Hat sich die Brettspielszene verändert?

  • Sorry aber die Frisur des Interviewers kann ich mir keine 90 Minuten ansehen.

    Das Interview wurde Anfang des Jahres aufgenommen, als die Friseure geschlossen hatten

    Dafür gibt es doch Langhaarschneider! ;)

  • Oder Heckenscheren

    Ich dachte, für Hecken nimmt man Heckenschützen!?

    Nein, Heckenschützen nimmt man doch gegen schlechte Fisuren.

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  • Tja, was heißt "früher"? Mit meinen nun 60 Jährchen habe ich einige Entwicklungen zwar erleben können, aber sicher nicht in aller Tiefe.


    Am eklatantesten prägt sich bei mir das Empfinden ein, dass Spiele großenteils nicht mehr als Erlebnis auf den Tisch kommen, sondern Teil einer Masse geworden sind, die es im Umfeld der "Vielspieler" nicht mehr gestattet, ein Spiel zu durchdringen, zumindest, was Spielabende angeht (oder besser anging, vor 2020). Ben Törck mit 140x TFM oder Baseliner mit 200+ GaiaProject stellen hier moderne Ausnahmen dar.


    Ein Spiel zu "suchten" heißt heute oft, 5x auf den Tisch bringen. Dass man dabei vielen Spielen, in die die Autoren jahrelange Entwicklungsarbeit gesteckt haben, nicht gerecht werden kann, ist logisch. Heute werden auf den Spieleabenden je Teilnehmer 2-3 Spiele mitgebracht, alles der neue geile Scheiß. Spiele, die länger als wenige Monate auf dem Markt sind, werden uninteressant. Und die, die beim letzten Mal superheiß waren, verlieren beim nächsten Mal schon wieder die Aufmerksamkeit.


    Mir geht es nicht anders. Dabei muss ich zugeben, dass die Spiele nicht nur auf mich einprasseln, sondern natürlich durch die zahllosen Medien aktiv gesucht werden, ich sozusagen in diesen irren Ozean der Spiele aktiv eintauche und mich ständig anjucken lasse. Aber diese Entwicklung hat bei mir vor drei Jahren den Impuls zum Solospiel gesetzt. Auch wenn dieser Entwicklung durch Kampagnen- und Legacy-Spiele versucht wurde, entgegenzuwirken, funktioniert dies nur bedingt. Spiele zu erkunden und ihre Tiefe zu entdecken, haut bei mir nur in meinen familiären Wenig-Spielergruppen oder eben im Solo hin.


    Meine Stats sagen mir, dass ich in meiner intensiven Spielzeit seit 2018 in den regelmäßigen öffentlichen Spielgruppen (Solos und Spiele bei mir zuhause herausgefiltert) 4 (VIER) Spiele mehr als zweimal gespielt habe, und 13 genau zweimal, davon 3 Partyspiele und 1 Kampagne.


    OB das nun eine negative Entwicklung ist, kann ich gar nicht genau sagen. Es ist, sagen wir mal, schade. Aber mit dem Solo-Spiel habe ich mir einen Ausweg aus diesem Dilemma geschaffen. Und mit meinen bezüglich der Spielauswahl eher konservativen Familienmitgliedern kommen auch moderne Klassiker noch zur Ehre. Öffentliche Spielerunden, so gerne ich dort bin und so sehr ich die Teilnehmer schätze, stellen für mich inzwischen eher eine Art Messebesuch dar.

  • @hellvet

    genauso geht es mir auch - allerdings muss ich zugeben, dass ich selbst für diese Entwicklung der Hauptschuldige bin. Meine regelmässigen Mitspieler beschweren sich sehr regelmässig bei mir, warum ich denn nicht das selbe Spiel zwei Mal mitbringe......

    Aber wir haben jetzt eine dreier Gruppe um die #Scythe Kampagne durchzuspielen und ich habe mehrere Spiele auf dem Radar - also von denen sich bereits in meinem Besitz befindlichen - die ich definitiv mehrfach mit den gleichen Leuten spielen will. Ich muss das vor Oktober schaffen, dann überehemen wieder die Impulse die Kontrolle........

  • allerdings muss ich zugeben, dass ich selbst für diese Entwicklung der Hauptschuldige bin.

