In your Face Vielspieler: 10 untrügliche Zeichen dafür, dass du nicht (mehr) zur Zielgruppe von „Spiel des Jahres“ gehörst

  • yzemaze

    Hat den Titel des Themas von „In your Face Vielspieler“ zu „In your Face Vielspieler: 10 untrügliche Zeichen dafür, dass du nicht (mehr) zur Zielgruppe von „Spiel des Jahres“ gehörst“ geändert.
  • Ich erfülle 0,5 von 10 Kriterien.


    Ich bin der Meinung, dass Tichu das beste Spiel aller Zeiten ist - aber ich bin auch der Meinung, dass es noch andere Spiele daneben braucht. [Blockierte Grafik: https://www.spielen.de/forum/images/smilies/smile.gif]

  • Ich erfülle 0 von 10 Kriterien, und fühle mich trotzdem vom Spiel des Jahres nicht angesprochen – das letzte SdJ, das mich wirklich begeistern konnte, war... äh... da muss ich mal das Archiv durchsuchen... hm... also so richtig begeistert mich keines davon, aber Zug um Zug (2004) spiele ich ab und zu mal gerne mit, und hin und wieder in passender Runde auch mal Codenames (2016), aber das was es dann auch schon!


    Beim jüngeren Kennerspiel sieht es aber auch nicht viel besser aus... lediglich Village (2012) ist für mich ein reizvolles Spiel.


    Bleiben für mich nur noch ein paar Kandidaten des Sonderpreises komplexes Spiel (Caylus 2006, Agricola 2008), und das Spiel des Jahres plus (Die Tore der Welt 2010).


    Ciao

    Stefan

  • Die 10 Punkte sind ja doch einigermaßen überspitzt, in abgemilderter Form mag das ein oder andere schon zutreffen.


    Die Auszeichnung "Spiel des Jahres" beeinflusst meine Einstellung zu einzelnen Spielen nicht, sie ist aber auch kein Grund wegzusehen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • malzspiele es sind ja nur die 10 Zeichen, dass das SdJ nix für Dich ist - nicht im Umkehrschluss auch die 10 Kriterien, dass das Spiel des Jahres etwas für Dich ist! ;)


    Ansonsten habe ich mich ein wenig gewundert, wieso eigentlich coole Nerd-Shirts in Zusammenhang mit dem SdJ stehen...? ?

  • Hi,


    Diese „lustige Liste“ sagt doch recht viel aus über das SdJ ... und wenig davon gutes.


    Atti

    Einmal editiert, zuletzt von Attila ()

  • Der Herr Felber hat mit seinem Zielgruppen-Missverständnis schon recht.

    Ich stelle jetzt aber mal eine ganz Steile These in den Raum.


    Wir als Multiplikatoren bringen einen größeren Teil der Gesellschaft zum spielen als es der Preis zustande bringt.


    Wenn ich sehe wie viel Interesse besteht wenn man mitteilt, dass es noch ganz andere Konzepte gibt neben Monopoly, Risiko und Catan gibt ist das schon erstaunlich. In meinem Umfeld ist dem zumindest so.

    Was vergessen wird ist die Einstiegshürde "Regel lernen".

    Auch wenn Menschen durch den Preis geködert werden, wird ein sehr großer Teil den Gedanken wieder verwerfen sobald klar wird, dass man eine Regel lernen muss. Wenn dann keiner im Umfeld ist der im Thema ist war es das.

    Zumal der aktuelle Preistrend viele Familien auch ausschließt. Da wird dann lieber ein Brot als ein Spiel gekauft.


    Ich lass die einfach machen und werde mich wohl Jahr um Jahr wundern, was dass denn für Spiele sein sollen.


    MfG

    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Wir als Multiplikatoren bringen einen größeren Teil der Gesellschaft zum spielen als es der Preis zustande bringt.

    Das kann sein... Der SdJ Pöppel ist aber als Vermarktungsinstrument recht gut. Hier wird häufig blind zugegriffen. Muss ja gut sein. Dann landet es beim Beschenkten im Schrank und verstaubt dort...

  • fleXfuX

    Da müssen wir ne Menge Leute bekehren, bis wir auf die Quote kommen, die der rote pöppel beim preisträger auslöst (verkaufte spiele vorher / nachher).


    Wie viele Leute kaufen denn am Ende ein klong! vom kleinen Schwerkraftverlag, weil jeder nerd auf Facebook das liebt und vielleicht auch mal außerhalb der Filterblase empfiehlt?


