Hat es irgendwann nachgelassen oder brennt das Feuer noch wie am ersten Tag?

  • Ich habe nie das Bedürfnis gehabt alles Spielen zu müssen, höchstens Interesse daran, ältere Spiele auch mal ausprobiert zu haben. Ich bin da im Laufe der Jahre auch eher sturer geworden und bin jetzt noch näher an "Für kurze Spiele habe ich keine Zeit".


    Klar, auf unserm Spieletreff spielte ich immer, was halt grad so da oder gewünscht war (lediglich bei DOG war eine Grenze erreicht). Heute spiele ich weniger Spiele viel: Und ansonsten lieber gar nicht, als mich mit trivialen, nicht-fordernden Spielen rumzuärgern. Dann kann ich lieber n Skatblatt mitnehmen oder meine täglichen drei Concordia Züge bei BAJ machen. Das macht es für mich auch leicht, meinen Spielekatalog stets klein zu halten.

    Nur, weil ich mal an einem Tag die Spielekiste geschlossen lasse und stattdessen quatsche, stelle ich nicht gleich die Sinnfrage!

    Perfekt!

    Cardboard Games Master Race

  • Ich habe schon immer gespielt. Angefangen mit Schach und Skat als Kind/Jugendlicher mit fließendem Übergang zum Computer, ganz schlimm, als es dann DSL gab mit CS. Das wechselte dann im Studium zu WoW (noch schlimmer) und Saufspielen. Dann kam Poker... Und als ich damit doch nicht reich geworden bin, habe ich vor ein paar Jahren die Brettspiele entdeckt. Und mittlerweile denke ich jeden Tag an Spiele, würde am liebsten jeden Tag spielen und spiele dann doch nur ab und zu, weil die Zeit einfach fehlt. Aber die verbringe ich mit dem Einzigen was mir noch lieber ist als Spiele und das sind meine Frau und mein Sohn ;) Und manchmal spielt meine Frau ja auch mit mir :D

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  • Ohne Spiele geht es nicht. Seit ich denken kann spiele ich Spiele - OK, es gibt manche die würden jetzt behaupten ich habe noch nie gespielt :)


    Natürlich hat alles mal mit Spielen wie Monopoly, Mensch ärgere dich nicht & Co. angefangen. In der Schulzeit kamen dann Pen&Paper sowie diverse TableTops dazu. Mit zunehmendem Alter folgte der Schwenk auf Brettspiel - Und mittlerweile sind die eigenen Kinder alt genug um zusammen mit meiner Frau unter meiner Leidenschaft leiden zu müssen. Letzte Woche nach langer, langer Zeit mal wieder einen akuten Anfall von TT-Fieber....! Sprich diese Woche voller Vorfreude viel Zeit mit Basteln und Malen verbracht - Morgen dann endlich spielen!


    Sprich, die Art von Spiel mag sich hin und wieder ändern, der Spieltrieb an sich ist seit mehr als 40 Jahren ungebrochen.

  • Bandida

    aktuell nicht viel: Zuletzt vor allem Azul (bei 10-15min / Partie ist das voll i.O.), die ASLSKs , Concordia, gelegentlich Gaia Project und digital viel Twilight Struggle und TtA (in dem ich einfach nicht besser werde). Vor dem Verkauf der meisten davon noch einmal meine Spielworxx Sachen durchgespielt.


    Vielleicht schrieb ich das ein bisschen übertrieben; ich begeistere mich für und besitze durchaus auch eine Hand voll kleinere Spiele: Wizard, Les Poilus oder etwa die Spiele von Oink Games. Aber ich bevorzuge es, sie nur als Auftakt für längere Spiele zu spielen. Andere nur in größeren Gruppen (A Fake Artist goes to New York o.Ä.). Und dann liegt mein Fokus nicht auf dem Spielen, sondern um die Unterhaltung drum herum - das Spiel ist halt nicht obligatorisch, ich kann inzwischen auch zynischen Smalltalk dabei zu spielen.


    Vielleicht so: Das eine ist für mich Freizeit (Sabbeln), das andere Hobby (Rechnen und manchmal Würfeln).

    Cardboard Games Master Race

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  • cold25

    Der Reiz hat für mich seit circa 3 Jahren fühlbar nachgelassen. Irgendwie ging das auch mit der wachsenden Neuheitenflut einher, die jedes Jahr auf einen einprasselt, sei es durch KS, durch Neuauflagen alter Spiele und durch wahnsinnig viele Neuerscheinungen.

