[2017] Sidereal Confluence/ Siderische Konfluenz

  • Sidereal Confluence: Trading and Negotiation in the Elysian Quadrant | Board Game | BoardGameGeek


    3 bis 9 Spieler, wobei jeder eine individuelle Fraktion mit ebenso individuellen Sonderregeln und eigenen Karten spielt

    Kaum Downtime, weil alle Phasen zeitgleich gespielt werden

    Handel und Interaktion steht im Mittelpunkt und ist ein wenig an Advanced Civilization angelehnt vom Spielgefühl (sagt BGG)

    Besteht hauptsächlich aus 390 Karten mit Kolonien, Technologien, Forschungsteams und und und

    Im Kern werden Siegpunktmaschinen aufgebaut, die mit Rohstoffen gefüttert werden wollen, um die in andere Rohstoffe oder Siegpunkte zu wandeln

    Nicht jeder kann alles selbst bauen und produzieren, so dass man mit seinen Mitspielern handeln muss

    Aktuell ist keine deutschsprachige Version geplant, wobei die Karten kaum bis keinen Text haben, jede Fraktion aber ihr eigenes Übersichtsblatt mit Sonderregeln

    Mit 65+ Euro nicht gerade preiswert als Importspiel, dafür ist die Schachtel aber gut gefüllt


    Vor der Erstpartie steht aber erst einmal eine kleine Sortierorgie - was gehört zu welcher Fraktion und was ist das überhaupt. Da Karten auch hin- und herwandern als Tauschobjekt, liegen hier schon 400 Premium-Sleeves von DocsMagic bereit. Befürchte nur, dass das alles nicht mehr in die Schachtel passen wird. Mal sehen.

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  • Die Schiffe der jeweiligen Völker findest du auf deren Karten, falls du diese Zuordnen möchtest.

    Bei mir sind sie aber alle in einem Beutel gelandet, da sie quasi nur Geld sind.

  • 3 bis 9 Spieler

    4 bis 9. Dazu eine 3er-Variante, die bewusst nicht auf der Schachtel beworben wird, weil darunter die Balance leiden kann (kein ausgewogener Mix von Ressourcenproduktion und -verbrauch mehr).


    Aktuell ist keine deutschsprachige Version geplant, wobei die Karten kaum bis keinen Text haben, jede Fraktion aber ihr eigenes Übersichtsblatt mit Sonderregeln

    Richtig: Text gibt es als Flavour Text und Sonderregeln. Aber beides ist überproportional wichtig. Auch der Flavour Text. Der trägt das Spiel schon nennenswert. Denn man sollte wissen, dass Sidereal Confluence zwar mechanisch nicht sonderlich schwierig ist, aber äußerst wenig Anknüpfungspunkte an bekannte Standardkost bietet und von daher schon eine sehr hohe Einstiegshürde hat. Und die stark ausgeprägte Asymmetrie macht den Einstieg auch nicht leichter.


    Mit 65+ Euro nicht gerade preiswert als Importspiel,

    In Essen habe ich 45 EUR bezahlt.


    Vor der Erstpartie steht aber erst einmal eine kleine Sortierorgie

    Definitiv ja. Aber schlimmer ist noch die Vorbereitung, um diesen Brocken gut erklären zu können. Dazu muss man nämlich als Erklärer Stärken, Schwächen und Querbeziehungen von neun asymmetrischen Rassen kennen und ggf. auch erklären können. Bzw. mit Einschränkungen bei Yengi (-> Strategie: Technologie-Lizenzierung) und Zeth (-> Strategie: Schutzgelderpressung), die ich bei Anfängerpartien erstmal weglassen würde, "nur noch" sieben.



    Wenn du Fragen hast, dann frag. Ich helfe gerne. Und wer in der Nähe von Aachen wohnt und das Spiel kennenlernen möchte, kann mich auch kontaktieren. Ich möchte das Spiel jederzeit wieder spielen.

