Reef - der Nachfolger von Azul

  • #Reef spricht mich mehr an als Azul. Scheint ebenso einfach und zugänglich zu sein wie sein Vorgänger.

    Plan B Games hat das Spiel auf der Messe in Ohio vorgestellt. Scheint tatsächlich zu klappen etwas ähnliches nachzulegen.

    Bin sehr gespannt wie das Spiel ankommt. Gary von Man vs Meeple lobt es in den höchsten Tönen hier bei ca. 18:00 Minuten.

    Kurz vorher wird kurz #Teotihuacan besprochen, das wahrscheinlich mein Highlight in Essen werden wird.



    Hier das komplette Review zu Reef:


    Einmal editiert, zuletzt von Baseliner ()

  • Dem Review nach dürfte der Anspruch über Azul liegen. Das Berücksichtigen der Wertungsmöglichkeiten insbesondere für folgende Züge erscheint mir komplexer zu sein als die Entscheidungen in Azul. Mir gefällt’s auch deshalb auf Anhieb. Ich wäre aber doch sehr verwundert, wenn es auch nur ansatzweise an Azuls Erfolg anknüpfen könnte.

  • Mir ist noch nicht ganz klar, wie weit es hier Berührungspunkte mit den Mitspielern gibt. Bei Azul schaut man ja schon, wer welche Steine braucht oder gerade nicht (sinnvoll) nutzen kann.


    Sehe ich das richtig, dass es bei Reef "nur" die gemeinsame Auslage der Karten gibt? Wie stark schätzt ihr, muss/kann man hier darauf achten, was die Mitspieler so tun? Ist das for euch relevant /wichtig?

  • Auf die Punkte gehen MvM in ihrem Chit Chat ab 17:00 ein.


    [PS: Der Deutlichkeit halber getrennt. Unten steht meine Ansicht nach dem Regelüberblick und freilich ohne es gespielt zu haben.]

    Gerade wenn man erfolgreich spielen möchte, sollte man schon sehr darauf achten, welche Karten die Mitspieler ziehen. Dadurch ist schließlich festgelegt, welche Optionen und Ziele sie haben. Wer sich das alles merken kann, sollte deutlich bessere Chancen haben. Es bleibt allerdings indirekte Interaktion.

    2 Mal editiert, zuletzt von yzemaze ()

  • Eine bezahlte Meinung von MvM ist wirklich nichts wert. Für die ist jedes Spiel great und fantastic wenn man mit den Dollarscheinen winkt. Und dann 'vergessen' sie auch gerne mal, ihre gekauften Rezensionen auf YouTube als solche zu deklarieren. Den Hinweis findet man dann am Ende des Abspanns im Kleingedruckten.


    Zum eigentlichen Thema: ich vermute mal, dass viele Azul Käufer jetzt auch eine gewisse Haptik und Materialqualität erwarten, deshalb könnte Reef da schon durchfallen.

  • Nee, die Steine scheinen aus Plastik zu sein.


    Könnte gut sein, dass Reef in Übersee besser ankommt als hier bei uns. Für mich scheint es - aus der Ferne betrachtet - das bessere Spiel zu sein.

    Allerdings bin ich auch nicht gerade Fan von Azul und werde Reef sicher auch nicht allzu oft spielen. Als flottes Familienspiel scheint es aber sehr gut zu sein.

  • Meradanis Du hast schon recht, dass die Jungs von MvM - wie viele andere YouTuber auch - dazu neigen tendenziell zu positiv zu sein.

    Allerdings liegt mein Spielegeschmack sehr nahe an dem von Jeremy*. Auf dessen Meinung gebe ich deshalb etwas mehr als z. B. auf die Dice Tower Leute oder - der schlimmste von allen - Rahdo. Aber hier würde die Diskussion um Reef wahrscheinlich abgleiten, also lassen wir das.


    *Seine alltime greatest Spiele sind Troyes und Tzolkin. Ersteres finde ich nur gut, Tzolkin dagegen finde ich auch großartig.

  • Eine bezahlte Meinung von MvM ist wirklich nichts wert.

