Warum gibt es so wenig Euros mit Objectives?

  • Wie bereits gesagt: Civilization und Scythe stehen beide auf meiner To-Do-Liste, deswegen kann ich dazu nicht viel sagen


    Könnte aber sein, dass das schon in die richtige Richtung geht.


    Ich kann wirklich nur RC als Beispiel anführen. Habe die letzten Jahre keine Euros gespielt und jetzt mit Kolonisten und Le Havre kam bei mir und Tom diese Frage auf.


    Aber klar: für mich sind Solos/Coops natürlich besonders interessant. Vielleicht bietet es sich gerade da an mit Zielen. Ich kenne auch wenig kooperative Euros. Will aber kompetitive Spiele deswegen bei der Frage nicht ausschließen

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  • "Warum es denn so wenig Euro mit Objectives gäbe. So wie bei Robinson Crusoe" (sinngemäß).


    Tja, gute Frage, Warum eigentlich?

    Die Frage ist leicht zu beantworten. Wenn auch etwas ausführlicher nötig ist...


    Diese Art Spielziel erfordert ein wahnsinnig ausgewogenes Spiel und somit ein von Beginn an absolut ausbalanciertes Spieldesign. Wenn es ein einzelnes Ziel geben soll um den Sieg auszulösen - und davon vielleicht noch mehrere, gleichgestellte Spielziele - dann benötigt es ein unfassbar ausgeklügeltes System. Soll dieses System dann auch noch kompetetiv sein, dann darf es im Sinne eines guten, ausgewogenen Spieldesigns eben keinerlei Ungerechtigkeit zulassen.


    Stell dir ein Spiel vor, bei dem es 5 Spielziele gibt, aber eines davon ist klar einfacher zu erreichen als die anderen. Das würde dafür sorgen, dass alle nur auf das eine Ziel spielen und die anderen vier nur wertlose Staffage sind. Aus diesem Grund gibt es ja auch so viele Spiele mit SP, wo der einzelne Punkt eben einen Basiswert darstellt. So kann man Spielelemente, die unterschiedlich funktionieren in eine Balance bringen indem man den Basiswert unterschiedlich anpasst.


    Weitere Punkte:

    • Es spielen ja mehrere Spieler. Alle wollen Spaß am Spiel haben. Und am Ende sehen, ob und was sie geleistet haben. Wenn das Erfüllen eines übergeordneten Spielzieles den sofortigen Sieg bedeutet, dann haben wir ( in einem 4er-Spiel) 3 Verlierer. Man möchte aber oft nicht spielen, um zu verlieren. Die Spieler wollen auch etwas geleistet haben und ihre Leistung auch messen können. War es ein knapper Sieg? Ein deutlicher Sieg? Dies ist ein Umstand, den viele Spieler oft vergessen: Ein Autor designed ein Spiel nicht nur für einen Spieler. Und auch nicht für einen Spielegeschmack. Es mag viele Leute geben, denen das zu weichgespült ist. Mal ne klare Kante! Die Verlierer kommen schon damit klar! Die Mehrheit tut dies aber nicht. Wenn man als Autor sein Spiel in unterschiedlichen Gruppen testet, dann bekommt man viele Aspekte unterschiedlicher Spielegeschmäcker mit. Es ist aus meiner Sicht nicht verwunderlich, dass sich Spiele mit geringer Downtime, vielen kleinen Belohnungen und Zwischenwertungen und Siegpunkten mehr oder weniger durchgesetzt haben. Andere Spielziele sind angreifbarer, einem speziellerem Spielegeschmack zugeordnet.
    • Spiele mit festem Spielziel, wo das Erreichen dieses Spielziels zum Sieg führt, haben oft ein Problem, was die Spielgeschichte angeht. Damit meine ich das, was man vielleicht auch Spannungsbogen nennen kann. Wenn es erkennbar ist, dass ein Spieler uneinholbar ist, dann ist die Spannung raus. Das ist oft kurz vor Schluss der Fall. Spiele, die auf ein Spielziel hinarbeiten sind mehr oder weniger alle Rennspiele. Rennen zum Spielziel. Irgendwann ist ersichtlich: "Sie wird gewinnen..." Das ist für viele Spieler nicht so toll. Besonders auch für diejenigen, die dann dem designierten Gewinner noch 15-20 Minuten zugucken müssen. Da fällt dann auch mal extrem die Spannung ab. Besonders in so Optimierspielen, wo dann oft auch ausrechenbar ist, was bald noch passieren wird. Da braucht es dann Zufallseffekte (die oft kritisiert werden) oder verdeckte Infomationen, mit denen man aufholen kann. Du glaubst gar nicht, wie sich das Spielerverhalten ändert, wie Spiele aus der Balance kippen, wenn man es nicht hinbekommt, Spielerverhalten zu steuern.

