Trump

  • [Mod] aus Probleme und Risiken bei Spiele-Produktion im Ausland


    [OT]

    Dann kann ja Herr Trump das erste Mal etwas vernünftiges beschließen

    Dass Herr Trump nicht gerade das hellste Licht ist, das jemals im Weißen Haus geglüht hat, darüber braucht man sich definitiv nicht streiten. Aber man sollte sich auch nicht von der teils erschreckenden Einseitigkeit der Berichterstattung über die USA hier in Deutschland blenden lassen.

  • [OT]

    Dann kann ja Herr Trump das erste Mal etwas vernünftiges beschließen

    Dass Herr Trump nicht gerade das hellste Licht ist, das jemals im Weißen Haus geglüht hat, darüber braucht man sich definitiv nicht streiten. Aber man sollte sich auch nicht von der teils erschreckenden Einseitigkeit der Berichterstattung über die USA hier in Deutschland blenden lassen.

    ... man muss einfach nur seine Twitter-Nachrichten lesen :undecided:...

  • [Blockierte Grafik: https://imagesvc.timeincapp.co…trumpstorm.jpg&w=700&q=85]

    Nothing to See Here, Feb. 27, 2017 Stormy, April, 23, 2018, Illustrations by Tim O'Brien for TIME


    The Story Behind TIME's 'Stormy' Donald Trump Cover

  • Dieser Idiot bekommt leider zuviel mediale Aufmerksamkeit. Wenn wir als Deutsche mal soweit sind, dass wir so etwas an die Spitze unseres Staates wählen werde ich mich ausbürgern lassen und kein Fuß mehr auf deutschen Boden setzen.

    Da das aber nahezu unwahrscheinlich ist, bin ich froh hier zu leben und unsere Berichterstattung zu genießen MetalPirate. Es mag einseitig sein, dass diese Einseitig ist aber vielleicht resultiert es auch aus der Einfältigkeit Trumps über den berichtet wird.


    Dieses Thema gehört allerdings in einen Sperrbereich :lachwein:


    MfG

    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • fleXfuX : Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin alles andere als ein Anhänger von diesem intellektuell herausgeforderten Präsidenten. Aber so wie Spiegel Online & Co andauernd nach dem Motto "unsere tägliche Trump-Aufregung gib uns heute" berichten, so wie dort Trump wahlweise als größter Idiot aller Zeit oder größter Verbrecher aller Zeiten präsentiert wird, da fragt man sich doch nur noch ständig, warum da nicht schon längst ein Impeachment-Verfahren läuft und wie es sein kann, dass die Hälfte der Amis den immer noch gut findet. Man versteht die Welt nicht mehr. Das ist nicht gut, das bringt einem nichts. Es ist immer gut, auch die andere Seiten und ihre Positionen verstehen zu wollen. Das gelingt nicht immer, aber man muss es zumindest wollen. Nur dann kann man sich ein differenziertes Urteil erlauben. Den Präsidenten der Führungsmacht der Westlichen Welt bzw der NATO können wir Deutsche uns nicht aussuchen, aber irgendwie damit klar kommen müssen wir dann schon noch, denn die Politik der USA ist auch für uns in Deutschland nun mal nicht komplett irrelevant.

  • Und es sind afaik die niedrigsten approval-Werte, die ein US-Präsident je hatte.

    Impeachment braucht gewisse Voraussetzungen. Mal sehen ob Mueller die Beweise zusammenbringt.


    Ich lese regelmäßig in US-Medien und Foren. Ehrlich gesagt wird hierzulande über Trump noch ziemlich harmlos und objektiv berichtet.

    I wish I had a friend like me

  • MetalPirate

    Ich kann mir keine Seite, neben der "gegen Trump Seite" vorstellen die ich da verstehen möchte.

    Durch das ständige aufzeigen wie er regiert, bzw. das ständige erwähnen seiner Twitternachrichten gibt ihm die Bühne der er braucht. Würde man einfach die Berichterstattung auf das nötigste reduzieren wäre allen geholfen. Auf der anderen Seite kann man natürlich Twitterbotschaften von diesem Typ in denen er über Raketen redet als hätte er das nächste PowerUp beim Ballerspiel erhalten nicht unter den Teppich kehren. Schade eigentlich.

