Wie werden wir bei unserer Kaufentscheidung im Brettspielbereich „manipuliert“?

  • Was meint ihr? Findet Manipulation statt? Eventuell sogar absichtliche (aber nicht bösartige)?


    - positive Spielberichte

    - Tweets inkl. der Fanboy Retweets

    - Facebook

    - Key-User, die positiv berichten

    - Influenza - ähhh sorry Influencer

    - Werbung der Verlage/ Distributoren

    - Brettspielseiten

    - Brettspielnews

    - Beratung im FLGS

    - ...


    Fühlt ihr euch zum Teil „manipuliert“?


    Oder glaubt ihr eure Kaufentscheidungen nüchtern auf Basis eigener Recherchen ohne Fremdeinwirkung zu treffen?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich merks immer wieder wie nach Wochenberichten im Marktplatz passende Suchanzeigen auftauchen - Vielleicht sollten wir uns alle als Influencer sehen (oder Influenza, wie mans nimmt :P )

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Bei den meisten Spielen warte ich mittlerweile mit der Anschaffung, bis ich Gelegenheit hatte sie selbst zu spielen und mir so ein eigenes Urteil zu bilden. Für alles andere bin ich natürlich auf Recherche bei BGG, hier im Forum und (fast schon am liebsten) auf Empfehlungen von Leuten, deren Geschmack ich einordnen kann, angewiesen. Und ja, damit bin ich natürlich im postiven Sinne beeinflussbar ... ;)



    - Influenza - ähhh sorry Influencer

    Influenza - gibt's da nicht was von Ratiopharm ... :P;)

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Ich glaube nicht, dass wir im Spielebereich mehr "manipuliert" werden, als das in anderen kommerziellen Bereichen der Fall ist.


    Immer nüchtern auf der Basis eigener Recherchen? Glaube ich nicht generell. Ich lasse mich durchaus auch von der Meinung anderer beeinflussen, wenn ich deren Spielegeschmack kenne. Zudem, alle "Infos", die man irgendwo bekommt, sei es auf BGG, hier oder anderswo, sind doch subjektiv gefärbt.


    Nicht einmal die Schwarmintelligenz bewahrt einen immer vor "Irrtümern". Agricola z.B. hat rund 56000 Wertungen mit einem Schnitt von 8,02. Zweifellos ist es ein gutes Spiel, aber nicht mein Spiel; letzteres ist schade, weil es das Lieblingsspiel meiner Frau ist.


    Bei aller Erfahrung mit Brettspielen und allen "Einflüsterungen" vor dem Kauf, am Ende weiß ich doch erst nach dem Spielen, ob ein Spiel wirklich etwas für mich ist oder werden kann.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Natürlich werde ich manipuliert. Werbung, "hotness", Foren, BGG etc. machen mich überhaupt erstmal auf etwas aufmerksam. Und wenn dann auch noch verlässliche Quellen wie die eigene Spielerunde und/oder Rezensenten die meinen Geschmack teilen das Spiel schönreden, ist die Kaufentscheidung schon stark beeinflusst.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Klar werden wir manipuliert. Nach meiner Rezi und den Threads hier im Forum zu LEA (wo Maftiosi und ich dezent gehypt hatten) waren plötzlich alle LEA-Aliens zeitgleich ausverkauft, obwohl Tage vorher noch überall erhältlich. Da ist es mir ganz stark aufgefallen, weil direkt involviert und auch verlässlich recherchiert, weil ich die Shops selber durchgegangen war. Also vorher und nachher.