    Die Sache ist ja die: Die Spiele, die eine ausgewogene Balance und spannenden Spielverlauf haben, die haben sich ja auch durchgesetzt. In der Masse. Dafür gibt es Gründe. Und ich bin ziemlich sicher, dass 99% der Leser hier bei einem Spiel, das eben unausgewogen ist und dafür ein anderes Spielziel als eine ausgeklügelte Punktewertung haben, kritisieren und abstrafen würden.


    Ich will das nicht als Vorwurf verstanden wissen, was ich jetzt sage. Keinerweise. Aber es ist eben immer leicht zu fordern, man solle da mal was machen und eine andere Art Spielwertung designen, wenn die Spiele, die dies haben und Ecken und Kanten und vielleicht auch Fehler haben, wenn die dann abgestraft werden. Es gibt Gründe dafür, dass das in der breiten Masse so ist. Und besonders eben im Euro-Bereich. Wo es eben selten eine Geschichte oder ein Spielerlebnis gibt.

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  • Man sollte hier noch unbedingt #Troyes erwähnen!

    Tolles Euro mit Würfeldraften, das sich auch heute noch absolut frisch anfühlt.

    Wir haben im Grundspiel sechs Charaktere, die alle unterschiedliche Bedingungen für Siegpunkte (die am Schluss für alle zählen) benennen.

    Jeder Spieler bekommt einen (im Zweierspiel zwei) und muss durch die Spielweise der anderen herausfinden, wofür es am Ende auch noch Punkte gibt.

    Klasse Spiel und .... Bandida ...es gibt eine gute eigene Solovariante im Spiel mit eigener Zusatzanleitung.

    Wird mit der Erweiterung noch besser, die aber nur noch sehr schwer zu bekommen ist.

    #DieDamenvonTroyes

  • Na ja...wurde nicht oben bereits erwähnt, dass die Unterscheidung Siegpunkte und Objectives fließend ist?!

    Wurde es?!

    Bandida und mir ging es in der Unterhaltung darum, wieso es so wenige Euros gibt, bei denen das Spielziel durch erfüllbare Missionen definiert wird. Eben NICHT durch Siegpunkte. Es gewinnt derjenige, der eine (am Besten variable) Aufgabe erfüllt. Ja, das ist ein Wettrennen - aber die Frage, wer nach X Runden die meisten Punkte hat, das ist ja auch ein Wettrennen.

    Als Beispiel wurde Robinson Crusoe genannt - bei dem Spiel gibt es verschiedene Szenarien; am Ende gibt es nur Hopp oder Topp. (Man kann optional Siegpunkte zählen, aber gewonnen hat nur einer). #Troyes ist ein sehr klassischer Euro, finde ich: Man platziert Arbeiter/Würfel, generiert abstrakt Siegpunkte, und wer am Ende das meiste "Prestige" hat, hat gewonnen... definitiv nicht die Kategorie von Spiel, die hier gesucht wird...

  • Im Prinzip hatten wir beide das so definiert, ja. Da Troyes Ewigkeiten her ist und ich nicht mehr weiß, worum es überhaupt ging (hab nur noch diesen "außergewöhnlichen" Spielplan vor Augen), wollte ich jetzt nicht vorgreifen.


    Mage Knight geht letzten Endes auch um Siegpunkte (weiß der Geier, wieso Vlaada das eingebaut hat), würde ich aber niemals als Eurogame bezeichnen


    Die Grenzen verlaufen fließend, das ist wohl richtig. Und wie auch schon gesagt: mir fällt wirklich kein besseres Beispiel als Robinson Crusoe ein. Ich kenne nur dieses eine Eurogame, das VERSCHIEDENE Objectives so konsequent durchzieht.