    „nichts“ ist mir zu hart. Man muss nur um den Bias wissen, dann kann man alles besser einordnen. In diesem Fall ging’s auch nicht um die Meinung zur Güte des Spiels, sondern um das Spielgeschehen an sich.

    Ich kann mit ihren Videos i. a. auch nur sehr wenig anfangen. Die Übersicht zu Reef reicht mir aber dennoch, um einschätzen zu können, wie das Spiel laufen dürfte und ob es mir gefallen könnte. (Natürlich immer unter der Prämisse, dass keine relevanten Regeln vergessen oder falsch erklärt wurden.)

  • Konnte REEF am Wochenende spielen. Ist nicht mit AZUL zu vergleichen und vom Schwierigkeitsgrad deutlich drunter.


    Material ist geschmackssache, erinnert aber an Miniatursandpielzeug (ich fand es gut).


    Das Spiel basiert auf zwei Aktionen für die man sich entscheiden muss. Dabei können wir entweder Karten ziehen oder ausspielen. Beim Ausspielen bauen wir und werten zu gleich. Somit muss man sich ein paar Wertungsketten zusammenbasteln.


    Spiel ist allerdings recht solitär.


    Geübt max. 30 Minuten.

  • Hallo,


    also der Eindruck mit dem Schwierigkeitsgrad überrascht mich und ich teile ihn nicht. Ich sehe eher Azul etwas zugänglicher. Schon gar nicht sehe ich Reef da _deutlich_ drunter. Es erfordert schon etwas an Planung, wenn man eine möglichst gute Kette aus 4 Karten spielen möchte. Da muss man deutlich mehr Vorstellungsvermögen als bei Azul haben und deutlich mehr vorausplanen und einmal mehr „um die Ecke denken“. Was vielleicht den Eindruck fördert, einfacher zu sein ist die Tatsache, dass es kleines Glückselement in der Form enthält, welche Karten sich in der Auslage befinden. Theoretisch könnte dem folgenden Spieler direkt die perfekte Karte auf dem Silbertablett serviert werden. Bei vier Karten ist aber eigentlich immer etwas dabei, was hilfreich ist. Dazu kommt, dass so viele Karten gespielt werden, dass die meisten Spiele in der Hinsicht statistisch wohl einigermaßen chancengleich für alle Spieler sein dürften. Das belegte auch direkt das Resultat meiner Partie am Pegasus-Stand - es war direkt äußerst knapp.

    Also ich würde sagen, es ist etwas komplexer als Azul, aber gleichzeitig kann man es nicht ganz so extrem durchplanen.


    Ansonsten stimme ich Christoph aber zu. Ich sehe es auch relativ solitär, wobei man auch berücksichtigen sollte, dass es bei geübten Spielern etwas interaktiver wird, weil diese sicherlich erkennen, welche Karte das beste Mittel aus „ich schnappe sie weg“ und „gleichzeitig bringt sie mich ausreichend weit nach vorne“ darstellt. Weitere Interaktion kommt im „Endspiel“, wenn man ein Spiel schnell macht oder langsam oder gezielt die letzten Steine wegschnappt.

    Mich persönlich hat das Spiel überzeugt. Es hat mit Azul genau nichts gemeinsam - außer, dass es ein weiteres abstraktes Spiel des Verlages ist. Genau das ist aus meiner Sicht gut. Es fühlt sich für mich relativ „frisch und unverbraucht“ an. Daher: Daumen hoch. Bei der Brettspiel Con habe ich es noch nicht gekauft, aber für Essen ist es bei mir ein heißer Kaufkandidat.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Sehe es auch als deutlich vom Anspruch her über Azul was die Rechnerei bzw. das Punkte opitmieren angeht. Von den Regeln her sind beide gleich zugänglich. Das Verhältnis Taktik zu Strategie ist bei Reef genau Umgekehrt zu Azul. Azul ist ein Taktik-spiel mit etwas Strategie, Reef ein Strategie-spiel, mit etwas Taktik. Azul lässt sich mehr aus dem Bauch heraus spielen. Bei Reef muss wenn man Punkte optimieren will deutlich mehr voraus geplant werden. Interaktion ist bei AZUL auch nicht höher, bei einem schnappt man sich Steine weg, beim anderen Karten. Nach einigen Partien weiss man schon welche Karten drin sind, die "Muster" sind auch für Jede Farbe bzw. Kombination je einmal da, man kann theoretisch schon auf ein Muster hinbauen dessen Karte noch gar nicht aufgetaucht ist, und darauf ZOCKEN dass Sie noch kommt und man sie kriegt. Somit kommen auch Zockerelemente ins Spiel.


