetzt wird werden sollte.

    Die zweite Frage zielte darauf ab, ob regeltechnisch Vorkehrungen getroffen worden sind. [Ich habe nicht nachgeschaut.]

  • Ich habe trotz doch schon ein paar mehr Partien, auch alle Völker auf dem Tisch gehabt, kein Volk dabei was ich als irgendwie unbalancend empfinde. Liegt vielleicht auch an der größeren Freiheit in GP. Ich finde eher manche Völker etwas langweilig. Gerade durch die Freiheit finde ich Völker die komplett anderes aufgebaut sind besonders interessant (z.B. den Schwarm).

    Was mich einmal interessieren würde, weil es bei BGG sehr intensiv diskutiert wird, wie seht ihr das mit dem Forschungszeig Navigation? Manche kritisieren das zwanghafte Erforschen dieses Zweigs, weil man sich sonst zu wenig ausbreiten kann. Im Verhältnis Kosten/Nutzen wäre es also Pflicht hier Punkte reinzustecken (Außnahmen, einige wenige Völker).

    Ich selber habe meine Völker oft durchgetauscht und habe bisher nur ein einziges Mal Punkte in die Navigation gesteckt. Meine Mitspieler machen das allerdings öfters. Ich finde je nach ausliegender Schlusswertungsplättchen, lohnt sich eine extreme Ausbreitung gar nicht, oft reicht für einen weiteren Sprung ein Q.I.C. oder der entsprechende Rundenbooster. Wenn man Q.I.C sammelt ist man zudem flexibel, denn falls das kaum jemand macht, ist die Chance groß einige der aus meiner Sicht mächtigen Q.I.C.-Aktionen zu benutzen.

  • Das bacuhgefühl bisher geht in die Richtung, dass die Stärke der einzelnen Völker, noch deutlicher als bei TM, von der Kombination der ausliegenden Rundenboni, Endwertungen sowie der Konstellation der Technologieplättchen abhängt. Das so richtig zu durchschauen erfordert doch wohl eine gehörige Anzahl von Partien.


    Gaia Project geht doch wesentlich deutlicher in Richtung Sand Box.


    Noch eine generelle Anmerkung zu (asynchronen) Online-Umsetzungen. In finde es schwierig die Balance mit der Balance bei FtF-Partien zu vergleichen. Asynchron habe ich einfach wesentlich mehr Zeit Züge und deren langfristige Auswirkungen zu analysieren und durchzudenken ohne von den lieben Mitspielern, wegen exzessiver Nachdenkzeit über die PLanke gejagt zu werden ;)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Was mich einmal interessieren würde, weil es bei BGG sehr intensiv diskutiert wird, wie seht ihr das mit dem Forschungszeig Navigation? Manche kritisieren das zwanghafte Erforschen dieses Zweigs, weil man sich sonst zu wenig ausbreiten kann. Im Verhältnis Kosten/Nutzen wäre es also Pflicht hier Punkte reinzustecken (Außnahmen, einige wenige Völker).

    Gebe dir recht. Navigation ist kein "must-have" und wie du sagst, kann man für die größeren Sprung die Q.I.C.s nutzen. Allerdings sollte man dann aus meiner Sicht schon in die Terraforming-Leiste investieren um sich so günstig wie möglich im lokalen Planetenhaufen ausbreiten zu können. Diese Art der Strategie funktioniert natürlich auf den 3/4-Spieler-Weltraum-Teilen mit mehr Planeten besser als auf denen für 1 bis 2-Spieler, da mehr Siedlungsmöglichkeiten vorhanden sind und die Abstände nicht so groß ausfallen. Zusammen mit einer Stufe in der Gaia-Projekt-Leist um die Trans.Dimms. zu kolonialisieren sollte man so einigermaßen weit kommen. Allerdings kann sich der Gegner drauf einstellen und dir, wenn er in der Nähe den ein oder anderen Planeten streitig machen. Jemanden komplett einzubauen halte ich für so gut wie unmöglich.

