Retail Apocalypse auch in Deutschland?

  • Retail Apocalypse gilt in den USA als Begriff, der für die Insolvenzen und Filialschließungen im stationären Einzelhandel verwendet wird. Die Faktoren dafür sind vielfältig, die Konkurrenz aus dem Internet ist jedoch sicherlich einer der Hauptfaktoren. Dabei sind mittlerweile auch große Handelsketten mit hunderten von Filialen betroffen. Aktuell betrifft es Toys'R'Us.

    Der Höhepunkt dieser Entwicklung wird in den USA offenbar für dieses Jahr erwartet. Lediglich die Discounter scheinen weiterhin zu expandieren.


    In Deutschland selbst merkt man aktuell wenig von dieser Entwicklung. In der Presse war aktuell nur die Warenhauskette Kaufhof wegen Problemen aufgefallen.

    Grundsätzlich vermute ich, dass langfristig in Deutschland eine ähnliche Entwicklung stattfinden wird.

    Zumindest etablierte Spieleläden scheinen, auch durch Unterstützung der Verlage mit Exklusivtiteln, aktuell weiterhin zu florieren.

    Einige betreiben neben dem stationären Handel mittlerweile auch einen konkurrenzfähigen Onlinehandel.

    Hier hat vor einem halben Jahr sogar ein neuer Spieleladen eröffnet. Offenbar kann hier der stationäre Spielehandel auch vom allgemeinem Boom der Brettspielbranche profitieren.

  • Ich glaube, dass große Teile der USA für dieses Problem anfälliger sind als wir in Deutschland bzw. Europa. Ich bin letztes Jahr mit dem Auto 3 Wochen quer durch Kalifornien gefahren. Man darf nicht vergessen, dass man außerhalb dieser riesigen Städte auch mal 15 Meilen in Kauf nimmt, um mal einen Liter Milch zu kaufen, weil alles einfach so unfuckingfassbar weit auseinander liegt. Da würde ich mir auch 2x überlegen zu einem Händler zu fahren, wenn ich es mir auch liefern lassen kann.


    Ich meine, da gibt es Leute, die arbeiten nur 4 Tage die Woche, weil ihre Arbeitstage durch die weiten Fahrstrecken zu lang sind.

  • In Deutschland selbst merkt man aktuell wenig von dieser Entwicklung.

    Sicher? Außerhalb der großen Metropolen (ich sage mal: ca. halbe Million Einwohner aufwärts) macht doch in den deutschen Innenstädten ein selbständiger Laden nach dem anderen zu. Vom Optiker über den Metzger bis zum Schuhgeschäft. Wenn's noch halbwegs gut läuft, kommt eine Filiale eines multinationalen Konzerns rein. Wenn nicht, dann ein Euroshop oder Handyladen oder ähnliches. Oder die Immobilie steht ewig leer und wird ggf. abgerissen und dann zu teuren Eigentumswohnungen umgestaltet.

  • Bei uns in der Stadt - eine Kleinstadt mit unter 50.000 Einwohnern - sind gerade nordafrikanisch "ausgestattete" Spielotheken und Billigshops wie Tedi und Kick auf dem Vormarsch. Die Innenstadt erkennt man kaum noch wieder. Abends will da keiner mehr hin weil es entweder nichts gibt oder dort nur Gesocks rumläuft. Ich hab mal selbst einen Drogendealer vor der Tür meines Elternhauses festgehalten, der gerade was in unseren Blumenkästen verstecken wollte. Die Polizei hat ihn dann 1 Stunde später unverrichteter Dinge laufen lassen. Als Dank flog dann des Nachts eine Woche später ein 5kg schwerer Randstein durch die Scheibe meines ehemaligen Zimmers und landete auf dem leeren Bett.


    Bei sowas sag ich euch... ich dürfte kein Polizist werden - ich säße wahrscheinlich schneller selbst im Knast als die "Kundschaft"...