    Harry könnte ohne Manipulation gar nicht leben; das ist das einzige, was ihn davon abhält, mit 'nem 40 Tonner vor die Messehallen zu fahren und ALLES einzuladen. :lachwein:


    2-3 positive Spielberichte hier im Forum zu xy? Zack kann sich der Marktplatz vor Suchanfragen nicht retten. Rezensent XY veröffentlicht ne Rezi? Auf Twitter schlagen die Wellen um sich ... FischerZ findet was bei KS? Kannst dir sicher sein, dass ich bei 50% der gefundenen Beiträge einsteige ... ein hübsches Foto, ein schön geschriebener Erfahrungsbericht, eine hibbelige Pikmin ... und schon melden sich minimum 2-3 Leutchen, die ebenfalls angefixt sind. Morgens war noch alles in Ordnung und abends hast du 3 Spiele gekauft, die du un-be-dingt brauchst und ohne sie nicht mehr leben kannst, obwohl du 12h vorher noch nie was von ihnen gehört hattest.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Natürlich finden überall Manipulationsversuche, oder sagen wir lieber: interessengesteuerte Einflussnahmen, statt. Es wäre blauäugig, etwas andere zu erwarten.


    Wer sich auf Spieletreffs oder ins Internet begibt, bekommt haufenweise mehr oder weniger eingefärbte Eindrücke mit. Jeder mag bestimmte Sachen oder auch nicht, mal aus persönlichen Gründen, mal aus kommerziellen, und mal ist's offen bekannt und mal ist's verdeckt. Wer sich eine eigene Meinung bilden will, wird immer alle Informationsquellen und deren Zuverlässigkeit passend bewerten müssen. Das gilt im Brettspielbereich genauso wie anderswo.



    Disclaimer: Ich bin komplett unabhängig und habe noch nie Geld oder andere Gegenleistungen wie Review-Exemplare für irgendwelche Spielberichte erhalten. Muss ich das jetzt in meine Signatur aufnehmen? :)

  • Hallo,


    also ich nehme für mich in Anspruch, eher rational vorzugehen. Dann sehe ich einen Schrank voller Spiele und weiß - nö, so rational ist das auch wieder nicht ;)

    Also ja, ich werde auch beeinflusst und es ist mir auch klar, dass das so ist und ich finde das auch nicht weiter tragisch. Ich würde sogar sagen, dass ich das nicht sooo schlecht finde. Gehört für mich zu dem Hobby irgendwie dazu. In anderen Lebensbereichen gehe ich deutlich rationaler vor. Im Brettspielbereich ist es doch mal ganz spaßig, die Rationalität zu ignorieren und sich wie bolle auf ein Spiel zu freuen, dass der freundliche Rezensent gerade vorgestellt hat oder von dem der Kumpel geschwärmt hat. :) So schlecht ist meine Quote auch nicht, ganz oft liege ich dann auch richtig - denn so völlig vogelwild lasse ich mich dann auch wieder nicht machen.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • ... ich werde nicht manipuliert - nur schnell positiv beeinflusst 8-))!

    Kaufentscheidungen nüchtern zu treffen bei Brettspielen? Das haut bei mir leider gar nicht hin.

    Aber ich sag mir immer: andere mit ihren Hobbies kaufen sich alle 3 Jahre ein neues Surfbrett, gehen jedes Wochenende ins Kino oder einen "Saufen", da habe ich mein Geld doch gut investiert 8-) (— und Rauchwaren brauche ich auch nicht). Also warum immer vernünftig sein : ein Hoch auf die "Manipulation":prost:!

  • Ja ja ja, natürlich durch Hibbelthreads harmloser aber begeisterungsfähiger Forumsteilnehmer, schon recht!


    Fühlt ihr euch zum Teil „manipuliert“?


    Oder glaubt ihr eure Kaufentscheidungen nüchtern auf Basis eigener Recherchen ohne Fremdeinwirkung zu treffen?

    Überhaupt nicht. Null. Animiert, ja. Beraten, auch. Informiert, und wie. Aber manipuliert? Ich wüsste nicht, wie das gehen soll? Manipuliert heißt ja, zu etwas gebracht, was man eigentlich nicht will. Da hab ich bis jetzt, wenn überhaupt, mich nur selbst hin getrieben. Ich hab leider den Fehler, dass ich günstigen Preisen schwer widerstehen kann und dann eher mal was kaufe, was mich vielleicht gar nicht so interessiert, weil ich denke "Es KÖNNTE ja doch ganz nett sein, und zu dem Preis!" Das passiert allerdings meist, wenn ich selbst herumsurfe und Spieleseiten/Amazon checke.


