Ist Beratung im Fachgeschäft mit Geld aufzuwiegen?

  • [Mod] Ausgelagert aus Insolvenzantrag Toys 'R Us - Exh

    Und genau da sind die Chancen für FLGS. Gute Beratung, Turniere, Spieleabende, nette Gespräche, Bewirtung etc.: All das kann amazon nicht bieten.

    Das nützt vielen Läden leider auch nichts. Hier in Hamburg ist fast alles weggestorben. Das Atlantis, so habe ich mal gehört, läuft auch nicht so gut wegen den Brettspielen, sondern wegen Yu-gi-oh und Magic.


    Viele Leute wissen solche Läden aufgrund deiner aufgezählten Dinge zu schätzen, den günstigen Onlinepreis inklusive der Bequemlichkeit, den schätzen sie aber meist mehr.


    das Problem gibt's ja auch in anderen Branchen im Laden beraten lassen und dann online bestellen. Ich schlage als Lösung eine Beratungsgebühr vor.. 3 bis 5 euro. Bei Kauf im gleichen laden wird diese dann verrechnet und somit war die Beratung gratis. Kauft derjenige dann woanders war die Beratung das Produkt bzw die Dienstleiatubg und hat dann auch einen entsprechenden Umsatz erwirtschaftet. Die Läden müssen eben aufhören sich als reine Verkäufer zu sehen...das selbe Produkt gibt es halt anderswo auch...eine gute Beratung hat aber ein wert und ist die Ich eigentliche Leistung die die Läden bringen können müssen. Anderseits haben in vielen Geschäften die Verkäufer auch keine Ahnung gerade wenn man bspw nach Strategiespielen fragt bei meyersche oder eben toysrus. Dann gehen aber die Läden zurecht zugrundeliegenden wenn da eh kein Fachwissen und keine Beratung stattfindet dann haben die auch keine Daseinsberechtigung. Ist ähnlich bei Apotheken. Die wenigsten sind leider gute Berater sondern reine Verkäufer, in dieser Eigenschaft können sie mit online nicht mithalten und dann braucht man sie auch nicht. Nur bspw Apotheken die auch fachkundig beraten und beraten können werden gebraucht dann ist es aber auch vertretbar diese Beratung als das eigentlichlich Produkt bzw die Dienstleistung zu sehen. Die Frage ist ja sonst eh berechtigt warum man zwischen Kunden und Hersteller noch eine Ebene schalten sollte die alles verteuert und Gewinn machen will, womit wenn sie keinen zusätzlichen nutzen leistet? Die Beratung wäre so ein Zusatznutzen.

  • Dafür müsste die Beratung im Laden ja auch erstmal was taugen, damit ich für die Beratung Geld zahlen würde. Und woher weiß ich, dass der "Berater" wirklich vom Geschäft ist und nicht von Samsung, Sony, Philips etc. (wie es teilweise mittlerweile in den Elektromärkten üblich ist)?

  • Damit treibt man die Kundschaft dann endgültig zu den Onlineshops. In Zeiten des Internet brauche ich für Informationen nicht mehr bezahlen.

    Außerdem hätte mir eine bezahlte Beratung zu viele unsichere Variablen (Beratungsqualität, Produktauswahl im Laden, Verfügbarkeit usw.).

  • Ich wollte gerade fragen: wie viele fahren denn noch in einen Laden wegen der Beratung?


    Ich ziehe meine gesamte Beratung aus dem Internet (und kaufe bis auf Lebensmittel auch zu 98% im Internet), will aber nicht von mir auf andere schließen.

    Wenn ich etwas im Laden kaufe, dann hauptsächlich, weil ich es SOFORT brauche. Am besten gestern. Muss dazu sagen, dass ich auf dem Land wohne, mit wenigen Fachgeschäften.


    Spielzeug für Junior kaufe ich schonmal im Spielehandel hier vor Ort, für den Knirps reicht die Auswahl an Sachen. Ist zwar nicht der Günstigste, aber man will ja gerne den Laden vor Ort unterstützen.


    - Klamotten? Wenn man nicht gerade Größe XS trägt, hat man hier schlechte Karten. Hosen in Überlänge? Da wird abgewunken

    - Elektronik? Meinen Fernseher hab ich vor Ort gekauft, falls mal was damit ist. Der Rest Elektronik stammt aus dem Internet. Da finde ich das Passende und muss mich nciht mit der beschränkten Auswahl hier zufrieden geben

    - Schuhe? Ich hab nichtmal Schuhe für Junior hier gefunden, dabei wollte ich nur stinknormale Klettschuhe. Für mich brauch ich gar nicht anfangen

    - Bastelkrams, Spiele, Hobby ... gibt's hier nicht


    Das Internet hat im Vergleich zu Läden vor Ort nicht durch die größere Auswahl, sondern auch die bessere Beratung. In der Großstadt mag das anders sein. Und wenn ich mal in Osnabrück bin, parke ich selbstredend direkt neben dem Spieltraum. Aber so oft bin ich leider nicht in Osnabrück, ergo muss der Spieltraum online mit mir Vorlieb nehmen.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Hallo,

    Ich schlage als Lösung eine Beratungsgebühr vor.. 3 bis 5 euro. Bei Kauf im gleichen laden wird diese dann verrechnet und somit war die Beratung gratis.