    Ich bin wirklich ein Befürworter einer klaren und einfachen Sprache bei der Ton nicht immer im Vordergrund stehen muss. Das kann man ihm vielleicht noch teilweise zu gute halten. Auf der anderen Seite lässt er jegliches Ernsthaftigkeit vermissen.


    Und ob der Frust bei den Wählern solch einen Staatsführer rechtfertigt möchte ich bezweifeln.


    MfG

    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Ich finde die offenen Angriffe und Kritiken - auch in der Schärfe - ja gar nicht mal falsch und verwerflich. Mich nerven aber diese kleinen Spitzen und Halb- und Nebensätze in denen unsachlich draufgehauen wird. Man täte gut daran dies den pol. Kommentaren zu überlassen und nicht in "normalen" Nachrichten von sich zu geben, die mich möglichst wertfrei über das Tagesgeschehen informieren sollen. Eine Wertung braucht es da nicht.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Umfragewerte sind nicht wirklich wichtig. Das nächste, was wirklich zählt, sind die Midterm-Wahlen im nächsten November, und da insbesondere wie sich die Wiederwahl-willigen Abgeordneten, Senatoren und Gouverneure der Republikaner zu Trump stellen. Für Trump wird's dann (und wie ich denke: nur dann) gefährlich, wenn da eine nennenswerte Absetzbewegung in Gang kommt.


    Trump wird von der eigenen Partei gekippt oder gar nicht. Ansonsten regiert der seine 4 Jahre, und wenn's dumm läuft auch 8. Ja, richtig, ich würde auch eine Wiederwahl von Trump nicht ausschließen wollen. Den "der gewinnt eh nicht"-Fehler aus 2016 braucht man nicht unbedingt krampfhaft zu wiederholen. Daraus lernen wäre IMHO sinnvoller. Die hier in Deutschland vorherrschende Darstellung von Trump als Vollidiot geht aber leider genau in die Richtung, Trump komplett zu unterschätzen, und das halte ich für einen Fehler, trotz aller noch so bekloppten Tweets, die zum großen Teil einfach nur das sind, was seine Wähler hören wollen.



    fleXfuX : Du machst genau den skizzierten Fehler, Trump-Tweets für die Ankündigung realen politischen Handelns zu halten. Sind einfach nicht, waren sie nie, werden sie nie sein. Ja, ignorieren und fertig! Das ist der richtige Umgang damit! Was soll Trump denn noch twittern, wenn nichtmal die Ankündigungen im Stile von "Syrien und Russland, die Raketen kommen!" (ohne tatsächliches konkretes Handeln in dieser Richtung!) für ein Nachdenken sorgen, ob man in der heutigen Medienlandschaft Twitter-Nachrichten ans Massenpublikum wirklich gleichsetzen sollte mit Ankündigungen an andere Staatenlenker auf internationalen Konferenzen? Es gibt eine Medienwelt und eine reale Welt, beides braucht spezielle Vorgehensweisen, und Trump (bzw. die Strippenzieher hinter ihm) haben das besser begriffen als viele andere Politiker.

  • MetalPirate

    fleXfuX : Du machst genau den skizzierten Fehler, Trump-Tweets für die Ankündigung realen politischen Handelns zu halten. Sind einfach nicht, waren sie nie, werden sie nie sein.

    Käse - eigentlich ist es sogar eine dummdreiste Unterstellung!

    Ich halte das natürlich nicht für reale Politik ABER es ändert eben den Umgang mit Politik. Wenn suggeriert wird, dass 160 Zeichen reichen um zu regieren, sind einfältige Menschen die Beute dieser Machenschaften. Das ist das eigentliche Übel.


    MfG

    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Wenn suggeriert wird, dass 160 Zeichen reichen um zu regieren, sind einfältige Menschen die Beute dieser Machenschaften.

    Ja. Leider.