    Wie viele kaufen dagegen ein kingdomino, weil die Auszeichnung dran klebt und es auf einmal in jedem Kaufhaus und in jeder Buchhandlung liegt?

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Ich ergänze: Wie viele haben es dann gespielt, nachdem sie es gekauft haben?

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Hi,


    Hier werden zwei Dinge gleichgesetzt die nicht gleich sind:


    Verkaufte Spiele != Leute zum Spielen bringen


    fleXfuX liegt imo 100% richtig mit seine Einschätzung das wir als Multiplikatoren mehr Leute zum Spielen bringen als jeder noch-so-dolle-Preis.


    PeterRustemeyer hat natürlich auch recht das durch den Pöppel weitaus mehr Spiele verkauft werden als durch „uns“.


    Und wie passt das jetzt zusammen? - Möglicherweise tun „wir“ als Multiplikatoren weitaus mehr für das Kulturgut und weniger für den Kommerz als es beim sdJ der Fall ist.


    Das SdJ macht die Branche glücklich- nicht mehr und nicht weniger.


    Atti

  • Ich kenne keinen (Wenigspieler/Sachunkundigen), der jemals in einen Laden gegangen wäre, nur weil irgendwer einen Pöppel vergeben hätte. Das setzt ja voraus, dass derjenige sich auskennt und weiß, dass da was vergeben wurde.


    Wenn, dann also eher einer von „uns“, der Spiele mit Pöppel sammelt.


    Der Wunsch „Spiel kaufen“ war also schon vorher da. Der Pöppel ist lediglich eine Entscheidungshilfe, WAS gekauft wird. Damit es nicht Monopoly oder UNO wird, weil sonst sehr wahrscheinlich was Bekanntes im Einkaufskorb gelandet wäre.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Ich kenne keinen (Wenigspieler/Sachunkundigen), der jemals in einen Laden gegangen wäre, nur weil irgendwer einen Pöppel vergeben hätte. Das setzt ja voraus, dass derjenige sich auskennt und weiß, dass da was vergeben wurde.

    Hab' ich selbst schon mehrfach im Laden beobachten können (bzw. mithören können im Gespräch mit Verkäufer/in), dass Leute gezielt nach dem Spiel des Jahres fragen und das Teil einsacken, ohne sich groß damit zu beschäftigen. Ich glaube, insbesondere wenn die Leute ein Geschenk suchen, orientieren sich nicht wenige daran (ist jetzt aber nicht mehr als eine Vermutung, kann ja schlecht meine wenigen Beispiele einfach hochrechnen).

  • über die 10 Punkte kann man ja geteilter Meinung sein. Was mich aber auch schon seit ein paar Jahren nach der Preisverleihung, oft sogar schon nach der Nominierung stört, ist das absolute Bashing gegen die Preisträger oder nominierten Spiele.


    Was will Tom Felber nun damit sagen: Der Preis ist nicht uneingeschränkt für alle und jeden gedacht. Dies amüsant und absichtlich absolut überspitzt. Typisch Tom Felber eben. Und das zeigt mir auch, dass sich die Jury mit "unserer" Meinungsfindung zum Thema auseinandersetzt - aber vermutlich (und ehrlichweise auch hoffentlich) ohne Einfluss auf die Entscheidungen...


    In meinen Augen ist der Pöppel ein Hinweis für den Kunden, der in den Laden geht und ein Spiel sucht, was für seine Familie geeignet ist. In Ermangelung an gutem Fachpersonal (in den meisten Fällen und vor allem in den Spielwarenabteilungen von Kaufhäusern) muss der Kunde doch einen Wegweiser bekommen. Und das ist eben der Pöppel seit 1979.


    Wir beschäftigen uns auch zu anderen Zeiten, anderen Orten mit anderen Menschen "permanent" mit dem Thema. Kennen die Ausrichtung der Verlage. Wissen vermeintlich, welche Autoren wir mögen und welche Spiele exakt unserem Geschmack entsprechen - oder eben widersprechen.


    Ich finde es aber durchaus gut, dass auch hier immer wieder - zum Teil sehr konstruktiv - über diesen Preis diskutiert wird. Das will ich uns gar nicht absprechen. Wenn denn nur alle fair blieben...