  • Das einzige was mich an Terra Mystica so richtig gestört hat waren die Rundenboni.


    Wenn man um den Sieg mitspielen wollte konnte man diese kaum ignorieren (zumindest nicht jede Runde), und das hat aber leider oft zu einem komischen Spielverlauf geführt, weil eigentlich in jeder Runde immer klar was was die Spieler in dieser Runde noch machen werden (noch soviele Häuschen bauen wie möglich, noch soviele Schritte auf der Kult-Leiste gehen wie möglich... um möglichst viele Boni zu kassieren).


    Ich finde die Rundenboni geben zu stark vor was man machen sollte bzw. sogar machen muss (um nicht den Punkteanschluss zu verlieren) - ich fühlte mich dabei immer gespielt, und konnte nicht das bauen/machen was ich eigentlich in der Runde bauen/machen wollte. Hat jemand von Euch ein ähnliches Gefühl verspürt? In unserer Spielrunde scheine ich jedenfalls der einzige der das so kritisch sieht ;)


    Leider hat Gaia Project dieses von mir so ungeliebte Element von TM beibehalten, daher bin ich skeptisch, würde es aber trotzdem gerne mal ausprobieren.

    3 Mal editiert, zuletzt von Elektro ()

  • Die Boni für alle Runden liegen von Start weg offen aus - So kannst du schon abwägen und das Timing selber steuern. Alle kann man eh nicht erreichen. So ist z.B. ist eine Allianzgründung in den ersten beiden Runden schon relativ schwer umzusetzen und im Laufe des Spiels ist eigentlich immer für jeden etwas dabei, was gerade in seine eigene Timeline und zur Strategie passt oder sich leicht umsetzen lässt. Um die Endboni zu erreichen kann man die der einzelnen Runden schon mal außer Acht lassen.

    Ich für meinen Teil versuche eher die Rundenboni in meine Strategie zu integrieren und dabei mal den ein oder anderen auszulassen, als mich von den Boni spielen zulassen und nur von Runde zu Runde zu denken.

  • Ich glaube, was mich an dieser Art von Spiel stört ist... Tja, diese Siegpunkt-Geschichte. Ich weiß nicht, ob es bei #GajaProject anders ist, aber in #TerraMystica fand ich alles ziemlich unthematisch. Dadurch reduziert sich alles auf Siegpunkt-Generieren. Ein guter Freund aus meiner Gruppe gewinnt so gut wie alles, was grob um Siegpunkte geht, weil der den Bogen für solche Spiele raus hat. Dem entsprechend ist es auch kaum spannend mit ihm solche Spiele zu spielen - auch für ihn - weil es keine Überraschungen mehr gibt. Der fährt seine Taktik und gut.


    Wenn es da thematisch nicht rockt, bleibt für mich der Spaß auf der Spur. Positiv zu nennen sind da #BloodRage und #Anachrony. Die gewinnt er zwar auch, aber da macht mir das Spiel zumindest so Spaß, weil ich das Gefühl habe etwas interessantes zu machen und nebenbei Siegpunkte zu generieren. In den oben genannten Spielen wirkt es auf mich, als sei das Generieren von sowas Abstrakten wie Siegpunkte im Mittelpunkt - auch thematisch. Fast wie ein Computerprogramm.

  • Mir hat Terra Mystica gut gefallen. Weil es zu wenig gespielt wurde, habe ich es dieses Jahr in die 10x10-Herausforderung mit eingebaut. Dabei ist mir aber nochmal aufgefallen, dass es zu zweit nicht ganz so gut ist wie zu dritt oder viert. Nach allem was ich höre ist das bei Gaia Project nicht der Fall? Das könnte bei mir dafür sprechen, Terra Mystica durch Gaia Project zu ersetzen, denn ungefähr 50 % meiner Spiele werden zu zweit gespielt. Könnt ihr das hier bestätigen, dass Gaia Project besser skaliert?