  • Jip, für die Erstpartie wird auch vom Autor dringend von nur 3 Spielern abgeraten. Macht bisher einen wirklich ausgereiften Eindruck mit entsprechend langer Reifezeit beim Autor. Auch was der so bei BGG so schreibt - keine Selbstverständlichkeit in der heutigen schnelllebigen Neuheiten-Ex-und-Hopp-Produktion.


    Nur die ganzen Wizkids-Spiele scheinen aktuell im Handel arg teuer im Vergleich zur Messe zu sein. War auch schon bei "The Expanse" so.


    Das 2018 deshalb, weil es erst 2018 hier im Forum erstmalig fernab einer Namenserwähnung zum Thema wurde. Danke an MetalPirate für den Kaufimpuls durch Deine Spielewochenposting. Aber danke für die Richtigstellung, weil Erscheinungsjahr war mir nicht präsent.

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  • Ersteindruck nach dem Auspacken, Durchzählen, Sleeven und Einsortieren:


    Da ist eine Menge Material in der Spieleschachtel. So viel, dass ich das Pappinlay leider herausnehmen musste. Machte auch nicht viel Sinn, da es keinen Spielplan als festen Abschluss obendrauf gibt, sondern nur die neun Fraktionsübersichten und die Anleitung. Die würden ansonsten nur unschön durchbiegen, also ab damit auf den Schachtelboden ohne Inlay. Wer auf Kartenhüllen verzichten mag, der spart viel Zeit bei den rund 370 Karten, die durchaus in der Handelsphase von Spieler zu Spieler wandern können und bis zum Rand schwarz bedruckt sind. Einzig bei den Karten, welche die Rundenübersicht und die Auslage bei den Versteigerungen bilden, habe ich hüllenlos gelassen. Somit ein Aufpreis von etwa 10 Euro für passende Premium-Sleeves von DocsMagic, die perfekt passen.


    Grafisch sieht das Spiel eher zweckmässig als schön aus. So ist auf den Kartenvorderseiten vermerkt, welche Boni beim Aufwerten und damit Umdrehen der Karte winken. Die Schiffsplättchen könnten gerne etwas unterschiedlicher aussehen, um anfangs zugeordnet werden zu können. Wobei die Anleitung sagt, dass man die auch unabhängig der Fraktion nutzen kann. Spätestens nach der ersten Bietphase landen die doch sowieso auf einem grossen Haufen, oder?


    Das Cover der Spieleschachtel ist jetzt auch kein Bringer und Zugpferd, das auffordern könnte, das Spiel auf den Tisch zu bringen. Hier hat WizKids zwei Mal in Folge eher mittelmässiges Eyecandy abgeliefert - erst The Expanse und jetzt hier bei Sidereal Confluence. Also muss das Spiel wohl mit seinen Mechanismen glänzen und überzeugen. Das wird aber erst die Erstpartie zeigen können. Bin gespannt, ob dieser doch recht freie Handel in meinen Runden funktioniert, weil man ja weiterhin gegeneinander um Siegpunkte spielt, aber zeitgleich Handel abschliessen sollte, bei denen sich niemand daran Beteiligter benachteiligt fühlt, um auch weiterhin potentielle Handelsparter zu haben.


    Eine Frage noch: Ist es wirklich so, dass die Handelsphase direkt damit vorbei ist, wenn nur noch ein einziger Spieler handeln will? Kann der dann noch weitere Aktionen in dieser Handelsphase machen wie Karten aufwerten oder Erfindungen machen? Und wie funktioniert das im Spiel, um das Ende der Handelsphase nicht zu verpassen, wenn potentiell jeder auf den anderen wartet, ob der noch ein Handelsvorschlag macht oder eben auch nicht.

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  • Die Schiffsplättchen könnten gerne etwas unterschiedlicher aussehen, um anfangs zugeordnet werden zu können.

    Tip zum zuordnen (wenn man das denn möchte): das jeweils passende Schiff ist auf den Innenseiten der zugehörigen Sichtschirme abgebildet. (Das ist der einzige Unterschied dort.)


    Wobei die Anleitung sagt, dass man die auch unabhängig der Fraktion nutzen kann.