    Aber ist dann Trump bzw. seine geistigen Fähigkeiten das wahre Problem hier? Oder nicht eher eine Gesellschaft, die fordert, dass alles in 160 Zeichen zusammenfassbar sein muss? Eine Gesellschaft, in der niemand mehr Links zu Originalquellen will, sondern vorgekaute Zusammenfassungen, die am besten bitteschön der eigenen Meinung entsprechen sollen, denn was nicht in den Kram passt, wird diffamiert. Wo einem soziale Medien in Filterblasen nur noch Nachrichten präsentieren, die man hören will. Denn selbst nachdenken ist ja anstrengend.


    Jeder möge sich diese Frage beantworten ... und dann bitte daran denken, wenn hier im Forum das nächste Mal zu lesen ist: "Bei Brettspiel-Review will ich keine 'Wall of Text', ich lese erst die Zusammenfassung, am liebsten will ich nur eine Note zwischen 1 und 10, und nur wenn alles bis dahin meinem Geschmack entspricht, dann lese ich den Rest." Oder bitte auch daran denken, wenn drei Leute irgendwas gelobt (bzw. zerpflückt) haben und ein vierter traut sich dann, eine gegenteilige Meinung zu haben ... und wird sofort von der Mehrheit dann mit einzelnen herausgerissenen Zitaten angegangen und in die Defensive gedrückt. Das sind dann die Stellen, wo jeder Einzelne aktiv für differenzierte und nicht ganz so platte Antworten aufstehen und kämpfen kann.

  • Mit einer der Punkte, warum sich DT für die Präsidentschaftswahl durchsetzen konnte,

    könnte der ständig publizierte Wille sein, etwas verändern zu wollen, ganz gleich in

    welchem Thema er sich bewegt und völlig frei davon, ob das wirklich gut oder schlecht ist.


    Ich bin kein Freund von DT; aber wir alle wissen, dass es auch in Deutschland viele Punkte gibt,

    die überfällig sind, neu gestaltet zu werden.

  • Es ist erstaunlich wie sauer vielen der Stil von Donald Trump aufstößt, dass Hillary Clinton, oder gar ein anderer Republikaner, eine ähnliche ,für europäische Verhältnisse unangenehme Politik gemacht hätten sollte einem klar sein. Das wäre halt nur alles viel subtiler von Statten gegangen. Ich sag nur, Freunde hört man nicht ab.

    Der Drohnenkrieg ist auch keine Erfindung von Trump, und es scheint auch nicht so,als hätte er Lust die USA in weitere Konflikte zu führen, das effektive Handeln steht hier im klaren Gegensatz zu seinen verbalen Entgleisungen.

    Die USA war auch vor Trump nur da verlässlich,wo es um eigene Interessen ging. Man hat seit Ende des kalten Krieges versäumt, eine stabile Weltordnung abseits der Nato und der Schutzmacht USA zu etablieren. Trump macht hier nur deutlich,wie notwendig ein solches System wäre. Ich rede hier nicht von Aufrüstung, sondern von zivilen Projekten die zur Stabilisierung beitragen, weit bevor Konflikte eskalieren. Weiß eigentlich noch wer was die OSZE ist, und was sie macht? Verschenkte Chancen ...

  • Trumps Twitter-Beiträge haben generell nur ein einziges Ziel: positive Selbstdarstellung. Der Mann betreibt auf Twitter einfach nur Eigen-Marketing. Weil er das für sein Ego braucht.


    Ich fand die heute durch die Nachrichten wabernden ersten Auszüge aus dem Buch von Ex-FBI-Chef Comey recht interessant. Da scheint sich zu bestätigen, dass unser aller Bild von Trump nicht falsch ist.

  • Natürlich ist es nicht falsch. Kann jeder mit gesunder politischer Bildung sehen.

    Manchmal ist er wie ein kleiner Junge, manchmal wie ein bauernschlauer Kaufmann (nicht Politiker). Aber es sieht so aus, als ob er den Kläffer aus Nordkorea ganz gut gebändigt hat :/

  • Ich fand die heute durch die Nachrichten wabernden ersten Auszüge aus dem Buch von Ex-FBI-Chef Comey recht interessant. Da scheint sich zu bestätigen, dass unser aller Bild von Trump nicht falsch ist.

