Bauchspieler vs. AP Grübler

  • Man muss nicht nachdenken. Man muss nur Fehler machen und die Konsequenz daraus spüren. Ein ganz normaler Lernprozess, der bereits als Kleinkind beginnt...

    Du willst ernsthaft dafür plädieren, nicht nachzudenken, sondern lieber Fehler zu machen, ohne nachzudenken?


    Wenn ich so agieren würde, wäre ich heute arbeitslos ...

  • Du willst ernsthaft dafür plädieren, nicht nachzudenken, sondern lieber Fehler zu machen, ohne nachzudenken?

    Um einen Berühmten Unknowns Redner Thygra zu zitieren: "Verdreh mir meine Worte nicht im Mund." :lachwein::lachwein::lachwein:


    Ich habe nicht dafür plädiert, sondern gesagt, dass es ein ganz normaler Vorgang ist. Mit jeder Partie eines Spiels lernst du. Egal, ob du überlegst oder nicht. Überlegen schützt nicht vor Fehlern. Wenn du etwas falsch machst und die Konsequenz direkt zu spüren bekommst, DANN lernst du definitiv daraus.

    Zitat

    Wenn ich so agieren würde, wäre ich heute arbeitslos ...

    Ah... mein Lieblingssatz der Deutschen... Gepaart mit "Wenn wir so arbeiten würden, müssten wir die Firma längst schließen."

    Habe ich schon erwähnt, dass ich mal an einer Service-Hotline gearbeitet habe?

  • Das ist mal wieder so eine typische Unknowns-Diskussion, bei der jeder in jede Aussage was anderes reinliest. :)


    Es gibt imho nicht den Bauchspieler oder den Grübler.

    Beide Extreme - und alles dazwischen - können je nach Situation nötig oder unnötig fürs Spielgeschehen, gesund oder ungesund für den Spielspaß, lästig oder nicht lästig für den Einzelnen sein.


    Dasselbe gilt für die Spiele. Es gibt welche mit einem zwingend notwendigen Grübelaufwand und zig gegeneinander abzuwiegenden Optionen, womit man auch noch erst bei Zugbeginn anfangen kann. #FiveTribes lässt grüßen, aber selbst #Codenames hat das drin. Und es gibt Spiele, wo jeder längere Gedanke eine Verschwendung wäre (die aber dennoch Spaß machen können). Und auch hier gibt es natürlich ebenso "alles dazwischen".


    Dann kommt noch ne völlig persönliche Komponente obendrauf: wenn's mich bei meinem guten Kumpel nicht stört, vielleicht nervt es mich beim Unbekannten im Spieleclub. Ich habe zB einen guten Freund, der zwanghaft sowas macht wie "auch in Erstpartien gut spielen wollen". Er ist aber vorrangig mein guter Freund, und erst nachrangig ein lästiger Grübler. Also darf er das.


    Und, das wichtigste: Wenn ich selbst grüble, ist das natürlich immer berechtigt und niemals störend für irgendwen.:teach:

  • Nachdenken ist bei Spielen nachvollziehbar, Grübeln eher nicht. Siehe auch die Wortbedeutung des Grübelns: Grübeln – Wikipedia


    Hier sagen viele Grübeln, meinen aber Nachdenken und umgekehrt.


    PeterRustemeyer "Dasselbe gilt für die Spiele. Es gibt welche mit einem zwingend notwendigen Grübelaufwand und zig gegeneinander abzuwiegenden Optionen, womit man auch noch erst bei Zugbeginn anfangen kann. "


    Zwingend ist es schon mal überhaupt nicht. Kommt ganz auf den eigenen Spielstil an, und wie gut man ein Spiel überblickt.


    Klar gibt's da alle Nuancen, aber wenn es konkret ums Grübeln geht, ist es gerade definiert dadurch das es Denken im Kreis ist.

  • Klar gibt's da alle Nuancen, aber wenn es konkret ums Grübeln geht, ist es gerade definiert dadurch das es Denken im Kreis ist.

