[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Nun aber zu etwas positivem: #Solo ist erste Sahne! Wir haben uns richtig gut unterhalten gefühlt. Ich versuche mich mal spoilerfrei zu halten:


    Ich denke, man kann die Spinoffs rückblickend wie X-Wing-Fraktionen vergleichen. Während #RogueOne quasi der Kampf der Rebellion aus der ursprünglichen Trilogie ist, der auf einen gesamten Film ausgedehnt wurde, so ist #Solo genau dasselbe für Abschaum und Kriminelle (Schmuggler). Man kann sich #Solo quasi genau so vorstellen, als wenn man alle Han/Chewy-Szenen aus der alten Trilogie an einander schneidet. Die Rebellion und selbst das Imperium rücken stark in den Hintergrund, es geht eher um krumme Geschäfte, Schmuggel und Gesetzlosigkeit. Die Syncrhonstimme ist 1A, hört sich fast wie die Synchronstimme von 79 an und wider erwarten macht der Schauspieler als Solo eine echt gute Nummer. Der Film haut mich nun nicht so restlos von den Socken wie #RogueOne, einfach weil der genau das brachte, was ich an Star Wars liebe: Raumkämpfe. Wer Star Wars allerdings eher als Space-Western gesehen hat, wer sich unter den Hutten und in der Cantina am wohlsten fühlte und wer den Falken kennt wie kein anderes Schiff, für den ist #Solo genau der richtige Film.


    PS: Komisch irgendwie, ich dachte damals, als die Star Wars-Spinoffs angekündigt wurden, jetzt würde der Abklatsch beginnen. Stellt sich aber heraus: Die Spinoffs sind mehr Star Wars, als die bisherige neue Trilogie.

    Ich war gestern auch in Solo und habe einen ziemlich gegenteiligen Eindruck bekommen.


    Han Solo verbockt die spannende Idee ziemlich und fühlt sich eher an, wie eine mittelmäßige Episode aus der Fluch der Karibik-Reihe, inklusive Kraken. Han sitzt in der Scheiße, braucht ne Crew, braucht ein Schiff, raubt irgendwas aus und dabei versuchen sich sämtliche Protagonisten die ganze Zeit übers Ohr zu hauen. Die Story ist vorhersehbar ("Da ist noch niemand durchgeflogen" - also fliegen sie durch. "Haltet Euch an den Plan" - niemand hält sich an den Plan) bis auf ein, zwei kleinere Twists am Ende. Der Score ist aufdringlich, selbst in den leisen Momenten. Es wird immer das Offensichtliche kommentiert ("Mich hat´s nicht so schwer erwischt" - "Oh nein, ihn hat´s schwer erwischt"). Am Ende ist Solo nicht mal der Film, der zeigt, wie Han Solo zu Han Solo wird, weil er schon von Anfang an so war, wie er in den chronologisch später angesiedelten Teilen schon ist. Er hat eigentlich alles, außer seinen Nachnamen. Und wie er an den kommt, ist so dämlich, dass ich mir mit der flachen Hand vor den Kopf gehauen habe.


    Langweilig war Han Solo definitiv nicht, aber ich war 3/4 des Films ziemlich genervt.

    we are ugly but we have the music

  • Lighthammel: Da muss ich dir überwiegend Recht geben. Sie sollten lieber neue Filme machen, anstatt Filme zu drehen, denen sie nicht gewachsen sind. Die alten Han Solo Bücher sollen richtig gut sein, leider sind sie ja nicht mehr Kanon.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Lighthammel Deine Einschätzung dient nur als Aufhänger.


    Nur mal am Rande: mittlerweile scheint die Vohersehbarkeit einer Geschichte zum fast alleinigen Qualitätsmerkmal erhoben zu werden. Dabei ist es wesentlich in welcher Situation ein Twist angebracht ist oder halt nicht. Inhaltliche Schlüssigkeit/Stringenz bedingt, dass eine Konstellation von Charakteren, Ort, Text und Subtext häufig nur eine bestimmte Folge haben kann. Eine Folge dieser Fixierung auf Twists ist die fast extremistische Spoiler-Angst im Netz selbst bei alten Schinken.