    Recherche ohne Fremdeinwirkung geht auch gar nicht. Wo recherchiert man denn? Bei anderen. Wenn du meinst, dass man vielleicht erst recherchiert, weil andere einem etwas schmackhaft gemacht haben - also, obwohl ich selbst Sachen manchmal ganz plötzlich sehr toll finde, obwohl ich kaum was drüber weiß, lass ich mich schwer von anderen für etwas begeistern, das mich nicht auch dann begeistern würde, wenn ich darüber nur in Form von "harten Fakten" informiert würde. Ich habe unzählige Reviews, Empfehlungen, Kickstarter und Spielebesprechungen gelesen, ohne dass der Funken nur durch die Präsentation übergesprungen wäre und nicht durch das tatsächliche Spiel an sich - was vielleicht ein wenig in die Richtung Manipulation gehen würde, falls es passierte.

    Entweder ich finde etwas ansprechend, dann fände ich das sogar, wenn die einzige Information, die ich dazu habe, eine negative Review ist, oder nicht, dann bringen mich auch keine begeisterten Videobesprechungen dazu.


    Wenn meine Vorlieben bedient werden und meine Ausschlusskriterien nicht vorhanden sind, dann ist das Spiel interessant, fertig. Egal, wie andere es finden, egal wie es beworben wird, egal wie viel Spaß andere damit haben.


    Allerdings muss man natürlich über Sachen informiert werden - das alleine sehe ich persönlich nicht als Manipulation.

    Also, wenn mir [Tom] zum Beispiel die Empfehlung ausspricht, #7thContinent wäre genau mein Spiel, ich dann seine Beschreibung lese, sehe, dass er recht hat, dann ist das für mich keine Manipulation sondern nur Informierung.


    "Nüchtern", also rein rational und emotionslos treffe ich meine Kaufentscheidungen zwar nicht, aber ich habe nicht den Eindruck, dass Fremdeinwirkung - über die erwähnt reine Information hinaus - mich manipuliert/beeinflusst. Was auf un(ter)bewusster Ebene abläuft kann ich aber auch nicht garantieren. :/

    I wish I had a friend like me

  • Wikipedia:

    Darüber hinaus ist Manipulation auch ein Begriff aus der Psychologie, Soziologie und Politik und bedeutet die gezielte und verdeckte Einflussnahme, also sämtliche Prozesse, welche auf eine Steuerung des Erlebens und Verhaltens von Einzelnen und Gruppen zielen und diesen verborgen bleiben sollen

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Okeee ... Ähm ... Dann bin ich mal wieder am Thema vorbei. Sorry.


    Meins war eher ungezielt und unbeabsichtigt und nicht verborgen. Und überhaupt.

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  • Manipuliert fühle ich mich in keinster Weise.

    Selbst wenn mich kurzfristig mal der Bericht über ein Spiel begeistert und ich dann von dieser Euphorie angesteckt werde, kaufe ich natürlich dann net gleich überstürzt was. Es ist vielmehr der Auslöser, den genannten Titel genauer unter die Lupe zu nehmen, sehr eingehend zu betrachten, zu analysieren und dann zu überlegen, ob das Spiel mir a) gefallen könnte, wenn ja, b) der Preis in meinen Augen passt und c) kein allzu ähnliches Spiel bereits vorhanden ist.


    Interesse zu wecken, fällt für mich net unter Manipulation. Und einem Kauf gehen normalerweise Tage oder Wochen der Recherche und des Überlegens voraus. Da verhält es sich bei mir net anders als bei anderen Anschaffungen, nur dass ich bei Brettspielen gerne kaufe oder allein nur in den Läden stöbere, das kommt sonst net vor, Shoppen finde ich normalerweise total ätzend.