    Für mich muss ein gutes "Spiel des Jahres" folgendes haben:


    • leichte Einstiegshürde (kurze bzw. gut bebilderte, gut strukturierte Anleitung, die nicht anstrengend zu lesen ist und im Anschluss auch noch zu merken ist, sodass man nicht bei der nächsten Partie von vorne beginnt)
    • Altergruppenübergreifend spielbar
    • hoher Aufforderungscharakter, sodass die Menschen das gerne mal spielen wollen
    • hoher Wiederspielreiz

    In den letzten Jahren waren gemäß meiner selbst gesetzten Kriterien die Treffer recht ordentlich. Ich muss nicht jedes der Spiele mögen. Aber was hilft es Familie X, wenn sie zu Weihnachten dasitzen und nichts mit dem Spiel des Jahres anfangen können? Nix!


    Schwierig finde ich seit der Einführung des Kennerspiel des Jahres die Einteilung in diese Kategorien. Neulich im Gespräch meinte ich, dass die #Quacksalber von Quedlinburg auch nomiwerden könnten. Bis zu diesem Moment war ich seit Essen 2017 felsenfest überzeugt, dass es Azul werden muss - alles andere traf nicht meine "Vorgaben". Die prompte Antwort, die ich bekam: Ja, aber wenn, dann als Kennerspiel.....


    Wenn ich aber bei den Quacksalbern diese wunderbare variable Regel, die in jeder Partie im Prinzip auf dem Tisch ausliegt mit den Regeln von Catan oder Carcassonne vergleiche, die beide Spiel des Jahres wurden (bevor es das Kennerspiel gab), die beide extrem erfolgreich wurden (vermutlich nicht zuletzt durch den roten Pöppel) - muss ich feststellen, dass diese durchaus komplexere Regeln haben, die eben nicht permanent auf dem Tisch sichtbar sind...


    Das sollte eigentlich ein kurzer Exkurs in meine Gedanken werden. Sorry für den Roman und Dank an jeden, der mir auch bis zum Ende gefolgt ist :whistling:

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

    2 Mal editiert, zuletzt von Annabelle78 ()

  • Hab' ich selbst schon mehrfach im Laden beobachten können (bzw. mithören können im Gespräch mit Verkäufer/in), dass Leute gezielt nach dem Spiel des Jahres fragen und das Teil einsacken, ohne sich groß damit zu beschäftigen. Ich glaube, insbesondere wenn die Leute ein Geschenk suchen, orientieren sich nicht wenige daran (ist jetzt aber nicht mehr als eine Vermutung, kann ja schlecht meine wenigen Beispiele einfach hochrechnen).

    Das mag ja richtig sein und bestreite ich auch gar nicht. Aber warum waren die Leute denn in dem Laden? Doch mit dem Wunsch, ein Spiel kaufen zu wollen. Gäbe es den Pöppel nicht, hätten sie wahrscheinlich ein anderes Spiel gekauft, wie beispielsweise ein Bekanntes (UNO, DOG ...) oder irgendeines mit ner hübschen Cover-Illustration. Den Pöppel kennt man nur, wenn man sich zumindest ansatzweise! mal mit Spielen beschäftigt hat, also mal auf so eine Schachtel draufgeguckt hat. Ergo hat man irgendwie schon vorher ein Spiel kaufen wollen und DANN ist die Auszeichnung als Entscheidungshilfe ins Auge gefallen.


    Ganz richtig also: die Leute orientieren sich dran. Der Pöppel ist aber nicht der GRUND, warum sie überhaupt ein Spiel kaufen wollen. Das wollten sie schon vorher. Der Pöppel hilft ihnen nur im Dschungel der Auswahl.


    Und demnach verkauft der Pöppel keine Spiele an sich, sondern er verkauft nur bestimmte Spiele (mehr): nämlich die mit Pöppel. Und weil die natürlich dann irgendwie ansatzweise gut sind, folgt das Schneeballsystem. So wie es folgt, wenn irgendjemand ein Spiele ohne Pöppel gut findet und es weitererzählt.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    3 Mal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Ganz richtig also: die Leute orientieren sich dran. Der Pöppel ist aber nicht der GRUND, warum sie überhaupt ein Spiel kaufen wollen. Das wollten sie schon vorher. Der Pöppel hilft ihnen nur im Dschungel der Auswahl.

    Das ist eine Konstellation, sicher. Aber gerade in der Zeit, in der der Pöppel vergeben wurde, werden doch die aktuellen Preisträger überall angepriesen, online und offline und stehen z.B. in den Läden auch in Bereichen, in denen sonst keine Spiele stehen. Ich denke, dass zumindest dann auch einige Leute erst auf die Idee kommen, ein Brettspiel zu kaufen. :) Jetzt kannst du wieder sagen, die Läden könnten auch ohne Pöppel Spiele attraktiver machen - stimmt. Machen sie aber eher selten...