    Ich fühle mich zwar nicht hauptschuldig, aber absolut daran beteiligt, ganz klar X/ .




    Aber wir haben jetzt eine dreier Gruppe um die #Scythe Kampagne durchzuspielen

    Eben, Kampagnen sind da etwas anders geartet, bremsen diese Entwicklung aber nicht aus. Wir haben vor 2 Jahren eine kleine Gruppe aus einem öffentlichen Spielkreis etabliert, die zuerst TimeStories und dann Detective durchgespielt hat. Das hat super Spaß gemacht und war immer wieder Anlass nach neuen Herausforderungen zu suchen. Dann kam leider C***na. Aber auch in dieser Gruppe hätte 5x ein Expertenspiel nicht funktioniert....

  • zum Interview mit Knut-Michael Wolf:

    Das war sehr interessant und teilweise überraschend kritisch/ernüchternd im Bezug auf die Branche. Ich hätte gern noch länger zugehört.

  • @hellvet: treffender Punkt.


    Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dem zustimmen. Selten werden Spiele mehr als 2-3 mal gespielt.


    Dabei habe ich 2 Ausnahmen, die mir zeigen, dass es besser ist, sich auch weniger Spiele zu konzentrieren und die dann in der Tiefe kennenzulernen.


    Spiel 1 ist Aeons End: davon habe ich mit 2 Freunden 23 Partien hinter mir und am Mittwoch geht es weiter mit Runde 24. Man spielt das Spiel jetzt mit einem viel besseren Blick für die Details und lernt die Feinheiten des Spiels schätzen. Zum Beispiel höre ich oft, dass die Magier eigentlich alle gleich sind und das ist eine Aussage, der ich nach den ersten 3 Partien zugesagt hätte, mit der Erfahrung spielt man die Magier aber anders und die Partien sind allein aufgrund der Magier schon sehr unterschiedlich.


    Spiel 2 Imperial Assault: da sind es bestimmt 50 Partien in der gleichen 5er Runde und auch hier hat das Spiel mittlerweile eine sehr große taktische Tiefe erreicht, die ich so nach den ersten Partien nicht vermutet hätte.


    Beide Spiele sind dadurch echte Highlights geworden. Insbesondere bei Aeons End hat sich die Meinung von "ganz nett" in "fantastisches Spiel" gewandelt.

  • Ich habe mich früher so sehr auf den jährlich erscheinenden "Adam spielt" Katalog gefreut. Was war das für ein Highlight. Die Älteren hier unter uns werden sich erinnern. Den habe ich dann in aller Ruhe durchgeblättert und durchgelesen, Spiele von Interesse angekreuzt und natürlich auch bestellt. Wie lange ist das denn her?

  • Wie lange ist das denn her?

    Hehe - für diese Info müsste man das alte Forum bemühen 8-))

    edite: Das dürfte Ende 2007 gewesen sein

    unknowns stieg am Firmament auf und ... 8o

  • Ich habe mich früher so sehr auf den jährlich erscheinenden "Adam spielt" Katalog gefreut. Was war das für ein Highlight.

    Tja - Sebastian Wenzel wollte doch die Arbeit der Datenbank-Erstellung auf sich nehmen und hat aus der Szene dermaßen viel Missgunst erfahren - dass er lieber Kinder gemacht hat. :lachwein:

  • Ich wüsste nicht, warum ich ein Spiel mit einer spiellänge von 1.5-2 Stunden 100x spielen sollte. Was für Einsichten gewinne ich nach der 25. Partie? Welche nach der 50.?

    Sicherlich gibt es Spiele wie Gaia, die schon mit den vielen Völkern einen dahin treiben, das öfter zu spielen, aber ein Great Western Trail hat indes nicht so viel Wiederspielbarkeit - aber das muss es auch gar nicht für meinen Geschmack.


    Ich mag die Vielfalt von Spielen. Draften, Würfeln, Deck Building, Worker Placement und die verschiedensten Variationen davon mit den unterschiedlichsten Themen.

  • Ich wüsste nicht, warum ich ein Spiel mit einer spiellänge von 1.5-2 Stunden 100x spielen sollte.

    Ich für meinen Teil denke, dass nicht 25x zu Spielen heute das Problem ist, sondern schon 10x. Cult of the new eben. Ist aber auch irgendwie normal, wenn eine Branche boomt.