    Es gibt Menschen, die derart fixiert auf Twists sind, dass ich mich frage, ob die einen Film je zweimal gucken.

  • Lighthammel Deine Einschätzung dient nur als Aufhänger.


    Nur mal am Rande: mittlerweile scheint die Vohersehbarkeit einer Geschichte zum fast alleinigen Qualitätsmerkmal erhoben zu werden. Dabei ist es wesentlich in welcher Situation ein Twist angebracht ist oder halt nicht. Inhaltliche Schlüssigkeit/Stringenz bedingt, dass eine Konstellation von Charakteren, Ort, Text und Subtext häufig nur eine bestimmte Folge haben kann. Eine Folge dieser Fixierung auf Twists ist die fast extremistische Spoiler-Angst im Netz selbst bei alten Schinken.

    Es gibt Menschen, die derart fixiert auf Twists sind, dass ich mich frage, ob die einen Film je zweimal gucken.

    Als Aufhänger wofür?


    Ich habe so einige Mindfuck-Filme zwischen 3-6 mal gesehen, weil sie einfach geil gemacht sind. Die Story überzeugt und selbst wenn man das Ende kennt, bieten sie immer wieder aufs Neue genügend Spannung, sich den Film nochmal anzuschauen. Die üblichen Verdächtigen, und Fight Club z.B.


    Bei Han Solo hat man sich imho noch nicht mal die Mühe gemacht, ein ordentliches Drehbuch zu schreiben, sondern bedient sich am Drehbuch-Baukasten für generische Blockbuster. Ich hatte das Gefühl, dass man fast alle Versatzstücke aus Solo in 50 anderen Filmen in ähnlicher Form gesehen hat.


    Dass man bei jedem Film das Rad nicht neu Erfinden kann, ist mir schon klar. Aber für deart uninspirierte Filme wie Solo (und einige andere "große" Blockbuster der vergangenen Jahre) wollen die Leute einfach nicht mehr so viel Geld ausgeben und es zeigt, dass auch solche Namen wie Star Wars kein Selbstläufer sind, was sich bei Solo sehr deutlich am Box Office widerspiegelt. Die Einspielergebnisse lagen derart weit hinter den Erwartungen zurück, dass weitere Spin Offs direkt eingestampft wurden.


    Ich glaube, dass das Blockbusterkino seinen Zenit überschritten hat. Zu generisch sind die Filme, zu übersättigt das Publikum. Was ist an den Kinokassen denn momentan erfolgreich? Sehr oft waren es in letzter Zeit die kleinen, fiesen Horror- und Genrefilme, bei denen sich die Macher kreativ austoben durften. Und dann ist es auf einmal DER Überraschungshit. Mich überraschtes gar nicht, das solche kleinen Sachen wie Split, The Purge, Get out mit kleinen Budgets zwischen 4 und 10 Millionen Dollar mittlerweile wesentlich mehr als 100 Mio. einspielen. In ihnen steckt Herzblut. Han Solo ist das filmische Gegenstück zu einem JASE im Spielebereich: Kann man sich geben und es tut nicht weh, aber was Besonderes ist es nicht.

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  • Er war aber trotzdem ein bisschen besser, als du ihn machst. Nicht so gut, wie Mafti ihn beschreibt, aber eben auch kein Trash. Unter dem Strich durchaus schaubar. Und da kommen halt die eigenen Erwartungen ins Spiel.

    Ich wusste, dass der Film keine Offenbarung sein kann, und bin demnach ohne Ansprüche reingegangen: ohne jede Erwartung rein und wurde positiv überrascht. Ich befürchte, bei dir und Peer könnte es gegenteilig gewesen sein (hohe Erwartungen = Enttäuschung/niedrige Wertung). Genau wie beim Amipublikum.


