• Aktuell gibt es viele Threads über Kickstarterspiele hier im Forum. Einige Kampagnen werden wahrscheinlich auch richtig gute Spiele hervorbringen, andere sind dafür wahrscheinlich ein Fehlkauf. Insgesamt sieht man, dass eine Vielzahl von Spielen gespielt wird, was prinzipiell schon mal gut ist, da man so selbst Erfahrungen mit Spiel "X" macht und merkt, ob einem Das Genre/die Mechanismen allgemein gefallen und man vielleicht noch weitere Brettspiele aus diesem Bereich kaufen möchte oder eben nicht. Im "Gekauft" Thread liest man auch, dass einige Leute ihre bereits riesige Sammlung vergrößern und sich immer mit den neuesten Spielen eindecken. Das soll keine Kritik sein, denn jeder kann kaufen was er will und was er letztlich damit macht, das bleibt jedem selbst überlassen. Mein Punkt ist nur dieser:

    In einigen Threads lese ich, dass Person A sich Spiel D kaufen will, da ihn was auch immer anspricht. Spiel B und C liegen aber noch auf seinem Pile of Shame und er weiß nicht, ob und wann er diese Spiele denn mal auf den Tisch bringt. Spiele D hat es ihm aber so angetan, dass es in seine Sammlung wandern muss.

    Ich verstehe den Reiz des Neuen vollkommen und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, weswegen jedes Spiel seine Zielgruppe finden wird. Was ich aber nicht verstehe ist, wieso man unbedingt immer neue Brettspiele kaufen muss und besonders in solch kurzen Abständen oder Mengen, dass man gar nicht wirklich zum Spielen der einzelnen Titel kommt. Da werden dann einige gespielt, dafür bleiben viele andere in der Ecke liegen und türmen sich zu eben diesem Pile of Shame auf. Es mag jeder halten wie er will und die meisten Spiele bekommt man ja auch ohne allzu großen Verlust gut wieder verkauft, aber wieso kauft man sich Spiel B oder C überhaupt, wenn man es dann nicht auf den Tisch bringt?

    Wenn ich mir ein Spiel kaufe, dann beschäftige ich mich vorher damit. Ich kann meistens anhand von den Regeln oder möglichen Videos sagen, ob mir ein Spiel gefallen wird oder nicht. Natürlich kaufe ich auch mal ein Spiel blind, dann aber nicht in den preislichen Sphären eines Experten-/Kennerspiels oder gar eines Kickstarters, sondern eher mal ein Spiel des Kalibers Hanamikoji. Vor allem freue ich mich nach jedem Kauf auf das Spiel, da ich es auch schnellstmöglich auf den Tisch bringen möchte. Gerade diese Vorfreude ist da, weil ich weiß, dass mir auch die Mechanik dieses Spiels gefallen wird und diese Vorfreude ist noch echt, da ich mir eben nicht jede Woche ein neues Spiel anlache. Insgesamt habe ich an die 90 Spiele aktuell und ich habe jedes davon gespielt und das im Regelfall sogar schon mehrmals. Manche Spiele sind Geschenke gewesen, die bei mir nicht gezündet haben. Ausprobiert wurden sie aber zumindest. Die von mir ausgewählten Spiele kommen dafür regelmäßig auf den Tisch, ich habe Spaß daran immer wieder ein anderes Spiel zu spielen. Auch bei mir gibt es Brettspiele, die öfters hintereinander auf den Tisch kommen, aber gerade in der Abwechslung liegt für mich auch der Reiz. Diese Abwechslung ist mir mit meiner Sammlung auch gegeben, die weit von dem entfernt ist, was andere zu bieten haben. Ich werden auch weiterhin neue Spiele kaufen, aber eben nur solche, auf die ich auch wirklich Lust habe. Letztlich reicht mir meine Sammlung aber auch aus, da ich fast alle (für mich interessanten) Genres mit mindestens ein oder zwei sehr guten Vertretern abgedeckt habe, auf die ich mich immer wieder aufs Neue freue.

    Das man sich als Spieler weiter entwickelt steht auf einem anderen Blatt. Die Spiele, die einen zum Einstieg ins Hobby befriedigt haben, können einen heute komplett kalt lassen. Diese Spiele werden wahrscheinlich wenig bis gar nicht auf den Tisch kommen, aber diese Spiele hatten eben auch ihre Zeit und haben mich damals wahrscheinlich gut unterhalten. Um solche Spiele geht es mir aber nicht, sondern eher um aktuelle Käufe.

    Weshalb kaufe ich mir Spiele, die dann nicht auf den Tisch kommen?

    Überzeugt haben können sie mich ja nicht, da ich sie sonst doch wenigstens ausprobiert hätte. Ist es einfach der Drang das neueste Spiel besitzen zu müssen? Mitreden zu wollen? Befriedigt einen der Kauf der Spiele und einfach das Besitzen einer Sammlung? Hat man zu viel Geld, das man einfach irgendwie unterbringen möchte? Kauft man aufgrund der Hülle und der Aufmachung, aber nicht wegen der Mechanismen?


    Ich muss sagen, dass ich gar keinen Pile of Shame haben möchte. Wenn mal ein oder zwei neue Spiele unbespielt herumliegen, dann ist das ok und vielleicht auch einfach der fehlenden Zeit geschuldet. Türmen sich die Spiele aber bis zur Decke auf, dann kann ich es einfach nicht verstehen. Auswahl ist etwas tolles, aber sie kann auch erschlagend sein. Bei vielen guten Spielen in meiner Sammlung werde ich die mittelmäßigen nur selten Spielen. Gibt es immer etwas Neues, dann bin ich einfach nicht zufrieden mit dem Alten oder dem was ich bereits habe. Für mich würde die Vorfreude und die Faszination verloren gehen, wenn ein Spiel einfach etwas Alltägliches wäre und vor allem, wenn das Spielen zu einer Pflicht wird. Denn genau das macht der Pile of Shame doch, er setzt mich unter Druck die Sachen zu probieren. Tue ich dies nicht, dann ärger ich mich über die Spiele, welche mich eigentlich hätten erfreuen sollen. Spiele ich sie doch einmal, dann ist es eher Pflicht als Kür.


    Wie im Thread zu den Pegasus-Neuheiten geschrieben, habe ich zum Beispiel Spirit Island vorbestellt. Bei mir ist kein Premiumpartner in unmittelbarer Nähe, weswegen es nur auf diesem Weg geht. Aufgrund des Premiumprogramms werde ich ein halbes Jahr länger auf das Spiel warten müssen. Falls ich in dieser Zeit bei einem passenden Händler vorbeikomme, dann werde ich es mir vielleicht auch vorher kaufen, aber ansonsten warte ich liebend gerne. Ich weiß schon jetzt, dass mir das Spiel total liegen wird und dass es auch in meiner Gruppe gut ankommen wird. Wenn es dann endlich ankommt, werde ich nicht nur die Regeln auswendig können, sondern ich werde auch lauter Hummeln im hintern haben und das Spiel so schnell wie möglich auf den Tisch bringen. Eventuell lade ich sogar meine Mitspieler direkt am Tag der Auslieferung zu mir ein.