    Da hat die Anleitung recht. Nach der ersten Partie ist bei meinem Exemplar auch einfach alles in eine große Tüte gekommen. Das Spiel braucht eh schon genug Tüten und Kartenschachteln zur Aufbewahrung. Alle Schiffe sind gleichwertig und werden auch so gehandelt. Das nach dem Spiel wieder in neun (!) kleine Häufchen auseinander zu sortieren - nein danke, das kann man sich sparen.


    Das Cover der Spieleschachtel ist jetzt auch kein Bringer und Zugpferd, das auffordern könnte, das Spiel auf den Tisch zu bringen.

    Stimmt. Egal letztendlich egal, denn:

    Also muss das Spiel wohl mit seinen Mechanismen glänzen und überzeugen.

    So ein völlig abgefahrenes Spiel müsste auch dann noch mit den Mechanismen überzeugen, wenn das Cover das beste Cover aller Zeiten wäre. Dann wäre sogar ganz im Gegenteil die Gefahr, dass viele das Spiel kaufen würden, nicht wissend, was sie erwartet, und dann enttäuscht wären. Das Spiel ist ein Nerd-Spiel und braucht ein Nerd-Cover. :) So ein Spiel wirbt nicht mit dem Cover, sondern durch Mund zu Mund Propagande und eine 8,0 Durchschnittsnote bei BGG, die auch ein halbes Jahr nach erscheinen nicht runtergeht (wie bei den ganzen Kickstarter-Hype-Spielen).


    Bin gespannt, ob dieser doch recht freie Handel in meinen Runden funktioniert, weil man ja weiterhin gegeneinander um Siegpunkte spielt, aber zeitgleich Handel abschliessen sollte, bei denen sich niemand daran Beteiligter benachteiligt fühlt, um auch weiterhin potentielle Handelsparter zu haben.

    DAS ist doch wirklich einfach: ich kann einen Konverter laufen lassen, der aus Ressourcen in Wert von 2 Ressourcen im Wert von 5 macht. Dafür brauche ich ein Ressource von dir und zwei von mir. Also kriegst du zusätzlich zur eingesetzten Ressource vom Nettogewinn von 3 noch ein Drittel ab und wir beide werden glücklich. Weil wir uns relativ zu allen anderen Mitspielern beide verbessert haben. Das ist das Entscheidende in so gut wie jedem Mehrspielerspiel mit Verhandlungen, Handel, Aktien & Co: wer denkt, dass er Mitspieler über den Tisch ziehen oder ihnen schaden soll, der verliert nur. Man muss vielmehr gemeinsame Interessen finden, wo man mit anderen zusammen relativ zu den Mitspielern profitiert. Und wenn ich mit jedem anderen profitable Geschäfte mache, über die sich jeder der Beteiligten freut, und du machst das nicht, dann gewinne am Ende eben ich. :)


    Ist es wirklich so, dass die Handelsphase direkt damit vorbei ist, wenn nur noch ein einziger Spieler handeln will?

    Ja. Mit wem soll der eine denn noch handeln, wenn die anderen allesamt erklären, dass sie fertig sind?


    Kann der dann noch weitere Aktionen in dieser Handelsphase machen wie Karten aufwerten oder Erfindungen machen?

    Die Nutzung der lilanen Pfeile würde ich noch erlauben.

    (In einer Erstspielerrunde durchaus auch noch später -- gerade fertige Forschung wurde bei uns gerne mal vergessen.)


    Und wie funktioniert das im Spiel, um das Ende der Handelsphase nicht zu verpassen, wenn potentiell jeder auf den anderen wartet, ob der noch ein Handelsvorschlag macht oder eben auch nicht.

    Einfach mal spielen. Das klappt recht problemlos. Wichtig: sag den Mitspieler, dass sie ihre Ressourcen, die sie in der anschließenden Economy Phase für Konverter nutzen wollen, schon dorthin legen sollen, während alles, was zum Handel angeboten wird, über den eigenen Karten Richtung Tischmitte hingelegt wird. Irgendwann hat da keiner mehr etwas liegen (oder nur noch Zeugs, das er/sie schon angeboten hat wie saures Bier). Dann ergibt sich recht natürlich das Ende der Handelsphase.