    Habe persönlich erstmal 7.0 von 10 gegeben aktuell. Nichts was ich mir kaufen muss und auch kein nötiger direkter Rewatch, aber durchaus ein Film, wo ich mich darauf freue, ihn in 10+ Jahren mit potentiellen Kindern nochmal zu schauen :)

    Lg

  • Für Trash hatten sie auch eindeutig zu viel Geld zur Verfügung. ;)

    Zum Glück gibt es unter 100 Filmen immer mal wieder ein paar besonders gute. Ist ja bei Brettspielen genauso. Und da ich eine Kinoflat habe, schmerzt es mich nicht mehr so wie früher Geld für einen durchschnittlichen, mäßigen oder schlechten Film auszugeben. Eine Reihe wie Star Wars hat es eh schwer und scheinbar wollen sie die Chefin jetzt ja auch absägen. Mal schauen, was noch so passieren und kommen wird. An deren Stelle würde ich mich auf neue Geschichten im Star Wars Universum konzentrieren und nicht versuchen die eigene Vergangenheit zu entzaubern.

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  • Ein Totalausfall war Solo definitiv nicht, Trash auch nicht, nur irgendwie austauschbar. Für mich in Punkten ausgedrückt eher ne 5 von 10, ein "Kann man schauen". Hab mich wahrscheinlich zu sehr auf die Schwächen des Films eingeschossen.

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  • Zu dem was drfunk schrieb fällt mir direkt ein Titel ein: #Southpaw. Eine total vorhersehbare Story, die wir schon X mal gesehen oder gehört haben. Dennoch ist der Film so toll gespielt, dass er einfach mitreißt. Den fand ich mal großartig!

  • Zu dem was drfunk schrieb fällt mir direkt ein Titel ein: #Southpaw. Eine total vorhersehbare Story, die wir schon X mal gesehen oder gehört haben. Dennoch ist der Film so toll gespielt, dass er einfach mitreißt. Den fand ich mal großartig!


    Ich hab Southpaw leider verpasst, aber der der Trailer gefiel mir schon sehr gut.


    Ich freu mich aber auch schon auf diesen hier:



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  • Ich fand Solo sehr unterhaltsam. Ich mochte auch den Humor darin (Chewie zieht Han an der Kette lang, wohin er will...). Der war nicht so doof wie im letzten Jedi-Film ("Hast du eine neue Frisur?").

    Ich mag es auch, dass einige Elemente anderer SW-Filme entliehen werden (Termaldetonator), das hilft dabei sich im Film mehr zu hause zu fühlen.

    Definitive mag ich, dass die gesellschaftlichen Gegebenheiten des SW-Universums weiter ausgeleuchtet werden und das ein paar alte Bekannte im Film auftauchen.

    Vielspieler im Körper eines Gelegenheitsspielers

  • Der kleine Ort Quernheim zwischen Osnabrück und Bremen hat 500 Einwohner und ist der kleinste Ort in Deutschland, der ein eigenes Kino hat. Die anhrenzende Kneipe ist sehr urig und nach dem Film kann man mit dem Besitzer, Fuchs genannt, noch bei einem Bierchen Klönschnack betreiben. Sonntags gibts um 11 Uhr eine Matinee-Vorstellung, in der oft Dramen und Arthaus-Filme gezeigt werden.


    Heute lief dort Das Schweigende Klassenzimmer, ein beeindruckendes Drama um eine Schulklasse in den 50ern in Berlin, die sich mit den Ungarn beim Aufstand gegen die Russen solidarisch zeigt und so dem Regime unangenehm wird. Deutsches Kino muss nicht peinlich sein.

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  • Samstagabend haben wir den Film Hereditary geguckt. Seit langem einer der besten Horrorfilme, die ich gesehen habe.