    Dieses Gefühl der Vorfreude auf das tatsächliche Spielen eines Spiels macht für mich einen großen Teil des Hobbys aus und steht in krassem Kontrast zum Pile of Shame von vielen Brettspielern.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

  • vgl. Ungespieltenquote

    Ich [...] finde die Bezeichnung "pile of shame" unsinnig. Ich schäme mich keinesfalls für ungespielte Spiele im Regal.

  • Ganz kurz zusammengefasst - Viele kaufen die Spiele, die sie gerne spielen möchten!

    Nicht nur die, die sie meinen, auf den Tisch zu bringen.

    Und wenn man sich mit dem Spiel 5-6 beschäftigt hat, damit glücklich ist, und es mit 10€ "Verlust" wieder verkauft - dann war es immer noch weit billiger, als ein Besuch im Kino.


    Warum kaufen sich Menschen (für weit mehr Geld) Autos mit einer Spitzengeschwindigkeit von 300 km/h - wenn 100 km/hat auf Deutschen Autobahnen doch sehr viel realistischer ist??

  • Ich bin jemand, der einen ganz schönen Pile of shame ansammelt (aber glücklicherweise auch derzeit wieder etwas mehr spielt) und gleichzeitig in der letzen Zeit mehrere Kickstarter gebacked hat...also passt das ganze schon auf mich und ich versuche mal die Fragen zumindest für mich zu beantworten:


    Erst einmal: Ungespielt wird fast kein Spiel abgegeben...die wenigen bisher könnte ich an einer Hand abzählen.


    Das große Problem an Deiner Ausführung ist der Satz: Überzeugt haben können die Spiele ja nicht, denn sonst wären sie längst angespielt.


    Der stimmt so nicht - Es gibt Menschen (wie mich) die haben einfach wenig Zeit zum Regellernen und zum spielen - zumindest für einen großen Pile of shame...da sammelt sich natürlich was an. Besonders wenn wie bei mir in den letzten zwei Jahren Kinder dazugekommen sind und man eigentlich hofft, bald mal wieder in etwa genauso viel spielen zu können wie davor. Besonders das Regellernen ist einfach abends doch häufig ne Hürde, die ich selten nehme...einfach weil mir die Muße fehlt.


    Trotzdem informiere ich mich noch genauso viel über Spiele wie zuvor und besonders Kickstarterkampagnen sind abseits vom reinen Spiel zusätzlich auch noch eine unterhaltende Erfahrung über die Kampagnenzeit und willkommener Diskussionsstoff im Forum.


    Soll heissen: Die Spiele haben mich überzeugt sie zu kaufen - Ich muss nur genug Zeit haben sie auch zu lernen und zu spielen.


    Und dazu: Ja ich gebe auch zu: sammel gerne und schon der Besitz eines Spiels das mich durch Recherche überzeugt hat macht mich schon etwas glücklich...


    Ich wünschte ich hätte als Student das Einkommen von jetzt oder jetzt die Zeit und Muße der Studentenzeit zur Verfügung :)

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    Einmal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Mein Pile of Shame beinhaltet nach Sichtung große Kickstarter und viele kleine Mehrspieler Kartenspiele. Und n paar Spontankäufe von der Messe (von vor 4 Jahren ?)


    1. bin Suchti

    2. Kartenspiele kommen nicht auf den Tisch, weil sie oft von großen Spielen verdrängt werden

    3. Kein Bock, dass die Spiele ausverkauft sind und ich dann ewig warten muss bis der Reprint kommt

    4. Sammle bestimmte Spielreihen wie Stichspiele oder Deckbau, alles mit Cthulhu...

    5. Ich hoffe mit Studium bald durch zu sein und den Pile of Shame abbauen zu können

    6. Mein Kaufverhalten folgt keinerlei vernunftorientierten Gesichtspunkten

    7. weil ich’s kann

    8. ich fahr auch schnelle Autos

    9. ich wohne an einer Autobahn ohne Geschwindigkeitsbeschränkung

    10. ich schweife gerne ab

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Das geht mir ähnlich - einige Kickstarter, die ich vor der Geburt meines zweiten Kindes optimistisch gebacken habe liegen hier auch noch ungespielt rum :)... Ich werde jetzt tatsächlich auch mal ein paar Sachen verkaufen und etwas kürzer treten was KS angeht (außer natürlich bei BATMAN:)).


    Bei ein paar Spielen konnte ich tatsächlch auch einfach keine Mitspieler finden, obwohl sie mir selbst wirklich gut gefallen.

  • Meine Vermutung: da viele nicht so häufig spielen wie sie wollen und dazu das Internet jederzeit und überall verfügbar ist kommt Ersatzspielzeit (Foren oder Regeln lesen) zu ständiger Verfügbarkeit. Und wenn man im inneren Monolog mit sich selbst einen Grund sucht, um ein Spiel unbedingt zu brauchen...8o


    Aber ich habe das Gefühl, das solche Themen immer häufiger kommen. Allein die Anzahl an Neuerscheinungen und der zeitliche Umfang, auch nur einen Teil davon zu sichten und für sich kategorisieren zu müssen, treibt mehr und mehr Leute zu der Erkenntnis, dass weniger doch manchmal mehr ist :sonne:

  • Eigentlich muss man dazu sagen: Ich kaufe derzeit vieeeel weniger Spiele als in der Ansammelphase, wo ich wirklich vor 3-4 Jahren fast jedes Spielamavideo gesehen habe und im Monat 10 Spiele eingetroffen sind (wovon auch 5 gespielt wurden).


    Jetzt ist es dank Kickstarter eher nur 1 - 2 Spiele pro Monat...kommt finanziell aber leider auf das gleiche raus :D Nur der Pile of shame wächst somit nicht mehr ganz so stark.


    Zusätzlich hat @Meister Yoda recht - Darüber zu reden ist Ersatzbefriedigung. Und es wird nunmal (in meinem Themenbereich der thematischen Spiele) am meisten Info-Content mit den Kickstartern erzeugt. Gerade aktuell sind viele auf ihre Art und Weise diskussionswürde KS Kampagnen am laufen - Darüber diskutiere ich gerne, auch wenn ich die auslasse: (Hate, Planet Apocalypse) - Nicht alles worüber ich gerne rede kaufe ich auch gerne, ich unterhalte mich auch gerne darüber warum ich ein Spiel nicht kaufe.


    Und: Ich spiele Spiele meist ungerne mehrmals hintereinander. Ich habe nicht oft den Anspruch besser zu werden, sondern will eher etwas erleben.