    Irgendwann haben wir uns dabei ertappt, dass wir fast nicht mehr nachgekommen sind, die Neuheiten zu spielen und schwupps sind dann schon wieder andere Neuheiten erschienen. Da hat sich das System dann beinahe selbst überholt und wir haben angefangen, etwas innezuhalten. Soll heißen, wir haben dann auch mal wieder einen älteren Titel rausgekramt oder ein neues Spiel mehrmals gespielt, wenn es uns gefallen hat.

    Durch diese buchstäbliche Reizüberflutung hat sich der Reiz bei mir etwas abgenutzt. Was aber nicht heißen soll, dass mich nicht noch das ein oder andere Spiel begeistern kann. Rajas of the Ganges hat es als jüngstes Spiel geschafft, mich zu begeistern. Ich liebe einfach die schöne Grafik und die vielen bunten Würfel - ja, da hab ich eine leichte Schwäche dafür - und hier mag ich auch das lockere Spielgefühl.

    Übrigens spiele ich auch seit meiner frühesten Kindheit. damals waren das Schwarzer Peter, Mühle, Dame und Mikado, später dann Monoploy, Cluedo und Öl für uns alle. Zwischendurch gab es immer mal wieder Zeiten, in denen andere Aktivitäten den Vorrang hatten, aber irgendwie bin ich doch immer wieder am Spieltisch gelandet. Seit circa 20 Jahren hat es sich bei mir als 'richtiges' Hobby manifestiert und nicht mehr nur als gelegentlicher Zeitvertreib.

  • Bei mir sind’s auch gut über 30 Jahre.... Und geändert hat sich wirklich nur der Geschmack der Spiele. Pen&Paper ist mir seit den 80ern erhalten geblieben, aber auch da ist’s mit dem Alter „gereift“. War man anfangs noch zufrieden damit sich durch unzählige Dungeons zu hacken, so stehen heute eher stimmige, spannende und atmosphärisch dichte Geschichten im Vordergrund.

    Im Brettspielbereich wars da ähnlich.... Anfangs noch Risiko, Axxis und co. Irgendwann wollte man mehr „Spiel“.... (um Gottes Willen, ich will keinem sein Axxis schmälern, das gilt jetzt nur für mich!)

    Dann irgendwann so stundenlange Prügler wie Twillight Imperium.... Da hat man auch gute acht Stunden am Stück für gebraucht, heute spiel ich lieber in der gleichen Zeit drei bis vier verschiedene Spiele als ein Megaspiel.

    Und irgendwann kam auch der Punkt an dem man einfach nur nen w6 wirft und wer höher hat, hat halt einfach gewonnen, mir irgendwann nicht mehr genug war. Dann schon eher ein gut durchdachtes Eurogame, das gibt irgendwie mehr her.....

    Aber manchmal kramt man dann doch gerne einen NoBrainer raus und hat damit auch seinen Spaß....

  • Das Hobby hat sich für mich tatsächlich verändert, gerade auch im Bezug auf Begeisterungsfähigkeit für neue Spiele. Früher sagte ich immer: Ich habe zu wenig Spiele, mittlerweile empfinde ich es tatsächlich eher so, dass ich zu viele Spiele habe um sie wert zu schätzen. Das Problem ist, dass immer neue Spiele raus kommen die echt genial sind und die alten auch nicht schlechter werden. Ich habe dieses Jahr bestimmt 40 Spiele verkauft, meine Sammlung ist gefühlt aber kaum geschrumpft. Die Qualität ist aber stark gestiegen...

    Weiterhin sind für mich Spiele mit limitierter Verfügbarkeit stärker interessant geworden, sei es Kickstarter (eine hübschere Version zum kleineren Preis wird es nicht mehr geben) und dort backe ich sehr selektiv. Dennoch vertut man sich öfter mal, aber diese Spiele werden dann an andere Spieler weiterverkauft. Ganz vorn sind für mich jedoch Spielworxx, Splotter und Sierra Madre - der Vorteil hier, sollte ein Spiel wirklich nicht nach meinem Gusto sein kann man die Spiele häufig zu einem guten Preis wieder verkaufen.

    Bei Spielen wie z.B. Gaia Project oder Agra lauere ich dann einfach auf Angebote...