    Tolle Idee - nur sind meine branchenübergreifende Erfahrungen, dass dem Kunden eine Beratung nichts wert ist und bei dem Vorschlag einer im Auftragsfall anrechnenden Beratungsvergütung oft beleidigt reagieren.
    Ich rede da vom Handwerk. Kunden kommen mit großen Projekten und wollte die Kosten der Ausführung erfahren. Einen Architekten fragen sie nicht - denn der will ja für die Beratung honoriert werden. Der Handwerker wird gefragt, die Massen- und Kostenermittlung durchzuführen und nachvollziehbar schriftlich darzulegen. Das kann einen ganzen Tag Arbeit in Anspruch nehmen. Diese Leistung wird dann gerne noch dazu benutzt, die Konkurrenz um günstigere Angebote zu bitten (kann er auch, weil er sich einen Tag Beratungsaufwand sparte).
    Meldet man solche Beratungskosten (ca. 250€) an, trifft man beim Kunden auf Unverständnis - denn "man" möchte doch "etwas" verkaufen - wie kann da die Beratung Kosten verursachen?

    Es gibt ein paar Fälle in Deutschland, wo Spieleberatung (a la Tupperparty) gegen Teilnahmegebühr angeboten wurde. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass es erfolgreiche Geschäftsmodelle sind.

    Liebe Grüße
    Nils (meint, bei der unvergüteten Kundenberatung von Amazon und die der Blogger kann man nicht gegen anstinken.) 8-))

  • Deswegen nimmt der schlaue Handwerker für diese Art Beratung auch eine Pauschale ;)


    Aber ja, man trifft auf Unverständnis. Allerdings ist eine Aufmaßberechnung schon etwas anderes, als eine Spieleberatung, wenn der Verkäufer sowieso im Laden steht. Unsereins muss zum Kunden fahren, alles ausmessen, sich stundenlang anhören, weil der Kunde sich nicht entscheiden kann ob Tapete A, B oder C schöner ist und dann nochmal die Freundin angerufen werden muss, dann Angebot erstellen ... dafür gehen tatsächlich STUNDEN drauf.


    Wenn der Kunde einfach nur mal die Tapetenbücher durchgucken will, dauert das meistens auch ne Stunde, wird aber natürlich nicht berechnet

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Exhibitchee

    Hat das Label ausgelagert hinzugefügt.
  • Exhibitchee

    Hat den Titel des Themas von „Ist Beratung mit Geld aufzuwiegen?“ zu „Ist Beratung im Fachgeschäft mit Geld aufzuwiegen?“ geändert.
  • Der Vertrieb meiner Firma würde von unseren Kunden schon sehr merkwürdig angesehen werden, wenn die Angebotserstellung Geld kosten würde. Dazu gehört teilweise auch eine recht umfangreiche Beratung, Reisen zum Kunden etc.

    Aber natürlich sind die Vertriebskosten eingepreist.


    Edit: zugegeben, mit unserer Beratung kann der Kunde dann nicht einfach zu einem anderen Anbieter gehen und dort kaufen. Er müsste sich dort bzgl. dessen Produkt erneut beraten lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Hehe, Bandida wurde wieder umgebettet.


    SCNR

    Hehe und die Bandida hat extra vorher geguckt, ob vorher noch beim Thema geblieben wurde, weil sie sich das schon gedacht hat. Und da wurde vorher schon über Sammelkartenspiele debattiert und ob das die Ursache für die Insolvenz von Onlineläden ist :P


    Nee schon gut, hat Exhibitchee gut gemacht, in diesem Fall passt es

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Hallo Ines

    Aber ja, man trifft auf Unverständnis.

    Das wollte ich mit meinem Beispiel herausstellen und darin liegt das Problem.
    Zudem neigen manche Kunden zum Beratungsmissbrauch. Auf der Spielwiesn beklagte sich mal eine Ladeninhaberin mir gegenüber, dass gerade beratene Kunden im Lade das Smartphone zucken und ungeniert das Spiel bei Amazon bestellen. Darauf angesprochen wurde der Kauf bei Amazon damit begründet, dass es zu umständlich sei, das Spiel nach Hause zu tragen.

    :/

    Liebe Grüße
    Nils

  • ... und die Existenzangst war in den Augen der Ladeninhaberin zu lesen.

    Liebe Grüße
    Nils

    ...und wenn dann nur noch neue Minijobs entstehen mit "marktgerechter" Bezahlung, wird auch noch gemault...Verdrehte Welt..

    Einmal editiert, zuletzt von Jimmy_Dean ()

  • Und woher weiß ich, dass der "Berater" wirklich vom Geschäft ist und nicht von Samsung, Sony, Philips etc. (wie es teilweise mittlerweile in den Elektromärkten üblich ist)?

    Diese Promotion ist ja auch in unserer Branche gerade im letzten Quartal üblich. Inzwischen werden selten schlechte Vergütungen für diese Jobs geleistet. In der Regel jedoch unversichert. Früher wurde gerne von den Verlagen in Naturalien (Spiele) vergütet. (Ich habe bei Kosmos auf dem Weg für 5000,-€ Spiele als Entschädigung erhalten). Pegasus beschreitet heute noch diesen Weg. Auf den Messen ist dieser Weg auch noch üblich und gern gewählt.

    Liebe Grüße
    Nils

  • Ich ziehe meine gesamte Beratung aus dem Internet (und kaufe bis auf Lebensmittel auch zu 98% im Internet)

    Mach' ich auch so. Es gibt für alles was mir gefällt entsprechende Seiten, wo man sich umfassend informieren kann. Für Spiele BGG, für Music AllMusic.com, etc.

