Eurogame meets AmiTrash

  • Mal eine offene Frage an die Runde.


    Kann man oder frau eigentlich diese beiden Genres zu einem erfolgreichen Spiel verknüpfen? Eurogame steht für mich für themenlose Optimierorgie während [Schublade auf] AT für mich eher ein chaotisches Glücksspiel mit Thema ist [Schublade zu].


    Habt ihr Beispiele, wo beides gleichwertig kombiniert wurde und daraus ein richtig gutes Spiel wurde?


    Scythe?

    Terraforming Mars?

    ...


    [Edit] Fragezeichen ergänzt.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • TM ist für mich nicht AT genug. Scythe letztendlich wohl auch nicht. Bloß vom Aussehen her - was der Grund ist, warum viele Leute so enttäuscht davon sind. :)


    Blood Rage würde ich dagegen in den Ring werfen wollen.

  • Hyperborea (und die oben von Marcel genannten)...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    3 Mal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Kemet


    Cyclades (leider noch nicht gespielt, aber nach den Beschreibungen dürfte das passen)


    Adrenalin (finde ich allerdings nicht "richtig gut", aber spielenswert)


    Twilight Struggle (das ist doch eigentlich kein wargame sondern ein richtig gutes thematisches Mehrheitenspiel:))


    Space Alert

    Einmal editiert, zuletzt von Pau ()

  • eher mehr AT als Euro: #MoonghaInvaders (nach/wegen einer desaströsen Kickstarter-Kampagne völlig unter Wert untergegangen)


    gleiche Anteile: #DungeonAlliance (Dungeon Crawler mit Mage Knight artiger Handkarten-Optimierung)


    eher Euro als AT: #ArgentTheConsortium (Miniaturen, viel direkte Interaktion, durchaus vorhandener Glückfaktor / gewisse Unplanbarkeit der Endwertung, aber gleichzeitig ein mächtiger Euro-Hirnverzwirbler)

  • Ein Eurospiel mit fragwürdige Balance, aber wo ist der AT-Anteil? Oder besteht der in der fragwürdigen Balance? ;)



    [TFM-Sieg]

    Dann hast Du wohl sehr viele Fähigkeiten im Manipulieren von Karten :p

    Die passende Wahl der Karten, die man kaufen soll und wichtiger noch bei TFM: welche man nicht kaufen soll, obwohl sie gut sind, das würde ich nicht "Manipulation" nennen. ;)

  • Mutter : Passt schon. Champions of Midgard hat AT-Anteile. Gebe ich ja zu. Ich wollte eher auf die schlechte Balance raus, wenn man es als Euro-Spiel betrachtet. Die ursprüngliche Frage war ja "Habt ihr Beispiele, wo beides gleichwertig kombiniert wurde und daraus ein richtig gutes Spiel wurde?" Das sehe ich bei Champions of Midgard nicht. Balancing durch "drückt dem Führenden Minuspunkte (blame tokens) rein". Das ist Euro-Design von vorgestern (und funktioniert auch nur im Mehrspielerspiel).

  • Time of Crisis


    Deckbuilding und Siegpunkte vs. würfelbasierte Kämpfe und thematische Dichte

    würfelbasierte Kämpfe und thematische Dichte machen doch gerade Cosims aus, nur die Geschichte, die man dort erzählt, hat auch nichts mit Ameritrash zu tun. Aber ich seh auch gerade, das wurde woanders schon mal ausdiskutiert: Begrifflichkeiten: Ameritrash? Thematische Spiele? Narrative Spiele?

  • Und gleich dazu. Ist Deckbuilding ein typisches Euro-Element? Ich würde gefühlsmäßig jein (mit Tendenz zum Ja) sagen, könnte es aber nicht erklären.

    Dass ich Deckbuilding fast ausschließlich mit Eurogame verknüpfe liegt vielleicht daran, dass ich seinerzeit Dominion rauf und runter gespielt habe. Für mich gehören CoSims tendenziell eher in die Ameritrash-Ecke, ohne einem CoSimmer damit auf die Füße treten und an dieser Stelle eine neue Diskussion lostreten zu wollen. Aber wie dem auch sei, ein schöner Hybrid ist Time of Crisis allemal.

    we are ugly but we have the music

    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Ich hab es nicht so mit den Definitionen, aber wie würdet ihr denn den Ringkrieg einordnen? Da optimiert man ja viel und spielt sehr strategisch, dazu kommt ein unglaublich starkes Thema plus Glück beim Würfeln... Also die perfekte Mischung? Für mich ganz klar: Ja! ?