    Im nächsten Leben schnapp ich mir eine regellernsüchtige Spiele-Frau - Das würde vieles erleichtern, hat diesmal leider nicht geklappt :P

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    2 Mal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Laut BGG habe ich 57 Spiele und 21 Erweiterungen. Hab gerade mal durchgezählt und komme auf 4 ungespielte Grundspiele und 11 ungespielte Erweiterungen (wobei ich zu den Erweiterungen auch Time Stories Szenarien und Exit Spiele gezählt habe). Ich denke mal, im Vergleich zu manch anderem ist das noch ein ziemlich moderater Pile of Shame (und auch ne ziemlich moderate Sammlung :D). Von den ungespielten Grundspielen war eins ein Fehlkauf (auf der Messe 2015 für einen 20er mitgenommen und bis heute nicht gespielt). Das zweite ungespielte Spiel hab ich auf gleicher Messe geschenkt bekommen (Schrott, den der Händler wohl loswerden wollte), Spiel 3 und 4 habe ich gerade erst bekommen und hatte noch keine Gelegenheit zum Spielen.


    Gründe für ungespielte oder wenig gespielte Spiele sind für mich z.B.:


    • Spielerzahl unpassend (wir sind oft mehr als 4, sodass die ganzen 4-Spieler-Spiele selten auf den Tisch kommen. Das gilt z.B. für Time Stories. Ich WÜNSCHTE, wir könnten endlich mal die drei neuen Szenarien spielen, die ich hier hab!)
    • Spieldauer zu lang (seit Neustem Paar mit Kind in der Gruppe, die haben halt nicht genug Zeit, um ein Spiel auf den Tisch zu bringen, was 2-3 Stunden dauert)
    • Einstiegshürde Regelerklärung für neue Spiele bzw. Spiele die selten gespielt werden (ich bin diejenige in der Gruppe, die die meisten Spiele kauft und müsste sie demnach auch erklären. Das mache ich allerdings ungern, weil ich das einfach nicht so gut kann. Zu vergesslich, selbst wenn ich mir die Regeln vorher angucke, krieg ich das nicht flüssig auf die Reihe und habe nicht genug Zeit und Lust, vorher ein paar Mal solo zu spielen)

    Insgesamt kaufe ich denk ich wesentlich weniger Spiele als so manch andere Leute, die bei Facebook ihren stapelweisen Essen-Loot oder 3-5 Spiele, die sie eben mal im Vorbeigehen gekauft haben, posten. Ich halte mich auch bei Kickstarter ziemlich zurück, da ich es bisher noch für kein Spiel über mich gebracht habe, All-In für einen höheren 3-stelligen Betrag zu gehen. Schon 100 € für ein Spiel finde ich einen stolzen Betrag. Trotzdem kann ich diese Sammel-Leidenschaft für Spiele verstehen. Das gehört für mich zum Hobby und zum Spaß genauso mit dazu, wie das eigentliche Spielen. Auch bei Kickstarter backen macht mir viel Spaß. Hab gerade TEZ gebackt und mich wie bolle gefreut. Jeden Tag schau ich rein, bei welcher Summe das Spiel gerade ist und ob neue Strech Goals freigeschaltet wurden^^ Und außerdem sehen Spiele im Regal auch einfach toll aus 8-))


    Kurz gesagt, ich lasse mich immer gerne + schnell hypen, allerdings hält meine Vernunft mich dann (leider oder zum Glück?^^) oft von einem vorschnellen Kauf ab und ich kaufe (fast) nur die Spiele, über die ich mich vorher ausführlich informiert habe und bei denen ich mir vorstellen könnte, dass die in meiner Gruppe auch auf den Tisch kommen. Bei Erweiterungen muss ich mich mehr zusammenreißen, ich hab z.B. hier Teil 2 und 3 von Andor oder die Erweiterungen für Maus&Mystik ungespielt stehen. Vorsatz für dieses Jahr daher, Erweiterungen erst dann kaufen, wenn das Grundspiel ausgiebig gespielt wurde und man dann immer noch Bock hat :)


    (Insgeheim träume ich aber schon ein bisschen davon, irgendwas für Zig-hundert-€ bei Kickstarter zu backen und einmal so eine riesen Kiste mit Addons, Strechgoals und allem Pipapo zu bekommen :floet:)

  • Verfügbarkeit ist schonmal ein guter Grund. Hab letzt Fury of Dracula gekauft, auch wenn ich es ewig nicht spielen werde. Wenn ich aber noch lange warte, gibts das Spiel nicht mehr. Also: zuschlagen. Frisst kein Brot. Ist sogar eine Wertanlage.


    Habe sogar Spiele, die zwar im Pile sind, aber bewusst auf "spiele ich wenn Rente" gesetzt sind. Magic Realm zum Beispiel, dafür fehlt jetzt einfach die Zeit. So what.

  • fjaellraeven Wenn Du der Sache wirklich auf den Grund gehen möchtest, warum Menschen Dinge kaufen, die sie objektiv betrachtet gar nicht benötigen, dann musst Du ein ganz schönes Fass aufmachen.


    Ich plaudere einfach mal so drauf los mit allem, was mir dazu einfällt. Ich bitte um Nachsicht, dass ich hier jetzt nicht für alles, was ich irgendwann aufgeschnappt habe, im Internet nach einer Quelle suche, okay?


    Mal ganz grundsätzlich: Was man kauft, bestimmen andere Leute (auch, wenn einem das oft selber nicht bewusst ist). Unser Konsumverhalten wird seit Jahrzehnten genauestens erforscht. Google, Facebook und Co. verdienen Abermilliarden nur mit dem Versprechen, Wissen über uns als Konsumenten in Aussicht zu stellen. BGG bringt uns durch Buzz und Hype dazu, Spiele zu kaufen. Jeder Beitrag auf Unknowns kann Kaufentscheide beeinflussen. Mundpropaganda beeinflusst uns ebenfalls sehr stark, Alphatierchen in der Gruppe beeinflussen uns, weil sie vorgeben, was angesagt ist und wir uns gruppendynamisch daran orientieren... Wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann ist eigentlich das ganze Konzept vom Freien Willen einfach nur quatsch, weil es tagtäglich von der Realität widerlegt wird. Sogar in der Rechtsphilosophie, so hat mir das einmal ein Jurist erklärt, fällt langsam auch endlich mal der Groschen, dass Menschen nur das Produkt ihrer Gene und ihrer Umwelt sind...


    A propos. Ein Kauf setzt Glückshormone frei. Das alleine kann Kaufverhalten stimulieren. ich erinnere mich an einen Beitrag im Wissenschaftsmagazin des DLF. Ein einfacher Kauf macht demnach etwa 2 Sekunden lang glücklich. Da wären synthetische Amphetamine oft günstiger, aber sei's drum. Schlechte Stimmung kann man durch Kaufen aufbessern (wodurch im Übrigen Kaufsucht entstehen kann).


