Warum kauft ihr englische Versionen?

  • Ebenfalls 3 von 5. "Lackadaisical" und "rambunctious" musste ich allerdings nachschauen, die sind mir noch nie zuvor begegnet. ^^


    GW nutzt gerne solches Vokabular, quer durch alle Publikationen hindurch, seien es nun Brettspiele, Battletomes oder Romane. "Ferocious" könnte man schon fast als Standard-Vokabel bezeichnen, "whimsical" und "preposterous" sind auch nicht sooo unüblich, insbesondere wenn Tzeentch seine Finger im Spiel hat (Silvertower und Shadows over Hammerhal verwenden ziemlich sicher alle drei Vokabeln). Generell ist die Sprache häufig ebenso übertrieben wie der Rest des Hintergrunds und je nach Fokus (Tzeentch, Khorne, Nurgle, Space Marines, normales Militär, Orkz, etc...) unterscheidet sich teilweise auch die Sprache und das verwendete Vokabular. Wobei das je nach Autor mal besser und mal schlechter funktioniert, und manchmal möchte man den Roman am liebsten nicht gekauft haben. ^^


    Mittlerweile hab ich mich weitestgehend an das Vokabular gewöhnt, aber "Standard" ist es sicher nicht. Und im Alltag auch kaum zu gebrauchen.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Auch nicht, wenn man über lackadaisical kurz nachdenken muss, um es aus dem Kontext zu schließen? Ferocious? Rambunctious? Preposterous? Whimsical? In Flavortexten kommt es ja gerade auf solche literarischen Ausdrücke an.

    Hey, ich habe 3 von 5 Punkten! :)


    Aber in welchen Spielen kommt denn solche Sprache denn vor?

    Das war vornehmlich eine erbsenzählerische Antwort auf @Sternenfahrers erbsenzählerischen Einwand 8o Konkret diese Ausdrücke sind mir jetzt nur ganz allgemein eingefallen, um zu zeigen, dass meiner Meinung nach Nosdasil (und jeder andere) sich durchaus "Englisch: fließend" in den Lebenslauf schreiben darf, selbst wenn er (oder jedweder andere) in irgendwelchen englischen Texten doch MAL nachdenken müsste.


    Bei Mice & Mystic auf englisch (ein Mitspieler hat die Texte vorgelesen) hab ich aber auch das ein oder andere mal eine Augenbrauen hochziehen und überlegen müssen (und bin auch oft genug nicht auf Lösung gekommen, auch wenn die Komplettbedeutung einigermaßen klar ist). "Pilfered", "fastidious", "scurried" ... "fließend Englisch" geht auch ohne sowas. ;-D

    I wish I had a friend like me

    Einmal editiert, zuletzt von Pikmin ()

  • Hey, ich habe 3 von 5 Punkten! :)

    Ebenfalls 3 von 5. ...

    Hammer, seid Ihr gut! Bei mir problemlos eine Null. Ist mir in IT-Docs alles noch nicht untergekommen.

  • Also ich konnte mit dem Lesen von Flavortexten - und englischen Regeln im Allgemeinen - meine Sprachkenntnisse extrem erweitern.


    Ich kann mich noch an eine liebe Mitspielerin erinnern; als sie von uns zum Spielen verführt wurde, war "wenn's geht, bitte nix Englisches" ihr Standardsatz am Spieleabend. Unbarmherzig haben wir jedoch dieses geflissentlich ignoriert und mittlerweile liest und versteht sie alle englischen Flavortexte von #EldritchHorror und anderen Spielen problemlos. Sie hat nun auch ihr Fernsehverhalten auf Originalfassungen umgestellt ... ein bissi was Lernen hat noch keinem geschadet. Schon gar nicht spielerisch :)

  • Ebenfalls 3 von 5. ...

    Hammer, seid Ihr gut! Bei mir problemlos eine Null. Ist mir in IT-Docs alles noch nicht untergekommen.

    Naja, das würd ich jetzt nicht grad an der Kenntnis von 3 Vokabeln festmachen. Da gibt's noch genug Baustellen - ich hab halt nur in einer davon interessenbedingt ein bisschen tiefer gegraben. ^^

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • In Flavortexten kommt es ja gerade auf solche literarischen Ausdrücke an.

