Schwerkraft: verbesserungswürdige Informationspolitik?

  • Bei allem bashing hier: Der Schwerkraft Verlag hat eine prima Arbeit bei der dt. Lokalisiserung des KS von Mare Nostrum: Empires geleistet. Dafür dürfen sie bei der sonstigen Informationspolitik von mir aus auch mal gerne kurz angebunden sein.

    Naja,da gabs auch andere Meinungen zu Köthers Übersetzung...finde ich aber spontan nicht..

  • Die englischen Regeln von Mare Nostrum wurden allerdings auch kontrovers diskutiert und einige zogen das franz. Original vor. Die Umsetzung des KS verlief nicht ganz problemlos und der Schwerkraft Verlag setzte sich erfolgreich für die dt. Backer ein. Im Gegensatz zu anderen internationalen KS-Unterstützern habe ich ein Spiel mit allen Stretchgoals und bestellten Zusatzmaterialen erhalten. Und das gefällt mir.

  • Kann das vielleicht noch mal jemand erklären? Die machen was? Packen eine Karte dabei? Sowas wie ‚ach wie schön, dass Du etwas bei uns bestellt hast‘? :rolleyes:

    Genau so ist es. Jeder Bestellung liegt eine Handschriftliche Grußkarte bei, in der sie sich für den Einkauf bei Ihnen bedanken.

    Und was soll der Quatsch? Belastet nicht nur die Umwelt, glaubt eh keiner wirklich und geht doch sowieso sofort in die Tonne. Oder hat jemand von Euch so eine Dankeskarte im Poesiealbum kleben oder an der Wand hängen?

  • Glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass die "Unfreundlichkeit" wirklich ein Service-Problem ist. Es gibt halt einfach unfreundlichere, etwas unterkühlte Menschen. Und da rechne ich die angesprochenen dazu. Gut finden muss ich das aber trotzdem nicht, und unterstützen werde ich es daher so wenig wie möglich.

  • Am Ende bleibt es für mich bei folgender Frage...


    Möchte ich das Produkt haben?


    Ja, wenn ich ein Produkt irgendwo anders zum selben Preis haben kann, unterstütze ich wahrscheinlich den, den ich besser finde. Bekomme ich es nur dort und ich will es haben, muss ich mich entscheiden, ob ich es will oder nicht. Dabei ist es am Ende doch eigentlich egal, ob ich den Verkäufer mag oder nicht.

  • Die Ausgangssachlage beschäftigt sich nicht mit den Personen vom Schwerkraft-Verlag noch mit deren Produkten.

    Die Personen kenne ich nicht (schade) und die Produkte finde ich unter dem Strich gut.

    Ich beklage nur, was andere schon in ähnlicher Form hier ausgeführt haben:

    Einen Verweis auf Facebook oder sonst was ist keine Frage auf eine direkte Frage. Wenn man sich in der Entscheidungsfindungsphase befindet, ob man ein Spiel auf Deutsch oder Englisch kaufen möchte, dann eine Anfrage an den Verlag stellt und mir erklärt wird, dass ich meinen digitalen Konsum ändern soll, dann wundere ich mich. Ich könnte mit der Antwort leben, wenn es heißt: "Wir wollen unsere Roadmap nicht offenlegen". Meinen Anfragen bedeuten schließlich ein Kaufinteresse. Da müsste jemand, der etwas verkaufen möchte doch theoretisch drauf anspringen!? Zumal oft die englischen Titel eher auf dem Markt zu haben sind. Ich bin ja kein Händler, aber das Prinzip, dass man jeden Euro nur einmal ausgeben kann sollte dem Verlag doch klar sein. Ich würde mit der Information hausieren, dass eine deutsche Version (irgendwann) verfügbar ist und ich nicht der dumme Zweite auf dem Markt sein will...

    Vielspieler im Körper eines Gelegenheitsspielers

  • Ich würde mit der Information hausieren, dass eine deutsche Version (irgendwann) verfügbar ist und ich nicht der dumme Zweite auf dem Markt sein will...

    und wenn es dann doch keine Deutsche Version gibt, flüchtest Du vor dem aufgebrachten Mob mit den Fackeln und den Mistgabeln ;)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich würde mit der Information hausieren, dass eine deutsche Version (irgendwann) verfügbar ist und ich nicht der dumme Zweite auf dem Markt sein will...

    und wenn es dann doch keine Deutsche Version gibt, flüchtest Du vor dem aufgebrachten Mob mit den Fackeln und den Mistgabeln ;)

    Wenn es noch nicht hieb- und stichfest ist, kann man den potentiellen Kunden trotzdem anders vertrösten als auf Fratzenbuch und Co. zu verweisen.