    Hier mal die offizielle Beschreibung:

    „Trotz einiger Tragödien in der Vergangenheit führt die Familie Graham, bestehend aus Mutter Annie (Toni Collette), ihrem Mann Steve (Gabriel Byrne) und ihren beiden gemeinsamen Kindern Peter (Alex Wolff) und Charlie (Milly Shapiro), ein recht beschauliches Leben in einem abgelegenen Haus am Waldrand. Annie ist Galeristin und baut für eine Ausstellung zu Hause aufwändige Miniaturmodelle, Peter schlägt sich mit den üblichen Teenagerproblemen rum und Charlie ist eine leicht schräge Außenseiterin. Doch als Annies Mutter Elen stirbt, das unangefochtene Familienoberhaupt, sehen sich die Grahams plötzlich mit reihenweise rätselhaften und unheimlichen Ereignissen konfrontiert. Nach und nach kommen sie einem grauenhaften Familiengeheimnis auf die Spur und müssen sich mit dem Schicksal auseinandersetzen, das ihnen ihre Ahnen hinterlassen haben...“

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  • Das es gerade bei Filmen unterschiedliche Meinungen gibt, ist ja nichts neues. Ich habe den Film übrigens in der englischen Fassung gesehen und ihn mir auch bereits auf BluRay vorbestellt. Der Film hat zum Glück auch ein Ende und wird nicht offen gehalten, wie es bei vielen anderen Filmen der Fall ist.

    Ja, du solltest ihn dir auf jeden Fall im Kino ansehen. Es läuft ja immer viel Durchschnitt im Kino, aber der hier ist es wert auf der großen Leinwand gesehen zu werden.

    In 2 oder 3 Wochen geht es dann auch endlich in Sicario - Day of the Soldado. Auf den bin ich auch schon sehr gespannt.

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  • Wie kann man den Film denn einordnen? Meiner Freundin kann ich Cabin in the Woods oder Walking Dead vorsetzen, aber bei krasserem Zeugs muss ich alleine ins Kino oder danach auf der Couch schlafen ;)

  • Es ist kein Gemetzel wie Cabin in the Woods oder wie The Walking Dead. Dieser Film ist düster und schockt auf ganz andere Arten. Solche Horrorfilme sind mir die Liebsten. Die Freundin, mit der ich im Kino war, brauchte danach 3 Stunden oder so bis sie dann endlich einschlafen konnte.

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  • Ja, nur ohne die Monster und viel viel gruseliger.

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  • Diese Woche mal wieder das UCI Bochum besucht. Aktuell ist wohl Sommerloch angesagt, wenig Neuheiten.


    Oceans 8 : Wer den Trailer kennt, der kennt zu 90% den Film. Der Film ist dann auf 110 Minuten aufgebläht. Die Story ist arg gradlinig, orientiert sich an den Vorgängern, konnte bei mir aber nicht die Faszination erreichen, wie die ganzen geplanten organisatorischen Puzzleteile des Raubes ineinander greifen. Insgesamt recht unspektakulär bis banal, wobei man gewisse Details sowieso nicht hinterfragen sollte auf Logik. Der Witz beschränkt sich auf die typischen One-Liner, die aber nicht meinen Humor trafen, höchstens ein Mundwinkelzucken. Eventuell sind einige Gags auch an der Synchro hängen geblieben, wie der 8-Ball-9-Ball-Gag. Kann man sich per Streaming (DVS sind ja out, oder?) an einem verregneten Sonntagnachmittag mal anschauen und schnell wieder vergessen.