    Allerdings halte ich mich nicht für die typische unknowns-Userin, da ich weder über eine Spielesammlung verfüge, noch eine anzulegen gedenke, sondern einfach nur sehr gerne hier mitlese und Brettspiele auch "nur" als ein wirklich schönes, net jedoch mein liebstes Hobby bezeichnen würde.


    Weil man es doch irgendwann realisiert, wenn man seine Spieleregal reflektiert.

    Gute Idee, jedenfalls in meinem Falle (zu Bandida rüberzwinkert) ;)


    Da hab ich bekanntlich net viel zu gucken bei den paar Kartons im Regal, also ist meine Eigenwahrnehmung kein Fall von Selbsttäuschung 8-))

    Wir spielen gerne Sword & Sorcery, Cthulhu: Death May Die und als Kontrastprogramm mal Carcassonne!

  • Information und Manipulation hängt zusammen. Der Wille, sich zu informieren, kann nämlich wunderbar zu Manipulationszwecken genutzt werden. Siehe z.B. die "Kunden"-Meinungen zu Produkten bei Amazon, die mittlerweile überwiegend von Werbeagenturen geschrieben werden. Sobald ein Informationsweg die Kraft hat, viele Personen in ihrer Meinung zu beeinflussen, werden andere versuchen, dort ihre gewünschten Informationen einzuschleusen. Gilt auch im Brettspielbereich, wenn irgendwelche aufstrebenden Video-Reviewer sich auf einmal für die Berichterstattung über bestimmte Spiele bezahlen lassen. Sich da seine Unabhängigkeit zu bewahren, ist schwer, wenn die Anreize der Abhängigkeit immer größer werden. Dessen sollte man sich immer bewusst sein. Siehe zum Thema der verdeckten Manipulation z.B. auch: Astroturfing – Wikipedia

  • Information und Manipulation hängt zusammen. Der Wille, sich zu informieren, kann nämlich wunderbar zu Manipulationszwecken genutzt werden. Siehe z.B. die "Kunden"-Meinungen zu Produkten bei Amazon, die mittlerweile überwiegend von Werbeagenturen geschrieben werden.

    Da hätte ich gern mehr infos, würde mich sehr interessieren.

  • s3chaos : Statistiken kann ich dir dazu nicht vorlegen. Die sammele ich nicht, ist nicht mein Fachgebiet. Aber ich habe schon oft in vertrauenswürdigen Quellen über solche Praktiken gelesen, aus verschiedener Perspektive, z.B. auch über Gegenmaßnahmen, die Amazon treibt, um sowas zu erschweren. Ich kannte auch mal einen Journalisten, der solche als vermeintlich neutral getarnte Werbung geschrieben hat, um sich sein Gehalt aufzubessern, weil er als "freier Mitarbeiter" einer Tageszeitung sonst seine Familie nicht hätte ernähren können.


    Außerdem sollte dir der verlinkte Wikipedia-Artikel zu Astroturfing zeigen, dass solche Praktiken existieren. Wenn man mit diesen Infos weitergoogelt, findet man sicher mehr im Netz. Wobei man dann natürlich immer die Quellen auf Zuverlässigkeit prüfen. In dem Bereich der tatsächlichen oder vermeintlichen Manipulation toben sich natürlich auch die Verschwörungstheoretiker gerne aus.


    Wie so oft gilt dann als Anhaltspunkt für dem gesunden Menschenverstand: Cui bono? Wer hat davon einen Vorteil? Wenn viele gute Amazon-Bewertungen den Umsatz steigern, weil Hinz und Kunz bei Amazon nach Bewertungen suchen, dann ist grundsätzlich davon auszugehen, dass Firmen auch bereit sind, dort geschönte Bewertungen ihrer Produkte (und ggf. sogar negative Bewertungen der Konkurrenzprodukte) zu platzieren. Und der Bereich der Werbe- und Promotionskampagnen hat gewissermaßen von Natur aus eine Tendenz, nicht gerade neutral und objektiv zu berichten; da werden auch immer Grauzonen Richtung Manipulation ausgereizt.