    Es gibt Leute, die lesen die Flavourtexte in Anleitungen? Verrückt... =O8o^^

    In Zeiten, in denen immer mehr Leute nach thematischen Spielen rufen, finde ich das eigentlich nicht verrückt. :P

  • Pikmin Ich z.B. spreche Bewerber, die in ihrem CV (;-)) „fließend“ Englisch sprechen, in Wirklichkeit aber häufig ins Stocken kommen, übrigens auf die Diskrepanz an; sie hätten besser „gute“ oder „sehr gute Englischkenntnisse“ angeben sollen.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Pikmin Ich z.B. spreche Bewerber, die in ihrem CV (;-)) „fließend“ Englisch sprechen, in Wirklichkeit aber häufig ins Stocken kommen, übrigens auf die Diskrepanz an; sie hätten besser „gute“ oder „sehr gute Englischkenntnisse“ angeben sollen.

    Versteh ich, seh ich auch so, aber "fließend Englisch" beziehe ich in diesem Kontext nur auf Alltags- und Berufsenglisch. Bei Spielen ist das doch etwas anderes.

    Und ich kann in Smileys so viel reinlesen, dass ich die im Zweifelsfall wirklich ignorieren SOLLTE. :sonne:

    I wish I had a friend like me

  • Es gibt Leute, die lesen die Flavourtexte in Anleitungen? Verrückt... =O8o^^

    In Zeiten, in denen immer mehr Leute nach thematischen Spielen rufen, finde ich das eigentlich nicht verrückt. :P

    Mittlerweile bin ich als Spieler thematisch orientiert. Für mich ist es geradezu selbstverständlich, die Flavourtexte zu lesen. Wenn das Spiel selbst dann auch noch wirklich thematisch ist und sein Thema in die Spielmechanik transportiert, ist das für mich sehr schön.


    Da ich meistens mit meiner Frau spiele, weiß ich sehr genau, dass man das auch anders sehen kann. Sie interessieren Flavourtexte gar nicht, weil für sie die Mechanik ganz klar im Vordergrund steht.


    Das kann ganz spannende Konsequenzen haben:


    Bei Scythe gibt es Begegnungskarten mit Situationsbildern. Die soll man sich ansehen, sich in die Situation hineinversetzen, dann den Text mit den alternativen Entscheidungsmöglichkeiten lesen und sich entscheiden, woraus sich eine Konsequenz ergibt. Ich finde das großartig. Meine Frau findet es lästig und fragt, wieviele Alternativen gibt es. Ich sage dann z.B. a, b und c, worauf sie dann z.B. sagt, ich entscheide mich für c. Den Text und das Bild will sie gar nicht lesen/sehen. Spielmechanisch ist das Risiko, dadurch einen schweren Fehler zu machen, ja zumindest beherrschbar. Aber für mich ist das ein Unding.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Wenn das Spiel im Original englischsprachig ist und Erweiterungen in der Mache sind, die mich interessieren, dann greife ich eher zur englischen Version. Einfach weil dann für mich sichergestellt ist, dass ich eben nicht von anderen Verlagen abhängig bin, ob und wann die ebenfalls Erweiterungen übersetzen. Heutzutage scheint es subjektiv gefühlt leider eher die Regel als Ausnahme, dass es einem gefloppten Grundspiel in der Übersetzung nichts mehr danach kommt. So hätte ich mir Revolver statt in der Pegasus-Übersetzung im Nachhinein eher im Original kaufen sollen. Das ist lange her, aber hängengeblieben.


    Auf der anderen Seite gibt es bestimmte von mir bevorzugte Spiele sowieso nur auf englisch, wenn ich mir die ganzen Card Driven Games von GMT anschaue. Und bei manchen Spielen möchte ich schlicht nicht warten, bis irgendwann mal eine deutschsprachige Version erscheint, von der dann unklar ist, wie gut die Übersetzung ist.


    Flavourtexte im SciFi oder Fantasy-Genre klingen zudem für mich auf englisch griffiger und atmosphärischer, eventuell auch, weil ich in die als dann Nicht-Muttersprachler mehr hineininterpretiere, als die wirklich bedeuten. Klar gibt es auch da gute Übersetzungen, aber ebenso auch total Vermurkstes.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Bei Scythe gibt es Begegnungskarten mit Situationsbildern. Die soll man sich ansehen, sich in die Situation hineinversetzen, dann den Text mit den alternativen Entscheidungsmöglichkeiten lesen und sich entscheiden, woraus sich eine Konsequenz ergibt. Ich finde das großartig. Meine Frau findet es lästig und fragt, wieviele Alternativen gibt es. Ich sage dann z.B. a, b und c, worauf sie dann z.B. sagt, ich entscheide mich für c. Den Text und das Bild will sie gar nicht lesen/sehen. Spielmechanisch ist das Risiko, dadurch einen schweren Fehler zu machen, ja zumindest beherrschbar. Aber für mich ist das ein Unding.