  • Wenn ich die Spiele anschaue, die meine Eltern oder die meiner Freundin teilweise im Schrank liegen haben, dann prangt da doch recht oft das Siegel auf der Packung.


    Da sind dann Spiele dabei wie "Auf Achse", "Metro", "Zug um Zug" etc. pp.. Ich gehe davon aus, dass gezielt diese Spiele gekauft wurden, da sie (wenn man nichts über die Vergabe des Preises und die Kriterien weiß) als bestes Spiel des Jahrgangs angesehen werden. Das führt dann dazu, dass solche Spiele auch oft verstauben, da sie gekauft wurden ohne zu wissen, worum es geht oder wie sich das Spiel mit dem eigenen Geschmack deckt. Es gibt auch Spiele, die das Siegel nicht tragen, diese sind on vielen Fällen "Klassiker" (Risiko) oder haben dann oft einen thematischen Bezug (Herr der Ringe). Gerade die Spiele mit thematischen Bezug neigen dazu, dass sie nie oder nur einmal auf den Tisch kommen.


    Der Pöppel führt, wie PeterRustemeyer erwähnt hat, garantiert dazu, dass sich ein Spiel besser verkauft. Ich würde Ben2 auch entgegnen, dass ein Großteil der gekauften Spiele auch schonmal gespielt wurde. Die Frage ist halt wie oft. An eine Partie "Auf Achse" aus meiner Kindheit kann ich mich erinnern, mehr als zweimal wurde es aber definitiv nicht gespielt. Ein "Metro" wurde dafür so oft gespielt, dass der Spielplan einem echten Fahrplan gleicht, der nicht hinter einer Plexiglasscheibe ausgehängt wurde.


    Genauso wie es "den" Expertenspieler nicht gibt, gibt es auch "den" Familienspieler nicht. Wenn Personen alleine aufgrund des Pöppels kaufen, dann ist der Kauf eine ähnliche Wundertüte wie die der Spiele-Offensive. Auch wenn die Auszeichnung zu mehr Brettspielkäufern führt, erwachsen daraus im Umkehrschluss nicht unbedingt auch Brettspieler.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

  • PeterRustemeyer hat natürlich auch recht das durch den Pöppel weitaus mehr Spiele verkauft werden als durch „uns“.

    Je nach Absatz des jeweiligen SdJ, Definition von „uns“ und „unserer“ Reichweite ließe sich selbst an der Aussage noch zweifeln. Den Absatz des SdJ kann man (als herausgebender Verlag) leicht quantifizieren. Für die Effekte der Spieleszene auf Verkäufe gilt das ziemlich sicher nicht.

    Nur so als Ansatz: Für wie viele Spieleverkäufe ist z. B. jemand mittelbar verantwortlich, der eine Spielegruppe oder einen Spieletreff aufgebaut hat und betreibt? Zählen da auch noch die Käufe von Leuten, die er letztes Jahr zum Spielen gebracht hat? Was ist mit deren angesteckten Verwandten und Freunden? …


    Den Pöppel kennt man nur, wenn man sich zumindest ansatzweise! mal mit Spielen beschäftigt hat, also mal auf so eine Schachtel draufgeguckt hat. Ergo hat man irgendwie schon vorher ein Spiel kaufen wollen und DANN ist die Auszeichnung als Entscheidungshilfe ins Auge gefallen.

    Das ist so zu kurz gegriffen. Das Spiel des Jahres hat durchaus eine relevante Medienpräsenz, die sicherlich in großen Teilen auch eine werbende Funktion übernimmt – ob für das SdJ oder Gesellschaftsspiele i. a. lasse ich mal außen vor. Wie stark sich diese Präsenz dann in Verkaufszahlen niederschlägt, gälte es zu analysieren. Meines Erachtens dürfte es allerdings schwer werden, die durch das SdJ erzeugte Absatzförderung für die gesamte Branche festzustellen, da die Verkaufszahlen des jeweiligen SdJ ja notwendigerweise immer auch zu Lasten anderer Spiele gehen werden. Die Lenkungsfunktion des Preises („Was soll ich kaufen? Ach ja, einfach das SdJ.“) von der Absatzförderung („Oh, guck mal, SdJ gewählt. Lass uns mal wieder ein neues Spiel kaufen.“) zu trennen, dürfte kaum möglich sein.