    Du wirst aber vielleicht trotzdem als "Grübler" wahrgenommen, auch wenn du nicht "im Kreis denkst".

    Weil die Definition für manchen Spieler vielleicht nicht so strikt ist wie für dich, oder weil der Außenstehende nicht direkt in deinen Kopf blicken kann.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Klar gibt's da alle Nuancen, aber wenn es konkret ums Grübeln geht, ist es gerade definiert dadurch das es Denken im Kreis ist.

    Du wirst aber vielleicht trotzdem als "Grübler" wahrgenommen, auch wenn du nicht "im Kreis denkst".

    Weil die Definition für manchen Spieler vielleicht nicht so strikt ist wie für dich, oder weil der Außenstehende nicht direkt in deinen Kopf blicken kann.

    Das ist sicher so, aber auch beim Nachdenken gibt es sicher eine Grenze, ich würde sagen 5 Minuten maximal, wo es weder für die Mitspieler noch einen Selbst vernünftig ist.

    Systematisch wurde der Erfolg des langen Nachdenkens vermutlich sogar schon untersucht.

  • Das ist sicher so, aber auch beim Nachdenken gibt es sicher eine Grenze, ich würde sagen 5 Minuten maximal, wo es weder für die Mitspieler noch einen Selbst vernünftig ist.

    Systematisch wurde der Erfolg des langen Nachdenkens vermutlich sogar schon untersucht.

    Ich nehme an, es wurde sogar schon untersucht, wie unterschiedlich lange sich 5 Minuten anfühlen können. ;)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Gestern wieder Scythe gespielt... da kann man als Anfänger gut grübeln und am Ende verliert man doch. Bei den erfahrenen Spielern dauert ein Zug zwischen 5 und 20 Sekunden. Weil man sehr gut in dem Spiel alles erfasst, was optimal ist und was nicht – zumindest mit entsprechender Erfahrung und etwas Nachdenken in den Zügen der anderen. Darum sind die Partien auch extrem schnell beendet.

    Ansonsten ist bei uns der Obergrübler eigentlich der schlechteste Spieler. Er ist aber einer der immer unbedingt gewinnen will. Allerdings kann der dann leider 2 Stunden pro Zug überlegen und es wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht klappen. Vielleicht spielt er darum so gerne Magic ;) Stundenland vo dem Deckbaus grübeln und im Spiel dann es dem Nachziehglück überlassen.

    Und 5 Minuten?! HILFE! Was habt ihr für Leute am Tisch.

  • Mit jeder Partie eines Spiels lernst du. Egal, ob du überlegst oder nicht.

    Da stimme ich zu. Ich bin aber weiterhin überzeugt, dass ich durch Überlegen MEHR lerne als ohne überlegen.

  • Mit jeder Partie eines Spiels lernst du. Egal, ob du überlegst oder nicht.

    Da stimme ich zu. Ich bin aber weiterhin überzeugt, dass ich durch Überlegen MEHR lerne als ohne überlegen.

    warum? Auch da hast du folgende Zustände:


    Ich habe einen Plan verfolgt.


    A) Er hat funktioniert.

    B) Er war mittelprächtig.

    C) Er war eher ein Griff ins Klo.


    Dann noch Reflektieren.


    A) Mein Plan war schuld.

    B) Die Mitspieler waren schuld.

    C) Das Spiel ist bestimmt broken...

    D) Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon.


    (Achtung, aufs einfachste heruntergebrochen)


    Und ja, denken ist dennoch erlaubt/erwünscht. Die Erfahrung, worauf diese beruht, kommt aber von Fehlern. Dadurch kann ich mir meine wenigstens schön reden. ;)

  • Die Erfahrung, worauf diese beruht, kommt aber von Fehlern.

    Aber wenn ich vorher nicht darüber nachgedacht habe, warum ich was mache, dann verstehe ich auch hinterher mitunter nicht, warum etwas falsch war ...