Ab wann ist ein Brettspiel für euch "abgespielt" (durchgespielt) ?

  • Hallo Leute,


    mal abgesehen von euren absoluten Lieblingsspielen, die wieder und wieder bei euch auf den Tisch kommen, würde mich mal interessieren, zu welchem Zeitpunkt, nach wievielen Spielsessions oder nach welchem Kriterium ein Spiel für euch "abgespielt" oder als "durchgespielt" gilt?

    Ich bin in die Welt der Brettspiele erst vor einigen Monaten eingestiegen, habe mir nun schon einige Spiele zugelegt und frage mich nun selber nach wieviel Spielstunden sich das Spiel für mich gelohnt hat.

    Klar bringt es nichts, ein Spiel, dass man eben nicht so mag aus Krampf wieder und wieder auf den Tisch zu bringen nur weil es teuer war.

    Aber mir stellt sich hin und wieder die Frage, nach wieviel Sessions es den Preis wert war.

    Nicht jedes Spiel reizt einen so sehr, dass man es wieder und wieder spielen will und ich denke mir dann manchmal beispielsweise..so 2-3x spiele ich das auf jeden Fall noch, damit es sich gelohnt hat und dann schaue ich mir mal ein neues an.


    Wie seht ihr das? Und sind bestimmte Spiele bei euch auch wieder aus der Versenkung aufgetaucht und ihr habt sie später wieder öfter auf den Tisch gebracht?

    Meine derzeitigen Lieblingsspiele:

    1. Revive
    2. Die verlorenen Ruinen von Arnak
    3. Woodcraft

    geplant für 1. Quartal '23: Shogun no Katana, Final Girl, Pessoa, Golem, Oltree

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  • Hm interessante Sichtweise. Mit durchgespielt meine ich eher, wann ihr für euch entscheidet, dass es sich nicht mehr lohnt, es wieder auf den Tisch zu bringen.

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    Einmal editiert, zuletzt von cold25 ()

  • Auf der anderen Seite gilt für mich zum Beispiel eine Mission beim Herr der Ringe LCG nicht als durchgespielt, bzw. hat sich für mich nicht gelohnt, wenn ich sie beim ersten Anlauf schaffe. Ich spiele sie dann trotzdem so 6-8x je nachdem wie oft ich sie dann nochmal schaffe und wie verschiedenartig die Abläufe im Szenario sind, so dass es sich lohnt die Mission öfters zu spielen.

    Das erklärt vielleicht etwas besser was ich meine.

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    Einmal editiert, zuletzt von cold25 ()

  • cold25 Bei mir kann ein Spiel schon nach einem Spiel "durch-/ab-gespielt" sein, wenn es mir nicht gefallen hat und ich auch kein Potential sehe, dass es mir bei mehr Zuwendung doch noch gefallen könnte. Das geht mir mit Spielen nicht anders als mit Büchern: Hat ein Buch mich bis Seite 50 noch immer nicht davon überzeugen können, dass Weiterlesen einen "Gewinn" bedeutet, lege ich es weg.

    Das hängt einfach damit zusammen, dass ich wenig geneigt bin, Lebenszeit sinnlos zu verschwenden; in meinem Alter erscheint sie doch eher sehr begrenzt.


    Ein weiterer Aspekt ist die Frage, ob mich immer noch Neues reizt, warten doch, wie bei Büchern, die noch ungelesen sind, auch ungespielte Spiele auf ihre Chance. Die Neugier ist da nicht selten größer als der Reiz von Bekanntem/Bewährtem.


    Im Verhältnis zur Zahl all der Spiele, die ich habe/hatte, habe ich nur wenige 5x oder 10x oder gar noch öfter gespielt. Damit sind sie aber zumeist nicht "abgespielt", müssen aber trotzdem in den Hintergrund treten. Es gibt aber auch Spiele, die sind nach häufigem Spielen "durch", z.B. The King's Abbey (19x gespielt); das spiele ich definitiv nur noch, wenn endlich mal die seit Jahren angedachte Erweiterung erscheinen sollte. Andere Spiele möchte ich wirklich gerne noch öfter spielen, wie etwa Martians - A Story of Civilization (11x gespielt), weil es noch so viel unentdecktes Potential hat, wenn da nicht die Neugier auf Neues wäre, die dafür energischer bekämpft werden müsste.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Alle meine Spiele sind so ausgesucht, dass ich sie langfristig immer wieder (solo) spielen kann und auch will. Dementsprechend fiel ja auch meine Kaufentscheidung gegen The 7th Continent aus, da dieser Titel von seiner Art her meine Anforderungen diesbezüglich nicht erfüllt.


    Da ich weder unendlich Platz, noch Geld habe, treffe ich wohlüberlegte Kaufentscheidungen und wähle ein passendes Spiel aus. Thematische Überschneidungen versuche ich möglichst zu vermeiden, so hab ich Abwechslung, auch wenn schon mehrere Worker-Placement-Spiele dabei sind. Selbst diese unterscheiden sich dann doch in vielen Punkten, jedes hat etwas für mich Besonderes an sich. Mittlerweile bin ich mit meinen insgesamt über zwanzig Exemplaren auch meiner Meinung nach wirklich gut versorgt und habe eigentlich für meine unterschiedlichen Interessen inzwischen aus verschiedenen Bereichen etwas im Regal.


    Da ich mich über jedes meiner Spiele sehr freue und ich Spaß daran habe, hat es sich definitiv gelohnt. Und ich weiß genau, dass ich mich über einen sehr langen Zeitraum für etwas begeistern kann, wenn es meinen Geschmack getroffen hat. Das wiegt bei mir schwerer als der Reiz des Neuen, finde ich bei Spielen net so übermäßig...


    Hat ein Buch mich bis Seite 50 noch immer nicht davon überzeugen können, dass Weiterlesen einen "Gewinn" bedeutet, lege ich es weg.

    Das hängt einfach damit zusammen, dass ich wenig geneigt bin, Lebenszeit sinnlos zu verschwenden;

    Das handhabe ich auch so. Bis dahin sollte ein Buch so weit Fahrt aufgenommen haben, dass es mich "mitnimmt" und ich mich darin vertiefen kann. Andernfalls breche ich es ab und wende mich einem anderen zu. Es sei denn, mir gefällt das Werk an sich, ich merke jedoch, dass es gerade nicht der richtige Zeitpunkt ist - dann hebe ich es mir für später auf.