  • Ich komme aus Gelsenkirchen - Das sagt alles (aber wenigstens aus dem schöneren, ruhigen Teil) :) Einzelhandel, was ist das? Ist das dieses Primark, wo hier alle hinrennen? :D

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  • [...] nordafrikanisch "ausgestattete" Spielotheken [...]

    Oh ja, ich weiß, was du meinst. Und im Gastronomie-Bereich machen sich parallel dazu die Shisha-Bars breit in einem Maße, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Bei denen und bei so manchem Handy-Laden, in dem man selten Kundschaft sieht, fragt man sich dann auch manchmal, womit die ihr Geld verdienen. Bzw. ob das Ganze nicht eher der Geldwäsche oder anderen nicht ganz legalen Sachen dient.

  • Oh ja, ich weiß, was du meinst. Und im Gastronomie-Bereich machen sich parallel dazu die Shisha-Bars breit in einem Maße, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Bei denen und bei so manchem Handy-Laden, in dem man selten Kundschaft sieht, fragt man sich dann auch manchmal, womit die ihr Geld verdienen. Bzw. ob das Ganze nicht eher der Geldwäsche oder anderen nicht ganz legalen Sachen dient.

    Bisschen viel Polemik für einen Freitag. Du weisst, dass man für Geldwäsche besser viel Kundschaft braucht. Hast du Breaking Bad nicht gesehen... Preise dumpen und sauberes Geld einnehmen und mit schmutzigem die Verluste kompensieren... :) Klingt eher nach Thalia als nach den Handyshops, in denen niemals jemand zu sehen ist.

  • Hmm gerade Internetcafes und Handyreparaturen laufen ganz gut in der Geldwäsche...eben weil man da nicht viele Kunden braucht, sondern einfach die Kunden auch erfinden kann :) Das geht bei einem Laden mit materiellen Gütern nicht...(obwohl wir in der Stadt auch mal einen Eisladen hatten, der sein Eis regelmäßig weggeworfen hat - Weil irgendwas muss so ein materieller Laden ja schon einkaufen und verbrauchen :) )

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  • Ich kaufe das Groß beim Fachhändler online. Geht ja auch. Egal ob Fantasywelt, Spieltraum, AllG4Y usw.

    In unserer Stadt hat der Fachhändler 2012 dicht gemacht. Mittlerweile gibt es nur noch das Hauptgeschäft am Bodensee. Die explodierende Vermehrung der Handy- und Klamottenläden (aus Nahost) gibt es bei uns leider auch. Im Umkreis von 60 Km gibt es bei uns nur Müller, um wieder auf die Spiele zurückzukommen.

    Wo man Online kauft, kann man aber sehr genau lenken. Die Gier nach 'möglichst günstig' ist leider in allen Lebensbereichen auf dem Vormarsch!

  • nomak Wo hat in Saarbrücken denn ein neuer Spieleladen eröffnet? :S


    Zum Thema: Die Innenstädte verkommen oder es reiht sich Kette an Kette, beides ist irgendwie mäßig attraktiv. Hier gibts noch 2 Spieleläden, wovon einer primär Tabletops und LCGs vertreibt und der andere mich irgendwie nicht überzeugen kann. Im ersteren kann man mal Farben und Sleeves mitnehmen, im anderen nehm ich nur selten etwas mit, da mich das Gesamtpaket aus horrenden Preisen und kaum vorhandenem Service/Flair/nennt es wie ihr wollt nicht überzeugt.

  • Elmo es gibt seit November ein Dragonlord Games in St. Ingbert.


    Neues Geschäft für Spiele in der Innenstadt | Wir sind St. Ingbert


    Das ist ja quasi um die Ecke. Es ist natürlich fraglich ob sich das Sortiment von der der Saarbrücker Filiale unterscheidet.

    Ansonsten finde ich die Entwicklung der Geschäfte hier noch recht gut, das mag aber auch am Mangel an Konkurrenz im Umland liegen.


    Off Topic.

    Positive Entwicklung. Es gibt einen neuen Spieletreff in Saarbrücken.


  • In Deutschland kann es Gott, bzw Pegasus, sei Dank nicht soweit kommen. Durch die Fachhandelsaktion sind unsere Warengeschäfte für die nächsten tausend Jahre in Sicherheit! Danke Pegasus!!

  • Was erwarten wir eigentlich beim Einkaufen?

    Was ist der Unterschied zwischen Aldi und Rewe?


    Und sind die ganzen Sonderangebote, Preisnachlässe nicht eigentlich Gift für das Einkaufsverhalten.

    Ich muss mit meinen Geld schon haushalten und sehe mich durchaus nach Angeboten um. Vor Jahren war das noch einfacher, da es weniger Toppreise gab, doch heutzutsge braucht man bei DVDs ein bis zwei Wochen und bei Brettspielen nur ein bis zwei Monate warten und Preise purzeln. Entweder gehen sie danach wieder hoch, oder die Ware wird später noch günstiger verkauft. Preisstabilität sah früher anderes aus.

  • flashGordon Der Unterschied zwischen Aldi und REWE? Keiner? Also, für mich, gefühlt.

    Vielleicht eher die Frage: Wo ist der Unterschied zwischen Aldi, Alnatura, Mohrhof und dem Gemüsestand auf dem Wochenmarkt.

    Von Links nach Rechts wird das Angebot besser, die Qualität und dazu auch die Beratung und eben auch die Preise. (zugegeben, beim Mohrhof - kleiner Bioladen um die Ecke - und dem Gemüsestand ist es vor Allem die Beratung)

    Da aber bei Brettspielen das Produkt 100% identisch ist (anders als beim Lebensmittelkauf) und ich auch keinerlei Beratung benötige, kaufe ich sozusagen beim Aldi der Brettspiele. Oder auch den Aldis. Das Einzige, was mich ins Fachgeschäft führt, ist die sofortige Verfügbarkeit. Und selbst da bin ich immer wieder überrascht (und enttäuscht) das selbst der Games Workshop Laden nicht in der Lage ist, auch nur 90% der Farben vorrätig zu haben. Jedenfalls bezweifle ich, dass innerhalb einer Woche 10 Farben, oder wie viele in dem Kasten gelagert werden können, abverkauft werden...

    Jedenfalls - Angebot und Nachfrage. Bei mir ist die Nachfrage nach Beratung gering, also ist mir auch das Angebot an Beratung egal und fließt in meine Kaufentscheidung (bzw die Wahl meiner Einkaufsmöglichkeiten) nicht ein...

  • flashGordon Wo ist der Unterschied zwischen Aldi, Alnatura, Mohrhof und dem Gemüsestand auf dem Wochenmarkt.

    Von Links nach Rechts wird das Angebot besser, die Qualität und dazu auch die Beratung und eben auch die Preise. (zugegeben, beim Mohrhof - kleiner Bioladen um die Ecke - und dem Gemüsestand ist es vor Allem die Beratung)

    hmm na ja... also wenn die Qualität bei Aldi so unausgesprochen katastrophal wäre, gäbe es vermutlich nicht so viele Läden.

    Die Frage -finde ich- ist eher die, passt die Preissteigerungs-Rate die mit Aldi als Basis 100 gesetzt ist in Relation mit dem (gefühlten) Mehrwert der weiteren Anbieter. ( Erlebnis / Beratung / Zusatzoptionen )


    Kostet der Apfel bei Aldi 100 und auf dem Marktstand 110, und ich zahle die 10 mehr weil ich die Beratung welcher Apfel für das selbst gemachte Mus als +10 bewerte, passt der Mehrwert.


    Leider muss man es heute aber auch erleben, dass (im "Fach"handel) die Beratung nicht immer eine 10 mehr wert ist. Gute Verkäufer sind seltener geworden, mal vom Apfel zur Kleidung wechselnd : Wie oft ich schon erlebt habe, dass eine Verkäuferin zu meiner Frau sagte die Jeans ständ ihr total toll, echt super, und ich deutete auf den sowas von gar nicht sitzenden schlabberigen Gesäßbereich. Die Hose, nicht der Inhalt ;)

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