    Dann kommen noch solche Dinge hinzu wie das Bedürfnis, sich einer Gruppe zugehörig fühlen (so die Argumentation). Eine solche Gruppe könnte beispielsweise auch die der sogenannten "Vielspieler" sein. Man gleicht unwillkürlich sein Verhalten dem der Gruppe an, so wie man sie wahrnimmt., also auch sein Konsumverhalten. Das ist sicher evolutionär gut erklärbar, aber imho selbstverständlich irrational, denn die Anerkennung durch die Gruppe hängt zumindest bei Brettspieler sicher nicht von der Größe der Sammlung ab. Wenn es um Markenklamotten oder Handys geht, sieht die Sache nochmal anders aus...


    Evolutionär erklärbar wäre sicher auch das Sammeln, also das Kaufen, um zu haben, bzw. um es für den Fall der Fälle zu haben. Die frühen Menschen waren sicher im Vorteil, wenn sie alles mitgenommen haben, was überhaupt nur ging, denn wer weiß, was kommt... Ich bin sicher, dass wir das in unserem Erbgut haben.


    Ein weit verbreitetes Argument ist auch das des Religionsersatzes in einer sinnentleerten, geistig verarmten Welt. Apple beispielsweise versucht sogar ganz gezielt, in diese Lücke zu nutzen: Applestores --> Kathedralen, Steve Jobs --> Jesus... Das Argument geht also so, dass Konsum der gesellschaftliche Kitt unserer Zeit sein soll. Statt Gottesdienst am Sonntag heute Ikea am Samstag, oder so ähnlich. Mir persönlich ist dieses Argument zwar ein bisschen zu billig und unfundiert, aber die schlauen Leute, die kluges Daherreden studiert haben, erzählen uns so etwas, also muss es ja stimmen...


    Also, warum kaufen wir Brettspiele, die wir nicht spielen? Eventuell aus diesen Gründen.


    TL;DR:

    [Tom] und Bandida haben eigentlich recht.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • fjaellraeven : Gude :D


    Mein Pile ist ein Pilechen, oder wie es hier heißt, Pilesche, zumindest was BRETTspiele betrifft... Videospiele habe ich eine Zeit lang (AUCH mit der Rechtfertigung "aus beruflichen Gründen") jedoch so gekauft, wie mancher hier Brettspiele. Problematisch waren in dem Bereich die insanen Sales (Steam, gog.com, Nintendo Online, PS+ gehen MASSIV ab) sowie Gebraucht(spiele)händler. Gamestop natürlich vor allem. Und wenn man dann noch dazu, wie ich, fast nix "day one" kauft, ist der Preisverfall auch recht ordentlich. Manchmal sind die Preise so günstig, dass man sich vorkommt, aktiv Geld wegzuschmeißen, wenn man das Spiel zu dem Preis NICHT kauft. Dann gab es einfach immer wieder Zufälle. Ich habe (relativ) seltene Zelda- und Pokémontitel für den Gamecube in einem nichtsahnenden Handyladen so günstig gefunden, dass ich mich danach vor Scham fast übergeben hätte. Dann einen kleinen Elektroladen hier entdeckt, der eine überraschend gigantische Auswahl auch an alten PC-Spielen hat, wo man echte Goldstücke für einstellige Eurobeträge findet. Es gab Aushänge auf der Arbeit, mit unglaublichen Angeboten, "Geschenke" von Kollegen, die einfach alte xbox 360 Titel loswerden wollten... es hat nicht aufgehört. Also bei Vidyagames ist mein Pile of Shame beachtlich. Sind auch viele Klopper, in die man hunderte Stunden investieren könnte, dabei.


    Aber back to Brettspiele. Für meine Normalofreunde bin ich schon grenzpsychiatrisch unterwegs, aber ich hab nur gut 30, vielleicht 36 Spiele. xD Ok, bei nur gut 1,5 Jahren "Sammelei" ist das deutlich über ein Spiel pro Monat, eher zwei. Das versteht halt keiner. Und trotzdem muss ich ständig dem Drang, noch mehr mehr mehr zu kaufen widerstehen. Warum? Es ist einerseits auch fast so schön wie spielen :D Das Rumsuchen nach interessanten Titeln, das Abwägen, welche(n) nehme ich, das drüber Lesen, Reviews gucken usw... Und dann liegt glaube ich auch viel daran, dass man, wenn man neu im Hobby ist, natürlich viel aufzuholen hat. Sobald man es nicht nur mehr "ganz gerne" macht, sondern wirklich hobbymäßig betreibt, kommt (bei mir zumindest) so ein bisschen der Ehrgeiz dazu, "die Klassiker" oder auch nachhaltig sehr gefeierte Produkte einfach zu kennen. Ist in der digitalen Spielewelt nicht anders.


    Dass ich jedoch selbst mit meiner überschaubaren Spielezahl einen Pile of Shame habe, liegt daran, dass der Mensch, mit dem ich täglich spielen KÖNNTE sehr delikat ist und für ihn nur ein Bruchteil davon in Frage kommt und weitere, die an den Spielen an sich schon Interesse haben, unverschämterweise den Hauptteil ihrer Zeit mit Fulltimejobs verbraten. (ich weiß ja auch nicht...)
    Also, mit den passenden Mitspielern hätte ich eigentlich keinen Pile of Shame, noch nicht. Könnte aber mit der Zeit gut kommen.


    Langer Rede kurzer Sinn: Es macht Spaß, zu kaufen. xD Ach ja, und selbst bei meinen lieben Solos zögere ich manchmal das Spielen absichtlich künstlich heraus, gerade WEIL selbst die Vorfreude darauf so schön ist :D

    I wish I had a friend like me

  • Ich habe letztes Jahr meine Sammlung umgekrempelt und stehe aktuell bei über 80 ungespielten Spielen. Ist es noch ein Pile? Nope, eher nen Regal voll :)
    Belastet es mich? Nope nicht mehr. Ich habe mich davon frei gemacht.

    Ich habe die letzten 5 Jahre versucht herauszufinden, was mir gefällt, und was meinen Mitspielern gefällt. Das große Problem, das was meinen Mitspielern gefallen hat, hat mir nicht gefallen... es war zu lasch zu wimsig zu seicht zu wenig Fleisch auf den Knochen. Ich habe dann beschlossen: Ich kaufen was mir gefällt und wenn ich keine Mitspieler habe, müssen die sich entweder anpassen, oder ich suche neue Mitspieler. Ist eher eine langfristige Strategie :)
    Meine Gegenspieler sind meine zwei Knöpfe zu Hause... aber lass es noch ein Jahr so weiter gehen, dann wird es auch besser.

