Der Begriff „Vielspieler“ und die Interpretationen

  • Ich find's ja ganz lustig, mit welchem Elan hier über einzelne Begriffe diskutiert wird. Mir persönlich ist es vollkommen egal, ob man mich als Vielspieler, Oftspieler, Gernspieler, etc bezeichnet solange das Wort Falschspieler nicht fällt ... ;).

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Hi,


    Wer viel Spielt, spielt auch viel falsch. Das bleibt nicht aus. :)


    Atti

  • Es ist immer wieder lustig, wie wir uns als Mittelpunkt und Referenz für die ganze analoge Spielerwelt sehen. Natürlich gibt es da draussen mehr Vielspieler (spielen viel), die nur einfachere Sachen oder nur ein Spiel spielen, als die Vielspieler die (nur) komplexe Titel auf den Tisch bringen.


    :popcorn:

  • Hi,


    Naja, wer kauft denn die ganze Scheisse Jahr für Jahr? (1k Titel und aufwärts)


    Ich schau jetzt keinen an ...

    Es sind auf jedenfall nicht die „da draussen“ mit den 7 Spielen die sie seit 1933 im Schrank haben.


    Atti

  • Hallo,

    warum das anwesende Klientel ausgerechnet den Begriff VIELSPIELER ausschließlich für sich annektieren will, muss ich nicht verstehen. Insbesondere, wenn immer wieder Kommentare fallen wie: "Och - diesen Monat hatte ich wieder keinen Mitspieler und keine Gelegenheit für meine Spiele"

    Aber auch die anderen Bezeichnungen sind schwammig. Jemand, der jede Woche ein Jahr lang nichts anders spielt wie Catan, kann man ebenso gut als Kennerspieler oder Expertenspieler bezeichnen. Ich meine eher als die Spieler, die bei 90% der Titel nach der Erstpartie abwinken - ewig auf der Suche nach dem guten Spiel - und doch nie befriedigt sind.

    Liebe Grüße
    Nils (trifft auf der Straße immer wieder Vielspieler - hinterfragt: jedes Jahr an Weihnachten)

  • Diese Diskussion kommt in regelmäßigen Abständen auf den Tisch.

    Wir haben es bis jetzt noch nicht geschafft einen griffigen, allgemein nutzbaren und nicht dümmlich klingenden Namen für das zu finden was wir oft als Vielspieler bezeichnen.

    Persönlich sehe ich da auf absehbare Zeit auch keinen Erfolg.

    Vielleicht sind wir alles nur Brettspieler. Das ist dann auch der (oder ist es das?) generische maskuline und inkludiert die Karten- und Cosimspieler auch 8-)).

    Vielleicht müssen wir uns aber auch mal so tolle Dinge wie die Wissenschaftler überlegen wo ein Wort aus den Anfangsbuchstaben von Wörtern dann ein halbwegs vernünftig klingendes Wort ergibt. LISA, WIMP usw.


    MfG

    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • das anwesende Klientel [will] ausgerechnet den Begriff VIELSPIELER ausschließlich für sich annektieren

    Wie man die Diskussion so verstehen kann, kann ich nicht verstehen.

    Es ist doch genau umgekehrt, Anwesende sollen aus dem Begriff heraus definiert werden. weil er ausschließlich für Leute gelten soll, die viel spielen!

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  • Diese Diskussion wird wohl nie zu einem konkreten Ende führen.


    Selbst wenn wir hier uns alle auf eine bestimmte Interpretation des Begriffs Vielspieler verständigen könnten, sagt das nichts weiter, als dass wir paar wenige -auch ein paar tausend Leute sind immer noch wenige, wenn wir denn überhaupt so viele sind- Leute wissen, was wir meinen, wenn wir uns Vielspieler nennen.


    Außerhalb unserer kleinen Welt wird unsere eigene Definition dann nicht gelten, weil der Wortsinn eine derartige Einengung nicht hergibt. Über den Begriff "Spieler" könnte man sich vielleicht ja noch verständigen, aber was ist denn "viel"?

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Wie man die Diskussion so verstehen kann, kann ich nicht verstehen.