  • Dadurch, das du ein modulares Brett hast, skaliert dieser Teil schon einmal wunderbar. Zu zweit benutzt du nur 7 der 10 Teile. Und drei davon sind Doppel-Seitig und enthalten auf der zwei-Spieler Seite weniger Planeten als auf der 3/4-Spieler Seite.

    Man kommt sich nahe genug ohne sich wirklich einzuengen.

  • Dennoch mag ich weder den Grafikstil noch finde ich das Spiel sehr thematisch, sondern eher aufgesetzt. Es geht um nichts spannendes, es ist nur asymmetrischer Positionen-Klau.

    es gibt zu viele Dinge, die mich an dem Spiel eher abstoßen.

    bisher reizt es mich tatsächlich kein Stück.

    diese Siegpunkt-Geschichte. Ich weiß nicht, ob es bei #GajaProject anders ist, aber in #TerraMystica fand ich alles ziemlich unthematisch. Dadurch reduziert sich alles auf Siegpunkt-Generieren. Ein guter Freund aus meiner Gruppe gewinnt so gut wie alles, was grob um Siegpunkte geht, weil der den Bogen für solche Spiele raus hat. Dem entsprechend ist es auch kaum spannend mit ihm solche Spiele zu spielen - auch für ihn - weil es keine Überraschungen mehr gibt. Der fährt seine Taktik und gut.

    Ehrlicher, keineswegs hämisch/überheblich oder sonst irgendwie negativ gemeinter Rat: Dann lass es auch mit dem Spiel, Spaß wird's dir eh keinen machen. Spiel eins von den vielen anderen Spielen, die deinem Spielernaturell besser entsprechen.

    Gaia ist etwas für Spielertypen, die gerne optimieren, rechnen, aufbauen - und wo am Ende der beste Spieler fast immer gewinnt. Wenn es dir das keinen Spaß macht, wenn du lieber ein Spiel spielen magst, das actionreicher ist und mehr über die Geschichte kommt, eher über's Glück entschieden wird, dann ist das für dich schlicht und einfach das falsche Spiel. ;)


    Noch ein Wort zum Material:

    Das hat in meinen Augen den Shitstorm, der da zeitweise bei BGG befeuert wurde überhaupt nicht verdient.

    Die finalen Komponenten sehen für mich echt okay aus:

    gaia-project

    Die Grafik ist nur solide, recht funktional, das ginge sicher noch hübscher, aber die Kunststoffteile finde ich z.b. sehr gelungen.


    Ich finde es unterm Strich chicer als etwa das ziemlich klein geratene Clans of Caledonia Material:

    3883402?size=original

    Wobei das natürlich Geschmachssache ist.

  • Falls es dem ein oder anderen hilft: Gaia Project und Terra Mystica verhalten sich vom Spielgefühl, so wie Caverna zu Agricola. Das eine Spiel kämpft mit, das andere ohne Bandagen. Ein Terra Mystica zu fünft kann schon echt Klaustrophobie bei einigen Völkern hervorbringen, das passiert in einer Viererpartie Gaia Project halt nicht.

  • Was mich einmal interessieren würde, weil es bei BGG sehr intensiv diskutiert wird, wie seht ihr das mit dem Forschungszeig Navigation? Manche kritisieren das zwanghafte Erforschen dieses Zweigs, weil man sich sonst zu wenig ausbreiten kann. Im Verhältnis Kosten/Nutzen wäre es also Pflicht hier Punkte reinzustecken (Außnahmen, einige wenige Völker).