    Persönlich habe ich gerade gut verkleinert und es geht auch noch weiter. Und das fühlt sich abgesehen von 1-2 schmerzhaften Vernunftsentscheidungen aber sehr gut an.

    Denn dadurch kommt man dann endlich mal auf zweistellige Anzahl von Partien pro Spiel. Gerade wenn man Kenner bis Expertenniveau spielt, sollte man die Spiele doch öfter spielen, um sie auch richtig zu erleben zu können.

  • Ich wüsste nicht, warum ich ein Spiel mit einer spiellänge von 1.5-2 Stunden 100x spielen sollte.

    Ich für meinen Teil denke, dass nicht 25x zu Spielen heute das Problem ist, sondern schon 10x. Cult of the new eben. Ist aber auch irgendwie normal, wenn eine Branche boomt.

    Persönlich habe ich gerade gut verkleinert und es geht auch noch weiter. Und das fühlt sich abgesehen von 1-2 schmerzhaften Vernunftsentscheidungen aber sehr gut an.

    Denn dadurch kommt man dann endlich mal auf zweistellige Anzahl von Partien pro Spiel. Gerade wenn man Kenner bis Expertenniveau spielt, sollte man die Spiele doch öfter spielen, um sie auch richtig zu erleben zu können.

    So gehts mir auch - wie haben jetzt übers letzte Jahr einige größere Titel mal ausführlicher angepackt: Vindication, Anachrony, Trickerion. Und bei einigen hab ich immer noch das Gefühl, sie noch nicht komplett durchdrungen zu haben. Aber dann gibt es eben auch noch andere sehr gute Titel, die noch gespielt werden wollen... es gibt einfach zu viel Qualität am Markt gerade.

  • Ich wüsste nicht, warum ich ein Spiel mit einer spiellänge von 1.5-2 Stunden 100x spielen sollte. Was für Einsichten gewinne ich nach der 25. Partie? Welche nach der 50.?

    Und ich frage mich, wieso ich ständig was Neues lernen soll, wenn mir persönlich Spiele erst nach zwanzig, dreißig Partien so richtig Spaß zu machen beginnen, ich sie wirklich kenne und dann so richtig Freude daran habe.


    Nicht umsonst kaufe ich keine neuen Spiele mehr, sondern erfreue mich an denen, die ich nach sorgfältiger Auswahl zu meinem Bestand gemacht habe.


    Sich an ständig neuen Spielen zu erfreuen, überlasse ich für meinen Teil gerne anderen. Aber ich gehöre auch zu den Menschen, die ein Spiel, das sie mögen, auch nach Jahrzehnten noch spielen können. Es "nutzt sich nicht ab", sondern wird einfach von Partie zu Partie schöner :pleased:


    Einsichten gewinne ich ehrlich gesagt keine, sondern erfreue mich am bekannten und geschätzten Spielgefühl, genieße einfach die nächste Partie und bin gar nicht darauf aus, irgendwas Neues zu entdecken - auch wenn das mitunter tatsächlich auch irgendwann mal vorkommen kann. Aber darauf bin ich nicht aus und hab bei Russian Railroads auch nach fast hundert Partien bei Weitem noch nicht alles ausprobiert oder erkundet. Warum auch, Hauptsache, das Spielen macht Spaß :dirol:


    Finde es immer wieder interessant, welch verschiedene Arten, dem Hobby zu frönen, hier im Forum gelebt und besprochen werden :up:

    Wir spielen gerne Sword & Sorcery, Cthulhu: Death May Die und als Kontrastprogramm mal Carcassonne!

  • Hexe Voll spannend - in der Tat! Ich hab ja durchaus Spaß am Lernen von neuen Spielen - und erkläre auch gern. Wobei man mittlerweile ja auch so viele Spiele kennt, dass die wenigsten Spiele komplett neu sind - meist ist ja irgendwo was Bekanntes reingerieselt.

    Insofern ist das Lernen für mich auch gar keine Mühe - ich schau auch gern, welche Neuerungen Autoren sich überlegt haben und wie sie Altbekanntes interessant neu verpacken.

  • Ich wüsste nicht, warum ich ein Spiel mit einer spiellänge von 1.5-2 Stunden 100x spielen sollte. Was für Einsichten gewinne ich nach der 25. Partie? Welche nach der 50.?