  • Bezogen auf unser Hobby finde ich in den Spielwarengeschäften hier bei uns auf dem Land nicht die adäquate Beratung und auch nicht das Angebot. Da wird höchstens auf die Neuheiten von Kosmos und Ravensburger verwiesen oder die hundertste Inkarantion von Monopoly angepriesen. Außerdem schrumpfen die Brettspielregale immer weiter zusammen. Schade eigentlich, denn wenn sich ein Spielwarenhändler trauen würde, etwas ungewöhnlichere Titel ins Programm zu nehmen und die Spieler wirklich dahingehend berät, könnte man das Hobby dadurch anderen zugänglich machen. Die meisten verbinden nämlich mit Brettspielen Uno, Monopoly und die große Spielesammlung.

  • Und woher weiß ich, dass der "Berater" wirklich vom Geschäft ist und nicht von Samsung, Sony, Philips etc. (wie es teilweise mittlerweile in den Elektromärkten üblich ist)?

    Diese Promotion ist ja auch in unserer Branche gerade im letzten Quartal üblich. Inzwischen werden selten schlechte Vergütungen für diese Jobs geleistet. In der Regel jedoch unversichert. Früher wurde gerne von den Verlagen in Naturalien (Spiele) vergütet. (Ich habe bei Kosmos auf dem Weg für 5000,-€ Spiele als Entschädigung erhalten). Pegasus beschreitet heute noch diesen Weg. Auf den Messen ist dieser Weg auch noch üblich und gern gewählt.

    Liebe Grüße
    Nils

    Kosmos und Pegasus (und andere) schicken Leute zu den Händlern, die dann die Kunden (in ihre Richtung) beraten und die bekommen dafür teilweise nur Naturalien? Meinst du vielleicht nicht etwas anderes?

  • Mir ist in vielen Sparten Beratung/Austausch von KUNDEN/Käufern inzwischen deutlich wichtiger geworden, als "Fachberatung" im Laden.


    In Kundenmeinungen lese ich auch mal, dass das Handy (zB) nach sechs Monaten ein Displayproblem hatte. Wenn ich das in der Bewertung von mehreren Usern lese kann das ein k.o.Kriterium sein. Dass mir aber der Mensch im Elektrofachhandel davon erzählt... Also sagen wir, eine Beratung auf diesem Niveau ist mir noch nicht unter gekommen. Alle Produkte sind toll, höchstens manche noch toller.


    In den Spieleläden/-abteilungen, die ich frequentiere, reicht die Beratung von "mit etwas Glück kann ich Ihnen sagen wo der gesuchte Titel steht" bis "Deine Kriterien für ein Spiel sind x, y und z? Ok kauf das und das und das und das (hier bitte eine durchaus das Wissen des Verkäufers um seine Spiele zum Ausdruck bringende, begeisterte Liste von Titeln einfügen), wobei DAS nicht x hat, DAS nicht y, DAS weder z noch viel x, und DAS hier gar nix der genannten aber suuupertoll ist!!" <- leicht übertrieben. Von Spielen ABGERATEN wird allerdings kaum mal.


    Wenn ich aber hier frage oder mich anderweitig online informiere dann sind fast immer Treffer dabei. UND vor allem, kritische Stimmen, die auch mal aus Gründen, die mir erklärt werden, von etwas ABraten. Auch das höchstgelobte, beste Spiel kann einen Punkt haben, der irgendjemandem nicht gefällt, einfach aus persönlicher Vorliebe. Und vielleicht MIR ja auch nicht! Je mehr ich darüber höre, desto informierter kann ich mich dafür oder dagegen entscheiden.


    So kompetent und enthusiastisch der Verkäufer auch ist, gegen die Schwarmintelligenz kommt er nicht an. Und die negativen Punkte aufzuzählen ist zumindest nicht die Präferenz eines Verkäufers. Aber unter Umständen sehr die eines Spielers, der von einem Spiel enttäuscht ist. Das hat für mich dann echten Mehrwert.


    Also die Frage, ob ich für bessere Beratung mehr zahle, stellt sich für mich nur höchst theoretisch. Ich habe im Laden noch keine Beratung erlebt, die sich für mich so "bezahlt" gemacht hätte, dass ich aus voller Überzeugung gerne buchstäblich dafür zahlen würde.


    Allerdings: WENN ich die Beratung im Laden nutze, dann kauf ich dort auch. Nur aus Prinzip. Also rumstöbern, alleine was schönes entdecken und dann vielleicht doch online kaufen, könnte passieren. Aber wenn ich den Verkäufer eine Weile für mich beanspruche und mich FÜR das Spiel entscheide, nehm ich es mit. Aber das dürfte in Zukunft wohl immer weniger werden, da ich ja jetzt euch hab. :P

    I wish I had a friend like me

  • Kosmos und Pegasus (und andere) schicken Leute zu den Händlern, die dann die Kunden (in ihre Richtung) beraten und die bekommen dafür teilweise nur Naturalien? Meinst du vielleicht nicht etwas anderes?

    Gemeint sind wohl eher die Erklärbären auf öffentlichen Veranstaltungen oder die Promoter bei sowas wie dem Pegasus Spiele Clubtag.

  • Ich ziehe meine gesamte Beratung aus dem Internet (und kaufe bis auf Lebensmittel auch zu 98% im Internet)

    Mach' ich auch so. Es gibt für alles was mir gefällt entsprechende Seiten, wo man sich umfassend informieren kann. Für Spiele BGG, für Music AllMusic.com, etc.