    Ich kaufe gerne Spiele, von denen ich weiß, sie sind nicht lange am Markt, oder es sind schlicht Dauerbrenner (Cuba Libre GMT). Wenn diese Spiele einen guten Solo-Modus haben, und viele tun das, werden die auch irgendwann gespielt. :)

    Ich habe mir eine Challenge in BGStats dieses Jahr zurecht gelegt, und habe bereits 4 % meiner nicht gespielten Spiele gespielt. Ziel ist, diese alle noch zu spielen. Zudem sind meine Neuanschaffungen bis Essen fast auf Eis gelegt. Ein paar Kickstarter müssen erlaubt sein, und Review Copies... wobei das auch deutlich weniger wird. Ich mag diesen ganzen Driss nicht mehr spielen, und meine Zeit vertrödeln, wenn man auch gute Spiele spielen könnte :)

    Das ist meine ganz eigene Einstellung... muss keiner teilen, muss auch keiner mögen. Ich bin glücklich damit :)

  • Naja belasten... es ist schon schade drum, deswegen hab ich vieles verkauft und kaufe jetzt wesentlich! weniger, kann mich auch mal zurückhalten und spiele sie relativ zügig.


    Derzeit fast jeden Tag sogar. Ich arbeite also dran.


    Sorge macht mir nur ein einziges Spiel und das ist KDM. Das rückt immer weiter nach hinten ... mir fehlt die Zeit momentan, um mich mit so einem Brecher auseinanderzusetzen.


    Die Kartenspiele krieg ich auch noch gespielt. Sind großteils 2er Stichspiele und das ist ganz allein eure Schuld ?

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Wie schon zu Anfang geschrieben, möchte ich hier keinen anklagen. Es ist kein Kack-Thema, bei dem mir die Halsschlagader auf Bockwurstgröße anschwillt, sofern es ein solches Thema geben sollte. Ich möchte einfach die Beweggründe verstehen und das kann ich, wenn ihr sie so vorbringt, wie ihr es getand habt. Vielen Dank dafür, vieles von dem, was ich mir dabei gedacht habe, hat sich bestätigt.

    Ich möchte auch nochmal sagen, dass ich explizit von ungespielten Brettspielen gesprochen habe. Dass ein Spiel bei Nichtgefallen in der Ecke landet ist geschenkt, das zählt für mich auch nicht unbedingt in den von mir definierten Pile of Shame.


    Das Argument der Sammelleidenschaft war auch das, was mir als erstes in den Kopf kam. Wenn ich den Graph sehe und mir den letzten Balken anschaue, der über 2000 Spiele dartstellt, dann staune ich. Ich habe Respekt vor dem Sammler und seiner Leidenschaft, da dort viel Liebe und Zeit drinnen steckt. Dass man bei einer solchen Anzahl nicht jedes Spiel auf den Tisch bringen kann ist auch klar. Für mich wäre eine solche Sammlung einfach zu groß, da ich einen Überblick haben möchte und ich meine Spiele auch zum Spielen habe und nicht rein aus Sammelleidenschaft.

    Die Verfügbarkeit ist ebenfalls etwas, das mir in den Kopf gekommen ist. Besonders in Zeiten von limitierten Auflagen ist das ein gutes Argument. Kickstarter fällt da ja öfters raus, da man die Spiele bei späteren Kampagnen nachbestellen kann. Trotzdem bleibt das Spiel etwas besonderes und durch die weit auseinander liegenden Kampagnen zumindest zeitlich limitiert.

    Ein aufkommendes Glücksgefühl ist auch nachzuvollziehen. Problematisch wird es nur, wenn es unkontrolliert oder zur Sucht wird, sprich ich mich in regelmäßigen oder immer kürzeren Abständen über Neuanschaffungen selbst befriedigen muss.


    Manche Spiele funktionieren oder zünden bei gewissen Spieleranzahlen einfach nicht. Das kenne ich nur allzu gut. Für meine Spielegruppe habe auch ich oft die Spiele gekauft oder mitgebracht. Es macht Spaß etwas für sich und andere zu kaufen, aber man richtet sich eben nach den anderen und nicht unbedingt nach den eigenen Interessen. Mittlerweile halte ich es auch so, dass ich natürlich mal ab und an ein Spiel extra für die Gruppe anschaffe, aber hauptsächlich muss es mir gefallen und im Idealfall solo oder zu zweit spielbar sein, da ich einen Spielpartner durch Freunde oder Freundin öfter bei der Hand habe.


    Den Sog der Gruppe spüre ich auch öfters. Ich besitze keinen Account in den sozialen Medien, da dieser zwar seine Vorteile mit sich bringt, für mich aber das (aus meiner Sicht) Negative überwiegt. Ich finde den Druck, der auf den Einzelnen aufgebaut wird, schlimm und dieser Druck wiegt schwer. Der Druck entsteht aber nicht nur über soziale Medien, sondern wird im Alltag an uns heran getragen und viele Leute sind eben empfänglich dafür. Wenn ich hier im Forum angemeldet wäre und im Spieltagsthread immer nur über ein oder zwei Spiele sprechen könnte, während andere mir den Mund mit teuren Kickstarterspielen wässrig machen, dann würde ich auch irgendwann schwach werden und noch viel schlimmer, ich würde die Spiele, die mir bisher Spaß gemacht haben, aufeinmal nicht mehr mögen, wenn mir nur oft genug gesagt wird, dass sie gar nicht mal so gut sind. Das Motto der Bild Zeitung passt hier gut hin: Bild dir deine Meinung. Im Regelfall bekommen wir diese Meinung aber vorgesetzt und eignen uns nur die Meinung von anderen an. Hier muss man selbst erst lernen zu unterscheiden.

    Wie im wahren Leben muss man zu sich selbst finden und die Fehltritte im wahren Leben sind eben die Fehlkäufe in unserer Brettspielwelt. Natürlich darf man auch mal experimentieren und daneben greifen, auch das ist kein Problem und sogar wichtig, da man sonst in der immergleichen Routine feststeckt. Mir macht es auch Spaß einfach mal Regeln von Spielen zu lesen oder mich zu informieren, ich verspüre aber nicht den Drang, mir die Spiele danach bei Gefallen zu kaufen. Mitdisktutieren kann ich dann noch immer und ich lese auch in den verschiedensten Bereichen gerne mit, auch wenn ich mir das Spiel niemals kaufen würde, da mich eure ehrlichen Meinungen interessieren und mir die Beiträge öfters ein Lächeln ins Gesicht zaubern, so wie euch vielleicht ein abgeschlossener Kauf. :P