    Love, Simon : Die Kritiker sind begeistert und vergeben weltweit Höchstnoten. Eventuell ist "schwul sein" in Amerika noch ein Tabuthema, bei dem man mit vorgehaltener Hand verschähmt kichern muss? Kann darauf ein ganzer Film aufbauen? Funktioniert erstaunlich gut, weil das soziale Umfeld drumherum eigentlich mehr im Mittelpunkt des Films stand. Erzählt aus der Ich-Perspektive mit innerem Monolog des Hauptdarstellers. Guter Wort- und Situationswitz, ohne peinlich zu werden. Schauspielerisch überzeugend - ich habe denen die Charaktere abgekauft. Lag eventuell auch daran, dass mir die Schauspieler nicht bekannt vorkamen und somit alleine deren Rolle im Vordergrund stehen konnte, Empfehlenswert. Wenn man dem UCI-Publikum trauen kann, allerdings wohl eher als Frauenfilm angesehen, denn die Männerquote der Zuschauer war verschwindend gering. Dabei ist das Zeitalter der Rollenklischees doch eigentlich vorbei, oder?


    Hereditary - Das Vermächtnis : Baute langsam und gemächlich seine Stimmung auf. Fast schon ein wenig nichtssagend bis zum ersten WTF-Moment, weil ich keine Ahnung hatte, auf was der Film überhaupt zusteuern wird. Dann nahm die Handlung Fahrt auf, aber wer auf billige Horror-Schocker-Szenen gewartet hat, wurde wohl auch weiterhin enttäuscht. Stattdessen lange Kameraeinstellungen mit Fokus auf das Geschehen in diesen Einstellungen. Endlich mal wieder keine wackeligen Handkameras. Wohl eher nichts fürs Horror-Mainstream-Publikum. War eher ein psychologisches Drama rund um die Hauptperson und wie sich Trauer, Verzweiflung und Wahnsinn mit okulten Phänomenen mischt. Das Ende war mir dann allerdings etwas zu schnell abgefilmt, wirkte zusammengekürzt und lieferte doch zu wenig Erklärungen. Habe ein wenig ratlos mit einem "ok, war dann halt so" das Kino verlassen, trotzdem nicht gelangweilt. Wem die erste Hälfte von "Mother" gefallen hat, der könnte auch diesen Film mögen, weil vergleichbar subtil und anspruchsvoll.

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  • Das klingt schon eher nach Drama als nach Horror. Braucht man trotzdem "Horrorfestigkeit"? ;)

    Er wird den Genres Mystery, Horror und Drama zugeordnet. Schau ihn dir doch einfach endlich an ;)

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  • Wenn du solange überlegen musst, dann lass es lieber und geh alleine oder mit jemand anderem. Der Film ist teilweise nicht ohne.

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  • The First Purge


    Wer Teil 2 und 3 gesehen hat, weiß, dass einen ein galliger Horror-Actioner erwartet, der den ein oder anderen gesellschaftlichen und politischen Seitenhieb raushaut. (Teil 1 will als Home Invasion- Thriller imho nicht so ganz in die Reihe passen.) Zwar wird die Qualität und Intensität des zuletzt sehr guten dritten Teils nicht mehr erreicht - was daran liegt, dass der psychologische Aspekt der Purge zwar angerissen, aber viel zu oberflächlichabgehandelt wird und die Frage nach dem "warum" auch nicht so richtig überzeugend geklärt wird - aber für überdurchschnittlich gute Genre - Unterhaltung taugt der Film allemal. 6,5 von 10 Punkten für mich.

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  • Ich war von diesem Teil total enttäuscht. Hier wurden sie, wie viele andere auch, Opfer ihres eigenen Erfolgs und haben sich selbst entzaubert. Zudem hat der Film auch noch einige Logiklücken, die ich persönlich nicht übersehen und verzeihen kann. Hoffentlich wird der nächste Teil und auch die Serie besser. Kann man sich Zuhause ansehen, im Kino lohnt es sich jedoch nicht.

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  • Ich habe neulich mit meiner Freundin mal wieder #Abyss mit Ed Harris auf Netflix geschaut. Sie kannte ihn noch nicht. Ein eigentlich total spannender Film, auch wenn er größten Teils totaler Quatsch ist (in 500 Fuß Tiefe ohne Probleme ohne Geräte herumtauchen, etc). Dennoch hat er eine total spannende Atmosphäre. Allerdings ist die Netflix-Version davon überhaupt nicht zu empfehlen:


    PS: Alles in allem war ich mal wieder sehr überrascht, wie viel "Abyss" doch in "Der Schwarm" steckt...