    Natürlich steht es dir frei, im ZITAT mein Geschriebenes so zu verändern, um zum Ausdruck bringen zu können, dass du etwas nicht verstehst. :/
    Mich wundert 's. Da ich es so sehe, dass unsere Meinung vielleicht konform geht. Der Begriff sollte hier nicht annektiert werden, nur weil man drei oder ein paar mehr Spiele mehr kennt als ein regelmäßiger UNO-Spieler. Man tät' dem doch glatt seinen Spielespasß aberkennen. Braucht' s diese Intoleranz für das Eigenwertgefühl?

    Liebe Grüße
    Nils

  • Ob unsere Definition außerhalb unserer kleinen Welt gelten würde, könnte uns andererseits aber auch völlig egal sein. :sonne:

    Könnte es, in der Tat.


    Es ist mir ja auch egal, dass bestenfalls meine Familie weiß, was ich meine, wenn ich von "Geugeu" rede. So nannten wir, als ich noch Kind/Jugendlicher war, in unserer Familie einen hölzernen Kartoffelstampfer, der Ähnlichkeit mit einer Keule hatte.;)

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • widow_s_cruse

    meine Änderung Deines Zitats war erstens sinnerhaltens und zweitens gekennzeichnet; und, nö, wir gehen nicht konform. :)


    So, wie Du es formulierst, klingt es, als habe man (hier) früher schon zur beispielhaften UNO-Runde ‚Vielspieler‘ gesagt, und wolle das nun ändern.


    Es ist aber genau anders herum, etliche hier haben unter ‚Vielspieler‘ immer schon verstanden, dass damit eher Spieler (auch) komplexer Spiele, und auch vieler verschiedener Spiele gemeint sind. Und DAS soll jetzt geändert werden.


    Ganz frei von meiner persönlichen Einstellung dazu, es soll nicht der UNO-Runde, sondern dem ‚Klientel‘ „etwas weggenommen“ werden, wie Du es ausdrückst.

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  • meine Änderung Deines Zitats war erstens sinnerhaltens

    aus einem Hinterfragen und dem zum Ausdruck bringen des Unverständnis, machst du mit deinem Zitat eine Behauptung .
    Wenn du es für notwendig hältst, sei es dir gegönnt.
    Andere könnten aber behaupten, es sei eine Unterstellung und ein Konflikt herbeiführen. :/

  • Wer kauft denn die 100.000de Exemplare von Monopoly, Risiko (nicht Evolution) und Co. jedes Jahr. Wer kauft die unzähligen 32er und 52er Kartendecks. Sicherlich nicht unsere kleine Gruppe mit 100 Spielen +


    :popcorn:

  • Ob unsere Definition außerhalb unserer kleinen Welt gelten würde, könnte uns andererseits aber auch völlig egal sein.

    Nicht wirklich.


    Übertrieben formuliert: Wenn wir hier für uns definieren würden, dass 2+2=5 sei, sollte uns dann auch egal sein, dass das außerhalb unserer kleinen Welt anders gesehen wird? (Ja, ich weiß, dass der Vergleich hinkt. Ihr versteht aber sicher, was ich damit sagen will.)

  • Außerhalb habe ich den Begriff Vielspieler so eigentlich auch noch gar nicht gehört.


    Das Problem hier, dass jeder etwas anderes unter einem Begriff versteht, ist ja auch ein allgemeines Problem. Es gibt genug private und berufliche Situationen, in denen es zu Missverständnisse kommt, weil Begriffe oder Aussagen unterschiedlich von den Leuten verstanden wird und für jeden erstmal alles klar ist.

    Und selbst wenn jetzt hier ein Konsens für den Begriff Vielspieler entsteht, der nächste (neue) wird doch wieder was anderes darunter verstehen.

  • Früher - als ohnehin alles besser war - hatte man einfach Hobbys.


    Ich würde mich weder als Vielspieler, noch als Experten-, Kenner- oder Was-weiss-ich-was-Spieler bezeichnen. Eines meiner Hobbys sind halt Gesellschaftsspiele.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Schließt also Solo-Runden automatisch aus?

