[Spieleentwicklung] „So viele Regeln wie nötig, so wenige Regeln wie möglich.“ oder umgekehrt?

  • [Mod] aus Agra - Spielboxbewertung


    So viele Regeln wie nötig, so wenige Regeln wie möglich.

    Ich würde das umdrehen:


    So wenige Regeln wie möglich, so viele wie nötig.


    Warum umdrehen? Weil ich es wichtig finde die Regeln so simpel wie möglich zu designen und nur dann Zusätze zu suchen, wenn es absolut notwendig ist... Aber das ist auch nur mein Ansatzhebel...


    Disclaimer: Diese Anmerkung ist allgemein gemeint, nicht auf Agra gemünzt und daher OFF TOPIC zu verstehen.

    Einmal editiert, zuletzt von yzemaze () aus folgendem Grund: [Mod], Titel

  • Ich würde als Spieleautor auch die Regel in der Reihenfolge wählen, wie Ode es geschrieben hat: Starten mit möglichst wenig Regeln und erst nach und nach mehr Regeln dazunehmen.

    Die Aussage an und für sich ist aber die selbe.

    -- Man hört nicht auf zu spielen weil man alt wird. Man wird alt, weil man aufhört zu spielen !--

  • Warum umdrehen? Weil ich es wichtig finde die Regeln so simpel wie möglich zu designen und nur dann Zusätze zu suchen, wenn es absolut notwendig ist... Aber das ist auch nur mein Ansatzhebel...

    Aber du beginnst doch als Autor nicht damit, erst mal möglichst wenig Regeln zu schaffen und überlegst dir danach, was wirklich nötig ist? Oder doch?


    Aus meiner Sicht überlegst du dir doch zuerst mal, was der Kern des Spiels ist. Das kann der Mechanisnus sein oder das Thema. Danach überlegst du dir, welche Regeln du benötigst, um das ganze umzusetzen. Dabei wirst du zwangsläufig auch Regeln dazupacken, die du nicht benötigst, was du zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht weißt. Erst im Laufe der fortgeschrittenen Entwicklung, wenn der Kern steht und du wirklich weiß, was nötig ist, beginnst du damit, alles zu eliminieren, was nicht mehr nötig ist.


    Natürlich wirst du auch später noch mal feststellen, dass eine neue Regel nötig wird. Dann kommt die wieder dazu. So gesehen ist es ein Wechselspiel von beiden Teilaspekten, mal packst du was Nötiges dazu, mal entfernst du was Unnötiges. Und dann sind wir wieder bei meiner Aussage, dass die Reihenfolge meiner beiden Teilregeln eigentlich doch egal ist ...

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Aber du beginnst doch als Autor nicht damit, erst mal möglichst wenig Regeln zu schaffen und überlegst dir danach, was wirklich nötig ist? Oder doch?

    Selbstverständlich. Das ist doch genau das, was ich ausgesagt habe.

    Danach überlegst du dir, welche Regeln du benötigst, um das ganze umzusetzen.

    Genau. Und die formuliere ich sofort so simpel wie möglich. Es ist sogar so, dass ich den Mechanismus sofort so entwerfe, dass ich ihn mit möglichst einfachen Regeln umsetzen kann. Ansonsten entsteht er erst gar nicht. Genau DAS ist es doch, den Kern eines Spiels zu entwerfen.


    Und daher meine Aussage, dass ich erst simple Regeln designe und dann schaue, was nötig ist um sie evtl. zu verändern.


    Genau das ist auch das, was ein Redakteur ja eben nicht macht. Redakteure gucken erst drauf, wenn diese Sachen alle schon gemacht wurden. Und verändern dann. So etwas "zu schöpfen" ist ja eine ganz andere Herangehensweise.


    Und daher gibt es da absolut eine Gewichtung.


    So, ich will den Thread hier nicht kapern. Bin schon wieder sauer auf mich selbst, dass ich wieder nicht widerstehen konnte und dummerweise was gepostet habe...


  • Bin schon wieder sauer auf mich selbst, dass ich wieder nicht widerstehen konnte und dummerweise was gepostet habe...

    … und ich bin froh, dass du nicht widerstehen konntest. Ich schätze deine Einblicke sehr :)

  • Zitat

    Aber du beginnst doch als Autor nicht damit, erst mal möglichst wenig Regeln zu schaffen und überlegst dir danach, was wirklich nötig ist? Oder doch?

    Die "mechanische" Herangehensweise funktioniert m.E. genau so:

    Erstmal steht der Grundmechanismuss und der kann aus einigen wenigen Regeln bestehen. Dann werden laufend weitere Regeln dazugepackt, die das Spiel "ausschmücken". Das anpassen der Regeln findet natürlich auch während der ganzen Entwicklung statt (weil ev. ein Spielelement abgeändert oder ausgetauscht wird).

    Das Regeln, welche bereits ins Spiel eingearbeitet sind, komplett eliminiert werden passiert aber eher selten (da es ja weitgehende Auswirkung haben kann wenn ein Element komplett aus dem Spiel genommen wird), kann aber vorkommen.


    ode.

    Ach komm doch ein bischen auf Kaperfahrt ;). Nein im Ernst: Dafür ist ein Forum ja da, um seine Meinung zu schreiben... kein Grund sauer zu sein und Thygra ist bestimmt auch nicht sauer...

    -- Man hört nicht auf zu spielen weil man alt wird. Man wird alt, weil man aufhört zu spielen !--

    2 Mal editiert, zuletzt von Freakgeims ()

  • ode.

    Ich finde es gut, dass Du Deine Ansicht hier gepostet hast und somit klar wird, wie unterschiedlich die Herangehensweise eines Autors und eines Redakteurs ist.