    EDIT: Das letzte Mal habe ich den Film vor über 20 Jahren gesehen, da war es mir nicht so bewusst, aber sowas wie Flüssigkeitsatmung gibt es bis heute nicht. Ergo sieht man in dem Film einer Ratte (laut Wikipedia sogar 6 Ratten) beim Ersaufen zu... Schon ziemlich grausam! Offiziell sind zwar keine Ratten gestorben oder verletzt worden, aber man sieht, wie das Tier Flüssigkeit einatmet, nachdem es panisch durch's Wasser zappelt. Da wird einem schon anders...

  • Letztens gesehen ...


    303 : Roadmovie, das die Kulisse für ellenlange Dialoge zwischen den zwei Hauptpersonen bietet. Da wurde eine Menge in 140 Filmminuten reingepackt. Allerdings fast schon ein Kammerspiel und weniger ein typischer Kinofilm. Action gibt es keine. Drama aber eine ganze Menge. Insgesamt begleiten wir zwei Menschen auf einer kurzen Wegstrecke ihres Lebens. Wird sicher in zwei Jahren auf ARTE laufen. Die einen sagen anspruchsvoll, die anderen sagen langweilig. So oder so nichts für Popkorn-Publikum. Ich persönlich fand den Film durchaus interessant, wenn auch zeitweise anstrengend, wenn mal wieder ein neues Themenfass mit Weltbedeutung aufgemacht wurde.


    Die Farbe des Horizonts : Lebensbejahendes Segler-Drama mit schönen Naturbildern und schauspielerisch überzeugend. Die Story an sich ist allerdings recht gradlinig, was durch die Erzählform in Rückblenden nicht ganz so negativ auffällt. Gute Unterhaltung und dank der grossen Leinwand wirken die Naturaufnahmen umso gewaltiger. Kein Blockbuster oder Sommerhighlight, kann man sich aber gut ansehen.


    Sicario 2 : Ein Film, der nichts erklärt, sondern einfach nur die Handlung zeigt. Warum einzelne Personen so handeln oder bestimmte Entscheidungen getroffen werden, muss man selbst aus dem Kontext erahnen oder sich selbst zusammenreimen. Dann wieder gibt es wenige Szenen, die mir zu plakativ mit dem "Hallo Zuschauer, hier passiert was wichtiges!"-Schild gewunken haben, ohne dass man zu dem Zeitpunkt wusste, warum diese Szene so betont wurde und ob es da eine Vorgeschichte gab oder ob sich das später noch auflösen wird.


    Mit Sicario 2 wird der Kinofilm gefühlt zur Serie, weil im Vergleich zu Homeland könnte das auch eine überlange Serienfolge im Kinoformat gewesen sein. Nur eben bildgewaltiger und mit extremeren Gewaltdarstellungen, die aber im Kontext eher beiläufig wirken - zumal die "Ressource Mensch" sowieso automatisch nachwächst und oftmals in dem Film nur Mittel zum Zweck ist. So blieb ich dann auch nur betrachtender bis distanzierter Zuschauer des Geschehens, weil der Film wohl gar nicht will, dass man sich mit einer Person identifizieren soll. Da gibt es keinen Mr. Nice Guy.


    Während er Trailer besonders soundtechnisch bei mir für eine Gänsehaut sorgte, sind mir die Soundeffekte oder gar Hintergrundmusik überhaupt nicht aufgefallen. Einzig das Einschalten des Hubschrauber-Scheinwerfers machte dieses bassige Plopp, ansonsten eher unaufällig oder zu sehr ins Gesamtgeschehen eingewoben. Bild war teilweise wohl gewollt grobkörnig, als Stilmittel eingesetzt. Überzeichnete CGI-Effekte gab es nicht, das wirkte (bis auf die Schnellschuss-Hinrichtungs-Szene aus dem Trailer) alles sehr glaubwürdig und realistisch, teils schon auf Tagesschau-Niveau. In Summe ein sehenswerter Film, wenn man mit der zynischen Grundhaltung klarkommt. Bin gespannt, ob und wie es mit Sicaro weitergeht. Könnte ich mir zukünftig gut als Netflix-Serie vorstellen, um dann eben mit mehr Serienzeit tiefer die Storydetails betrachten zu können.