    So mache ich es eigentlich auch und ich denke von so ziemlich jedem hier im Forum, dass er eigentlich keine Beratung im Spieleladen braucht. Dennoch fahre ich gerne ins 30km entfernte Spielegeschäft und stöbere ein wenig in den Regalen und lasse mich "inspirieren". Das hat etwas sehr entspannendes für mich. Meist gibt es noch ein klein wenig Geklöne mit dem Besitzer was ihm und mir an diesem und jenen Spiel besonders gut/schlecht gefallen hat.


    Also eigentlich ist die Fahrt in den Spieleladen wir ein 30 minütiger Kurzurlaub. :sonne:

  • Ich wenn ich den Berater berate, weil ich merke, dass ich eigentlich mehr Ahnung vom Thema habe als der Fachberater, der nur falsches Halbwissen von sich gibt? Bekomme ich dann Geld zurück? Zuletzt bemerkt, als mich meine Schwester zum Fernsehneukauf mitgenommen hat, weil man leider immer noch "Frau und Technik" nicht ernst nimmt im Beratungsgespräch diverser Elektrofachmärkte. Da muss man schon Glück haben, wenn sich ein Verkäufer auch privat für das Themengebiet interessiert und deshalb Ahnung hat.


    Ansonsten spiele ich mit offenen Karten bei guter Fachberatung und sage, dass ich das Produkt ggf. online um Summe x günstiger bekommen kann, ich aber den Direktkauf hier bevorzugen würde.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Dafür müsste die Beratung im Laden ja auch erstmal was taugen, damit ich für die Beratung Geld zahlen würde. Und woher weiß ich, dass der "Berater" wirklich vom Geschäft ist und nicht von Samsung, Sony, Philips etc. (wie es teilweise mittlerweile in den Elektromärkten üblich ist)?

    Ja eben. Wenn die Beratung eben nicht gut ist stirbt das Geschäft wieder. Natürliche Auslese. So muss die Beratungsqualität verbessert werden um zu überleben. Aber wenn Beratung wie zur Zeit keinen Preis hat wird sie natürlich immer schlechter

  • Ich ziehe meine gesamte Beratung aus dem Internet (und kaufe bis auf Lebensmittel auch zu 98% im Internet)

    Mach' ich auch so. Es gibt für alles was mir gefällt entsprechende Seiten, wo man sich umfassend informieren kann. Für Spiele BGG, für Music AllMusic.com, etc.

    Das erinnert mich an die Diskussion bezüglich des Einkaufens von Lebensmitteln über das Internet.


    Ich bin der Gegenentwurf zu dir Bandida , ich habe bisher einmal Schuhe im Internet bestellt, eine Jacke und 3 oder 4 weitere Sachen. Die Kleidung kam aber in einer Lieferung. Es war auch eher um das System auszuprobieren und ich habe mich dazu entschieden, dass es für mich sinnvoller ist meine Kleidung lokal zu kaufen. Das fußt auf 4 wichtigen Punkten aus meiner Sicht:


    1. Ich kann die Sachen direkt anprobieren und sehen ob sie passen oder nicht. Oftmals ist es dann auch so, dass ich im Vorbeigehen etwas entdecke, was mir richtig gut gefällt, das ich aber sonst gar nicht wahrgenommen hätte. Für mich ist es viel entspannter durch ein Geschäft zu stöbern, als mich durchs Interet zu klicken.
    2. Für mich persönlich von Bedeutung ist der Umweltaspekt. Das fängt schon dabei an, dass ich mir lieber qualitativ hochwertigere Produkte kaufe, die im besten Fall auch nachhaltig und vorallem fair produziert wurden.
      Desweiteren Spielt der Versand da eine riesige Rolle, da durch diesen eine Unmenge an Müll produziert wird. Wenn man sich mal die Konzernbilanz von Zalando anschaut, dann ist der Gewinn verhältnismäßig gering, da vorallem der Rückversand ein immenser Kostenfaktor ist. Ich kann davon ausgehen, dass der Rückversand im selben Karton erfolgt, dieser aber nicht nochmal verwendet wird, sondern auf dem Müll landet. Damit produziert jede Bestellung Müll, ob du etwas kaufst oder nicht. Im Laden entsteht auch Müll, da die Ware auch dort geliefert werden muss (sofern wir nicht gerade von regionalen Lebensmitteln reden), die Menge ist aber im Vergleich viel geringer.
    3. Der Zeitaufwand ist bei einer Suche im Internet deutlich höher für mich. Im Geschäft laufe ich an den Artikeln vorbei, sehe direkt ob ein Produkt etwas für mich ist und kann die ganze Auslage überblicken. Im Internet muss ich mich erstmal durch Listen von Artikeln klicken und dann darauf vertrauen, dass mir die Schnittform passt oder die Größenangabe korrekt ist. Natürlich kann ich ein Tshirt auch in 3 Größen und 4 Farben bestellen, dadurch steigt aber auch die Größe des Kartons und damit bin ich wieder bei Punkt 2.