    Wettrennen (als erster am Ort x oder als erstes x Gebäude gebaut) ist für mich mehr oder weniger dasselbe wie Siegpunkte, außer in jedem Kapitel wird was anderes eingesetzt. Also in Kapitel 1 als erster die Gebäude, in Kapitel 2 als erster an Ort x ... dann sind es nämlich wieder Objectives. Genau das macht RC ja: die Siegbedingung in die Story einbauen und ändern. Das ist ja der Unterschied. Also zumindest bei mir.

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  • Man sollte hier noch unbedingt #Troyes erwähnen!

    Tolles Euro mit Würfeldraften, das sich auch heute noch absolut frisch anfühlt.

    Wir haben im Grundspiel sechs Charaktere, die alle unterschiedliche Bedingungen für Siegpunkte (die am Schluss für alle zählen) benennen.

    Jeder Spieler bekommt einen (im Zweierspiel zwei) und muss durch die Spielweise der anderen herausfinden, wofür es am Ende auch noch Punkte gibt.

    Halte ich nicht für ein gutes Beispiel, denn es ist am Ende einfach eine kleine (und vor allem zusätzliche) Wertungsoption für 1-6 Bonus-Punkte (wenn ich mich recht erinnere).

  • Mich verwundert der Titel ein wenig. Ist es wirklich so? Gefühlt hat jedes 2. meiner Euros Objectives.


    - Robinson Crusoe

    - Anachrony

    - Blood Rage (lasse ich mal durchgehen)

    - Great Western Trail

    - Terraforming Mars (so halbwegs (Meilensteine))


    Wenn ich das so lese, ist es fast jedes meiner Euros ;)

  • #AStudyInEmerald könnte man mit seiner verschrobenen Punkte-/Teamwertung als ein Spiel bezeichnen, was schon ein Objective hat, dieses aber gewissermaßen in den Punkten liegt. "Finde heraus, wer in Deinem Team ist und sorge dafür, dass der Letzte nicht auf Eurer Seite ist, sonst bist Du so oder so raus". Kill oder versteck/schütze die Alten, je nachdem.


    Was für ne drollig-einzigartige Schrulligkeit an Spieldesign..

  • Das hatten wir ja schon, ode.. Gemeint sind Spielziele, deren Erfüllung zum sofortigen Sieg führt – und zwar als einzige Siegmöglichkeit. Dabei sollen mehrere verschiedene Spielziele möglich sein (also kein „Wettrennen“ mit nur einem Ziel).

    Im Sinne der Suche von Tom und Bandida ist Euphoria meines Erachtens nicht, weil es – so wie ich es verstanden habe – für jedes Objective einen Punkt ("authority token") gibt und eben nicht mehrere Objectives möglich sind, bei denen das Erfüllen eines sofort zum Sieg führt. [ [Tom] Bandida Bitte korrigiert mich, falls ich euer Ansinnen falsch verstanden habe.]

    Nein völlig richtig. Wir reden von Missionszielen wie bei Robinson Crusoe. Und mir fällt auch kein anderes Beispiel ein.

    Mir fällt dazu – wie geschrieben – nur Antiquity ein.

  • Das neue Exo Mankind Reborn könnte auch passen!


    Meine derzeitigen Lieblingsspiele:

    1. Revive
    2. Die verlorenen Ruinen von Arnak
    3. Woodcraft

    geplant für 1. Quartal '23: Shogun no Katana, Final Girl, Pessoa, Golem, Oltree

    Top all-time Euro's:

    Top all-time Thematic :


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  • Ich glaube, hier wird immer noch etwas aneinander vorbeigeschrieben.

    Ja, das glaube ich auch. Seite B müssten besser verstehen (und bei Antworten berücksichtigen!), was die Threadstarter von Seite A überhaupt wollen, aber diese Seite A scheint auch nicht unbedingt zur Kenntnis zu nehmen, was B als Erklärung dafür anbietet, dass es das Gewünschte in der exakt so wie gewünschten Form nicht besonders häufig gibt, u.a. wegen der dann sehr schwierigen (und ggf. wackligen) Balance.