    Wenn Du alleine nicht gesellig bist könnte sich das ausschließen. ;)


    Ich für meinen Teil befinde mich Solo in guter Gesellschaft.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    3 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Hab eh schon Kopfschmerzen, idealer Zustand, um auch mitzumachen:


    Also sehe ich das richtig, dass die Fronten verlaufen zwischen den Definitionen von "Vielspielern" als Spieler, die entweder


    1. viele VERSCHIEDENE Arten von Spielen spielen, möglichst weit gefächert (das "viel" bezieht sich also auf Variantenreichtum, nicht so sehr auf oft, häufig)


    2. oder die einfach viel, im Sinne von oft, häufig, spielen?


    Es könnte also, je nach Definition, Leute geben, die

    - Vielspieler sind, obwohl sie nicht viel im Sinne von oft, häufig, spielen,

    - und Leute die viel, im Sinne von oft, häufig, spielen, aber keine Vielspieler sind, sondern eben nur ... viel spielen?


    Und, gibt es noch eine dritte Definition?


    I wish I had a friend like me

  • Ja es gibt eine dritte Definition und das ist die, um die es eigentlich geht:


    Jemand der gerne komplexe Spiele spielt


    Die wird nämlich am häufigsten verwendet oder zumindest dachte ich das mal.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Bandida

    Mal als Tipp: Sommerloch – na klingelt’s?


    Pikmin

    Es gibt noch die 3. Interpretation:

    - vorzugsweise und (relativ) oft anspruchsvolle Spiele (Kennerspiel+) spielen.

    … und natürlich noch diverse Mischformen.


    In ungefähr dieser Deutung verwenden den Begriff nach meinem Dafürhalten hier und auch in der Brettspielszene die meisten Leute. [Man beachte die Einschränkungen!] Aber eben längst nicht alle. Insofern steht das Fazit schon weiter oben. Mal klar, mal zwischen den Zeilen: Es wird nicht dazu kommen, dass alle Diskutanten den Begriff identisch auffassen. Wahrscheinlich gibt es mindestens geringfügig andere Vorstellungen davon. Man könnte das jetzt einfach akzeptieren und folgende Alternativen abwägen:

    - eine noch unbesetzte Alternative kreieren

    - einen anderen nicht so stark geprägten Begriff (oder gleich mehrere) nutzen und ihn mit Leben füllen [so weit waren wir schon 2014 – und bestimmt auch schon mal früher …]

    - weiter diskutieren

    - Wiedervorlage Sommer 2019

    - …

  • Ob unsere Definition außerhalb unserer kleinen Welt gelten würde, könnte uns andererseits aber auch völlig egal sein.

    Nicht wirklich.


    Übertrieben formuliert: Wenn wir hier für uns definieren würden, dass 2+2=5 sei, sollte uns dann auch egal sein, dass das außerhalb unserer kleinen Welt anders gesehen wird? (Ja, ich weiß, dass der Vergleich hinkt. Ihr versteht aber sicher, was ich damit sagen will.)

    Der Vergleich hinkt eben, weil ich den Begriff "Vielspieler" überhaupt nur im Zusammenhang mit einer winzigen Facette meines Daseins und nur mit einem Bruchteil der Leute, die ich kenne, überhaupt nutze - sogar hier im Forum ist es ja tatsächlich nur sehr selten wirklich wichtig. Ein im übrigen Alltag, im Beruf, bei der Betrachtung aller möglichen Zusammenhänge relevantes Datum (wie etwa 2+2=5) ist es eben nicht. Das mit dem Beruf mag für Dich anders sein, aber Ihr seid ja noch weniger! ;)


    Das ist ja das für mich so amüsante an der Diskussion, GERADE die oft genannte Skatrunde wird ja NIE erfahren, dass in der Brettspielszene der "Vielspieler" etwas weiter gefaßt verstanden wird. Übrigens möchte ich nochmal betonen, was schon ein paarmal gesagt wurde - ich bin mir durchaus bewusst, dass Vielspieler und Expertenspieler nicht ganz dasselbe sind, aber "for all practical purposes" kann man es i.d.R. synonym benutzen.