    Ich befürchte, dass "unser aller Bild" von ihm falsch, weil trotz allem noch zu positiv ist. Die Abgründe, die sich dort aufzutun scheinen, sind zu verstörend, als dass ein (verhältnismäßig) normal tickender Mensch es so einfach glauben kann.

    I wish I had a friend like me

  • Aber es sieht so aus, als ob er den Kläffer aus Nordkorea ganz gut gebändigt hat

    Abwarten ...

    Klick mich!

    ;)

    Ich befürchte, dass "unser aller Bild" von ihm falsch, weil trotz allem noch zu positiv ist.

    Ganz sicher nicht. Das ist absolut unmöglich. ;)

  • Umfragewerte sind nicht wirklich wichtig. Das nächste, was wirklich zählt, sind die Midterm-Wahlen im nächsten November, und da insbesondere wie sich die Wiederwahl-willigen Abgeordneten, Senatoren und Gouverneure der Republikaner zu Trump stellen. Für Trump wird's dann (und wie ich denke: nur dann) gefährlich, wenn da eine nennenswerte Absetzbewegung in Gang kommt.

    naja, dass Paul Ryan nicht mehr antritt könnte in der Hinsicht schon ein Anfang sein.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • China dazu gebracht die Sanktionen gegen Nordkorea umzusetzen (Nordkorea: China setzt neue Sanktionen um - SPIEGEL ONLINE), Nord- und Südkorea reden wieder miteinander (Nordkorea und Südkorea vereinbaren Gespräche) und Nordkorea ist bereit über sein Atomprogramm zu reden (Nordkorea bekräftigt Absicht zur Abrüstung | Aktuell Welt | DW | 08.04.2018).

    Ich bin mit Sicherheit kein Fan von Trump, aber seine Regierung hat bisher mehr bewegt als ihre zwei Vorgänger. Sieht mir nicht nach Verlierer aus. Trump zieht außenpolitisch klare Linien und setzt die auch durch. Ich kann seinen Stil nicht gutheißen, aber eine klare Linie gegen Diktatoren und Feinde des Westens ist das was der Regierung Obama und größtenteils auch Bush gefehlt hat. Innenpoltisch und als Person ist der Mann natürlich eine Katastrophe.

  • derblaueClaus : Glaubst du ernsthaft, dass Trump dafür verantwortlich ist, dass Nordkorea und Südkorea wieder miteinander reden etc.? Meinst du etwa, Kim Jong-un fühlt sich durch Trumps Aufmerksamkeit so gebauchpinselt, dass er sich nun gönnerhaft zu Gesprächen herablässt? Oder wie leitest du den Zusammenhang her?


    Aus meiner Sicht war das alles von vornherein von Kim Jong-un geplant. Man macht 2 Schritte vorwärts (Atomtests etc.), um danach 1 Schritt rückwärts positiv verkaufen zu können, vereinfacht gesagt. Das wäre ohne Trumps Twitter-Tiraden über Nordkorea alles genauso passiert aus meiner Sicht.

  • Meinst du etwa, Kim Jong-un fühlt sich durch Trumps Aufmerksamkeit so gebauchpinselt, dass er sich nun gönnerhaft zu Gesprächen herablässt?

    Er fühlt sich durch Trumps Unberechenbarkeit bedroht (und wäre auch dumm, wenn er es nicht täte). Es ist kein Zufall, dass er sich jetzt plötzlich zahmer verhält.

    Innenpolitisch und als Person ist der Mann natürlich eine Katastrophe.

    Bei "als Person" würde ich Dir zustimmen. Was er bisher an konkreter Innenpolitik umgesetzt hat, finde ich gar nicht so schlimm. Steuersenkungen waren überfällig und die Grenze nach Mexiko besser zu schützen wäre schon die Pflicht der vorherigen Präsidenten gewesen. Dann wäre zB das Drogenproblem nicht derartig eskaliert.