    Das ist vielleicht nur meine Einstellung und auch ein wenig durch mein Studium und meine Lebenseinstellung geprägt. Wenn ein Spiel einem zusagt, dann darf man es natürlich kaufen und dafür würde ich auch niemals jemanden verurteilen. Für mich ist es einfach wichtig, dass ich auch mal Stopp sagen kann. Dass ich selbst das was ich habe genieße, ohne mich nach Neuem umzuschauen oder schon auf etwas Neues zu warten. Das Beispiel mit dem Konsum fande ich in diesem Zusammenhang gut. Ich finde, dass manche Leute Spiele kaufen wie andere Klamotten bei Primark. Die Sachen sind billig und sehen erstmal nach etwas aus, also packe ich sie ein. Nicht weil ich sie brauche, sondern weil ich es kann. Da ist meine persönliche Einstellung eben eine ganz andere. Unabhängig davon, dass ich von Primark und deren Produkten so wenig halte wie Bierbart von Ikea, habe ich lieber ein richtig gutes Spiel zu dem ich öfter zurückkehre, als 5 einfach nur gute Spiele, die mich nebenher auch noch vor die Qual der Wahl stellen. Um in dem Vergleich zu bleiben: Wenn ich eine Jacke habe in der ich mich wohlfühle, dann trage ich sie weiter, auch wenn sie aus der Mode gekommen ist. Wenn sie die ersten Abnutzungserscheinungen oder Löcher hat, dann versuche ich sie zu flicken, aber ich schmeiße sie nicht direkt weg, da ich im Schaufenster vor mir eine reduzierte Jacke sehe. An der reduzierten Jacke kann ich mich auch erfreuen, wenn ich sehe, dass sie anderen gefällt und steht.


    Der Faktor Zeit ist natürlich auch nicht unwesentlich und oft läuft ja vieles anders als geplant und man verspürt die Vorfreude aus meinem ersten Post, findet aber einfach nicht die passende Gelegenheit. Das ist dan teils eine Verkettung blöder Umstände, auch wenn zu sagen bleibt, dass Babys/Kinder doch mindestens so viel Freude geben können, wie eine 10 auf BGG. (Edit: Für diese 10 muss man euch nachts nicht mal wecken, das macht die 10 sogar von selbst) Außerdem kommt die Zeit, da kann man seinen Mountain of Joy auch endlich wieder besteigen.
    Sofern ihr eure Spiele nicht gerade als eingeschweißte Wertanlage im Schrank liegen habt oder als Flop in der Nähe des Müllbeutels, wünsche ich euch einfach die Zeit, die euch bisher gefehlt hat. :)

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

    Einmal editiert, zuletzt von fjaellraeven ()

  • Hmmm ... also von Gruppenzwang oder Druck würde ich nicht unbedingt sprechen wollen. Eher Leidenschaft oder vllt. sogar tatsächlich ein bisschen Sucht, was aber zum Hobby glaub ich irgendwie dazugehört. Bei manchen mehr, bei manchen weniger.


    Wenn ich was mache, dann beschäftige ich mich immer sehr intensiv damit. Auch in anderen Dingen. Ich habe jahrelang Hunde ausgebildet, Trainerscheine gemacht, mir auch alles angeguckt, was über den Tellerrand hinaus ging. Also nicht nur Schutzhundausbildung sondern auch Rettungshunde, Sporthunde, Zughunde ... Und so ist es auch bei Brettspielen. Ich beschäftige mich sehr intensiv auch mit dem Drumherum, bin in Foren unterwegs, habe ne eigene Seite ... ich spiele also nicht nur Spiele. Und ich gebe viel Geld (wenn auch schon wesentlich weniger als beim Aufbau meiner Sammlung) dafür aus. Dafür bin ich aber nicht in Kneipen unterwegs oder häng ständig in irgendwelchen Klamottenläden rum. Das rechtfertigt zwar nicht den Pile of Shame, ist aber so eine Art Ersatz. Ich hab halt andere Prioritäten. Ich kann mich dafür auch gut wieder von Spielen trennen. Derzeit steht es ca. 50:50 lt. BGG, was "Own" und "Previously Owned" angeht.


    Ich spüre keinen Druck. Ich bin schlicht neugierig. Wenn FischerZ beispielsweise wieder irgendeinen KS postet, dann hab ich nicht den Druck es kaufen zu müssen, weil er es gepostet hat, sondern ich Kauf einige davon, weil sich unsere Geschmäcker überschneiden.


    Bei mir ist es der Reiz des Neuen, der für den Pile of Shame verantwortlich ist. Ich WEIß, dass vermutlich keines oder nur vllt. 1-2 Spiele davon die 9-10 Punkte kriegen. Aber das Ausprobieren und die Freude, wenn ich dann doch mal ein super tolles neues Spiele finde, sind einfach grandios.


    Ich habe übrigens versucht meine komplette Sammlung zu verkaufen, inkl. der richtig guten Sachen. Anfangs fiel mir das überhaupt nicht schwer. Aber nach ner Zeit fehlten sie mir und ich hab die 9er und 10er Spiele wieder zurückgekauft.Hatte den Vorteil, dass ich meine Sammlung auf Qualität optimiert hab UND ich jetzt überall die neueste und überarbeitetste Ausgabe besitze.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • fjaellraeven

    - Den Haufen der Schande gibt es bei uns nicht. Es mag zwar schade sein, wenn man gewisse Spiele nicht so schnell auf den Tisch bekommt, aber was nicht ist kann ja noch werden.

    - Ich habe einige Spiele zuhause die ich noch nie gespielt habe und dennoch kommen stetig neue dazu. Bei einigen Spielen weiß ich genau, dass ich im Moment diese nicht spielen werde, da mir die Mitspieler oder vielleicht auch die Zeit und Muse fehlen mich damit zu beschäftigen.

    - Ich kaufe Spiele die ich auf absehbare Zeit wahrscheinlich nicht spielen werde. Dabei handelt es sich aber nicht um ein 0815 Kosmosspiel, kein Rosenberg oder sonst ein gehyptes Spiel dessen Verfügbarkeit eigentlich gesichert ist. Es handelt sich um Spiele die nur in begrenzten Mengen erscheinen oder die ich irgendwann mal spielen möchte - von mir aus in 20 Jahren. Dann wird man diese Spiele aber in der Regel nur noch zu astronomischen Preisen erhalten. Siehe z.B. 1825.

    - Und ich kaufe Spiele weil ich es kann und ich diese in meinem Besitz haben möchte.


    Folgendes sei vielleicht auch noch erwähnt.

    Seit dem wir uns letztes Jahr ein Haus gekauft haben und dieses praktisch am kernsanieren sind (zum Glück geht es dem Ende zu) habe ich kein so großes Interesse an Spielen. Zwischenzeitlich habe ich eine kleine Sammlung an Bosch Blau Produkten angehäuft da diese mich zuverlässige darin unterstützen das Haus bewohnbar zu machen. Ich bin mir relativ sicher, sobald die Hütte fertig ist und wir darin ruhig wohnen wird sich der Fokus auch wieder den Spielen zuwenden. Ich hoffe aber stark, dass diese stärkere Selektion bei Spielen, die im Moment bei mir vorhanden ist, anhält.