    Wir spielen gerne Sword & Sorcery, Cthulhu: Death May Die und als Kontrastprogramm mal Carcassonne!

    Einmal editiert, zuletzt von Hexe () aus folgendem Grund: Absätze optimiert

  • Das wiegt bei mir schwerer als der Reiz des Neuen, finde ich bei Spielen net so übermäßig...

    Das bewundere ich. Wenn ich ein gutes Spiel gefunden habe und das waren so um die 70% meiner bisher gespielten, reizt es mich dennoch immer wieder was neues auszuprobieren, so dass manchmal ein Spiel was noch mehr Potential hätte erst mal in den Hintergrund gerät. Klar ist das auch der Tatsache geschuldet, dass dieses Hobby noch ganz neu für mich ist. Wie das dann in 1-2 Jahren aussieht, sei auch dahin gestellt.


    Zum Beispiel hätte Nusfjord garantiert noch potential. Ich habe es 20-30x gespielt aber nur 2 der 3 Decks ausprobiert. Es gefällt mir nach wie vor. Aber zwischenzeitlich hat sich ein Rise to Nobility nach vorne gedrängt und nun bin ich Feuer und Flamme für dieses Spiel. Nusfjord liegt dafür momentan im Schrank.


    Das meinte ich auch mit meiner Frage: Ist Nusfjord nun abgespielt? Eigentlich nicht, aber es gibt noch soviel anderes. Hat sich die Investition gelohnt? Bei 20-30 x spielen denke ich schon.

    Bei anderen Spielen wie Glasstraße, die ich nur so 10x auf den Tisch gebracht habe, stellt sich mir da schon eher die Frage. :)

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  • Mach mich net verlegen ;)


    Zeigt ja mal wieder, dass alle Menschen sehr unterschiedlich sind. Bin ja auch erst seit dem Frühjahr "wieder an Bord" und es verhält sich hier nicht anders als bei anderen Hobbies oder Dingen - das macht bei mir keinen Unterschied. Aber absolut nachvollziehen kann ich den Wunsch, Neues auszuprobieren. Das mache ich ja gerne bei Spieleabenden und freue mich immer, wenn ich mir bis dahin unbekannte Spiele kennenlernen darf. Dann ist jedoch mein Bedürfnis gering, mir auch noch ständig neue Titel hier ins Haus zu holen.


    Für mich ist es noch net so weit, dass ich hier langfristige Erfahrungen mit den ganzen aktuellen Spielen aufzählen kann. Im digitalen Bereich kenne ich allerdings auch so Phasen, in denen mich ein Titel ganz besonders begeistert, intensiv gespielt und dann erstmal links liegen gelassen wird. Und ich denke, wenn die Spielfreude grad groß ist, dann nutz das aus. Wenn Dir Rise to Nobility grad so viel Spaß macht, dann kann Nusfjord auch warten. Vielleicht flammt da die Begeisterung später wieder auf?


    Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Nach so vielen Partien und da Du ja anscheinend wirklich Freude beim Spielen hattest, war Nusfjord sicherlich ein lohnenswerter Kauf. Abgespielt wird es sicher noch nicht sein, oder hast Du jetzt wirklich "genug davon"? Klingt eher so, als wenn eben etwas Neues gerade einfach wesentlich interessanter ist.


    Die Glasstraße hingegen - naja. Da geht es mir ja so wie Dir, nur dass ich mir die App geholt habe, net das physische Spiel. Is die Luft auch raus, bekomme da einfach keinen Zugang zu. Nach zehn Partien könnte ich verstehen, wenn Du dann sagst, dass sich dieser Kauf nicht gelohnt hat. Allerdings würde ich dann doch das Ganze über einen längeren Zeitraum betrachten, es sei denn, Du weißt, bringt nix und hast mehr davon, wenn Du das Spiel dann verkaufst und wieder zu Geld machst. Selbst dann war es ja in der Zeit, die es gespielt wurde, auch sinnvoll.


    Es spricht ja letztendlich meiner Meinung nach absolut gar nichts dagegen, bei einem Hobby Freude an der Abwechslung und dem Neuen zu haben. Warum auch? Jeder von uns sollte Brettspiele als Bereicherung ansehen und das Hobby so ausleben, wie es zu einem passt, finde ich :)

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  • Wenn meine Erwartungshaltung vor dem Kauf nicht mit der Spielerfahrung nach dem Kauf übereinstimmt, ist das Spiel für mich ausgespielt. Wenn ich Zweifel habe, bekommt es noch eine zweite Chance in anderer Runde unter anderen Bedingungen und muss dann gehen.


    Spiele, die mir grundsätzlich gefallen, sind für mich ausgespielt, wenn eine weitere Partie langweilig wäre. Eben weil ich meine, schon alles an dem Spiel erlebt, gespielt und gesehen zu haben und jede weitere Partie nur noch eine Wiederholung des Bekannten wäre. Je eindimensionaler ein Spiel ist, desto eher passiert das. Ein "Marco Polo" ist bei mir nach über 60 Partien nicht ausgespielt und mit der Erweiterung hat es erneut seinen Reiz gewonnen. Ein "Labyrinth" von GMT war für mich nach nur eine Partie ausgespielt, weil ich nicht noch mehr Zeit in das Spiel investieren wollte, weil es mir persönlich zu zufällig und abhängig von den Würfelwürfen auf Jihadisten-Seite war und zeitgleich vom Regelwerk sperrig. Trotzdem finden viele das Spiel toll, was es für andere auch ist - nur eben nicht für mich. Dann heisst es nur noch, den Verlust zu minimieren.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Hexe Ja es ist eher wie du sagst. In Nusfjord als auch in Glasstraße um bei den Beispielen zu bleiben sehe ich immer noch potential aber der Reiz etwas neues auszuprobieren bei der Vielfalt die gerade in diesem Jahr vor allem als Kickstarter rauskommen ist so imens, dass ich solche Spiele eben "erstmal" zur Seite lege aber in dem Zwiespalt bin: sind die jetzt wirklich schon ausgespielt, sollte ich mit dem neuen Spiel noch warten? :) Und dann wird die neue Schachtel eben doch ausgerissen...^^

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  • (Ich gehe mal schwer davon aus, dass der Thread nicht auf Spiele abzielt, die einem sowieso nicht gefallen haben)


    Wenn ich das Gefühl habe, "alles gesehen zu haben", ist erstmal ein gutes Stück Spielreiz weg.