      Wenn ich zielgerichtet nach einem Artikel Suche, dann ist das Internet natürlich schnell, aber ich kann auch das Telefon in die Hand nehmen und im Laden anrufe, ob der von mir gewünschte Artikel vorrätig ist oder bestellt werden kann. Geht das nicht, dann kann ich noch immer bestellen. Dazu muss man aber auch sagen, dass ich geduldig bin und nicht alles direkt am nächsten Tag haben muss, da es meistens nicht so existenziell für mich ist.
    4. Einer der wichtigsten Punkte ist aber der Erhalt der Geschäfte und damit auch der Lebensqualität. Ich komme aus einer Stadt, die mit umliegenden Gemeinden keine 18.000 Einwohner hat. Wie in vielen kleinen Städten gibt es auch bei uns das Problem des Leerstandes von Geschäften in Fußgängerzonen oder ähnlichem. Da trage ich nicht zu Verbesserung bei, wenn ich den Großteil der Einkäufe online tätige. Einiges finde ich vor Ort, vieles kann ich durch andere Sachen ersetzen und ab und an würde ich Sachen einfach gerne haben, da es sie über das Internet gibt, brauche sie aber eigentlich gar nicht.

    Davon abgesehen ist das Bestellen über das Internt eine Erleichterung für den Kunden. Die Punkte oben sind nur aus meiner Sicht geschrieben und auf mich zutreffen. Für andere Personen können sie auch komplett falsch sein oder keinen Sinn machen (z.B. in einer Großstadt).


    Prinzipiell finde ich gute Beratung wichtig, wenn ich mich selbst nicht mit etwas auskenne. Werde ich beim Kleidungskauf beraten, dann versuchen mir die Verkäufer*innen aber auch oft einfach etwas zu verkaufen, weswegen ich beim nächsten Besuch diesen "Service" gar nicht mehr annehme. Merke ich aber, dass die Person sich wirklich Mühe gibt, dann honoriere ich das auch.


    Auf Spielgeschäfte bezogen ist es bei mir schwieriger. Vor Ort gibt es ein Geschäft, welches Spiele führt, aber eben nicht die Spiele, die ich gerne spiele. Auf Nachfrage, ob sie mir Spiel X bestellen könnten, wurde mir mitgeteilt, dass das nicht ginge. Deswegen kaufe ich meine Spiele wenn ich mal wieder in Gießen bin im dortigen Spielwarengeschäft (falls mal einer von euch dort ist, Fuhr ist wirklich zu empfehlen!) oder bestelle sie mir über das Internet, wenn ich länger nicht dort sein werde. Bei Bestellungen dann aber auch bei den Anbietern, die neben dem Online- auch ein Ladengeschäft haben. Ob das was bringt weiß ich nicht, aber ich habe zumindest das Gefühl, dass ich dem Inhaber helfe und damit auch dem Ladengeschäft.


    Das Personal dort ist sehr nett, wenn ich etwas Suchen würde oder eine Beratung bräuchte, dann würde ich mich dort in guten Händen wissen. Oft stöbere ich aber nur oder weiß schon vor dem Betreten, dass es Spiel X sein soll. Die Beratung nehme ich in diesem Fall nicht in Kauf, aber ich bezahle dann für ein Spiel auch mal 5-10€ mehr und trage so dazu bei, dass die Inhaberin ihre Angestellten weiter beschäftigen kann. Kleinere Spiele (Lovecraft Letter) bestelle ich mir über meine kleine Buchhandlung vor Ort. Diese Spiele haben sie zwar nicht im Ladengeschäft und sie könnten mich dazu wahrscheinlich nicht beraten, aber da sie die Spiele bestellen können (sogar über Nacht), hole ich sie mir dann im Geschäft ab. Lieferung zu mir nach Hause kommt wieder aufgrund von Punkt 2 nicht in Frage.


    Abschließend kann ich sagen, dass ich selbst sehr dankbar bin, wenn ich eine gute Beratung erhalte und dafür dann auch bereit bin mehr zu zahlen. Oft entsteht auch eine Bindung zum Verkäufer, weswegen ich dann bei weiteren Fragen diesen Verkäufer oder das Geschäft aufsuche und dort einkaufe.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

  • Halli ihr schreibt alle das selbe das den Kunden Beratung nichts wert ist. Es ging in meinem Beitrag darum zu erklären warum der stationäre Einzelhandel ggü online stirbt. Wenn es keinen Bedarf für die Beratung gibt stirbt der Handel zurecht. Andererseits klar muss für eine Angebotserstellung geld gefördert werden können. Hier gehört ein Umdenken hin. Eingereist in die Vertriebskosten gut und schön aber dich nur wenn man wirklich verkaufen kann. In Zweifel muss der eine Kunde der kauft die Beratung der anderen die nicht kaufen mit tragen. Die Menschen müssen begreifen dass auch anscheinend kostenlose Leistungen auch bezahlt werden müssen dann halt von der Allgemeinheit bzw allen anderen..dass sowas zu Marktversagen führt wissen wir seit hunderten Jahren. Ich persönlich bin froh wenn ich bspw für die Tüte beim Aldi bezahlen muss weil ich dann die Wahl habe drauf zuverzichten und weiss dass ich dann nicht trotzdem über Umlagen die Tüten der anderen zahlen muss.ok Tüten schlechtes Beispiel dürfen nichtmehr kostenlos abgegeben werden, aber ihr versteht was ich meine. Der Handwerker sollte durchaus für die Beratung Feld verlangen können nur wir ich sagte darf die dann bei tatsächlichen Abschluss eben nicht extra kosten sondern muss dann wenn der Kunde es wirklich von dem machen lässt angerechnet werden. Dann ist es eingereist und Verursachung gerecht. Und alles andere geht schief und führt zu massenweisen absterben der Stores. Dass da generell ein Umdenken auch beim Kunden stattfinden muss ist klar. Dazu bedarf es einer wirtschaftlichen Allgemeinbildung un zu verstehen wie die Preise sich entwickeln bzw kalkuliert werden. Wir benötigen als aller erster Wirtschaftskunde als Pflichtfach in allen Schulen.