    Macht dir denn ein Spiel generell keinen Spaß mehr, wenn du keine neuen Einsichten gewinnen kannst?

  • Und ich frage mich, wieso ich ständig was Neues lernen soll, wenn mir persönlich Spiele erst nach zwanzig, dreißig Partien so richtig Spaß zu machen beginnen, ich sie wirklich kenne und dann so richtig Freude daran habe.


    Nicht umsonst kaufe ich keine neuen Spiele mehr, sondern erfreue mich an denen, die ich nach sorgfältiger Auswahl zu meinem Bestand gemacht habe.


    Sich an ständig neuen Spielen zu erfreuen, überlasse ich für meinen Teil gerne anderen. Aber ich gehöre auch zu den Menschen, die ein Spiel, das sie mögen, auch nach Jahrzehnten noch spielen können. Es "nutzt sich nicht ab", sondern wird einfach von Partie zu Partie schöner :pleased:

    Genau so denke ich auch. Ich kaufe gerne NEUE Spiele, suche auch ständig danach. Aber ich brauche nicht das 10. Rosenberg-Puzzle oder das 10. themen-befreite Feld-Spiel, das eigentlich nur die Möglichkeiten, komplex zu designen auslotet. Wenn mir eines meiner Spiele bezüglich Thematik und Mechanik gefällt, spiele ich das lieber 10+ mal, als einen Klon davon zu kaufen.

  • Ich wüsste nicht, warum ich ein Spiel mit einer spiellänge von 1.5-2 Stunden 100x spielen sollte. Was für Einsichten gewinne ich nach der 25. Partie? Welche nach der 50.?

    Sicherlich gibt es Spiele wie Gaia, die schon mit den vielen Völkern einen dahin treiben, das öfter zu spielen, aber ein Great Western Trail hat indes nicht so viel Wiederspielbarkeit - aber das muss es auch gar nicht für meinen Geschmack.


    Ich mag die Vielfalt von Spielen. Draften, Würfeln, Deck Building, Worker Placement und die verschiedensten Variationen davon mit den unterschiedlichsten Themen.

    Es geht nicht immer nur um neue Einsichten, sondern auch um den Wettbewerb.

    Man könnte fragen: warum gibt es die Turnierszene (Brettspiele, Kartenspiele, usw.)?

    Oder warum spielen die Leute ihr Leben lang Schach (oder andere traditionellen Spiele)?


    Je besser die Mitspieler umso kniffliger ist es , umso größer die Herausforderung.

    Gerade bei Spielen mit einem möglichst geringen Glücksfaktor ist es sehr spannend und interessant.

    Wer die Herausforderung und den Wettbewerb sucht, der spielt durchaus öfters ein Spiel, während andere ein Spiel nur kennen lernen wollten, oder vielleicht "vollständig" entdecken möchten und dann gut ist.

  • Hexe Voll spannend - in der Tat! Ich hab ja durchaus Spaß am Lernen von neuen Spielen - und erkläre auch gern. Wobei man mittlerweile ja auch so viele Spiele kennt, dass die wenigsten Spiele komplett neu sind - meist ist ja irgendwo was Bekanntes reingerieselt.

    Insofern ist das Lernen für mich auch gar keine Mühe - ich schau auch gern, welche Neuerungen Autoren sich überlegt haben und wie sie Altbekanntes interessant neu verpacken.

    Etwas Neues zu erlernen ist ja ein Erlebnis für sich, das auch sehr reizvoll sein kann. Und bei Spielen ist die "Belohnung" ja auch unmittelbar da, gleich loslegen und Spaß haben zu können. Interessanter Einblick, gefällt mir!


    Und ich frage mich, wieso ich ständig was Neues lernen soll, wenn mir persönlich Spiele erst nach zwanzig, dreißig Partien so richtig Spaß zu machen beginnen, ich sie wirklich kenne und dann so richtig Freude daran habe.


    Nicht umsonst kaufe ich keine neuen Spiele mehr, sondern erfreue mich an denen, die ich nach sorgfältiger Auswahl zu meinem Bestand gemacht habe.