  • Bei Among The Stars wurde damals eine Lokalisierung der Erweiterung(en) versprochen und das ist ihnen später auf die Füße gefallen. Die Erkenntnis, ob sich ein Lokalisieren lohnt, ist nicht immer so früh da, wie es die Kunden haben möchten.


    (Unabhängig davon gilt natürlich: ein Verlag sollte aus eigenem Interesse sich möglichst frühzeitig entscheiden, d.h. bevor ein Großteil der potenziellen Interessenten das englische Original kauft, und wenn sich der Verlag einmal entschieden hat, dann sollte er das am besten auch über Homepage und Newsletter verbreiten, anstatt nur auf ein soziales Medium zu verweisen, das nicht gerade für die Wahrung von Datenschutz und Privatsphäre bekannt ist.)

  • Aber grundsätzlich schadet es doch nicht etwas "persönlicher" zu antworten...

    "Tut uns leid, aktuell können wir dir dazu keine Informationen geben. Verfolge doch gerne unsere sozialen Netzwerke dann bist du einer der Ersten der es erfährt."

    > Alles klar, die Möglichkeit besteht, dass das Spiel veröffentlicht wird.


    "Tut uns leid, aktuell gibt es keine Pläne zu diesem Titel. Aber vielleicht gefällt dir eines unserer anderen Spiele. Schau doch mal auf unsere sozialen Netzwerke um dich zu überzeugen."

    > Alles klar, Spiel kommt nicht.

  • Hab jetzt mal den letzten Newsletter vom 8.02 angeguckt, da wird one Deck Dungeon nicht namentlich erwähnt, am 19.02 wirds dann auf Facebook angekündigt. Und jetzt ist es ja scheinbar schon verfügbar?


    Vielleicht durften sie da vertraglich nichts früher bekannt geben, alles andere würde keinen Sinn machen so kurzfristig anzukündigen? Blöd das ich es mir in dem Zeitraum zwischen Newsletter und Ankündigung auf Englisch bestellt habe...


    Und auf der Homepage läuft es auch unter der Marke "winzige", keine Ahnung wie das zwischen Verlagen geregelt ist, aber es könnte ja durchaus möglich sein das der tiny-epic verlag, kein Interesse dran hat mit diesem Spiel in Verbindung gebracht zu werden? Und bei der Namenswahl besteht halt eindeutig die Gefahr...

  • Namensrechtlich sehe ich da erst mal kein Problem. Ich bin aber kein Jurist.

    Es geht da eher darum, dass alle anderen Spiele in der Kategorie beim Schwerkraftverlag Lokalisierungen der Tiny Epic Reihe sind, und ob der Verlag der Tiny Epic Reihe mit dem anderen Verlag und seinem Spiel in einen Topf geworfen werden will. Die Verwechslungsgefahr ist absolut gegeben. Mancher dachte, es wäre die Lokalisierung von Tiny Epic Quest, wenn auch das Cover dann schon klar macht,dass dem wohl nicht so ist.

  • Das habe ich schon verstanden. Und ich gehe davon aus, dass diese "Verwechslungsgefahr" - ich nenne es "Bildung einer Spielefamilie" - absolut gewollt ist.

    Davon gehe ich auch aus, wir können aber nur vermuten. Und ob es vom Originalverlag gewollt ist wissen wir eben auch nicht. Für den Endkunden kann es aber durchaus ärgerlich sein.

  • Ich gehe ebenfalls davon aus, dass diese Anknüpfung 100% gewollt ist.

    Für den Endkunden kann es aber durchaus ärgerlich sein.

    Ärgerlich nicht. Warum das? Aber ich nehme es gewollte Täuschung und damit als unsauberes Geschäftsgebaren des Verlages wahr. Bringt keine Pluspunkte.

    Einmal editiert, zuletzt von MetalPirate () aus folgendem Grund: Ich habe die ersten fünf Worte gestrichen, nachdem ich verstanden habe, wie es Weltherrscher gemeint hat. Der Rest bleibt gültig.

  • Ich gehe ebenfalls davon aus, dass diese Anknüpfung 100% gewollt ist.

    Für den Endkunden kann es aber durchaus ärgerlich sein.