    MfG

    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Pile? Haha, lächerlich. Es gibt Leute die haben eine ganze "Wall of Shame" (bzw. wenn man es genau nimmt sind es in Summe wahrscheinlich sogar weit über 50% der gesamten, angeblich Guiness Buch Rekordverdächtigen Sammlung die noch "shrinkwrapped" sind):


    A Tour of Jason's Game Collection :whistling::D (Jason Levine, Dice Tower Member)

    jup...das Video hatte ich auch gesehen: Krass zum einen wie viele Spiele der hat und zweitens wie viele von denen noch OVP sind.... =O

  • Ich handhabe es wie Briefmarkensammler... Die kommen auch ganz gut damit klar, dass sie ihre Schätze nicht ablecken und aufkleben (verwenden), sondern erfreuen sich am Anblick. :)

    Gibt es ja auch bei LEGO oder Playmobilsammlern. Und oh wehe die Folie ist ab. Dann ist das Ding gleich 50€+ weniger wert

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Dann halte ich mal dagegen - einen Pile of Shame gibts bei mir nicht. Die einzigen ungespielten sind bewusst für später erworben, die Zeit nach dem aktiven Arbeitsleben. Man braucht ja schließlich Beschäftigung...:)

    Ich freue mich auch drauf, wenn ich in 29 Jahren anfangen kann, meine Ruhestand mit all den ungespielten Spielen zu versüßen ;)

    we are ugly but we have the music

  • Christian (Spielstil.net) :

    Ich bin eigentlich sehr großzügig bei Vergleichen, aber in dem Fall (plus, ich wollte mal einen der großen Sticker verwenden...):apfelbirne: ^^


    Briefmarken kauft man sich als Hobbyist ja nicht mit der impliziten Absicht, sie für das zu benutzen, wofür sie explizit hergestellt werden - nämlich sie aufzukleben, um einen Brief verschicken zu können.


    So viel erzwungene Ernsthaftigkeit am Morgen, ich weiß was du meinst. Und ich muss zugeben, ein geschickt gefülltes Spieleregal ist in sich tatsächlich ein schöner Anblick.

    I wish I had a friend like me

  • Noch ein Aspekt wäre evtl. der "persönliche Konjunkturzyklus", oder wie auch immer man das auch nennen mag. Etwas in dieser Art klang in dem einen oder anderen Beitrag weiter oben ja auch bereits an.


    Man könnte ja annehmen, dass ein Brettspieler (zumindest typischerweise!) in den ersten Monaten/Jahren seines Hobbys sehr viele Spiele einkauft, weil alles noch neu und interessant ist. Irgendwann tritt aber eine Sättigungsphase ein. Gleichzeitig reift die Erkenntnis, dass ein großer Teil der Sammlung nicht gespielt wird. Es folgt eine Phase, in der viel getraded wird und Spiele wieder abgestoßen werden und das Bedürfnis, lieber die Spiele auszuloten, die man kennt und mag. Dann kommt irgendwann wieder eine Phase, in der mehr gekauft wird, dann wieder weniger usw...


    Und noch eine etwas gewagtere These zum Abschluss: Würden von einem Tag auf den anderen keine neuen Spiele mehr erscheinen, so würde niemand von uns wirklich etwas vermissen.


    Persönlich: Mein letzter Kauf war im Oktober '16, Sammlung stagniert seit ein paar Jahren bei etwa 100 Spielen, ca 30% ungespielt, passt alles auf meine 11 Quadratmeter, bin sehr zufrieden damit. Gestern hätte ich allerdings beinahe noch Psycho Raiders und Freakface!!! aus den USA geordert, weil der Dollarkurs gerade gut ist und beide Spiele schon bald sehr rar sein werden, aber habe lieber nochmal darüber geschlafen und bin heute morgen froh darüber. :)

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Ich handhabe es wie Briefmarkensammler... Die kommen auch ganz gut damit klar, dass sie ihre Schätze nicht ablecken und aufkleben (verwenden), sondern erfreuen sich am Anblick. :)

    Gibt es ja auch bei LEGO oder Playmobilsammlern. Und oh wehe die Folie ist ab. Dann ist das Ding gleich 50€+ weniger wert

    Dann solltest du dir mal die hier ansehen... Ich glaube da ist der Preisverfall noch extremer, wenn die Folie ab ist: Hot Toys : Captain America: Civil War - Black Widow 1/6th scale Collectible Figure


    Pikmin: Gut, dass du das Augenzwinkern in meinem Beitrag erkannt hast... Ich hätte auch schreiben können, dass ich mir von ungespielten Spielen nicht vorschreiben lasse, dass ich mich schämen muss... ;)

  • Ich bin mir relativ sicher, sobald die Hütte fertig ist und wir darin ruhig wohnen wird sich der Fokus auch wieder den Spielen zuwenden wird.

    Das muss so werden... Denn dann haben wir endlich genug Platz :)


    LG
    Martina


    (Dann fällt das Argument weg, dass man das Spiel nicht kaufen kann, da man ja nicht mehr weiß wohin damit ;) )

  • .


    Und noch eine etwas gewagtere These zum Abschluss: Würden von einem Tag auf den anderen keine neuen Spiele mehr erscheinen, so würde niemand von uns wirklich etwas vermissen.

    Wirklich? Ein Teil besteht ja von der Jagd nach dem ultimativen Spiel. Sämtliche Recherge hier im Forum oder sonst wo gehört doch für einige längst zum Hobby dazu. Wenn’s keine neuen Spiele mehr gibt würde das wegfallen.

  • Gibt’s hier eigentlich richtige Sammler? Also welche die hauptsächlich „Briefmarken sammeln“ ohne die zu spielen? Hauptsache viele, OVP, Wertanlage o.ä.?

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Es ist aber nicht so, dass es nicht auch Leute gibt, die im Eingangspost angesprochen sind bzw. mich nicht auch manchmal einige Dinge verwundern.


    In einem anderen Forum gibt es einen User, der regelmäßig massig neue Spiele ungeöffnet verkauft - und das ist keiner der großen Power-Mathtrader. Da frage ich mich auch, warum die denn angeschafft wurden - denn da ist in etwa fast jeder große Titel und/oder Kickstarter schon dabei gewesen. Aber seis drum - ist auch nicht mein Bier :)


    Ich kaufe zwar viel - aber bei jedem Titel hoffe ich auch den irgendwann mal auf den Tisch zu bringen - Und sei es erst in mehreren Jahren...manchmal reicht es auch eine Zeit lang "zu können wenn man wollte" und im richtigen Moment dann loszulegen.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    3 Mal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Ich bin Spieler, Sammler und Andenkenbewahrer


    Einige wenige meiner Spiele bewahre ich auf weil ich schöne Momente mit ihnen hatte: Das Mensch-Ärgere-Dich meiner Großmutter, das Monopoly meiner Eltern, mein altes Risiko und noch einige.