    Ist so ähnlich wie mit Zwetschgen und Pflaumen, da mag es einen Unterschied geben, aber der ist fast immer egal.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfahrer ()

  • yzemaze

    Bandida


    Ah ok, danke.

    Und kann ich davon ausgehen, dass die Etablierung der den korrespondierenden Spielen entsprechenden Titeln wie "Kennerspieler" oder "Expertenspieler" an der schon sprichwörtlichen wenn nicht gar legendären Bescheidenheit unter uns Brettspielern gescheitert ist?

    I wish I had a friend like me

  • Wie heißt dann jemand, der gerne und oft komplexe Spiele spielt, diese aber Aufgrund der Komplexität nicht versteht? 8o

  • Wie heißt dann jemand, der gerne und oft komplexe Spiele spielt, diese aber Aufgrund der Komplexität nicht versteht?

    Jemand, der gerne und oft komplexe Spiele spielt, diese aber Aufgrund der Komplexität nicht versteht.

  • yzemaze

    Ich bin dafür, dass wir unter dem Avatar eine weitere Zeile bekommen in der wir uns als Brettspieler klassifizieren können.

    Dazu wird im Vorfeld eine Umfrage gestartet. Alle eingereichten Vorschläge werden in eine Dropdownbox gefüllt und fertig. Das ganze verifizieren wir dann jedes Jahr (ich glaub der jetzige Zeitpunkt bietet sich an).

    Des Weiteren wird für jede Einreichung ein Eintrag im Wiki hinzugefügt - natürlich vom Einreicher himself. Damit hätten wir dann auch "Das Neulingsproblem ©" erschlagen.


    MfG

    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Die Lösungsorientiertheit dieses Forums für selbstgemachte Probleme ist unschlagbar.


    Zur Verifizierung des Spieleruntertitels schlage ich eine Runde ASL und Skip-Bo auf [Hier Brettspielsimulator einsetzen] vor. Für Neulinge gleich bei der Registrierung. Dann kann sich auch niemand selbst zum Experten erklären und alles geht mit rechten Dingen zu.


    Außerdem zur Klärung der Häufigkeit des Spielens eine Kopplung an die BGG -Datenbank. Damit wäre man immer up-to-date

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Ist so ähnlich wie mit Zwetschgen und Pflaumen, da mag es einen Unterschied geben, aber der ist fast immer egal.

    Eher akzeptiere ich den Vielspieler als Synonym zu Expertenspiele (was ich nicht tue), als dass ich akzeptiere, der Unterschied zwischen Zwetschgen und Pflaumen wäre fast immer egal. Das ist nämlich großer Humbug. Der Unterschied zwischen Zwetschgen und Pflaumen ist ungefähr so groß wie zwischen Äpfeln und Birnen: andere Form, andere Farbe, andere Konsistenz, anderer Geschmack.

    Wie heißt dann jemand, der gerne und oft komplexe Spiele spielt, diese aber Aufgrund der Komplexität nicht versteht? 8o

    Expertendummspieler. :P

  • Thygra Wie oft war es dieses Jahr für Dich schon wichtig, diesen Unterschied zwischen Zwetschgen und Pflaumen zu betonen?


    Ich schätze, für mich war das seit Jahren nicht mehr relevant, wenn nicht seit Jahrzehnten; seit meine Mutter mich das letzte Mal Zwetschgen hat kaufen lassen. :)

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Pi mal Pflaumen ist also ungleich Pi mal Zwetschgen? Verstehe!


    LG Ines (riskiert heute mal ne Spam-Abmahnung weil ist gar so schön hier)


    :popcorn:

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Hallo Thomas

    es soll nicht der UNO-Runde, sondern dem ‚Klientel‘ „etwas weggenommen“ werden, wie Du es ausdrückst.

    Ich sprach nicht vom Wegnehmen; sondern von der Begriffsannektion des Worts Vielspielers, womit sich gerade unser eins mit dieser Bezeichnung vom oft spielenden UNO-Spieler abgrenzen mag.
    Ich bin ein Vielspieler, weil bei mir oft Gesellschaftsspiele auf dem Tisch liegen, aber nicht weil es zwingend komplexe oder oft wechselnde Spiele sind.

    Liebe Grüße
    Nils