    Ärgerlich nicht. Warum das? Aber ich nehme es gewollte Täuschung und damit als unsauberes Geschäftsgebaren des Verlages wahr. Bringt keine Pluspunkte.

    Das meine ich damit, schlimmer noch, wenn man es aus dem Irrtum heraus gekauft hat.

  • Das ist halt ne schwierige Kiste. Für den Verlag ist das in erster Linie eine Marke die sie haben. So wie Pegasus im deutschen die Marke "In Wandel der Zeiten" hat und diese Marke kann man füllen. Ich sehe es auch bei Im Wandel der Zeiten als weniger schlimm an, denn da gab es ja schon die Würfelspieladaptionen, die auch nicht mehr von Vlaada Chvatil waren.

    Aber bei "Winziges XY" hab ich auch erst überlegen müssen, ob das ein neues Spiel der Tiny Epic Reihe ist. Auf Facebook sind auch bereits die ersten Kunden sauer.

  • Im konkreten Falle kommt hinzu, dass der Verlag es im eigenen Webshop mit den Tiny Epic Sonstwas Lokalisierungen zusammen in eine Kategorie "Winzige Welten" gepackt hat, siehe:

    Winzige Welten - Schwerkraft-Verlag


    Sowas kann man durchaus machen, wenn man eine eigene Marke "Winzige Irgendwas" etablieren möchte, aber dann müsste man meiner Meinung nach mit offenen Karten spielen und klar sichtbar verkünden, dass man unter dieser Marke in Zukunft diverse Spiele unterschiedlicher Autoren zu veröffentlichen gedenkt. Aber so wie das aktuell läuft, wirkt es auf mich eher wie der Versuch, den Fans der bisherigen Spiele von Scott Almes bzw. Gamelyn Games einen vermeintlich neuen Titel ihrer Tiny Epic Reihe unterzujubeln. Das ist aus meiner Sicht nicht in Ordnung.

  • Anscheinend hat der Schwerkraft Verlag mit seiner Art ausreichend viel Erfolg, weil ansonsten würden die es im Rahmen ihrer Möglichkeiten anders machen. Nur wie leider inzwischen hier so üblich, bringt die Diskussion ÜBER die Angesprochnen nicht viel bis überhaupt nichts, wenn man nicht auch MIT den hier Angesprochenen spricht, so dass die mit diesem Feedback eventuell auch die Chance bekommen, etwas zu ändern. Sofern das überhaupt gewollt ist, weil das bestimmen wir hier schlicht nicht. Also Diskussion nur um der Diskussion willens?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Woher willst du wissen, dass diejenigen, die hier über den Schwerkraft-Verlag bzw. dessen Chef reden, noch keinen persönlichen Kontakt mit den entsprechenden Leuten hatten? Sowas ergibt sich auf einer Spielemesse mitunter recht schnell. Es ist das gute Recht eines jeden Firmenchefs, ein sehr profitorientiertes Denken zu haben; zu einem gewissen Grade muss er das sicher auch, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Trotzdem muss man das als Kunde noch lange nicht gut finden, wenn bewusst falsche Erwartungen erzeugt werden (hier) oder an der Qualität gespart wird (Übersetzungen!) oder eigene Fehler nicht kundenfreundlich korrigiert werden (keine oder nur kostenpflichtige Ersatzkarten).


    Ich frage mich im Übrigen immer wieder, warum im Internet so schnell irgendwelche Hilfssheriffs auftauchen, die meinen, ihre Helden verteidigen zu müssen, sobald man irgendwas Kritisches sagt. Außerdem richtet sich der Hinweis, dass "Winziges Verlies" im Gegensatz zu den ganzen anderes "Winziges Irgendwas" Spielen in der Webshop-Kategorie "Winzige Welten" eben KEINE Lokalisierung eines Tiny Epic Titels ist, auch wenn's auf den ersten Blick so aussieht, keineswegs an den Schwerkraft-Verlag selbst, sondern in erster Linie an die Leser dieses Forums, die dadurch sonst getäuscht werden könnten. Wollen wir wetten, dass das nicht jedem Leser hier von Anfang an klar war?

  • Anscheinend hat der Schwerkraft Verlag mit seiner Art ausreichend viel Erfolg, weil ansonsten würden die es im Rahmen ihrer Möglichkeiten anders machen. Nur wie leider inzwischen hier so üblich, bringt die Diskussion ÜBER die Angesprochnen nicht viel bis überhaupt nichts, wenn man nicht auch MIT den hier Angesprochenen spricht, so dass die mit diesem Feedback eventuell auch die Chance bekommen, etwas zu ändern. Sofern das überhaupt gewollt ist, weil das bestimmen wir hier schlicht nicht. Also Diskussion nur um der Diskussion willens?