    Ist das nicht eher umgekehrt?!

    Die Fluff- und Flavortexte lenken doch von der eigentlichen Auswirkung der Option ab. Ob ich nun vom Fluff her eine Oma beklaue und damit 4 Nahrung bekomme, oder vom Fluff her auf einem Feld arbeite, und damit 4 Nahrung bekomme - Spielmechanisch total egal. Und die beklaute Oma hat auch keine weiteren Konsequenzen. Die taucht nicht drei Runden später mit ihren Enkeln in überschweren Clanmechs auf und ballert mich hinter den Mond! ^^

  • Bei Scythe gibt es Begegnungskarten mit Situationsbildern. Die soll man sich ansehen, sich in die Situation hineinversetzen, dann den Text mit den alternativen Entscheidungsmöglichkeiten lesen und sich entscheiden, woraus sich eine Konsequenz ergibt. Ich finde das großartig. Meine Frau findet es lästig und fragt, wieviele Alternativen gibt es. Ich sage dann z.B. a, b und c, worauf sie dann z.B. sagt, ich entscheide mich für c. Den Text und das Bild will sie gar nicht lesen/sehen. Spielmechanisch ist das Risiko, dadurch einen schweren Fehler zu machen, ja zumindest beherrschbar. Aber für mich ist das ein Unding.

    Ist das nicht eher umgekehrt?!

    Die Fluff- und Flavortexte lenken doch von der eigentlichen Auswirkung der Option ab. Ob ich nun vom Fluff her eine Oma beklaue und damit 4 Nahrung bekomme, oder vom Fluff her auf einem Feld arbeite, und damit 4 Nahrung bekomme - Spielmechanisch total egal. Und die beklaute Oma hat auch keine weiteren Konsequenzen. Die taucht nicht drei Runden später mit ihren Enkeln in überschweren Clanmechs auf und ballert mich hinter den Mond! ^^

    Spielmechanisch stimmt das, es macht mir dann aber nicht halb soviel Spaß.


    Krasseres Beispiel vielleicht:

    Wenn Du bei Freedom - The Underground Railroad alles "Thematische" weglässt, also die Hintergrundgeschichte usw., was bleibt dann übrig? Ein immer noch spielbares, total abstraktes Spiel, das immer noch funktioniert, aber als bloß aufgemotzte Wolf-und-Schafe-Variante doch eher langweilig ist. Ob ein Klötzchen durchkommt, ist mir egal, wenn ich mir aber vorstelle, dass das ein Mensch ist, für dessen Rettung ich mich verantwortlich gemacht habe, ist mir das alles andere als egal.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ernst Juergen Ridder - da stimme ich Dir vollkommen zu - aber die Frage ist ja immer: Will ich mich auf diese thematische Ebene begeben - oder nicht?

    Ich bezog mich ja vor Allem auf Deine Aussage, dass man durch das Ignorieren des Fluffs möglicherweise einen spielrelevanten Fehler [bei Scythe] begeht.

    Ansonsten hast Du natürlich Recht: Von den meisten Spielen bleibt eben pure Mechanik übrig, wenn Du das Thema abziehst. Aber das ist eben der Kern der Sache. Ich spiele auch "Kriegsspiele" und mache mir keine Gedanken, wenn "meine" Panzer an der Grenze zu Russland mit Beginn des 2. Weltkriegs "Deine" russischen Infanteristen überrollen. Ich sehe das aber im Kontext des Spiels auch nicht als "Menschen töten" an.

    Thematik ist ja schön und gut - aber ich spiele die meisten Spiele dann eben doch im Hinblick auf die Mechanik sinnvoll - und da treffe ich auch bei Oben & Unten mal die "böse" Entscheidung, wenn ich weiß, dass ich den Wurf schaffen kann - während ich den Wurf auf die "gute" Weise nicht schaffen kann, weil schwieriger.


    Aber das Problem mit der Fremdsprache betrifft ja nicht unbedingt nur den Fluff - mitunter sind ja Ereigniskarten auch komplexer vom Text her - man nehme zum Beispiel ein englisches Terraforming Mars... Oder die Behaviour-Tabellen bei Warhammer Silver Tower...


