• Ich hab die deutsche Version vorgestern im FLGS gekauft und auch schon losgespielt.


    Ich bin wahrscheinlich voreingenommen, da ich das Ding mit meiner 4-jährigen Tochter spiele (die ich über alles liebe und mit der mir wahrscheinlich auch Monopoly einen Heidenspaß machen würde :D) aber für mich/uns ist das Ding bisher der absolute Hammer. Sowohl meine Tochter als auch ich fiebern darauf, weiterzuspielen - wir machen adventskalendermäßig jeden Abend eine Seite und freuen uns beide richitg darauf, wenns weitergeht.


    Ich mach halt dabei den Alpha-Spieler und entscheide die meisten taktischen Sachen bzgl. der Würfel und sie darf Würfel ziehen, Würfeln, die Figuren rücken, Felder zählen und alle sonstigen Entscheidungen treffen, vor die einen das Spiel stellt und das funktioniert super gut.


    Hier ein paar Eindrücke zu den unterschiedlichen Aspekten:


    Gameplay: man zieht unterschiedlich farbige Würfel aus einem Beutel, die die Puppen, die man steuert dann heilen, Monsterspawns/Aktivierungen bewirken, oder abhängig von ihrer Farbe Zugang zu verschiedenen Aktionen geben (Ausrüstungsteile die man findet buffen dann oft verschiedene Würfelfarben). Mich stellt das System regelmäßig vor interessante taktische Eintscheidungen - kein Brainburner aber man hat schon hier und da was nachzudenken - meiner Meinung nach genau richtig für diese Art von Spiel. Es wurde besonders Wert auf Kooperation gelegt - so kann man sich gegenseitig Würfel bzw Lebenspunkte zuschieben und je nach Charakter und dessen Spezialfähigkeit profitiert man auch unterschiedlich von diesen Würfelfarben (z.B. dadurch, dass man nur bestimmte Farben rerollen darf). Sehr solides System und meine Kleine freut sich rießig, wenn sie die Würfel aus dem Beutel klauben kann. Dazu sei gesagt, dass ich den Vorgänger (?) Mice vs Mystics spielerisch wirklich abgrundtief schlecht und langweilig/repetitiv fand und dass das hier bisher vollkomen anders wirkt.


    Story/Setting: mag eigentlich hier nix verraten, das Ganze ist natürlich super schön aufgemacht und auch die Story entwickelt sich bisher toll und spannend. Die meisten Inhalte sind schon kindgerecht (meine Tochter ist ja auch eigentlich 3 jahre zu jung für das Spiel), aber teilweise schon auch relativ creepy, so dass ich einige Abschnitte in der Geschichte manchmal entschärfen muss. Gerade was die Gegenstände angeht sind einige wirklich nett gemacht (Gummibänder als Fernkampfwaffe) und Watte/Stuffing als Lebenspunkte (die man einer "zusammengefallenen" Puppe auch abgeben kann um sie zu heilen) - warum aber hier irgendwelche Fleischer-Beile usw. als Waffen ihren Weg ins Spiel gefunden haben ist mir total schleierhaft da das einfach überhaupt nicht passt - ich hab sie rausgenommen.


    Generell kann ich das Spiel wirklich wärmstens empfehlen, ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß bei einem Koop. :D

  • ...warum aber hier irgendwelche Fleischer-Beile usw. als Waffen ihren Weg ins Spiel gefunden haben ist mir total schleierhaft da das einfach überhaupt nicht passt - ich hab sie rausgenommen....

    Hi Chordcommander ,


    danke für Deine Eindrücke. Der zitierte Teil interessiert mich besonders. Ich habe es allein deshalb nicht gekauft, weil mich die (für meine Zielgruppe!) teilweise deutlich zu martialischen Darstellungen davon abhalten. Wie gut/schlecht ist es denn machbar, auf diese Teile zu verzichten bzw. das Zeug auszusortieren ohne das man das Spiel total verbiegen muss? Wie wirkt sich denn das "hab sie rausgenommen" aus?


    Danke Dir schon mal für eine Antwort!

  • [Tom] Wie gesagt, M und M ist bei mir schon eine Weile her und das hab ich auch nicht mit Kindern gespielt daher ist meine Wahrnehmung da sicherlich auch etwas verzerrt.