    Ich bin nicht so der Typ, der dann alles nochmal im Detail ausloten muss und nochmal 2-3 Punkte mehr rauschinden will.

    Ich spiel sowas dann gerne nochmal mit, wenn es alle am Tisch spielen wollen, bin aber gefühlt oft eigentlich schon durch damit.

    Wobei ich Titel, die mir in guter Erinnerung geblieben sind, gerne nochmal auf den Tisch lege, um sie neuen Leuten vorzustellen.


    Um ein wirklicher Dauerbrenner zu werden, muss ein Spiel schon eine Menge bieten... zum Beispiel #EldritchHorror heißen. ;)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Hexe Ja es ist eher wie du sagst. In Nusfjord als auch in Glasstraße um bei den Beispielen zu bleiben sehe ich immer noch potential aber der Reiz etwas neues auszuprobieren bei der Vielfalt die gerade in diesem Jahr vor allem als Kickstarter rauskommen ist so imens, dass ich solche Spiele eben "erstmal" zur Seite lege aber in dem Zwiespalt bin: sind die jetzt wirklich schon ausgespielt, sollte ich mit dem neuen Spiel noch warten? :) Und dann wird die neue Schachtel eben doch ausgerissen...^^

    In dem Falle würde ich ganz klar empfehlen, widme Dich dem neuen Spiel, solange Du so richtig Bock drauf hast, das unbedingt auszupacken und auf den Tisch zu bringen. Die anderen sind ja auch in ein paar Wochen noch da. Das ist ja das Tolle an Spielen, die werden im Regal net schlecht ;)


    Und es wäre doch schade, wenn dann Deine von der Begeisterung geprägten Spielberichte fehlen würden, finde ich.


    Ist ja auch toll, wenn das neue Spiel dann auf dem Tisch liegt, vorsichtig aufgepackt und bestaunt werden kann, während es noch so unverkennbar fabrikneu riecht :)


    Manchmal sollte man übrigens bei Postings während des Schreibens keine Textbausteine verschieben. Jetzt klingt mein erstes Posting oben so, als wenn ich zwanzig verschiedene Worker-Placement-Spiele hätte, dabei hab ich nur sieben und meinte alle neueren bzw. interessanten Spiele insgesamt =O:D

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    Einmal editiert, zuletzt von Hexe () aus folgendem Grund: Zitat, auf das sich meine Antwort bezieht, eingefügt, da in der Zwischenzeit ein weiterer Beitrag erstellt wurde

  • @PeterRustemeyer das sehe ich im übrigen genauso wie du. Es gibt einfach zuviele gute Spiele, die noch entdeckt werden wollen um jeden noch so kleinen Siegpunkt mehr zu ergattern und nach 123 Partien dann endlich sagen zu können: Jetzt habe ich meinen Rekord von 53 auf 55 Siegpunkte verbessert. Ein Lebenstraum geht in Erfüllung...


    Hexe Danke :) Du hast natürlich recht. Gerade bei Spielen wie dem Herr der Ringe LCG, dass ich am Anfang ausschließlich gespielt habe, war dann mal irgendwann die Luft raus, dann haben mich die WP bzw. Eurogames gehascht und zwischendurch kommt es immer wieder mal für eine neue Mission ein ganzes WE auf den Tisch bis das Szenario geschafft ist um dann wieder für die eine oder andere Woche zu verschwinden.


    Im übrigen stellt sich mir die Frage auch eher bei den Eurogames, als bei Szenario-gebundenen Spielen wie Herr der Ringe LCG, bei dem man ein festes Ziel hat und eher mal sagen kann: Ich habe das Spiel geschafft.

    Eurogames funktionieren meist anders (mal Rise to Nobility ausgenommen) da man sie nicht besiegen, sondern nur optimieren kann

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    Einmal editiert, zuletzt von cold25 ()

  • Hm interessante Sichtweise. Mit durchgespielt meine ich eher, wann ihr für euch entscheidet, dass es sich nicht mehr lohnt, es wieder auf den Tisch zu bringen.


    Hallo,


    das ist unterschiedlich. Spiele wie Legenden von Andor sind für mich durchgespielt, wenn ich jede Legende geschafft habe. Es hat dann für mich keinen Reiz, das noch mal zu versuchen - auch dann nicht, wenn die Legende variable Elemente hat.

    Ein Spiel kann für mich auch durchgespielt sein, bevor ich es gespielt habe. Beispielsweise habe ich mich total auf Vengeance gefreut. Bereits beim Regelstudium habe ich jedoch null Bock gehabt, das jemals zu spielen. Das kommt bei mir aber äußerst selten vor.

    In der Regel spiele ich es 1 bis maximal 2 mal, bevor es aussortiert wird. Natürlich könnte es sein, dass ich dann nach weiteren Spielen feststellen würde, dass ich es doch total super finde, aber ich habe im Laufe der Zeit gemerkt, dass das so gut wie nie passiert und meine Einschätzung meist direkt (für mich) richtig ist. Da ist mir die Gefahr, Lebenszeit zu verschwenden zu groß, wenn ich jeden Streichkandidaten zig mal spiele. Es gibt nur eine Ausnahme: Kingdom Builder fand ich erst richtig öde, bis ich dann festgestellt habe, welche Möglichkeiten das Spiel tatsächlich bietet und finde es heute herausragend.

    Die nächste Kategorie sind Spiele, die ich einfach schon extrem oft gespielt habe. Da kann ich aber nicht sagen, wann das eintritt, das ist unterschiedlich. Beispielsweise habe ich auch nach über 500 Partien noch Bock auf Marco Polo und auch nach ca. 2000 Partien auf Kingdom Builder - auch dank Onlinespielmöglichkeit sicherlich meine am meisten gespielten Spiele.