  • Hi,


    Also in RIngkrieg nen Euro zu finden ... muss man schon ziemlich suchen.


    Age of Mythology ist für mich so ein "EuroTrash", es hat auf der einen Seite Puerto Rico-Mässige Rollenwahl, Ressourcem sammeln, etc also abolut Euro und dann gibt es die Klopperei mit den Mitspielern die sowas von AmiTrash ist ... hat seinen Charm, muss man halt mögen.


    Aber Ringkrieg? - Ist weder Euro, noch AmiTrash ... ist eher ein CoSim - da passt es imo am besten.


    Atti

  • Nix da! Cooles Ringkrieg hat mit stinkigen Euros nichts zu tun! 8|


    Okay, weg mit der Keule und Spaß beiseite. :)


    Vergesst einfach die unglückselige Gleichsetzung von "thematisch" mit "Ameritrash". Das war gestern -- also so vor vielleicht sieben oder acht Jahren. Wie oben schon erwähnt: Heutzutage gibt's genug Euros, die thematisch stimmig sind, wie beispielsweise eben Terraforming Mars, Robinson Crusoe. Stronghold, Dungeonlords.... "Thematische Euros" eben, wie oben schon erwähnt. Thematische Stimmigkeit oder Storytelling machen ein Spiel nicht zu Ameritrash.


    Andersherum würde ich mir wünschen, dass auch diese verdammte Gleichsetzung von "Strategiespiel" mit "Euro" wieder aus den Köpfen verschwände. Das ist einfach Bockmist im Quadrat! Und Schuld daran ist einzig und alleine Boardgamegeek, wo dieser Blödsinn vor ein paar Jahren mit der Einführung der Kategorien "Strategy" für Euro und "Thematic" für AT ausgebrütet wurde. :cursing:

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  • Hi,


    In der tat ist die Gleichsetzung "Euro" = Strategie und "AT" = thematisch falsch. War sie aber schon immer und ich sehe auch nicht das BGG da "schuld" dran, ist denn BGG hat das gar nicht "ausgebrütet". Die Wiki-Einträge treffen es imo ganz gut:


    ameritrash | Wiki | BoardGameGeek

    eurogame | Wiki | BoardGameGeek


    Ich würde es so zusammenfassen_


    - Euros sind Mechanikgetrieben, das Thema ist lediglich Mittel zum Zweck (den Mechaniken)
    - AT sind Themengetrieben, die Mechaniken sind nur Mittel zum Zweck (dem Thema) und ordentlich am Glücksrad drehen hat noch keinem AT-Spiel geschadet. :)


    Beide Arten können durchaus strategische Spiele sein beide schliessen das nicht aus oder haben das als Bedingung.


    Ich sag es mal anders:


    Bei ein AT setzt man sich an den Tisch und prügelt sich herzhaft vom Plan. Das kann zu steigendem Blutdruck führen und liegt an der emotionalen Bindung die man mit seinem Volk, Charakter, Gesellschaft o.ä. führen. Das ganze ist dazu höchst ungerecht (dem einen fällt es in den Schoss und der andere kommt von einer Scheiss in die nächste) - trotzdem haben alle Spass an dem Spiel und wenn die Regeln mal etwas ungenau oder wage sind? - Who cares? Einen Spieler aus dem Spiel schiessen? Warum nicht?


    Ein EuroGame ist da mehr wie ein Gesetzbuch. Wenn da nicht alles bis auf das kleinste geregelt ist, gibt es ein Problem. Zudem ist die Interaktion hochgradig Mechanisiert. Während man bei einem AT direkt interagiert, tut man das bei einem Euro primär indirekt (Aktionen oder Ressourcen "wegschnappen" oder stark dosiert via Aktionskarten/Würfel z.b: "7 = Räuber" ). Dafür haben EUros halt ausgetüftelte ineinandergreifende Mechaniken und "Player-Elimination" ist ein NoGo.


    Bei AT geht es um ne gemeinsame gute Zeit, beim Euro halt um die Herausforderung (wodurch man eine gute Zeit hat).


    Atti

    2 Mal editiert, zuletzt von Attila ()

  • Eben. Ameritrash ist ein Begriff, mit dem jeder etwas anfangen kann. Oder besser gesagt "anfangen konnte" -- bis eben nämlich BGG die Subkategorien "thematisch" und "strategisch" eingeführt hat, um nicht die Begriffe "Ameritrash" und "Eurogame" benutzen zu müssen. Seitdem kommen auf einmal sogar solche Dinger wie Robinson Crusoe als Ameritrash infrage.