  • Rein psychologisch betrachtet manipulieren wir alle ständig, wenn wir mit anderen Menschen zu tun haben. Das muss ja nicht einmal bewusst passieren. Aber es geht hier ja speziell um den Spielekauf.
    Da ich aber dem psychologischen Ansatz beipflichte, bin ich der Meinung, dass wir alle ständig im Kaufverhalten manipuliert werden. Das muss aber weder negativ intendiert sein, noch profitorientiert, noch überhaupt irgendwie intendiert. Alleine durch die Auswahl an Spielen auf einem Spieletreff (keiner wird Spiele mitbringen, die er Mist findet) werden wir in unserer Informationsaufnahme manipuliert. OB bzw. WIE sich diese Manipulationen auswirken, steht auf einem anderen Blatt...
    :)
    ...Manipulation hier übrigens hauptsächlich im Sinne von "Beeinflussung"...

    Als Personen, die sich ziemlich intensiv mit Spielen beschäftigen, sind wir natürlich selbst auch irgendwo Meinungsführer (Fachbegriff), wobei wir selbst uns auch wieder von anderen Meinungsführern (Videomachern, Rezensistoren, Mit-Foristen) leiten lassen. Wie groß deren (und unser) Einfluss ist, hängt dabei von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Wer zum Beispiel eine Spielgruppe hat, bei der er der einzige Versorger bezüglich Infos und neuer Spiele ist, der fungiert möglicherweise sogar als eine Art Gatekeeper.

    Und natürlich werden wir auch durch Verlage manipuliert. Werbung und Marketingentscheidungen, Auftritt und Konzept sind alles Dinge, die ein Verlag (gehen wir mal von einem profitorientierten aus) dazu nutzen will (und wird), um unsere Kaufentscheidungen zu beeinflussen. In wieweit er uns damit erreicht, ist natürlich wieder ganz was anderes...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Manipuliert fühle ich mich nur auf der Messe in Essen, da muss ich einfach etwas kaufen.


    Generelles Manipulationspotential sehe ich z.B. in den Kickstarterexklusivangeboten, limitierten Auflagen, der Nummerierung von Alea, Miniaturisierung von Spielen.


    Viele andere hier genannten Punkte gehören für mich zur normalen Recherche. Jede Information muss man persönlich bewerten und gehören zur Medienkompetenz. Zum Beispiel bleibt Werbung nun mal Werbung, und Empfehlungen von Personen, die man nicht persönlich kennt, muss man mit Vorsicht geniessen.

  • MetalPirate Werbeagenturen sind zu teuer. Schnapp dir Privatleute und schenk Ihnen das Zeug. Gibt super Rezensionen... (z. B. Club der Produkttester - waren auch schon Brettspiele dabei... einen Verlag habe ich mal darauf angesprochen. Antwort: „war die Idee vom Vertrieb.“)


    Und Chinesen suchen sich die Leute selber. Bist du in den Top 1.000 wirst du ständig angeschrieben. Wenn du abenteuerlustig bist, dann geh in die entsprechenden Facebook Gruppen und schreib die direkt an.


    Übrigens, der perfekte Weg, wenn du dein Amazon Rezensionskonto löschen lassen möchtest. :)

    Denn Amazon ist nicht dumm. Algorithmen erfassen, wenn ein Artikel plötzlich häufig gekauft wird, obwohl er hinten liegt. Dann noch Artikel, die plötzlich einen ungewöhnlichen Anstieg an Rezensionen haben...


    Es gibt richtig exzessive 5-Sterne Tester, die dann heulen, wenn der Account weg ist. :)

  • Da ich jedes Spiel immer erst anspiele, gehen sämtliche Hypes und andere Versuche mich zum kaufen zu animieren an mir vorbei. Meist bin ich gerade bei solchen Spielen besonders skeptisch, eine faire Chance bekommen aber alle die mir interessant erscheinen.

  • Immer nüchtern ist langweilig. Man muss auch daneben hauen dürfen.