    Ich versuche es als B-Vertreter bzw. Eurogamer nochmal: Sucht Spiele mit Aufträgen, wo man nicht etwas abgeben muss, denn das ist die klassisch-langweilige "tausche Ressourcen erst untereinander und dann in Siegpunkte"-Euro-Schiene. Ich weiß, dass die Euros-Fan sowas als Auftragserfüllung sehen, aber das sind Sachen, die Euro-Verächter meist nicht so mögen. Ressourcenkonvertierungsorgien. Wer eher aus der AT-Ecke kommt, sucht lieber Spiele mit Aufträgen oder (Zwischen-)Zielen und manchmal auch Spielendekriterien, wo man etwas nur haben (und nicht abgeben!) muss. Abgeben oder haben macht für das Spielgefühl einen riesigen Unterschied! In dem Moment wird's strategisch, in dem Moment wird's bei guten Spielen auch thematisch, in dem Moment muss man sich entscheiden, weil man nicht alles machen kann, weil man sich auf einen Weg festlegt. Das ist näheste, was man beim normalen Euro.Design in Richtung "objectives" finden kann. Haben-Ziele statt Abgeben-Aufträge.

  • Pfuuuuuh *verzweifeltguck


    Bei Euro hast du immer dasselbe Ziel. Tausche deine Ressourcen optimal um x Siegpunkte zu bekommen oder als erster im Ziel zu sein. Das Ziel ändert sich nicht. Du hast höchstens andere Gegebenheiten, um dieses Ziel zu erreichen. Mal hast du Gebäude Stall und mal Gebäude Bauernhof und darauf optimierst du dir dann was zusammen


    RC folgt einer Geschichte: du bist auf einer einsamen Insel und musst ein Leuchtfeuer entfachen. Dafür brauchst du x Holz. Auf der Suche nach x Holz musst du dir noch eben eine Hütte bauen, damit du nicht nass wirst und unterwegs aufpassen, dass du nicht vom Tiger gefressen wirst. Alle Mechaniken ordnen sich diesem Ziel unter


    Im nächsten Kapitel musst du nicht mehr Holz sammeln, sondern einen Schiffbrüchigen retten oder vor einem Vulkan fliehen oder ... die Mechaniken bleiben gleich, die Ziele ändern sich. Dafür brauchst du andere Ressourcen, anderes xy ...


    Besser kann ich's wirklich nicht erklären. [Tom] du vielleicht?

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  • 7 Wonders Duel. Da hat man zumindest als Alternative zu den Punkten den Wissenschaft oder Militärsieg. Erreichen dieser Ziele führt zum Spielende und zum Sieg. Ansonsten stimme ich eher Tom zu, dass nur recht wenige Euros echte Objectives haben, bei denen das Erreichen direkt zum Sieg führt. Kooperative Spiele mal ausgenommen, aber die sind für mich nicht wirklich Euros.

  • Kurz eingeschoben zum Thema Siegpunkte = Wettrennen. Ist es nicht so das ein klassisches Wettrennen, eben auch im Eurobereich, bedeutet das einer das Spiel beendet, also auch oft eine nicht fest definierte Zahl an Runden? Das ist ja nun nicht gleichzusetzen mit einer Siegpunkteleiste, es sei denn das Spiel basiert darauf als erster X Punkte zu erhalten. Wer das weiter runterbrechen will, landet dann am Ende bei der Definition, jedes Brettspiel ist ein Wettrennen um den Sieg...:/

    Stell dir ein Spiel vor, bei dem es 5 Spielziele gibt, aber eines davon ist klar einfacher zu erreichen als die anderen. Das würde dafür sorgen, dass alle nur auf das eine Ziel spielen und die anderen vier nur wertlose Staffage sind.

    Darum sollte man bei Civilizations auch gleich die Addons mit einkaufen. Im übrigen ist Civilizations ähnlich wie Scythe, wenn auch nicht ganz so heftig, dann auch ein Wettrennen. ;)

  • Wer das weiter runterbrechen will, landet dann am Ende bei der Definition, jedes Brettspiel ist ein Wettrennen um den Sieg... :/

    Nein.


    Wenn du es so formuliert haben möchtest, ist jedes Spiel ein Wettkampf. Ein Wettrennen ist es, in relativ kürzester Zeit ein Ziel zu erreichen. Relativ zu meinem/n Gegner/n. Der oder die Beste in irgendwas zu sein, muss nicht unbedingt ein Wettrennen zum Spielziel sein.

  • Huhu,


    ich habe hier immer noch nicht verstanden warum Robinson Crusoe die ganze zeit aufgeführt ist?

    Ist Robinson Crusoe ein Spiel das eurer Meinung nach die Kriterien erfüllt? Also Euro mit Siegbedingungen? Wenn Ja kann ich so gut wie jedes Coop aufzählen.