    Übrigens, da möchte ich bei diesem Stichwort echt mal loswerden: Ein Spiel, in dem nicht gekämpft wird, werde ich niemals als Ameritrash akzeptieren. Noch nicht mal ansatzweise und auch nicht irgendwei so ein bisschen. Nein, das geht einfach nicht an, verflixt nochmal! Ohne Kampf kein Ameritrash! Ich meine, das ist einfach eine zwingende Voraussetzung. :) Klar, man kann auch Kataklysm auf Panflöten spielen, oder Slayer auf dem Alphorn -- aber dann ist es eben einfach kein Metal mehr.

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  • Aha! Na gut, jetzt ist dann nur noch die Frage, ob der auch zählt!

    • Kämpft man gegen den Tiger haupt- oder nebensächlich?
    • Ist der wenigstens un-tot? Ein Wer-Tiger vielleicht? Radioaktiv? Mutiert? Zombie-Tiger? Aus dem Weltall? Riesengroß? ...
    • Gibt es ihn als Plastikfigur? Leuchtet die Figur im Dunkeln oder zumindest unter Schwarzlicht?
    • Kämpft man mit Würfeln?
    • Und mit was kämpft der Robinson? Eine +2-Keule? Panzerbrechende Kokosnuss-Granate? Atombombe? ...

    ....DANN ist Robinson vielleicht doch Ameritrash. :)

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    Einmal editiert, zuletzt von Bierbart ()

  • Bei Pikmin hätte er eine Geschichte, die bis ins 3. Jahrhundert v. Christus zurückreicht.


    Irgendwelche besonderen Auffälligkeiten hätte er bestimmt auch.


    Zählt das?

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Viel hilft viel. Er könnte ja auch alles zusammen sein, nicht wahr? Also ein während der Späteiszeit in eine Gletscherspalte hineingefallener, eingeeister und dann als Eisberg an der Insel angeschwemmter untoter, radioaktiver, riesenhaft mutierter Zombie-Wer-Säbelzahntiger aus dem All. Uppsa. "Mechanisch" habe ich noch vergessen.


    Auch die ganze Robinson-Insel darf natürlich gar keine Insel sein, denn das wäre langweilig. Vielleicht ein Ufo, das vor vielen tausend Jahren notgelandet ist im Meer! Dann natürlich zugewachsen und mit Sand bedeckt. Und beim Ausheben einer falle für den während der Späteiszeit in eine Gletscherspalte hineingefallenen, eingeeisten und dann als Eisberg an der Insel angeschwemmten untoten, radioaktiven, riesenhaft mutierter Zombie-Wer-Säbelzahntiger stößt die zusammenimprovisierte Grabeschaufel plötzlich, klonk!, auf ein Metall im Boden, und da ist dann eine Luke, in die man einsteigen kann. Und dann tut das der Robinson und findet gleich am Eingang zufällig einen Helm und ein 100-Schuss-Munitionspaket für eine noch aufzufindende, scheinbar überaus groß bemessene Handfeuerwaffe.....


    Naja, man wird ja noch träumen dürfen.

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  • Egal was ihr da in eurer WG raucht: nimm weniger:lachwein:


    Um aber mal aufs Thema zurückzukommen: so unrecht hast du gar nicht.


    Ursprünglich war glaub ich der Unterschied mal das konfrontative Gegnerhauen bei AT und das indirekte Bekämpfen über Siegpunkte bei Eurogame. Einhergehend damit war der thematische Fokus auf die Story bei AT und bei Eurogame auf Mechanik.


    Ich glaub MetalPirate hat mal gesagt, dass die Grenzen heute aber sehr stark verschwimmen. Und dem kann ich eigentlich nur zustimmen. Es gibt zwar viele Spiele, die ich auch heute noch eindeutig zuordnen könnte, aber ebensoviele, wo die beiden Begriffe und ihre Definitionen an ihre Grenzen kommen.


    Hybrid trifft es da zwar ganz gut, ist aber ein sehr dehnbarer Begriff.


    Vielleicht ist die Einteilung einfach nicht mehr zeitgemäß, weil nicht mehr präzise genug?

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Hi,


    Diese Einteilung war nie 100% Eindeutig. Es gab schon immer "hybriden".


    Für mich persönlich unterscheide sich Euro und AT primär dadurch, das bei einem Euro das Gewinnen im Vordergrund steht, beim ein AT das Spielerlebnis.


    Atti