    Sich an ständig neuen Spielen zu erfreuen, überlasse ich für meinen Teil gerne anderen. Aber ich gehöre auch zu den Menschen, die ein Spiel, das sie mögen, auch nach Jahrzehnten noch spielen können. Es "nutzt sich nicht ab", sondern wird einfach von Partie zu Partie schöner :pleased:

    Genau so denke ich auch. Ich kaufe gerne NEUE Spiele, suche auch ständig danach. Aber ich brauche nicht das 10. Rosenberg-Puzzle oder das 10. themen-befreite Feld-Spiel, das eigentlich nur die Möglichkeiten, komplex zu designen auslotet. Wenn mir eines meiner Spiele bezüglich Thematik und Mechanik gefällt, spiele ich das lieber 10+ mal, als einen Klon davon zu kaufen.

    Sehr nachvollziehbar, zumal es - nicht wissenschaftlich bewiesen, sondern nur gefühlt - auch doch einige Titel gibt, die sich in den Mechaniken deutlich ähneln - besonders die von Dir angesprochenen Rosenberg-Titel.

    Wir spielen gerne Sword & Sorcery, Cthulhu: Death May Die und als Kontrastprogramm mal Carcassonne!

  • Ich wüsste nicht, warum ich ein Spiel mit einer spiellänge von 1.5-2 Stunden 100x spielen sollte. Was für Einsichten gewinne ich nach der 25. Partie? Welche nach der 50.?

    Obwohl gerade Du bei mir da weniger in Verdacht stehst, habe ich aber gerade bei YTlern oftmals das Gefühl, dass es eher um Quantität geht als um Durchdringung. Könnte das aber bei Dir zumindest unterschwellig auch der Fall sein?

  • Ich wüsste nicht, warum ich ein Spiel mit einer spiellänge von 1.5-2 Stunden 100x spielen sollte. Was für Einsichten gewinne ich nach der 25. Partie? Welche nach der 50.?

    Man gewinnt auch nach hunderten von Spielen - zumindst bei wirklich guten Spielen - noch neue Einsichten.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Sehr nachvollziehbar, zumal es - nicht wissenschaftlich bewiesen, sondern nur gefühlt - auch doch einige Titel gibt, die sich in den Mechaniken deutlich ähneln - besonders die von Dir angesprochenen Rosenberg-Titel.

    Um bei Rosenberg zu deuteln, dass sich Mechanismen ähneln, brauchst Du nun echt keine Wissenschaft mehr. Das ist so, als würde man einen Hydrologen beschäftigen um herauszufinden, warum Wasser nass ist.

  • Sehr nachvollziehbar, zumal es - nicht wissenschaftlich bewiesen, sondern nur gefühlt - auch doch einige Titel gibt, die sich in den Mechaniken deutlich ähneln - besonders die von Dir angesprochenen Rosenberg-Titel.

    Um bei Rosenberg zu deuteln, dass sich Mechanismen ähneln, brauchst Du nun echt keine Wissenschaft mehr. Das ist so, als würde man einen Hydrologen beschäftigen um herauszufinden, warum Wasser nass ist.

    Stimmt, aber ich hab es als Akademikerin einfach im Blut, Dinge nicht nur zu vermuten, sondern absolut sicher beweisen zu können. Wobei ich Dein Beispiel mit dem Hydrologen sehr passend finde und glaube, das ein Beweis in diesem Falle sogar problemlos möglich wäre:hahaha:

    Wir spielen gerne Sword & Sorcery, Cthulhu: Death May Die und als Kontrastprogramm mal Carcassonne!

  • NIchstdestotrotz steckt in jedem Rosenberg genausoviel Arbeit

    Das glaub ich sogar. Es wirft ja auch niemand einem Johann Sebastian Bach vor, dass er sich bei den Goldberg-Variationen keine Mühe gegeben habe. Aber aus ökologischer Sicht könnte man sich bei Rosenberg ab und zu durchaus überlegen, ob man nicht einfach Do-it-yourself-Kits herausbringt, die einen aus dem Spielmaterial von Arler Erde und Patchwork ein selbstgebautes Fest für Odin basteln lassen.

  • NIchstdestotrotz steckt in jedem Rosenberg genausoviel Arbeit

    Danke, dass Du das nochmal hervorhebst, vor lauter Blödelei sollte das dennoch nicht vergessen werden.

    Wir spielen gerne Sword & Sorcery, Cthulhu: Death May Die und als Kontrastprogramm mal Carcassonne!