    Zuletzt habe ich auch meine erste P500 Bestellung aufgegeben (ich bin total abgeturnt von klassischen Wargames, daher hat das etwas gedauert) mit Ancient Civilisations of the Inner Sea, SpaceCorp und 1862. Dominant Species habe ich auf anderem Wege vorbestellt, da bin ich mal sehr gespannt, weil es ja sowohl Wargame- als auch Euroelemente haben soll...


    Man könnte sagen das Feuer lodert, aber die Farbe der Flamme hat sich geändert :)

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Ich glaube, dass viele neue Spieler eine ähnliche Entwicklung erleben.


    Die Vielfalt des Spieldesigns der letzten 20 Jahre bietet einfach so viel zu entdecken! Aber je länger man dem Hobby treu bleibt, desto mehr lernt man im Lauf der Zeit kennen. Die eigene Sammlung wird größer, der verfügbare Platz für neue Spiele kleiner und man wird selektiver bei seinen Käufen.


    Ich selber bin 2011-2012 über thematische Spiele wieder zu Brettspielen gekommen. FFG war der einzige Verlag den mein Spielerherz brauchte. Euros... pfff... :P


    Die Suche nach Mitspielern führte mich auf Spieletreffs. Aber zu meiner Erschütterung wurden da vor allem Euros gespielt. =O

    Naja, im Notfall frisst der Teufel Fliegen! Also hingesetzt, mitgespielt und gedacht "Och, kann man mal machen!"


    Da war das erste große Tor aufgestoßen und sowohl die Bandbreite von dem was ich spiele als auch mein Geschmack änderten sich.

    Ameritrash Spiele verloren ein wenig an Glanz. Ich wollte mehr Eleganz im Design! :/ Feld und Co. hatten sich ihren Weg in mein Regal gebahnt.


    Der nächste Schritt meiner kleinen Evolution war getan als mir ein Bekannter Paths of Glory beibrachte. Eine Erfahrung die mich seitdem eine Menge Geld gekostet hat, weil sie mir die Augen für Cosims öffnete.


    Meine Begeisterung für Cosims ist seitdem tatsächlich weitgehend ungebrochen geblieben. Dafür haben sich meine Ansprüche an Euros wieder gewandelt. Euros ohne starkes Thema haben seit einer Weile wieder einen recht schweren Stand bei mir. Damit mich ein Spiel anspricht muss es nicht nur mechanisch gefallen, sondern auch ein Thema haben, was nicht austauschbar, sondern fest mit der Mechanik verbunden ist.


    Aber wenn ich auf meine Anfangszeit zurückblicke, stelle ich fest: So wie am Anfang wird es wohl nie mehr werden. Ein FFG-Katalog wird nie wieder die freudige Erwartung von damals wecken. Schon allein weil der Großteil des Sortiments (mindestens gefühlt) aus Kartenpacks für LCGs und Miniaturen besteht... :S Aber auch sonst lassen mich viele Neuerscheinungen inzwischen eher kalt. Vieles hat man schon so oder in ähnlicher Form gesehen, gespielt, sich evtl. ins Regal gestellt oder gar schon wieder verkauft. Die Zahl der Spiele, die einen mit etwas wirklich neuem überraschen nimmt ab. Eine gewisse Sättigung macht sich breit.


    Aber das ist auch gut so! Schaue ich auf mein Regal, stelle ich fest, dass ich nichts weiter an Spielen brauche. Klar wird sicherlich mal hier und da noch was dazukommen. Aber im Grunde bin ich zufrieden mit dem, was ich habe. Und das ist ein gutes Gefühl! Ich kann mich aus der Hektik des Verfolgens von Neuheitenlisten, Kickstartern & Co. weitestgehend ausklinken. Ich muss mir weniger Gedanken machen, was ich vielleicht noch aussortieren könnte, um wieder ein bisschen Platz freizumachen. Ich kann nach Lust und Laune Spiele aus dem Regal ziehen und spielen ohne mir Gedanken darüber zu machen, dass ich meine letzte Neuanschaffung noch nicht gespielt habe.


    Und um abschließend wieder auf das Bild des Feuers zu kommen... Am Anfang sitzt man ganz nah am Feuer dran und schaut begeistert hinein. Aber irgendwann wird einem die Hitze vielleicht ein bisschen zu viel. Dann setzt man sich zurück, macht es sich gemütlich, packt den langen Stock und die Tüte Marshmallows aus und genießt das Ganze von ein bisschen weiter weg. Ich für meinen Teil genieße die Marshmallows! 8-))

    2 Mal editiert, zuletzt von Kaermo ()

  • "Willst du etwas gelten, mach dich selten." Das denken sich wohl die Spieleabende bei mir. Zu selten, als dass sie Gefahr laufen sich abzunutzen.