    Ist Azul nun besser oder Reef? Weder noch, sie sind für mich vom Spielspaß gleich, vom SpielGEFÜHL aber unterschiedlich. Mal hab ich mehr Lust auf dieses, mal auf jenes, wobei ich Reef wie gesagt als fordernder empfinde da mehr Rechnerei; Azul als lockerer. Beides hat vor- und nachteile. Ich sollte vielleicht dazu sagen, das Azul jetzt für mich auch nicht DAS Überspiel ist, zu dem es momentan gehypt wird. Reef so sagen viele ist gut, mehr nicht. Das stimmt, aber das sehe ich bei Azul auch so. Beides sind "Nette" Spielchen, im gleichen Maße Gut wie schlecht und kann man immer wieder mal ab und zu spielen.


    Was übrigens die etwas klebrigen teile angeht: Das stimmt, das war bei mir auch so. Ich las dazu aber einen Tipp der ganz gut funktioniert: Einfach die Steine mal Atmen lassen. ich habe nach dem Auspacken die steine einfach mal Loose offen im Deckel an der Luft liegen lassen für 1-2 Tage. Danach ist gut.

    7 Mal editiert, zuletzt von Schlafabtausch ()

  • Reef ist zu zweit deutlich taktischer und komplexer...


    Ich mag beide Spiele, würde Reef aber den Vorzug geben.

  • Übrigens kann ich die "Fisch" Promo bzw. Minierweiterung empfehlen: Das gibt nochmal einen kleinen Tick mehr, man muss um noch eine Ecke mehr denken, udn die Fische in den vorhergehenden Zügen auf die richtige Position dirigieren. Aber Vorsicht: Sitzt ein Fisch oben auf einem Stein kann solange auf diesen keiner mehr drauf gelegt werden. Es kommt also noch eine weitere Timing Dimension hinzu....


    Das SPiel wird dadurch aber NOCH Rechenlastiger und noch weniger aus dem Bauch heraus Spielbar.

  • Reef ist zu zweit deutlich taktischer und komplexer...


    Ich mag beide Spiele, würde Reef aber den Vorzug geben.

    WTF, Reef ist deutlich komplexer als Azul? Ich habe Azul noch nicht gespielt, aber wenn das stimmt, dann werde ich das wohl auch nie ;)

  • Ich weiß nicht ob Komplex das richtige Wort ist, es ist von den Regeln her genauso einfach, wahrscheinlich einfacher als Azul. Reef ist DEUTLICH rechenlastiger. Azul kannst du aus dem Bauch heraus gewinnen, bei Reef wirst du damit scheitern.


    Das Dilemma haben auch wir auch erst nach einigen Partien erkannt: Die Karten bringen 2 Korallen Steine UND Eine Wertung. ABER: Das passt nie zusammen. Es gibt IMMER genau die Korallen Steine, die man für die Wertung NICHT braucht. Man muss also IMMER Voraus planen, welches Muster will ich später Werten? Dafür muss ich mir vorher Karten besorgen welche die dafür benötigten Steine einbringen. Diese Karten bringen aber auch Punkte bzw. Wertungsmuster welche man vorher aber vielleicht doch auch noch mitnehmen/Abgreifen möchte usw....will man sich dazu noch ne Kette aus ähnlichen Wertungsmustern aufbauen, oder sogar mit einer Karte das Gleiche Muster mehrfach Werten, muss man auch noch Steine die man nicht braucht irgendwo verbauen ohne sich das Muster für die Zukunfüftige MasterWertung nicht zu zerschiessen usw...das erfordert schon deutlich Planung.