  • NIchstdestotrotz steckt in jedem Rosenberg genausoviel Arbeit

    Danke, dass Du das nochmal hervorhebst, vor lauter Blödelei sollte das dennoch nicht vergessen werden.

    Das kann ja gut sein. Und mein Hut bleibt auch gezogen, aber ich unterstelle mal, dass ein breiteres Spektrum verschiedener Themen und Mechaniken deutlich mehr Kreativität erfordert, als die kleine Natur-Puzzel-Serie von Uwe Rosenberg. Ich werde aber immer honorieren, dass er Spiele wie Agricola und Odin designt hat, die wirklich großartig sind.

  • Es hat einen Grund warum der Text auf den Karten dem schrecklichen farbigen Papier in sechs verschiedenen Rottönen (!) mit Bleistift geschrieben war. Da konnte man permanente Radierungen erkennen ;)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Hätte auf Deinen Beitrag jetzt mit :?: reagiert, wäre aber falsch verstanden worden. Daher:


    Hääää?

  • ..der Klaus_Knechtskern wollte uns nur durch die Blume sagen, dass Rosenbergsche Protos (die er aus der Nähe kennt) nach sehr viel Arbeit (und Überarbeitung) und nach wenig Gespür für optische Attraktivität aussehen. Kann ich so bestätigen. Angeblich sieht es bei Feld ja nicht anders aus.

  • Aber aus ökologischer Sicht könnte man sich bei Rosenberg ab und zu durchaus überlegen, ob man nicht einfach Do-it-yourself-Kits herausbringt, die einen aus dem Spielmaterial von Arler Erde und Patchwork ein selbstgebautes Fest für Odin basteln lassen.

    Hab 10 Jahre fast ausschließlich #Catan gespielt - in allen Variationen. Da konnte man fast alles draus basteln - Aktien, Wettrennen, Pickup und Deliver, Tower-Defense, Team-Spiel, auf zwei Spielfeldern - es ließ sich sogar würfelfrei spielen.

    Gibbet also schon ;)

  • Macht dir denn ein Spiel generell keinen Spaß mehr, wenn du keine neuen Einsichten gewinnen kannst?

    Ich spiele super gern Backgammon mit meinem Papa - auch wenn es da nix "neues" zu lernen gibt - klar gibts immer Spielzüge, wo man überlegt,aber im Kern läuft das Spiel automatisiert ab. Genauso hab ich Heroes of Might and Magic 3 im Hotseat-Modus mit einem Kumpel nicht nur Wochenlang (reine Spielzeit) gespielt - das war immer wie alte Freunde besuchen gehen. Und ich pack sehr gerne "klassiker" aus meinem Schrank aus - aber "Merv: The Heart of the silk road" ist jetzt nicht per se für mich besser oder schlechter als Maracaibo - ich glaube, aus dem Bauch heraus würde ich beide gleich gern spielen. Und von dem Kaliber gibts noch ne Menge Spiele mehr.


    Obwohl gerade Du bei mir da weniger in Verdacht stehst, habe ich aber gerade bei YTlern oftmals das Gefühl, dass es eher um Quantität geht als um Durchdringung. Könnte das aber bei Dir zumindest unterschwellig auch der Fall sein?

    Danke erstmal ;)

    Es gab im Res Arcana Thread gerade erst einen fantastischen Link zu einem Strategy-Guide. Der war für mich SEHR erhellend, weil ich Res Arcana offenbar immer latent "falsch" gespielt habe - nämlich als Engine Builder und nicht als Rennen. Wenn man ein Spiel "durchdringt", fängt man automatisch an, es zu entzaubern. "Diese Karte ist gut, weil sie sich immer amortisiert, diese hier nie..." - auf derselben Page war ein sehr guter Beitrag zum Thema "Balancing" in Spielen mit dem Beispiel Lords of Waterdeep - welcher Meeple-Einsatz ist wo besonders effektiv, wenn man alle Aktionen auf Belohnungen runter rechnet und dann feststellt, dass ich bei diesem Ort 1.5 Aktionen-Belohnungen bekomme statt sonst nur 1.0 - das wäre halt turnierspiel. Was ist SEHR effizient? Hab ich ne ganze Zeit lang beim WoW-TCG gemacht und da auch turniermäßig gespielt.