    Daher finde ich Dein Beispiel auch gar nicht "krass" - ich sehe da keinen sterbenden Menschen, auch wenn es das Thema ist. Es ist eben doch nur ein Klötzchen. Und ich habe kein schlechtes Gewissen, weil ein Klötzchen es nicht über die Grenze schafft...

  • Tom Deine Sicht kann ich voll nachvollziehen, meine Frau spielt ja auch so. Die Spielmechanik ist es, die sie interessiert, auf die sie sich einlässt und die sie optimal in Richtung Spielsieg einsetzen will. Und bei Scythe macht man eher keinen schweren Fehler, wenn man die Flavourtexte auf den Begegnungskarten einfach ignoriert und völlig willkürlich eine Option wählt.


    Das ist halt ein anderer spielerischer Ansatz. Der meine ist dagegen eben sehr thematisch orientiert. Das heißt ja nicht, dass ich nicht auch mal die "böse" Entscheidung treffe, das hängt für mich einfach von der thematischen Spielsituation ab. Aber ich werde auch im Spiel nicht z.B. Leute im Stich lassen, die auf meine Hilfe angewiesen sind, nur weil das Bleiben schwerer ist als das Weglaufen. Trotzdem, irgendwo ist jeder ja auch im wirklichen Leben nicht Held, sondern einfach ein kreatürliches Wesen mit Lebenserhaltungsinstinkt, das darf ich dann auch mal im Spiel sein. Habe ich also schlicht keine Chance zu helfen, laufe ich halt weg; zum Helden oder Heiligen tauge ich eher nicht.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder ()

  • Jetzt gerade bekommen: The Flow of History deluxified.


    Auf Englisch gekauft, weil es das Spiel auf Deutsch nicht gibt.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • MetalPirate Weder noch. Ich habe Kickstarter verpasst, das Spiel unmittelbar in USA bestellt und an meine in Kalifornien lebende Schwägerin liefern lassen, die es mir jetzt mitgebracht hat.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich habe Kickstarter verpasst, das Spiel unmittelbar in USA bestellt

    Da bin ich jetzt etwas überrascht. Darf ich fragen, wo du bestellt hast? Laut KS-Seite galt ja "TMG will only make a Deluxified™ version through crowdfunding. We will make enough for Kickstarter Backers, some replacement copies, and some convention sales in Limited Quantity." Im Handel gibt es ja normalerweise nur die Retail-Version.


    Es kann natürlich trotzdem sein, dass Händler direkt oder indirekt über Kickstarter mitbestellen können. Aber dann wäre es zumindest interessant zu wissen, welche Händler da eine Anlaufstelle für verpasste Kickststarterprojekte sein könnten.

  • Ich habe Kickstarter verpasst, das Spiel unmittelbar in USA bestellt

    Da bin ich jetzt etwas überrascht. Darf ich fragen, wo du bestellt hast? Laut KS-Seite galt ja "TMG will only make a Deluxified™ version through crowdfunding. We will make enough for Kickstarter Backers, some replacement copies, and some convention sales in Limited Quantity." Im Handel gibt es ja normalerweise nur die Retail-Version.


    Es kann natürlich trotzdem sein, dass Händler direkt oder indirekt über Kickstarter mitbestellen können. Aber dann wäre es zumindest interessant zu wissen, welche Händler da eine Anlaufstelle für verpasste Kickststarterprojekte sein könnten.

    Ich habe es beim "Kickstarter Resurrection Headquarters" gekauft, also hier: Master of the Boards. Da ist es jetzt ausverkauft. Keine Ahnung, wieviele Exemplare der KS deluxified-Version die hatten. Da gibt es auch andere verpasste Kickstarter.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Tom Deine Sicht kann ich voll nachvollziehen, meine Frau spielt ja auch so. Die Spielmechanik ist es, die sie interessiert, auf die sie sich einlässt und die sie optimal in Richtung Spielsieg einsetzen will. Und bei Scythe macht man eher keinen schweren Fehler, wenn man die Flavourtexte auf den Begegnungskarten einfach ignoriert und völlig willkürlich eine Option wählt.

    Ich finde Deine Haltung total spannend. Ich würde ja immer anders herum argumentieren - bei fast Allen Spielen trifft man eher aus Fluff Gründen (schwere) Fehler. Mechanisch gesehen ja eben nicht. Ausnahmen sind Spiele wie #ObenUndUnten oder #NearAndFar.