    Die letzte Kategorie sind Spiele, die ich schon extrem lange habe und die miterleben durften, wie sich ganze Lebenssituationen komplett geändert haben und sich auch der Geschmack generell geändert hat. Auch wenn ich beispielsweise früher gerne Monopoly gespielt habe, würde ich es heute nicht mehr spielen wollen. Auch den Siedlern von Catan stehe ich heute eher ablehnend gegenüber (könnte mir aber da noch vorstellen, dass es vielleicht in einigen Jahren in der Familie mal wieder auf den Tisch kommt). Dagegen finde ich ein El Grande tatsächlich zeitlos genial.


    Der mit Abstand am meisten vorkommende Fall bei mir ist, dass ich ein Spiel 1x spiele und dann aussortiere. Aber absolut und auch relativ gesehen, trifft das nur auf recht wenige Spiele zu :)


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Für mich ist ein Spiel durchgespielt, wenn sich zwei Kriterien überlappen.

    Zum einen wenn es mir in meinem jetztigen Umfeld an Mitspielern mangelt es wieder auf den Tisch zu bringen.

    Zum Anderen wenn ich keine Perspektive sehe, dass ich in Zukunft mit neuen Mitspielern immer zuerst andere meiner Spiele mit den neuen Mitspielern spielen wollen würde.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Vielleicht kann man auch einen Vergleich mit Kartenspielen ziehen? Doppelkopf, Tichu oder Wizard kann ich immer wieder und wieder spielen. Da wären nur weniger spielstarke Mispieler ein Hinderungsgrund. ;)


    Genauso geht es mir mit Die Burgen von Burgund. Nach über 1000 Onlinepartien spiele ich es immer noch sehr gerne.

  • Schwindelerregend so manche Zahlen, die hier zur Häufigkeit des Spielens einzelner Spiele genannt werden.


    200, 500, 1000, 2000 mal ein einziges Spiel gespielt. Wo nehmt Ihr bloß diese Zeit für nur ein Spiel her? Für mich kaum vorstellbar, dass das nicht langweilig wird. Muss aber wohl für manchen immer wieder spannend sein.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ganz einfach: Eine Partie Kingdom Builder online dauert maximal 10 Minuten. Wenn man dann mal Zeit hat, kann man direkt zig Partien spielen. Das läppert sich über die Jahre. Für mich ist das übrigens so gerade weil ich extrem wenig Zeit habe. Ich habe dann immer mal wieder vorm zu Bett gehen eine Partie eingestreut. Da gibt es übrigens welche mit ganz anderen Zahlen. Manche haben ein Vielfaches an Partien diverser Spiele gespielt.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • cold25 - sehr schön, dass Deine Frage einher geht mit der Aussage, dass Du relativ neu bist in dem Hobby. Ich kenne Deine Andenke aus der Zeit, als ich (wieder) eingestiegen bin - oder "so richtig" eingestiegen bin.

    Meiner Meinung nach ist der Gedanke des "lohnens" eher eine innere Rechtfertigung vor einem selbst, dass man ein neues Spiel gekauft hat, einfach, um wieder ein neues Spiel auszupacken, zu lernen, kennen zu lernen. Wie gesagt, das kenne ich gut, und gerade am Anfang will man erst mal sehen, was es Alles so gibt.


    Prinzipiell sind wenige Spiele wirklich "durchgespielt" - am ehesten ja, wenn man einfach keine Lust mehr drauf hat. Meistens ist es ja aber nicht so, dass man keine Lust auf Spiel A hat (welches man schon gespielt hat), sondern MEHR Lust auf Spiel B, das gerade neu eingetrudelt ist!


    Das führt dann in der Regel dazu, dass ein Spiel nur ein-zwei Mal gespielt wird, bevor ein neues ausprobiert wird. Wirklich Strategien, Gegenstrategien und neue Taktiken werden dabei höchstens angerissen oder theoretisch diskutiert. Dabei würde das Spiel viel mehr Tiefe bieten.


    Der Weckruf war bei mir, dass eine meiner Spielerunden meinte: Pass mal auf - es ist toll, dass Du so viele neue Spiele mitbringst - aber wir wollen ein Spiel auch mal häufiger Spielen!

    Ab dem Moment habe ich dann immer nur noch ein neues Spiel und sonst bekannte mitgebracht. Das war ein neues Erlebnis für mich und in der Runde wurden dann auch 30 Partien Terra Mystica in dieser Runde gespielt. Es hört sich lustig an - aber erst dadurch habe ich schätzen gelernt, dass häufige Partien des selben Spiels auch ihren Reiz haben...


    Ansonsten bin ich aber auch jemand, der eine hohe Fluktuation hat, was Spiele angeht. Ich finde es aber ganz gut vertretbar, Spiele zu kaufen, zu probieren, und dann wieder zu verkaufen. Dann habe ich es mal gesehen, kenne es, und steht nicht rum bei mir...

  • 200, 500, 1000, 2000 mal ein einziges Spiel gespielt. Wo nehmt Ihr bloß diese Zeit für nur ein Spiel her? Für mich kaum vorstellbar, dass das nicht langweilig wird. Muss aber wohl für manchen immer wieder spannend sein.

    Ich mache gern meine Züge per Smartphone wenn ich bei einem Spiel am Tisch mit AP-anfälligen Spielern mal wieder 10-20 Minuten warten muss. ;)

  • hedisch Auch eine Idee. Für mich als Dauererklärbär mit Beratungsfunktion keine Option.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • 200, 500, 1000, 2000 mal ein einziges Spiel gespielt. Wo nehmt Ihr bloß diese Zeit für nur ein Spiel her? Für mich kaum vorstellbar, dass das nicht langweilig wird. Muss aber wohl für manchen immer wieder spannend sein.

    Bei mir sind das vor allem Spiele, die aufgrund von Zufall und hoher Variabilität im Aufbau stets das Gefühl hinterlassen: "das hätte sogar noch besser laufen können". Da kann ich mich immer und immer wieder motivieren. Die Burgen von Burgund, Terra Mystica (hier ist es natürlich die Variabität und nicht der Zufall) oder Brügge fallen mir da spontan aus meinem Regal ein. :) Aber das sind auch nur Ausnahmen in meinem Regal, die 50+, 100+ oder wie bei Terra Mystica fast 300 Partien haben. In der Regel bevorzuge ich in der Tat auch eher die Abwechslung...