  • Ketzerische Frage: Wenn man selbst keine Ahnung von der Materie hat und deshalb auf eine Fachberatung angewiesen ist, wie stellt man fest, dass diese "gut" ist ? (Bei Spielen könnte ich das leicht beurteilen, da ich selbst schon über ausreichend Fachwissen verfüge ;)) Kurz: Wie stellt ein Laie eigentlich fest, dass er in einem Fachgeschäft "gut" beraten wird ?

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Ich stimme dir in allen Punkten überein nur und ist hoffentlich beiden klar dass genau deine Ziele Geld kosten die du wahrscheinlich bereits bist zu zahlen. Online ist meist günstiger schon allein weil kein Ladenlokal vorgehalten werden muss...Fakt ist wir lernen seit langem Geiz ist geil denn ich bin ja nicht blöd. Den Preiskampf kann der stationäre Handel nicht gegen online gewinnen. Gewinnen kann er nur über die Beratungsqualität als sperates Produkt. Wenn der Kunde nicht bereit ist dafür zu zahlen bzw das was du schriebst nicht will dann ist es halt leider so, eine Mehrheitsentscheidung und hoch demokratisch. Ich zeigte nur auf warum es so ist. Heißt ja nicht dass ich das gut heisse.

  • Kosmos und Pegasus (und andere) schicken Leute zu den Händlern, die dann die Kunden (in ihre Richtung) beraten und die bekommen dafür teilweise nur Naturalien? Meinst du vielleicht nicht etwas anderes?

    Gemeint sind wohl eher die Erklärbären auf öffentlichen Veranstaltungen oder die Promoter bei sowas wie dem Pegasus Spiele Clubtag.

    Okay, aber die erkenne ich ja direkt. Im Elektromarkt erkennt man die Firmen"berater" ja nicht direkt, sondern sie sehen wie normale Verkäufer aus. Am Namensschild kann man vielleicht erkennen, dass derjenige von Samsung etc. ist und nicht direkt vom Geschäft selber.

  • Ketzerische Frage: Wenn man selbst keine Ahnung von der Materie hat und deshalb auf eine Fachberatung angewiesen ist, wie stellt man fest, dass diese "gut" ist ?

    Dunning-Kruger-Effekt – ebenfalls ketzerisch ;)

  • Kommt auf die Produkte an.

    z.B. Baustoffe ist eine Fachberatung manchmal wirklich sinnvoll.

    Baustoffhändler vs. Baumarkt

    Hier wird klar der Baustoffhändler gewinnen. Hier sind Menschen am Werk die täglich sich mit fachkundiger Kundschaft abgeben müssen. Im Baumarkt läuft es dann oft auf das simple Ansagen wo was steht hinaus.


    Bei Brettspielen wüsste ich nicht wie ich mich beraten lassen könnte und welcher Mehrwert da für mich rumkommt.


    Ich finde es legitim wenn Beratung vergütet wird. Aber ein Gespräch mit der Dauer von zwei Minuten ist für mich keine wirkliche Beratung.


    MfG

    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Gemeint sind wohl eher die Erklärbären auf öffentlichen Veranstaltungen oder die Promoter bei sowas wie dem Pegasus Spiele Clubtag.

    Jein - Kosmos hatte keine Probleme damit, uns bei Spielwarenhändler für Aktionen der Verkaufsförderung einzusetzen. Pegasus wird das heute noch in den Flagstores machen. Von der letzten Messe Essen habe ich erfahren, dass sie Promoter an den Handel "verliehen" und mit der Maßnahme am Karstadt-Stand den Verkauf beflügelt haben - mit Naturalien als Vergütung. Da gehen sogar die Minijobs noch den Bach runter.

    Liebe Grüße
    Nils (meint, dass das Feld der Promotion ein weites Spektrum aufweist.)

  • Beratung durch einen Fachverkäufer war noch nie sonderlich zuverlässig, weil weder objektiv noch transparent (der Verkäufer muss dem Käufer ja keine Interessenkonflikte o.ä. offenlegen). Insofern bin ich heilfroh darum, heutzutage nicht mehr blind einem Verkäufer vertrauen zu müssen. Wie ärgerlich es ist, sich auf die Beratung weniger Fachleute verlassen zu müssen, sieht man ja auch heute noch in Bereichen, in denen es schwer ist, sich unabhängig zu informieren, beispielsweise bei Finanzprodukten, in rechtlichen Fragen, Immobilienkauf oder bei medizinischen Fragen.


    Übrigens hat das nichts mit dem Verschwinden von Fachgeschäften zu tun. Die Fachberatung war und ist nicht der Grund für die Existenz von Fachgeschäften. Darum wird ein Fachgeschäft durch die Serviceleistung "Beratung" auch niemals seine Existenz retten können. Machen wir uns doch nichts vor. Mittelfristig ist der Fachhandel schlicht überflüssig geworden, und daran wird sich nichts mehr ändern, es sei denn der Gesetzgeber greift in den Onlinehandel ein, oder die ökonomischen/technischen Rahmenbedingungen ändern sich gravierend, beispielsweise durch Verteuerung von Energie und die schwindende Wirtschaftlichkeit eines Paketversands mit zunehmender Strecke -- was ja ohne weiteres passieren kann.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

    Einmal editiert, zuletzt von Bierbart ()

  • Hallo,


    also ich finde nicht, dass Brettspiele sonderlich erklärungsbedürftige Güter sind. Daher finde ich eine Beratung in dem Bereich auch ziemlich verzichtbar.