    Ich hab im Januar 2019 angefangen, bei bgstats meine Partien zu tracken und bin seither auf 787 Partien gekommen, also im Schnitt 24 Spiele pro Monat - größtenteils sind das schon "große" Spiele. Und da komme ich bei 46 Spielen auf über 5 Partien (wobei mir gerade auffällt, dass ich die komplette Gloomhaven-Kampagne nicht gezählt habe...).

    Wir spielen - würde ich behaupten - allgemein auf einem recht hohen Niveau und brauchen idR keine Probepartien. Dafür sind sich Spiele insgesamt doch oft zu ähnlich - man schaut, wo die Siegpunkte liegen und baut sich seine "Engine".

  • Solche Strategy-Guides gibt es ja für viele Spiele. Ich habe die stets nur kurz überflogen, da ich das jeweilige Spiel selbst (meist ohne Erfolg) entdecken möchte. Bei Res Arcana ging es mir wie Dir, nämlich, dass ich das Spiel eigentlich gar nicht verstanden habe und immer überlegen musste, wie die Leute auf diese Engines kommen. Bis mir klar wurde, dass eine der stärksten Aktionen, der Verkauf von Handkarten ist.


    Seitdem habe ich das Spiel zwar immer noch nicht begriffen (weil ich die Guides nicht weiter verfolgt habe, oder was weiß ich warum), aber seinen Wert erkannt und es damit (ich will Sankt Peter nicht vorgreifen abr..) zum Spiel des Monats August erklärt habe.

  • Solche Strategy-Guides gibt es ja für viele Spiele. Ich habe die stets nur kurz überflogen, da ich das jeweilige Spiel selbst (meist ohne Erfolg) entdecken möchte. Bei Res Arcana ging es mir wie Dir, nämlich, dass ich das Spiel eigentlich gar nicht verstanden habe und immer überlegen musste, wie die Leute auf diese Engines kommen. Bis mir klar wurde, dass eine der stärksten Aktionen, der Verkauf von Handkarten ist.


    Seitdem habe ich das Spiel zwar immer noch nicht begriffen (weil ich die Guides nicht weiter verfolgt habe, oder was weiß ich warum), aber seinen Wert erkannt und es damit (ich will Sankt Peter nicht vorgreifen abr..) zum Spiel des Monats August erklärt habe.

    Aber Res Arcana ist auch eines der Spiele, die ich schon über 20mal gespielt habe - guter Absacker halt ;)


    Insgesamt - um mal wieder On Topic zu werden - hat sich sicherlich was verändert - ich glaube einfach, früher war für Otto Normalverbraucher neben den Spiel des Jahres-Spielen und der Spielesammlung nicht viel verfügbar - und nur die "nerds" hatten Zugriff auf komplexere Sachen von Avalon Hill & co. Heute kann man sehr problemlos auch bei Thalia fast alles bekommen - es ist also ein deutlich zugänglicheres Hobby geworden.

  • sehr problemlos auch bei Thalia fast alles bekommen

    Das hat mich sehr erstaunt. Als ich letztens im Thalia in Bonn war. Vor Corona war das Brettspielregal irgendwo im Keller, neben der Kinderabteilung. Aktuell ist eine riesige Regalwand direkt beim Haupteingang aufgebaut und für einen Thalia sehr gut bestückt. Sogar KS-Sachen, wie z.b. Nemesis auf deutsch, sind da zu finden.

    Ich muss sagen, für die Bonner Innenstadt, hat man beim Thalia die beste Auswahl und hat sogar den örtlichen „Brettspielladen“ (Bonner Comicladen) überrundet.

  • sehr problemlos auch bei Thalia fast alles bekommen

    Das hat mich sehr erstaunt. Als ich letztens im Thalia in Bonn war. Vor Corona war das Brettspielregal irgendwo im Keller, neben der Kinderabteilung. Aktuell ist eine riesige Regalwand direkt beim Haupteingang aufgebaut und für einen Thalia sehr gut bestückt. Sogar KS-Sachen, wie z.b. Nemesis auf deutsch, sind da zu finden.

    Ich muss sagen, für die Bonner Innenstadt, hat man beim Thalia die beste Auswahl und hat sogar den örtlichen „Brettspielladen“ (Bonner Comicladen) überrundet.

    Das muss ich mir dann wohl mal ansehen. Morgen vielleicht.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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