    Ansonsten wurde glaube ich Der letzte Wille noch nicht erwähnt. Aber auch da könnte man anstelle von dem Geld welches man verlieren muss einfach punkte vergeben und wer als erstes x punkte hat hat gewonnen.


    Gruß

    Ben


    PS: Bandida ja das Antiquity | Board Game | BoardGameGeek ist gemeint.

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  • Ankh Morpok hat als eine von drei möglichen Endbedingungen asymmetrische Spielziele für jeden Spieler. Damit gewinnt man direkt. Ansonsten geht es auch wieder um Punkte.

    Das Punkte sammeln ist glaube ich eher spielerische Konditionierung, statt Notwendigkeit. Man sollte wohl mehr vom Computerspiel her denken, das würde der Vielfalt gut tun.

    Vieles was heute als Mechanismus in Brettspielen auftaucht, habe ich schon spätestens in den 90er Jahren bei Spielen der Shareware und Freeware Szene gesehen. Die sind leider nicht mehr so ohne weiteres aufzutreiben.

  • Ja, stimmt, #AnkhMorpork passt theoretisch rein, sofern auch Vimes mitspielt. Und ja, auch bei #SevenWondersDuel gibt es zumindest teilweise solche Ansätze.

    Ebenso gibt es bei #Yedo ja die Mission, den Kaiser umzubringen, mit der man sofort das Spiel beenden kann (und in der Regel gewinnt) - aber es werden eben doch Punkte gezählt. Ich finde aber Spiele spannend, in denen keine Punkte gezählt werden - oder höchstens, um einen Gleichstand aufzulösen.

    Es stimmt schon, so ein Spiel erfordert sorgfältiges Testen und Balance, aber das nehme ich gerne in Kauf... ?

    Und auch bei Punkte-Euros kann man mitunter mehrere Runden vor dem Spielende absehen, wer gewinnen wird...

  • Was ist eigentlich mit #CityOfKings?


    Ich würde sagen, dass es in gewisser Weise passt. Für mich ist es, nach einem Spiel wie ich dazu schreiben muss, weder ein richtiges Euro aber noch viel weniger ein richtiges AT-Spiel. Aber klar hast du verschiedene Ziele und die sollen in der Tat auch andere Strategien benötigen, aber dazu kann ich nach meinem einen Spiel zu wenig sagen. Also es geht in die Richtung von Robinson Crusoe, ist aber weniger eurolastig als dieses... Ich bekomme es gerade nicht näher und besser beschrieben...


    RC ist im Kern eben ein klares Eurogame, das kannst du nicht mit jedem anderen vergleichen.


    Aber da fällt mir gerade #SpiritIsland ein, könnte das passen? Habe es selbst noch nicht gespielt...

  • Aber da fällt mir gerade #SpiritIsland ein, könnte das passen? Habe es selbst noch nicht gespielt...

    Hm, da muss man ja auch nur die Aufgabe erfüllen, nicht Punkte machen, oder? Also ja, eigentlich passt das ja auch. Wobei ich nicht weiß, wie sehr Euro - und wie sehr AT - das ist... Hm...

  • Aber da fällt mir gerade #SpiritIsland ein, könnte das passen? Habe es selbst noch nicht gespielt...

    Hm, da muss man ja auch nur die Aufgabe erfüllen, nicht Punkte machen, oder? Also ja, eigentlich passt das ja auch. Wobei ich nicht weiß, wie sehr Euro - und wie sehr AT - das ist... Hm...


    Ich habe jetzt schon öfter gehört, dass es quasi ein kooperatives Terra Mystica sein soll, deswegen gehe ich sehr von einem Euro aus, aber das ist eben alles nur gesundes Halbwissen, durch etwas was ich glaube gehört zu haben. ;)

  • #SpiritIsland

    Ich habe jetzt schon öfter gehört, dass es quasi ein kooperatives Terra Mystica sein soll, deswegen gehe ich sehr von einem Euro aus, aber das ist eben alles nur gesundes Halbwissen, durch etwas was ich glaube gehört zu haben. ;)

    Ich abe es auch noch nicht gepsielt, aber von den Playthroughs, die ich gesehen habe, hat es mit Terra Mystica nichts gemeinsam. OK, man hat individuelle Spielerfähigkeiten je nach gewähltem Spirit/Volk und die Landschaft ist, glaube ich, in verschiedene Geländetypen unterteilt, aber danach hört es völlig auf. Mechanisch sind die beiden Spiele meilenweit auseinander.