    Bei einigen Themen bin ich Sammler: möglichst alle Ausgaben von Civilization, Britannia und einigen anderen. Eine davon wird präferiert gespielt, der Rest ist Sammelleidenschaft.


    Aber der große Rest hat nur eine Daseinsberechtigung: ich will sie SPIELEN! Manche Spiele haben über 20 Jahre gewartet bis sie gespielt wurden, das sind dann besonders schöne Momente wenn es sich gelohnt hat. Und es lohnt sich immer, richtige Schrottspiele finden erst gar nicht den Weg zu mir.


    Die einzige Erfahrung die gegen das jahrelange Aufbewahren spricht ist: solange die Spiele noch halbwegs aktuell sind kann man sie besser wieder verkaufen, das Sankt Peter - Prinzip eben.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Nunja ich sehe die Kickstarter-Reseller auch, und es ist verlockend. So viel Rendite gibts niegends legal.

    ich habe erst einmal ein großes Kickstarterding wieder verkauft/unterstützt. Bei Ebay für 100 € eingestellt, um meine Kosten zu decken. Nach 3 Tagen hatte ich fast 300€ auf dem Konto... Gut dafür lag mein Geld 1,5 jahre bei CMON :) Müsste man jetzt ausrechnen.

    Bei mir gibt es selten OVP Spiele, da ich sie sofort aufreisse... :) Dann stehen sie oft lang im Schrank, aber Spiele in Folie kann ich nicht ab. Und wenn das Spiel kein DIceForge ist sinkt auch der Verkaufswert nicht :) Ich habe zuletzt mal über den Daumen ermittelt, welchen Wert ich da im Schrank stehen habe, und es gab mir ein wohliges Gefühl... warum? Weil es Sachwerte mit Spaßfaktor sind. Jeder der sich bisschen mit privaten geldanlagen beschäftigt, weiss, was ich meine.... Banken stimmen mich traurig. :)

    Ich bin Spieler, aber auch Sammler. Ein Spieler, der auf die gelegenheit lauert ein Spiel mal auf den Tisch zu bringen. Und wenn dieses eine mal gut war, hat sich das Spiel gelohnt.

    Beispiel: #RaidOnTaihoku : Absolut banales Spiel, mechanisch gesehen. Einmal gespielt und heute noch Gänsehaut, beim Gedanken daran, was ich dabei erlebt und gefühlt habe. Keine Ahnung, ob sich dieses Erlebnis wiederholen lässt, ich fürchte nicht. Aber ich hoffe, anderen Mitspielern dieses Erlebnis bereiten zu können, wenn ich glaube, sie sind bereit dafür.



    Und jeder Spieler muss ausprobieren. Wie sonst soll man wissen, was man mag? Und wer keine Ausleihe oder einen Spieleklub hat... muss eben kaufen. Und da Brettspiele super-günstig sind, wenn man nicht gerade Wargames oder Nischenspiele kauft, kann man das ja mal machen. Diese populären Titel kann man auch schnell wieder an den Mann bringen, und tauschen.
    ich hatte letztes Jahr noch viele dieser austauschbaren Spiele.... jetzt sieht das anders auch.. ein Vinhos oder Lisboa geb ich nimmer her. Genauso wird mich Cuba Libre nicht mehr verlassen. Keine Chance,,,,

    Und so wird meine Sammlung eben immer größer werden: FAKT :)


    Wie schon geschrieben: Ich habe mich dieses Jahr streng limitiert, was hart ist, aber gut klappen wird. In Essen eskaliert es dann wieder... das war Spaß, mach ich wieder :)

  • Ich freue mich auch drauf, wenn ich in 29 Jahren anfangen kann, meine Ruhestand mit all den ungespielten Spielen zu versüßen

    Lasse die 9 weg, dann weißt du wann es bei mir soweit ist. ;)

    Bis dahin möchte ich bitten möglichst viel in die Rentenkasse einzuzahlen, da du mir als persönlicher Rentenzahler zugewiesen wurdest! :lachwein:

    Knaller...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Lasse die 9 weg, dann weißt du wann es bei mir soweit ist.

    Doch noch 20 Jahre? :putzen:


    Ich dachte Du planst kurzfristiger. :winke:

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Von mir eine 100%-Zustimmung. Könnte 1:1 von mir sein. Derweil "züchte" ich mir auch noch eine neue Mitspielerin heran. ;)

  • Ich habe aktuell 2 ungespielte Spiele in der Sammlung.

    Ein uraltes #HeroQuest, das ich geschenkt bekommen habe, und ein uraltes #Java, das ich auf dem Flohmarkt für einen Euro mitgenommen habe.

    Es ist fraglich, ob sich an ihrem Status in unmittelbarer Zukunft irgendwas ändert, die liegen da vielleicht in zehn Jahren noch rum.


    Gerade bei Brettspielen fällt es mir leicht, die Dinger zu spielen, ohne sie selbst zu besitzen (liegt bei Freunden rum, liegt im Spieleclub rum).

    Und wenn ich sie dann schon gespielt habe, will ich sie entweder gar nicht mehr haben, oder ich kaufe sie mir, weil ich sie wirklich toll fand, meist vor allem, um dem Autor etwas zurückzugeben.


    Dann sind sie aber schon gespielt, auch wenn mein eigenes Exemplar vielleicht "ungespielt" ist, und damit nicht auf dem "Pile of Shame".

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Oh ja, 20% meiner Sammlung besteht aus „Hab ich schon gespielt, ist toll, wir nutzen aber das Exemplar eines anderen.“


    Weitere 10% entfallen bestimmt noch auf ungespielte Erweiterungen fällt mir grad ein

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Pile of Shame gefällt mir als Bezeichnung ebenfalls nicht, aber dem Grundgedanken stimme ich zu. :)

    Mein Pile of Unplayed besteht aus:


    • Al Cabohne (ich weiß nicht einmal wie ich zu dem Spiel gekommen bin)
    • Alexandros (gab's mal bei einem Kickstarter als Sweetener)
    • Babel (geschenkt bekommen)
    • Der Dativ ist dem Genitiv sein Tot (ahnungslos als Supportprämie ausgewählt, vermutlich weil ich zu der Zeit das geniale Buch von Bastian Sick gelesen habe)
    • Discoveries (hat sich noch nicht ergeben)
    • Dschingis Khan: Bewebung an der großen Mauer (geschenkt bekommen und nach Regelstudium für uninteressant befunden)
    • Mare Nostrum (spricht mich sehr an aber leider noch nicht die richtige Spielgruppe dafür gefunden)
    • Quarriors! (Schnäppchen - geht ungespielt an Christian (Spielstil.net) via BGG Mathtrade)
    • Tempus (fehlerbehaftet und daher nicht makellos - stört mich total, obwohl es von den Regeln her gar nicht so schlecht sein könnte)

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

    2 Mal editiert, zuletzt von velvre ()