    Noch dazu, weil's gut passt. Ich war heute beim Spieleabend. Zweimal #MiniRails hintereinander. Sehr schön, sehr flott. Sidereal Confluence hatte ich auch dabei, wohlwissend, dass von einem, der letzte Woche auch mitgespielt hat, sicher ein Veto kommen würde. Kam auch. Aber die anderen beiden, die heute auch wieder da waren, meinten, dass man das gerne auch nochmal spielen könnte. Für mich ein sehr gutes Zeichen. :)

  • Nur zur Info, weil ich schon länger auf Sidereal Confluence lechzend schiele:


    Wizkids bringt wohl im Mai 2020 eine Neuauflage mit überarbeitetem Grafikdesign.


    [Blockierte Grafik: https://pbs.twimg.com/media/EF…S?format=jpg&name=900x900]

    Zitat
    In May 2020, @wizkidsgames will release a "remastered" edition of Sidereal Confluence, with new cover art by @kwanchaimoriya, new card layout, a teaching guide, and an overhauled rulebook. BGG game page: https://t.co/uw9mpa6z0i —WEM pic.twitter.com/TwCIv9hHjK
    BoardGameGeek (@BoardGameGeek) September 23, 2019

    https://wizkids.com/sidereal-confluence-remastered-edition/

  • Coole Sache - vielleicht nimmt es dann ja mal ein europäischer Verlag ins Programm? An Wizkids-Titel ist nämlich abseits von Essen gar nicht so leicht ranzukommen.


    Aber abgesehen davon, brauche ich keine Remastered Edition. Das Spiel ist für mich in seinem Segment (Trading & Negotiation Games) das beste Spiel am Markt. Ja, das Grafikdesign ist hässlich bis nicht vorhanden, aber es lenkt dadurch auch nicht vom wesentlichen ab!

  • Super. Ganz ganz toll. Erst nix davon gehört, dann Anleitung gelesen und jetzt selten so scharf auf ein Spiel gewesen, wie hier.


    =O

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  • Hier mal mein Fazit aus Bad Holzhausen.

    Am Morgen starteten wir zu fünft eine Partie Sidereal Confluence. Die Partie war eines meiner bescheidenen Ziele für die Woche und die Neugier war berechtigt. Solch ein Spiel ist mir noch nicht untergekommen. Euro trifft Ameritrash - Aufbau und Verhandlung! Und hier nehmen sie sich nicht gegenseitig den Charme sondern sie ergänzen sich. Man baut die eigene Engine, ersteigert im strategischen und handelt im operativen Teil. Thematisch eingebettet in den Weltraum mit verschiedenen Rassen sie sich sehr verschieden spielen. Und das alles ist verdammt gut gelöst. Kriegt man die eigenen Maschinen nicht ans laufen so ertauscht man sich die Ressourcen. Oder aber man verkauft oder verleiht die Maschine an jemanden der sie laufen lassen kann. Viel Kommunikation am Tisch. Und durch die verschiedenen Rassen die sich alle etwas anders verhalten wird jedes Spiel speziell. Bei mir eine knappe 8/10.

    Es ist mir inzwischen gelungen ein Exemplar der Erstausgabe zu ergattern.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Mich hatte Sidereal Confluence vor zwei Jahren als Käufer sicher, als ich dieses Designer Diary hier gelesen hatte:


    Designer Diary: Sidereal Confluence, or A Trade Empires By Any Other Name | BoardGameGeek News | BoardGameGeek


    Wo sonst findet man so saubere mathematische Begründungen für Design-Entscheidungen? Hier z.B. gleiche Hamming distance (eine Metrik zwischen Mengen) zwischen den Ressourcentypen, die die einzelne Rassen verbrauchen. Und dann noch viel Optimierung mit Computer-Simulationen hinten drauf gesetzt. Nur mit Playtesting im Sinne von "wir probieren so lange nach Bauchgefühl herum, bis wir meinen, dass es halbwegs stimmt" wäre ein solch ambitioniertes Spiel meiner Meinung nach gar nicht möglich gewesen.