  • Meiner Meinung nach ist der Gedanke des "lohnens" eher eine innere Rechtfertigung vor einem selbst, dass man ein neues Spiel gekauft hat, einfach, um wieder ein neues Spiel auszupacken, zu lernen, kennen zu lernen. Wie gesagt, das kenne ich gut, und gerade am Anfang will man erst mal sehen, was es Alles so gibt.


    Prinzipiell sind wenige Spiele wirklich "durchgespielt" - am ehesten ja, wenn man einfach keine Lust mehr drauf hat. Meistens ist es ja aber nicht so, dass man keine Lust auf Spiel A hat (welches man schon gespielt hat), sondern MEHR Lust auf Spiel B, das gerade neu eingetrudelt ist!


    Das führt dann in der Regel dazu, dass ein Spiel nur ein-zwei Mal gespielt wird, bevor ein neues ausprobiert wird. Wirklich Strategien, Gegenstrategien und neue Taktiken werden dabei höchstens angerissen oder theoretisch diskutiert. Dabei würde das Spiel viel mehr Tiefe bieten.

    Genau das meine ich und eure Meinung dazu interessiert mich. Zum Glück ist es nicht so, dass ein Spiel wirklich nur 1-2x bei mir auf den Tisch kommt (außer bei Spielen die mich absolut nicht geflasht haben, wie The Gallerist und Oh my goods).

    Wie du schon sagst überwiegt eben dann einfach die Neugier auf etwas neues.

    Da man die Regeln der bereits ausprobierten Spiele, die noch Potential besitzen, kennt, reicht dann ja ein kurzes Regelstudium um wieder einsteigen zu können.

    Ich habe mir auch eine Übersicht für viele Spiele in einer Excel Liste angefertigt, die das Setup angeben, gerade solche Sachen vergisst man schnell, à la waren das jetzt 6 oder 7 Karten auf der Starthand? 8-))

    Meine derzeitigen Lieblingsspiele:

    1. Revive
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  • Ich bin mit einem Spiel normalerweise durch, wenn ich mich in diesem Spiel nicht mehr verbessern kann. Das trifft normalerweise nur auf die Spiele zu, die ich mal auf der Deutschen Brettspielmeisterschaft gespielt habe. Im Training spielen wir die Spiele mindestens 50x und analysieren gemeinsam die Strategien. Nachdem ich dann ~3 Monate lang nichts anderes als die jeweils angesagten 4 Spiele gespielt habe, will ich diese Spiele normalerweise nicht mehr spielen.

    Allerdings haben viele dieser Spiele auch Erweiterungen bekommen, wodurch sie wieder interessant werden. Und mit etwas zeitlichem Abstand geht's dann auch wieder.

    Ein paar dieser Spiele fand ich aber auch so schlecht, dass mich schon das Training angeödet hat. Diese Spiele werde ich sicherlich nicht wieder spielen:

    El Grande, Vanuatu, Gingkopolis, Die Paläste von Carrara, Norderwind, Helios, Waka Waka, Augustus, Rialto, Kniffel - Das Kartenspiel, Helios, Lemminge, Istanbul, Glück Auf!, Florenza - Das Kartenspiel, Gaia, Frogriders, Century - Die Gewürzstraße, Die Händler von Osaka.

  • Ein Spiel durchläuft bei mir im wesentlichen 3 Phasen:

    • Kennenlernen: Ich lerne die Regeln, ich spiele eine Kennenlernpartie.
    • Vertiefung: Ich verbessere mein Spiel, ich weiss nach jeder Partie was ich beim nächsten mal verbessern will
    • Nahe an der Perfektion: Mein Spiel lässt sich nur noch in Nuancen verbessern.


    Je nachdem in welche der 3 Phasen das Spiel bei mir kommt kann man natürlich auch die Spiele kategorisieren.

    • Uninteressant: Spätestens in der ersten Partie merke ich dass das Spiel mir nicht gefällt.
    • Durchgespielt: Das Spiel machte so lange Spass, wie ich es erforschen und mich dabei verbessern konnte, das war es dann.
    • Erlebnis: Es macht auch Spass wenn das eigene Spiel kaum noch zu verbessern ist.


    In die Kategorie durchgespielt fallen bei mir die meisten Euro-Spiele. Die Dauer der Vertiefungs-Phase hängt natürlich von der Komplexität des Spieles ab, aber irgendwann ist sie erreicht. Das Problem ist dass solch ein Spiel mir nur so lange Spass macht bis ich es kann und eigentlich Spieler benötige die auf der gleichen Stufe des Diletantismus stehen auf der ich mich gerade befinde. In festen Runden kein Problem, in alternierenden schon.


    Viele Spiele bieten natürlich genügend Varianz, um sehr lange in der Vertiefungsphase verweilen zu können. Seien es die verschiedenen Völker bei Terra Mystica, seien es die abertausend möglichen Startkonstellationen bei Terraforming Mars, bei diesen Spielen komme ich schwer an die Perfektion und würde ich sie erreichen holt mich die nächste Erweiterung zurück in die Phase der Vertiefung.


    Es gibt aber auch diese wenigen Ausnahmespiele die auch dann noch begeistern können wenn andere schon längst ausgedient hätten. Bei einem Britannia oder einem Civilization verbessere ich mich in einzelnen Partien kaum noch. Trotz allem durchlebe ich mit ihnen jedesmal einen anderen Plot, an den ich mich teilweise noch nach Jahren erinnern kann. So wie es Filme gibt die man sich immer und immer wieder ansieht um bei jeder Wiederholung eine weitere Nuance zu entdecken oder aber sich zum einhundertstenmal an der gleichen Szene zu erfreuen, so gibt es auch diese Ausnahmespiele die mehr bieten als das Geheimnis wie man sie gut spielt. Hier sind wir jedesmal gespannt wie der Lauf der Dinge sich diesmal zusammenfügt. Am Ende haben die Sachsen gewonnen oder die Römer. Wer die Sachsen oder die Römer gespielt hat werde ich vergessen, nicht aber wie erfolgreich sie waren.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    2 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • mal abgesehen von euren absoluten Lieblingsspielen, die wieder und wieder bei euch auf den Tisch kommen, würde mich mal interessieren, zu welchem Zeitpunkt, nach wievielen Spielsessions oder nach welchem Kriterium ein Spiel für euch "abgespielt" oder als "durchgespielt" gilt?