  • Im nächsten Kapitel musst du nicht mehr Holz sammeln, sondern einen Schiffbrüchigen retten oder vor einem Vulkan fliehen oder ... die Mechaniken bleiben gleich, die Ziele ändern sich. Dafür brauchst du andere Ressourcen, anderes xy ...

    Jetzt redest du aber nicht mehr davon, dass es "Objectives" gibt, sondern von verschiedenen Szenarien. Oder ist das bei dir das gleiche?

    Suchst du nun nach Spielen mit Objectives oder mit Objectives+Szenarien? Falls es nicht unbedingt Letzteres sein soll, sollten wir das jetzt nicht komplizierter machen als es eh schon ist.

  • Im nächsten Kapitel musst du nicht mehr Holz sammeln, sondern einen Schiffbrüchigen retten oder vor einem Vulkan fliehen oder ... die Mechaniken bleiben gleich, die Ziele ändern sich. Dafür brauchst du andere Ressourcen, anderes xy ...

    Jetzt redest du aber nicht mehr davon, dass es "Objectives" gibt, sondern von verschiedenen Szenarien. Oder ist das bei dir das gleiche?

    Suchst du nun nach Spielen mit Objectives oder mit Objectives+Szenarien? Falls es nicht unbedingt Letzteres sein soll, sollten wir das jetzt nicht komplizierter machen als es eh schon ist.

    Nein, wir suchen schon Objectives im Sinne von Zielerreichung zum Gewinnen.

    Bei RC gibt es halt Szenarien, die jedes Mal ein anderes Ziel vorgeben, während zum Beispiel Antiquity im Grunde immer dieselben Ziele hat. Die Szenarien sind dabei, ja, aber nicht zwingend.

    Es darf auch immer dasselbe Ziel sein - aber eine konkrete, thematische Aufgabe sollte das Ziel des Spiels sein - nicht einfach nur die meisten Siegpunkte.

  • Interessantes Thema! :)


    Spontan fällt mir da noch Legenden von Andor ein. Gloomhaven hat soweit ich weiß auch viele Euro-Elemente, oder?


    Ich würde Robinson Crusoe auch mehr in die Kategorie "Ameritrash" einordnen. Ich habe mir kürzlich This War of Mine bestellt, das ja recht ähnlich sein soll. Aber ist das noch das, was du auch suchst? :/

  • ... ich weiß nicht, ob die beiden Titel schon erwähnt wurden: bei Tribun und Biospehere müssen aus einer Anzahl von unterschiedlichen Spielzielen x geschafft werden, um den Spielsieg davon zu tragen. Oder seht ihr das als " man muss x Siegpunkte schaffen"?

  • OK, versuchen wir es noch mal klarer zu definieren. Für mich bedeutet 'Objective':


    - Es gibt eine Anzahl (oft nur 1) von Zielen, sobald eines davon erfüllt ist, ist das Spiel vorbei und der Spieler, der es erfüllt hat, hat gewonnen. (Bei kompetetiven Spielen meist noch mit Zusatzregeln, das die Runde zuende gespielt wird und evtl. ein Tiebreaker existiert)


    Ist das so ausreichend definiert oder wie würdet ihr es beschreiben?


    - Wie ist es, wenn mehrere von einer Auswahl von Zielen erfüllt werden müssen. Beispiel Tribun, wo es glaube ich 5 Ziele gibt und man muss 3 davon erfüllen um zu gewinnen. (Ist echt lange her, dass ich das gespielt habe.) Ist das ein Objective oder sind das dann schon Siegpunkte?


    Wo genau liegt die Grenze zum Rennspiel. Was zählt denn? (sind vielleicht nicht alles Euro-Spiele, aber das ist ja erstmal egal.)


    - Robinson Crusoe (Szenario 1): Wenn du 5 mal Holz abgegeben hast und das Feuer entwickelt hast, hast du gewonnen.

    - Istanbul: Wenn du 5 mal einen Rubin erworben hast, hast du gewonnen.

    - Pandemie: Wenn du 4 mal ein Gegenmittel entwickelt hast, hast du gewonnen.