    Meine Motivation, ein Brettspiel im Geschäft zu kaufen ist anders begründet:
    Manchmal (so ein mal im Jahr oder so) habe ich einfach Bock, mal in ein Spielegeschäft zu gehen, mir was anzugucken und etwas zu kaufen. Da die Geschäfte in meiner Nähe jedoch in der Regel nicht so dolle sortiert sind, lebe ich das jetzt lieber auf der Spielemesse in Essen aus - wohlweißlich, dass es da vielleicht auch mal etwas teurer ist. Aber das macht mir einfach Spaß.

    Ansonsten kann es im Einzelfall schonmal passieren, dass ich bei einem Angebot zugreife oder wenn ich ohnehin ein Spiel möchte und es im Wesentlichem der gleiche Preis wie im Internet ist. Darüber hinaus sehe ich allerdings keine Veranlassung, warum ich im Laden mehr bezahlen sollte, wenn ich es an anderer Stelle günstiger bekomme.

    By the way gibt es übrigens auch den umgekehrten Weg (und nicht mal sonderlich selten): Kunden informieren sich im Internet und kaufen lokal.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Beratung, insbesondere FACH - und nicht "Verkaufsberatung zum Wohle der eigenen Kasse, ist durchaus ein Konzept für die Zukunft des lokalen Einzelhandels. Ein anderes wäre z.B. die Umgestaltung (z.B. Textilien) von Verkauf mit "Zwang" jeden Artikel in unterschiedlichen Größen mehrfach vorrätig zu halten, in einen Showroom. Soll heißen, jeder Artikel ist genau 1x pro Größe vorhanden und kann ausprobiert werden, beim bezahlen wird der Artikel automatisch bestellt. Eventuell mittels eigenem Lieferdienst (kleinere Städte haben da wohl schon Lösungen erarbeitet, tlw. mittels der eigenen Mitarbeiter - wenn der z.B. sowieso um die Ecke wohnt nimmt er es einfach mit) oder eben über einen Paketdienst. Dann kann ich als Kunde die Ware optisch und passtechnisch wesentlich besser einschätzen als online und weiß was ich bekomme. Lästiges hin und herschicken verbunden mit Aufwand und Wartezeit fällt weg.

    Natürlich kann auch der Preis ein Faktor sein. Größere Ketten versuchen sich dem Onlinepreis anzunähern. Erst selber kürzlich bei Saturn und dem Kauf eines neuen Geschirrspülers erlebt: Preischild im Laden 489€, Verkäufer schaut von sich aus online und bietet sofort 445€ an, dazu gab es noch eine 40€ Gutscheinkarte. Perfekt, wird gekauft.

    Eine weitere Möglichkeit ist über "Eventshopping" gegeben. Ein Gläschen Sekt zum Empfang, eine Einladung zur Modenschau oder auch das Whiskytasting außerhalb der Öffnungszeiten, jeder x´te Kunde bekommt irgendwas, oder anderes ermöglichen es die oftmals zitierte emotionale Bindung herzustellen.

    Etwas übergreifender wäre eine "Rabattgemeinschaft". Kauft man bei " Müller Mode" bekommt man bei vorzeigen des Bons schräg gegenüber bei "Schuhe Meier" 5% Rabatt.

    Für bestimmte Artikel/Genre kann auch der Weg des Direktverkaufs vorteilhaft sein. Berühmtetes Beispiel dafür ist Vorwerk, die verkaufen ohne Läden nur direkt beim Kunden zu Hause. Mit Abstrichen auch Tupper-Ware.


    Mal kurz einige Ideen skizziert, ich selber kaufe primär im Laden. In Ausnahmefällen natürlich auch mal online, aber mal längere Wege nehme ich gern in Kauf. Man geht ja dann, zumindest meistens, nicht nur in Laden A oder B und sofort wieder nach Hause, sondern gönnt sich mal ein Eis, Kaffee, geht was essen, was auch immer, und bekommt vielleicht noch andere Anregungen.

    Aber ja, der lokale Handel muss sich wohl irgendwas einfallen lassen. Wenn nicht, könnten die Innenstädte veröden. Stellt sich dann wiederum die Frage: Werden damit die Mieten billiger?

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Hi,


    Der „lokale Handel“ muss sich der Konkurrenz halt stellen. Tut er das nicht ... sieht man ja was passiert.


    Es wollen nunmal nicht alle Menschen ihre Zeit damit verbringen „Shoppen“ zu gehen. Das war „früher“ ein notwendiges Übel, heute aber verzichtbar und durchaus ein unerwünschter Nebeneffekt.

    Das man der „Fachberatung“ kaum trauen kann ergibt sich von selbst und ist kaum vermeidbar (môgen die Vorsätze da noch so gut sein).

    Am Ende gibt es Verkäufer und Käufer und was dazwischen ist, ist ein Hilfsmittel. Dieses in den Vordergrund zu stellen ist ne Ideologie - ist mir als Kunde aber echt egal.


    Möglicherweise ist das Konzept von Innenstädten die ne Shopping-Meile sind auch langsam am Ende.