    Man muss sich eben im klaren sein, das nur 10% brillante Spiele da draußen sind. (20 % sind Müll und die restlichen 70% kann man mal spielen.) die Quest ist es die 10%zu finden. Und da muss man manchmal nachdem Bauch gehen oder ner meinung vertrauen

  • 2-3 positive Spielberichte hier im Forum zu xy? Zack kann sich der Marktplatz vor Suchanfragen nicht retten. Rezensent XY veröffentlicht ne Rezi? Auf Twitter schlagen die Wellen um sich ... FischerZ findet was bei KS? Kannst dir sicher sein, dass ich bei 50% der gefundenen Beiträge einsteige ... ein hübsches Foto, ein schön geschriebener Erfahrungsbericht, eine hibbelige Pikmin ... und schon melden sich minimum 2-3 Leutchen, die ebenfalls angefixt sind. Morgens war noch alles in Ordnung und abends hast du 3 Spiele gekauft, die du un-be-dingt brauchst und ohne sie nicht mehr leben kannst, obwohl du 12h vorher noch nie was von ihnen gehört hattest.

    Da kann ich Bandida nur zustimmen, ich lasse mich durchaus beeinflussen.


    Nachdem mir Lisboa dann aber letztendlich doch zu komplex war, bei Half Pint Heroes der Funke überhaupt nicht übergesprungen ist und ich vor über einem Jahr ein Seeders bei der Spieleschmiede für 79 € gefördert habe, das ich bis heute nicht gesehen habe, bei der Spieleoffensive aber inzwischen für 59€ angeboten wird unter lieferbar im August und bei Petrichor, welches ich bei Kickstarter gebacken habe, mit der englischen Regel nicht klar komme und es kaum nach Auslieferung beim Schwerkraft Verlag erschienen ist, bin ich zumindest was diese Förderprojekte betrifft deutlich zurückhaltender geworden. Natürlich habe ich auch zu viele Spiele, aber ich muss wirklich nicht mehr alles haben. Gerade gestern habe ich mit Outlive eine ganz besondere Spieleperle kennen gelernt, welche ganz normal bei Pegasus erschienen ist.


    Trotzdem werde ich vermutlich immer mal wieder Manipulationen zum Opfer fallen, weil das Spiel so schön aussieht oder das Thema so verheißungsvoll klingt oder oder oder ... Es wird immer einen Weg geben, dass ich mir eine unnötige Geldausgabe in diesem Bereich schön rede und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich es mir einfach leisten kann.

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Gerade gestern habe ich mit Outlive eine ganz besondere Spieleperle kennen gelernt, welche ganz normal bei Pegasus erschienen ist.

    Stimmt nicht, das ist auch ein KS-Spiel; hier findest Du alles, was Dir entgangen ist: Outlive: Kickstarter Exclusives

    #Outlive

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfahrer ()

  • Sternenfahrer, danke für den Hinweis. Aber mir ist doch gar nichts entgangen, da ich das Spiel gestern kennen gelernt habe und ich nicht von einer Kickstarter-Version wusste und für mich das Spiel komplett und eine Perle ist. Egal ob ein Ereignis mehr oder 4 Anführer mehr oder 3 Räume dazu. Und keine englischen Regeln und kein Warten... Ich bin vollkommen zufrieden ganz ohne Kickstarter.

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Nachdem ... bei Half Pint Heroes der Funke überhaupt nicht übergesprungen ist ... und bei Petrichor, welches ich bei Kickstarter gebacken habe, mit der englischen Regel nicht klar komme und es kaum nach Auslieferung beim Schwerkraft Verlag erschienen ist, bin ich zumindest was diese Förderprojekte betrifft deutlich zurückhaltender geworden.

    Hab auch beide gebacken und das mit dem Funken geht mir auch so - leider auch bei Petrichor. Die Regeln von Petrichor mit KS Promo und Flower-Erweiterung habe ich sinngemäß auf deutsch eingedampft bei BGG abgelegt, damit solltest Du hoffentlich zurechtkommen: Petrichor deutsche Kurzspielregel (inoffiziell) für KS-Backer (mit KS-Promos und Flower Expansion) | Petrichor | BoardGameGeek


    Wenn Du BGG meidest (ist ja auch fast alles englisch dort), schick mir Deine Emailadresse per PN, dann sende ich Dir das zu.