    - Ave Caesar/Snowtails/Formula De/Flamme Rouge/...: Wenn du X Felder vorwärts gegangen/gefahren bist, hast du gewonnen.

    - Lewis & Clark: Wenn du X Felder vorwärts gegangen/gefahren bist, hast du gewonnen. (erwähne ich extra, da man hier auch mal mehrere Aktionen machen kann ohne überhaupt vorwärts zu gehen - man kann sogar zeitweilig zurückfallen)

    - Sentinels of the Multiverse: Wenn du dem Schurken X Schaden zugefügt hast, hast du gewonnen.

    - Viticulture: Wenn du 20 Punkte bekommen hast, hast du gewonnen.

    - Herr der Ringe LCG: Sobald du (meistens) 3 Auftragskarten erfüllt hast, was jeweils bedeutet, dass du X Fortschrittsmarker angesammelt hast, hast du gewonnen.

    - Der eiserne Thron (Brettspiel): Sobald du X Burgen besetzt hältst, hast du gewonnen. (OK, hier wird nach 10 Runden oder so abgebrochen, wenn keiner gewonnen hat und gezählt wer dem Ziel am Nächsten ist.)

    - Ur-Risiko: Sobald du X Gegner elimiert hast, hast du gewonnen.


    Ich finde die Grenzen da super-fließend und mir ist noch nicht klar, wo ihr da die Grenzen zieht.

  • Im Grunde siehst Du es ganz richtig, Fluxx , wobei gerade Viticulture ja wiederum explizit Siegpunkte sammelt. Also damit raus.

    Die Grenzen sind sicherlich fließend, aber das ist ja auch nicht schlimm:

    Ich persönlich suche ja nicht die absolute und endgültige Liste, sondern eher nach einer Auswahl von Spielen, die die Kriterien mehr oder weniger erfüllen.


    #Antiquity ist dabei natürlich sehr gut passend, da es da tatsächlich rein um ein Spielziel geht, es gibt sogar mehrere zur Auswahl UND es ist ein reinrassiger Euro.

  • Im Grunde siehst Du es ganz richtig, Fluxx , wobei gerade Viticulture ja wiederum explizit Siegpunkte sammelt. Also damit raus.

    Das ist mMn ein schönes Beispiel, für das, was MetalPirate schon gesagt hat. Siegpunkte erlauben vielfältige Strategien. Man hätte Viticulture auch so machen können, dass derjenige gewinnt, der zuerst 3 Weinaufträge erfüllt hat. Das wäre deutlich thematischer gewesen und näher an dem von euch gesuchten Objective. Aber damit wären viele interessante Strategien weggefallen, die das Spiel so vielfältig werden lassen. (OK, dass man im Extremfall auch gewinnen kann, wenn man keine einzige Weinrebe anbaut, muss man nicht mögen.) Desto mehr Wege zum Ziel führen, desto interessanter ist es (sofern nicht einer davon deutlich einfacher ist.) Die meisten Euro-Spieler lieben diese Vielfalt der Siegstrategien. Das ohne Siegpunkte zu erreichen ist deutlich schwieriger.

    Ich behaupte auch mal, dass die Kombination von 'Objective' + starke thematische Einbindung schon ein weiter Schritt zum Bereich AT ist. Vielleicht gibt es ja so wenige Euros in der Richtung, weil die meisten Spiele, die das erfüllen schon aufgrund dessen nicht mehr als Euros gelten bzw. einem Spieleautor, der die beiden Punkte in den Vordergrund stellt oft auch weitere Merkmale von AT-Spielen liegen, so dass da bestenfalls ein Hybrid, aber kein reines Euro-Spiel mehr rauskommt.

  • Fluxx Du erzählst mir nix Neues, was Strategien, Variabilität usw angeht - dennoch suche ich eben die wenigen, interessanten Spiele, die sich auf das Risiko eines "harten" Ziels einlassen, statt mit "Siegpunktepampe" aufzuwarten... das ist natürlich total überzogen!

    Ich liebe auch Spiele wie #HansaTeutonica oder #LeHavre, trotz oder gerade wegen der Siegpunkte! Aber hin und wieder mag ich es auch mal richtig thematisch mit einem ganz bestimmten Ziel.

    Mit Würfeln und Ereignissen und einer Menge Zufall gibt es da viele Spiele - gerade jüngst #BlackOrchestra zum Beispiel. Aber im Euro-Bereich?