    Ich sehe es auch so, dass es einen Unterschied macht, in welcher Reihenfolge die Satzhälften aufgeführt werden!

  • kein Grund sauer zu sein und Thygra ist bestimmt auch nicht sauer...

    Ich bin doch nicht sauer auf Andre. Kommt das so rüber? Ich halte ihn für einen der fähigsten Redakteure der Republik und schätze eine gute Diskussion. Man kann ja auch diskutieren und anderer Ansicht sein. Das heißt ja nicht, dass man dann sofort streitet. Und selbst wenn halte ich selbst Streit für eine gute Sache, solange man das nicht persönlich nimmt.


    Das Hinterfragen anderer Meinungen und das reflektieren darüber ist Grundlage jeder Weiterentwicklung. Das gilt natürlich auch für Spiele.


    Das, was ich nicht mag, ist solche Diskussionen öffentlich zu führen und da konnte ich mich nicht zurückhalten, was mich böse auf mich selbst macht.

  • Das, was ich nicht mag, ist solche Diskussionen öffentlich zu führen […]

    Ich kann das auf der einen Seite nachvollziehen, weil sich im privaten Kreis und erst recht, wenn man sich direkt gegenüber sitzt, viel freier, deutlich einfacher und missverständnisärmer diskutieren lässt. [Außerdem ist’s doch viel schöner, Halsschlagadern anschwellen zu sehen als mit CAPS beworfen zu werden ;) ]

    Auf der anderen Seite sind gerade diese Einblicke von „Profis“¹ Gold wert, vor allem für Laien. Da wäre es schade, wenn solche Diskussionen nicht (auch mal) öffentlich geführt werden. Nicht jeder kann nach Essen, Weilburg etc. fahren und sich entsprechende Symposien oder Vorträge zu Gemüte führen.


    ¹ „Profis“ weil ja längst nicht jeder Autor, Redakteur, Regelschreiber etc. hauptberuflich in dem jeweiligen Job arbeitet.

  • Und die formuliere ich sofort so simpel wie möglich.

    Mit anderen Worten: Du überlegst dir, was für deine Idee nötig ist, und das fasst du dann so knapp wie möglich. Das ist genau die Reihenfolge, in der ich es notiert habe. ;)


    Ich glaube, wir meinen eigentlich genau dasselbe, wir formulieren es nur etwas unterschiedlich. Vermutlich habt ihr meinen Satz anders interpretiert, als er gemeint war. Aber egal.

    Ich finde es gut, dass Du Deine Ansicht hier gepostet hast und somit klar wird, wie unterschiedlich die Herangehensweise eines Autors und eines Redakteurs ist.

    Ich glaube nicht, dass das in diesem Thread klar wird, da hier vermutlich ein Missverständnis vorliegt und ich dasselbe meine wie die Herren Autoren.

    und Thygra ist bestimmt auch nicht sauer...

    Zum einen hatte ich Ode schon direkt selbst so verstanden, dass er auf sich selbst sauer ist, weil er sich ungewollt in eine Forumsdiskussion vertieft. Zum anderen bin ich Ode schon aus Prinzip nicht sauer, weil ich ihn sehr schätze. Und im übrigen vermisse ich seine Beiträge durchaus und bin froh über das, was er hier geschrieben hat.

  • Da wäre es schade, wenn solche Diskussionen nicht (auch mal) öffentlich geführt werden.

    Mir geht es da weniger um die Leute, die bereit sind sinnvoll zu diskutieren...


    Nicht jeder kann nach Essen, Weilburg etc. fahren und sich entsprechende Symposien oder Vorträge zu Gemüte führen.

    Das stimmt. Tue ich aber auch nicht... Also, nicht um mir Vorträge oder so was anzuhören. Aber ich weiß, was du meinst.


    Wenn man mal ein wenig mit ein paar Vorurteilen aufräumen will oder sich ein wenig mit dem Innenleben des Spielebuisness beschäftigen will, dem empfehle ich sehr mal bei diesem Podcast von darkpact und Ben2 reinzuhören. Da kann man mal ein paar Sachen lernen darüber, wie Spiele in Deutschland funktionieren - auch im Vergleich zum Ausland und warum das so ist.

  • Danke. Sofort abonniert. Die Flöten hätten das aber auch gerne mal selbst hier erwähnen dürfen ( darkpact  Ben2 ). Bretterwisser höre und Bens Youtube-Videos schaue ich nur sporadisch, falls es dort mal erwähnt worden sein sollte. (GameInn ist ja leider tot.)

  • Danke. Sofort abonniert. Die Flöten hätten das aber auch gerne mal selbst hier erwähnen dürfen ( darkpact  Ben2 ). Bretterwisser höre und Bens Youtube-Videos schaue ich nur sporadisch, falls es dort mal erwähnt worden sein sollte. (GameInn ist ja leider tot.)

    Ich mache ungern Werbung in Foren oder so. Mich nervt das bei anderen, also mache ich es selbst nicht. Dass es dann weniger hören, nehme ich in Kauf. Skurill? Sicher. Aber ich will nicht Leute unnötig spammen. Übrigens genau WEIL GameInn tot ist, mache ich ja jetzt selbst was. Und jetzt mache ich doch Werbung :D ichbinsderben.podbean.com

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Jo, ichbinsderben.podbean.com hatte ich vorhin dann auch gefunden. Ebenfalls abonniert. Richtig gute deutsche Spielepodcasts sind ja selten, also hast du auf jeden Fall eine Chance verdient ;)

    PS: Pack’s doch einfach in die Signatur, das ist subtil genug und selbst ich mache da „Werbung“ – wenn auch nicht für mich selbst ;)