  • Ich zeige auf euch und prangere euch an!

    So manche Spielbesprechung, Analyse oder Kritik hier in dem Forum hat mich dazu verleitet Spiele zu kaufen.

    Durch euch kenne ich nun Kickstarter und Co, durch euch habe ich Zugriff auf einen erstklassigen Gebrauchtmarkt und durch euch höre ich von Spielen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat!

    Ich danke euch vielmals und verfluche euch. Wenn ich mich recht erinnere, dann war ich vor zwei Jahren noch zufrieden mit meinen ca 3-4 dutzend Spielen. Nun aber ist der Horizont künstlich vergrößert worden und die unknowns-Sonne verdrängt die Schatten, die mir sonst den Blick auf manche Schätze verborgen hätte...

    :carrera:

    Vielspieler im Körper eines Gelegenheitsspielers

  • Abgesehen davon habe ich das Gefühl versuchter Manipulation, wenn nahezu zeitgleich Videorezensionen verschiedener Kanäle zum gleichen Spiel auftauchen.

    Was passieren kann, wenn zu einem bestimmten Termin das "Embargo" aufgehoben wird.


    Beispiel: In der Videospielbranche dürfen AAA-Titel erst ab einem bestimmten Zeitpunkt besprochen werden. So auch geschehen bei God of War 4. Die Redakteure hatten das Spiel natürlich schon vorher. Die Artikel/Videos waren fertig. Das Embargo ging bis Zeitpunkt X. Ist dieser erreicht will natürlich jeder der erste sein.


    Beispiel 2: Es wird zum Datum X ein Kickstarter eines Brettspiels starten. Die Muster (nicht endgültiger Entwicklungsstatus, sondern eher ein aufgebohrter Prototyp) wurden vorher verschickt. Am Tag des Kickstarter-Starts fällt das Embargo und alle gehen online, weil nach Ablauf der Kickstarter-Kampagne sich ja niemand mehr dafür interessiert.

  • Mich manipuliert zum Kauf immer sowas wie 2nd Edition, Regeln überarbeitet/streamlined besserer balancierte Karten, Plättchen etc. - So kam schon die neue Agricola Version ins Haus, die neue CO2 Verison wurde gebackt und natürlich bin ich an der neuen Version von Eclipse interessiert und werde zu 100% die neue Kanban Version backen, wenn sie (2020 glaube ich) mit Art von Ian O'Toole kommt...


    Gründe für mich aufgrund vorheriger Erfahrungen zu kaufen sind:

    Splotter

    Spielworxx

    Vital Lacerda

    Nuno Bizarro Sentiero und Paulo Soledade


    Ansonsten nutze ich eher die Kritik der Rezensenten um herauszufinden ob ein Spiel was für mich ist. Wenn ich höre zu wenig Interaktion bin ich interessiert. Wenn ich wie bei Lewis & Clark lese zu lang für das was es macht nehme ich Abstand auch wenn 15 Leute es als gut bewerten. Dann warte ich ab ob ich es irgendwann mal spielen kann und kaufe es ggf. wenn es mir gefallen sollte. Glücksfaktor ist auch ein böses Wort bei einer Rezension, und kooperativ, (Kenner)Spiel der Jahres oder familientauglich sind für mich im Regelfall Ausschlussgründe.

    Ebenso bin ich bei einigen Hypeautoren vorsichtig, besonders bei Eric M. Lange und Bruno Cathala - die Spiele sind zum Teil ok, aber ein wirklich gutes Spiel kenne ich von beiden nicht. Bei Rosenberg stellt sich hingegen die Frage was er diesmal wiederkäut und ob man das wirklich braucht und bei Stefan Feld ist es eh immer die Frage ob das Spiel mein Gusto trifft...

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2