    You Can 'Absolutely' Expect Sicario 3 To Happen | ScreenRant

    You Can 'Absolutely' Expect Sicario 3 To Happen

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  • Was den Anfang von Sicario 2 betrifft kann ich dir zustimmen, dort war mir die Handlung zu verwirrend und nicht direkt nachvollziehbar. Im Verlauf des Films hat sich das jedoch geändert und mir hat der Film letztendlich sehr gefallen. Gerade das Ende macht Lust auf mehr.

    Das es mit Sicario 3 zu einem Abschluss kommen wird, ist längst kein Geheimnis mehr und an Teil 3 wird auch bereits gearbeitet. Was deine Serienidee betrifft, man muss nicht aus allem eine Serie machen. Ich finde es als Film-Trilogie vollkommen ausreichend. Es gibt eh schon ein Überangebot an Serien und im Kino dafür meist nur Standardkost.

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  • Sicario 1 fand ich bis zur Hälfte richtig spannend. Ab der Hälfte, wenn ein plötzlicher Wechsel der Hauptpersonen stattfindet, ist es eine reine Ballerorgie. Die fand ich dann nicht mehr so spannend, aber mal schauen was der 2. Teil kann :)

  • Ant-Man and the Wasp: Nach dem Shakespeare-Drama Infinity War kommt von Marvel jetzt der genaue Gegenpol. Hier geht's nicht um das gesamte Universum, sondern "nur" um eine Familie, die zusammengeführt und beschützt werden will. Kann man jetzt als belanglos abtun, hat mich aber knapp zwei Stunden gut unterhalten. Die meisten Gags sitzen, die Tricks sind toll. Und man kann den Film auch problemlos verstehen, ohne den Vorgänger (oder überhaupt die anderen Filme des MCU) gesehen zu haben. Empfehlenswertes Popcorn-Kino!


    P.S.: EInziger Anknüpfungspunkt zu Infinity War

    Da gibt es dann auch gleich ein, zwei Hinweise zur möglichen Lösung des dortigen Problems. Ich spekuliere schon...


    P.P.S.: Nachdem am Anfang Michael Douglas und Michelle Pfeiffer wieder digital um 30 Jahre verjüngt wurden und das EXTREM gut aussah, bin ich noch mehr gespannt auf Martin Scorseses The Irishman. Dort wird Robert de Niro ja auch verjüngt und spielt sich in Rückblenden selbst, über einen Zeitraum von etwa 40 Jahren. Ich hoffe, dass die Technik das schon überzeugend über einen kompletten Film hinweg schafft...

  • Hat zwar nichts mit Kino zu tun, aber ich wollte dennoch in die Runde fragen. Wer von euch hat #mother! gesehen und was haltet ihr davon?


    Ich war bereits vorbereitet, dass der Trailer den Film eigentlich nicht abbildet und mir nach 1/3 das zu vermittelnde Bild größtenteils klar war, weiß ich immer noch nicht, was ich davon halten soll... Würde ich ihn mir nochmal anschauen? Wahrscheinlich eher nicht... Würde ich mich nachträglich davon abhalten wollen? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, weil ich immer noch nicht klar festmachen kann, was ich von dem Film halte...

  • Christian (Spielstil.net): Da ich bald Urlaub habe und der Film auf meiner "Möchte ich gucken"-Liste steht, werde ich das dann mal machen und gerne meine Meinung kundtun.