    Atti

  • also ich finde nicht, dass Brettspiele sonderlich erklärungsbedürftige Güter sind. Daher finde ich eine Beratung in dem Bereich auch ziemlich verzichtbar.

    … dann kann man sich die Anleitungen ja in Zukunft sparen ;)

    Zieht man wirtschaftswissenschaftliche Definitionen zu Rate, sind mindestens mal Kennerspiele & Co. „erklärungsbedürftige Güter“. Sie sind einem Großteil der Bevölkerung nicht bekannt und nur Experten mit einem gewissen Fachwissen können ad hoc etwas damit anfangen. Dass auch andere Spiele erklärungsbedürftige Güter sein können, dürfte auf der Hand liegen, wenn man sich das Wissensniveau der durchschnittlichen Spielekäufer vor Augen führt. Heruntergebrochen auf Anleitungen: Die Anleitung von Siedler stellt hier wohl kaum jemanden vor Herausforderungen, in der Spielewelt abseits der Szene sieht das ganz anders aus

    Dass die meisten hier wenig oder gar keine Beratung im Laden brauchen, liegt ja schlicht daran, dass sie über viele Jahre Erfahrung in dem Bereich gesammelt haben und sich recht regelmäßig (online) über Spiele informieren. Das gilt ganz besonders, wenn es um Kaufentscheidungen geht. Für die durchschnittliche Spielekäuferin gilt das alles eher nicht. Sie geht ins Geschäft und möchte ein Spiel für einen 8-jährigen kaufen. Mit etwas Glück können Fragen zu den Spielgewohnheiten oder Lieblingsspielen beantwortet werden … Und genau deshalb ist die Beratung in Spielefachgeschäften oder auch Ketten (Müller, Karstadt) sinnvoll und relevant. Gerade dort ist sie nämlich dringend in guter Qualität vonnöten. Auch wenn es heute so einfach ist wie noch nie, werden sich wohl nicht allzu viele Gelegenheitsspielekäufer vor dem Kauf umfassend online informieren. Was dann ohne Beratung vor Ort bliebe, wäre die Auswahl nach den technischen Daten. Das mag bei einem Geschirrspüler kein größeres Problem sein. Bei einem Spiel kann man auf diese Weise problemlos daneben greifen und eins erwischen, was nicht ansatzweise für den zu Beschenkenden bzw. den Einsatzzweck geeignet ist.

    Da mag man den Einwand „Ja, aber wir hier brauchen keine Beratung.” anführen und hätte teilweise sogar recht, denn für Amigo-Kartenspiele oder andere „Leichtgewichte“ stimmt das wahrscheinlich oftmals. Da können wir dank Erfahrung in 1-2 Minuten die Anleitung überfliegen und wissen dann schon recht zuverlässig, für welche Zielgruppe es geeignet sein dürfte. Aber für vieles andere benötigen auch wir Beratung und Erklärungen. Nicht umsonst gibt es so viel Material über (Kenner-) Spiele. Wenn die alle nicht erklärungsbedürftig wären, bräuchte es keine Reviews, keine (how-to-play) Videos, keine Forendiskussionen etc.


    kleinere Städte haben da wohl schon Lösungen erarbeitet, tlw. mittels der eigenen Mitarbeiter - wenn der z.B. sowieso um die Ecke wohnt nimmt er es einfach mit

    Marktplätze im Netz für den lokalen Einzelnhandel gibt’s durchaus auch in Großstädten: Digitale (City-)Initiativen im Überblick | LocalCommerce.info

  • also ich finde nicht, dass Brettspiele sonderlich erklärungsbedürftige Güter sind. Daher finde ich eine Beratung in dem Bereich auch ziemlich verzichtbar.

    … dann kann man sich die Anleitungen ja in Zukunft sparen ;)

    [...]

    Bei einem Spiel kann man auf diese Weise problemlos daneben greifen und eins erwischen, was nicht ansatzweise für den zu Beschenkenden bzw. den Einsatzzweck geeignet ist.


    Hallo yzemaze,


    ich meinte das auf den Kaufprozess bezogen. Da muss ich vorher keine Anleitung kennen und das ist auch kein Ersatzteil, was irgendwo reinpassen muss. Mir persönlich würde da vollkommen der Text auf der Rückseite der Schachtel reichen, das war ehrlichgesagt auch schon immer so, denn als ich Spiele nur selten gekauft habe, wäre ich nie auf die Idee gekommen, danach überhaupt zu fragen. Da habe ich das gekauft, was im Regel gut ausgesehen hat und sich gut angehört hat. Es dürfte auch nur extrem wenige Geschäfte geben, wo man tatsächlich Fragen zu Spielregeln stellen kann.
    Zudem eine Beratung zu finden, bei der das Ergebnis für den Beschenkten vorhersagbar meist positiv ist, dürfte auch nicht ganz einfach sein. Mag ja sein, dass es da ein paar Geschäfte gibt, die das leisten können, aber zumindest in den von mir wahrgenommenen Geschäften sehe ich das so nicht.

    Aber wie auch immer: Der Markt wird ohnehin entscheiden, ob er Fachgeschäfte im Brettspielbereich haben möchte.

    Just my 2 Cents.

    Viele Grüße,

    Andreas.

  • also ich finde nicht, dass Brettspiele sonderlich erklärungsbedürftige Güter sind.

    Du findest es also gut, wenn Leute mangels Beratung weiterhin im Kaufhaus ein Monopoly-Derivat kaufen?