    Irgendwann weis man wie gesagt auch welche Muster im Spiel sind, und kann sogar darauf hinbauen ohne eine Karte dafür zu haben usw.


    Durch die Fische Minierweiterung kommt NOCH eine Dimension dazu.


    Interaktion und Zufall/Glück sehe ich dabei ähnlich zu Azul.


    Reef ist deutlich mehr Arbeit als Azul, das ist Locker flockiger. Beide haben ihre Daseinsberechtigung, je nach Tageslaune. Reef ist Trockener. Azul da bestimmt das bessere Familien/Einsteiger Spiel. Reef ist von Gelegenheits- bzw. Nichtspielern auch von den Regeln her leicht Spielbar. Die sind aber schnell gefrustet, weil sie da keine Punkte zusammen kriegen.


    Beide spiele ich mit meinen 70 jährigen Eltern. Mein Vater liebt Azul, und hasst Reef. Er kann es zwar spielen, aber geht jedesmal kläglich unter, weil er eben nicht weit genug voraus rechnet. Azul kriegt er ohne weiteres auch den Sieg hin.

    2 Mal editiert, zuletzt von Schlafabtausch ()

  • Bei Reef muss man ein paar Züge im Voraus planen. Bei Azul ist das kaum sinnvoll möglich, weil man hier deutlich stärker den Aktionen der Mitspieler ausgesetzt ist.

  • Warum Reef vielleicht auch "schweiriger" ist erscheint: Es gibt eigentlich keine Bauregeln/Vorschriften (ausser dass die Höhe Maximal 4 betragen darf). Man darf im Grunde die Steine setzen wie man will. Das spart ürbigens viel an Regeln ein, allerdings fehlt dadurch die Konkrete Leitlinie. Die Eigenverantwortung ist höher.


    Bei Reef wird es aber im laufe des Spiel immer komplizierter. Ich DARF jederzeit alles bauen wie ich will, aber wie WILL ich denn nun Punkten?


    Bei Azul scheiden schon immer durch die Bauregeln Alternativen aus, sowohl bei einem selbst als auch bei den Mitspielern. Und zwar im fortschreitenden Spiel immer mehr.


    "Ok, Und was mache ich jetzt?" höre ich am meisten vor den ersten Reef Spielzügen bei neuen Mitspielern. Meine Antwort: "Du kannst Bauen wie du willst".


    Also WEIL die Regeln so einfach sind, ist das Spiel so schwer.

    Einmal editiert, zuletzt von Schlafabtausch ()

  • Beide Spiele sind so Spiele die man locker vor dem Frühstück spielen kann. Aber wie schon gesagt wurde.... Reef kann man verkopfter spielen, speziell, wenn alle Spieler es "Ernst" meinen :)

  • Hat jemand die aktuelle Ausgabe der Spielbox? Laut Inhaltsverzeichnis soll unter "Besser spielen" eine Variante für Reef sein. Lohnt sich der Kauf der Zeitschrift dafür? Um was für eine Variante handelt es sich? Solo variante oder was wird da geändert?

  • @DanielRausE Wenn ich mich korrekt erinnere (ich selbst besitze das Spiel nicht und habe den kleinen Artikel nur überflogen), dann ging es um den Ausgleich eines Startspielernachteils und darum, wie man die Auswahl der zu Verfügung stehenden Farben weniger glückslastig gestalten kann. Ich glaube kaum, dass sich nur dafür die Anschaffung des Heftes lohnt.

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

    Einmal editiert, zuletzt von Helmut R. ()

  • Hat jemand die aktuelle Ausgabe der Spielbox? Laut Inhaltsverzeichnis soll unter "Besser spielen" eine Variante für Reef sein. Lohnt sich der Kauf der Zeitschrift dafür? Um was für eine Variante handelt es sich? Solo variante oder was wird da geändert?

    schau mal in Deine PN

  • Reef steht auf der Empfehlungsliste zum roten Pöppel. ich spiele es tatsächlich sehr gerne, hatte aber den Eindruck es fliegt vor allem in Deutschland unterm Radar. Die Empfehlung überrascht mich daher.