    Spielst Du dann eigentlich keine Spiele, in denen die Spieler von vornherein unmoralisch und böse handeln? Also zum Beispiel #BlackOrchestra?

  • Spielst Du dann eigentlich keine Spiele, in denen die Spieler von vornherein unmoralisch und böse handeln? Also zum Beispiel #BlackOrchestra?

    Du findest es unmoralisch und böse, wenn die Spieler versuchen, Hitler zu töten?

    Vielleicht darf ich dir auf deine Frage antworten: Ja, ich habe ein Problem damit, Menschen zu töten. Bei einem Spiel wie Risiko mag die Abstraktionsebene noch recht hoch sein, hier wird sie auf ein Minimum reduziert. Mehr noch: Hier kann man sich sogar richtig in die Rollen und Gefühle der Firguren hineinversetzen. Das "Töten" nimmt hier einen ganz anderen Stellenwert ein und wirkt real. Ob Hitler den Tod nun verdient hat oder nicht, tritt für mich in den Hintergrund, da ich grundsätzlich kein Menschen töten will. Daher kann ich es auch verstehen, wenn Pazifisten dieses Spiel ablehnen. Auf jeden Fall ist dieses Spiel hervorragend dazu geeignet, sich mit dem deutschen Widerstand intensiver auseinanderzusetzen. Auch hier wird Geschichte lebendig. Wie realitätsnah das Spiel ist, kann ich leider noch nicht beurteilen, da ich es noch nicht gespielt habe.


    Einen sonnigen Tag wünscht dir


    Marc

    Einmal editiert, zuletzt von Jimmy_Dean ()

  • (...) Und bei Scythe macht man eher keinen schweren Fehler, wenn man die Flavourtexte auf den Begegnungskarten einfach ignoriert und völlig willkürlich eine Option wählt.

    Das stimmt schon - aber ich fand immer, daß gerade bei #Scythe der Kartentext und die spielmechanischen Auswirkungen sehr gut zusammen passen; beispielsweise kann man mit dem Bauern auf dem Feld handeln ("gib 2 Münzen und erhalte vier Nahrung") oder ihm seinen AgrarMech stehlen ("erhalte 2 Metall, aber verliere 1 Ansehen"). (Die Beispiele sind frei erfunden und finden sich so im Spiel vermutlich nicht wieder.)

    Man kann die Flavourtexte zwar ignorieren, weil es im Grunde immer Tauschoptionen sind, die aus dem spielerischen Kontext heraus auf ihren Nutzen zu bewerten sind; genauso kann man aber auch sagen "ich tausche nie Ansehen ein, weil meine Nation gut und edel ist/erscheint" - dann tauscht man halt was anderes. Der "Flavour"-Spieler wäre nur dann im Nachteil, wenn es "böse" Optionen ohne spielerischen Nachteil gäbe, also im obigen Beispiel den Bauern bestehlen, ohne etwas dafür abgeben zu müssen (hier: Ansehen). Die gibt es aber bei Scythe nicht!


    In anderen Teilen (Flußüberquerung) ist Scythe etwas abstrakt, aber gerade von den Begegnungskarten lebt nach meinem Empfinden das Spiel, dort wird die ganze Hintergrundwelt (und übrigens auch die Charaktere) erst lebendig. UND es ist spielerisch sinnvoll, sie aufzudecken.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

    2 Mal editiert, zuletzt von Sternenfahrer ()

  • Ob Hitler den Tod nun verdient hat oder nicht, tritt für mich in den Hintergrund

    Ich verstehe, was du sagst. Ich möchte nur hinzufügen, dass es nicht um Gerechtigkeit ging ("Hitler hat den Tod verdient"), sondern darum, dass es besser sei, einen Menschen zu töten, als zuzulassen, dass Millionen durch ihn zu Tode kommen. Ich bin in dem Thema aber auch nicht tief drin und gehe davon aus, dass verschiedene Widerstandsgruppen verschiedene Motive hatten.

  • (...) Und bei Scythe macht man eher keinen schweren Fehler, wenn man die Flavourtexte auf den Begegnungskarten einfach ignoriert und völlig willkürlich eine Option wählt.