    Das Spiel muss noch eine Reiz entwickeln, der groß genug ist, dass ich es lieber spielen möchte, als die vielen anderen Spiele, die zur Auswahl stehen. Das kann vorbei sein, wenn...

    • ...man das Gefühl hat, es gäbe nicht mehr viel Neues zu entdecken (Beispiel: Hanabi. Das hat am Anfang durchaus viel Spaß gemacht, dann hatte meine Gruppe nach ca. 3-4 Partien eine funktionierende Strategie bzw. Handlungsweise entwickelt, danach fühlte sich das Spiel "gelöst" an, hatte für uns seinen Reiz verloren)
    • ...wenn das Spiel in der Runde gefloppt hat (Beispiel: Scheibenwelt: Ankh-Morphok. Das fand ich beim ersten mal Spielen so mies, das ich sicher war, dass ich das nie wieder brauche)
    • ...wenn sich bei den ersten Partien herausgestellt hat, dass das Spiel zwar gut unterhält, aber andere Spiele, die in die gleiche Kerbe schlagen, einfach besser sind (manchmal nicht ganz einfach das abschließend festzustellen).
    • ...wenn ein neues Spiel erscheint, welches das alte Spiel in seiner Rolle ablöst.
    • ...wenn der Reiz des Neuen verflogen ist und zu wenig anderer Reiz übrig geblieben ist.


    200, 500, 1000, 2000 mal ein einziges Spiel gespielt. Wo nehmt Ihr bloß diese Zeit für nur ein Spiel her? Für mich kaum vorstellbar, dass das nicht langweilig wird. Muss aber wohl für manchen immer wieder spannend sein.

    Persönlich habe ich z.b. Online knapp 300 Partien Terra Mystica gespielt. Der Reiz kam dabei zum einen aus einem sehr variablen Spiel, bei dem die Partien immer wieder anders verlaufen, zum andern an der Teilnahme an der Community bei BGG und auch daraus, dass das Spiel sich gut als Tunierspiel eignet und ich in dem Spiel immer besser wurde, durch die online Plattform mit Tunier aber trotzdem immer beliebig Gegner mit ähnlicher Spielstärke finden konnte, von überall auf dem Globus.

    Die Spielzeit war dabei keine "Spieleabend-Zeit", sondern sehr viel mehr die Zeit im Zug zur Arbeit, abends daheim oder in kleinen Pausen untertags - also Zeit, die man sonst vielleicht mit Surfen, Lesen oder Musikhören gefüllt hätte.

  • Ein paar dieser Spiele fand ich aber auch so schlecht, dass mich schon das Training angeödet hat.

    Aus diesem Grund reizt mich die Teilname an einer Brettspielmeisterschaft überhaupt nicht. Selbst die Freude über den Sieg würde für die verlorene Lebenszeit nur unzureichend entschädigen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Ein Spiel ist für mich "durch" wenn es keinen Spielreiz mehr hat. Im Regelfall verlässt es dann auch unsere Sammlung. Meine Partnerin und ich spielen sehr gerne komplexe Euros, diese bieten meist viel Potential, wenn sie uns denn gefallen. So haben wir z.B. feststellen müssen, dass wir keine Rosenberg Fans sind. Wir besitzen noch (und spielen gerne) Die Glasstraße, Agricola, Patchwork und Vor den Toren von Loyang. Die ganzen Sandbox Spiele wie Caverna und Ora et Labora haben unsere Sammlung wieder verlassen, die hatten nach den ersten Partien keinen Spielreiz mehr für uns. Wer solche Spiele mag der findet da sicher ein gutes Spiel, aber für uns wars eben nix - wir empfanden Caverna auch nicht als Agricola 2.0 sondern als Familienversion von Agricola mit Wettlaufelement (Räume) das wir nicht mochten.

    Im Gegenzug existieren auch einfache Spiele wie Deus oder Concordia die für uns dauerhaft einen Spielreiz besitzen. Wir ziehen es vor ein neues Spiel mehrfach hintereinander zu spielen um die Regeln zu verfestigen. Vinhos Deluxe hatten wir z.B. locker 15-20 mal auf dem Tisch als es neu kam und das Spiel ist weit davon weg ausgelutscht zu sein. Letzte Woche hatten wir Lisboa 5x auf dem Tisch und ich freue mich auf die nächste Partie.

    Und dann gibt es noch Spiele, die man sich anschafft, ein paar mal wirklich gerne spielt und sie dann gerne wieder her gibt, weil man einfach keine Lust mehr darauf hat... Da fällt mir jetzt gerade kein Beispiel ein


    Ein Todesurteil für ein Spiel ist meinem Empfinden nach auch, wenn ein starkes Zwangelement vorhanden ist, "Du musst das machen sonst verlierst du" - Beispiele hierfür wären Village oder Auf den Spuren von Marco Polo. Beide bieten spielmechanisch zu wenig um dauerhaft interessant zu bleiben und dann ist der Friedhof bei Village und sind die Aufträge bei Auf den Spuren von Marco Polo zu mächtig. Marco Polo haben wir weitergegeben Village hätte ich auch gerne schon verkauft, wenn meine Partnerin nicht Veto eingelegt hätte, weil man es gut als Gateway Game nutzen kann für Nicht- bzw. Wenigspieler


    Zu Pandemic Legacy kann ich sagen wir spielen (sehr unregelmäßig) mit Freunden eine Kampagne und ich kann jetzt nach 4 oder 5 Partien schon sagen, das es sich für mich nicht wirklich gelohnt hat, denn die ersten beiden Partien waren noch halbwegs spannend, weil wir zuvor noch kein Legacy Spiel gespielt haben aber mittlerweile empfinde ich die gewohnte Langeweile von Pandemie - ich mag keine Koop-Spiele und meine Partnerin zum Glück auch nicht


    Zuletzt muss ich noch erwähnen, es gibt Spiele die ich definitiv nicht mehr spielen werde, weil sie für mein Empfinden (also rein subjektiv) grottenschlecht sind und ich mehr Spass dabei hätte mir mit einem Löffel ein Bein abzutrennen - dazu gehört z.B. Phase 10 (egal ob mit oder ohne Brett) und einige mehr die mir gerade nicht einfallen...