  • Ein neues grafisches Design braucht das Spiel meiner Meinung nach nicht. Denn wer im laufenden Spiel wirklich Zeit hat, sich an dem Design zu erfreuen, der hat längst die Hälfte aller zeitgleich laufenden Verhandlungen verpennt. ;)


    Das aktuelle Design ist ausreichend zweckmässig, nicht schön, aber das Spiel entsteht sowieso erst durch den Handel mit den Mitspielern und im Kopf der Spieler. Deshalb gibt es eigentlich keinen Grund, auf die Neuauflage zu warten, sofern man jetzt die aktuelle Version bekommen kann ... und die entsprechende Spielrunde dafür hat.

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  • Ein neues grafisches Design braucht das Spiel meiner Meinung nach nicht.

    Für die, die es kennen, eher nicht. Für den Verlag, der es verkaufen will, eher schon.

    Ich finde es schon sinnvoll. Die Komponenten sind sinnvoll überarbeitet. Wenngleich das Detail, auf das eh keiner geachtet hat, jetzt verloren ging (im Hintergrund jeder Karte ist wohl für jedes Volk eine durchdachte Illu). Aber das plus eine neue Anleitung, ein Teaching Guide mit dabei etc. das ist schon wertig. Ich bin jetzt definitiv angefixt. Heisst dann aber auch mein bisheriges Go-To Verhandlungsspiel, New Angeles, muss gehen.

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  • Wenn ich es hätte, ja

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  • In Sidereal Confluence versucht man, bei jeder Verhandlung seinen Mitspielern zumindest das Gefühl zu geben, einen fairen bis guten Deal gemacht zu haben. Schliesslich braucht man einander und deren Handelsmasse für die eigenen Aktionen. Wer da zu forsch oder aggressiv oder übervorteilend spielt, wird in den Folgerunden arge Probleme bekommen, noch weitere Verhandlungen positiv abzuschliessen. Da ist Sidereal Confluence ganz anders als New Angeles, bei dem man nicht weiss, wen man trauen kann und wer ein Verräter ist, der alle ins Unheil stürzen will. Bei Sidereal Confluence wollen einfach alle Profit machen. Tolles, aber eben auch sehr spezielle Spiel.

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  • :floet::aliengamer:

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  • Anfang 2018 gekauft. Dann das erste Mal im März 2019 gespielt. Und heute kam es erneut aufm Tisch beim Spielewochenende in Bielefeld von Tellurian Games. Damals mit fünf Spielern und heute in einer Sechserrunde. Schön einfaches Regelwerk im Vergleich zu den anderen Eurogame-Amitrash-CoSim-Schwergewichten. Einzig wusste ich nicht mehr und konnte es auch im Regelwerk nicht finden, was diese kleine Siegpunktzahl rechts oben auf den Rundenkarten bedeutet. Haben wir dann ignoriert und gesagt, dass das bestimmt zur Spezialfähigkeit einer Fraktion gehört, die nicht mitspielt. Richtig oder falsch?


    Allerdings ist die Aufmachung dann doch eher abschreckend bis unübersichtlich. Somit nehme ich meine vorschnelle Aussage zurück, dass das Spiel keine Überarbeitung braucht. Wenn die wirklich gelungen ist, was sich wohl erst im Spiel zeigen wird mit der kommenden Neuauflage, hat das Spiel nicht nur die Chance, mit schönerem Cover häufiger auf den Tisch zu kommen, sondern dann auch optisch zu überzeugen fernab der Spielmechaniken. Aktuell ist es schlicht nur zweckmässig bis überladen und in den Farben zwischen weiss-grau-schwarz nicht ganz so einfach zu identizieren, wenn man keine Referenzkarte danebenhält zum Vergleich.