    Meine Meinung/Erfahrung dazu:

    • Man kann auch ganz ohne Navigation gewinnen - je nach Strategie, Endwertung und Volk unterschiedlich gut. Umso mehr Gebäude man bauen will, umso effizienter wird natürlich Navigation. Mit wenigen teuren Gebäuden kann man, wenn es passt, durchaus auch auf sehr viele Punkte kommen.
    • Viel wichtigere Frage: Ist es überhaupt ein Problem, wenn die Spieler sehr häufig Navigation erforschen? Das sehe ich nämlich überhaupt nicht so, solange sich interessante Fragen stellen: Wann will man das erforschen (Gleich als ersten Tech? Oder erst im Mittelspiel? Noch später?)? Wieviel will ich zu diesem Zeitpunkt erforschen (Reichen mir zwei Reichweite? Oder gehe ich schnell auf 3?)? Will ich mich um den exklusiven Level-5-Schritt oder die fortgeschrittene Technologie schlagen?)?
    • Persönlich habe ich Navigation manchmal als ersten Tech erforscht, häufiger aber etwas bis deutlich später. In meinem letzten Spiel mit Geoden war es z.B. in Runde 4.
    • In Terra Mystica haben die allermeisten Spieler auch irgendwann Schifffahrt erforscht. :S

    Dem Spiel an dieser Stelle einen Makel anzudichten finde ich

    :humbug:.



    Ich finde die Rundenboni geben zu stark vor was man machen sollte bzw. sogar machen muss (um nicht den Punkteanschluss zu verlieren) - ich fühlte mich dabei immer gespielt, und konnte nicht das bauen/machen was ich eigentlich in der Runde bauen/machen wollte. Hat jemand von Euch ein ähnliches Gefühl verspürt? In unserer Spielrunde scheine ich jedenfalls der einzige der das so kritisch sieht ;)


    Leider hat Gaia Project dieses von mir so ungeliebte Element von TM beibehalten, daher bin ich skeptisch, würde es aber trotzdem gerne mal ausprobieren.

    Probier es ruhig mal. Gaia hat die Rundenboni zwar, allerdings machen sie einen kleineren Anteil an der Gesamt-Punktezahl aus. Dazu kommt v.a. aber auch, dass das Spiel - wie Klaus_Knechtskern schon festgestellt hat - an anderen Stellen deutlich stärker in Richtung Sandbox geht, mehr Freiheiten und Wege lässt, wo TM klarer/strenger/geradliniger/einengender/... war.

  • Am Ende könnten sich die Punkte bei #GaiaProject in etwa wie folgt zusammensetzen (als Beispiel):

    21 Punkte für Allianzen

    20 Punkte für die letzten 3 Felder beim Fortschritt (5 Felder erreicht)

    24 Punkte für die beiden Endwertungsplättchen

    35-40 Punkte durch Rundenwertungen

    15-20 Punkte durch Rundenbooster oder Technologieplättchen

    3 Punkte für Rohstoffe am Ende


    Das wären am Ende ca. 130 Punkte, was eher wenig ist (im 2er Spiel). Aber so ungefähr wird die Verteilung aussehen. Damit wollte ich nur zeigen, dass die Rundenwertungen wichtig sind, aber keinesfalls als oberste Priorität verfolgt werden sollten.

  • Weiß jemand, ob die Spielertableaus von TM auch bei GP halbwegs passen? Der Aufbau ist ja ähnlich, aber ich kann in keiner Weise die Größe etc. abschätzen. Habe die Tableaus von e-Raptor.
    Werde das Spiel auch mal testen. TM hat mir gut bis sehr gut gefallen, aber da ich meistens Solo oder zu zweit spiele, kam es bisher nicht oft auf den Tisch.

    Einmal editiert, zuletzt von Gohor ()

  • Weiß jemand, ob die Spielertableaus von TM auch bei GP halbwegs passen? Der Aufbau ist ja ähnlich, aber ich kann in keiner Weise die Größe etc. abschätzen. Habe die Tableaus von e-Raptor.

    Sind das diese Overlays? Das funktioniert zu hundert Prozent nicht. Bei Gaia sind die Gebäude etwas anders geformt und breiter angeordnet, es gibt eine Akademie mehr, eine vierte Machtschale, keine Schifffahrst/Buddelupgrades, dafür Gaiaformer, dann oben die Resourcenleiste....