  • Trump sitzt an den Hebeln der größten Kriegsmaschinerie der Gegenwart. Das finde ich schon beunruhigend. Ich halte es für durchaus möglich, dass wir durch schiere Inkompetenz, kombiniert mit Alphamännchen-Gebaren insbesondere seitens Trump, quasi eher aus Versehen in eine Eskalationsspirale geraten könnten, die niemand mehr stoppen wird, beispielsweise in Bezug auf Syrien und Nordkorea, insbesondere nun, da er einen Kriegstreiber wie John Bolton an seiner Seite hat.


    A propos: Ich kann mich noch sehr gut an die Bande mit Bush, Cheney, Rumsfeld und Co. erinnern. Von daher können wir andererseits vielleicht sogar noch froh sein, dass die Regierung Trump bislang eher mit Unfähigkeit Schlagzeilen machte -- zumindest auf kurze/mittlere Sicht betrachtet.


    Abgesehen davon sehe ich das so: Wir als Menschheit auf der Erde haben eine RIESIGE Menge an Problemen, die wir -- wenn überhaupt! -- nur dann lösen können, wenn die USA dabei sind. Insofern wäre jeder republikanische Präsident ein Rückschlag für uns alle gewesen. Man stelle sich mal vor, wie weit wir z.B. in Bezug auf die Erdwärmung heute schon sein könnten, wenn Al Gore anno 2000 Präsident geworden wäre...

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bierbart () aus folgendem Grund: so ist besser

  • Ganz sicher erwarte ich keine Wunder von ihnen. Obama kann man sehr viele Dinge vorwerfen. Aber - auch der Präsident der USA hat keine Vollmacht und kann im Regelfall nicht einfach ein Gesetz beschließen. Er wurde von den Republikanern in rekordartigem Maße in dem was er "tun" WOLLTE blockiert (GOP obstructionism).

    I wish I had a friend like me

  • derblaueClaus : Glaubst du ernsthaft, dass Trump dafür verantwortlich ist, dass Nordkorea und Südkorea wieder miteinander reden etc.? Meinst du etwa, Kim Jong-un fühlt sich durch Trumps Aufmerksamkeit so gebauchpinselt, dass er sich nun gönnerhaft zu Gesprächen herablässt? Oder wie leitest du den Zusammenhang her?


    Aus meiner Sicht war das alles von vornherein von Kim Jong-un geplant. Man macht 2 Schritte vorwärts (Atomtests etc.), um danach 1 Schritt rückwärts positiv verkaufen zu können, vereinfacht gesagt. Das wäre ohne Trumps Twitter-Tiraden über Nordkorea alles genauso passiert aus meiner Sicht.

    Warum dann erst jetzt und nicht schon vor 5 Jahren? Klar gibt es andere Faktoren, du wirst so gut wie niemals einen einzigen Grund finden, warum in internationalen Beziehungen etwas so passiert und nicht anders. Hier zum Beispiel einen südkoreanischen Präsidenten, der bereit ist ernsthaft mit dem Norden zu verhandeln. Aber Trumps Erfolge mit "das wäre sowieso alles passiert" abzutun ist zu simpel. Das große Unverständnis für den Zusammenhang entspringt der deutschen Bequemlichkeit in der man sich spätestens seit der Friedensbewegung eingerichtet hat: Drohen mit Waffengewalt führt zu einer Eskalationsspirale, aus der man nicht mehr herauskommt. Das ist natürlich Unsinn, solche Dinge muss man von Konflikt zu Konflikt betrachten. Und manchmal führt eine nachgiebige Haltung und drohen mit Waffengewalt tatsächlich zu diplomatischer Bewegung. Einfach weil die Gegenseite auch viel zu verlieren hat. Und genau das ist hier passiert. Entweder aus tatsächlicher Angst vor einem amerikanischen Waffengang. Oder, was wahrscheinlicher ist, weil die Chinesen mit Sanktionen Druck aufgebaut haben. Und das muss man ganz klar der Regierung Trump zurechnen.

    Ganz sicher erwarte ich keine Wunder von ihnen. Obama kann man sehr viele Dinge vorwerfen. Aber - auch der Präsident der USA hat keine Vollmacht und kann im Regelfall nicht einfach ein Gesetz beschließen. Er wurde von den Republikanern in rekordartigem Maße in dem was er "tun" WOLLTE blockiert (GOP obstructionism).