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  • Ich finde mother! großartig. Ich habe den Film damals im Kino gesehen ohne mich vorher darüber zu informieren. Lediglich der Name Aronofsky hat mich ins Kino getrieben. Wie du sagst, anfangs sitzt man da und denkt sich nur what? aber wenn der Groschen fällt und man nach dem Film nochmal rekapituliert und versucht die Interpretation zu verstehen, entfalltet sich die Genialität des Films/Regiearbeit. Selten habe ich mich im Nachhinein so mit einem Film beschäftigt. Und noch noch viel seltener sage ich, diesen Film muss man ein zweites Mal gesehen haben. Aber ohne jeden Zweifel ein super streitbarer Film.

    CELL la vie!

  • mother! : Das erste Mal gesehen und mich immer mehr gewundert im Fortlauf des Films. Dann den Abspann gesehen. Da hat es Klick gemacht und ein paar Tage später mit diesem Wissen nochmals gesehen, in der Chance, auf ganz andere Details zu achten und nickend zu schmunzeln, wie das alles ins Gesamtbild passt. In beiden Vorstellungen haben etliche Zuschauer das Kino vor Ende verlassen. Eben nichts für den gemütlichen Popkornabend.

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  • Heute gesehen, weil ich so ne Vorahnung habe, dass diese Filme nicht lange im Kino laufen werden:


    Papillion : Fast zweistündige Neuverfilmung, die angeblich fürs Kino um 15 Minuten gekürzt wurde. Gut so. Weil die zwei Stunden waren doch extrem langweilig und ohne Spannung oder einer Story, die interessant gewesen wäre. Die gezeigten Szenen habe ich schon dutzendfach in diversen Gefängnis-Ausbruchs-Filmen gesehen. Standard ohne Überraschungen oder gar Wendungen.


    Schauspielerisch fand ich das alles zudem arg mau, weil den jahrelang eingesperrten Häftling einer Strafkolonie habe ich beiden Hauptdarstellern nicht abgenommen. Das war alles zu oberflächlich und zu emotionslos. Kramt lieber die VHS-Kassette mit dem 1973er Original raus und lasst Steve McQueen und Dustin Hoffmann zeigen, wie man den autobiografischen Roman spannender umsetzen kann.


    Hotel Artemis : Von dem Film hatte ich vorab so gar nichts gehört oder gelesen. Dabei liesst sich die Schauspielerriege mit Jodie Foster und Dave Bautista sowie Jeff Goldblum recht imposant. Die Story scheint ein wenig von John Wick abgeschaut. Gab es da nicht auf diese Zuflucht für Gangster, in denen Waffenstillstand herrschte? Hier ist es eine Art Krankenhaus-Hotel für Gangster und die per Maskte gealterte Frau Foster flickt die bösen Jungs und Mädels wieder zusammen - Medizinroboter und Organe aus dem 3D-Drucker sei Dank.


    So skurril sich die Charaktere präsentieren, so zusammenhanglos agieren die in dieser Umgebung. Alles wird von irgendwie arg nichtssagenden Dialogen zusammengehalten, die belangloses Small-Talk-Niveau haben. Das Settings selbst wird nur am Rande bis überhaupt nicht beleuchtet. Es ist einfach da. So gibt es auch keine wirkliche Story, sondern nur Charaktere, die in sich einer Beziehung zueinander befinden oder einfach zufällig aufeinander treffen und die Handlung stolpert in diesem B-Movie irgendwie vorwärts. Ich war froh, als ich nach gut 90 Minuten das Kino wieder verlassen habe. Früher wurden solche Filme direkt auf DVD in die Videotheken gestellt. Heute füllen die das Kinosommerloch.


    ... jetzt hoffe ich mal, dass zumindest Ant Man 2 sowie Chase Me besser sind, sonst wird das eine Woche der Filmflopps.

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  • Ant Man 2 ist super. Hab ihn heute geguckt. Hat uns allen mehr Spaß gemacht als Teil 1.

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