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  • Aus diesem Grund reizt mich die Teilname an einer Brettspielmeisterschaft überhaupt nicht. Selbst die Freude über den Sieg würde für die verlorene Lebenszeit nur unzureichend entschädigen.

    Interessanter Punkt. Ich fand es fazinierend in der Gruppe ein Spiel zu durchleuchten um die beste Strategie zu finden und dies dann im Turnier zu testen. Aber nach zwei Siegen in der RegVor und einem knappen Vorbeischrammen an der Meisterschaft war ich damit durch. Die 2. Teilnahme in Herne habe ich schon verweigert und einen Ersatzspieler einspringen lassen.

    Nachdem ich dann ~3 Monate lang nichts anderes als die jeweils angesagten 4 Spiele gespielt habe, will ich diese Spiele normalerweise nicht mehr spielen.

    Das ging mir im 2. Jahr genauso.

  • 200, 500, 1000, 2000 mal ein einziges Spiel gespielt. Wo nehmt Ihr bloß diese Zeit für nur ein Spiel her? Für mich kaum vorstellbar, dass das nicht langweilig wird. Muss aber wohl für manchen immer wieder spannend sein.

    Persönlich habe ich z.b. Online knapp 300 Partien Terra Mystica gespielt. Der Reiz kam dabei zum einen aus einem sehr variablen Spiel, bei dem die Partien immer wieder anders verlaufen, zum andern an der Teilnahme an der Community bei BGG und auch daraus, dass das Spiel sich gut als Tunierspiel eignet und ich in dem Spiel immer besser wurde, durch die online Plattform mit Tunier aber trotzdem immer beliebig Gegner mit ähnlicher Spielstärke finden konnte, von überall auf dem Globus.

    Die Spielzeit war dabei keine "Spieleabend-Zeit", sondern sehr viel mehr die Zeit im Zug zur Arbeit, abends daheim oder in kleinen Pausen untertags - also Zeit, die man sonst vielleicht mit Surfen, Lesen oder Musikhören gefüllt hätte.

    Das kann ich nachvollziehen, wäre aber nichts für mich.


    Ehe ich ein Spiel freiwillig 300x spiele, egal wie variabel es ist, lese ich doch lieber. Auf solche Zahlen bin ich allenfalls als Jugendlicher gekommen, als ich noch immer wieder Canasta, SambaCanasta und Mah Jongg mit meiner Mutter gespielt habe.


    Ich spiele ja aber auch keine Turniere, für die ich trainieren müsste, erforsche ein Spiel nicht solange, bis mir die Strategiesuche auf den Keks geht, quetsche nicht das letzte Quäntchen an Unbekanntem aus einem Spiel.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • und sind die Aufträge bei Auf den Spuren von Marco Polo zu mächtig.


    Hallo,


    das sagen auch viele vom Reisen. :) Ich würde da persönlich eher wiedersprechen wollen, dass Aufträge pauschal zu mächtig sind. Aus meiner Sicht sollte je nach Auslage ein Schwerpunkt auf Reisen oder Aufträge mehr oder weniger ausgeprägt gesetzt werden. Zumindest ganz ohne Reisen ist man sowieso chancenlos.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • und sind die Aufträge bei Auf den Spuren von Marco Polo zu mächtig.


    Hallo,


    das sagen auch viele vom Reisen. :) Ich würde da persönlich eher wiedersprechen wollen, dass Aufträge pauschal zu mächtig sind. Aus meiner Sicht sollte je nach Auslage ein Schwerpunkt auf Reisen oder Aufträge mehr oder weniger ausgeprägt gesetzt werden. Zumindest ganz ohne Reisen ist man sowieso chancenlos.

    Da würde ich mal mein "+1" darunter setzen. Sich nur auf Aufträge zu konzentrieren spielt sich einfacher und erfordert weniger Planung als eine Reisestrategie - deshalb erscheint dieser Ansatz Neulingen oft "übermächtig". Wenn sich die Spieler sich aber mal so weit ins Spiel hineingefuchst haben, dass sie effizient reisen können, dann stellt sich heraus, dass die "Nur Aufträge"-Strategie ziemlich limitiert ist und von einer solide ausgeführten Reisestrategie locker und zuverlässig geschlagen wird (gerade wo das Reisen noch einfacher wird, wenn der Gegner weniger reist).


    Bei erfahrenen Spielern stellt sich eighentlich eher die Frage, ob sie alle 9 Häuschen setzen wollen oder nur gezielt ausgewählte Häuschen, etwa um Zielstädte zu erreichen, das Einkommen aufzubessern oder Stadtaktionen nutzen zu können. Wer überhaupt nicht reist, hat eigentlich keine Chance.

  • Man sollte dazu sagen, dass meine Partnerin und ich meist zu zweit spielen und wir auch manchmal bewusst absprechen, wer welche Strategie verfolgt - so geschehen bei Marco Polo und bei < 60 Punkten Unterschied hilft weitere Spielerfahrung vermutlich nicht so viel... Einem Freund nach ist das im Mehrspielerspiel kein so großes Problem, aber dann für uns eben auch uninteressant.


    Dazu kommt, wie gesagt auch, dass das vermeintliche Expertenspiel eher ein seichtes Familienspiel ist - also nichts was ich aus dem Schrank hole, wenn ich stattdessen The Gallerist oder Food Chain Magnate spielen kann (ist sicher Geschmackssache, aber geht uns eben so)

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  • Hallo,


    also _gerade_ im 2-Spieler-Spiel ist doch das Reisen in den meisten Fällen viel wichtiger als die Aufträge.


    > und bei < 60 Punkten Unterschied


    Das habe ich jetzt nicht verstanden. Mehr als 60 Punkte Unterschied wäre ja auch relativ erschütternd. Also ich sag mal so, "normale" Endstände der Sieger im 2er-Grundspiel liegen so zwischen 75 (ein ziemlich geringer Wert) und > 100 (auch eher selten), meistens wohl um die 90 Punkte. Die kann man ja garnicht erreichen, wenn man ausschließlich Aufträge erfüllt. Mindestens ein wenig Reisen muss ein. Dazu gibt es dieses Spiel nicht her, zu sagen, einer spielt _nur_ auf Aufträge und der andere reist _nur_. Das hängt doch total von der Auslage und den Charakteren ab, welcher "Mix" sinnvoll ist.