    Wir haben so ungefähr drei Stunden mit Mittagspausenunterbrechung gespielt, wobei es nach Überwindung der ersten Einstiegshürde erstaunlich flüssig lief. Da man eigentlich jederzeit ins Spiel eingebunden ist, sei es in der gemeinsamen Handelsphase mit allen Spielern zeitgleich oder beim Betreiben der eigenen Konverter, um aus wenig ein wenig mehr und aus viel dann viel mehr zu machen, gibt es keine erlebte Downtime. Stattdessen Interaktion pur und eine Prise Wahnsinn und Chaos, weil man eben dann doch nicht zeitgleich mit fünf Mitspielern handeln kann. Und da übernehme ich einen Mitspielereindruck, dass dabei durchaus ein Kontrollverlust eintreten kann, wenn man nur einen Bruchteil von dem mitbekommt, was insgesamt am Tisch so gegenseitig zugeschachert wird. Ich finde das schlicht genial, kann aber ebenso gut verstehen, wenn man solche Spiele nicht mag.


    Das wirklich Schöne an Sidereal Confluence ist das Lächeln auf den Mitspielergesichtern. Weil jeder will irgendwann etwas von jedem und so schliesst jeder Deals ab, die zumindest das oberflächliche Gefühl geben, das ein Jeder als Gewinner aus diesen Handelsgeschäften herausgegangen ist. Es sitzt sich eine Runde von Mr. und Mrs. Nice Guys gegenüber und alle erleben eine tolle Zeit - zumindest wenn man das Genre des Spiels mag.


    Da die Siegpunkte allerdings hinter Sichtschirmen versteckt sind, war die Überraschung umso grösser, dass am Ende ein Mitspieler mit Abstand gewonnen hat, den so wirklich keiner auf den Schirm hatte. Bei Sideral Confluence kann man also auch knapp unter dem Radar einer goldenen Zunge zum Erfolg segeln. Und genau deshalb gefällt mir das Spiel nochmals mehr. Es gewinnt eben nicht der, der möglichst viele Deals an sich reisst, sondern derjenige, der die entscheidenen Deals einfädelt und seine ausliegende Konverter-Engine optimieren kann im Rahmen seiner Fraktionsmöglichkeiten.


    Sideral Confluence ist ein Spiel, das gespielt werden will. Deshalb merkt Euch die Neuauflage vor oder sucht nach einer Runde mit der aktuellen Erstausgabe, um die Zeit bis zur Neuauflage überbrücken zu können. Da das Spiel sowieso mehr Mitspieler als Spielebesitzer braucht, stehen Eure Chancen gar nicht mal so schlecht. Klingt das nach einem guten Deal? Aber klar!

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • ich habe in den letzten 5 Tagen 4 mal gespielt. Ich bin süchtig, ich brauche Hilfe. schlicht eines der besten Spiele, die ich jemals gespielt habe

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  • Einzig wusste ich nicht mehr und konnte es auch im Regelwerk nicht finden, was diese kleine Siegpunktzahl rechts oben auf den Rundenkarten bedeutet. Haben wir dann ignoriert und gesagt, dass das bestimmt zur Spezialfähigkeit einer Fraktion gehört, die nicht mitspielt. Richtig oder falsch?

    Das sind die Siegpunkte pro erforschter Technologie der Yengii Fraktion der jeweiligen Runde.



    Aus Seite 8 im Regelwerk:

    Code
    For each technology invented, the inventor receives points equal to the current Sharing Bonus printed on the upper-left of a Confluence card. The Yengii instead receive the Yengii Sharing Bonus, printed at the upper-right.

    Einmal editiert, zuletzt von Asaru ()

  • ich habe in den letzten 5 Tagen 4 mal gespielt. Ich bin süchtig, ich brauche Hilfe. schlicht eines der besten Spiele, die ich jemals gespielt habe

    Sag ich doch! :)

    Wenn das jetzt noch ein Verlag auf Deutsch bringen würde. Das wäre genial ...

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  • Wenn das jetzt noch ein Verlag auf Deutsch bringen würde. Das wäre genial ...

    Traut sich bestimmt kein 'Verlag 8-))

    Ne, seh ich auch so. Viel zu Nische.

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  • Wenn das jetzt noch ein Verlag auf Deutsch bringen würde. Das wäre genial ...

    :whistling: … viel zu klein für euch – leider.