    Was mich an M und M gestört hat:


    Extrem langwierige und langweilige Kämpfe (weitergehen kann man auch immer erst wenn alle Gegner besiegt sind) ohne jedwede taktischen Entscheidungen wenn man von den Aktionskarten absieht - teilweise geht man da in einen Raum und wenn man seine Position hat würfelt man bis alle Gegner weg sind. Bei Herr der Träume kann man über das Würfelsystem viel mehr machen (Würfel abgeben, Würfel speichern, Pinke würfel zum kämpfen verwenden oder doch suchen? ..) und es erschien mir bisher deutlich abwechslungsreicher, dazu gingen die Kämpfe viel schneller (meine Tochter kann aber halt auch würfeln).


    Dazu war M und M sehr gamey - d.h. man konnte das System mit höchst unthematischen Entscheidungen austricksen (z.B. die große Spinne? am Leben lassen, damit keine weitere spawnt etc.) - Herr der Träume hat zwar ähnöiche Probleme durch die Art wie Monster ins Spiel kommen aber bisher kam mir das weit weniger gravierend vor.


    Die Zusatzregeln finde ich in Herr der Träume auch besser verdaubar, da sie in kleineren Portionen präsentiert werden und durch das Buchsystem direkt zur Hand sind - das hat mich bei M und M auch oft genervt.


    Story und materialtechnisch sind beide Spiele der Knaller.


    Wie gesagt, alle diese Eindrücke sond durch die „Spielen mit Kleinen“ Brille entstanden also sehr subjektiv :)






    .

  • lohengrin


    Bei den Gegnständen gibts 3 oder 4 die ich nicht passen fand , als wir das Beil gezogen haben hab ich ihr stattdessen den Bleistift gegeben und wir spielen den jetzt mit den Beil Regeln... Seltsam ist wirklich, dass alle anderen Gegenstände wirklich sehr stimmig ind passend sind (Gummibämder zum schießen oder ein Bogen mit solchen Haftpfeilen etc.)


    Die Gegner und Schauplätze sind teilweise auch recht gruselig, (zerbrochene Puppengesichter auf Spinnenbeinen etc. ) aber das hat mich jetzt nicht gestört und meine Tochter war auch nicht ängstlich.

  • Die Feiertage haben es uns leicht gemacht, nun auch schon so einige Stunden mit diesem Spiel zu verbringen. Meine Tochter, mit der ich es spiele ist 7. Mein Sohn mit 3 Jahren freut sich, wenn er die gerade nicht genutzten Figuren nutzen darf und zieht sich auch einfach mal so über den Spielplan, während wir beide das Spiel "regulär" spielen ;D.


    Es gefällt mir wirklich gut. Es hat alle Anleihen eines Dungeon Crawlers. Für Kinder verständlich umgesetzt. Die verschiedensten Buchseiten machen das Spiel sehr variabel. Manchmal muss man sich wirklich irgendwo durchkämpfen. Auf anderen Seiten gibt es eine ganz eigene Mechanik und man sitzt auf einem Spielzeug und muss etwas bestimmtes schaffen in kurzer Zeit. Also deutliche Abwechslung und das alles eingebettet in eine Geschichte.


    Für die erste "Geschichte" (sowas wie ein abgeschlossenes Kapitel, von denen es insgesamt 7 gibt) haben wir summa summarum etwa 4 Stunden gebraucht. Das hatte mich ein wenig überrascht. Jedoch kann man zwischen den Seiten ganz gut "Abspeichern". Ich habe einige zusätzlichen Briefumschläge in die Box gelegt, da kann man die aktuellen Besitztümer, gespeicherten Würfel und Token mit dem Stofftiertableau gut zusammen packen und beim nächsten Spieltag schneller los legen.

    Ich merke auch, dass die Konzentration nach etwa 2, spätestens nach 3, Seiten deutlich nach lässt bei meiner Tochter. Da ist es dann auch besser auf zu hören und an einem neuen Tag frisch zu starten.


    Ich selbst muss mich gehörig zurück halten, nicht zu sehr den Alpha-Spieler heraus hängen zu lassen und meine Tochter eigene Erfahrungen machen zu lassen. Zudem neige ich danke dazu, das Spiel durchzuoptimieren. Sätze wie: "Nein, lass mich die Suchprobe mit dem gelben Würfel machen, weil ich gelbe Würfelwürfelwürfe wiederholen kann" klingen in Kinderohren gar nicht mal so spannend...