    Aber gut, ich will Euch ja das Spiel nicht schönreden, Wenn Ihr es nicht mögt, ist das auch ok, aber Deine Schilderungen hinterlassen bei mir schon riesige Fragezeichen auf dem Kopf, weil ich das Spiel da kaum drin wiedererkenne.

    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Man sollte dazu sagen, dass meine Partnerin und ich meist zu zweit spielen und wir auch manchmal bewusst absprechen, wer welche Strategie verfolgt - so geschehen bei Marco Polo und bei < 60 Punkten Unterschied hilft weitere Spielerfahrung vermutlich nicht so viel... Einem Freund nach ist das im Mehrspielerspiel kein so großes Problem, aber dann für uns eben auch uninteressant.

    Dazu kommt, wie gesagt auch, dass das vermeintliche Expertenspiel eher ein seichtes Familienspiel ist

    Weder bei dem "seichten Familienspiel" (Marco Polo gut zu spielen ist relativ anspruchsvoll, was auch die Rankings und Ergebnisse bei Yucata zeigen), noch dabei, dass es bei erfahrenen Spielern auch zu 60 Punkten Unterschied kommen würde (das sind grob 50-70% einer Siegpunktzahl im 2er-Spiel), würde ich zustimmen. Macht aber glaube ich wenig Sinn, das hier an dieser Stelle weiter zu auszudiskutieren. Euch hat es keinen Spaß gemacht, weshalb die logische und richtige Folge ist, es nicht mehr zu spielen - schließlich gibt es jede Menge andere gute Spiele. :) Meine Absicht war und ist auch gar nicht, dich vom Gegenteil zu überzeugen.


    edit: da war der AndreasB78 wohl schneller... :ninjad:

  • Schwindelerregend so manche Zahlen, die hier zur Häufigkeit des Spielens einzelner Spiele genannt werden.


    200, 500, 1000, 2000 mal ein einziges Spiel gespielt. Wo nehmt Ihr bloß diese Zeit für nur ein Spiel her? Für mich kaum vorstellbar, dass das nicht langweilig wird. Muss aber wohl für manchen immer wieder spannend sein.

    Ganz einfach: keine Zeit heisst keine Lust. Umgekehrt also nehme ich mir Zeit für die Dinge auf die ich grosse Lust habe. Knapp 150 Solopartien Gaia Project a 80 Minuten sind sehr sinnvoll investierte Zeit für mich.


    Zur Ausgangsfrage: Great Western Trail z.b. hat mir nach 46 Partien etwas weniger Spaß gemacht. Erst nachdem jetzt die Erweiterung draußen ist, spiele ich es wieder gerne.


    Anderes Beispiel: #Dynasties habe ich sechs Mal gespielt. Danach fand ich es nicht mehr so spannend. Dennoch würde ich es gerne mal wieder spielen.


    Ich habe kein einziges Spiel, welches ich nur einmal gespielt habe und danach uninteressant wäre. So ein Spiel würde ich mir nicht kaufen.

  • Schwindelerregend so manche Zahlen, die hier zur Häufigkeit des Spielens einzelner Spiele genannt werden.


    200, 500, 1000, 2000 mal ein einziges Spiel gespielt. Wo nehmt Ihr bloß diese Zeit für nur ein Spiel her? Für mich kaum vorstellbar, dass das nicht langweilig wird. Muss aber wohl für manchen immer wieder spannend sein.

    Ganz einfach: keine Zeit heisst keine Lust. Umgekehrt also nehme ich mir Zeit für die Dinge auf die ich grosse Lust habe. Knapp 150 Solopartien Gaia Project a 80 Minuten sind sehr sinnvoll investierte Zeit für mich.

    Es ist doch wirklich schön, dass wir Menschen nicht alle gleich sind, worüber sollten wir sonst z.B. auch reden.


    "Ganz einfach: keine Zeit heisst keine Lust. Umgekehrt also nehme ich mir Zeit für die Dinge auf die ich grosse Lust habe."


    Feines Statement, könnte ich so unterschreiben, allerdings meinen wir dann nicht das selbe: Ich nehme mir sogar sehr viel Zeit fürs Spielen, aber doch nicht, um immer wieder das selbe Spiel zu spielen.


    Und: Ja, ich habe schon Spiele nur einmal und nicht wieder gespielt. Soll vorkommen, ist wirtschaftlich betrachtet eher suboptimal, aber wenn ich meine Familie z.B. ins Kino einlade, kostet das nicht weniger als ein durchschnittliches Spiel, trotzdem zeigt man uns den Film nur einmal. Hinkt, wie alle Beispiele, aber sei's drum, es sagt, was ich sagen will.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich war seinerzeit bei ca 85 Punkten gelandet und meine Partnerin war irgendwo in den 140ern... Wie gesagt wir hatte uns etwas abgesprochen, in sofern hatte ich nichts unternommen ihr was weg zu nehmen und umgekehrt - als wir das Ganze gedreht hatten mit anderen Charakteren landete sie in den 70ern und ich in den 130ern...


    Schön reden funktioniert eh nicht denke ich, es ist hier wie immer eine Frage des Geschmacks - genauso kann ich auch mit etwas Fantasie verstehen, wenn manche Menschen das Spiel "komplex" finden (der Grundmechanismus ist halt supereinfach, daher Fantasie - für mich ergibt sich keine Komplexität nur weil irgendwo andere Karten ausliegen, aber ich lasse das Argument zu da ich die Erfahrung gemacht hatte dass die Karten bei Deus spielunerfahrene Menschen überfordern können). Lustig finde ich nur, dass das Spiel zu komplex war für das Kennerspiel des Jahres (BGG 3,19) und nur auf die Empfehlungsliste kam und das Jahr drauf wurde Terraforming Mars (BGG 3,26) nominiert^^

    Aber da ich nicht zu Zielgruppe gehöre muss ich es nicht verstehen und halte es zu 95% so, dass ich sage "Pöppel drauf, kein Kauf"

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