    Nichtsdestotrotz muss man festhalten, dass das SdJ bzw. der Verein in den letzten Jahrzehnten sicherlich einen enormen Anteil an der Verbreitung moderner Gesellschaftsspiele hatte. Das SdJ nahm und nimmt eine wichtige Leuchtturmfunktion ein. Die Auszeichnung qualitativ hochwertiger Spiele war mit Sicherheit ein Motor für weiter gesteigerte Qualität.

  • Das bestreite ich auch nicht. Ich sage ja nur, dass niemand Butter kauft, weil die Lebensmittelgeschäft grad mal ein Siegel vergeben hat. Butter hättest du auch so gekauft, die Frage ist nur welche.


    Natürlich hat jedes Siegel/Auszeichnung eine Werbefunktion und Werbung soll zum kaufen animieren.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Ich kenne das von diversen befreundeten spielehändlern, dass da haufenweise Leute reinkommen und "das Spiel" (des Jahres) kaufen wollen. Ohne sich nach irgendwas anderem umsehen zu wollen.


    Es wird über das SdJ berichtet, in allen möglichen Medien. Die Auflagen gehen locker ums 10fache hoch. Jedes andere Land will den Titel lizensieren. Für Autor,Verlag und Handel ist das großartig.


    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass - egal wie begeisterte - Blog Reviews, Facebook Empfehlungen, Forenbeiträge, private spielerunden etc ähnliche Wellen schlagen... wenn es um ein Kickstarter Spiels wie Rising Sun oder ein Euro wie Heaven&Ale geht.


    Klar verkaufen die sich dann besser, wenn die Szene Titel abfeiert. Klar lockt das leute ins Hobby, wenn ihre Freunde mit ihnen spielen. Klar sind "wir" Legion,da passiert rein über unsere Masse eine Menge.


    Aber ich habe dennoch das Gefühl, dass unsere Strahlkraft größtenteils innerhalb der Szene verpufft, wir begeistern Leute, die eh schon am Haken hängen... das SdJ leuchtet weiter.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Ich stelle jetzt aber mal eine ganz Steile These in den Raum.


    Wir als Multiplikatoren bringen einen größeren Teil der Gesellschaft zum spielen als es der Preis zustande bringt.

    Das glaube ich niemals und stimme stattdessen PeterRustemeyer zu.

    Ich kenne keinen (Wenigspieler/Sachunkundigen), der jemals in einen Laden gegangen wäre, nur weil irgendwer einen Pöppel vergeben hätte.

    Und nur weil du keinen kennst, meinst du, es gibt auch keinen?

    Das setzt ja voraus, dass derjenige sich auskennt und weiß, dass da was vergeben wurde.

    Das könnte er in den Medien erfahren haben: Tageszeitung, Fernsehbericht, über das SDJ wird umfassend berichtet. Ich glaube, das schafft es sogar in die Tagesschau, und die wird immer noch von vielen Menschen gesehen.

    Aber ich habe dennoch das Gefühl, dass unsere Strahlkraft größtenteils innerhalb der Szene verpufft, wir begeistern Leute, die eh schon am Haken hängen... das SdJ leuchtet weiter.

    :thumbsup:


  • Aber ich habe dennoch das Gefühl, dass unsere Strahlkraft größtenteils innerhalb der Szene verpufft, wir begeistern Leute, die eh schon am Haken hängen... das SdJ leuchtet weiter.

    Im Grunde ja - aber auf Facebook der Brettspielwiese zu folgen ist dennoch spannend. Man könnte sagen, dass das auch eine sehr aktive sehr abgegrenzte Szenegemeinschaft ist, aber man muss nur mal schauen, wie oft sich da "Normalos" einfinden - also Leute, die erzählen, dass sie hauptsächlich Spiel des Lebens und Uno spielen. Das passiert schon häufig. Und mit 4300 Mitgliedern auch nicht gerade klein. Immer wieder interressant zu beobachten.

    (Anekdote: Jemand der hauptsächlich Spiel des Lebens spielt, wollte sich Mage Knight kaufen, und fragte, ob das was für ihn ist ... :D )


    Klar geht das Spiel des Jahres VIEL weiter - aber ich glaube immer noch, dass diese Strahlkraft hauptsächlich deswegen so groß ist, weil es der Einkäufer bei "setze hier Namen einen großen Kette ein" kennt und bestellt, nicht hauptsächlich, weil es so bekannt ist. Selbst das Kinderspiel des Jahres kennt man ja kaum in Kindergärten, wie erst letztes Jahr von einem Jury-Mitglied bemängelt wurde. Sprich: das SdJ wird auch deshalb gekauft, weil es in schierer Masse auf einem Türmchen auf Platz 1 im Galeria Kaufhof liegt, nicht weil es das Spiel des Jahres ist (wenn man mir hier folgen kann ... das ist natürlich wegen des SdJs aber halt weil es der Einkäufer deswegen da platziert hat, nicht weil es der Kunde zwangsläufig deswegen kauft).