  • Ich beneide weiterhin alle, die passende Mitspieler für das Spiel haben. Ich habe das Spiel seit Erscheinen des Designer Diaries auf BGG verfolgt und es mir bei der ersten Gelegheit gekauft. Ich habe es aber in meiner Spieletreff-Runde nach dem Kennenlernspiel nie wieder auf den Tisch gekriegt. Die Hardcore-Euro-Fraktion blockt sofort, wenn es über beliebig verkomplizierte Kopfrechenübungen hinaus geht und das Einschätzen von Mitspielern oder gar etwas Verhandeln mit echten Menschen gefragt ist. Leider... :(

  • Ich beneide weiterhin alle, die passende Mitspieler für das Spiel haben. Ich habe das Spiel seit Erscheinen des Designer Diaries auf BGG verfolgt und es mir bei der ersten Gelegheit gekauft. Ich habe es aber in meiner Spieletreff-Runde nach dem Kennenlernspiel nie wieder auf den Tisch gekriegt. Die Hardcore-Euro-Fraktion blockt sofort, wenn es über beliebig verkomplizierte Kopfrechenübungen hinaus geht und das Einschätzen von Mitspielern oder gar etwas Verhandeln mit echten Menschen gefragt ist. Leider... :(

    Wundert mich. Das Spiel hat ja 2 Ebenen. Ich habe es meinem werten Freund Alex tatsächlich so erklärt: Stell dir vor du spielst Terra Mystica. Du musst dein Volk gut spielen, du musst überlegen, wie du deine Fähigkeiten effektiv nutzt und Siegpunkte machst, du musst überlegen, wie du mit wenig Ressourcen trotzdem viel erreichst. Und jetzt stell dir vor, dass du an das, was du brauchst, nicht via Aktionsauswahl/Worker-Placement kommst, sondern via Verhandlung mit deinen Mitspielern - auf extrem kreative Weise manchmal.

    3 mal habe ich jetzt die Kjas gespielt - verhandelt habe ich gut, gespielt habe ich beschissen. Es ist nämlich ein knallhartes Euro-Spiel. Ich habe jetzt schon einen richtig guten Plan für Partie 4 mit den Kjas. Jetzt muss ich nur weiter gut verhandeln. Und das ist das geniale an dem Spiel. Es macht mich heiß, weil es das macht, was ich liebe: asymmetrische Fraktionen, komplexe Warenketten ABER mal mit einem Voll-interaktiven Element zum Erhalt eben jener Ressourcen und Möglichkeiten. 2 Partien waren übrigens zu viert, eine war zu dritt und eine zu fünft.

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  • Ich mag es sehr gerne, aber für jemanden, der volle Kontrolle haben will, ist das nichts.

    Kann ich kontrollieren, welches Aktionsfeld noch da ist wenn ich dran bin? wenn ich startspieler bin vielleicht. Sonst lebt doch jedes noch so krasse Eurospiel von seiner Interaktion, selbst wenn sie indirekt es. Ich bin mal so dreist und sage: hier hast du mehr Kontrolle über deinen Erfolg als in manch anderem Euro.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ben2 ()

  • Ben2 Kannst du noch was zu den Runden mit geringerer Spieleranzahl (3, 4 Spieler) sagen? Laut Hersteller ist es ja für 4-9 Spieler, laut BGG am besten mit 5-6.

    4 ist ohne Probleme machbar - Wir spielten Kt, Caylion, Im'dril und Kjas und das war ein absoluter Traum. Zu dritt ist experimentell, aber möglich. Gibt auf BGG Empfehlungen zu dritt. Ist sehr Ressourcen-eng logischerweise. Kann man spielen, empfehlen würde ich es nicht. Spaß gemacht hat es mir aber. 5 war ebenso toll. Mit mehr habe ich mich nicht getraut. Die Anleitung sagt, dass dann vermehrt "kompartmentalisiert" gehandelt wird - also hauptsächlich mit deinen direkten Nachbarn. Das kann ich gut glauben. Werd ich sicher noch probieren zu Weihnachten. Freu ich mich schon drauf.


    Meine einzige Träne: Es hat gerade meine TI4-Partie zu Weihnachten gekillt. Viel mehr Bock grad das hier zu spielen, bis ich umfalle.

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