    Danach gehend sollte man auch nicht kritisch über Spiele reden, solange die Autoren nicht mitlesen....

  • Und ob es vom Originalverlag gewollt ist wissen wir eben auch nicht.

    Richtig, das wissen wir nicht. Aber deshalb sollte man nicht unbedingt gleich voraussetzen, dass er es NICHT weiß.

    Mich erinnert das gerade an Guns & Steel - das wurde im deutschen ja auch als Im Wandel der Zeiten Kartenspiel verkauft, obwohl der Autor ein völlig anderer war und auch von ihm nie geplant war, das unter dem anderen Namen zu verkaufen. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass damals von Betrug oder bewusster Täuschung geredet wurde.

    Wieso auch? Den Originalverlag bzw. Autor hatte Pegasus vorher gefragt, ob das okay wäre, und der hat zugestimmt. Und ansonsten kenne ich keine Regel, die besagt, dass alle Spiele einer Spielefamilie vom selben Autor stammen müssen.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Kann gut sein Thygra , dann bleibt halt immer noch der für die Käufer irreführende Titel. Da lag das Im Wandel der Zeiten Kartenspiel deutlich näher am Brettspiel, als dieses Spiel am Rest der Spiele der eigentlichen Serie. Beides nicht optimal, in diesem Fall finde ich es aber schon deutlich abwegiger.

    Man wird sehen wie die Resonanz ist, wenn ich einen vorherigen Kommentar hier richtig gelesen habe, gab es ja auch schon bei Facebook dazu kritische Rückmeldungen.

  • Also wenn das Spiel klein ist, schnell gespielt ist und auch sonst in die "winzig"-Reihe von Schwerkraft passen würde, finde ich den Titel absolut in Ordnung. Wieso sollte sich jemand davon "getäuscht" fühlen, dass ein Titel eines Spiels das Wort "winzig" enthält? Ist das Wort ab jetzt für Spielenamen für immer gesperrt? Wenn einem Kunden eine bestimmte Autorenschaft wichtig ist, dann muss der eine dann eben mal nach dem Namen des Autos schauen.


    Schwerkraft tut gut daran, eine Spielereihe mit einem erkennbaren Alleinstellungsmerkmal aufzubauen und innerhalb seines Sortiments dann auch mit der entsprechenden Namensgebung zu arbeiten. Ich glaube kaum, dass mit den jeweiligen Lizenzgebern im Detail verhandelt ist, wie die genaue deutsche Übersetzung des Spieltitels zu lauten hat. Aus meiner eigenen Praxis kenne ich es lediglich so, dass ein lizenzgebender Verlag entweder sagt: Mein Spiel heißt auf der ganzen Welt gleich (also in der Regel den englischen Titel nutzt) oder es ist ihm egal und dem Lizenznehmer überlassen, den Titel für seinen Markt anzupassen (was in der Regel sehr sinnvoll ist).


    Da von "Täuschung" zu reden finde ich dreist.

  • Frank Noack


    Die Tiny Epic Reihe hat eben ein ganz bestimmtes Konzept, und da passt One Deck Dungeon nicht rein. Und da alle Spiele vorher in dieser Kategorie Lokalisierungen von Tiny Epic Titeln waren, ist der ein oder andere Besteller sicher mindestens irritiert.

    Gesperrt ist hier also überhaupt nix, aber irreführend ist es alle mal.

    Man kann das sicher auch Täuschung nennen, ohne das man hier Böswilligkeit unterstellt.

  • Spiele unterschiedlicher Autoren zu Reihen zusammenzufassen ist völlig normal. Das gab's schon bei der Alea Big Box Reihe und auch schon davor. Geht im Prinzip zurück bis in Urzeiten der Spieleveröffentlichungen durch Verlage. Aber man sollte sollte das dann offen machen und nicht klammheimlich innerhalb eines Oberbegriffes bzw. einer Webshop-Kategorie einen "falschen" Titel zu mehreren anderen in sich homogenen Titeln eines anderen Autors dazupacken. Das ist dann in einer Grauzone. Rechtlich okay, das ist absolut unstrittig, aber moralisch durchaus etwas diskussionswürdig.