    Und zuletzt: Gibt Logo Leute, die das SdJ absichtlich kaufen, glaube nur, dass das viel weniger sind, als man gern so erzählt.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ben2 ()

  • Bandida


    Oh doch, das SdJ zieht von alleine, genau wie PeterRustemeyer schon sagt.


    Wenn die Frau meines Arbeitskollegen durch einen Spiegel Artikel zum SdJ 2013 auf die Idee kommt „ach mal wieder ein Brettspiel, das wäre doch was Feines...“ und sich in den Laden begibt, um genau das SdJ und das KSdJ zu kaufen, ohne dabei auch nur links und rechts zu gucken, so hat der Preis genau das bewirkt, was Du anzweifelst...


    Übrigens liegt Andor bei mir im Büroschrank...die Regeln waren ihnen (beide studiert, beide mittlerweile Teamleiter im öff. Dienst) einfach too much bzw. war die Bereitschaft sich damit auseinanderzusetzen zu gering - Das Hanabi durfte aber bleiben....Naja, man kann nicht jeden fangen :)

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    Einmal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Überspitzt und unterhaltsam formuliert.

    Klar geht das Spiel des Jahres VIEL weiter - aber ich glaube immer noch, dass diese Strahlkraft hauptsächlich deswegen so groß ist, weil es der Einkäufer bei "setze hier Namen einen großen Kette ein" kennt und bestellt, nicht hauptsächlich, weil es so bekannt ist. Selbst das Kinderspiel des Jahres kennt man ja kaum in Kindergärten, wie erst letztes Jahr von einem Jury-Mitglied bemängelt wurde. Sprich: das SdJ wird auch deshalb gekauft, weil es in schierer Masse auf einem Türmchen auf Platz 1 im Galeria Kaufhof liegt, nicht weil es das Spiel des Jahres ist (wenn man mir hier folgen kann ... das ist natürlich wegen des SdJs aber halt weil es der Einkäufer deswegen da platziert hat, nicht weil es der Kunde zwangsläufig deswegen kauft).

    Naja, ich glaube das bedingt sich stark gegenseitig. So wie du es formulierst, könnte ja Galeria Kaufhof ein x-beliebiges Spiel schön präsentieren und extra Verkaufs Pyramide aufstellen und das würde gekauft werden. Würde sicher auch etwas eher gekauft werden als wenn es im Regal stünde, aber doch sicher deutlich weniger als das Spiel mit dem aktuellen Pöppel. Entsprechend lohnt sich der Aufwand nur für Spiele, für die ohnehin eine hohe Nachfrage besteht (also dem Spiel des Jahres oder irgendein aktueller Lizenz Kram).


    Ich finde den Pöppel einen klasse Verkauf Ratgeber für Leute, die sich nicht groß auseinander setzen wollen, welches Spiel sie kaufen.


    Ich folge verschiedenen solcher Indikatoren bei anderen Produkten, bei denen ich keinen Aufwand betreiben will. Was hat viele und gute Bewertungen auf Amazon? Was ist eine Marke, zu der ich vertrauen habe? Was hat ein gutes Urteil von Warentest? Im Vergleich dazu finde ich eine Spiel des Jahres Auszeichnung eigentlich noch viel zielführender (speziell als Amazon Bewertungen).

  • Ich glaube durchaus dass das geht. Siehe diverse In-house Charts, wie bei Müller oder Media-Markt ...

    Sicher zieht auch “hat einen Preis gewonnen” aber muss der Kunde dafür den Preis kennen? Funktioniert bei Computerspielen nicht anders, Hauptsache viele Preise ... Wurscht was.


    Große Verlage setzen auch so viel ab, weil sie prominent platziert werden - Aufsteller, Drehständer etc ...

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    2 Mal editiert, zuletzt von Ben2 ()

  • Das prominent platzieren (die Platzierung), ist eine werbewirksame Leistung und lässt man sich entlohnen. Das auch nicht zu knapp.


    MfG

    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.