    Dennoch muss man schon hier und da zusehen, dass man nicht sinnlos mögliches Potential verschenkt. Die Gegner haben es bei Angriffen ganz schön in sich. Da fliegt gerne mal ordentlich Watte und so manches Stofftier ist auch schon mal gestorben... äh, ich meine es ist in sich zusammen gefallen.


    Insofern nicht alle Stofftiere in den Stofftierhimmel eingehen, führt letztlich jede spielerische Wendung zu irgendeinem Ergebnis. Das bedeutet, man kann die Geschichte auf unterschiedliche Art und Weise spielen und auch beenden. Das finde ich an dem Action-Book-Konzept am spannendsten. Gut finde ich, dass es auch "schlechte" Enden gibt bzw. Ausgänge, die nicht optimal sind aber eben dennoch ein Ende darstellen.

    Insgesamt finde ich das Spielen des Spiels auch sehr interessant. Unterstützend sind dabei die kleinen Entscheidungen, welche wir als Spieler treffen dürfen. Trifft man zum Beispiel ein "vergessenes Spielzeug" (Zufallsbegegnung in Form einer Karte), so hat man eine Entscheidung zu treffen, ob man z.B. der armen Puppe mit Knöpfen hilft. Knöpfe sind eine Art Währung. Das Ergebnis kann ganz unterschiedlich ausfallen, fast so wie in Gloomhaven. Helfen wird aber grundsätzlich belohnt, aber es gibt auch andere "Herausforderungen".


    Ich bin also sehr froh, dass ich bei Herr der Träume zugeschlagen habe. Meine Tochter ebenfalls. Ich hoffe das hält sich durch die 7 Geschichten hindurch.

  • Das Spiel hält, was es verspricht. Wir (mit unseren beiden Jungs 8 und 11) haben es über die Ferien komplett durchgespielt.

    Der Spaß und die Spannung hielt bis zum Schluss. Vor allem die Kinder waren die Antreiber und wollten jeden Tag das nächste Abenteuer spielen.

    Ich werde auf jeden Fall die Minis bemalen. Die sind sehr schön geworden.

  • Ich hab das Spiel einmal gespielt und mein Ersteindruck ist sehr bescheiden ausgefallen. Es hat mir aus folgenden Gründen nicht gefallen.


    Man ist bei seinen Aktionen sehr stark eingeschränkt. Oft kann man nicht die Aktion ausführen die man gerne möchte, sondern muss das tun was die jeweiligen Würfelfarben vorgeben. Teilweise kann man mit den gezogenen Würfeln nichts sinnvolles tun und ist gezwungen seinen Zug sofort wieder zu beenden. Ich habe mich gespielt gefühlt. Hat mich etwas an das alte Talisman erinnert.


    Für meinen Geschmack zu viel Fluff-Text und zu wenig Spiel. Im Gegensatz zu spielen wie Detective ist der Text hier völlig unwichtig. Um es vielleicht einmal etwas übertrieben zu beschreiben, man könnte würfeln danach 15 Minuten etwas anderes machen und wieder würfeln. Und außer Fluff hätte man nichts verpasst.


    Als Spiel mit Kindern würde ich es vielleicht nochmal auf den Tisch bringen, in einer Erwachsenenrunde auf keinen Fall.

    Autor von: Deep Dive (Logis), Quaki (Beleduc), Papaya Boats (Piatnik)

    Einmal editiert, zuletzt von Marcus ()

  • Derselbe Autor, Jerry Hawthorne, zeichnet sich auch für Comanauts (BGG) verantwortlich. Es handelt sich hierbei mehr oder minder um den spirituellen Nachfolger von Stuffed Fables und dem zweiten Spiel der der Adventure Book Reihe. Das Thema ist zumindest eher etwas für Erwachsene. Inwiefern sich das im Gameplay widerspiegelt, vermag ich nicht zusagen, ich hab es mir bislang auch nur oberflächlich angesehen.

  • Ok nicht schlecht. Ich hatte mit meiner Frau und den Kids vorletztes Jahr in den Weihnachtsferien die Kampagne einmal durchgesuchtet.

    Als Familienspiel war das schon gut mit schöner Geschichte. Aber mehr als einen Durchlauf hat es dann doch nicht gesehen, und ich hab es dann kürzlich verkauft.