    Ich freu’ mich immer wie blöd auf die geselligen Runden.

    Vielspieler im Körper eines Gelegenheitsspielers

  • Jaja, das Feuer für Spiele :) Wenn man dem Feuer zeitweise den Rücken zukehren muss und sich mit seinen Sitznachbarn über die angenehme Wärme, die tollen Farben, die leckeren Marshmallows und das Schattenspiel der am Feuer sitzenden unterhält, nennt man es i. ü. Brettspielforum ;)

  • Hallo,

    Jaja, das Feuer für Spiele


    Beim Sortieren für den Markt taten sich unvollständige Spiele auf, deren Schachteln für den Versand noch gut erschienen. Bei mir herrscht schon den ganzen Sommer anhaltend eine Vorfreude auf das Einschüren im Herbst.

    Liebe Grüße
    Nils

  • Feuerstättenschau bestanden? Brennbares Material in <50 cm Abstand vom Ofen zu lagern ist mW ganz pöse. Sonst lodert das Feuer bald ein wenig größer als geplant...:feuerwehr:

    Mir war bisher gar nicht klar, dass man Brennholz auch im Haus lagert...


    widow_s_cruse Warum verbrennen? Das Mensch ärgere dich nicht Brett passt doch wunderbar zur Wandfarbe 8o

  • Brennt das Feuer noch wie am ersten Tag? Schwer vorstellbar aber vielleicht reizen euch neue oder bewährte Spiele immer noch wie vor einigen Jahren.

    Oder gab es einen bestimmten Punkt an dem das Hobby nachgelassen hat, vielleicht sogar zur Last wurde, ev. sogar durch irgendetwas wieder auflebte?

    Ich bin echt mal darauf gespannt, wie das Hobby Brettspiel euch über die Jahre so begleitet hat!

    In Kindheit und Jugend war das Hobby sehr präsent bei mir und ich habe unheimlich viel Brett-, deutlich weniger Karten- und kaum Würfelspiele gespielt. Nach dem Abi und mit Beginn meines Studiums trat es sehr in den Hintergrund und andere Dinge wurden wesentlich wichtiger, als Last empfunden habe ich es jedoch nie. Seit dem Frühjahr ist die Begeisterung wieder da. Auch wenn mir meine altbekannten Titel bis heute gefallen, sind die neuen völlig anders. Inzwischen bin ich ja passionierte Solospielerin, habe dementsprechend aufgestockt und die Neuzugänge bieten auch wesentlich mehr Spieltiefe.


    Allerdings habe ich die zwanzig Jahre dazwischen nicht auf Brettspiele verzichtet, sie waren einfach nicht so wichtig, kamen mal auf den Tisch, aber selten - und dann war auch erstmal wieder gut. Daher habe ich mich auch erst wieder daran erinnert, als ich des Threads wegen mal rückblickend darüber nachgedacht habe, wie es bei mir eigentlich gewesen ist. Wenn sich die Möglichkeit einer gemeinsamen Spielerunde ergab, hab ich sie gerne genutzt, war dem nicht so, hat mir allerdings auch lange Zeit nicht wirklich etwas gefehlt.


    Mittlerweile spielen ja die Nichten und Neffen nach und nach auch Brettspiele, die über das Ministeps- und Haba-erste-Spiele-Niveau hinausgehen. Und solche Titel, die ich noch von damals kenne, tauchen teilweise auch wieder auf. Das verrückte Labyrinth mochte ich schon immer, an der Junior-Version hat gerade eines der Kinder große Freude und die hab ich somit natürlich auch.


    Das Spielen im Kreise von Freunden und Familie ist also damals wie heute eine schöne Sache. Inzwischen besuche ich ja darüber hinaus hin und wieder noch Spieleabende, könnte bis zu vier die Woche besuchen, dazu kommt es allerdings bei mir nie ;)


    Es ist ein schönes Hobby, das durch die vielfältigen Möglichkeiten, die sich inzwischen bieten, sehr an Reiz gewonnen hat, besonders durch die Option des Solospielens natürlich. Altbekanntes mischt sich mit Neuem und bietet langfristig viel Spaß.

    Wir spielen gerne Sword & Sorcery, Cthulhu: Death May Die und als Kontrastprogramm mal Carcassonne!