    Das stimmt schon - aber ich fand immer, daß gerade bei #Scythe der Kartentext und die spielmechanischen Auswirkungen sehr gut zusammen passen; beispielsweise kann man mit dem Bauern auf dem Feld handeln ("gib 2 Münzen und erhalte vier Nahrung") oder ihm seinen AgrarMech stehlen ("erhalte 2 Metall, aber verliere 1 Ansehen"). (Die Beispiele sind frei erfunden und finden sich so im Spiel vermutlich nicht wieder.)

    Man kann die Flavourtexte zwar ignorieren, weil es im Grunde immer Tauschoptionen sind, die aus dem spielerischen Kontext heraus auf ihren Nutzen zu bewerten sind; genauso kann man aber auch sagen "ich tausche nie Ansehen ein, weil meine Nation gut und edel ist/erscheint" - dann tauscht man halt was anderes. Der "Flavour"-Spieler wäre nur dann im Nachteil, wenn es "böse" Optionen ohne spielerischen Nachteil gäbe, also im obigen Beispiel den Bauern bestehlen, ohne etwas dafür abgeben zu müssen (hier: Ansehen). Die gibt es aber bei Scythe nicht!


    In anderen Teilen (Flußüberquerung) ist Scythe etwas abstrakt, aber gerade von den Begegnungskarten lebt nach meinem Empfinden das Spiel, dort wird die ganze Hintergrundwelt (und übrigens auch die Charaktere) erst lebendig. UND es ist spielerisch sinnvoll, sie aufzudecken.

    Sehe ich doch auch so, nur meine Frau halt nicht.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder ()

  • Spielst Du dann eigentlich keine Spiele, in denen die Spieler von vornherein unmoralisch und böse handeln? Also zum Beispiel #BlackOrchestra?

    Solche Spiele, die verlangen, von vornherein unmoralisch und böse zu handeln, spiele ich in der Tat nicht.


    Black Orchestra kenne ich zwar nicht, habe aber darüber gelesen. Man kann ja durchaus der Meinung sein, es wäre gerechtfertigt gewesen, Hitler zu töten, spielen wollte ich das aber auch dann nicht.


    Schönes Beispiel für die Gratwanderung ist aus meiner Sicht Freedom - The Underground Railroad. Sieht man mal davon ab, dass man dieses auch als Unterrichtsmaterial für den Geschichtsunterricht in USA gedachte Spiel auch als rein abstraktes Spiel betrachten und spielen könnte, "lebt" es halt von seinem Thema. Es ist sozusagen "gut", die Aufgabe ist ja, Sklaven zu befreien. Aber wie man weiß, sind diese Versuche nicht alle gelungen, viele wurden wieder eingefangen und hatten dann oft Schlimmes zu erleiden bis zur qualvollen Tötung. Im Spiel findet sich das eher "abstrahiert" wieder; man muss halt möglichst viele durchbringen und darf nicht zu viele verlieren. Das etwa ist ein Spiel, das ich trotz dieses "Negativeffektes" spiele; ich habe ja "gute"Absichten, versuche dabei so erfolgreich zu sein, wie irgend möglich, weiß aber auch, dass ich "Kollateralschaden" nicht vermeiden kann.


    Auch Colonial 2nd Ed ist so eine Gratwanderung, die ich durchaus spiele. Nicht nur das, ich habe auch eine Regelübersetzung dafür geschrieben, die bei BGG eingestellt ist. Es spielt in der Kolonialzeit und -besonders anstößig, aber historische Tatsache- es gibt auch Sklavenhandel, aber: Am Ende zahlt er sich nicht aus, wird spielmechanisch "bestraft".


    Gar nicht geht z.B. Seenot im Rettungsboot. Habe ich gehabt, einmal gespielt und wieder verkauft. Es ist mir ein schlichtes Rätsel, wie man seinen Spielspaß daran finden kann, entscheiden zu müssen, wer (immerhin ist es ja kein "neutrales" Klötzchen, sondern sozusagen der in einer Spielfigur personalisierte Mitspieler) jetzt über Bord geworfen werden muss, damit die anderen überleben können. Wenn sich dann in unserer Partie wenigstens jemand gefunden hätte, der sich zugunsten der anderen selbst geopfert hätte; aber Helden und Heilige sind nunmal selten und das Hemd… Verstehe ich, aber spielen muss ich so etwas nun wirklich gar nicht.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Dann spiel NIEMALS Hostage Negotiator. Niemals!

    Mach' ich nicht, keine Sorge. Ich wäre auch nicht in Versuchung gekommen, es doch zu tun, weil ich noch nie etwas davon gehört hatte (bis zu Deinem Post).

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea