Warum ist die Preisangabe im Marktplatz Pflicht?

    • Offizieller Beitrag

    [Mod] aus Komplette Sammlung kaufen / verkaufen

    [Admin]

    Nach meinem Verständnis darf ich bei Unknown nur verkaufen, wenn ich einen Preis nenne. Und genau das möchte ich eigentlich nicht ...

    Das ist korrekt. Aber niemand zwingt dich, einen realistischen Preis anzugeben. Man sollte halt nur deutlich auf die Verhandlungsbereitschaft und die Angebotsfunktion hinweisen ;)

  • Aber niemand zwingt dich, einen realistischen Preis anzugeben. Man sollte halt nur deutlich auf die Verhandlungsbereitschaft und die Angebotsfunktion hinweisen

    Also könnte ich theoretisch auch an jedes kleine Kartenspiel 100 Euro schreiben und darunter vermerken, dass das nicht mein wirklicher Wunschpreis ist, sondern dass ich gerne Angebote hätte, weil ich nicht weiß, was das Spiel wert ist?

    Wozu dann überhaupt der Zwang, einen Preis anzugeben?

    • Offizieller Beitrag

    Also könnte ich theoretisch auch an jedes kleine Kartenspiel 100 Euro schreiben […]?

    Ja, könntest du. Allerdings führt das erfahrungsgemäß zu deutlich weniger Interesse bei potentiellen Käufern und langwierigeren Preisverhandlungen als bei einem halbwegs realistischen Preisvorschlag. Außerdem kostet die Kommunikation im Endeffekt mehr Zeit, als sich vorher Gedanken über einen sinnvollen Preis zu machen. Um diese Gedanken kommst du spätestens bei dem ersten Angebot sowieso nicht herum – es sei denn, du verkauftest gerne unter Wert oder hättest Glück mit dem Kaufinteressenten. [Ich würde in einem solchen Fall erst mal ein Angebot deutlich unter meiner Schmerzgrenze unterbreiten.]


    Wozu dann überhaupt der Zwang, einen Preis anzugeben?

    Weil’s Sankt Peter und mich schon immer genervt hat, Verkäufer nach einer Preisvorstellung fragen zu müssen, obwohl die meisten eine recht konkrete haben … Da lag es nahe, wenigstens in unserer Einflusssphäre für etwas Besserung zu sorgen. Außerdem sind Verkäufer so eben gezwungen sich wenigstens ein paar Gedanken zu machen, was die Abwicklung des Handels beschleunigt.


    Am schlimmsten fand ich immer Verkäufer, die keinen Preis angaben, auf Nachfrage dann ein Angebot wollten und auf das Angebot mit „das ist mir aber zu wenig, ich hatte mir x vorgestellt“ reagierten. Eine weitere Antwort meinerseits blieb in solchen Fällen regelmäßig aus.

  • Ich finde es eigentlich nicht so schlimm, dass ich hier Preise ranschreiben muss.

    Schlimmer finde ich, dass ich keine Liste einstellen darf. Das ist nämlich ziemlich komfortabel auf Dauer.

    Sowohl für den Verkäufer, als auch für die potenziellen Käufer.

    Thygra ich habe in letzter Zeit nur Spiele hier und bei spielen.de Angeboten. Mal abgesehen von angeblich unterschiedlichen Zielgruppen etc. war die Erfolgsquote bei spielen.de viel viel größer (bei identischen Preisen).


    yzemaze das Löschen der Marktplatzeinträge ist wieder deaktiviert ? Das finde ich auch nicht Benutzerfreundlich.

    • Offizieller Beitrag
  • Nupsi:

    Zitat

    Mal abgesehen von angeblich unterschiedlichen Zielgruppen etc. war die Erfolgsquote bei spielen.de viel viel größer (bei identischen Preisen).

    Mal abgesehen davon, dass ich noch nie auf spielen.de war (und bei der Domain eher nicht an Brettspiele denken würde), ist die unterschiedliche Erfolgsquote nicht Beweis für die Unterschiede der Zielgruppen?

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Thygra Das kauf ich dir nicht ab, dass du den Wert eines Spieles nicht kennst. Ehrlich, auch wenn es dich nicht interessiert, was ein Ami für ein Spiel aufruft, kann man über BGG zumindest auf den ersten Blick mal eine Vorstellung bekommen. Es ist aber auch egal ob ich dir das abkaufe oder nicht :P.


    Nupsi

    Wenn ich mir anschaue wie bei Spielen.de manche Vollpfosten ihre "tollen Listen" pflegen könnte ich kotzen. Sorry aber das muss ich wirklich so deutlich sagen. "Biete diverse Spiele" oder ähnliches lautet dann der Titel, dahinter verbergen sich dann zwischen 5 und 100 Spiele, oft der größte Mist. Das wäre ja nicht mal so schlimm aber die Threads poppen ja regelmäßig oben auf, oft noch mit dem Hinweis "Liste aktualisiert". Wurde denn nun weiterer Mist dazugeschustert, wurde Mist entfernt oder wurde gar ein interessantes Spiel hinzugefügt? Und so ackert man dann man dann regelmäßig diese tollen Listen ab.


    Da lobe ich mir doch das dedizierte Anbieten eines bestimmten Spiels oder Spielepaket, wie es hier betrieben wird.


    yzemaze Volle Zustimmung warum eine Preisangabe hier Pflicht ist. Für "schauen wir mal wie viel geboten wird" gibt's eBay.


    MfG

    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

    Einmal editiert, zuletzt von fleXfuX () aus folgendem Grund: aus Bitte diverse Spiele -> Biete diverse Spiele

  • Ich bin auch gerade am überlegen, ein Spiel ohne Preisangabe zu verkaufen.


    Das Problem ist, dass das Spiel einigermaßen begehrt ist aber im Handel nicht mehr zu kaufen ist.


    Was mach ich jetzt? Ich habe keine Ahnung, was das Spiel für einen "Wert" hat.

    Setz ich es für "zu wenig" rein, freut sich der schnellste Käufer und verkauft es später woanders für deutlich mehr.

    Verlange ich "zu viel", meldet sich niemand.


    Manchmal ist es einfach schwer, einen Preis festzulegen und so bekäme man in etwa raus, was der "Markt" aktuell her gibt.


    Ich gebe euch natürlich recht, wenn man schon vorher klare Preisvorstellungen hat, sollten diese auch angegeben werden.

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich ohne Preisangabe einstelle, dann bekomme ich viele Mails mit der Frage, was ich für das Spiel haben möchte. Und ich bekomme viele Mails, die für ein 50+€ Spiel maximal 20 inkl. Versand anbieten. Bringt also gar nichts, wieder noch mehr Arbeit.


    Einmal editiert, zuletzt von Nupsi ()

  • Setz ich es für "zu wenig" rein, freut sich der schnellste Käufer und verkauft es später woanders für deutlich mehr.

    Verlange ich "zu viel", meldet sich niemand.

    Setze den Preis hoch an und warte auf Angebote.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Ich stelle mir vor, der Erfinder bon eBay wollte irgendwas verkaufen und wußte nicht, was er dafür verlangen könnte.

    „Hm, wie wäre es mit einer Plattform, bei der das Zweithöchste Gebot den Wert festlegt?“

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe auch kein Problem damit, einen Preis festzulegen. Oftmals stelle ich bei BGG ein Spiel, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob ich es behalten will, zu einem Preis ein, bei dem ich sage: OK, bei DEM Preis würde ich es halt sofort verkaufen und mir ein Wunschspiel davon holen.

    Das sind oft Spiele, die ich mir günstig gekauft habe, weil ich neugierig drauf war und es mal gespielt haben wollte, aber dann doch unschlüssig bin, ob es nun der Weisheit letzter Schluss ist...


    Da der Geekmarket keine zeitliche Begrenzung kennt, kann ich sie Spiele da also auch Jahre stehen haben und manchmal kauft dann überraschend jemand das Spiel. Das freut mich dann.


    Bei Facebook dagegen ruft das Anschreiben eines Preises sofort die Preispolizei auf den Plan mit Sätzen wie: Achtung, in 30 Jahren kommt ein Reprint! oder: Kauf lieber xyz, das ist besser!

    Weshalb ich bei FB mittlerweile bei Marktplatz Angeboten die Kommentare deaktiviert habe... ?

  • Was mach ich jetzt? Ich habe keine Ahnung, was das Spiel für einen "Wert" hat.

    Setz ich es für "zu wenig" rein, freut sich der schnellste Käufer und verkauft es später woanders für deutlich mehr.

    Verlange ich "zu viel", meldet sich niemand.

    1) Preisrecherche ist gat nicht schwer: Ebay / erweiterte Suche / verkaufte Artikel + BGG / <Spiel> / market / price history


    2) Wenn du etwas hier mit "VHB x" anbietest, dann kannst du selbst entscheiden, welchem Interessenten du wieviel entgegenkommen möchtest. Die regelmäßigen Schreiberlinge hier kann man aufgrund ihrer Beiträge schon etwas einschätzen, u.a. darin, ob das Spiel sie wirklich interessiert oder ob da ein "ich will damit Geld verdienen" im Vordergrund steht. Wenn du diese Flexibilität, verschiedenen Leuten ggf auch unterschiedlich weit entgegen zu kommen, nicht hast, dann stell's lieber gleich bei Ebay ein.



    Ich stelle mir vor, der Erfinder bon eBay wollte irgendwas verkaufen und wußte nicht, was er dafür verlangen könnte.

    „Hm, wie wäre es mit einer Plattform, bei der das Zweithöchste Gebot den Wert festlegt?“

    Mögliche Antwort: "Klar, die Vickrey-Auktion ist eine theoretisch gut begründete Lösung für solche Fälle!" :)

  • Danke erstmal für die Antworten.

    Ich werde mal etwas konkreter:


    Ich habe mir vor einiger Zeit alle Erweiterungen für Battlestar Galactica gekauft. Leider bin ich nie dazu gekommen, das Spiel zu Hause zu spielen und deshalb überlege ich jetzt, die Erweiterungen zu verkaufen.


    Als Beispiel jetzt die Götterdämmerung-Erweiterung:

    Bei ebay find ich: nichts. Wurde scheinbar noch nie verkauft dort

    Bei bgg ist das letzte mit einem Euro-Betrag vor einem Jahr verkauft worden - auf italienisch.


    Ich bekomme also keine Anhaltspunkte.


    Aber nochmal: Das ist sicherlich ein Spezialfall und eben nicht die Regel.

    Ich hoffe auch immer auf eine Preisvorstellung, ansonsten schreibe ich den Verkäufer in der Regel gar nicht erst an.

    • Offizieller Beitrag

    DocZarius

    Dein Glück, im Marktplatz hier sucht jemand die Erweiterungen... und wird dir sicher sagen können, wieviel er bezahlen möchte.

    Das hilft ihm ja nicht weiter! Wenn derjenige sagt: 10€!

    Dann stellt sich die Frage: ist das der Marktpreis? Oder kann ich mehr verlangen? Aber wieder die Frage: Wie viel?!


    Am Ende läuft diese Problematik doch darauf hinaus, dass Gewinnmaximierung das Ziel ist - und nicht eigene Zufriedenheit. Wäre letzteres der Fall, dann würde ich mir sagen: Hm, mit 50€ wäre ich glücklich. Verkaufe ich das dann, dann ist es mir ja eigentlich egal, ob der Käufer auch 75€ bezahlt HÄTTE - ich bin zufrieden. Und genauso der Käufer. Umgekehrt kann ich aber als Käufer auch sagen: Wenn ich 50€ bezahle, dann bin ich zufrieden. Dass der Verkäufer aber auch bereit wäre mit 25€ zu verkaufen - kann dem Käufer ja eigentlich egal sein - er ist ja zufrieden.

  • Es geht mir persönlich nicht um die Gewinnmaximierung.

    Aber nehmen wir das Beispiel von [Tom]:

    Wenn es genau so abläufen würde, hätte ich nichts dagegen. Ich kann auch auf ein paar Euro "verzichten", wenn der andere das Spiel zum selber spielen sucht und der Preis in Ordnung ist.

    Aber nehmen wir jetzt an, derjenige kauft es mir für 50€ ab, und verkauft es eine Woche später woanders für 100€. DAS würde mich ärgern. Und ist auch so schon passiert.