    Das stimmt, allerdings hat Obama für die Blockade auch hart gearbeitet. Die Art und Weise mit der er seine Gesundheitsreform durch die beiden Häuser gepeitscht hat, ist den Republikanern extrem sauer aufgestoßen. Für uns Europäer ein normaler Vorgang, aber in den USA gab jahrzehntelang die ungeschriebene Regel, dass große Reformen überparteilich abgesprochen werden. Nicht nur aus politischer Notwendigkeit, sondern weil man der Meinung war, dass große Veränderungen auch große Mehrheiten brauchen. Obama hat in einer sowieso schon aufgeheizten Situation literweise Öl ins Feuer gegossen und hat dann große Krokodilstränen geweint als das Pendel zurück schlug.

  • Warum dann erst jetzt und nicht schon vor 5 Jahren?

    Ganz einfach: Weil Kim Jong-un nach der Wahl von Trump mal ausprobieren wollte, wie der so reagiert. Ich bin der Meinung, dies geschah allein aufgrund der Wahl von Trump, nicht aufgrund dessen Taten nach der Wahl.

  • Das stimmt, allerdings hat Obama für die Blockade auch hart gearbeitet. Die Art und Weise mit der er seine Gesundheitsreform durch die beiden Häuser gepeitscht hat, ist den Republikanern extrem sauer aufgestoßen. Für uns Europäer ein normaler Vorgang, aber in den USA gab jahrzehntelang die ungeschriebene Regel, dass große Reformen überparteilich abgesprochen werden. Nicht nur aus politischer Notwendigkeit, sondern weil man der Meinung war, dass große Veränderungen auch große Mehrheiten brauchen. Obama hat in einer sowieso schon aufgeheizten Situation literweise Öl ins Feuer gegossen und hat dann große Krokodilstränen geweint als das Pendel zurück schlug.

    Das kann man so sehen, und man darf auch ruhig immer wieder betonen, dass in den USA seit Ewigkeiten etablierte demokratische Traditionen existieren, von denen wir uns in Deutschland ruhig eine Scheibe abschneiden könnten, und nein, ich meine nicht solche Tricksereien wie Gerrymendering, sondern z.B. sowas wie Abstimmungen quer durch die Parteigrenzen anstatt strikter Fraktionszwang oder ganz allgemein ihr System der "Checks and Balances", das eingeführt wurde zu einer Zeit, als wir in Europa noch von absolutistischen Fürsten und Königen regiert worden sind.


    Aber wenn wir uns darüber unterhalten wollen, wer am Niedergang vieler geschriebener und ungeschriebener Regeln schuld ist, dann würde ich da bestimmt nicht an Obama denken, sondern an die Unterwanderung der Grand Old Party (= Republikaner) durch irgendwelche geistig minderbemittelten Tea Party Trottel, die immer mehr die konstruktive Politik mit der Notwendigkeit von Kompromissen durch Geblöke, Geschrei und radikale Fundamentalopposition ersetzt sehen wollten.

  • Bei "als Person" würde ich Dir zustimmen. Was er bisher an konkreter Innenpolitik umgesetzt hat, finde ich gar nicht so schlimm. Steuersenkungen waren überfällig und die Grenze nach Mexiko besser zu schützen wäre schon die Pflicht der vorherigen Präsidenten gewesen. Dann wäre zB das Drogenproblem nicht derartig eskaliert.

    Ja, das sieht nach einer schlauen Steuerreform aus, jetzt muss das BSP erstmal wieder um schlappe 66% steigen, um das gleiche Steueraufkommen wie bisher zu erhalten. Das sollte selbst bei der irrigen Annahme von 100% Wertschöpfung im eigenen Land ziemlich lange dauern. Bis dahin werden einfach ein paar mehr Schulden gemacht, da stehen die Amis ja nicht schlecht dar...

    Und bezüglich Grenze schützen: Jo Menschen werden mit der Mauer nicht mehr so einfach in die USA kommen können, auf den Drogentransit wird es vermutlich keinen nennenswerten Einfluss haben.