    Deswegen finde ich es schwer einen Preis für mich selbst zu finden, mit dem ich "zufrieden" wäre, wenn ich keinerlei Vergleich habe,

    • Offizieller Beitrag

    Aber nehmen wir jetzt an, derjenige kauft es mir für 50€ ab, und verkauft es eine Woche später woanders für 100€. DAS würde mich ärgern. Und ist auch so schon passiert.

    Wieso?

    Ganz ehrlich: Wieso ist es für Dich wichtig, was damit passiert?

    Ich habe diese Argumentationen schon bei Kritikern eines MathTrades gehört, nach dem Motto: Durch den Ringtausch KÖNNTE es sein, dass der, der mein 100€-Spiel bekommt dafür nur ein 50€ Spiel weggibt. Und dagegen meine Frage: Wieso? DU hast doch für dein 100€ Spiel das bekommen, was Du haben wolltest.


    Wenn ich Dir jetzt Deine BSG-Erweiterung abkaufe und schön ins Regal lege, damit sie NOCH mehr Wert sein wird - stört Dich das?

  • Ganz ehrlich: Wieso ist es für Dich wichtig, was damit passiert?

    ...

    Wenn ich Dir jetzt Deine BSG-Erweiterung abkaufe und schön ins Regal lege, damit sie NOCH mehr Wert sein wird - stört Dich das?

    Die Frage habe ich mir auch schon oft gestellt.

    Genau so hat es mich wahnsinnig gestört, als es die Small World Designer Edition gab, diese nach drei Minuten ausverkauft war und fünf Minuten später bereits einige Exemplare für den fünffachen Preis auf bgg standen.


    Für mich sind Spiele eben eine Leidenschaft und ein Hobby. Und ich finde es einfach schade und ja, es stört mich, wenn andere damit Geld machen.


    Und nein, wenn du auf höhere Preise spekulierst, stört mich das nicht.


    Helmut R. Ich weiß nicht, wie gut sich der Preis für eine deutsche und eine englische Ausgabe da vergleichen lassen.

    Bin damals über Descent 1 in diesen Preiswahnsinn mit OOP-Erweiterungen gekommen, habe ihn aber die letzten Jahre nicht wirklich verfolgt, weil ich fast immer alles gleich kaufe. :|

  • Für mich sind Spiele eben eine Leidenschaft und ein Hobby. Und ich finde es einfach schade und ja, es stört mich, wenn andere damit Geld machen.

    gäbe es keine Leute die sich beruflich mit Spielen beschäftigen gäbe es kaum neue Spiele

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich glaube du hast mich falsch verstanden oder ich habe mich falsch ausgedrückt.


    Natürlich sollen Designer, Graphiker etc. möglichst viel Geld mit Spielen verdienen. Ich gebe genug Geld bei ks für Spiele aus.


    Mir geht es es darum, dass Leute ein Spiel so günstig wie möglich kaufen (und es so vielleicht anderen Interessierten wegnehmen, die das Spiel wirklich zum spielen kaufen wollen) um es dann gewinnbringend an den nächsten zu verkaufen.

    Also Leute, für die Spiele nur Handelsgut sind. Das nervt mich.

  • Oh je, sich von sowas nerven zu lassen, ist eine gute Anleitung zum unglücklich werden. :)

    Er/sie ist halt dann einfach ein besserer Verkäufer, was soll's? Oder die Person ist ein Student mit mehr Zeit und weniger Geld als Du. Ist doch alles kein Beinbruch. Dafür kannst Du eben irgend etwas anderes besser. :)

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

    • Offizieller Beitrag

    Noch ein Grund für die Preisangabe: Der Ankereffekt (via lawblog: Darf ein Anwalt eine Strafe für seinen Mandanten fordern?).

    Ankereffekt (engl. anchoring effect) ist ein Begriff aus der Kognitionspsychologie für die Tatsache, dass Menschen bei bewusst gewählten Zahlenwerten von momentan vorhandenen Umgebungsinformationen beeinflusst werden, ohne dass ihnen dieser Einfluss bewusst wird. Die Umgebungsinformationen haben Einfluss selbst dann, wenn sie für die Entscheidung eigentlich irrelevant sind. Es handelt sich also um einen Effekt, bei dem sich das Urteil an einem willkürlichen „Anker“ orientiert. Die Folge ist eine systematische Verzerrung in Richtung des Ankers.